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Neon Genesis Märchen

Die moderne Art, Märchen zu erzählen
von

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Hänsel und Gretel

Es waren einmal zwei Children, ein Mädchen und ein Junge. Das Mädchen hieß Asuka und der Junge hieß Shinji. Beide lebten glücklich zusammen in der NERV-Hauptquartiers, wo auch ihr Kommandant Gendo und sein Frau-Tochter-Klon Rei wohnten. Doch eines Tages wurde das Budget von NERV knapp, da SEELE das Vertrauen in Gendo verlor und ihr Geld auch langsam nicht mehr ausreichte.

„Kinder“, sagte Gendo zu Asuka und Shinji, „es tut mir Leid… aber wir können uns die EVAs und damit auch die Children nicht mehr leisten… das heißt, ihr fliegt raus.“ Noch bevor die Kinder wirklich verstanden hatten, was Gendo gerade gesagt hatten, nahm er je eines der Kinder unter seine starken Arme und trug sie in einen tiefen Wald hinaus, um sie dort auszusetzen. Doch Asuka, klug wie sie war, nahm ein paar gefärbte Steine mit, die sie in der Nacht zuvor gesammelt hatte. Sie hatte schon damit gerechnet, dass NERV irgendwann pleite gehen würde und sie und Shinji dann als erstes rausfliegen würden. Und so schmiss sie alle paar Schritte einige Steinchen auf den Boden, um den Weg zurück zu finden. Am nächsten Morgen standen sie wieder vor der Türe des NERV-Hauptquartiers, in der Hoffnung einfach wieder aufgenommen zu werden. Gendo gefiel das gar nicht, denn er hatte einfach nicht das Geld um noch zwei Kinder durchzufüttern. Die Massenproduktion von Rei verbrauchte bereits sein ganzes Restgeld. Also sorgte er dafür, dass Asuka keine Steine verstreuen konnte. Dummerweise hatte er den beiden vorher einen Laib Brot gegeben, denn er verspürte zum ersten Mal Mitleid, und wollte nicht dass die beiden, die ja doch treue Dienste geleistet hatten, verhungerten. Und so verstreute Asuka dieses Mal keine kleinen Steine, sondern Brot. Als Gendo wieder verschwunden war, wollten Asuka und Shinji den Brotkrümeln folgen, doch leider hatten sie die Rechnung ohne die EVA-Series gemacht, denn – oh Schreck - , sie hatten das ganze Brot gefressen und damit auch die Wegmarkierung.

„Ihr verdammten Mistdinger!“, rief Asuka wütend, doch es änderte nichts an ihrer misslichen Lage. Sie waren alleine in einem dunklen Wald, aus dem sie keinen Ausweg wussten.

„Ich wusste gar nicht, dass es in Neo-Tokyo3 noch so weite Wälder gibt…“; sagte Shinji gedankenverloren, als er sich einen Weg durch das Dickicht bahnte. Asuka folge ihm stumm. Ihr gefiel das ganze gar nicht.

Die beiden irrten einige Stunden durch den Wald und begegneten nicht einer Menschenseele. Sie stolperten lediglich über ein Melonenfeld, das schon zu verdorren schien. Die Dämmerung wollte sich gerade über das Land legen, als Asuka und Shinji sich auf einer seltsamen Lichtung wieder fanden. In der Mitte dieses Feldes stand eine seltsame Hütte. Ihre Wände waren aus Lebkuchen, das Dach aus Keksen, die Vorhänge aus Esspapier, die Fenster waren eigentlich nur Zuckerdrops und die Eckpfeiler waren eigentlich große, bunte Zuckerstangen. Das Haus war so bunt, wie es den beiden willkommen war – nämlich sehr.

Asuka sprintete sofort auf dieses merkwürdige, schmackhafte Häuschen zu und vergrub sogleich ihre spitzen kleinen Zähne in die Südwand, brach sich einen Teil von den Zuckerfenstern ab und stopfte ruckzuck einen Marshmallowpilz hinterher.

„Asuka! Du solltest nicht…“

„Halt die Klappe!“

„Aber du weißt doch gar nicht, wer wohl der Herr dieses Häuschens sein mag…“

„Weißt du eigentlich wie lange ich schon nichts mehr gegessen habe?!“

„Seit heute morgen.“

„Sei still!“

Und Shinji war still. Er näherte sich langsam und skeptisch dem Haus, das dort so wundersam und wunderbar stand. Asuka futterte indessen munter weiter. Shinji wollte gerade die Fassade der Hütte berühren, als eine hässliche, alte Frau aus der Tür trat. Ihre Haare waren ergraut und standen in viele Richtungen ab, ihr Gesicht war faltig und vom Leben gezeichnet. Ihre Finger waren dürr und sahen verkrampft aus, unter ihrem hässlichen, zerschlissenen Flickenkleid blitzte gräuliche, von Krampfadern durchzogene Haut hervor.

Bei diesem Anblick beugte sich Shinji leicht zu Asuka und flüsterte ihr ins Ohr: „Erinnert die Alte dich auch irgendwie an Ritsuko?“

„Knusperknusperknäuschen, wer knabbert an mein Häuschen?“, krächzte die Alte mit knarrender Stimme.

Asuka schreckte sofort auf und versteckte sich hinter Shinji. „Er war’s!“, sagte sie und schob ihn in ihre Richtung, „außerdem würde es grammatikalisch korrekt ‚an meinem Häuschen’ heißen!“

„So kommt herein… kommt herein…“, murmelte die alte Frau, und hielt den beiden die Tür auf. Asuka folgte dieser Einladung sofort und stürmte in das kleine Häuschen, doch Shinji blieb skeptisch. Er traute dieser Sache nicht.

„Oooh wow“, rief Asuka von drinnen, „Shinji, komm schnell!“ Und Shinji tat wie ihm geheißen, auch wenn er eigentlich nicht wollte und nicht davon überzeugt war. So wie immer.

In dem Häuschen erstreckte sich noch eine viel größere Vielfalt an Süßigkeiten. Dauerlutscher, Schokoladenstühle, Lakrtizfliesen, Zimttapeten, weiße Mäuse… oh nein, Moment, das waren richtige, nicht essbare Mäuse. Doch trotzdem war es fantastisch, und lecker.

„Möchtest du nicht auch etwas essen?“, fragte die Ritsuko-Hexe Shinji. Shinji sah sich zögernd um, „Ehrlich gesagt… habe ich Diabethes.“

„Das wird aber nicht in der Serie erwähnt“, antwortete Ritsuko hämisch.

„Was für eine Serie?“, fragte Shinji ratlos.

„Oh, ich habe gar nichts gesagt!“, erwiderte sie schnell und holte ein Stück Torte von irgendwoher, das sie dann Shinji unter die Nase hielt, „Naa? Möchtest Du nicht mal kosten?“

„Nein.“

„Na komm schon.“

„Nö.“

„Nur kurz.“

„Nee.“

„Sonst tust du doch auch alles, was man dir sagt, Baka-Shinji!“, rief Asuka vom anderen Ende des Raumes. Sie sah langsam so aus wie damals, als sie in den Vulkan musste, um den Engel zu bergen – reichlich dick und unerotisch.

„Da siehst du’s“, sagte die Ritsuko-Hexe, die sich durch Asuka bestätigt fühlte.

„Ich will aber nicht.“

„Du MUSST aber was essen! Das ist immer so! Das Mädchen muss putzen und der Junge wird gefressen! Andersrum geht es nun mal nicht!“

„PUTZEN?!“, hörte man Asuka rufen, und schon kam sie auf ihren pummeligen Beinchen angerannt, „Das können Sie aber mal total vergessen! Wir gehen!!“

Asuka packte Shinji am Arm und zog ihn mit sich. Sie rannten zusammen aus dem Haus heraus – die Hexe war zu perplex um sich zu rühren-, Asuka schlug die Tür so heftig zu, dass das ganze Haus in sich zusammenfiel. Was vor allem daran lag, dass Asuka zuvor so dermaßen viel von dem Haus weg gefressen hatte, dass es gar nicht mehr aufrecht stehen konnte. So ohne Stützpfeiler und Wände.

Die beiden eilten weiter durch den Wald, ohne sich umzudrehen, und so strampelte sich Asuka sofort alle überflüssigen Pfunde wieder runter. Gänzlich unangekündigt und unerwartet tauchte auf einmal ein Auto vor den beiden auf, kam schlitternd und stark bremsend vor ihnen zum Stehen und eine großbusige, blauhaarige Frau öffnete die Autotür.

„Misato!“, rief Shinji erfreut.

„Misato“, murrte Asuka unerfreut.

„Kommandant Ikari schickt mich, ich soll euch wieder einfangen. SEELE hat’s sich noch mal anders überlegt und finanziert uns weiter. Das heißt ihr dürft weiter in total überteuerten Maschinen ganz viele Dinge kaputt machen. Ich hab mir gedacht, wir zertrümmern als Nächstes ganz Osaka!“

Und so lebten sie glücklich und zufrieden weiter. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Und zwar im NERV-Hauptquartier.

Es sei denn, The End Of Evangelion trifft zu. Dann leben nur noch einige, und auch nur wenn sie den Willen zum Leben haben, und zwar auf einer wüsten Erde mit einem riesigen LCL-Meer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2012-12-19T14:51:59+00:00 19.12.2012 15:51
Oh gott ist das genial xD
Ich hab schon Tränen gelacht!
Am besten hat mir das mit Shinji gefallen, als er
sich weigerte irgendwas da zu essen xDD
Und dann der Kommentar von Asuka dazu einfach epic
Tolle Geschichte xDD
Von:  Kendrix
2012-12-16T16:03:15+00:00 16.12.2012 17:03
LOL epic win. Was soll man nur sagen? Typisch Asuka, das häuschen-geknuspere gleich Shinji in die Schuhe zu schieben XD
Von:  Weissquell
2011-03-10T13:40:06+00:00 10.03.2011 14:40
Hehehe! Bin grad mal über deine FF gestolpert. Hatte eigentlich nur nach der Verknüpfung NGE - Humor gesucht und deine FF dabei gefunden. Neckisch und sehr unterhaltsam. Hab viel schmunzeln müssen dabei. Vielleicht findest du janoch mal die Zeit ne weiteres Kapitel zu schrteiben. Wenn dem so sein sollte, schick mir ruhig mal ne ENS dann les ichs .

L.G. Weissquell
Von: abgemeldet
2010-06-20T16:21:30+00:00 20.06.2010 18:21
Wie geilo!! *_*
Mach bloß weiter, bitte!


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