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Eine Frage von Stil

Assoziatives Schreiben
von

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03 - Wunder der Persönlichkeit

Hallöchen zusammen ^^
 

Ich hatte eine Stunde Wartezeit zu überbrücken - hier ist das Ergebnis.

Bin zwar nicht wirklich zufrieden damit, aber alles abändern ist nun mal Tabu o___Ô

Viel Spaß!
 

@ Alwena93: Ein Kapitel wo die beiden schon zusammen sind? Bitteschön! XD
 

@ Marimo_PB: Hund und Katz ist, glaub ich, 'ne klasse Beschreibung für die beiden XD Ob sie's vergeigen, wird sich wohl noch zeigen ^^
 

@ Ellione: Weitere Ablenkungen gibt's früher oder später immer ^.~
 

@ Lady_Tashigi: Parallelen zu Spielkinder? Wo denn? XDDDDD War mir jedenfalls nicht bewusst o___O Mann, das RPG beschäftigt mich aber auch Tag und Nacht XD
 

@ Cherry1992: Hey meine Süße! *Kaffee trink und Kekse knabber* Schön, dass es dir gefallen hat! Ich würd's dir ja auch vorlesen, aber ich nehme an, dein Dad hat das Telefon mittlerweile in seine Einzelteile zerlegt, wa? XD Bis bald!!!
 

03: Wunder der Persönlichkeit
 

„Ehrlich gesagt möchte ich auch bezweifeln, dass er mich jemals anders wahrgenommen hätte, egal, wie ich mich betragen hätte.“

Im selben Moment, in dem sie diese Worte aussprach, wusste Tashigi, dass sie wahr waren.
 

Sie seufzte schwer, zog die Beine an ihren schlanken Körper und schlang die Arme um sie herum, einzig und allein, um das Gefühl herauf zu beschwören, dass sie irgendetwas in den Armen hielt. Und wenn dieses Etwas sie selbst war, dann sollte es eben so sein.

Nicht, dass sie ihm wegen ihrer Aussage die Schuld in die Schuhe schieben wollte – nein, es war einfach eine unumstößliche Tatsache, das Lorenor Zorro etwas anderes in ihr sehen wollte, als sie war, und zwar so dringend, so verzweifelt, dass sie es nicht mehr länger aushielt, ihn am laufenden Band zu enttäuschen.
 

Nachdenklich stützte sie ihr Kinn auf die Knie und starrte auf die Wand gegenüber, ohne sie wirklich anzusehen, und verurteilte sich selbst dafür, dass sie es nicht schon viel früher hatte erkennen können. Dabei war es doch so offensichtlich gewesen; er selbst hatte es ihr oft genug anvertraut – oder besser gesagt, vorgeworfen.
 

Nami, die neben ihr auf dem kalten Boden hockte und bisher geschwiegen hatte, damit ihre Freundin ihr erzählen konnte, was passiert war, spielte tief in Gedanken versunken an einer ihrer Haarsträhnen herum und zerkaute sich die Unterlippe.

Sie hatte zwar schon länger befürchtet, dass es in der Beziehung der beiden kriselte, aber bisher hatte sie nicht geahnt, dass es schließlich so enden würde. So…endgültig, denn das war es anscheinend. Die Blauhaarige neben ihr schien am Ende ihrer Kräfte und ihres Wissens, und sie konnte es ihr nicht verübeln.
 

„Ich meine“, setzte Tashigi nach einer Weile des Schweigens wieder an und setzte sich etwas auf, von ihrer selbstgerechten Wut angestachelt. „Er hat schließlich nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich aussehe wie ihr Zwilling, oder? Er hat immer wieder gesagt, wie sehr ich ihn an sie erinnere und er wirkte so…“

Ja, was? Traurig? Verzweifelt? Glücklich, bei der Vorstellung, seine Jungendfreundin letztendlich in ihr wieder gefunden zu haben?
 

Sie verstummte frustriert und winkte mit einer Hand ab als Nami sie fragend von der Seite her musterte. Sie konnte ihrer Freundin darauf keine Antwort geben, weil sie sich selbst nicht hundert prozentig sicher war, wie Zorro für sie empfunden hatte. Aber mittlerweile hatte sie berechtigte Zweifel daran, dass seine Gefühle für sie selbst und seine Gefühle, die er für Kuina hegte, gleicher Natur waren.
 

Vielleicht hatte er sie, auf seine ganz eigene, verquere Art und Weise tatsächlich geliebt und liebte sie immer noch, aber viel wahrscheinlicher war es, dass er da irgendwas durcheinander gebracht hatte. Vermutlich hatte er es einfach nicht länger geschafft, sie beide als zwei grundlegend verschiedene Personen wahrzunehmen.
 

Plötzlich spürte Tashigi Namis Hand auf ihrer Schulter, und als sie den Kopf wandte, um ihre Freundin verwirrt anzublicken, bemerkte sie, dass ihre Augen in Tränen schwammen.

Die Orangehaarige war nicht mehr als eine verschwommene Kontur und sie versuchte verzweifelt, ihre Tränen wegzublinzeln. Leider recht erfolglos. Genauso wie ihre Anstrengungen, Zorro bei sich zu halten.
 

Energisch wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen.

Sie sollte sich erleichtert fühlen, befreit, dass dieser Druck endlich von ihr abgefallen war, aber es war schwer, sich das einzureden, wenn die Person, die man liebte, für immer verloren war. Zumindest sah sie das so, denn obwohl sie den grünhaarigen Idioten von ganzem Herzen liebte, war sie nicht bereit, sich weiter für ihn zu verstellen.
 

„Diese ganze…Beziehung war doch nur eine Farce“, stieß sie bissig hervor und legte den Kopf in den Nacken. So konnte sie wenigstens vorgeben, dass sie nicht weinte. So konnte sie vorgeben, dass sie wenigstens ein Mal Erfolg gehabt hatte, obwohl die Tränen ihr über die Schläfen in die Haare rannen und sie durchweichten. „Ich bin nicht Kuina.“
 

„Das weiß er doch“, seufzte Nami leise, verstummte jedoch schlagartig, als Tashigi sie nachdenklich anstarrte.

„Bist du dir da sicher?“, gab die Blauhaarige leise zurück.
 

Nami zögerte kurz, bevor sie nickte. „Natürlich weiß er das. Er ist zwar blöd, aber so blöd nun auch wieder nicht.“

Kurz dachte sie über ihre Worte nach, nur um festzustellen, dass auch das irgendwie wahr war. Sicher, Zorro hatte es nie ganz unterlassen können, Vergleiche zwischen den beiden herzustellen, aber er war erwachsen und er war auch durchaus in der Lage, los zu lassen. Er wusste, das Kuina tot war und auch nicht wieder zurückkommen würde.
 

Sie wusste, das Tashigi das anders empfand.

Aber sie wusste eben auch, was Zorro fühlte, und es war so unfassbar schwer, zwischen den beiden zu vermitteln und ihnen klar zu machen, wie dämlich sie sich verhielten.
 

Schön, dann schaffte Zorro es halt nicht, seine Erinnerungen an seine verstorbene Jungendfreundin unter Verschluss zu halten – aber das hieß ja noch lange nicht, dass Tashigi ihr nacheifern musste. Wahrscheinlich war es für den Grünhaarigen viel schmerzhafter, eine Freundin zu haben, die immer mehr zu einer Kopie von Kuina mutierte, als wenn Tashigi sich einfach bloß natürlich verhalten hätte.
 

Andererseits konnte sie Tashigis Beweggründe auch so verflucht gut nachvollziehen.

Sie hatte eben gewusst, dass Zorro an Kuina hing, und weil sie ihm eben mindestens genauso viel bedeuten wollte, hatte sie sich eingeredet, das nur erreichen zu können, wenn sie sich wie sie verhielt. Und jetzt konnte sie das nicht länger und hatte eine panische Angst davor, dass Zorro herausfinden könnte, dass Tashigi wirklich vollkommen anders war als Kuina – und in Folge dessen das Interesse an ihr verlieren könnte.
 

„Weißt du noch, wie ihr euch das erste Mal getroffen habt?“, meinte sie schließlich schmunzelnd und Tashigi neben ihr verzog das Gesicht und zog ganz undamenhaft die Nase hoch. „Ja. Er hat mich angestarrt, als wäre ich ein Gespenst.“

„Aber nur, bis du dich gegen das Regal gelehnt hast, dass ihn schließlich unter sich begraben hat. Die Liebe hat ihn im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen“, erinnerte Nami sich grinsend und legte Tashigi die Hand auf das Knie. „Weißt du, was ich glaube? So was Dummes wäre Kuina nie passiert. Kuina hätte ihm nicht an den Kopf geworfen, dass er das selbst Schuld war, weil seine Reflexe wohl zu schwach ausgebildet wären. Kuina hätte wahrscheinlich auch nicht drei Wochen gewartet, bis sie sich wieder bei ihm gemeldet hätte.“ Sie lächelte leicht. „Ich glaube, Zorro weiß sogar ganz genau, dass du nicht Kuina bist. Und ich glaube auch, das gerade das ihm so an dir gefällt.“
 

Tashigi sagte lange Zeit gar nichts dazu und ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen.

Irgendwo hatte sie Recht – am Anfang, als sie noch nichts von Kuina gewusst hatte, hatte sie sich auch noch nicht so sehr darum bemüht, wie sie zu sein und trotzdem hatten sie zueinander gefunden und sich bestens verstanden.

Sie lächelte schief. „Kuina hätte sich auch sicherlich nicht verstellt, um Zorro zu gefallen“, stellte sie schließlich fest.

Nami nickte. „Und in Kuina hätte er sich vermutlich auch nie verliebt.“
 

„In Kuina hätte er sich sogar ganz bestimmt nicht verliebt.“
 

Die beiden Frauen blickten verblüfft auf, als Zorros Stimme sich schließlich einmischte, und sie entdeckten ihn ein paar Meter weiter, wo er mit verschränkten Armen an der Wand lehnte und den Blick in eine vollkommen andere Richtung geheftet hielt.

Sie hatten nicht einmal bemerkt, dass er gekommen war, und sie wussten auch nicht, wie viel von ihrem Gespräch er bereits mitbekommen hatte.
 

Seine Miene war undurchdringlich und einschüchternd, als er sich von der Wand abstieß und auf sie zukam. Vor Tashigi blieb er stehen und ging vor ihr in die Hocke.

„Kuina wäre niemals so schusselig gewesen wie du. Kuina hätte mich nicht dauernd zum Lachen gebracht. Kuina hätte niemals im Schwertkampf gegen mich verloren. Kuina hasste Schokolade. Und Kuina hätte mich wahrscheinlich niemals mehr geliebt, als sich selbst“, stellte er dann fest und holte zitternd Luft. „Also behaupte nie wieder, ich würde euch beide verwechseln, denn das ist absolut unmöglich.“
 

Nami lächelte leicht, als Tashigi nun endgültig in Tränen ausbrach – allerdings mehr vor Erleichterung als vor Wut und Trauer und Angst. Sie beobachtete interessiert, wie die Anspannung von dem Grünhaarigen abfiel, wie sich seine Kiefer wieder entspannten, als er Tashigi kurzerhand an sich zog und sie ihr Gesicht in seine Halsbeuge vergrub.

Dann rückte sie vorsichtig von den beiden ab und rappelte sich wieder auf die Beine. Zorro warf ihr über Tashigis Schulter hinweg ein schiefes, dankbares Grinsen zu, aber sie winkte bloß ab, zwinkerte ihn zu und ließ die beiden alleine.
 

Ende.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2017-02-17T06:44:39+00:00 17.02.2017 07:44
Hey (ノ´ヮ´)ノ*:・゚✧

mit jemand verglichen zu werden tut echt weh. Eigentlich hat mir Tashigi auch leid getan, das sie sich so viele Gedanken darum macht, aber im Grunde bin ich froh, wenn sie wieder sie selbst sein will, jemand andere zu mimen ist auf Dauer eben nichts. Und es bleibt immer die Frage liebt er mich oder das was er in mir sieht?! ... von daher hat Nami das ziemlich gut gemacht, da ich darauf tippe, das sie Zoro bestellt hat (oder verwechsele ich das mit Kapitel 2? ... habe die kapitel gestern Morgen gelesen ... *hust*) Ich fand es toll wie Zoro geantwortet hat und das er Tashigi gerade deshalb mag, weil sie sie ist und nicht seine Kindheitsfreundin. Sehr schöne Liebeserklärung für Zoro :3

Viele Grüße, Jyorie

Von:  Tsumikara
2010-04-29T12:44:52+00:00 29.04.2010 14:44
ich muss mich Marimo_PB anschließen. Das ist sooo süüß^^
Eine unsichere Tash und Zorro war ja auch richtig goldig^^ die beiden sind echt das süßeste Pärchen überhaupt

LG Alwena
Von:  pbxa_539
2010-04-28T19:52:39+00:00 28.04.2010 21:52
waaaaaah, is das süß...

mehr gibts dazu nicht zu sagen, außer vielleicht: Ich freu mich auf den OS, gut zu wissen, dass er bereits in Entstehung is, und falls ihr ihn vergesst, werd ich euch höflichst dran erinnern XDDD


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