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Lie or Love

von

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Part 1

Hallo. ^^
 

Ich weiß, es ist lange her, dass ich was veröffentlich habe, aber mir war danach.

Anmerkung:

Die auftauchenden Charaktere gehören nicht mir, sondern der Buchautorin Lara Adrian, ebenso gehört die alles was in ihren Büchern vorkommt und was ich jetzt verwendet habe ihr. ^^
 

Viel Spaß beim Lesen. ^^
 

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Lie or Love - Part 1
 

Im Club ist es stickig. Laute Musik dröhnt aus den Boxen. Der Bass geht einem bis auf die Knochen. Überall tanzen junge Leute dicht aneinander gedrängt, viele berauscht vom Alkohol und der ein oder andere gewiss auch von Drogen.

Eine junge Frau mit rotem Haar wird von einigen jungen Männern umgarnt. Sie ist betrunken. Zu zugedröhnt um zu merken, was um sie herum geschieht, geschweige denn, mit wem sie es zu tun hat.

Vampire.

Einige junge Stammesvampire aus den Dunklen Häfen von Boston nutzen die Nacht zum Feiern. Und zum Trinken. Willige Opfer finden sich reichlich, denn Menschen sind dem Charme der Stammesvampire hilflos ausgeliefert.
 

Mira betrachtet das Treiben und sieht zu, wie einer der jungen Vampire mit der rothaarigen Frau in Richtung der Toiletten verschwindet. Kein ungewöhnliches Bild in einem solchen Nachtclub und doch dient es einem anderen Zweck, als es den Anschein haben mag.
 

„Willst du noch was trinken?“, fragt sie jemand, wobei die Stimme dicht an ihrem Ohr ist. Sogleich merkt Mira auch eine Hand an ihrer Hüfte. Kurz grinst sie, ehe sie sich auf ihrem Hocker umdreht und in das Gesicht eines gutaussehenden jungen Mannes schaut. Sein dunkelbraunes Haar hängt ihm etwas im Gesicht und verdeckt somit leicht seine schokobraunen Augen.

Er lächelt sie an, wobei Mira undeutlich erkennen kann, dass seine Eckzähne etwas länger sind als üblich. Eine rein physische Reaktion seines Körpers auf die stumme Erregung, die ihr Anblick bei ihm hervorruft.
 

„Hallo Pedro.“, schnurrt Mira und streicht ihm mit einer Hand über die Brust, ehe sie vom Hocker aufsteht, wobei sie sich kurz an ihn drückt. Dabei lässt sie ihn keinen Augenblick aus den Augen. Somit entgeht ihre auch nicht, dass seine Augen sich verändern. Die Iris zieht sich zu einem vertikalem Schlitz zusammen und seine Augen tauchen in bernsteinfarbenes Licht. Eine weitere physische Reaktion seines Körpers.
 

Mira muss seine Glythen nicht sehen, um zu wissen, dass sie in den Farben des Verlangens und des Hungers pulsieren. Die Dunkelbrünette weiß auch so, dass Pedro sie begehrt. Mehr noch, er würde sie zu seiner Gefährtin machen, wenn sie ihn darum bitten würde.
 

„Hallo Mira.“, meint Pedro und lächelt sie an. Er ist etwa einen halben Kopf größer, als die schlanke, dunkelbrünette Stammesgefährtin. „Du solltest nachts nicht alleine unterwegs sein.“, flüstert er leise und legt einen Arm um Mira. „Ach? Und wieso nicht?“, fragt Mira und drückt sich von ihm weg. „Du bist eine Stammesgefährtin, etwas ganz besonderes für uns Stammesvampire. Der Schutz deiner Art ist unser Hauptanliegen.“, erklärt Pedro ihr, wobei die Farbe seiner Augen etwas abschwächt. „Der Orden schützt mich. Keine Sorge.“, meint Mira spitz und geht an Pedro vorbei.
 

Sie ist wütend. Viele Vampire graben sie an, doch keiner von ihnen hat die Eier sie frei zu fragen, ob sie von einem die Stammesgefährtin werden will. Nicht, dass Mira je zustimmen würde, dennoch kotzt es sie an, dass sie scheinbar für die meisten nur einen Zeitvertreib darstellt. Zugegeben, sie ist auch schon mit einigen von ihnen ins Bett gegangen, dennoch traut sich niemand damit zu Prallen, denn Mira steht unter dem Schutz des Ordens, einer Organisation aus Stammesvampiren, die als Krieger gegen Rouges, sogenannte Blutjunkies, kämpfen und Nacht für Nacht ihr Leben dabei riskieren.

Der Orden ist ihre Familie. Als Kind kam sie zusammen mit ihrer Ziehmutter Renata nach Boston, nachdem sie den Stammeskrieger Nikolai zu ihrem Gefährten machte. Seitdem kämpft ihre Ziehmutter fast jede Nacht an der Seite ihres Ziehvaters gegen die Rouges und riskiert dabei ihr Leben.
 

Die kühle Nachtluft bläst ihr entgehen, als sie den Club verlässt. Kurz fröstelt sie, da sie nur eine Jeans und ein kurzes rotes Top mit einer dünnen Sommerjacke drüber trägt. Sogleich zieht sie ihre Jacke enger um sich. Dann geht sie die Straße entlang, vorbei an einigen dunklen Seitengassen, in denen viele Müllcontainer und Müllsäcke herumliegen.
 

Hinter ihr erklingt das Geräusch eines herannahenden Motors. Mira geht etwas langsamer, ehe sie stehen bliebt und sich umdreht. Sogleich erkennt sie, wer dort auf einem Motorrad, auf sie zufährt. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen, als das Motorrad neben ihr hält. Der Fahrer nimmt seinen Helm ab und lächelt sie an. „Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragt der Mann sie. Sein mächtiger Körper ist umhüllt von schwarzem Leder, welches fast vollständig sämtlicher seiner Glythen, der Körperzeichnungen der Stammesvampire, die bei allen Stammesvampiren wie ein Stimmungsmesser funktionieren.
 

Ein paar Glythen an seinem Hals sind zu sehen, allerdings sehen sie nicht anders aus, wie ein normales Tattoo, welches aus Schnörkeln und Bögen besteht.

Mira lächelt und nimmt den Helm, den der Mann ihr hinhält an. „Danke, aber musst du nicht auf Patrouille?“, fragt Mira und legt den Kopf leicht schief. Der Mann lächelt nur. „Ist schon gut. Ich habe Lucan Bescheid gegeben, dass, ich dich kurz nach Hause bringe. Danach treffe ich mich mit Tegan.“, erklärt der Mann ihr und lächelt sie kurz an. „Also, sitzt schon auf.“ „Danke, Hunter.“, meint Mira lächelnd und setzt sich den Helm auf, ehe sie sich hinter Hunter auf das Motorrad schwingt.
 

Lucan ist der Anführer des Ordens und hat die Befehlsgewalt über diesen. Was er sagt, wird gemacht. Er ist, ebenso wie Hunter und Tegan, ein Gen-Eins. Ein Vampir, der von einem Ältesten abstammt und nur das menschliche Blut der Mutter hat.
 

Hunter gibt Vollgas und fährt mit quietschenden Reifen los, so das Mira sich an seiner Lederjacke festkrallen muss, um nicht vom Motorrad zu fallen. Dennoch hat Mira keine Angst. Sie fühlt sich immer bei Hunter sicher, egal in welcher Situation.
 

Plötzlich fährt Hunter langsamer. Mira würde ihn ja fragen, was los ist, doch das geht noch nicht, da er sie wegen des Helmes nicht hören würde. Doch dann hält Hunter das Motorrad an und stellt den Motor ab. Sogleich zieht er den Helm ab. Sein Blick ist kalt wie Eis, auch wenn seine Iris bernsteingelb leuchten. „Bleib hier.“, weißt Hunter sie an, als er vom Motorrad steigt. Mira steigt ebenfalls ab und lehnt sich an das Motorrad. „Okay.“, meint Mira und lächelt ihn an. Hunter legt den Helm auf den Fahrersitz und erwidert das Lächeln von Mira. „Ich beeile mich.“, meint Hunter und zückt sogleich einen Spitzdolch, aus edlem Titan. Dann wendet er sich ab und steuert eine Seitengasse an. Mira ist sich sicher, dass er Blut riecht. Blut, was von Rouges vergossen wird.

Mira verschränkt die Arme vor der Brust, dabei schaut sie kurz auf die Uhr, die sie am Handgelenk trägt. Es ist kurz nach Mitternacht, also noch einige Stunden bis Sonnenaufgang.
 

Ein Fauchen erklingt und lässt Mira aufschauen. Doch dann herrscht wieder totenstille, bis auf den weit entfernten Verkehr, der zu hören ist. Hunter kommt aus der Seitengasse. Auf dem Leder schimmert eine Flüssigkeit, von der sich Mira sicher ist, dass es sich dabei um Blut handelt. „Alles okay?“, fragt Mira und reicht Hunter den Helm. „Ja, alles okay. Nur ein paar Rouges, die ich erlöst habe.“, erklärt er und zieht sich den Helm auf, ehe er wieder auf das Motorrad steigt. Mira nimmt ohne ein weiteres Wort zu sagen hinter ihm Platz. Sofort fährt Hunter los, auf direktem Weg zum Anwesen, wo der Orden wohnt und von wo aus er agiert.
 

Nach kurzer Zeit kommen sie am Anwesen an. Hunter fährt durch das schmiedeeiserne Tor, welches elektronisch geöffnet wird. Vor der Treppe, die zur Tür des Anwesens führt, hält Hunter das Motorrad an.
 

Mira steigt sogleich ab und zieht den Helm ab. „Danke.“, meint sie und lächelt ihn an. „Pass auf dich auf und heiz den Mistkerlen ein.“ Hunter hebt nur kurz die Hand, ehe er dann Vollgas gibt. Kurz schaut Mira ihm nach, ehe sie sich umdreht und zur Tür geht, um ins Haus zu gelangen. Sie betritt die dunkle Eingangshalle und durchquert diese direkt um zur Garage zu kommen, wo sich der Aufzug befindet, welcher hinunter ins unterirdische Hauptquartier des Ordens führt.
 

Unten angekommen kommt ihr direkt Elise,Tegans Stammesgefährtin entgegen. „Wo bist du gewesen?“, fragt sie Mira sogleich, wobei Mira nur die Augen verdreht.

Sie hasst es von allen kontrolliert zu werden. Nur weil sie eine junge Stammesgefährtin ist, heißt dass nicht, dass man sie in Watte und in einen goldenen Käfig sperren muss.
 

Ohne Elise eine Antwort zu geben, geht Mira an ihr vorbei. Aus dem technischem Kontrollcenter des Ordens hört sie die Stimme von Gideon, dem Technikgenie des Ordens. Sofort steuert Mira den Kontrollraum an. Mit einem leisen Zischen gleiten die Glastüren auf und gefolgt von Elise betritt Mira den Raum. „...alles ruhig.“, vernimmt Mira die Stimme ihres Ziehvaters Nikolai aus den Kopfhören um Gideons Hals.
 

„Du warst also in der City.“, erklingt die ruhige Stimme von Lucan, dem Anführer des Ordens. Kurz schließt Mira die Augen, ehe sie sich zu ihm umwendet und ihn direkt ansieht. Schon immer fand sie sein Auftreten beeindruckend und einschüchternd zugleich. Auch hat sie mit der Zeit gelernt, wann es besser ist, in seiner Gegenwart zu schweigen und wann nicht. Sie will ihn ja nicht unnötig reizen.
 

„Du warst in der Stadt?“, entfährt es Elise ungläubig. „Du weißt genau, dass du ohne Begleitung nachts nicht alleine hinaus sollst.“ „Ich war nicht alleine.“, meint Mira ungehalten und dreht sich mit angriffslustigen Augen zu Elise herum. „Pedro und einige andere junge Stammesvampire aus den Dunklen Häfen waren mit dabei.“ „Sie sind keine Krieger.“, meint Lucan mit schneidender Stimme, woraufhin er wieder Miras ungeteilte Aufmerksamkeit hat. Ihre Wut verwandelt sich in unterdrückten Zorn. Doch sie schluckt ihn herunter. Besser ist das.

„Diese Zivilisten sind nicht in der Lage dich zu beschützen. Weder vor Rouges noch vor ihnen selbst.“, erklärt ihr Lucan, gewiss nicht zum ersten Mal. Jedes Mal, wenn Mira nachts das Anwesen, ohne einen Krieger verlässt, kriegt sie diesen Vortrag gehalten.
 

„Es gibt einen guten Grund, wieso wir nicht wollen, dass du alleine das Anwesen verlässt. Du bist eine Stammesgefährtin und …“ - „... und somit zu kostbar, als das ihr zulassen könnt, dass mir etwas zustößt.“, zischt Mira wütend. Sie kann es langsam nicht mehr hören. „Aber ihr vergesst dabei eines: Ich will keine Stammesgefährtin sein. Ich will mein Leben nicht in einem goldenen Käfig hocken und darauf warten, dass ich irgendwann sterbe. Ich will Leben.“
 

Ihre Stimme zittert, als sie diese Worte sagt, doch es bringt nichts. Ihre Worte prallen, an Lucan ab, wie an Granit. „Es tut mir leid, doch du bist nun mal eine Stammesgefährtin.“, sagt Lucan mit ruhiger, bedachter und wahrscheinlich auch mitleidiger Stimme. Doch Mira ist das egal. In ihren Augen sammeln sich Tränen. „Ich hasse euch.“, schreit sie, ehe sie sich umdreht und wegrennt. Hinaus aus dem Kontrollraum. Sie rennt die endlosen Flure des Versteckes entlang, ohne eine Idee zu haben wohin sie rennt.
 

Irgendwann bleibt sie stehen und lehnt sich an die Wand. Noch immer rinnen Tränen ihr die Wangen hinab. Langsam sinkt sie die Wand hinab und bliebt auf dem Boden sitzen. Sie zieht die Knie dicht an den Körper und schlingt die Arme um eben diese. Ein Zittern erschüttert ihren Körper.
 


 

Sie weiß nicht, wie lange sie dort sitzt. Plötzlich ragt ein Schatten vor ihr empor. Mira muss nicht aufsehen, um zu wissen, wer dort vor ihr steht. „Komm, steh auf.“, erklingt die feste Stimme, die ihr schon so oft Halt gegeben hat. Eine große Hand legt sich auf ihre Schulter. Nun schaut sie auf und blickt in Hunters Gesicht. Nichts deutet darauf hin, was er gerade denkt und dennoch ist sich Mira sicher, dass er ihr keine Vorwürfe macht.
 

„Danke.“, flüstert sie mit tränenerstickter Stimme und greift nach seiner Hand, woraufhin er sie auf die Füße zieht. Sie lehnt sich an ihn und klammert sich haltsuchend an seiner Jacke fest. Ihr Gesicht drückt sie in das sanfte Leder seiner Jacke.Sofort steigt ihr sein Geruch nach Motorenöl, Blut, Staub und Adrenalin in die Nase. Für die meisten Menschen und Vampire ist dieser Geruch abstoßend und ein Zeichen für Gewalt, für Mira jedoch ist er ein Zeichen von Zuhause und von Sicherheit, denn genau das fühlt sie jedes Mal, wenn sie in Hunters Armen liegt: Sicherheit. So als könnte ihr niemand auf der Welt je etwas antun.
 

„Komm.“, vernimmt sie leise seine Stimme, nachdem sie sich langsam wieder beruhigt hat. Ein wenig widerwillig kommt sie der Aufforderung nach. Sie wäre gerne noch etwas länger von ihm im Arm gehalten worden.

Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch das Netz von Korridoren. „Warum hast du dich Lucans Befehl widersetzt?“, fragt Hunter sie nach einiger Zeit. „Ich will hier nicht eingesperrt sein. Ich meine, ich will leben. Ich will feiern, einfach ein ganz normales Leben führen, so wie jeder normale Teenager auch.“, versucht sie Hunter ihre Beweggründe begreiflich zu machen, wobei sie unbewusst stehen geblieben ist und den Brünetten, dabei verzweifelt angesehen hat.

Doch dieser schweigt nur. Weder seine Augen, noch seine Glythen geben Aufschluss darauf, was er wohl gerade denken oder fühlen mag. Wie sollte er das auch verstehen? Er lebt nur um zu dienen. Zuerst hat er für Dragos gekämpft und nun für den Orden.
 

„Vergiss was ich gesagt habe.“, meint sie leise und geht mit gesenktem Kopf an ihm vorbei. Sie will einfach nur noch alleine sein, immerhin versteht sie ja doch niemand. Mit raschen Schritten entfernt sie sich von ihrem engsten Vertrauten und wohl auch einzig wahren Freund.

Hunter sieht ihr nach. Jedes Mal, wenn Mira so traurig ist, verspürt er das dringende Bedürfnis, sie einfach in seine Arme zu schließen und nie mehr los zu lassen, wenn er sie dafür nur vor allem Leid bewahren kann.
 

„Hunter, man, komm endlich, wir haben Teambesprechung.“, wird er unsanft von Chase, einem Ex-Mitarbeiter der Agentur, aus seinen Gedanken gerissen. Ohne ein Wort zu verlieren, dreht sich Hunter um und geht, zusammen mit dem anderen Krieger, zurück zum Techniklabor, wo er vorhin schon Bericht erstattet hat.

„... Ich weiß nicht, was sie sich dabei denkt.“, vernimmt Hunter die besorgte Stimme von Renata, Nikolais Stammesgefährtin und Miras Ziehmutter. „Sie weiß doch, wie gefährlich es dort draußen für sie sein kann.“ Sorge spiegelt sich in den Augen der schwarzhaarigen Stammesgefährtin wieder. Unterstützend legt Niko einen Arm um seine geliebte Frau. Auch ihn steht die Sorge ins Gesicht geschrieben, wenn auch nicht so deutlich wie seiner Frau.
 

„Vielleicht sollte Mira einen Gefährten wählen.“, schlägt Elise, die neben ihrem Gefährten Tegan am Tisch steht, vor. „Dieser Junge namens Pedro, den Mira vorhin erwähnte.“, fährt Elise fort und schaut nun zu Lucan hinüber. „Er kommt aus einer guten Familie. Sein Vater ist ein angesehener Mann bei der Agentur. Mira würde es bei so einer Familie gut gehen.“
 

„Mira würde niemals einen Zivilisten als Gefährten erwählen.“, wirft Hunter ein, wobei ihm selbst auffällt, dass seine Stimme bissiger klingt als sie dürfte. „Immerhin hat sie fast ihr gesamtes Leben hier bei uns Kriegern verbracht. Glaubt ihr wirklich sie würde dann auf einmal einen Zivilisten wählen? - Nein, ihr Gefährte wird ein Krieger sein, denn sie wird immer jeden Vampir, den sie trifft an uns messen.“

Alle Augen sind auf Hunter gerichtet, doch niemand sagt ein Wort, denn es gibt dazu nichts zu sagen, immerhin ist alles wahr was Hunter sagt. Mira wird sich mit nichts weniger, als einem Krieger an ihrer Seite zufrieden geben.
 


 

Wütend knallt Mira die Tür hinter sich zu, wodurch die Bilder und Spiegel an den Wänden erzittern. Eilig durchquert sie das Wohnzimmer, ehe sie in ihr Schlafzimmer verschwindet, wo sie sich bäuchlings auf ihr Bett fallen lässt.

In ihrem Inneren brodelt ein Vulkan voller Gefühle. Sie weiß einfach nicht mehr weiter und fühlt sich von Allen alleine gelassen und missverstanden.

Sie drückt ihr Gesicht in eines der Kissen. Vor ihrem geistigen Auge lässt sie den Abend noch einmal Revue passieren.

Ich will nur ein normaler Teenager sein, ist dass den zu viel verlangt?

Trotzt breitet sich in ihr aus und sie setzt sich auf nur um in den Spiegel zu schauen, der gegenüber von ihrem Bett hängt. Ihr Haar ist etwas zerzaust und ihre Augen gerötet von den zurückgehaltenen Tränen.

Ich bin kein kleines Kind mehr, dass man einfach so einsperren kann.

Mira betrachtet sich noch immer im Spiegel. Ihre Augen beginnen entschlossen zu funkeln und langsam wird ihr Blick wieder fest. Sie hat sich entschieden und niemand wird sie mehr von dieser Entscheidung abbringen.
 


 

„Ich glaube, dass bringt nichts.“, meint Rio und schaut in die Runde. „Wir sollten einfach nochmal mit Mira reden. Ihr klar machen, wie gefährlich es für sie ist, wenn sie allein draußen herum läuft.“ „Sie wird sich nichts sagen lassen, immerhin ist sie ein Teenager, der seine Freiheit haben will.“, wirft Elise ein. Sie ist die Einzige, die bereits einen Sohn hatte, auch wenn sie diesen vor einigen Jahren verloren hat.
 

„Dann sollten wir ihr diese Freiheit geben.“, meldet sich Hunter zu Wort, woraufhin er von einigen entsetze und verwirrte Blicke zugeworfen bekommt. „Ich meine nur, dass wir uns vielleicht so mit ihr einigen können, dass wir sie zu Beginn unsere Patrouille an einer Disco absetzen, wo sie sich mit anderen Stammesvampiren trifft und sie später wieder abholen. So könnte sie raus, ohne uns direkt immer um sich zu haben und wäre dennoch in Sicherheit.“
 

Kurz schweigen alle darauf, denn das was Hunter sagt, hat durchaus Logik. „Mir gefällt die Idee zwar nicht, aber dennoch wäre es gewiss ein Kompromiss, womit ich leben könnte und wobei ich ein ruhiges Gewissen hätte.“, meint Renata, die als Ziehmutter wohl mit die wichtigste Stimme hat. „Ich stimme Renata voll und ganz zu.“, meint Nikolai und schaut dabei zu Lucan, welcher leise seufzt, wobei er kurz die Augen schließt, nur um sie wenig später zu öffnen. „Einverstanden.“, meint er und schaut zu Hunter. „Wir machen es so, wie du es vorgeschlagen hast.“

Alle nicken leicht und geben somit zu verstehen, dass sie mit der Entscheidung einverstanden sind und sich dem fügen werden. „Renata, gehst du bitte Mira holen, damit wir alles direkt auch mit ihr besprechen können?“, bittet Lucan Miras Ziehmutter. „Natürlich.“, meint Renata und geht sogleich aus dem Techniklabor. „Der Rest von euch, kann sich gerne auch in seine Quartiere zurückziehen.“, meint Lucan und lässt seinen Brüdern und ihren Gefährtinnen somit die Wahl, doch niemand rührt sich. Sie alle wollen bleiben.
 

Plötzlich zuckt Nikolai zusammen und schaut besorgt zur Tür, die wenig später auf geht. Renata kommt herein gerannt. Sie ist völlig außer Atem. Sofort geht Nikolai zu seiner Gefährtin. „...Weg....“, keucht sie, da sie den Weg von Miras Quartiert bis hierher gerannt sein muss. Sie schaut Nikolai mit tränengefüllten Augen an. „Mira ist nicht mehr in ihrem Quartier. Sie ist verschwunden.“, bringt sie brüchig hervor und reicht ihrem Gefährten einen Zettel.

„Ich verlasse den Orden. Lebt wohl.“
 

Fortsetzung folgt …

Part 2

Hallo ihr Lieben! ^^
 

Passend zu Ostern kommt das zweite Kapi meiner Fanfic heraus. ^^

Ich hoffe es gefällt euch.
 

Vielen Dank außerdem für die lieben Kommis. ^^
 

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Lie or Love – Part 2
 

„Ich verlasse den Orden. Lebt wohl.“, liest Nikolai erneut den Text auf dem Zettel vor. Mehr hat Mira nicht hinterlassen.

Haltsuchend klammert sich Renata, seine sonst so starke Gefährtin, an ihn. Sie ist am Ende mit ihren Nerven, ein Umstand, der fast nie vorkommt.

„Wo könnte sie nur hin sein?“, fragt Tess, Dantes Gefährtin, mit besorgter Stimme. „Hat sie irgendwelche Freunde wo sie unter kommen könnte?“ „Ich könnte in den Dunklen Häfen anfragen, ob sie jemand dort gesehen hat.“, bietet Elise sogleich an und löst sich von Tegan um ihr Handy zu zücken, nur um dann das Techniklabor zu verlassen um ihre Worte in Taten umzusetzen.

„Wir sollten auch die Clubs absuchen. Immerhin hat sich Mira dort immer sehr gerne herumgetrieben.“, meint Chase und schaut dabei kurz zu Lucan, welcher grimmig das Vorhaben abnickt. Sein Gesicht ist gezeichnet von Sorge um die junge Stammesgefährtin.
 

Auch wenn Dragos besiegt ist und wieder Ruhe auf den Straßen eingekehrt ist, so ist es dennoch nicht ungefährlich für Mira. Rouges ist es egal, wen sie anfallen und außerdem gibt es auch einige junge, übermütige Stammesvampire, die gerne mal über die Strenge schlagen und ein „Nein“ von einer Frau und sei sie auch eine Stammesgefährtin nicht akzeptieren wollen.
 

„Rio, du gehst mit Chase und hilfst ihm die Clubs zu durchsuchen.“, meint Lucan an Rio gewandt, der kurz nickt und sich sogleich erhebt, wobei er zuvor seine Stammesgefährtin von seinem Schoß schiebt. „Dante und Tegan, ihr nehmt euch den Hafen und die Kais vor. Durchsucht jede Lagerhalle, wenn es sein muss.“, meint Lucan an Tegan und Dante gerichtet, welche Beide stumm nicken. „Kade, Brooklyn, ihr Beide sucht mit Nikolai die Innenstadt ab. Durchsucht alles, wo sich Mira versteckt halten könnte.“, weißt Lucan die drei Krieger ein. „Und ich?“, fragt Renata, die sich langsam wieder beruhigt hat. Ihr Blick ist nun fest auf Lucan gerichtet. „Du bleibt hier. Ich möchte, dass du hier bist, wenn wir Mira zurückbringen.“, erklärt Lucan ihr mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldet.
 

Kurz will Renata etwas erwidern, doch Nikolai hindert sie daran. „Lucan hat Recht, Schatz. Es ist besser, wenn du hier bleibst.“, meint er und streicht ihr über die Schultern, ehe er ihr einen Kuss auf die Stirn gibt. „Bleib hier bei Gideon, dann hörst du ja, was los ist.“, meint er noch, ehe er sie loslässt und sich Kade und Brooklyn anschließt, die zusammen mit den Anderen das Techniklabor verlassen.
 

Lucan geht zu Hunter. „Hast du eine Ahnung, wo sie sein könnte?“, fragt Lucan ihn ohne seinen Blick von dem anderen Gen-Eins zu wenden. „Vielleicht.“, meint Hunter und weicht somit der Frage ein wenig aus. „Gut, dann geh und versuch sie zu finden. Immerhin hast du von allen hier den besten Draht zu ihr.“, mit diesen Worten geht Lucan an ihm vorbei und macht sich daran sich bei der Suche selbst auch zu beteiligen.
 


 

Mira hat den Ort aufgesucht, wo sie schon immer Zuflucht gefunden hat: die alte Kirche am Stadtrand. Hier findet sie die Ruhe, die sie braucht. Den Rucksack mit ihren Habseligkeiten hat sie an den Altar gelehnt, während sie dabei ist eine der Waffen, die sie mitgenommen hat, zu kontrollieren.

Schon als Kind wollte sie lernen sich selbst zu schützen, doch Renata meinte immer, dass sie noch zu jung dafür ist. Damals hat Hunter ihr das Schießen beigebracht und sie über die Jahre hinweg im Kampf unterrichtet. Keiner im Orden weiß davon. Es war ihr Geheimnis.

Ich hätte mich von Hunter verabschieden sollen.

Kurz durchzuckt ein leichtes Stechen ihr Herz, als sie an den Gen-Eins-Vampir denkt. Als Kind hat sie immer zu ihm aufgesehen und ihn vergöttert, doch mit der Zeit wurde sie älter und ihre Gefühle haben sich gewandelt, auch wenn Mira nicht weiß wohin. Doch sie weiß, dass Hunter für sie mehr ist als nur ein Idol.
 


 

Hunter hält sein Motorrad einige Seitenstraßen vom Stadtrand entfernt. Schon vom Weiten erkennt er die alte Kirche. Einige der Buntglasfenster sind eingeschlagen worden. Steine sind herabgefallen und liegen nun auf dem Rasen, vor und neben der Kirche. Der Friedhof, welcher hinter der Kirche liegt ist verwildert und verwaist.

Eigentlich sollte die Kirche schon längst abgerissen werden, doch die Stadt hat kein Geld, wodurch die Kirche sich selbst überlassen wird.

Hunter zieht seinen Helm ab und legt ihn auf den Sitz seines Maschine. Da sie hier nicht an der offenen Straße steht ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass der Helm geklaut wird.
 

Plötzlich kommt ihn ein Geruch in die Nase, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sofort reagiert sein Körper darauf. Seine Iris zieht sich zu vertikalen Schlitzen zusammen und seine Augen glühen bernsteingelb. Er zückt eine Waffe. Eine frisierte Beretta.

Er schnüffelt in der Luft, um herauszufinden, wo sie sich befinden. Nein! Sein Kopf zuckt zur Kirche. Miras Geruch hängt deutlich in der Luft, sie ist sicher dort drin. Doch leider ist sie nicht alleine. Der Geruch von Rouges hängt ebenfalls in der Luft.

Sogleich rennt Hunter los. Ihr darf nichts geschehen. Nicht Mira!
 


 

Ein leises Klicken, welches an den Wänden der alten Kirche widerhallt, ist zu hören, als Mira das Magazin einschiebt. Sofort sichert sie die Waffe und legt sie dann auf den Altar, wo noch ein weiteres volles Magazin, sowie einige Dolche aus reinem Titan liegen.

Der kalte Windzug, der durch die Kirche fegt, lässt Mira frösteln. Eine Gänsehaut breitet sich auf ihrem Körper aus.

Mit ruhiger Hand greift sie zur Waffe und bemüht sich diese fast geräuschlos zu entsichern, so wie es Hunter ihr gezeigt hat. Sie weiß, dass sie nicht alleine ist. Ihre Nackenhaare stellen sich auf und ihr Herz beginnt schneller zu schlagen. Beruhige dich. mahnt sie sich innerlich selbst an. Ihre Hände sind verschwitzt, als sie die Waffe mit beiden Händen umschließt.
 

Dann wirbelt sie herum und bringt sich sofort in Schussstellung, bereit jeden zu erschießen, der hinter ihr ist. Doch da ist niemand. Vor ihr liegen nur die verlassenen und verwahrlosten Bankreihen der alten Kirche. Einer der Engel, die die Decke gestützt haben, ist herabgefallen und am Boden zerschellt. Mit traurigem Gesicht sieht er nun zu Mira empor, die noch immer auf der kleinen Empore vor dem Altar steht.
 

Langsam lässt Mira die Waffe sinken. Ein leises Seufzten verlässt ihre Lippen, als sie die Luft ausstößt, die sie unbewusst angehalten hat. Eine Einbildung. Nichts weiter. Sie ist allein. Ein Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen.Alles ist gut.

In genau dem Moment wird Mira von hinten gepackt und ihr Kopf brutal zur Seite gerissen. Noch ehe sie reagieren kann, bemerkt sie den stechenden Schmerz an ihrem Hals, als der Rouges seine Fänge in ihren Hals schlägt. Ein Schrei löst sich aus ihrer Kehle und hallt unnatürlich laut an den Wänden der alten Kirche nach.
 

Ein Schuss ertönt und fast zeitgleich verschwindet der stechende Schmerz an ihrem Hals. Was bleibt, ist ein dumpfes Pochen. Ihre Knie geben unter ihr nach, so dass sie zu Boden sinkt. Ihre Hand drückt sie sofort auf die Wunde an ihrem Hals. Unter Schmerzen hebt sie den Kopf, um zu sehen, wer ihr das Leben gerettet hat.

Hunter.

Dort steht er mit erhobener Waffe und in schwarzes Leder gehüllt, wie ein dunkler Ritter aus einem Märchen, der kommt um seine Prinzessin zu retten.

„Hunter.“, haucht Mira mit trockener Kehle seinen Namen. Sie war noch nie so erleichtert ihn zu sehen. Scham überkommt sie, dass sie sich hat einfach so überwältigen lassen, gerade jetzt, wo sie dem Orden und sich selbst doch beweisen wollte, dass sie sehr gut auf sich selbst aufpassen kann. Dennoch ist sie heilfroh, Hunter hier zu sehen.
 

„Du musst hier sofort raus.“, knurrt er, als er auf sie zukommt. Hunter will sie am Arm packen, um sie wieder auf die Beine zu ziehen, doch Mira weicht seinem Griff aus. „Ich komme nicht mit zurück.“, erwidert sie trotzig wie ein kleines Kind. „Mira, wir haben keine Zeit für Diskussionen, du bist in Gefahr.“, herrscht Hunter sie an und seine Stimme ist durchtränkt mit Sorge und etwas was Mira nicht zuordnen kann. Hat Hunter etwa Angst? Angst um sie?
 

Doch ihr bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, denn im nächsten Moment versenken sich rasiermesserscharfe Zähne in Hunters Hals. „Hunter!“, ruft Mira entsetzt aus, doch ihr Rufen geht in Hunters Aufbrüllen unter.

Hunter packt den Kopf des Rouges und reist ihn herum, so dass die Wunde an seinem Hals noch mehr aufreist. Mit einem markerschütternden Brüllen schleudert er den Rouges gegen die nächste Wand. Blut rinnt aus seiner Wunde am Hals, hinab in den Kragen seiner schwarzen Lederjacke. „Geh.“, befielt er Mira, ehe er mit der Beretta auf den Rouges schießt, den er zuvor gegen die Wand geschleudert hat, als dieser dabei ist wieder auf die Füße zu kommen. Die Kugel trifft ihn direkt zwischen die Augen, woraufhin der Rouges fast augenblicklich zu Staub zerfällt, als sein Organismus mit dem tödlichen Titan in Berührung kommt.

„Hunter, hinter dir!“, schreit Mira, doch es ist bereits zu spät. Ein Rouges packt Hunter von hinten und verbeißt sich in der offenen Wunde. Mit Schrecken muss Mira erkennen, dass es sich bei dem Rouges ebenfalls um einen Gen-Eins-Vampir handelt, der dem Blutdurst erlegen ist.
 

Hunter brüllt auf vor Schmerz und vor Wut. Er versucht den Rouges zu packen, was ihm auch gelingt, doch es kriegt den Rouges nicht von sich los gerissen, da sich dieser an ihm festgeklammert hat.

Durch den Blutverlust geschwächt geht Hunter in die Knie.

„Nein!“, schreit Mira und will aufstehen, will ihm irgendwie helfen. „GEH!“ schallt in ihrem Kopf die Stimme von Hunter wieder, der sie mit schmerzverzerrtem Gesicht ansieht.

Ein weiterer Rouges kommt herbei und verbeißt sich in Hunters Handgelenk, was ihn erneut vor Wut auf brüllen lässt.

Tränen laufen Mira unaufhaltsam über die Wange. Ihr Herz zieht sich schmerzlich bei dem Anblick, der sich ihr bietet zusammen.
 

Mit zitternder Hand nimmt sie ihre Waffe, die ihr zuvor aus der Hand gerutscht ist. Sie hebt die Beretta hoch und richtet sie auf den Gen-Eins-Rouges. Und drückt ab.

Die Kugel bohrt sich in den Schädel des Rouges und tritt auf der anderen Seite wieder aus, als der Rouges dabei ist zu Staub zu verfallen.

Mira nimmt sich nicht die Zeit, sich über ihren gelungenen Treffer zu freuen. Sogleich richtet sie die Waffe auf den Rouges, der sich in Hunters Handgelenk verbissen hat, welcher jetzt jedoch zu ihr aufsieht und sie wütend anfaucht. Ohne mit der Wimper zu zucken drückt Mira ab und verpasst dem Rouges eine Kugel in die Brust, woraufhin dieser nach hinten kippt und somit von Hunter ablässt.
 

Einige Augenblicke bleibt Mira bewegungslos sitzen, so als sei sie zu Stein erstarrt. Ihr Arm zittert leicht von dem Gewicht der Beretta in ihrer Hand, jedoch senkt sie die Waffe nicht, sondern hält sie noch immer auf den Punkt gerichtet, wo sie zuvor den Rouges erschossen hat.
 

Erst das schwache Röcheln, welches von Hunter kommt, reißt sie aus ihrer Trance. „Hunter...“, flüstert sie seinen Namen, ehe sie sich kraftvoll vom Boden abstößt und zu ihm rennen will. Allerdings hat sie zu viel Schwung genommen, wodurch sie zu Boden stützt. Mit ihren Händen fängt sie den Sturz ab, wobei sie jedoch die Beretta fallen lässt, welche mit einem leisen Klappern etwa einen halben Meter vor ihr auf den Boden fällt.

Ein kurzer Schmerz durchzuckt sie. Sie betrachtet ihre Hände und merkt, dass sie mit den Händen in Glasscherben gepackt hat.

Doch das ist nun nicht wichtig. Mira steht sofort wieder auf und geht zu Hunter, der schwer verwundet und regungslos am Boden liegt, einzig seine sich schwach heben und senkende Brust zeigt, dass er noch lebt.
 

„Hunter.“, flüstert Mira und lässt sich neben dem Gen-Eins-Vampir nieder. Ihre Wunde am Hals hat mittlerweile aufgehört zu bluten, einzig die Wunden an ihren Händen bluten noch. Doch um Hunter steht es schlimmer.

An seinem Hals klafft eine schreckliche Wunde, aus der noch immer viel Blut austritt. Auch an seinem Handgelenk, indem sich der andere Rouges verbissen hat, tritt noch immer Blut aus. Über seine Brust ziehen sich tiefe Kratzer, die ihm der Gen-Eins-Rouges wohl verpasst hat, als er sich an Hunter festgekrallt hat. Sein Bewusstsein hat Hunter bereits vollständig verloren.
 

Behutsam hebt Mira seinen Kopf an. „Oh Hunter, es tut mir so leid.“, flüstert sie leise in die Stille hinein. Dabei hebt sie Hunters Oberkörper etwas an, so dass sie ihn gegen sich lehnen kann, wobei sie seinen Kopf auf ihrer Schulter platziert, so dass sein Mund an der Wunde, welche der Rouges ihr vorhin am Hals gerissen hat, liegt. „Bitte Hunter, du musst leben.“, flüstert sie leise und drückt seinen Kopf etwas gegen ihren Hals, so dass seine Lippen die frische Blutkruste berühren, welche daraufhin leicht aufbricht und einige Tropfen Blut ihren Hals entlanglaufen.

Durch den Geruch von frischem Blut erwachen Hunters Überlebensinstinkte. Reflexartig öffnet sich sein Mund und seine Zähne vergraben sich in Miras Hals. Sofort fängt er an, an der Wunde zu saugen.
 

Mira zuckt zusammen, als sich Hunters Zähne in ihr Fleisch graben, doch sie schreckt nicht zurück. „So ist es gut.“, flüstert sie mit schwacher Stimme. „Trink. Nimm so viel du brauchst.“ Ihre Hand schließt sich sanft um seinen Kopf und drückt ihn weiter gegen die Wunde, wobei sie den Kopf zur Seite gelegt hat, um ihm das Trinken zu erleichtern.

„Du darfst nicht sterben. Egal, was auch geschieht … Ich …. Ich …

Ihr wird schwarz vor Augen. Langsam löst sich ihr Griff um seinen Kopf, ehe ihre Hand kraftlos herabfällt und Mira in eine angenehme schwarze Schwere fällt.
 

Fortsetzung folgt …
 

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Das war es auch schon. ^^

Ich hoffe mal, dass es euch wieder gefallen hat.
 

Ich wünsche allen Lesern frohe Ostern. ^^

*Ostereier dalass*
 

glg Xen

Part 3

Hallo Leute! ^^
 

Sorry, dass es so lange gedauert hat, doch durch die Schule und die Klausren war alles in letzter Zeit etwas stressig und ich wusste nicht Recht wie ich das Kapi schreiben soll, von daher.... hat es leider was länger gedauert. ^^

Ich hoffe mal, dass ihr es mir verzeiht.

*dackelblick*
 

Auf jeden Fall: Viel Spaß beim Lesen. ^^
 

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Lie or Love – Part 3
 

Ihr Körper fühlt sich tonnenschwer an.

Wo bin ich?

Dunkelheit umgibt sie, da ihre Augenlider zu schwer sind, um sie zu öffnen. Stimmen dringen an ihre Ohren, auch wenn Mira sie nicht zuordnen kann. Ein nerviges, beständiges und monotones Piepsen ist zu hören, woraufhin sie schließt, dass sie sich wohl in einer Krankeneinrichtung befindet. Der starke Geruch von Desinfektionsmittel unterstützt ihre Vermutung noch.

Mühsam öffnet Mira ihre Augen, welche ihr augenblicklich wieder zufallen. „Mira.“, dringt ihr Name, ausgesprochen von einer Frau, zu ihr durch. Doch Mira kann die Stimme nicht zuordnen. Orientierungslos versucht sie erneut flatternd die Augen zu öffnen und sie offen zu halten, was ihr auch gelingt. Über ihr gebeugt steht Renata.
 

Ihre Ziehmutter hat geweint. Das sonst so starke und schöne Gesicht ist von Tränen und Müdigkeit entstellt. Dunkle Augenringe haben sich wie Schatten unter ihre Augen gelegt, welche von den vielen Tränen gerötet sind.

Mira öffnet den Mund einen Spalt breit. Sie will Renata sagen, wie leid ihr das Ganze tut. Sie will sich entschuldigen. Doch aus ihrem Mund kommt nur ein leise, kraftloses Krächzen. Ihre Kehle ist trocken und ausgedörrt, dennoch wandern ihre Gedanken sofort zu einer Person.

Hunter.
 

„Schhh... sag nichts.“, flüstert Renata und streicht Mira über die blasse Wange. Tess, Dantes Stammesgefährtin und die Ärztin des Ordens, reicht Renata ein Glas mit Wasser. „Trink etwas, dann fühlst du dich besser.“, flüstert Renata, die den Becher entgegen genommen hat und ihn nun gegen Miras Lippen drückt.

Sofort trinkt Mira so viel sie kann. Ihre Kehle erwacht zu neuem Leben und ihre Stimme kehrt auch wieder zurück. „Hunter.“, bringt sie mit noch immer schwacher Stimme hervor und schaut dabei flehend ihre Mutter an. Sie braucht die Gewissheit, dass er am Leben ist, dass er nicht für sie gestorben ist.

„Hunter geht es gut.“, meint Tess und lächelt sie über Renatas Schulter hinweg an. „Er ist gerade bei Lucan und den anderen Kriegern, um Bericht zu erstatten und zu schildern was geschehen ist.“ Mira schaut Dantes Gefährtin an, welche ihr noch immer ein liebevolles Lächeln schenkt. Zaghaft erwidert Mira dieses Lächeln. „Danke.“, flüstert sie und schließt erneut die Augen. Sie ist noch so unglaublich müde. Nun, da sie Gewissheit hat, dass Hunter lebt, kann sie beruhigt noch etwas schlafen.
 

Hunter steht derweil vor dem gesamten Orden. Zuvor hat er genauestens geschildert, was geschehen ist. „Also sind einige deiner Brüder zu Rouges geworden.“, wiederholt Lucan mit düsterer Miene. Hunter nickt nur stumm. „Das macht das Ganze nicht einfacher.“, murrt Chase und schaut düster in die Runde. Seine Brüder erwidern seinen Blick. Vor allem aber Nikolai. Sein Blick liegt dunkel auf Hunter.

„Mira hat dir ihr Blut gegeben.“, wiederholt Lucan und schaut dabei auf Hunter. „Du weißt, was das bedeutet.“ „Natürlich.“, meint Hunter mit ruhiger, kühler Stimmer. „Du kannst dich nun zurückziehen.“, meint Lucan, woraufhin sich Hunter nur leicht verneigt, ehe er aus dem Techniklabor tritt.
 

„Mira ist nun seine Gefährtin.“, flüstert Rio und schaut dabei leicht besorgt zu Nikolai, dessen Miene noch immer düster ist. „Nein. Noch ist sie nicht seine Gefährtin und ich glaube nicht, dass Hunter darauf bestehen wird, dass sie sein Blut annimmt.“, wirft Tegan ein. „Wer weiß? Vielleicht wäre es sogar ganz gut, wenn Mira und Hunter die Bindung vervollständigen.“, meint Chase, woraufhin Nikolai ihn ansieht, als wollte er ihn köpfen. „Versteh mich nicht falsch, ich weiß, dass es in den Dunklen Häfen gewiss bessere Männer gibt, als Hunter, aber er und Mira haben sich schon immer gut verstanden.“, versucht sich Chase zu rechtfertigen.
 

„Ihr Männer denkt zu kompliziert. Lasst die Beiden doch einfach machen.“, meint Gabrielle, Lucans Gefährtin, die soeben das Techniklabor betritt. „Mira geht es wieder besser. Sie war zwischenzeitlich bei Bewusstsein.“, berichtet sie und geht dabei zu ihrem Gefährten. „Macht euch also nicht so viele Gedanken. Es liegt nicht in unseren Händen, was geschehen wird.“
 

Die Korridore sind hell erleuchtet. Alles liegt still da und das Hauptquartier wirkt wie ausgestorben. Unschlüssig steht Mira vor der Tür. Drei Tage lag sie nun auf der Krankenstation, ehe Tess befunden hat, dass sie diese wieder verlassen darf.

Seit dem Vorfall in der Kirche hat sie Hunter nicht einmal mehr getroffen. Er kam sie nicht einmal auf der Krankenstation besuchen, ganz anders als die meisten Anderen des Ordens.
 

Nun steht Mira schon seit einer geschlagenen halben Stunde vor der Tür zu Hunters Quartier. Als sie herkam, hatte sie noch den Mut mit ihm zu reden, doch nun ist nichts mehr davon übrig geblieben. Sie ist nicht einmal sicher, ob Hunter überhaupt schon von seiner Patrouille wieder da ist.

Ein leises Seufzten verlässt ihre Lippen. Unwillkürlich wandert ihre rechte Hand zu ihrer Brust, genau zu dem Punkt, wo unter ihrer Haut ihr Herz kraftvoll schlägt und das Blut durch ihre Adern pumpt. Dasselbe Blut, was sie Hunter gegeben hat, um sein Leben zu retten.

Hunter.

Kurz schließt Mira die Augen und sammelt sich, ehe sie all ihren Mut zusammen nimmt und entschlossen die Tür ansieht.

Von neuem Mut erfühlt hebt Mira die Hand, sie sie zu einer leichten Faust geballt hat.
 

Der Raum ist dunkel und kein einziges Licht erhellt ihn. Der fensterlose Raum liegt in völliger Dunkelheit. Doch die Person, die sich in diesem Raum befindet, benötigt kein Licht. Die Augen sind so scharf, dass sie jede noch so kleine Bewegung wahrnehmen würden, sofern noch jemand in dem Raum wäre.

Doch Hunter ist allein. Nachdem er von seiner Patrouille zurückgekehrt ist, hat er sich in sein Quartier zurückgezogen. Zuerst wollte er sich direkt schlafen legen und darauf warten, dass sie nächste Nacht anbricht und er wieder auf Patrouille kann, jedoch begann plötzlich sein Blut zu summen.

Nun sitzt er hier auf dem Bett und schaut hinüber zur Tür, die zum Korridor führt, mit der Gewissheit das Mira – seine Mira – davorsteht, unentschlossen ob sie nun anklopfen soll oder nicht. Er spürt ihre Unsicherheit, so als sei es seine eigene.
 

Als sie kurz überlegt zu gehen, steht Hunter auf und geht zur Tür. Er bleibt davor stehen, unentschlossen, was er tun soll. Sein Körper verlangt nach ihr – nach seiner Gefährtin, doch sein Geist weiß, dass es nicht gut für sie wäre, wenn sie in seiner Nähe ist. Nicht jetzt, denn seit dem Tag, wo sie ihm ihr Blut gegeben hat, um ihm das Leben zu retten, hat er keinen Tropfen Blut mehr getrunken. Ein riesiger Fehler, wie sich nun herausstellt. Wenn sie jetzt hereinkommt, so würde er sich gewiss nicht mehr beherrschen können. Sein Körper würde die Kontrolle übernehmen. Der Teufel allein weiß, was für niedere Instinkte dann in ihm frei werden würden.

Plötzlich erfasst eine wohlige Wärme von seinem Inneren Besitz. Er spürt neuen Mut aufkommen. Mut und die Zuversicht, dass alles gut wird und sich zum Guten wenden wird.

Mira.
 

Ohne das er weiß, was er tut, streckt Hunter seine Hand nach der Türklinke auf und drückt sie runter. Als er die Tür vollständig geöffnet hat, erblickt er Mira, die ihn leicht überrascht, wenn auch mit festem Blick, ansieht.

„Wir müssen reden.“, meint sie und drängt sich an ihm vorbei in sein Quartier ohne auf eine Einladung zu warten, denn sie ist sich sicher, dass wenn sie warten würde, würde er sie gewiss mit irgendeiner Ausrede fortschicken.

Ihr Blick wandert kurz durch sein Quartier. Die Wände sind kahl, kein einziges Bild oder Foto hängt an der Wand. Die einzigen Möbel im Raum sind ein Bett, worauf sich schlichte schwarze Bettwäsche befindet, ein Kleiderschrank und ein Tisch, auf welchem Hunters Waffengurt liegt.
 

Mira fröstelt es bei dem Anblick und ihr Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, als sie realisiert, was diese Kälte bedeutet. Wie schrecklich einsam muss Hunter doch in Wahrheit sein. Er lebt nur für den Kampf und wird irgendwann für den Kampf sterben. Ganz allein.
 

Sie vernimmt das Klicken der Tür, ehe sie sich zu Hunter umdreht. Die Arme hat sie schützend vor ihrer Brust verschränkt. Sie will nicht, dass er sieht, dass sie zittert. Dass der Gedanke, ihn zu verlieren, ihr das Herz zerreißt. Ihr Blick ist stark, so hofft sie, als sie ihn direkt in die Augen sieht.

„Ich habe dir mein Blut gegeben, um dich zu retten.“, beginnt sie und schaut ihn dabei weiterhin fest an. „Laut dem Gesetz des Blutes gehöre ich nun dir und bin deine Gefährtin.“ „Das stimmt nicht ganz.“, erwidert Hunter mit zusammengebissenen Zähnen.

Zum Glück trägt er lange Klamotten, denn ansonsten würde Mira nun nur allzu deutlich sehen, dass seine Glyphen in den schillernden Farben des Hungers und des Verlangens pulsierten.
 

„Solange ich dir nicht mein Blut gebe, gehörst du nicht mir. Dein Blut wird in meinen Adern versiegen und nichts wird von der Bindung zurückbleiben.“, faucht er, voller Zorn auf sich selbst, da sich sein Körper dagegen sträubt diese Worte aus seinem Mund zu lassen.
 

Ruhig sieht Mira Hunter an. „Mein Blut wird niemals in deinen Adern versiegen, dass weißt du. Also spricht nichts dagegen, dass du mir auch dein Blut gibst. Immerhin hätten wir beide einen Nutzen davon. Ich wäre beschützt und du hättest permanent einen willigen Blutwirt.“, spricht Mira mit ruhiger, sachlicher Stimme. Sie hofft somit Hunter dazu bewegen zu können, sie als seine Gefährtin zu akzeptieren, wenn schon nicht aus Liebe, dann doch wenigstens aus einem so niedrigen Zweck, wie Nahrungssicherung.
 

Doch ihr Plan geht deutlich schief. Hunter, der ihr bis dahin den Rücken zugedreht hat, wirbelt laut fauchend herum und funkelt sie aus bernsteinfarbenden Augen an. Hass und Abscheu liegen so deutlich in seinen Augen, dass Mira vor Schreck einige Schritte zurückweicht. Noch nie hat sie sich vor Hunter gefürchtet, weder als Kind, wo sie in kennen lernte, noch als junge Frau, doch nun ist alles anders. Die Augen, die sonst immer so ruhig und liebevoll waren, sind nun hasserfüllt und noch etwas anderes liegt in seinem Blick. Etwas, was Mira wohl mehr verletzt als eine Ohrfeige: Abscheu.

„Glaubst du wirklich ich würde dich benutzen? Glaubst du wirklich ich hätte Interesse daran, eine willige Blutwirtin zu haben? - Wenn ich Nahrung brauche, dann finde ich auf Anhieb hunderte willige Frauen, die mir bereitwillig ihre Kehle hinhalten.“, faucht Hunter aufgebracht und hat Mühe und Not sich unter Kontrolle zu halten. Alleine die Vorstellung, Mira als seine willige Blutwirtin zu besitzen, lässt sein Blut kochen und seinen Verstand dazu bringen, sich abzuschalten und seinen niedrigsten Instinkten die Kontrolle über sich zu geben.

„Ich wollte doch nur … ich meinte ….“, versucht Mira ihre Aussage zu verteidigen, doch ihre Stimme erstirbt, als Hunter sich barsch unterbricht. „Raus.“, faucht er knurrend, was Mira zusammenschrecken lässt. Es verletzt sie, dass er sie des Raumes verweist und gleichzeitig ist sie noch immer beschämt durch die Abscheu, die ihr Angebot in Hunter hervorgerufen hat. „Hast du nicht gehört? Du sollst verschwinden!“, faucht er sie diesmal mit einem noch dunklerem Knurren an.
 

Sogleich rennt Mira an ihm vorbei. Sie dreht ihren Kopf zur Seite, damit Hunter ihre Tränen nicht sieht und den Schmerz in ihren Augen. Ihr Herz fühlt sich an, als hätte es jemand aus ihrer Brust genommen, es zerrissen und dann die Millionen Bruchstücke wieder eingesetzt. Die dunkelbrünette Frau reist die Tür auf und flieht in den hellen Korridor, ohne die Tür hinter sich zu schließen. Blind vor Tränen, Trauer und Schmerz rennt sie die schier endlosen Korridore entlang, ohne ein Ziel vor Augen zu haben.
 

Mittels eines mentalen Befehls schließt Hunter die Tür. Sein Selbsthass ist verflogen und macht Kummer und Sorge Platz. Er spürt Miras Verzweiflung und teilt ihren Schmerz. Verzeih mir Mira, doch es ist besser so. Ich wäre dein Untergang und nicht dein erhoffter Schutz.

Schweren Herzens wendet Hunter seinen Blick von dem Punkt ab, wo zuvor noch Mira gestanden hat. Er weiß, dass er sie und auch sich selbst mit seinem Entschluss verletzt hat, jedoch empfindet er diesen kurzzeitigen Schmerz als angenehmen, im Vergleich zu der permanenten Angst von seinen niedrigsten und ureigenen Instinkten übermannt zu werden und über Mira herzufallen, wie ein wildes Tier, das er ist.
 

Mira rennt in ihrer Trauer blind um eine Ecke, doch dabei bemerkt sie nicht, wie ihr Elise entgegen kommt und ehe sie sich dessen bewusst wird, rennt sie in die ältere Stammesgefährtin hinein. „Vorsicht.“, meint Elise und hält Mira sogleich fest, sodass diese erst einmal realisieren kann, was soeben geschehen ist und wo sie sich befindet. „Alles okay mit dir Mira?“, fragt Elise besorgt und streicht Mira eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Du wirkst so durcheinander. Geht es dir nicht gut?“ „Doch, doch, alles okay.“, meint Mira rasch und löst sich von Elise. Sofort wendet sie sich halb von dieser ab, damit diese ihre verweinten Augen nicht bemerkt, was sie jedoch schon sofort erkannt hat. „Magst du einen Tee mit mir trinken? Tegan ist noch unterwegs und die anderen Gefährtinnen sind bereits zurück in ihre Quartiere.“, bietet Elise Mira an. Die Brünette will zuerst ablehnen, besinnt sich dann aber eines besseren. „Gerne.“, meint sie und lächelt schwach. Ein Tee würde ihr jetzt sicher gut tun.
 

„Hier, bitte.“, meint Elise und reicht Mira die Tasse Tee mit einem freundlichen Lächeln. „Dankeschön.“, erwidert Mira und nimmt die Tasse entgegen. Stumm schaut sie auf den dunkelbraunen Tee, der einen angenehmen Duft verbreitet und ihren Körper dazu bringt etwas die Anspannung zu lösen, die sie bis dahin umklammert hatte. Doch die Qualen ihres Herzens konnte der betörende Duft leider nicht lindern.
 

Elise dagegen, immer noch ganz die feine Dame, zu der sie erzogen worden ist, hat ihre Beine angewinkelt und trinkt, ohne jedes Geräusch, ihren Tee, wobei sie genüsslich die Augen geschlossen hat. Als sie etwas getrunken hat, stellt sie die Tasse auf den kleinen Unterteller, welchen sie in der anderen Hand hielt. „Pedro ist wirklich ein begabter junger Mann. Er ist seines Vaters ganzer Stolz.“, beginnt sie und lächelt Mira an. „Du verstehst dich gut mit ihm, nicht wahr Mira?“
 

Mira schaut von ihrem Tee auf und lächelt Elise schwach an. „Ich kenne ihn nicht sonderlich gut. Außerdem weiß ich nicht einmal was er so beruflich bzw. schulisch macht.“, erklärt sie und findet, dass sie sich somit deutlich davon distanziert, als eine von Pedros Freundinnen zu gelten.

Pedro ist, in ihren Augen, ein Großkotz und ein Aufschneider. Prahlen gehört zu seinen Hobbys, ebenso wie angeben und flirten. Er ist ein richtiger Sprücheklopfer, der sofort den Schwanz einzieht, sobald es heikel wird. Einfach das komplette Gegenteil von Hunter.
 

„Pedro macht derzeit bei der Agentur seine Ausbildung. Er will ein ebenso hoch angesehenes Mitglied werden wie sein Vater.“, berichtet Elise und nimmt einen Schluck Tee, ehe sie Mira wider anschaut und ihr ein sanftes Lächeln zuwirft. „Er wäre gewiss ein guter Gefährte, hoch angesehen in der Agentur und ein so gut erzogener Gentleman.“
 

Mira könnte kotzen, wenn sie Elises Loblieb auf Pedro hört. Ihr liegt sogar schon auf der Zunge sie zu fragen, wieso sie sich dann nicht ihn zu ihren Gefährten erwählt hat, an Tegans Stelle, doch das verkneift sie sich.

„Er würde dich gewiss sofort zu seiner Gefährtin nehmen und ...“, erzählt Elise weiter, doch Mira unterbricht sie, als sie plötzlich aufsteht. Verdutzt schaut Elise die junge Stammesgefährtin an. „Verzeih mir bitte, dass ich gehe, doch mir ist etwas wichtiges eingefallen.“, entschuldigt sich Mira, wobei sie sich kurz verneigt, ehe sie zur Tür geht und das Quartier von Elise und Tegan verlässt. Keine Sekunde länger hätte sie es dort ausgehalten.
 

Während sie den Korridor entlang eilt, mit dem Ziel sich in ihr Quartier zurück zu ziehen, kommt ihr plötzlich eine Idee. Elise hatte ihr gesagt, dass Pedro sie sofort zu seiner Gefährtin machen würde und dass wusste sie ja selbst schon seit längerem. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sie begehrte, ob nun aus Liebe oder als Trophäe, war nun zweitrangig.
 

Sie blieb stehen, als sie plötzlich wieder vor Hunters Quartier steht. Ihr Herz verkrampft sich, als sie zurückdenkt an das, was erst vor nicht einmal einer Stunde zwischen ihnen vorgefallen war. Eine eiserne Hand packt Mira und droht sie zu ersticken, Tränen steigen ihr in die Augen.

Vielleicht hatte Elise ja doch Recht, vielleicht sollte sie es mit Pedro versuchen und ihn bitten ihr Blut zu nehmen. Mit diesen Gedanken wendet sich Mira ab und geht zurück zu ihrem Quartier um sich auf das bevorstehende Treffen mit Pedro vor zu breiten.
 

Fortsetzung folgt ...

Part 4

Hallo Leute,
 

hiermit beende ich diese FF und hoffe einfach, dass sie euch gefallen hat. ^^

Ich wünsche euch viel Spaß bei diesem Kapi und hoffe, dass ihr mir treu bleibt. ^^

*alle knuff*

Eure Xenia_Crow
 

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Lie or Love – Part 4
 

„Setz dich Mira.“, meint Pedro und deutet dabei auf eine bequeme dunkelrote Couch, die in seinem Zimmer steht, welches er im Dunklem Hafen bewohnt. Das ganze Zimmer ist hell gestrichen, während die Möbel im dunklen Eichenholz einen Kontrast zu dem hellen Anstrich bildet. Pedro geht zu seinem schweren Eichenschreibtisch und lehnt sich daran, so dass er Mira gut betrachten kann. „Was führt dich zu mir?“, fragt er sie mit samtweicher Stimme und lässt sie nicht aus den Augen.
 

Mira schaut Pedro direkt an. Ein schwaches Lächeln ziert ihre Lippen. Es ist von Trauer und Frust durchzogen. „Ich musste einfach nur raus aus dem Orden.“, erklärt sie und schaut Pedro an. „Außerdem musste ich zu jemanden, der mich versteht und der mir zuhört.“
 

Pedro lächelt sie sanft an, ehe er sich vom Schreibtisch abstößt und zu ihr geht. Mit seiner linken Hand stemmt er sich neben ihren Kopf an der Couch ab. Sachte streicht er ihr über die linke Wange. Die lose Haarsträhne, die ihr ins Gesicht hängt, lässt er durch seine Finger gleiten. „Keine Sorge, Mira. Ich bin immer für dich da. Verlange von mir was du willst. Ganz gleich was.“, wispert er ihr zu, wobei aus seinen Augen, die nun einen bernsteinfarbenen Glanz angenommen haben, reine Liebe und blankes Besitzergreifen.
 

Mira erschaudert, bei dem Klang seiner Stimme, die so voller Liebe für sie ist. „Pedro...“, flüstert sie lautlos und lächelt ihn sanft an. „Danke.“

Sie dürfte Pedro nicht darum bitten, seine Liebe nicht so ausnutzen, doch ihr Schmerz und ihre Trauer über den Korb, den Hunter ihr verpasst hat, ist zu groß, als dass sie alleine sein will. Pedro hat sie schon immer geliebt, seit sie sich das erste Mal getroffen haben. Aus diesem Grund wollte sie Pedro nie um etwas bitten, denn er würde wirklich alles für sie tun.
 

„Nimmst du mich zu deiner Gefährtin?“, flüstert sie und schaut ihn bittend an. Sie liebt ihn nicht und würde es wohl auch nie tun, doch Pedro liebt sie aufrichtig von Herzen. Er würde ihr die Welt zu Füßen legen.

Pedro stutzt, verwirrt schaut er sie an. Doch dann flammt Leidenschaft in seinen Augen auf und seine Augen glühen hell und bernsteinfarbend auf. Ohne seinen Blick von Mira zu wenden, geht er vor ihr auf die Knie. Mit seinen Händen umfasst er die ihren, so zart und samtweich, als habe er Angst sie zu verbrechen. „Mira.“, flüstert er und küsst ihre Hände. „Ich schwöre dir, ich beschütze dich vor allem Unheil dieser Welt und lasse niemals zu, dass dich einer verletzt.“, schwört er ihr und schaut ihr dabei tief in die Augen. „Alles was du willst, alles was du brauchst, ganz gleich was, ich werde alles dafür tun, dass es dir an nichts fehlt.“
 

Pedro erhebt sich und streicht ihr die Haare hinter die Ohren, um ihren Hals frei zu legen. „Du gehörst mir, Mira. Meine Gefährtin.“, flüstert er und senkt seinen Kopf herab. Sanfte Küsse platziert er auf ihren Hals, während Mira ihren Kopf in den Nacken legt, um Pedro mehr Platz zu bieten. „Pedro...“, wispert sie, genau in den Moment, als Pedro so sanft wie nur möglich seine Fangzähne in ihren Hals schlägt.
 

Hunter ist derweil mit Rio und Nikolai auf dem Schießstand des Ordens, wo sie versuchen herauszufinden wer von ihnen der beste Schütze ist. „Also ich glaube ja nach wie vor, dass Tegan besser schießt, als Lucan.“, meint Rio, als er den Arm senkt, nachdem er sein gesamtes Magazin verschossen hat. „Kann gut sein, aber ich finde, dass Lucan präziser schießt.“, erwidert Niko und betrachtet dabei seinen langjährigen Freund. „Was sagst du dazu Hunter?“, fragt Rio den Gen-Eins und schaut von seiner Waffe auf, um den Krieger an zu sehen.
 

„Alles okay, Hunter?“, fragt Niko, der den Gen-Eins ebenfalls ansieht und dabei die blutroten Glythen entdeckt, die für unbändige Wut stehen. Der Blick in Hunters Augen ist eigentlich unnötig, dennoch schaut Niko in die bernsteinfarbenen Augen, die glühen, als seinen sie heißen Kohlen. Ohne eine Antwort zu geben, knurrt der Gen-Eins nur bedrohlich und wendet sich ohne etwas zu sagen um und verlässt den Schießstand.

„Habe ich was falsches gesagt?“, fragt Rio verwirrt, da er sich das Verhalten des Gen-Eins-Kriegers nicht erklären kann. „Ich glaube nicht, dass es an uns liegt.“, meint Niko nur und schaut weiterhin auf die Tür, durch die Hunter gerade verschwunden ist. „Wie meinst du das, Alter?“, fragt ihn Rio, doch Niko gibt ihm keine Antwort darauf.
 

Mira zuckt zusammen, woraufhin Pedro augenblicklich von ihr ablässt. „Verzeih.“, entschuldigt er sich sogleich bei ihr und streichelt ihr sanft über die Wange. „Ich wollte dir gewiss nicht weh tun.“ Besorgt betrachtet er sie, da er fürchtet, dass er sie verschreckt haben könnte. Doch nicht Pedro war es, der Mira so verletzt hat. Kurz nachdem Pedro sie gebissen hat, hat sie einen stechenden Schmerz in der Brust gespürt – Verrat.
 

„Bitte entschuldige mich, Pedro.“, meint Mira und erhebt sich sogleich, was Pedro auch zulässt. Sofort eilt Mira zur Tür und will das Quartier des Stammesvampires verlassen. „Wieso tust d das Mira?“, fragt Pedro sie mit bitterer Stimme, was sie innehalten lässt. „Er hat dich verletzt und von sich gestoßen. Niemals könnte er dir ein guter Gefährte sein, dafür sind seine Triebe und sein Blutdurst zu stark.“, schildert Pedro ihr und zeigt ihr somit wie sehr sie ihn doch verletzt hat. Und trotzdem, obwohl Pedro weiß, dass Mira ihn nicht leibt, war er bereit sie zu seiner Gefährtin zu nehmen.
 

Mira wird ganz elend zu mute, wenn sie daran denkt, was für einen Fehler sie gerade begehen wollte. „Ich liebe ihn.“, wispert sie leise und dreht sich dabei zu Pedro um. In ihren sonst so starken Augen schimmern Tränen und dennoch strahlen sie Stärke und eisernen Willen aus. „Ich kann nicht anders, selbst wenn er mich von sich weißt, kann ich nicht anders als ihn zu lieben. Manchmal wünschte ich wirklich ich könnte ihn vergessen und stattdessen dich lieben.“, beichtet sie ihn und lächelt ihn dann sanft an. „Ich wünsche dir, dass du irgendwann eine Gefährtin findest, die dich liebt und die du dann auch von ganzem Herzen lieben wirst.“, mit diesen Worten dreht sich Mira um und verlässt das Quartier. „Lebe wohl.“, wispert sie lautlos, ehe sie um die Ecke verschwindet und somit aus Pedros Sichtfeld.
 

Geknickt senkt Pedro den Blick und lauscht noch ihren Schritten, bis diese verhallen. Er hätte alles für sie getan und nichts dafür verlangt. Doch ihr Herz gehört einem Krieger, etwas womit Pedro es niemals aufnehmen kann. „Lebe wohl, Mira. Ich bete dafür, dass du glücklich wirst.“, flüstert er leise in die Stille hinein.
 

Ihr Herz rast unaufhaltsam, als sie durch die dunklen Straßen hetzt. Sie hatte keine Geduld nun auf ein Taxi zu warten, welches sie zurück zum Hauptquartier bringt, aus diesem Grund entschied sie sich dazu den Weg zu laufen und erhoffte sich, dass sie somit einen halbwegs klaren Kopf kriegen würde. Ihre Gedanken schwirren noch immer um Hunter und darum, wie sie ihm nun gegenüber treten sollte, somit bemerkte sie nicht, dass sie längst nicht mehr alleine war.

„So ganz allein unterwegs in so einer gefährlichen Gegend?“, spricht sie jemand an und Mira schreckt auf, als ein Mann aus einer dunklen Nische der Gasse tritt, die sie gerade durchschreitet. „Soll ich dich ein Stück begleiten, Püppchen?“, fragt er sie dreckig grinsend und kommt einige Schritte auf sie zu, was Mira reflexartig einen Schritt zurückweichen lässt. „Nein danke, ich kann gut alleine zurückfinden.“, erklärt sie mit leicht unsicherer Stimme, was sie nicht gerade glaubwürdig macht. Menschen waren ihr unheimlicher als Rouges, diese konnten immerhin nichts für ihre Art. Doch Menschen waren anders – sie ergötzten sich am Leiden anderer.
 

„Ach komm schon, zier dich nicht so, Püppchen.“, meint der Mann und will sie am Arm packen. Noch ehe Mira reagieren kann, bricht der Mann zusammen. Leblos fällt er vor ihr zu Boden und eine dunkle Pfütze bildet sich um seinen Kopf aus. Ruckartig schaut Mira auf und erblickt ihren Retter.
 

„Hunter.“, haucht sie und rennt sofort zu ihm, in seine schützenden Arme. Mit ihren Händen krallt sie sich in seine Lederjacke am Rücken fest. Ihr Gesicht drückt sie an seine Brust, damit er ihre Tränen nicht sieht.

Schützend legt er die Arme um ihren zierlichen Körper. „Lass uns zurückgehen, ehe die anderen merken, dass du fort bist.“, meint er und löst sie etwas von sich, nur um sie dann mit sich zu ziehen.
 

Die Fahrt auf dem Motorrad war Mira nur Recht. Der kühle Fahrtwind verabreichte ihr einen kühlen Kopf und lies sie eine Entscheidung treffen – Sie würde nochmal mit Hunter reden und ihm beweisen, dass sie seiner würdig war.

Im Orden angekommen hatten sie Glück, keiner der Anderen lief ihnen über den Weg, wodurch sie ungesehen zu Miras Quartier gelangen konnten. „Kommst du noch mit rein?“, fragt sie Hunter und schaut ihn bittend an. „Wir müssen nochmal miteinander reden.“ Schweigend nickt Hunter und begleitet Mira in ihr Quartier, welches einen starken Kontrast zu seinem bildet.
 

Miras Quartier ist hell und freundlich eingerichtet. Bilder und helle Farben schmücken die Wände. Auch findet sich hier und da ein Spiegel wieder. Ein bequem aussehendes großes rotes Sofa vor einem Fernseher, lädt zum hinein kuscheln ein. Die kleine Küchenzeile reicht völlig für die junge Frau aus. Durch einen Durchbruch sind Wohnraum und Schlafzimmer miteinander verbunden. Einzig ein schildernder Bambusvorhang verhindert, dass man das Schlafzimmer komplett einsehen kann.
 

Mira dreht sich zu Hunter um, nachdem dieser die Tür geschlossen hat. „Hunter, ich....“, beginnt sie, doch sie bricht ab, als Hunter den Raum zwischen ihnen überwindet und sie besitzergreifend auf die Lippen küsst.

Mira weiß nicht wie ihr geschieht, doch sie genießt es einfach nur und schlingt ihre Arme um seinen starken Körper, wobei sie den Kuss nur umso leidenschaftlicher erwidert. Endlich war sie am Ziel ihrer Träume. Nach so langer Zeit, war sie endlich da.
 

Hunter löst den Kuss und schaut sie dabei unentwegt an. „Du hast Pedro dein Blut gegeben.“, stellt er mit kühler Stimme fest, auch wenn seine Glythen verraten, dass er rasend vor Wut ist. „Ja, weil ich dachte, ich könnte somit über dich hinwegkommen.“, gesteht Mira und löst sich etwas von ihrem ewigen Geliebten. „Doch ich liebe nur dich und ich will mein Leben an deiner Seite verbringen.“, gesteht sie ihm offen und schaut ihn dabei hoffnungsvoll an. „Nimm zu deiner Frau.“, flüstert sie leise und ihre Stimme zittert vor Ungewissheit, wie er nun reagieren wird.
 

„Du weißt, dass man diese Bindung niemals mehr trennen kann, sobald sie einmal geschlossen ist.“, führt Hunter ihr nochmal vor Augen, woraufhin Mira nur stumm nickt, unfähig noch ein weiteres Wort zu sagen. „Dann soll es so sein.“, meint Hunter und zückt einen Dolche, mit dem er sich einen Schnitt am Handgelenk zufügt, woraufhin in dünnen Bahnen sein Blut fließt. Sofort hält er Mira sein Handgelenk hin und lächelt sie an. „Werde meine Frau.“, knurrt er und seine Augen haben erneut die bernsteingelbe Farbe angenommen.
 

Sogleich nimmt Mira sein Handgelenk in beide Hände und führt es ohne Furcht zu ihrem Mund, ehe sie ihre Lippen auf die kleine Wunde presst und Hunters Blut in sich aufnimmt. Unbändige Lust und Stärke durchströmen ihren Körper, sobald sie die ersten Tropfen Blut geschluckt hat. Ein leises Stöhnen verlässt ihre Lippen, was Hunter dazu veranlasst ihr sein Handgelenk zu entziehen und sie leidenschaftlich zu küssen. „Mein Engel.“, haucht er sanft gegen ihre Lippen, als er sie besitzergreifend an sich drückt. Hauchzart und mit lustverschleierten Augen streicht Mira ihm über die Wange. „Mein Krieger.“, wispert sie und küsst ihn erneut leidenschaftlich auf die Lippen, was Hunter ein leises Knurren entlockt, woraufhin Mira vergnügt kichert.
 

Langsam löst sie sich von ihm und geht einige Schritte rückwärts, direkt auf ihr Schlafzimmer zu. Auffordernd schaut sie ihren Geliebten an. „Komm.“, haucht sie leise und streift sich bereits ihre Jeans ab, nur um dann ihr T-Shirt aus zu ziehen und dieses in die Ecke zu schmeißen. In roter Spitzenunterwäsche, die mehr zeigt, als sie sollte, steht sie nun vor ihm. „Komm, Hunter, lass uns unser Bündnis gebührend feiern.“, wispert sie und hält ihm auffordernd die Hand entgegen, welche er breit grinsend auch annimmt. „Wie könnte ich dazu nein sagen, mein Engel?!“, flüstert er, ehe er sie erneut küsst.
 

Die nächste Nacht stand kurz bevor. Schon seit Stunden lag Hunter neben seiner Gefährtin und betrachtet sie bei ihrem friedlichem Schlaf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm jedoch, dass er allmählich los musste, wenn er nicht zu spät zu seiner Patrouille kommen wollte.

Er gab seiner Gefährtin noch einen kurzen Kuss auf die Stirn, ehe er sich vorsichtig aus der Decke schält, um sie ja nicht zu wecken, immerhin konnte sie ja noch einige Stunden schlafen, vor allem da sie Schlaf dringend nötig hatte.

Hunter sucht sich seine Klamotten im Zimmer zusammen und schlüpft leise in eben diese, ehe er sich noch ein letztes Mal zu der schlafenden Gestalt umdreht, die friedlich lächelnd schlummert. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf Hunters Lächeln und er ist erfühlt von unbändigem Stolz.

So lautlos wie möglich dreht er sich weg und schickt sich an, das Quartier seiner Gefährtin zu verlassen.
 

Im Techniklabor warten bereits die anderen Krieger und halten gerade die Besprechung ab. „Ach? Auch schon wach Dornröschen?“, witzelt Chase und grinst Hunter an. „Wohl gestern zu lange gefeiert, wie?“ „Nein, aber Mira und ich haben noch viel zu bereden gehabt.“, meint Hunter und verheimlicht dabei noch, dass Mira nun seine Gefährtin ist. Er will sie nicht übergehen und mit ihr zusammen den anderen mitteilen, dass sie nun zusammen gehören.
 

Elise lächelt milde. „Sie hat dir bestimmt gesagt, dass sie Pedros Gefährtin wird.“, meint Elise, woraufhin alle etwas verwirrt reinschauen, vor allem Nikolai und Renata. „Was soll das heißen? Mira wollte doch Pedro nicht als ihren Gefährten.“, fragt Renata nach und schaut dabei Elise direkt an. „Ich habe gestern Abend noch einmal mit ihr geredet und als sie ging hatte sie den Entschluss gefasst, dass Pedro nicht die schlechteste Wahl als Gefährte ist.“, erklärt Elise und lächelt sanft. „Sie ist sogar noch direkt gestern Abend zu ihm aufgebrochen.“

„Pedro ist nicht mein Gefährte.“, erklingt Miras Stimme hinter Hunter, welcher sich sogleich umdreht, ebenso wie alle anderen. Mira trägt eine enge Röhrenjeans und dazu ein schwarzes T-Shirt, auf dem ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz abgebildet ist.
 

Als Mira das Techniklabor betritt ruht ihr Blick einzig auf Hunter, welcher ihren Blick und auch ihr sanftes Lächeln nur erwidert und sie damit ermutigt weiter zu reden. Miras Blick wandert nun zu ihren Zieheltern. „Hunter ist mein Gefährte.“, erklärt sie und stellt sich sogleich neben ihn, was ihn dazu veranlasst seinen Arm um seine Frau zu legen.
 

Zuerst herrscht Schweigen im Techniklabor, doch dann kommen von allen Seiten die Glückwünsche. Die Krieger klopfen Hunter auf die Schulter und gratulieren ihm. Die Frauen kommen zu Mira und nehmen sie in den Arm und wünschen ihr alles Glück mit Hunter.

Einzig Nikolai bleibt etwas Abseits stehen, für ihn ist das ganze nicht so leicht, immerhin war Mira immer seine kleine Tochter und nun stand sie auf eigenen Beinen.
 

Hunter bemerkt Nikolais Rückzug und tritt auf ihn zu. Vor dem anderen Krieger verneigt sich der Gen-Eins. „Ich bitte dich in aller Form um deinen Segen, für mein Bündnis mit deiner Tochter.“, trägt Hunter sein Anliegen vor und richtet seinen Oberkörper wieder auf, um Nikolai in die Augen zu schauen. Dieser schweigt jedoch zu erst beharrlich, ehe er ein leises Seufzten los lässt. „Ihr habt meinen Segen, allein schon, weil Mira so strahlt und glücklich ist und ich weiß, dass du sie immer beschützen wirst.“, meint Nikolai und klopft seinem Waffenbruder auf die Schulter. „Ich werde sie mit meinem Leben beschützen.“, versichert ihm Hunter und legt ihm ebenfalls eine Hand auf die Schulter.

Mira lächelt ihren Vater und ihren Gefährten an. Es erfreut sie, dass alle mit ihrer Wahl einverstanden sind und das sie nun endlich den Mann an ihrer Seite hat, den sie von ganzem Herzen liebt. Für immer.
 

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So, das war es auch schon. ^^

Fertig. ^^

Ich hoffe ihr seit nicht allzu enttäuscht. ^^

Bis vielleicht bald mal wieder.
 

*Kekse verteil*



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Halfangelic
2010-08-29T19:04:35+00:00 29.08.2010 21:04
ich finde das kapi klasse^^
ich liebe diese pairing einfach!
ich hoffe, dass hunter wirklich mal so liebevoll wird wie in deiner ff^^
und ich bin froh, dass die anderen es akzeptieren
(elise ist so ne dumme kuh-.-)
super gemacht^^
Von:  Lysette
2010-08-05T15:05:48+00:00 05.08.2010 17:05
hey^^

mann, am anfang hab ich echt gedacht die zieht das jetzt mit pedro durch xD
aber wie ich sehe, hast du mich nicht im stich gelassen xD

das kap war auf seine art und weiße eig ganz gut. ab und an fehlt mal ein wort. kann es sein, dass du das kap möglichst schnell fertig bekommen wolltest?
was noch ein wenig gefehlt hat, wobei ich nicht weiß ob die story darauf ausgelegt war oder nicht, war so ein kleiner höhepunkt in dem ganzen.
du hast halt am anfang ziemlich weit oben angefangen mit dem rouge angriff ect. vielleicht erscheint das ende dadurch etwas anders^^
aber ansonsten hat es mir sehr gut gefallen^^
sag einfach bescheid wenn du wieder was hast^^

hab dich lieb^^
Von:  Lysette
2010-06-17T16:08:52+00:00 17.06.2010 18:08
hey^^
sry hat doch etwas gedauert^^

und nun zum kap:
es ist dir echt gut gelungen^^
hast die gefhle echt super beschrieben und ich denke miras verhalten ist ihrem alter extrem gut angepasst^^
das ich auch dramatik stehe weißt du ja^^
bin echt begeistert^^
mach weiter so^^

hdl
Von:  Mamawolf
2010-06-13T18:15:10+00:00 13.06.2010 20:15
Hi ich bin auch total vom neuen Kapitel begeister. So viel drama und Tragik zwischen Mira und Hunter. Ich hoffe doch das die beiden noch zu einander finden ^^
Freue mich schon auf das nähste kapitel
Von:  Halfangelic
2010-06-11T20:33:14+00:00 11.06.2010 22:33
ich mag das kapi echt total
hab richtig mitgelitten, wenn ich mal ehrlich sein darf
du stellst das dilemma von den beidene echt gut da
bin gespannt, wie es weitergehen wird^^
schreib bitte bald weiter
lg
p.s. hab dich echt vermisst^^
Von:  Lysette
2010-04-10T11:54:48+00:00 10.04.2010 13:54
yeah xD
das gibt ärger wenn die beiden wieder nach hause kommen xD

echt ein super kap.
und ich liebe es xD
hast du echt toll hinbekommen.
mach weiter so^^
hab dich lieb^^
Von:  Lysette
2010-04-10T11:42:53+00:00 10.04.2010 13:42
hey^^

so komme ich auch mal dazu xD
ein zustand, an den du dich wieder gewöhnen kannst xD

nun zum kap^^
wie immer sehr schön und verständlich beschrieben xD
ich mag die vorstellung, hunter auf dem motorrad und Mira hinten dran *-*
ich steh drauf xD
ebenso sind die szenen zwischen den beiden voll süß (ich glaube eh, das zwischen den beiden noch was kommt, also in den büchern xD)
echt ein super kap^^

hdgdl^^

Von:  Halfangelic
2010-04-06T20:04:46+00:00 06.04.2010 22:04
waaaaaaaaaaaaaaaah, einfach super^^
hätte ich gewusst, dass du schon was on gestellt hast...
es ist super^^
schreib unbedingt schnell weiter!
ich komme übrigens morgen nachhause, mal so nebenbei
bis dann^^
Von:  Mamawolf
2010-04-06T17:29:55+00:00 06.04.2010 19:29
Ahhh o.O schon zu ende, grade wo es spannend wurde hört das Kapitel auf. Wie ich so was hasse. Kann das nächste jetzt gar nicht mehr abwarten. Ich kann nur eins sagen Wow ^^
Von:  Mamawolf
2010-03-29T17:21:05+00:00 29.03.2010 19:21
Hi echt super toll was du geschrieben hast ^^
Gefällt mir richtib gut hoffe es gibt bald mehr zu lesen.
Hey hast du nicht lust mit deiner FF an meinem Lara Adrian Schreibwettbewerb teil zu nehemen? Wenn ja dann schreib mir dann schicke ich dir gerne den Link ^^


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