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Der schonungslose Käfig


Erstellt:
Letzte Änderung: 04.04.2010
abgeschlossen
Deutsch
4049 Wörter, 1 Kapitel
Eine Kurzgeschichte die aufgrund eines Wettbewerbes entstanden ist.

Bin schon auf eure Interpretationen gespannt, liebe Leser.
Diese Fanfic nimmt an 1 Wettbewerb teil.

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 E: 04.04.2010
U: 04.04.2010
Kommentare (9)
4049 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  Ney-chan
2012-05-30T20:57:35+00:00 30.05.2012 22:57
so~ endlich bin ich auch dazu gekommen, deine Geschichte zu lesen x3

und ich finde sie echt klasse! ein wenig kafkaesk, düster, von dichter Atmosphäre und sehr gut durchdacht. sie stimmt nachdenklich und hinterlässt einen starken Eindruck nach dem Lesen.

vieles wurde ja von meinen Vorpostern bereits lobend erwähnt, und dem schließe ich mich vorbehaltslos an! (vor allem der Analyse von 21-02-2011 - hab dem nix hinzuzufügen)

aaalso, um es auf den Punkt zu bringen: ich finde, du hast das Thema selbstverletzendes Verhalten sehr eindringlich und authentisch geschildert, die Stilmittel und die Sprache passend gewählt, mir fielen nur wenige Formulierungen auf, die du evtl. nochmal auf Füllwörter überprüfen könntest.
das Ende fand ich auch keineswegs zu abrupt, obowhl du mich beim Lesen auch erst auf die falsche Fährte gelockt hast und ich annahm, er würde Amok laufen. dass der Prota sich selbst umgebracht hat, hat aber meiner Meinung nach viel besser zu seinem Verhalten gepasst, hier mit der Erwartung des Lesers zu spielen, finde ich daher sehr passend =)
ein sehr gelungener One Shot alles in allem! =3
Von:  Hamsteru
2011-04-26T17:02:58+00:00 26.04.2011 19:02
So, hier ist dann die ausführlichere Variante von Kritik. ^w^

Ich möchte dir erst mal herzlichst dafür danken, dass du mich auf neue Gedankengänge gebracht hast. Eine psychische Krankheit zu personifizieren, eine Sucht zu vermenschlichen und soviele, wunderschöne Metaphern und Anspielungen hineinzubauen ist eine sehr lobenswerte und tolle Arbeit und ich bin froh, sie gestern Nacht noch gelesen zu haben.

Ich hab mir auch mal die Kommentare durchgelesen, die du bislang bekommen hast - und irgendwie bin ich an manchen Stellen zu einem anderen Entschluss gekommen. Zum Beispiel was den Arzt angeht, der hier doch kritisiert wurde. Ich habe, genauso wie abgemeldet anhand des Schreibstils angenommen, dass die Geschichte in einer mittelalterlichen Umgebung spielt - mal ganz davon abgesehen, dass zu jener Zeit Frauen verbrannt wurden und Leute gesteinigt wurden, die anders aussahen und sich anders verhielten, ist es doch überhaupt verwunderlich, dass der Arzt mit Tabletten behandelt hat, oder?
Leider weiß ich nicht, ob die Ärzte im Mittelalter schon Tabletten verabreicht haben - aber aufgrund der Gefangennahme des kleinen Jungen würde ich doch stark vermuten, dass es tatsächlich im Mittelalter spielen sollte - oder?
Kläre mich auf, wenn ich mich irre und sag mir bitte, wo mein Denkfehler liegt..~ >w<

Ich finde die beziehung, die du zwischen Junge und Frau beschreibst übrigens echt Wahnsinn. Allein dass die Frau auch wirklich Frau ist, schon erfahrener und reifer weil mehr von ihr gekostet haben als von dem Jungen - der Junge, der deswegen unschuldiger wirkt, unwissender.. Eine Sucht ist eine Sucht - und wenn eine Sucht eine Frau wäre, dann würde man mit ihr verkehren. Und es wurde ja schon mal angemerkt, dass die Beziehung zwischen Frau und Junge, so offensichtlich, im Mittelalter ebenfalls nicht geduldet werden würde. Find ich.

Schreibstil und Satzbau find ich echt toll - es war zwar nicht der Stil, den ich für üblich gern lese - aber hier passt er einfach zum Inhalt und ist sauber gehalten - allein für den letzten Satz würde ich diesen Oneshot als Buch sofort kaufen.
Er übt Kritik aus.

... Naja, wie dem auch sei... Es ist jetzt nur sehr wenig und beim lesen ist mir viel mehr durch den Kopf gegangen - aber das ist echt ein toller Oneshot. Super arbeit ^w^


Liebe Grüße~Hamsteru
Von:  Hamsteru
2011-04-25T23:40:51+00:00 26.04.2011 01:40
Ich werde morgen noch ein ausfuehrliches kommentarchen schreiben - am handy is das doof. Allerdings ein wundervolles werk...
Von: abgemeldet
2011-02-21T14:46:06+00:00 21.02.2011 15:46
Macht mir Lust auf Kafka. Da in Zügen kafkaesk. Dabei mochte ich den bisher nicht wirklich, und auch Geschichten übers Ritzen nicht, weil das oft so... hm, ich glaube, das zu beschreiben/darzustellen wird inzwischen von vielen als „Coolnessattribut“ angesehen und aus irgendeiner Emoszenenzugehörigkeit betrieben, hat in den meisten Geschichten nicht wirklich was mit dem ernstzunehmenden Krankheitswert von selbstverletzendem Verhalten oder den diesem zugrundeliegenden, echten Problemen zu tun. Es ist, will ich sagen, selten, Geschichten zu finden, die es beinhalten, ohne der Sache und den Betroffenen Unrecht zu tun oder einfach nur hohl zu sein. Es erstaunt mich daher, dass ich es in deiner Geschichte wirklich ernstnehmen kann, es fühlt sich echt an, die ganze Psyche dieses Jungen fühlt sich echt an. Und wenn ich am Anfang dachte: Ach ne, nicht schon wieder so ein Coolnessritzen samt pseudoschwarzem Emoblah (ein Gedanke, zu dem auch der naiv klingende Schreibstil ohne Namen („der Junge“ „die Frau“ „der Mann“) im ersten Moment irre geleitet hat, bevor man ihn als wirklich gut gemachtes, eigentlich geniales Stilmittel erkennt – man ist bei sowas einfach zu misstrauisch geworden, um gleich seinen Augen zu trauen) so hat sich das im Verlauf der Handlung zu einem: „Hey, das ist ja gar nicht platt“ gewandelt.

Ich finde das Konzept mit der Personifizierung toll, also der seiner Krankheit, seines Antrieb, sich zu beschädigen, durch den er Erlösung von der inneren Spannung/der Ohnmacht gegenüber der Übermacht der Anderen findet. Und diese Personifizierung ausgerechnet als Frau. Wie du die beiden so als „Junge“ und „Frau“ bezeichnest, kommt einem eine Assoziation zu Mutter und Sohn, und an der wiederum hängen Bilder von Geborgenheit, Vertrauen, Schutz, Fürsorge und tatsächlichem Trost. Und wenn du sie als Geliebte beschreibst, (die sich allerdings nie wirklich erotisch berühren, was interessant ist,) gibt das dem Ganzen nebenbei einen perversen Twist (siehe dein Erzählerhinweis, dass für diese Beziehung in der Gesellschaft kein Platz/Verständnis ist, als Metapher dafür, dass auch für seinen psychischen Zustand in der Gesellschaft kaum Verständnis vorherrscht). Gleichzeitig wird das Ganze dadurch verdreht, dass die mit der Mutter-Sohn-Beziehung assoziierte Liebe und der Trost sich nicht etwa in Zärtlichkeit äußern, sondern im Zufügen von Schmerzen, die er aber genauso liebt wie irgendeine zärtliche Zuwendung. Diesen Zusammenhang empfindet weder der Junge noch der Erzähler, der ja ziemlich oft erklärend und wertend eingreift (eigentlich mehr, als mir lieb ist, aber das ist Geschmacksache), explizit als irgendwie.... anormal. Das beschreibt sehr gut den Seelenzustand des kranken Jungen, seine ganz eigene, abgeschlossene Weltsicht, die nicht mehr mit der Anderer, „Gesunder“ übereinstimmt, sein abgeschlossenes Drinstecken in seiner Krankheit. Nur dieser ältere Mann, der wie ein Arzt auftritt, der die Stimme der „Vernunft der Anderen“ verkörpert, scheint das zu wissen. Etwas, was an sich gut ist, aber er handelt daraufhin denkbar schlecht. Er zwängt ihm diese Erkenntnis von außen auf (Fesseln, mangelnde Erklärungen, Übergriff). Er behandelt ihn mit Psychopharmaka, er therapiert ihn nicht irgendwie verbal, alles in allem eine ziemlich schlechte Therapie, und der Junge internalisiert das Gesunde nicht, man stempelt ihm nur dieses und jenes, Krankheit wie Heilung von außen auf und ändert im Prinzip nichts in ihm selbst. Er versteht ja gar nicht, was der andere da von ihm will, was dessen Werte überhaupt bedeuten, und der andere versteht auch ihn und seine Probleme nicht, gibt sich nicht mal Mühe, die Seele des Jungen wirklich zu erkennen, sonst hätte er anders versucht, ihm zu helfen. Dementsprechend kommt der, der eigentlich ein Helfer sein will, in der Geschichte auch schlecht weg und ist ein Paradebeispiel für einen miserablen Psychiater. (Ich hoffe ja, dass sowas nicht in Wirklichkeit genau so passiert, Arzt-Patient-beziehungsmäßig, ehrlich gesagt... aber ich weiß das nicht. Ich hoffe es wirklich nicht.)

Und kein Wunder, dass der Junge dann am Ende noch zerrütteter ist, als vorher, und es irgendwie keine Lösung für ihn und seinen Zustand gibt. Man hat ihn zwar rausgerissen aus der in seiner eigenen Sicht bestehenden Selbstverständlichkeit seiner Beziehung zu der Frau – sie geht, man hat sie ihm genommen – und er weiß nun, dass andere ihn als krank sehen, aber er versteht das nicht, für ihn hat sich nichts geändert. Man hat an seinen Gefühlen, die diese Beziehung zu der Frau erst nötig machen – den Problemen also, die ihn erst in diese Selbstverletzungsmechanismen haben fliehen lassen – keine Lösung angeboten. Also muss er zerbrechen, als die Welt weiter auf ihn einschlägt.

Kann mir nicht helfen, ich finde es schon gut beschrieben. Und ich finde auch gar nicht, dass das Ende zu abrupt kommt, wie das in einigen Kommentaren angemerkt wurde. Ich finde den Suizid psychisch nachvollziehbar. Einen Moment dachte ich ja, von der Beschreibung her, er würde eher Amok laufen und andere beschädigen, bei all diesem Drang, sie von seinen Schmerzen wissen zu lassen – inwiefern das realistisch gewesen wäre, weiß ich gar nicht, aber es ist ja tatsächlich nicht passiert. Stattdessen versucht er zu kommunizieren, indem er seine Schmerzen an sich selbst demonstriert. „Mag ich auch nichts fühlen, vor dem Tod schützt es mich nicht“ ist eine gute Verbalisierung für den Hilferuf, finde ich.

Was mir dann noch auffiel, ist die sehr erwachsene Sprache des Jungen, die sehr deutlich wird im Kontrast zu seiner beschriebenen Kindlichkeit, die aber auch irgendwie zur Figur passt. Hat was von „zu schnell erwachsen geworden“. Und mir fiel seine wehrlose Hinnahme von allem, was ihm passiert, auf, die zu dem fatalen Ausbruch am Ende führt.

Also ich hätte an so einigen Formulierungen noch gefeilt, bin aber gerade zu faul, diese Dinge aufzulisten, und das ist auch nebensächlich, ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass mich die Psychologie in deiner Geschichte fasziniert hat, und ich würde jedem empfehlen, sie zu Ende zu lesen und sich nicht von Vorurteilen, die einem im ersten Moment kommen, narren zu lassen. Man würde sich sonst um die Erkenntnis bringen, dass Leute auch seriös und mit viel Beobachtungsgabe und Verstand ernsthaft über sowas schreiben können. Ich weiß schon, warum ich keine 'ernsten' Geschichten schreibe, also sowas, was wirklich versuchen würde, literarischen Wert zu haben und nicht trivial zu sein, sondern eher Unterhaltsames, nämlich weil die Gefahr viel zu groß ist, sich dabei lächerlich zu machen. Aber dir ist es gelungen, finde ich. Hier ist nichts lächerlich. Ich finde die Geschichte gut.
Von:  Selma
2010-08-07T18:16:03+00:00 07.08.2010 20:16
Eine sehr gute Geschichet, auch wenn ich sie nicht ganz lesen konnte. Nur die Art und Weise, wie er dann die Sache beendet finde ich auch etwas... plötzlich. Also von dem Arzt hätte ich mehr erwartet.
Von:  Kagekaji
2010-05-14T07:58:54+00:00 14.05.2010 09:58
*__*

Was soll ich dazu groß schreiben?

Es ist... ... ...unfassbar genial!!! ://3
Wirklich göttlich! Ich verstehe nicht warum du noch keine Bücher verkaufst! Das ist doch echt professionell!
Bis zum Ende perfekt durchdacht und strukturiert.
Die wirklich tolle Atmosphäre, kombiniert mit deinem genialen Schreibstil, machen die Story zu was echt besonderem! :3

Mir kommt es so vor als ob 'sie' überhaupt nicht existiert^^
Vielleicht bildet der Junge sie sich nur ein, um über seine "Schmerzen" des Alltags hinwegzukommen! Man muss ja nicht immer physisch krank sein ;)
Auch die Pillen! Der Junge hat keine Schmerzen, warum sollte er dann Schmerztabletten nehmen? Und Pillen gegen Schnittverletzungen?
Für mich hat 'sie' nie existiert und zum schluss, als der Junge das akzeptiert, sieht er keinen anderen Weg als sich selbst zu richten!
(Wie weit liege ich daneben??? Wahrscheinlich sehr weit... -__-°)
Kurzum:
Eine wirklich schöne Geschichte die zum nachdenken anregt! X//3

Echt genial!!! :3
Von: abgemeldet
2010-04-28T20:33:12+00:00 28.04.2010 22:33
Anhang:

Hinweis: Dies ist ein Ersteindruckskommentar und erlaubt keine Rückschlüsse auf den Ausgang des Wettbewerbs.

x3"
Von: abgemeldet
2010-04-28T20:31:43+00:00 28.04.2010 22:31
So, nun noch mal schriftlich:
Rechtschreibung, Satzbau und Schreibstil haben echt nen fetten Bonus abgessahnt. Dieser altertümliche Stil verleiht der Geschichte ein gänzlich anderes Zeitalter, welches nur durch den Cut mit der Überbrückungszeit im Krankenhaus reklamiert wird. Die durchweg dichte Atmosphäre machen das Ganze spannend und lassen mit rätseln, wie die Geschichte ausgeht. Wie bereits erwähnt, habe ich die Ärzterolle zuerst als Tod ausgelegt und das Freudenmädchen als Emotion, welche sich der Junge nur einbildet.
Ein weitere, sehr schöner Aspekt war dass du den Personen keine Namen gegeben hast. Somit könnte der Protagonist jeder und gleichzeitig keiner sein. Ein sehr schöner Einfall.
Bezüglich des Schlusssatzes kann ich mich deiner Schwester nur anschließen.
Der Gänsehauttest hat es bewiesen, zudem muss ich sagen dass mir die aufgegriffene Thematik von Selbstzerstörung und Seelenfrieden imponiert hat, auch wenn ich das Gewaltpotential an manchen Stellen anders ausgelegt habe(wie gesagt, ich dachte der Junge bildet sich das alles nur ein und ist in Wirklichkeit bereits zu Beginn der Geschichte schon gestorben).
Insgesamt hast du ein sehr, sehr schönes Werk abgegeben und ich bin schwer beeindruckt und sehr angetan von deinem Schreibstil(hast du nicht wirklich mal Lust in einem RPG mitzumachen xD“).
An Kritikpunkten beanstande ich lediglich das plötzliche Ende, welches ich durch den [Vorsicht: spoiler für all diejenigen, welche die Story noch nicht gelesen haben xD"] Soizid des Jungen etwas zu plump finde. Dies wird jedoch durch das wunderbaren nahtlos übergehende, vorgegebene Textstück zu dem regulären Fließtext wieder wett gemacht.
Kurzum: ich bin sehr stolz auf dich ;)

Von:  dasFragment
2010-04-09T21:52:43+00:00 09.04.2010 23:52
Eh?
Irgendwie hat man nach dem Lesen ein mulmiges Gefühl... Geht mir jedenfalls so.

Der Schlusssatz ist verdammt genial!

Den Rest habe ich dir ja schon persönlich gesagt X3