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Get it Started

Shanks Tochter macht sich auf, ihren Vater zu finden. Natürlich läuft sie dabei Ruffy über den Weg...
von

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Kapitel 13 - Ein letzter Blick...


 

Get it Started

The Pirate Chronicles N°I

(POV Blair)

Eigentlich war es nicht weiter schwer.

Ein letzter Blick zurück.

Ein weiterer nach vorn, wo mein Vater auf mich warten würde.
 

Hoffnung, dass Seth, Fatina, Zagger und Ruffy heile davonkommen würden.

Erwartungen, dass mein Vater mich sicher aus dieser Sache holen würde.

Freude, auf ein kommendes Wiedersehen meiner Lieben.
 

Irgendwie wollte dieser Ablauf nie so richtig bei mir funktionieren, denn da sah es ungefähr so aus:
 

Ein letzter Blick zurück, mit Tränen in den Augen.

Ein weiterer nach vorn, wo Schmerz und Tod auf mich warteten.
 

Angst, dass ich sie nie wieder lebend sehen würde.

Zweifel, ob ich Shanks wirklich wichtig genug war, um das Leben seiner Crew und seins auf’s Spiel zu setzen.

Wut, dass ich nicht annähernd stark genug war, mich selbst hier heraus zu holen.
 

So sah es aus und ich war in einer verdammt beschissenen Lage. Meine Freunde waren dabei zu sterben und das für mich, aufopferungsvoll und ohne Gedanken an ihre eigene Zukunft. Überhaupt hatten sie alles für mich aufgegeben, ihre Familien und ihre Chancen zurückgelassen, um eine Reise anzutreten, dessen Weg mich weit führen sollte. Zu meinem Vater, einem mächtigen Piraten, der beim Anblick seiner unfähigen Tochter wahrscheinlich lachen und mich kommentarlos zurückschicken würde. Ich war nur eine Frau und wie der erste Einfall es bestätigte konnte ich nicht einmal ein Schiff beschützen. Wieder und wieder zogen diese schwarzen Gedanken durch meinen Kopf, während ich mit dem Admiral in Richtung Schiff ging.
 

Natürlich hatten Seth und Ruffy, sowie Fatina und Zagger, nachdem die Marinesoldaten zurückgepfiffen worden waren, versucht, mich aus dieser beschissenen Situation zu befreien, aber zwei meterdicke Wände links und rechts von mir trennten meine Freunde und mich, sowie ein spitzer, aus Eis gefertigter Dolch in meinem Rücken. Die Luft anhaltend schritt ich mit wackeligen Beinen voran, der gelangweilte, schwarzhaarige Admiral direkt hinter und das riesige, bedrohlich wirkende Schiff vor mir.
 

Erst jetzt wurde mir einigermaßen bewusst, was ich so eben mit meiner Zusage, bereitwillig zu folgen, angestellt hatte. Meine Freunde waren in Sicherheit. Niemand würde ihnen Schaden. Damit konnte ich gewisser Maßen sehr gut leben und irgendwie war ich auch etwas stolz darauf, aber dann kam der miese Teil. Ich würde der Marine ausgesetzt sein, ohne irgendetwas gegen Folter und Schmach tun zu können. Mein Vater wäre derjenige, der mir schließlich zu Hilfe eilen müsste, andernfalls waren meine Tage gezählt und ich landete auf dem Schafott. Mein Vater, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Mein Vater, der mich möglicherweise schon lange vergessen hatte.
 

Eine Träne lief über meine Wange, sammelte sich mit weiteren am Kinn und tropfte dann geschlossen auf mein vollkommen durchnässtes Hemd. Während der Sturm weiter wütete und meine langen, roten Haare mit sich riss, dabei wilde Muster formte, konnte ich nicht anders, als mit einem Mal stehen zu bleiben. Augenblicklich reagierte der Admiral, ahmte mich nach und sorgte rechtzeitig dafür, dass der Dolch mich nicht aufspießen würde. Tief Luft holend blickte ich auf, die Tränen versiegt und ein mitleidiges Lächeln auf dem Gesicht, als ich eben dieses zu meinem Widersacher umwandte. Was nützte es der Welt, wenn alles umsonst gewesen war? Die Gegenwehr, die Suche, die Freundschaft? Ich war nicht selbstsüchtig genug, um mein Leben jetzt wegzuwerfen.
 

„Tut mir leid,…“, setzte ich zögernd an, nicht wissend, ob alles so klappen würde, wie ich es mir in einem Augenblick überlegt hatte, „…aber das müssen wir wohl noch verschieben.“. Dann passierten mehrere Dinge auf einmal. Während der blonde Schönling an Deck wütend brüllte und ein Schwarm von Marinesoldaten auf uns zugelaufen kam, zog der Admiral hinter mir seine Hand zurück und stieß ohne mit der Wimper zu zucken zu. Fatinas Schrei war deutlich über den Sturm hinweg auszumachen, als ich mich in letzter Sekunde zur Seite schmiss und auf den nassen Holzplanken aufschlug. Das „Endlich!“ verwirrte mich und in einem flüchtigen Blick sah ich zu Ruffy auf, der gerade seinen Gummiarm spannte und seine Faust auf das Eis vor sich sausen ließ. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm durchschlug er nicht nur die erste, sondern auch die zweite Wand, die ihrerseits Fatina und Zagger abtrennte.
 

Mit einem glücklichen Lächeln stand ich umständlich auf, strauchelte eine Sekunde lang, doch die gierigen, nach mir greifenden Hände des blonden Admirals erwischten mich nicht. Wie der so schnell herunter gekommen sein sollte, war mir mehr als unklar, aber da ich weder Zeit noch die nötige Geduld dafür hatte, rannte ich so schnell wie es mir bei diesem Wetter möglich war über den Steg auf Fatina und Zagger zu. Meine Gedanken rasten, während ich durch die Pfützen rannte und das Wasser auf meine zerschlissenen, schwarzen Schuhe spritzte.

Und auf einmal hatte ich diesen seltenen Moment.
 

Die Zeit schien sich zu verlangsamen, die Wogen des Sturms schwächten ab und das Heulen war nicht mehr annähernd so laut wie noch eine Sekunde zuvor. Das kräftige Pochen meines Herzens war deutlich durch meine Brust zu spüren und die tiefen Atemzüge klangen über die Schreie der Umstehenden hinweg. Der perfide, ja gar gefährliche Plan, den ich mir binnen weniger Sekunden ausgedacht hatte, enthielt nicht viel, über das ich mir Gedanken hatte machen müssen. Alles lag in einer Entscheidung, die lange zuvor getroffen worden war. Es hing von meiner Mutter und dieser kleinen, wertvollen Frucht ab, die ich in meinen kleinen Rucksack gestopft und Fatina anvertraut hatte. Ich hoffte nur, dass sie mir in diesem Moment helfen würde, meine Freunde zu retten. Etwas Sinnvolles, Greifbares.

Der Augenblick war vorbei. Mit erhobener Stimme brüllte ich meiner Freundin die folgenden Worte zu, während Ruffy sich den Admirälen in den Weg stellte, ohne zu ahnen, was ich vorhatte.
 

„Fatina, ich brauch‘ sie jetzt! Mach schon!“
 

Trotz der ernsten Lage, in der wir uns befanden, verstand sie, griff mit einer flinken Handbewegung in den Rucksack, der immer noch über ihrer Schulter hing und zog eine tiefrote, langgezogene Frucht hervor. Merkwürdige Kreise zierten die Oberfläche und an beiden Enden war sie unnatürlich spitz. Augenblicklich erkannten meine Widersacher dieses seltene Objekt, keuchten auf und wollte auf meine Freundin zustürzen, doch ich hatte sie bereits erreicht und die Hand nach der Teufelsfrucht ausgestreckt. Mit einem letzten Atemzug blickte ich Zagger, Seth und Fatina in die Augen, lächelte milde, um ihnen zu zeigen, dass alles gut gehen würde und biss schließlich in das süße, verlockende Fleisch.
 

Zuerst passierte nichts. Ich kaute rasch, schluckte das Stück herunter und verschlang den nächsten Bissen. Wieder nichts. Die Admiräle, Marinesoldaten und Ruffy blickten geschockt zu uns herüber, voller Angst, was nun passieren würde. Eigentlich schmeckte das Ding ziemlich gut. Ein Hauch von Pfirsich, vermischt mit der bitteren Süße von Erdbeeren und Dra…
 

Oh Gott.

Die Frucht glitt mir aus den Händen, rutschte über das nasse Holz und verschwand im Ozean. Niemand scherte sich darum, denn im selben Augenblick begann ich bitterlich zu schreien und fiel auf meine Knie. Das angenehme Kribbeln in meinem Hals war einem unnatürlichen Brennen gewichen, der Geschmack ließ mich würgen und trieb mir Tränen in die Augen.
 

Fatina ging neben mir zu Boden, legte ihre zitternden Hände auf meine Schultern und brüllte irgendwem zu, ich bräuchte Hilfe. Auf einmal bekam ich ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Ich veränderte meine komplette Lebensweise, würde fortan eine mir schier unbekannte Macht beherrschen müssen und das ohne eine Ahnung, was genau ich mir da eigentlich eingebrockt hatte.
 

Wimmernd blickte ich auf, konnte den schwarzhaarigen Admiral erkennen, der auf mich zu geschritten kam. Langsam schwächten meine tobenden Gefühle ab, ich wich vom Rande der Bewusstlosigkeit zurück und spürte wieder den kalten, stechenden Regen auf meiner Haut. Meine Schreie verklangen und keuchend schnappte ich nach Luft. Zagger positionierte sich vor uns, Seth stand angewurzelt neben Ruffy, welcher mich mit emotionslosem Ausdruck musterte. Gleich dahinter stand Admiral Kenzo und sah ziemlich besorgt aus. Ob es um seine Karriere oder sein Leben ging?
 

„Keine schlechte Idee, Rotschopf. Was hast du dir da für eine abscheuliche Kraft angeeignet, hm?“. Der Admiral war vor Zagger zum Stehen gekommen, drückte ihn problemlos zur Seite und legte seinen forschenden Blick auf mich. Ohne eine Antwort rappelte ich mich mühsam auf, zuckte mit den Schultern und wartete auf ein Gefühl, eine Ahnung dessen, was nun mir gehören würde. Nichts regte sich. Beinahe wäre ich der Meinung gewesen, dass die Frucht nicht echt und nur eine Täuschung gewesen war, doch ein plötzliches Ziehen in meiner Magengegend veranlasste mich dazu, mich umzudrehen. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, aber ein Soldat mit erhobenem Schwert war gerade dabei, sich lautlos auf Zagger stürzen zu wollen. Hatte ich die Macht der Vorahnung erlangt? Meine Frage sollte sich innerhalb von Sekunden selbst beantworten, als ich mit rasendem Herzen und panischer Angst aufschrie.
 

„Nein! Zagger, hinter dir!“
 

Wut keimte in mir auf. War ich immer noch nicht fähig genug, meine Lieben zu beschützen?

Hatte dieses verdammte Scheißteil denn gar nichts gebracht und mich nur weiter ins Verderben gestürzt? Jetzt kam auch noch dieser Soldat daher und wollte mir Zagger, mein Leben, den Mann nehmen, der schon so lange in meinem Herzen verankert war?

Niemals!
 

Mit einem markerschütternden Schrei hielt er in seiner Bewegung inne, als ein unsichtbares Schwert über seinen Körper fuhr, sein Hemd und seine Brust aufschlitzte und er leblos direkt vor meinen Füßen zu Boden fiel. Blut spritzte auf mein Gesicht, besudelte mein Hemd und meine Haare, als es um mich herum still wurde. Mit rasendem Herzen blickte ich zum toten Soldaten hinab, atmete in kurzen Zügen und wurde mir der Abscheulichkeit bewusst.
 

Oh Gott.

Hatte ich soeben einen Menschen umgebracht?
 

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Wusch. Fertig. :D Was denkt ihr?

Endlich kommt die Wende und die Aktion geht bald richtig los. ;-)

Wird euch gefallen, kommentiert mir doch.

LG, Milu



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Katoptris
2011-06-10T20:26:13+00:00 10.06.2011 22:26
wow hab erst heute deine ff entdeckt ;D
ich find die ganze story echt hammer und dein schreibstil ist auch sooo toll :D ♥
ich freu mich darauf zu erfahren wie's weitergeht...:D
LG -CiCi95-
Von:  fahnm
2011-06-07T18:35:18+00:00 07.06.2011 20:35
Hammer Kapi^^


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