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Im Schatten der 13

Es gibt immer ein Wiedersehen...
von

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Wunden

Sie konnte es sehen. Oben auf dem Turm saß Roxas. Sie schnappte sich zwei Eis und machte sich auf zum Treffpunkt. Irgendwie war sie froh, dass Axel halbtot im Schloss war. Für das, was folgte, konnte sie ihn nicht gebrauchen. Sie kam oben an und hörte seine Stimme.

„Wo wollte ich hin? Es ist ein Witz.“ Er zog die Beine heran und senkte den Kopf. Sie setzte sich neben ihn. Da bemerkte er sie.

„Xion!?“, rief er. Vielleicht freute er sich. Vielleicht war er erstaunt. Feststand, dass sie sich unwohl fühlte. Sie reichte ihm das Eis und er schenkte ihr ein Lächeln.

„Danke“, sagte er. Sie saßen eine Weile schweigend da. Er beobachtete den Sonnenuntergang und sie horchte in sich und spürte den Wahnsinn, der ihr entgegenschlug. Die Order war klar formuliert. Saix war genau gewesen. Vernichte Roxas. Aber sie erkannte, dass sie ihm im Weg stand. Sie war nur eine Replik, aber dumm war sie nicht.

Sie erhob sich und zog so die Aufmerksamkeit des Blonden auf sich.

„Roxas, meine Zeit ist abgelaufen.“ Sie faltete die Hände vor ihrer Brust und sprach leise weiter.

„Du hast mir so viel gegeben. So viel gegeben, dass ich das Gefühl habe zu platzen.“

Sie hob die Hand und führte sie zu ihrer Kapuze.

„Schau mich an, Roxas!“, befahl sie, „Wen siehst du? Siehst du ein anderes Gesicht, das eines Jungen, dann bin ich fast bereit.“ Sie zog die Kapuze zurück und sah zum ehemaligen 13. Mitglied der Organisation herab. Der Blonde musterte sie verwirrt. Sie fühlte sich nicht mehr lebendig. Nein, das war das falsche Wort. Sie fühlte sich nicht mehr existent.

„Auch wenn ich noch nicht bereit bin, ich muss eine Entscheidung treffen. Schau, das ist er. Das ist Sora.“ Der Blonde keuchte.

Sie schritt vom Sims des Uhrenturms und zog sich die Kapuze wieder über den Kopf.

„Du bist der nächste Roxas! Du musst auch ein Teil von mir werden!“ Sie beschwor all ihr Kraft herauf. Sie spürte wie sie sich zu verformen begann. Zu dem, zu dem sie eigentlich gedacht war. Zur Marionette, die sie immer gewesen war. Roxas sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen. Er verstand es wohl nicht.

„Verstehst du es nicht? Darum wurde ich erschaffen!“ Die Finsternis umschlang sie und all ihre Kräfte fraßen den Rest Verstand auf.

Sora schrie auf. Er wusste für einen Moment nicht, wo oder wer er war. Ein schreckliches Gefühl der Fremdheit zwischen Schlaf und Erwachen. Naminé saß vor ihm auf einem großen Sessel.

„Wie geht es dir?“ fragte sie. Sora verstand nicht. Was war geschehen? Der Traum? Das Mädchen? Was war hier los?

„Was ist passiert?“, fragte der Braunhaarige erschöpft, er wurde sich des pochendem Schmerzes in seinem Hinterkopf bewusst.

„Ich musste dir ein paar Erinnerungen entziehen. Es ist nichts, was viel mit dir persönlich zu tun hat“, versuchte Naminé ihn zu beruhigen.

„Wo sind Riku und Kairi?“, wollte er wissen. Er war froh, dass diese Erinnerungen vorhanden waren.

„Ich weiß es nicht...“, gab die Blonde leise zu.
 

Roxas atmete erleichtert auf, als der Rothaarige sich rührte.

„Das dumme am Schmerz ist, dass er weh tut“, murmelte Axel. Roxas packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn.

„Gut, dass du nicht tot bist!“, seufzte der Blonde „Dann bin ich nicht so verdammt allein hier.“

„Bin auch froh, dass es mir gut geht, aber lass mich los!“ rief Axel, dem das alles andere als gefiel.

„Ich schau nach Medikamenten für dich! Da unten ist so 'ne Art Labor“, rief der Blonde und wandte sich zum Gehen. Er öffnete die gegenüberliegende Tür, tatsächlich fand er dort eine Treppe nach unten. Er versuchte die Tür zum Labor zu öffnen, was ihm nicht gelang. Er beschloss mit Gewalt da rein zu kommen. Er beschwor seine Schlüsselschwerter und zertrümmerte die Tür. Er trat ein und erschauderte. Zwei Körper schwammen in Behältern. Einen erkannte er: das war dieser Riku, der Freund von Sora. Oder doch nicht. Er sah Riku zwar ähnlich, aber irgendetwas machte ihn stutzig. Im anderen schwamm ein schwarzhaariges Mädchen.

„Xion...“ murmelte er. Da durchzuckte es ihn wie einen Blitzschlag. Er ging in die Knie und konnte sich nur mit einer Hand abstützen. Mit der anderen hielt er sich den Kopf. Erinnerungen überfielen ihn. Erinnerungen, die er vergessen hatte. Die für ihn nicht existent gewesen waren. Er beschloss, nichts an den Behältern zu machen. Stattdessen durchwühlte er die Schränke und fand dann den Schrank mit Medizin. Er schnappte sich eine Packung Schmerzmittel. Als er wieder zurück zu Axel kam, versuchte dieser gerade ein paar Schritte zu machen. Bei jedem unbeholfenen Schritt verzog er das Gesicht und ließ sich an der Wand herrunterrutschen. Roxas warf Nr. 8 die Packung zu.

„Nimm eine, wir haben 'ne lange Strecke vor uns.“
 

Riku fröstelte. Der Wind zerzauste sein silbernes Haar und er schlug die Augen auf. Er befand sich auf einem Dach des Schlosses. Festgebunden an einer des Turmspitzen. Er musste schnell feststellen, dass XIII gute Knoten knüpfte, so gab er den Versuch auf, sich zu befreien. Er schaute sich um. Der Herzmond Kingdom Hearts schwebte über ihm. Seltsam, er dachte Kingdom Hearts wäre verschwunden. Dann entdeckte er Kairi unter sich. Sie war an einem Balken festgebunden. Noch einmal versuchte er die Fesseln zu lösen, aber sie blieben fest verknotet. Da hörte der Silberhaarige Flügelschläge. Ein großes, fliegendes Ungetüm zog seine Bahnen um das Schloss der Niemande. Riku knirschte mit den Zähnen. Das war ein Problem.
 

Der Herzlose sah das aus einem Anderen Blickwinkel. Zwei Menschen hatten sich in sein Revier vorgewagt und er würde ihre Herzen verspeisen. Er stieß einen Schrei aus, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Dann zog er die Kreise enger, um seine Beute zu begutachten. Beide Herzen waren etwas Besonderes, das spürte er. Aber welches zuerst? Er beschloss, sich das hängende Mädchen vorzunehmen. Er zog an ihr vorbei, um noch einen letzten Blick auf das Objekt der Begierde zu werfen, als er einen Schmerz im Flügel verspürte. Er drehte ab und warf den Kopf in den Nacken.
 

Riku hatte sein Schwert beschworen und damit die Seile durchtrennt. Warum war er nicht gleich darauf gekommen? Er hatte sich das Seil umgebunden und das andere Ende mit der Turmspitze verknüpft. Damit konnte er sich sicherer bewegen. Gerade rechtzeitig hatte er den Herzlosen angegriffen, um ihn von Kairi abzulenken. Jetzt machte das Vieh sich für einen Angriff bereit. Es schoss auf ihn zu, während es sich um die eigene Achse drehte. Riku ging zur Seite und hieb sein Schwert in den Hinterkopf des Monsters. Der fliegende Herzlose schrie auf. Taumelnd suchte er das Weite. Riku ließ seine Waffe verschwinden und seilte sich ab, um zu Kairi zu gelangen. Er bemerkte, dass das Seil, welches sie am Balken hielt, sich löste. So zog er sie hoch, schnitt das Seil weg und zerrte sie mit ein wenig Kraftanstrengung zu eine sichereren Ebene. Er nahm sie Huckepack und balancierte zu einem Fenster, um dort einzusteigen. Er lehnte sie an eine Wand und sah sich um. Es wimmelte hier nur so von Dämmerlingen. Und alle schienen ihn anzustarren.

„Na toll...“, murmelte er und rief sein Schlüsselschwert zu sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  alunabun
2010-03-31T21:18:50+00:00 31.03.2010 23:18
Nichts Neues D:

Mach schnell weiter >___________o


Von:  alunabun
2010-03-27T19:01:01+00:00 27.03.2010 20:01
Oh Gott, oh Gott!!
Der erste Teil.. mit Xion und Roxas... buhuu!! Als ich das gelesen habe, musste ich einfach nochmal gegen Xion kämpfen, dann musste ich mal wieder heulen Q.Q
Soo schön <3 <3

Und es is mal wieder spannend *-*
Mir is wieder bewusst geworden, dass ich Riku auch liebe <3 :D

Schreib weiter, bin gespannt, was XIII vorhat mit Soras Erinnerungen ;D

Liebe Grüße
Alina


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