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Get it Started

Shanks Tochter macht sich auf, ihren Vater zu finden. Natürlich läuft sie dabei Ruffy über den Weg...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke an die lieben Kommentare, viel Spaß mit dem Kapitel! Komplett anzeigen

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Kapitel 27 - Anders als erwartet


 

Get it Started
 

The Pirate Chronicles N°I
 

 
 

(POV Blair)
 

 

„Blair…?“

 

Mein Traum war simpel und schön gewesen.

Zuerst befand ich mich mit Zagger wieder zu Hause, unter unserem Baum auf dem Hügel liegend und über seine schlafende Form gebeugt. So, wie ich es am Abend meines Aufbruchs getan hatte, bevor meine Mum mich in unser Haus geschleift und wir diese schreckliche Auseinandersetzung gehabt hatten.

Gerade, als ich mich seinem Gesicht näherte und meine Lippen auf seine legen wollte, tauchte Kaoru vor uns auf und schreiend wich ich zurück. Was machte er denn hier? Überrascht blickte er auf mich hinab, legte den Kopf schief und kniete sich dann zu mir auf das weiche Gras. Mit einem Mal war Zagger verschwunden.

 

„Du weißt hoffentlich,…“, begann er mit rauer, einlullender Stimme, als mein Herz einen Sprung machte und er mit seiner Hand über meinen Hals fuhr, „dass du eine gewisse… Aura ausstrahlst?“ Mit aufgewühlten Augen musterte er meine geröteten Wangen und kicherte leise. Seine Hand war indes weiter hinab bis zu meiner Hüfte gewandert. „Du bist so verdammt faszinierend.“ Inzwischen war seine Stimme kaum mehr als ein aufgeregtes Wispern, als er sich vorbeugte und seine andere Hand in meinen Nacken legte, mich langsam zu sich heran zog.

 

„Blair? Du musst aufwachen, es ist wichtig!“

 

Kaoru verschwand und während ich blinzelnd die Augen öffnete, hinterließ er nicht mehr als mein rasendes Herzklopfen und extreme Verwirrtheit. Mich besorgt musternd saß Grace an meinem Bett und murmelte erleichtert: „Endlich bist du wach.“ Mein Blick wanderte von ihr zu Kaoru, der mit verschränkten Armen neben meinem Bett stand und breit grinste: „Wieder unter den Lebenden?“

Bevor ich etwas peinliches Stammeln oder darauf reagieren konnte, sprach Grace mit ungeduldiger, gesenkter Stimme auf mich ein:

 

„Hör zu. Als wir von der Marinebasis geflohen sind haben uns die Strohhüte aufgegabelt. Du befindest dich gerade auf der Sunny, nachdem Chopper deine Schulter behandelt hat.“ Ach ja, Ao Kiji hatte mich bei unserer rasanten Flucht verletzt. Erst jetzt bemerkte ich das leichte Ziehen auf meiner linken Seite und vorsichtig blickte ich auf den sauberen Verband, der sich unter einem weißen Top leicht ausmachen ließ. Meine Kleidung war gewechselt worden? Wieder Klamotten von Nami? „Momentan ankern wir an einer Insel, die nicht weiter bewohnt zu sein scheint. Gewisse… Umstände verlangen es, dass du uns begleitest.“

 

Mit gerunzelter Stirn fragte ich skeptisch nach: „Wohin? Hat es was mit meinem Vater zu tun? Oder ist die Marine wieder hinter uns her.“

 

„Das wirst du noch früh genug-“, begann Grace ausweichend, wurde aber von Kaoru unterbrochen: „Lust auf einen kleinen nächtlichen und geheimen Ausflug in den Wald?“

 

 

 

 

 

Wohl oder übel ließ ich mich zum Mitkommen überreden, vertraute ich den beiden doch weit genug, um zu wissen, dass sie mich nicht in irgendwelche Schwierigkeiten bringen würden. Nun, zumindest nicht absichtlich. Allerdings begegneten wir unserem ersten Problem bereits am Strand, wo Zorro auf uns mit gezogenen Schwertern stand, sobald wir das kleine Beiboot verlassen hatten.

 

„Bis hier hin uns nicht weiter.“

 

Sein eisiger Blick und die klaren, drohenden Worte waren Grund genug, um mir Schauer über den Rücken zu jagen, selbst wenn sie nicht an mich gerichtet worden waren. „Wir werden ihr kein Haar krümmen, aber es ist wichtig, dass du uns durchlässt“, sprach Kaoru gefasst auf ihn ein, als würde Zorros angsteinflößende Haltung ihn nicht annähernd so sehr stören wie mich.

 

Seine Augen verengten sich und eine Angriffsposition einehmend, spannte Zorro seine Muskeln an.

„Woah, halt, Stopp!“, flehte ich ihn mit zitternder Stimme an, war mir ein Blutbad momentan doch mehr als unangenehm und hob abwehrend meine Hände. Skeptisch hielt er inne und blickte mich fragend an. „Ich weiß, mitten in der Nacht mit mir abzuhauen ist nicht gerade vertrauenserweckend, aber ich versichere dir, dass die beiden nichts vorhaben, was mir schaden könnte. Du musst uns durchlassen, es ist wirklich wichtig!“ Mehrere Sekunden lang blieb es still, bis ich den Eindruck hatte, dass Zorro nachgeben und uns durchlassen würde, als Grace die Geduld verlor und fluchend ihre Hände in die Luft riss.

 

„Verdammt, wir haben keine Zeit für solche Kinderspielchen!“

Ehe Kaoru oder ich reagieren konnten, türmte sich vor uns eine Wand aus Sand auf, einige Meter hoch und breit. „Los, lauft!“, rief sie uns zu und während das Adrenalin durch meine Adern schoss, wir gemeinsam durch den Wald jagten, waren Zorros deutliche Protestrufe hinter uns zu hören.

Immer wieder strauchelte ich über Wurzeln und Äste, die den dunklen Waldboden zierten, kaum in der Nacht auszumachen. Durch die dicht beieinander stehenden Bäume und Palmen war vom lichtspendenden Mondschein nicht viel auszumachen, nur vereinzelt wurden Lichtungen, die wir auf unserer „Flucht“ passierten, von silbernen Strahlen erleuchtet. Entgegen meiner Erwartungen ging es Grace und Kaoru vor mir nicht viel anders, immer wieder blieben sie an irgendetwas hängen oder strauchelten gefährlich, während wir mit höchstmöglichem Tempo durch den Wald jagten, Erst, als Zorros Rufe einige Minuten zuvor hinter uns verklungen waren, machten wir halt. Keuchend sank ich auf die Knie, komplett erschöpft. Jetzt, da das Adrenalin aus meinem Körper verschwunden war, kamen die Kraftlosigkeit und der Schmerz zurück. Nach Luft schnappend lehnte ich mich gegen den nächsten Baumstamm und wisperte wütend: „Das war – eine ganz – dumme Idee!“

 

Den Kopf schüttelnd ließ sich Grace neben mir nieder, antwortete nichts darauf und musterte schnell den Verband. „Chopper hat ganze Arbeit geleistet“, stieß sie zufrieden, aber ebenso erledigt aus, als sie nichts Besorgniserregendes feststellen konnte.

 

„Und wie finden wir jetzt die anderen?“, fragte Kaoru leise, setzte sich auf einen Baumstumpf und musterte unsere Umgebung. Nichts außer den nächtlichen Geräuschen von Tieren, Bäumen und Finsternis. Scheinbar hatte er sich das ganze ebenfalls anders vorgestellt. „Wir müssten uns bald dem Lager nähern. Laut Ben ist die Insel zwar ziemlich groß, aber nicht der Ausläufer, auf dem wir uns inzwischen befinden sollten.“ Sich aufrichtend streckte Grace mir die Hand hin und half mir wieder auf die Beine. „Wir müssen uns beeilen. Falls Zorro mit  den anderen nach uns sucht, laufen wir Gefahr dass sie die anderen entdecken.“ In Rätseln sprechend deutete sie Kaoru und mir, ihr zu folgen. Erst im Nachhinein wurde mir halbwegs bewusst, was genau sie eben gesagt hatte.

 

„Moment mal – Ben?!“

 

„Später, Blair.“

 

„Nein! Wer sind die anderen und wohin bringst ihr mich?“

 

„Blair, sei mal für fünf Minuten-“

 

Ein lautes, viel zu nah klingendes Brüllen ließ Grace, Kaoru und mich wie schockgefrostet innehalten. Stille. Gerade wollte ich zum Reden ansetzen, als ein weiteres, ohrenbetäubendes Krachen erklang und mehrere Meter neben uns ein Baum zu Boden stürzte. Die Augen weitend wandte ich mich langsam um, dabei immer weiter zurückweichend, bis ich mich in einer Reihe mir Kaoru und Grace befand.

 

„…Scheiße.“

 

Zusammen hätten wir den meterhohen Bären, der mit ausgestreckten Tatzen sicherlich die Baumkronen erreicht hätte, locker platt gemacht. Vielleicht sogar einer der beiden alleine. „Keiner von uns ist momentan fit genug, wir befinden uns auf unbekanntem Territorium und wer weiß wie viele Freunde sich von diesem Vieh hier noch in der Nähe befinden. Ich habe keine Lust, eine ganze Gruppe aufzuscheuchen. Ihr?“

Grace und ich schüttelten beide die Köpfe.

 

„Gut.“, setzte Kaoru fort und begann sich langsam in die entgegengesetzte Richtung zu drehen, „Dann würde ich vorschlagen wir laufen!“

 

Wieder ging es quer durch den Wald, wieder war etwas hinter uns her, nur dass es sich dieses Mal um einen riesigen Monsterteddy mit rasiermesserscharfen Zähnen und Klauen handelte, der locker mit unserem bereits beachtlichen Tempo mithalten konnte. Bäume, die ihm den Weg versperrten wurden streichholzmäßig umgehauen.

 

„Was sollen wir machen?“, brüllte ich über den Lärm einer umstürzenden Palme hinweg, während mir langsam die Puste ausging.

 

„Weiter – laufen!“, entgegnete Grace mir keuchend und wurde von Kaoru mit einem „Vorsicht!“ gerade noch aus dem Weg gezogen, bevor ein weiterer Baumstamm den Erdboden erschütterte.

Lachend deutete Kaoru mit ausgestrecktem Arm nach vorne, wo sich wenige Sekunden später ein weiter, steil abfallender Hang auftat. Nicht dahinterkommend, warum er diese Sackgasse und unser Todesurteil so lustig fand, machte ich neben Grace und ihm am Rand halt. Mit großen Zügen kam der Bär näher und näher.

 

„Ich hab da eine Idee!“, sprudelte es aus ihm heraus und skeptisch betrachtete Grace ihn einige Sekunden lang, bevor er uns an den Armen packte und brüllte: „Alles aufspringen!“

Ein weiterer Baum musste dem Bären weichen.

Mit der Spitze über den Rand des Abhang ragend, besaß er durch den Schwung genug Kraft, um einem Geschoss gleich den Berg hinunter zu jagen und ehe ich mich versah, hatte Kaoru uns auf den Stamm gezogen. Mehrere Sekunden lang schwebte der Baum in der Luft, als er vom Rand glitt und wir den Bären verwundert zurückließen.

 

„Alles festhalteeeeeen!“, rief Kaoru froh, als würde es sich um eine Achterbahnfahrt handeln, während er sich an einen dicken Ast vor sich klammerte, Grace sich an ihm und ich mich an ihr festhielt. „Du Idiot!“, brüllte sie ihm ins Ohr und als der Baum mit definitiv zu hoher Geschwindigkeit auf den Hang aufprallte, konnte ich nur ein schreiendes „Oh Gott, oh Gott, oh Gott!“ ergänzen.

 

Hätte ich mich nicht gerade, um mein Leben fürchtend, an Grace geklammert, die in meine Angstschreie mit einstieg, hätte ich ein knappes Stoßgebet hinaufgeschickt, dafür dankend dass dieser Hang wenigstens baumfrei war. In jeder anderen Situation hätte ich so einen Trip garantiert amüsant gefunden, doch die Angst und das Gefühl, den Bären im Nacken zu haben, trugen nicht dazu bei, meine flatternden Nerven bei der Höllenfahrt den Berg hinab annähernd zu beruhigen.

 

„Kaoru, wenn wir das hier überleben bringe ich dich um!!“

 

„Genießt den Ausblick meine Hübschen!“, entgegnete er lachend.

 

„Halt die – verdammt! Stein voraus!“

 

Tatsächlich kam ein kleiner Felsen, der sich direkt in unserer Bahn befand, ungemütlich schnell auf uns zu. Bevor einer von uns reagieren konnte, war der Baum mit voller Wucht gegen den Stein geprallt, ein Ruck ging durch meinen Körper und ehe ich mich versehen konnte flog ich – immer noch schreiend – durch die Luft.

 

Erst, als zwei kräftige Arme mich auffingen und meinen Körper davon abhielten, mit dem Tempo auf den Boden aufzuprallen und in einer ekeligen, roten Pfütze zu enden, hielt ich inne und schnappte schnell atmend nach Luft. Ich lebte!

Sobald sich die Welt aufgehört hatte zu drehen, blickte ich in ein, von der Zeit auf der See geprägtes, lachendes Gesicht auf. Die linke Seite war von einer kreuzförmigen Narbe gezeichnet und das inzwischen ergraute, kürzere Haar war nach hinten gekämmt. Ungläubig blickte ich mich um, entdeckte einen weitläufigen Strand zu unseren Füßen und Grace und Kaoru sicher und gesund ein paar Meter weiter im weichen Sand. Sprachlos starrte ich wieder in das breit grinsende Gesicht des Vizes.

„Ben?“

 

„Schön dich zu sehen, Kleines. Hat dir der Ausflug mit den Chaoten gefallen?“

Unsere Rutschpartie extrem lustig findend, machte er keine Anstalten, mich runter zu lassen. Zu lange war das letzte Treffen her gewesen. Konnte es sein…?

 

„Hallo, Prinzessin.“

 

Mein Herz setzte augenblicklich aus, als ich die vertraute, sanfte Stimme neben mir ausmachen konnte. Langsam wandte ich meinen Kopf in seine Richtung, Angst habend, dass es wieder nur ein Traum war und er sich innerhalb weniger Sekunden in Luft auflösen würde. Nachdem Ben mich sachte auf dem Boden abgestellt hatte und sich sicher war, dass meine wackeligen Beine nicht jede Sekunde nachgaben, blickte ich in das strahlende, gleichzeitig von Sorgen erfüllte Gesicht meines Vaters, der wenige Meter weit neben uns stand und mich hoffnungsvoll musterte.

 

„D… Dad?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-02-07T20:42:26+00:00 07.02.2014 21:42
Spitzen Kapi^^

Antwort von:  Milu-
07.02.2014 21:44
Dankeschön! :D
Von:  Piratenqueen
2014-02-07T18:24:44+00:00 07.02.2014 19:24
Jaaaa Blair ist bei ihrem Vater!!! Grund zu feiern!!!
Lad schnell das nächste hoch! Bitte! :-)
Will weiterlesen!
Super kap wie immer
LG^^
Antwort von:  Milu-
07.02.2014 19:25
Hihi, vielen lieben Dank für dein Review!
Schön, dass du dich freust. ;) Wie es wohl weitergeht?
Nächstes Kapitel kommt nächste Woche,
LG
Antwort von:  Piratenqueen
07.02.2014 19:32
Oki^^


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