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私はあなたと一緒にいたい

Ich möchte bei dir sein
von

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Why don't you...?

Jun betrachtete sich im Spiegel. Es sah gut aus, ohne Zweifel, aber er fühlte sich nicht wohl. Er war nicht der Typ für bunte Haare. Er war lieber schwarzhaarig. Er mochte es nicht besonders, aufzufallen, schon gar nicht durch ein Aufsehen erregendes Äußeres. Mal abgesehen davon, dass das Piercing echt weh tat.

Sein Telefon klingelte und er ging ran, hatte Setsuki am anderen Ende und errötete etwas.

"Warum hab ich deine Handynummer noch nicht?", meckerte sein bester Freund am anderen Ende der Leitung ohne ihn zu begrüßen. "Hol dir was zu schreiben", befahl er dann, ohne eine Antwort abzuwarten und diktierte seine eigene Handynummer. "Und jetzt ruf mich gefälligst an."

Es wurde aufgelegt und Jun starrte einen Moment perplex auf den Hörer, bevor er sich beeilte, sein Handy aus der Hosentasche zu kramen und dem anderen eine Kurznachricht zu schreiben. Es war noch immer seltsam für ihn, mit dem kleinen Gerät zu telefonieren, es war so dünn und leicht. Lieber schrieb er, das war zumindest so ähnlich wie eine mail zu schreiben und damit etwas, was Jun gewohnt war.

[Ich mag mit dem Ding nicht telefonieren, das ist komisch >.< Lass uns uns lieber treffen, dann kann ich dir meine neue Haarfarbe zeigen. -Jun]

Es dauerte nur Minuten, bis eine Antwort kam, in der Setsuki ihm anbot, gleich vorbei zu kommen. Jun schrieb zurück, dass er in einer halben Stunde da sein würde und steckte das Handy weg. Jedes mal, wenn es vibrierte, hoffte er, dass es Tetsu war, aber vermutlich musste er bis zum Abend warten, wenn das Velfarre öffnete. Wie Tetsu wohl in seine Wohnung gekommen war, wenn er seine Tasche mit dem Schlüssel darin noch nicht wieder hatte? Vielleicht hatte er ja eine Freundin? Aber die hätte ihm doch sicher auch nachts aufgemacht. Und außerdem sah Tetsu nicht sonderlich hetero aus. Vielleicht zog er sich aber auch so feminin an, weil Grufti-Fangirls auf weibische Männer standen. Das hieß dann, dass er doch keine Freundin hatte, sondern womöglich auf Weiberfang war, wenn er sich so herausputzte. Oder er machte sich immer so zurecht, wenn er ausging…?

Jun raufte sich die Haare, die daraufhin ein wenig abstanden, weil die Struktur durch das Bleichen geschädigt worden war. Es sah witzig aus, aber er wollte ja nicht witzig aussehen, sondern gut, und auffallen wollte er schon gar nicht, darum kämmte er sie mit den Fingern wieder glatt und machte sich auf den Weg zu Setsukis Wohnung.

Es war verstörend, wie er angesehen wurde, als er mit seinem Handy in der Hand in der U-Bahn hockte. Er hatte eigentlich versuchen wollen, sich mit den ganzen scheinbar unnötigen Funktionen des Gerätes auseinander zu setzen, Foto-Bearbeitungssachen, mit denen man kleine Grafiken auf einem Bild platzieren konnte und eine Eieruhr und solche Sachen. Aber je länger er da saß und sich fragte, warum man mit einem Handy nicht einfach nur telefonieren und schreiben konnte, desto offensichtlicher wurde er angestarrt. Anfangs versuchte er, es zu ignorieren, irgendwann nervte und verunsicherte ihn das Getuschel und er sah auf. Ein Grüppchen Mittelschülerinnen, die noch die Uniformen anhatten, obwohl es schon fast 20 Uhr war, kicherte unison und jede davon wandte den Blick schnell ab. Jun hätte schwören können, dass mindestens zwei der Mädchen rot wurden. Ob das an den Haaren lag? Normalerweise wurde er nicht von Mädchen angestarrt und wenn, dann kicherten sie nicht wenn er zu ihnen hin sah oder erröteten gar. Machte es wirklich so viel aus, dass er jetzt eine unnatürliche Haarfarbe hatte? Oder lag es am Piercing?

Er musste aussteigen und kaum hatte sich die Tür geschlossen, liefen drei der Mädchen zum Fenster, um ihm aus der abfahrenden Bahn hinterher zu starren. Jun versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Ihm war das Ganze sehr unheimlich.

Noch unheimlicher wurde es, als Setsuki ihm die Tür aufmachte. Der Braunhaarige blickte ihn an, schweigend, dann leckte er sich über die Lippen und ergriff Juns Handgelenk. "Ich glaub, du hast dich in der Tür geirrt, Schönheit, aber ich nehm dich auch", raunte der Größere und zog Jun dann in die Wohnung. Der Bassist wusste zuerst gar nicht, was er sagen sollte. Erkannte Setsuki ihn etwa nicht?

"Nein… ich meine… nein, ich bin's doch!", beeilte er sich zu sagen, als der Andere ihn an die Wand drückte, die Tür ins Schloss warf, ihm plötzlich sehr nahe kam und dabei auch noch so dreckig grinste, dass ein Schauer über Juns Rücken lief.

"Weiß ich doch", lachte sein Gegenüber plötzlich und entfernte sich wieder von ihm, musterte ihn dennoch sehr akribisch. "Du siehst toll aus, Jun-chan", murmelte er dann lächelnd und er klang ein bisschen stolz. "Man erkennt dich ja kaum wieder."

Jun wurde knallrot, aber er war erleichtert, dass es wohl nur ein Scherz gewesen war. Einen Moment hatte er befürchtet, dass Setsuki ihn wirklich nicht erkennen und auf der Stelle vernaschen würde, falls vergewaltigen nicht das passendere Wort war.

"Dich hat es ja ziemlich erwischt, dass du dich so rausputzt. Wie sieht's aus, hast du etwa schon ein Date?"

Der Bassist schüttelte die locker geschnürten Chucks von den Füßen und seufzte. "Nein, er hat sich noch nicht gemeldet", informierte er seinen Freund, der voraus zum Wohnzimmer lief, wo sie es sich auf der Couch gemütlich machten.

Setsukis Wohnung war weitaus größer als Juns, aber der Braunhaarige, dessen Haar ein Stück dunkler war als Juns, wohnte ja auch mit Yuuki zusammen, deshalb teilten sie die Miete und Yuuki kam aus einer wohl recht wohlhabenden Familie, über die er nicht gerne sprach, aber die ihn soweit Jun das herausgehört hatte finanziell unterstützte. Der Bassist mochte Setsukis Wohnung, weil er sich dort fast schon so zu Hause fühlte wie bei sich daheim und weil es immer ein wenig nach Yuukis Chanel roch.

Setsuki lächelte mitleidig und strich über Juns Haar, der sich von solchen Zärtlichkeiten schon lange nicht mehr beirren ließ. Der Dunkelhaarige war seltsam, was Berührungen und Intimitäten anging, aber Jun mochte die Vertrautheit, mit der sie miteinander umgingen.

"Er hat seine Sachen sicher noch nicht gekriegt, wart ab, der meldet sich bestimmt. Wenn nicht, werd ich ihm, das nächste Mal, wenn er als Gast kommt, höchstpersönlich in den Arsch treten, weil er dem liebsten und hübschesten Mann diesseits des Pazifik nicht geschrieben hat."

Jun lachte leise und dankbar, bildete sich aber nichts darauf ein, dass Setsuki ihm solche Komplimente machte. Dennoch wurde er an die Mädchen in der U-Bahn erinnert.

"Findest du wirklich, es sieht gut aus?", erkundigte er sich und zupfte an seinen Haaren herum, die noch ein wenig nach Wasserstoffperoxid und Ammoniak rochen. Sein bester Freund nickte und Jun legte die Stirn in Falten. "In der U-Bahn haben so ein paar Mädchen ständig zu mir rüber geschaut und als ich ausgestiegen bin, haben sie mir durchs Fenster hinterher geguckt", berichtete er und Setsuki lachte anerkennend.

"Da färbst du dir die Haare und lässt dich piercen und schon entwickelst du dich zu einem waschechten Schürzenjäger, Jun-chan, ich bin beeindruckt!"

Jun war es ein bisschen peinlich und er senkte den Blick. "Will ich doch gar nicht", nuschelte er und starrte vor sich hin. Die Röte, die kaum von seinen Wangen gewichen gewesen war, kam wieder zurück und ließ sein Gesicht ein wenig leuchten.

Die Tür ging und Setsuki und Jun sahen auf, zu Yuuki, der gerade nach Hause kam. Auf ein tiefes "Tadaima" folgte ein fast gezwitschertes "Okaeri nasai" von Setsuki und der Dunkelhaarige sprang auf und hüpfte zur Tür, wo er in Yuukis Arme fiel.

Jun konnte irgendwie nicht wegsehen, als die beiden sich sanft aber innig küssten. Sie sahen so glücklich zusammen aus.

Jun wurde etwas schwermütig. Wenn er doch nur eines Tages so vertraut mit Tetsu umgehen könnte, er würde einiges dafür geben. Er stellte sich vor, wie er nach Hause kam, wo Tetsu ihn bereits erwartete, an der Tür stehend, sodass sie sich genauso liebevoll küssen konnten wie Setsuki und Yuuki gerade, so, als bliebe für die Dauer des Kusses die Welt um sie herum stehen und es zählte nur noch der Liebste in ihren Armen. Ein Lächeln umspielte die Züge des Bassisten, aber es war kein sehr glückliches Lächeln. Tetsu hatte sich noch nicht einmal gemeldet. Er war so weit davon entfernt, dem andern auch nur ein winziges Stückchen näher zu kommen, wo es doch so schön sein könnte.

Jun konnte erkennen, wie Yuukis Zunge die Setsukis in dessen Mund umspielte und er wandte den Blick ab. Er hatte schon so lange niemanden mehr geküsst, dass er schon fast vergessen hatte, wie es sich anfühlte. Warum hatte er nur immer solches Pech? Und selbst wenn Tetsu sich melden würde, wer sagte denn, dass er nicht wirklich jemanden hatte und selbst wenn nicht, wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass Tetsu ihn auch so wollte, wie Jun den schönen Schwarzhaarigen wollte? Oder eher wie gering war sie…?

"Hör auf zu träumen, Jun", wurden seine Gedanken unterbrochen und der nun Rotbraunhaarige sah auf zu Setsuki, der seinen Stimmungswechsel sehr wohl bemerkt hatte. "Und guck nicht so traurig, du hast auch bald jemanden, mit dem du hemmungslos rumknutschen kannst."

Jun sagte nichts dazu. Er glaubte nicht, dass er Tetsu für sich würde gewinnen können. Er war einfach nicht so toll wie Setsuki immer tat.

"Hat er sich gemeldet?", fragte Yuuki in den Raum hinein und Jun schüttelte den Kopf, während Setsuki ein "Nein, noch nicht" verlauten ließ. Yuuki schien einen Moment irritiert, sagte aber nichts.

"Ich hab dir Ramen mitgebracht, wenn ich gewusst hätte, dass Jun auch da ist, hätt ich was mehr gekauft", kehrte Yuuki zur Tagesordnung zurück und Setsuki bedankte sich und kam zur Couch gelaufen, bot Jun etwas von seiner Portion an, der aber ablehnte und begann zu essen. Yuuki brachte aus der Küche drei Bier mit und sie machten sich einen ruhigen Abend, schauten ein wenig fern, tranken, rauchten und Yuuki und Setsuki knutschten ab und an ein bisschen herum, als seien sie frisch verliebt, dabei waren sie schon mehr als ein Jahr so etwas wie ein Paar. Juns Handy blieb stumm.

Gegen halb 12 fühlte sich Jun sehr fehl am Platz, denn Setsuki war angetrunken, ziemlich sogar, und Yuuki war auf Sex aus, das merkte man. Also beschloss der Bassist, den Heimweg anzutreten und obwohl Setsuki darauf bestand, dass es Zeit für einen Dreier wurde, oder gerade deshalb, machte sich Jun bald auf den Weg nach Hause.

Er verabschiedete sich und die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Es dauerte nur Sekunden, bis Setsuki seufzte. "Er tut mir so Leid, wie er so auf glühenden Kohlen sitzt", gab er zu und kuschelte sich an Yuuki, der verschwörerisch schwieg. "Aber vielleicht ist dem Kleinen nur was dazwischen gekommen."

Yuuki erwiderte einen Moment nichts. Erst Augenblicke später sagte er: "Er war da, heute Nachmittag, kurz nachdem Jun weg war."

Sein Freund setzte sich auf und blickte ihn überrascht an. "Warum hast du nichts gesagt?"

"Ich hab extra nichts gesagt", erklärte Yuuki stirnrunzelnd. "Er hätte sich nur noch mehr Gedanken gemacht, wenn ich es ihm erzählt hätte."

"Aber warum meldet sich die dämliche Schwuchtel nicht bei ihm?" Man merkte Setsuki an, dass er anfing, sich über Tetsu zu ärgern, sehr sogar. Kein Wunder wenn man bedachte, wie Jun jede Minute, die er länger warten musste, verletzte.

"Keine Ahnung", seufzte Yuuki und zog Setsuki in eine feste Umarmung. "Ich hätte schwören können, dass er rot geworden ist, als er den Zettel gelesen hat. Er hat drauf gestarrt als wär es ein Nacktfoto von Ayumi Hamasaki und dann hat er den Zettel ganz ordentlich gefaltet und in den Geldbeutel getan. Ich hätt alles drauf verwettet, dass er keine Sekunde zögert, Jun zu schreiben." Er nahm einen Schluck Bier und diese Gelegenheit nutzte der Braunhaarige, um seinen Lover nach seiner Meinung zu fragen:

"Glaubst du, er wird sich noch bei Jun melden? Die beiden passen doch so gut zusammen. Und Jun ist so verknallt in ihn. Es wird ihm das Herz brechen, wenn der Kleine ihn abblitzen lässt."

"Der meldet sich, ganz sicher", prophezeite Yuuki. "Wir sollten ihm nur etwas Zeit lassen. Manche Leute brauchen eben etwas länger, das solltest du am Besten wissen…" Er grinste schelmisch zu Rai, der etwas verlegen das Gesicht an Yuukis Brust zu verstecken versuchte. Der Kleinere hatte die Stichelei sehr wohl verstanden, schließlich liebte Yuuki es, ihn damit aufzuziehen, dass er ein halbes Jahr um ihn herumgeschlichen war, bevor er endlich zugegeben hatte, dass er ein bisschen auf Yuuki stand und wie weit es mit dem >ein bisschen< her war, konnte jeder sehen.

"Ziehst du dich jetzt endlich aus?", raunte Yuuki und Setsuki kicherte ein wenig betrunken.

"Du perverses Schwein…"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hine-Himeko
2011-02-21T20:05:50+00:00 21.02.2011 21:05
Kann ich bitte Setsuki haben? Der wird mein Lieblings- Charakter in der Ff! ^^

Und Tetsu wird mit Sicherheit noch einige Zeit hadern, oder? ^^'
Von:  MinuU
2011-02-20T15:52:41+00:00 20.02.2011 16:52
*___* es geht weiter!
*hysterisch rumbrüll*
waaah ich freu mich ! Ich freu mich vor allem über yuuki und setsuki X3
Tetsu muss sich melden! jetzt sieht jun doch extra so hübsch aus und muss ertragen von mädchen angeschmachtet zu werden XD
Vielleicht wartet tetsu ja schon in juns wohnung auf ihn, öhem XD
Von:  Hizushi
2011-02-18T19:14:24+00:00 18.02.2011 20:14
ich liebe jeden einzelnen Charakter dieser Fanfic einfach <3
und die Story natürlich auch!
das Ende ist amüsant XD
Tetsu wird sich sicher noch melden ;_;


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