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Meine kleine RO-Geschichte

Ragnarokbasierte Fantasygeschichte
von

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Training

Am nächsten Tag wurde sie pünktlich wach. Sogar etwas zu früh, wie sie erfreut feststellte. Persephone ging sich die Zähne putzen und duschte ausgiebig. Sie freute sich schon darauf, was sie heute lernen würde. Würden sie endlich gegen Monster kämpfen dürfen? Theorie war ja wichtig, wie sie einsah, aber leider auch ebenso trocken wie die Luft in der Bibliothek.

Melissa und Marianna waren ebenfalls aufgestanden und nachdem auch sie fertig angezogenen waren, gingen sie zum Schlafraum der Jungs herüber.

Eric und Tristan ließen nicht lange auf sich warten und so gingen sie diesmal gemächlich den hell erleuchteten Gang hinunter. Diese Burg musste schon uralt sein, vermutete Persephone.

Am Fuß der Treppe wartete ein Angestellter. „Bitte holt euch alle ein Lunchpaket im Speisesaal ab. Nur eines für jeden. Mittagessen fällt heute aus.“ Sich wundernd, was es damit auf sich hatte ging ihre kleine Gruppe zum Speisesaal.

Es herrschte reger Betrieb und so dauerte es fast 20 Minuten bis jeder von ihnen eine Lunchbox sein Eigen nennen konnte. In dieser Box befand sich wieder ein Stück Fleisch, Möhren, Orangen und ein Apfelsaft. „Könnten sich ruhig mal etwas neues einfallen lassen“ seufzte Persephone. „Passt dir etwas nicht?“ fragte ein Koch, der sie offensichtlich gehört hatte. „Nein, alles in Ordnung. Wirklich.“ versicherte sie mit hochrotem Kopf. Murrend ging der Koch davon. Die anderen sahen sie schadenfroh an. „Wirklich sehr witzig“ meinte sie patzig und stiefelte zurück in die große Halle, wo ihr nächster Ausbilder wartete.

Der Ausbilder trug einen Mantel und schien sehr stark zu sein. „Ein Monk“ sagte Marianna ehrfurchtsvoll. „Ich heiße Shecil. Ich bin heute euer Ausbilder. Gestern habt ihr ja hoffentlich eine Menge Theorie gelernt.“ Die Novicen nickten. Heute noch mehr? Fragte sich Persephone. „Theorie ist sehr wichtig, doch ich bevorzuge die praktische Erfahrung! Man kann noch so viel in einem Buch lesen, es hilft einem wenig, wenn man keine Kampferfahrung sammelt.“ Die Augen der Novicen leuchteten. Sie durften tatsächlich kämpfen? „Ihr seid jedoch noch zu schwach zum kämpfen.“ Die Hoffnung erlosch. „Das heißt jedoch nicht, dass ihr keine praktische Erfahrung sammeln könnt. Ich werde euch zuerst beibringen, wie ihr eure schlimmsten Wunden versorgt. Was nutzt es euch siegreich aus einem Kampf zu gehen, wenn ihr danach ausblutet oder an Wundbrand sterbt, weil ihr euch nicht verarzten konntet?“ „Aber ein Priester…“ versuchte Melissa einzuwerfen. „Ein Priester ist nicht immer zur Stelle.“ „Was ist mit Potions?“ fragte Tristan. „Könnten euch im Kampf ausgegangen sein. Hört ihr mir nun zu oder wollt ihr weiter diskutieren?“ Keiner sagte mehr etwas. „Gut. Ich werde euch also den First Aid Skill beibringen. Dieser Skill ist nur für den Notfall. Später werden eure Heilkräfte so gut sein, dass ihr ihn nicht mehr brauchen werdet, doch hier und jetzt kann er euch von großem Nutzen sein.“

Ausbilder Shecil zeigte ihnen, wie sie einen Arm in eine Schlinge legen konnten, wie sie gebrochene Gliedmaßen schienen und kleinere und größere Schnittwunden versorgen konnten.

Nachdem er auch mit dem letzten Novicen vollends zufrieden war nickte er schließlich. „Gut. Nun sagt mir eure Namen und was ihr werden wollt.“ „Melissa und ich will Priest werden!“ „Du solltest kein Peco angreifen, bevor du nicht ein Picky schaffst. Du willst also erst einmal Acolyte werden.“ „Ja“ meinte Melissa verschreckt. „Gut. Der nächste?“ „Tristan. Ich will Swordsman werden.“ „Marianna. Battle Acolyte.” “Du willst Monk werden, hab ich Recht?“ „Ja.“ „Sehr gute Wahl. Wir brauchen immer Leute und freuen uns über jeden. Dass ein Mädchen Monk werden will, freut uns besonders. Du hast aber einen steinigen Weg vor dir.“ „Ich weiß.“ „Gut. Also der nächste.“ „Persephone. Archer.“ „Gut und der letzte?“ „Eric. Thief.“ Welche Überraschung dachte Persephone. Die anderen schienen in eine ähnliche Richtung zu denken. „In Ordnung. Ihr habt ein gut ausbalanciertes Team. Melissa, du wirst zu Ausbilderin Rachel gehen. Sie wird dich in den richtigen Gebetshaltungen trainieren und deine geistige Stärke ausbauen. Marianna und Tristan, ihr werdet zu Ausbilder Marco geschickt, er wird eure Stärke und Belastbarkeit auf die Probe stellen. Eric geht zu Ausbilder Ferdinand. Er wird deine Agilität und Wendigkeit trainieren. Persephone kommt mit mir. Alle verstanden?“ Sie nickten. Ihre Gruppe wurde getrennt? „Ihr werdet getrennt eure speziellen Fähigkeiten trainieren, da ihr unterschiedliche Ziele habt und damit eure Gruppe effektiver die einzelnen Talente ihrer Mitglieder nutzen kann. Dort hinten stehen eure Ausbilder. Geht nun.“

„Persephone, dein Hauptaugenmerk muss auf der Treffsicherheit liegen. Das ist das wichtigste für einen Archer“ erklärte ihr Ausbilder Shecil als sie durch die Gänge der Burg schritten. „Du musst ein sehr gutes Augenmaß haben um richtig mit einem Bogen umgehen zu können.“ Sie verstand.

Ihr Weg führte sie auf einen Hinterhof auf dem viele andere Novicen warteten. „Ihr wollt alle Archer werden. Ob ihr später Hunter, Dancer oder Barden werden wollt, ist hier erst einmal vollkommen unwichtig! Was ihr alle braucht, ist Treffsicherheit, also kommt mal mit.“

Der Ausbilder führte sie zu ein paar Ständen auf denen Empty Bottles zu einer Pyramide aufgebaut waren. „Verteilt euch gleichmäßig auf die Stände.“ Sie taten wie geheißen und nun standen an jedem Stand durchschnittlich 10 Novicen und sahen ihren Ausbilder verwirrt an. „Ihr werdet versuchen diese Empty Bottles mit so wenig Würfen wie möglich vom Podest zu werfen. Diese Übung dient eurer Treffsicherheit. Ihr glaubt doch nicht, dass wir euch mit Pfeil und Bogen hantieren lassen und dabei Gefahr laufen, dass ihr euch gegenseitig abschießt?“ Gemurmel wurde laut. Sie sollten Empty Bottles mit einem Ball von einem Podest werfen? Persephone hatte sich ihr Training irgendwie…spannender vorgestellt. „Nachdem ihr alle Dosen abgeworfen habt wird euch ein Angestellter eine Karte übergeben. Dort steht euer Name und die Anzahl der Versuche. Verliert eure Karte nicht, dort könnt ihr euch euren Fortschritt ansehen!“

Die Novicen begannen zu werfen. Einigen gelang es auf Anhieb 7 der 10 Bottles umzuwerfen, jedoch hatten alle Probleme die letzten Dosen zu treffen. Persephone schluckte. Sie hatte zwar immer etwas mit ihren Eltern geübt, aber würde es genügen?

Endlich kam sie an die Reihe. Sie warf den Ball. Vorbei. „Mist“ fluchte sie. Der nächste Ball traf, wenn auch nicht so gut, wie sie wollte. Der Angestellte zählte ihre Würfe. „Ihr dürft euch nicht nervös machen lassen. Ihr müsst immer einen kühlen Kopf bewaren! In jeder noch so gefährlichen und unübersichtlichen Situation“ rief Ausbilder Shecil quer über den Trainingsplatz. Persephone konzentrierte sich und warf immer weiter ihre Bälle auf die Bottles. Als sie endlich den letzten Ball geworfen hatte ging sie zum Angestellten hinüber. „Name?“ fragte dieser. Sie nannte ihm ihren Namen. „Hier deine Karte. 30 Versuche.“ Geknickt nahm sie ihre Karte entgegen. „Das wird schon noch. So haben auch die stärksten Bogenschützen angefangen“ versuchte der Angestellte sie aufzumuntern. Persephone nickte dankbar und ging zurück, um sich wieder in die Schlange einzureihen.

Am Ende des Tages hatte sie sich von 30 auf 24 benötigte Bälle im Durchschnitt verbessert. Gar nicht so schlecht, wie sie fand.

„Morgen wieder an der gleichen Stelle. Vergesst eure Lunchbox nicht“ verabschiedete sich Ausbilder Shecil von ihnen.

Sie traf Melissa und Marianna im Schlafsaal der Mädchen. Sie saßen auf einem Bett und diskutierten über ihre Erlebnisse. „Perse!“ begrüßte sie Melissa und winkte ihr zu. „Was musstest du machen?“ „Mit einem Ball auf Empty Bottles werfen.“ „Tatsächlich? Das ist ja cool. Ich musste endlose Übungen über die richtige Gebetshaltung machen. Mir tun alle Knochen weh.“ „Was musstest du machen, Marianna?“ Missmutig betrachtete Marianna sie. „Sei morgen dankbar für den Apfelsaft. Ich musste ihn den ganzen Tag in die Küche schleppen. Zur Erhöhung meiner Traglast und Belastbarkeit. Pah! Sklaventreiber.“ Plötzlich erkannte Persephone dass es sie wirklich schlechter hätte treffen können. Sie musste lächeln. Nachdem sie noch eine Weile mit ihren Kameradinnen geredet hatte legte sie sich schlafen und nahm sich vor morgen noch besser zu werden.



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