Ein kleiner Denkzettel
Hallo, vielen Dank für Eure vielen Kommentare und Ens, wann es denn endlich weiter gehen würde. Ich hoffe das zweite Kapitel wird Euch gefallen. Viel Spass beim lesen!
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Ein kleiner Denkzettel
Das konnte doch nicht wahr sein. Nein das konnte man ihm doch nicht antun. Schon fast verzweifelt starrte er zu dem Arzt. Es musste ein Traum sein, gleich würde sein Wecker klingeln und er würde erwachen. Es konnte doch nicht wahr sein, das er sie jetzt am Hals hatte?
„Leider konnten wir ihre Eltern nicht erreichen!“
„Dann versuchen Sie es nochmal. Ich hab keine Zeit mich um das Mädel zu kümmern.“
„Im Krankenhaus kann sie leider nicht bleiben, wir brauchen das Bett. Es tut mir wirklich leid Herr Chiba. Vielleicht können sie ihre Freundin, bei Verwandten ja unterbringen?“
Freundin? Wann bitte schön, hatte er jemals auch nur im entferntesten erwähnt, er wäre ihr Freund?
„Ja vielleicht“, verdammt woher sollte er denn bitte wissen, wo ihre Angehörigen wohnten? Oder Moment, da war doch die kleine schwarzhaarige, mit der sie immer rumhing, die vom Hikawa Tempel?
„Sie sollte auf keinen Fall alleine sein. Körperlich hat sie ja nur ein paar schrammen davon getragen...“
Ja, wer außer Odango Atama wäre auch so blöd, mit geschlossenen Augen Fahrrad zu fahren und dann in einem Stacheldrahtzaun, hineinzubrettern und mit dem Kopf dann auf den Asphalt zu knallen?
„Reden sie mit ihr , unterhalten sie sich mit ihr, dann werden sie sehen, wie schnell sie wieder ihre Erinnerung wieder erlangt!“
Amnesie, wieso von allen möglichen Folgeerscheinungen, musste sie ausgerechnet ihr Erinnerungsvermögen verlieren? Vielleicht sollte er ihren Weichschädel nehmen und einfach gegen die nächstbeste Wand schlagen, im fernsehen klappt das ja auch immer so wunderbar und alles wäre wieder in Ordnung! Allerdings bei seinem Glück, würde ihr Schädel wie eine Melone zerplatzen und er musste die Sauerei hinter her wieder aufwischen.
„Also gut, ich werde sie vorläufig mitnehmen, machen sie ihre Entlassungspapiere fertig. Braucht sie irgendwelche Medikamente?“
„Nein, das beste Mittel ist, sie in eine vertraue Umgebung zu bringen, mit Freunden oder Orten wieder vertraut zu machen. Die Erinnerung wird nach und nach von alleine zurückkehren.“
„Sind sie sich auch ganz sicher?“
„Ja, solche kurzweiligen Amnesien passieren häufiger, wenn es nicht besser werden sollte, dann stellen sie sich noch einmal hier in der Klinik vor!“
Was für positive Aussichten. Er musste sie so schnell es irgend ging sie wieder los werden. Deprimierend starrte Mamoru durch die Glasscheibe zu Usagi. Wenn man ihr zusah, könnte man glatt glauben sie wäre ein liebes und folgsames Mädchen. Interessiert beobachtete er sie, wie sie begeistert den neuen Sailor V Manga durchblätterte. So ein liebes Lächeln, aber einfach zu wenig Hirn.
Seufzend drehte er sich wieder um und stutzte. Wo war der Arzt? Na klasse, der hatte sich einfach verdrückt und die Verantwortung ihm übertragen. Er war doch nur derjenige gewesen, der sie ins Krankenhaus gebracht hatte und nur,weil er sie kannte war er zum Babysitter degradiert worden. Na klasse und dann auch noch von ihr. Das war alles andere als sein Tag. Zögernd blickte er zur Tür, was wäre aber wenn er sich ihre Amnesie zu nutze machen würde? Sie für all das Büßen ließe, was sie seinen Nerven jemals angetan hatte? Sie hatte Amnesie und erinnerte sich an gar niemanden aus ihrem Leben. Es waren Ferien? Was dachte er da nur? Er war nicht der Typ ein Mädchen auszunutzen, nur weil sie ihm auf den Geist ging. Das wäre wirklich gemein, aber war sie auf der anderen Seite nicht auch immer unmöglich zu ihm? Es wäre ja nur ein kleiner Denkzettel, den er ihr verpassen würde, nicht wirklich böse gemeint, aber vielleicht würde sie eine Lehre wenn sie sich wieder erinnerte daraus ziehen? Konnte er sich so ein einmalige Gelegenheit wirklich entgehen lassen? Ein Lächeln umspielte sein Gesicht. Ganz eindeutig nein, das konnte er nicht. Entschlossen wandte er sich ab und ging zum Schwesterhäuschen.
„Könnte ich vielleicht einmal kurz das Telefonbuch haben?“
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Sailor V müsste man sein. Lächelnd legte sie den Manga zurück in ihren Rucksack und zog ein grünes verdrecktes Jackett hervor. Der hier kam ihr tatsächlich bekannt vor, nur woher? Hoffentlich hatte der Arzt recht und ihr würde es wieder einfallen. Gelangweilt sah sie sich um, als die Tür aufging.
„Schatz?“
Erschrocken starrte sie zu der Tür. Schatz? Musste sie das denn jetzt verstehen? „Ähm und sie sind?“ Seien Augen schien sie besorgt zu mustern.
„Der Arzt hat mir alles berichtet Liebste!“
Liebste?
Liebevoll nahm er ihre Hände in seine. „Ich werde dir helfen damit du dich erinnerst!“
Wie selbstverständlich küsste sie der Fremde kurz auf den Mund, ehe er sich umsah.
„Der Rucksack ist deiner? Ist das alles?“
„Entschuldigen Sie bitte, aber..aber..ich bin ihre Liebste?“, stammelte sie errötend. Der Kuss verwirrte sie, der Junge, oder eher Mann verwirrten sie ebenso. Sie verstand absolut nichts. Er kam ihr tatsächlich etwas bekannt vor, aber sie konnte ihn partout einfach nicht einordnen.
Amüsiert betrachtete Mamoru Usagi. Hätte er doch jetzt nur eine Kamera dabei. Wenn ihr Kopf noch mehr die Farbe einer überreifen Tomate annahm, würde sie explodieren. Wahrscheinlich war es sogar ihr erster Kuss gewesen, wer konnte das schon wissen, wobei...als Kuss konnte man das nun auch nicht betrachten das nahm er ihr also schon nicht. Es passte einfach alles zusammen. Ein kurzer Anruf bei seinem Freund Motoki bestätigte ihm, was er zuerst als Katastrophe gesehen hatte und ein weiterer Anruf beim Hikawa Tempel, bestätigte es ihm auch noch. Ihre Eltern waren in den Urlaub gefahren ohne ihre älteste Tochter und ihre Freundinnen, waren auch verreist, selbst die Shintopriesterin, war über einige Tage nun zu einem Seminar gefahren und wurde vor Ende nächster Woche nicht zurück erwartet oder mit anderen Worten ausgedrückt. Usagi Tsukino war ihm mindestens eine ganze Woche lang hilflos ausgeliefert! Gott hatte ganz eindeutig heute Sinn für Humor bewiesen. Es muss ein Zeichen gewesen sein, das sie sein Jackett heute demoliert hatte. Strafe muss eben sein Odango Atama. „Nun schau nicht so, es war liebe auf den ersten Blick!“
„Auf den ersten Blick?“
„Ja, du wirst dich schon noch erinnern, ich helfe dir, aber nun machen wir erstmal das hier wegkommen.“
„Und wohin?“
„Zu mir!“
„Zu dir?
„Ja, deine Eltern sind doch weggefahren, und solange wohnst du bei mir. Gestern hast du doch noch gefreut!“
„Ich weiß nicht mal deinen Namen“, flüsterte Usagi zaghaft.
„Mamoru“, erwiderte er einfach nur und drückte ihr ihren Rucksack in die Hand „Hier den kannst du selber tragen und nun los komm, sonst verpasst du deine Lieblingssendung!“
„Lieblingssendung?“
„Du wirst schon sehen“, erwiderte Mamoru fröhlich und schnappte sich ihre Hand eher sie endlich aus dem Krankenhaus dirigieren konnte. Ja, das könnte eine sehr interessante Woche für ihn werden, sehr interessant!
To be continued?