Der Essenskorb
Genervt stöhnte er auf. Den Aufsatz für Zaubertränke würde er wahrscheinlich erst in 10 Stunden fertig haben, wenn er in diesem Tempo weiterarbeitete.
Neben ihm ertönte ein leises Lachen. Er blickte zur Seite und blickte in wunderschöne, strahlend blaue Augen. Rose Weasley, seine Schulsprecherpartnerin, saß neben ihm und schaute ihn spöttisch an. „Sag bloß, der große, allwissende Mr. Malfoy kommt mit seinem Zaubertränkeaufsatz nicht zurecht…“
„Haha“, erwiderte er nur. „Es muss ja nicht jeder einen so riesigen Kopf haben wie du Weasley.“
„Sag bloß du bist neidisch, weil ich ihn schon seit gestern fertig habe. Und wenn es dir hilfst, ich saß echt lange dran. Viel Spaß“ Damit wandte sie sich wieder ihren Pergamentrollen zu.
„Wenn dein Aufsatz schon seit gestern fertig ist, was machst du dann da?“, fragte Malfoy, der sich nicht daran erinnern konnte, dass sich sonst noch welche Hausaufgaben auf hatten.
Die Löwin schaute ihn jetzt wieder an. „ Ich bin gerade dabei, den Weihnachtsball zu organisieren. Ein gewisser Scorpius hat nämlich zu mir gesagt, dass das Weibersache sein“ meinte sie in einem vorwurfsvollen Ton. Scorpius wurde rot. Das stimmte. Er hatte es wirklich zu Rose gesagt. Aber gemeint hatte er es nicht. Es war nur so, dass in so viele dieses dummen Gänse fragten, ob er mit ihnen auf den Ball gehen will, sodass er den Ball jetzt schon hasste.
Früher hätte er das echt genossen. Und hätte wahrscheinlich er jedes Mädchen, das ihn gefragt hätte, flach gelegt. Aber jetzt war es anders. Er hatte sich verändert. Seit, nun ja, seit der fünften Klasse. Als er und Rose Vertrauensschüler wurden. Als er hörte, wie sie weinte. Das hatte ihm das Herz gebrochen. Er hatte sie schon immer gemocht. Sehr sogar. Und ihre kleinen Kabbelein hatte er geradezu genossen.
~Flashback~
Damals wollte er gerade in den Sitzungssaal gehen, als er ein Schluchzen hörte. Und dann eine leise Stimme, die auf die weinende Person einredete.
„Komm schon Rose. Deine Tränen hat er nicht verdient. Er ist und bleibt ein Idiot. Wenn er nicht sieht, was er an dir hat, war er auch nicht der Richtige.“ Als der dies höre, blieb Scorpius stehen und horchte weiter. Eigentlich war das ja gar nicht seine Art, andere auszuspionieren, aber nachdem er wusste, dass es um Rose und ihren damaligen Ex-Freunde Sean ging, konnte er nicht anders. Er hörte Rose unter ihren Schluchzen hervor pressen: „Ich hätte niemals gedacht, dass er mit IHR ins Bett geht. Flint ist so eine Schlampe. Aber warum hat er dann nie was gesagt? Wenn er mit mir hätte schlafen wollen, dann hätte er mir das doch sagen können…“ Hier schnaubte er nur. Alle wusste, dass Sean MacGomery nur Spaß habe wollte. Es hatte ihn echt verwundert, dass es mit Rose zusammengekommen war. Doch mit ein paar kleinen Bemerkungen bei Albus hatte er es geschafft, dass Sean ein ernstes Gespräch mit Albus führen musste. Jetzt bereute er es, dieses Gespräch nicht selber geführt zu haben. Wenn er Sean das nächste mal sehen würde, würde er ihn umbringen. Niemand würde seiner Rose weh tun.
Moment mal. Seiner Rose? Er schüttelte den Kopf. 'Ich mache mir nur Sorgen um sie, weil sie Als Kusine ist. Das ist alles' redete er sich ein. Doch er wusste, dass das nicht stimme. So wie er auch wusste, dass Rose niemals das gleiche fühlen würde. All die Jungs, mit denen sie bisher ausgegangen war, hatten dunkle Haare, er hatte Helle. Alle waren Freaks auf Griffendor oder Ravenclaw, er war Slytherin. Und sie hatte klar und deutlich zu Al gesagt, dass sie niemals mit einen Slytherin ausgehen würde. Als er das hörte, spürte er ein kurzes Stechen, das er aber zu der Zeit noch nicht einordnen konnte.
Scorpius dachte gerade darüber nach, das Schloss nach Sean zu durchsuchen, als ihn eine Stimme davon abhielt: „Ach komm. Vergiss es. Du hast Recht Katie. Er ist es echt nicht wert. Warum habe ich nicht gleich auf dich gehört? Oder auf Al? Sean ist ein Vollidiot. Komm. Lass uns über was anderes reden. Lenk mich ab!“
Schnell ging Scorpius ein paar Schritte zurück, sodass er hinter einer Ecke verborgen war. Er hörte, wie die Tür zum Sitzungssaal aufging und wieder geschlossen wurde. Als er losgehen und so tun wollte, als ob er gerade erst kommen würde, stieß er mit einer Person zusammen, die gerade um die Ecke kam.
Rose.
Geschickt hielt er sie fest, bevor sie durch den Zusammenprall hinfallen konnte. Er schaute ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren rot und verweint. Sie sah hilflos und verloren aus. Es tat weh, sie so zu sehen.
„Rose! Was ist los? Alles in Ordnung?“, fragte er sie nichtsahnend. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, sodass er sie nur im Profil sehen konnte. Sie war so schön...
„Nein, es ist nichts Scorpius. Es geht mir gut“
„So siehst du aber nicht aus. Was ist los Rosie? Willst du mit mir darüber sprechen? Vielleicht kann ich dir ja helfen...?“ „Das glaube ich wohl kaum Scorpius. Obwohl. Warte. Ich habe eine Idee.“, sie grinste fies. „Hilf mir, einer bestimmten Person Streiche zu spielen. Du hast gute Streiche. Fiese Streiche. Er soll leiden. Er soll die gleichen Schmerzen haben, die er mir zugefügt hat...“
Scorpius war verwundert. War das die gleiche Rosie, die er kannte? Die, die ihn immer davon abgehalten hatte, anderen Leuten Streiche zu spielen?
Er lächelte sie an. „Ja. Ich werde dir gerne helfen“
Seit diesem Tag wusste er, wie wichtig sie ihm war. Dass er sie auf keinen Fall verlieren wollte. Und das er es nicht zulassen würde, sie noch einmal so verletzt zu sehen.
~Flashback Ende~
Und seitdem hatte er sich geändert. Nur noch selten machte er mit Al irgendwelche Streiche. Das war Anlass für seinen besten Freund, sich über ihn lustig zu machen. Sein Standartspruch war: „Komm Scorp. Sein nicht so wie Rosie!“ Dabei wussten beide, dass auch Rose gute Streiche auf Lager hatte. Nur dass Rose ihre Streiche nur in seltenen Fällen spiele. Wie früher gegen Scorpius. Oder die fiesen Streiche gegen Sean.
Doch Scorpius kümmerte das nicht mehr, wenn Al ihn damit aufzog. Er wusste, dass sein bester Freunde seine Kusine sehr mochte und dass er nur Spaß machte. Er hatte einfach gemerkt, dass auch er sich anstrengen musste. Ihm fiel nicht mehr alles in den Schoß, sodass er nichts lernen musste, wie damals in den ersten fünf Schuljahren.
Und er nahm seine Pflichten als Schulsprecher ernst.
Als er erfahren hatte, dass er zusammen mit Rose in den Schulsprecherturm ziehen sollte, wäre er fast durchs Zimmer getanzt vor Freude. Gerade noch konnte er sich jedoch stoppen. Schließlich stand Al neben ihm.
Es machte ihm Spaß, mit Rose zusammen zu arbeiten. Sie waren ein gutes Team. Perfekte Ergänzungen. Rose war immer über alles informiert und er hatte gute, spontane Ideen.
Die Sache mit dem Weihnachtsball tat ihm jedoch Leid.
Deshalb schob er jetzt auch seinen halb fertigen Aufsatz zur Seite und sah Rose an.
„Es tut mir Leid was ich gesagt habe Rose. Ich war nur genervt, weil mich so viele Mädchen ständig fragen, ob ich mit ihnen zum Ball möchte...“
„Ist das nicht dein Traum? Von tausenden Mädchen gefragt zu werden, ob du mit ihnen zum Ball willst?“
„Nein. Das ist es nicht. Ich habe mich verändert. Hast du das nicht gemerkt Rosie?“
Jetzt wurde Rose rot. Natürlich hatte sie es gemerkt. Und sie hatte sich gewünscht, er hätte es wegen ihr gemacht. Doch es war wohl sehr unrealistisch zu glauben, nur weil sie jetzt Schulsprecherpartner waren und auch so etwas wie Freunde, dass er mehr in ihr sehen könnte als nur das.
„Hör auf mich Rosie zu nennen. Du weißt dass ich das nicht mag. Und du bist der einzige, der einfach nicht aufhört, mich so zu nennen.“
Scorpius grinste nur. Ja, das stimmt. Er war der Einzige der sie Rosie nannte. Schließlich war sie eine Rosie. Und er wollte auch der Einzige bleiben, der sie Rosie nannte.
„Wir machen einen Deal. Ich darf dich weiter Rosie nennen und helfe dir mit dem Weihnachtsball?!“
Sie seufzte: „Wie kann ich da bloß widerstehen, Mr. Malfoy? Dann erwarte ich aber auch ein paar gute Ideen...“
Ein paar Stunden später waren sie fertig.
„Oh Mann, habe ich einen Hunger“, meinte Scorpius und rieb sich den Bauch. Sie hatten so lange gearbeitet, dass sie das Abendessen verpasst hatten. Und nun spiele Scorpius Magen verrückt. Er schaute Rose an. „Komm mit. Wir gehen in die Küche und holen uns was. Das können wir dann hier essen und noch mal den Ball durchsprechen, wenn du willst.“
„Klar“, meine Rose und folgte ihm. Sie war noch nie in der Küche gewesen, obwohl sie wusste, wo sie war. Irgendwie war es ihr immer falsch vorgekommen, den Hauselfen noch mehr Arbeit zu machen, als diese schon hatten.
Als sie dies Scorpius sagen, lachte er nur und meinte, dass sich die Hauselfen freuen würden, etwas für sie zu machen.
Und er sollte recht behalten. Kaum hatten sie die Küche betreten, kamen auch schon drei Hauselfen angelaufen.
„Guten Abend Mr. Malfoy. Was wünschen Sie und Ihre Begleitung zu speisen?“ Scorpius grinste. „Danke Maurel. Wenn wir ein paar Reste des Abendessens mit in unseren Turm nehmen könnten, wäre das echt super. Ich hoffe, ihr habt keinen Ärger von Filch bekommen, weil ich Mrs. Norris verzauberte Milch gegeben habe?“
„Aber nein Sir. Es war überaus lustig, Mrs. Norris zuzusehen, wie sie alle 5 Minuten ihre Farbe gewechselt hat. Das Lila war besonders schön. Sie haben uns einen vergnüglichen Abend geschaffen. Vielen Dank!“
Rose war verwundert. Sie wusste nicht, dass Scorpius so gut mit den Hauselfen auskam und sich sogar danach erkundigte, ob sie wegen ihm Ärger bekommen hatten. Das hatte er damals nicht gemacht, wenn er ihr einen Streich gespielt hatte, wegen dem sie Ärger hätte bekommen können.
Sie kamen zurück in ihren Turm mit einem riesigen Korb, aus dem die köstlichsten Gerüche herauskamen. Scorpius lief das Wasser im Munde zusammen. Wenn er das Abendessen verpasst hatte und in die Küche zu den Hauselfen ging, war das Essen noch besser als das eigentliche Abendessen. Endlich ließen sie sich aufs Sofa fallen und öffneten endlich den Korb. Es sah alles noch besser aus, als es roch. Scorpius gab Rose einen Teller uns nahm sich seinen.
Eine Viertelstunde später hatte er Bauchschmerzen. Rose hatte schon vor einer ganzen Weile aufgehört zu essen uns schaute ihm nur noch belustigt zu, wie er die Mengen an Essen in sich rein schaufelte. Und er konnte immer noch nicht den Boden des Korbes sehen.
Trotz seines nun übervollen Magens wollte er nun noch nach einem Dessert gucken und wühlte im Korb herum. Sein blonder Haarschopf war fast gänzlich im Korb verschwunden und Rose musste laut lachen. Dann tauche Scorpius mit einem hochrotem Kopf wieder auf.
„Ich glaube, die Hauselfen haben etwas anderes von uns gedacht“, und hielt eine Schüssel voller Erdbeeren, Schokosauce und Schlagsahne hoch.
Auch Rose würde rot und ihr blieb das Lachen im Halse stecken. Wie sehr sie sich doch wünschen würde, dass die Hauselfen recht hatten...
Scorp atmete tief durch. „Also, ich mag Erdbeeren und Schokosauce. Sahne ist nicht so mein Ding.“ Damit tauchte er genüsslich eine Erdbeere in die Sauce und steckte sie sich in den Mund.
Er schaute Rosie an: „Du auch ?“
Sie nickte nur schwach. Scorpius tauchte eine Erdbeere in die Schokolade und sah ihr tief in die Augen. Langsam öffnete Rose den Mund. Scorpius führte die Erdbeere vorsichtig zu ihren Gesicht und legte sie ihr dann in den Mund. Dabei streife die Erdbeere ihre Oberlippe. Scorp sah diesen Schokofleck an, während sie kaute. Als sie fertig war, hob er langsam seine Hand und wischte die Schokolade mit seinem Finger weg, um sie danach von diesen genüsslich abzulecken. Dabei sah er Rose wieder in die Augen. Keiner von beiden wollte diesen Moment unterbrechen. Etwas in ihren Augen fesselte Scorpius. Diese strahlenden blauen Augen, die ihn immer an einen wunderschönen Ozean erinnerten, raubten ihm nun schon seit so langer Zeit den Schlaf. Langsam kam er mit seinem Gesicht dem ihren näher. Als er merkte, dass sie nicht zurückwich, sondern sogar ebenfalls langsam auf ihn zu kam, fasste er sich ans Herz und überbrückte den letzten Abstand zwischen ihren Lippen. Es war eine federleichte Berührung, die jedoch in seinem Bauch ein Feuerwerk auslöste. Alles in ihm schrie nach mehr. Schrie danach, Rosie zu berühren, ihr übers Haar zu streichen, zu sehen, ob ihre Wange genauso weich war wie sie aussah und sie weiter zu küssen.
Er wollte gerade den Druck seiner Lippen auf den ihren erhöhen, als der Essenskorb umfiel.
Augenblicklich fuhren sie auseinander.
Rose räusperte sich. „Ich bin müde, ich glaube, ich gehe mal ins Bett. Den Ball können wir ja auch morgen weiter besprechen, wenn wir Zeit haben.“
Mit diesen Worten stand sie auch uns Verlies fluchtartig den Raum.
Scorpius seufzte tief auf. Er wusste, dass dies Mal wieder eine schlaflose Nacht werden würde. Warum war sie nicht zurückgewichen? Mochte sie ihn etwas so, wie er sie mochte? Aber warum war sie dann so schnell weggelaufen? War es ihr peinlich?
Er wusste nicht, was er denken sollte. Traurig verließ er ihren kleinen Gemeinschaftsraum und ging in sein Zimmer. In seinem Bad nahm er erst einmal eine kalte Dusche.
Nachdem er seit zwei Stunden von einer Seite auf die andere rollte und versuchte zu schlafen, stand er auf. 'Das hat doch alles keinen Sinn. Ich sollte sie fragen, was sie fühlt. Ich sollte ihr endlich die Wahrheit sagen...' Doch er wusste, dass er sich das wohl niemals trauen würde.
Weil er wusste, dass er eh nicht einschlafen konnte, ging er in ihren kleinen Gemeinschaftsraum, um an seinem Aufsatz für Zaubertränke weiter zu arbeiten.
Gerade als er fertig war, hörte er leise Schritte hinter sich.
„Kannst du auch nicht schlafen?“, frage Rose ihn, während sie darauf achtete, ihn nicht anzusehen.
„Sieht so aus, oder? Willst du noch etwas essen? Es ist noch reichlich da“, meinte er und deutete auf den Essenskorb. Rose schüttelte den Kopf. Leicht fröstelnd verschränkte sie die Arme vor der Brust.
„Warte kurz“, sagte Scorp, der aus dem Zimmer lief. Zurück kam er mit seiner Decke.
„Komm. Leiste mir Gesellschaft!“ Scorpius setzte sich mit seiner Decke auf das Sofa und schaute Rose erwartungsvoll an. Zögernd ging sie zu ihm und setzte sich neben ihn. Gerade so, dass sie ihn nicht berührte. Scorpius zog sie näher an sich und schlang sie beide in die Decke.
„Waas...“, wollte Rose anfangen, verstummte jedoch dann.
„Willst du wirklich nichts essen?“; fragte Scorpius sie nicht einmal. Er angelte nach dem Korb, was jedoch etwas schwierig war, da Rose halb auf seinem Schoß saß. Nachdem er etwas darin herum gewühlt hatte, tauchte er strahlend mit einem Schokoladenkuchen wieder auf.
„Na komm. Probier' ihn wenigstens. Die Hauselfen werden enttäuscht sein, wenn sie sehen, dass wir ihn nicht mal probiert haben.“
Rose nickte ergeben. „Na gut. Aber bitte nicht so viel.“
Scorpius grinste nur und lud ein riesiges Stück auf den Teller. Gerade als Rose protestieren wollte, zauberte er zwei Gabeln herbei und gab ihr eine.
„Guten Appetit Rosie!“ Damit schaufelte er sich auch schon ein riesiges Stück Kuchen in den Mund. Rose musste lachen. „Wafiswos?“, wollte er mit vollem Mund wissen, was Rose jedoch noch mehr zum Lachen brachte. Sie versuchte etwas zu sagen, schaffte es jedoch nicht vor lauter Lachen. Scorpius schluckte den Kuchen runter, stellte den Teller zu Seite und fing an, sie durchzukitzeln. „Sag mir was so lustig ist! Oder ich höre nicht auf, dich zu kitzeln!“
Rose quiekte auf. Sagen konnte sie nichts. Dafür bekam sie nicht genügend Luft. Sie fing an, zurück zu kitzeln. Nun war es Scorpius, der aufquieken musste. Er packte ihre Hände und versuchte sie festzuhalten. Aber Rose war schnell und befreite ihre Hände geschickt. Sie grinste und kitzelte weiter. Scorpius wand sich unter ihren Händen. Er wusste nicht, wie es kam, doch plötzlich lag er auf ihr. Sie hörte auf ihn zu kitzeln und schaute ihm in die Augen. Ihre Gesichter waren und Zentimeter von einander entfernt. Er biss sich auf die Lippen. Sollte er es noch einmal versuchen?
Doch diese Entscheidung wurde ihm abgenommen. Rose schlang die Arme um seine Hals, zog ihn zu sich herunter und presste ihre Lippen auf die seinen.
Scorpius glaube, in siebten Himmel zu sein. Erleichtert stöhnte er in den Kuss hinein, der schnell intensiver wurde. Er wusste, dass er sie wollte. Schon so lange. Und er wusste, dass er nicht mehr warten wollte. Dass sie voll und ganz ihm gehören sollte.
Er löste sich vorsichtig vor ihr. „Rose, warte kurz...“
„Oh“, sie schaute verlegen weg. „Es tut mir Leid. Es war keine Absicht. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Es ist irgendwie einfach...“ Weiter kam sie nicht, da Scorpius ihr den Mund zu hielt. 'Jetzt oder nie', dachte er.
„Hör mir zu Rose! Genau das habe ich mir schon so lange gewünscht. Ich träume schon seit zwei Jahren, dass du mich küsst. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass ich ein anderes Mädchen mögen kann. Ich träume nur von dir. Wegen dir habe ich mich verändert. Ich wollte, dass du siehst, dass ich auch ernst sein kann. Ich wollte, dass du mir vertraust. Und vor allem will ich, dass du mir gehörst. Damals habe ich Sean gehasst. Gehasst dafür, dass er dich verletzt hat. Und ich verspreche dir, dass ich dich niemals verletzten werde. Ich liebe die Rosie.“
Rose schaute ihn an. Er wurde rot. Wahrscheinlich kam jetzt eine Ohrfeige. Aber er hatte es ihr immerhin gesagt. Gerade als er aufstehen wollte, fing sie an zu reden: „Ich habe es mir so sehr gewünscht, dass du dich wegen mir verändert hast. Und doch habe ich mich nie getraut, dass zu glauben. Als du damals für mich da warst, nach der Sache mit Sean, habe ich mich in dich verliebt. Und doch dachte ich immer, dass du nur wegen Albus so nett zu mir bist. Und nachdem wir zusammen Schulsprecher wurden, fürchtete ich, dass du ihn mir nur eine Freundin, eine Kollegin sahst... Ich liebe dich auch, Scorp. So sehr!“
Scorpius schaute sie überglücklich an. Dann küsst er sie wieder. Leidenschaftlich. Endlich hatte er das, wonach er sich schon so lange sehnte. In den Kuss murmelte er hinein: „Jetzt habe ich auch endlich mein Traumdate für den Winterball!“
