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Ohne Titel oder der etwas andere Tag

von

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Seine Sicht, Teil II

Ich hasste sie wirklich dafür, dass sie mich dazu brachte SO ETWAS zu tragen. Ich stand in kurzen Rock da und Leggings, oder was das für ein Strampler war und erst einmal die Unterwäsche, die in der Pobacke klemmte, weil sie sich immer da hinein verirrte und der BH…es fühlte sich an, als würde mir die Luft abgeschnürt werden, allerdings hielt er wirklich was aus, dass ich aber dennoch ihre Brust im Bad ausgetestet habe, würde ich ihr nicht sagen. Wäre ich ein Mann im Moment, wäre mir das gleiche wie bei ihr vorhin passiert, doch… ich konnte es auch nicht lassen, mich an ihren Schritt zu vergnügen und war erstaunt, dass ich dort ganz feucht war. Schon lustig, dass unsere Körper so auf einander reagierten, trotz dass wir uns überhaupt nicht leiden konnten.

Ich ging vor der Schule etwas vor, nicht dass man uns noch sah und Sie brabbelte mir nur schnell von etwas, dass ich einfach jeden sagen sollte, mir ginge es nicht gut, ich werde mich in den nächsten Tagen bei ihren Freunden melden und so weiter, doch ich habe nur gesagt sie soll einfach ich sein, und als Antwort bekam ich: „Na das wird nicht schwer sein…welches Mädchen soll ich denn heute angraben?“ und ist grinsend weggegangen. Sie weiß gar nicht wie es ist, ich zu sein. Sie in ihrer emanzipierten Welt würde es einfach nicht verstehen. Ich ging an meinen alten Leuten vorbei, lächelte der einen zu, doch sie grinste nur zurück und stellte mir ein Bein, und ich flog richtig hin.

Ich schrammte mit das Bein auf und auf mein Ranzen war offen.

„Fledermaus, nun flatter endlich davon, sonst werden wir wütend!“ fauchte meine Freundin mich an und ich sammelte alles auf, vollkommen verdattert, wie sie so giftig sein konnte. Mir ist das bisher nie aufgefallen… war sie schon immer so gehässig?

„Ey Julian, komm lieber nicht her, sonst kriegst du noch einen Emanzipationsvortrag von Alice Schwarzer hier…er sucht gerade seine Ehre auf dem Boden…pardon, ich meine sie.“ Fügte sie noch hinzu und ich sah auf, sah wie mein Ebenbild kam und in ihren Augen spiegelte sich mein Anblick.

Wie Marie auf den Boden lag, verwirrt, verängstigt… es gab einen Unterschied zwischen uns beiden schon. Wenn Sabrina, sprich meine Freundin, die mir gerade das Bein gestellt hatte, das bei Marie machte, Marie stand auf und rotzte ihr ins Gesicht, sie nahm es gelassen, gefasst und lag nicht wie ein Hühnchen auf dem Boden.

Marie kam in meinen Körper und stellte sich einfach nur dazu, doch Sabrina, meine Freundin, sah sie komisch an…warum sagte sie auch nichts?

Ich seufzte nur und stand auf und ging zu Marie hin und tippte ihr auf die Brust.

„Sag deinen Freunden sie haben den Schuss nicht mehr gehört, du Trottel!“ keifte sie und kniff sie, als Anregung dass sie mitspielen sollte.

„Tss….die sind nicht taub, du kannst alleine mit ihnen reden.“ Sagte Marie leicht hasserfüllt und musste grinsen. Ich gab zu, ich war erschrocken über diesen Anblick. Entweder war sie wirklich gut aufgehoben in der Theatergruppe, oder sie wollte mich etwas spüren lassen. Ich sah zu Sabrina und sah genau den gleichen Ausdruck….erst jetzt realisierte ich, wie es sich anfühlte. Und kurz gesagt, es fühlte sich beschissen an… Ich sah auf den Boden, machte den Mund auf und dachte über das, was ich immer wieder mit ihr tat, mit meinen Hänseleien, und sei es nur ein dummer Spruch.

Ich sah wieder komisch hoch, sah zu meinen angeblichen Freunden, und drehte mich auf der Ferse um und marschierte ins Schulgebäude hinein, ohne mich auch nur einmal umzudrehen. Ich wäre gerne zurückhergegangen, hätte ihnen gerne die Wahrheit gesagt, dass sie aufhören sollten, so fies zu mir zu sein, doch ich durfte ihr Image hier nicht aufgeben und sofort taten mir die Hassgedanken wieder Leid, die ich all die Jahre gegen sie gehegt hatte. So hatte ich das ganze doch nicht gemeint…

Die ganze Pause durfte ich mir dumme Kommentare von irgendwelchen Mitschülern über mich ergehen lassen, die ICH persönlich kannte und die ICH eigentlich ganz nett fand, doch die mir nun mit Spötteleien entgegen kamen, die ich eigentlich nur aus meinen Munde kannte, war ich wirklich in meinen Körper so ein Vorbild für die anderen, dass sie ihre nicht befriedigten Gelüste und Wutgedanken an ihr auslassen mussten? Die Unterwäsche ärgerte mich immer noch und ich konnte nicht einmal breitbeinig dasitzen durch den Rock, meine Haare flogen hin und her und verhinderten mir die Sicht. Die Stunden vergingen relativ schnell und ich musste mich anstrengen mich zu melden, die richtige Lösung zu sagen, wie sie es immer tat und sah nur ab und zu aus dem Fenster, dachte nach…. Als es klingelte schnappte ich mir den Ranzen und sprang auf, es kam wie eine billige Nachmache von Twilight vor, nur dass ich nicht vorhatte jemanden zu beißen, wenn ich hier nicht schnell genug rauskam. Ich hatte eher Angst auszurasten, wenn ich von Sabrina oder sonst wem noch so eine billige Glosse zu Ohren bekommen würde, ich ausrasten würde…oder etwas anderes. Etwas, was für mich sonst ein unbekanntes Gefühl war, ich war traurig und meine Augen brannten schon, würde ich etwa gleich anfangen zu weinen? Gott, Mädchen und ihre Gefühlswelten…. Ich war echt froh, wenn meine Mutter in die Menopause kam und alles vorbei war.

Ich sah mich im Schulhaus um nach Marie, hoffte sie hatte meinen Körper gut unter Kontrolle gehabt und seufzte nur, als ich sie in der Ferne bei den anderen stehen sah, vielmehr, sie gingen gerade nach Hause, doch auch sie wirkte nicht glücklich.

Ich leckte mir über die Lippe und wollte ihr hinterhergehen, als mich jemand am Kragen zurückschleppte.

„Wen haben wir denn da…? Die kleine Marie… oh…“ ich drehte mich rum und sah jemanden aus der Footballmannschaft. Er sah mich finster grinsend an und zog mich an den Haaren hinter die Häuserwand, ich wollte noch wegrennen, doch ich kam nicht frei, was wollte der Typ denn von mir?

„Wenn du mich das nächste Mal nicht abschreiben lässt, dann kriegst du eine Tracht Prügel, dass du nicht mehr nach Hause kriechen kannst…. Was fällt dir ein! Deinetwegen kann ich nicht beim Training teilnehmen…“knurrte er mich an und langsam machte es klick bei mir. Er hatte Marie dazu genötigt, bei ihr abschreiben zu lassen, sie war der Lehrer Lieblings, bei ihr würde das nicht auffallen und so würde er seinen Abschluss schaffen, aber sie wollte das nicht.

Er nahm mich auf einmal in den Würgegriff und zog mich hoch, dass ich kaum atmen konnte, ich wollte ihn treten, doch meine Kraft reichte einfach nicht auf, mir schossen die Tränen vor Schmerzen in Augen und ich strampelte, fing an zu wimmern… was war denn nun hier los? Warum half mir keiner? Doch wer sollte mir hier schon helfen, ich hatte alle auf Marie gehetzt, niemand würde ihr freiwillig zu Hilfe kommen…zudem alle selber auf ihren Nach Hause-Weg waren.

Was für einen Spaß konnte man denn empfinden, das Selbst eines Menschen der sich nicht wehren kann, der es nie gelernt hat, sich gegen jemanden zur Wehr zu setzen, derart zu zerstören…ich verstand es nicht mehr.

„Wer sich als Kerl mit Mädchen anlegt, ist feige“ hörte ich auf einmal eine Stimme…meine Stimme!

Ich wurde zu Boden gelassen und fiel wie ein Haufen Elend zusammen, sah nur wie Marie ausholte und meine Faust genau in des Spielers Gesicht landete. Er keuchte auf und krabbelte zurück, lief dann weg und Marie schüttelte ihre Hand.

„Au..scheiße…tat das weh!“ sagte sie nur und grinste, kniete sich neben mich hin.

„Hey…Julian…es tut mir leid, ich wollte nicht dass du das mitbekommst…und erst recht nicht dass du meine Prügel einheimst, auch wenn es mein Körper ist“ sagte sie leise und half mir auf.

„Warum hast du solche Probleme mit denen?“ fragte ich nach, doch sie schüttelte nur den Kopf.

„Ist eine lange Geschichte…oder auch nicht. Ich setz mich zur Wehr. Aber…gegen Gewalt bin ich machtlos. Vergiss es einfach, das sind meine Probleme und nicht deine.“ sagte sie nur traurig und schulterte ihre Tasche über der Schulter. „Also..bis dann“ fügte sie hinzu und wollte dann gehen, doch ich sah sie an und es machte Klick. Das ganze könnten wir doch ändern… „Hey..bleib stehen. Hör mir genau zu, nehme meine Hand und komm“ sagte ich nur und griff automatisch nach ihrer Hand, und sie ging, blieb jedoch dann stehen.

„Nicht..ich will nicht dass die anderen uns beide zusammen sehen, es würde dich nur in Fisimatenten bringen“ sagte sie und wollte meine Hand loslassen, doch ich griff umso fester zu.

„Das will ich ja gerade…nun komm!“ sagte ich grinsend, es war so einfach.

Ich war beliebt, die anderen hörten auf meine Meinung. Egal, was für eine Meinung ich haben würde.

„Wenn die anderen uns sehen….ja genau jetzt, wink ihnen zu…“ flüsterte ich nur und legte seine Hand an meine Taille. Sie sah mich verwirrt an.

„Was soll das?“ zischte sie, doch winkte nur und verstärkte den Druck langsam, dass es nicht gestellt aussah.

„Küss mich. Nun. Sofort. Du musst es machen. Tu es einfach!“ sagte ich nur und Marie blinzelte nur verwirrt. „Wirklich?“ fragte sie leise, doch ich nickte nur und sie beugte sich zu mir runter, drückte ihre Lippen sanft auf die meine… ich schloss die Augen und legte meine Hände um ihren Hals, doch..es war komisch. Ich war nun die Kleine, die umarmt wurde, die an den Männerkörper ran gedrückt wurde und sanft gestreichelt wurde.

Ich bemerkte nicht einmal, wie die anderen Leute auf einmal aufjauchzten, nicht wie sie verwirrt drein schauten und anfingen zu tuscheln.

Das einzige, was ich nun mitbekam, waren ihre Lippen, ihre Bewegungen…. Ich keuchte leicht im Kuss, sie konnte wirklich gut küssen, das hätte ich von der Fledermaus nicht gedacht. Sie löste leicht den Kuss und sah mir tief in die Augen, war ganz still und strich eine Strähne aus meinem Gesicht, hielt mich immer noch in den Armen.

Es war so romantisch…es wirkte so cool, lässig…sie hatte das Kerl-sein voll drauf. Und endlich verstand auch, was Mädchen daran so toll fanden, umarmt zu werden, dieses beschützt werden war zu süß. „Ich…“ fing ich an, doch sie legte sanft einen Finger auf meine Lippen, ich lächelte sie nur an und küsste sie einfach noch einmal. Sie war erst steif, doch dann erwiderte sie den Kuss….

und auf einmal fühlte ich nichts, es war dann wie ein Stromschlag, doch ich zog sie näher heran.

Moment einmal…

Ich zog sie ran. Ich merkte weiche Haut an meinen Lippen, wie ich einen zierlichen Körper an mich randrückte und ich mich zu ihr runter beugen musste. Sie löste langsam den Kuss und sah mir in die Augen, ohne ihre Arme von meinen Schultern zu nehmen.

„Julian..wir sind…wir sind…“ sagte sie grinsend und ich nahm sie an den Hüften und hob sie in die Höhe, wirbelte mit ihr herum.

„Ich habe meinen Schwanz wieder!“ sagte ich lachend und sie musste auch lachen, langsam lies ich sie hinunter und wir sahen uns lange in die Augen, als sie dann zusammenzuckte, als jemand etwas schrie. Sie sah zu den anderen und seufzte leise nur, lies ihre Hände von meiner Schulter streifen.

„Ja…wir sind wieder wir“ sagte sie und strich ihre schwarzen Haare nach hinten, trat einen Schritt von mir weg.

„Danke…für die Idee…wir sind wieder wir.“ Sagte sie leise und ich sah sie merkwürdig an.

Ich beugte mich zu ihr runter und gab ihr noch einen Kuss, wieder wirkte sie etwas steif, doch lies es zu und erwiderte dann den Kuss sanft. Ich schob sie beim Küssen in eine Richtung, ich wohnte ja nicht weit weg von der Schule…

~

Ich zog sie zu mir rüber und küsste sie sanft wieder, sie war ganz rot im Gesicht, sah ein wenig geschafft aus, doch….es wirkte süß. Ich sah ihr lange in die Augen und sie küsste mich sanft wieder, es war bei weiten das schönste Onenightstand, was ich jemals hätte. Ich fing an zu lächeln, ich war so glücklich, ich war wieder ich und alles konnte wieder seinen Lauf nehmen.

„Ja..wir können unser Leben wieder weiterleben“ sagte ich freudig, doch auf einmal sah Marie ein wenig traurig drein. „Was ist denn los?“ Wir waren wir, wir konnten unser Leben weiter leben, wie vorher auch, doch gerade das schien sie noch mehr zu beunruhigen.

Sie richtete sich auf, ihre schimmernden Haare fielen nach vorne. „Wie geht es weiter?“ fragte sie dann leise, doch ich stützte mich auf die Ellenbogen und sah sie unmissverständlich an. „Wie bisher..oder nicht? Was sollte sich denn geändert haben?“ fragte ich verwirrt, doch sie klatschte mir eine und stand auf, suchte ihre Sachen zusammen. Okay… vom schönsten Onenightstand zum schlimmsten?

„Was ist denn nun los?“ fragte ich keuchend, hielt mir die Wange, sie hatte voll ausgeholt. „Sag deinen Leuten ich habe dich darum gefleht, dann ist alles geklärt!“ keifte sie und schlüpfte in ihren Rock ohne die Leggings anzuziehen und nahm sich die Jacke, rannte runter und wollte sich ihre Schuhe anziehen. Ich nahm meine Boxershort und zog sie schnell an, rannte ebenfalls runter, hielt sie am Arm fest und drehte sie zu mir, war erschrocken, als sie Tränen in den Augen hatte. „Was ist denn los?“ fragte ich immer noch vollkommen überrascht. Doch sie riss ihren Arm aus meinen Griff, funkelte mich böse an. „Ich hasse dich, Julian. Ich hasse dich. Ich will nie wieder mit dir reden…du bist das Letzte für mich. Das Allerletzte. Ich hasse dich“ sagte sie leise und ging dann raus, doch ich stand hilflos da, irgendwie kam mir die Szene bekannt vor, eine Art Déjà vue durchfloss mich, doch ich kam nicht drauf, was es war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lingo
2010-02-17T13:51:11+00:00 17.02.2010 14:51
Hui... das ging bei den beiden schon etwas flott o.o'
Was allerdings lange nicht heißt, dass es gut ausgeht... was die Marie genau hat, weiß ich zwar auch nicht, aber wenn er schon von einem OneNightStand redet... da kann man es sich doch wirklich denken -.-'
Ist der blöd....
Aber ich fand es wirklich nett von ihm, dass er ihr sofort bei ihrem Problem helfen wollte. Auch wenn es wahrscheinlich nur daran lag, dass er eindlcih mal selbst mitbekommen hat, wie sie schikaniert wird und gesehen hat, dass das wirklich nichts großartiges ist... Hoffentlich klärt sich das Ganze noch in den nächsten Kapis o.o


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