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Das Königreich der Katzen 2

Ein neues Abenteuer des Baron Humbert von Gikkingen
von

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Ende gut, alles gut

Mit einem zarten Kribbeln auf der Haut spürte der Baron, wie die letzten Sonnenstrahlen des Tages verschwanden. Daraufhin bekam er langsam wieder ein Gefühl in seine Gliedmaßen, bis er sich letztendlich wieder voll und ganz bewegen und strecken konnte. Das Erste, was er diesen Abend vernahm, waren vier neugierige Katzenkinderaugen. Ehe er sie begrüßte, warf er noch einen kurzen Blick hinaus durchs Fenster. Bald würde der nun aufgehende Mond in seinem rötlichen Schimmer erscheinen, das Ereignis, welches die Katzen so sehr liebten und ein ganzes Fest dafür ausrichteten.

„Guten Abend, ihr Lieben.“

„Hallo, Baron!!“ Ai sprang ihm in die Arme, um gleich darauf freudig loszuschnurren.

Ihr Bruder Riku hingegen schüttelte nur den Kopf, hatte er wohl vergessen, dass er nur eine Nacht zuvor ganz ähnlich gehandelt hatte. „Guten Abend. Habt Ihr gut geschlafen?“

Der Baron zögerte, ehe er antwortete. In der Tat hatte er wohlig geschlafen; träumte er den ganzen Tag lang von Haru, wie sie ihren Tanz von vor zwei Jahren im königlichen Ballsaal wiederholten. „Ja, ich denke schon.“

Die Kätzchen nickten zufrieden. Dann wurde die angenehme Stille jedoch von einem merkwürdigen Ton durchbrochen.

„Um Himmelswillen, was war das denn?“, rief der Baron erstaunt aus.

Riku war weniger besorgt und winkte daher mit einer knappen Handbewegung ab. „Ach, keine Sorge. Das ist nur Tante Natori.“

„Du liebe Güte, sie klingt, als ob sie abgestochen wird!“

Ai kicherte munter. „Nein, nein. Herr Muta erklärt ihr nur gerade, dass er uns nicht entführt hat.“

„Wieso denn entführt?“ Doch kaum ausgesprochen, beschlich ihn schon ein gewisser Verdacht, den die kleine Prinzessin auch sofort bestätigte.

„Wir Drei waren in Tokio unterwegs. Es hat total Spaß gemacht. Herr Muta war so nett und hat uns ganz viele Fischkekse besorgt! So viele, dass wir sogar welche für Mama aufgehoben haben. Na ja, als wir dann so durch die Stadt tigerten, haben wir die tollsten Dinge erlebt. Riku war ganz begeistert, wie so ein Tag als Straßenkatze abläuft! Und irgendwann sind wir dann auf Tante Natori gestoßen, die uns seid gestern Abend panisch überall gesucht hat. Und als sie Herrn Muta dann erkannte, warf sie ihm vor, er hätte uns entführt. Was natürlich absoluter Quatsch ist, haben Riku und ich ihr dann versucht zu erklären- allerdings ohne Erfolg.“

„Also, ich fand’s ja eigentlich ganz lustig.“ Der kleine Kater grinste schelmisch und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Riku, also wirklich!!“ Sie funkelte ihren Bruder böse an.

„Was denn? Du hast doch auch gelacht, als sie ihn vermöbelt hat.“ Die Kleine errötete.

Der Baron seufzte, ehe auch er sich ein kleines Lächeln nicht mehr verkneifen konnte. „Kommt, lasst uns nach draußen gehen.“
 

An der frischen Luft angelangt, gab es eine nette kleine Szene. Natori war gerade dabei, sämtliche Gegenstände, die sie zu fassen bekam, auf den armen Muta zu werfen. Toto hatte derweil einen Platz in der ersten Reihe eingenommen und verfolgte das Ganze amüsiert. Als er den Baron und die Kitten erblickte, begrüßte er sie aufgeregt.

„Hallo, Toto. Sag mal, wie lange geht das da schon?“

„Keine Ahnung. Aber ich kann dir sagen, dass ich durchaus meinen Spaß habe! Als ich aufwachte, waren die beiden schon am streiten. Na ja, was sich liebt, das neckt sich.“

„Das hab ich gehört, du dämliche Krähe- o, hallo Baron.“

„Was, der Baron??? Huhu, ich bin hier drüben!! Guten Abend!!“ Als Natori ihn erblickte, hörte sie sofort auf, den großen, weißen Kater zu misshandeln und lief tänzelnd zum Baron herüber. Dieser verbeugte sich galant vor ihr und entlockte sowohl dieser als auch der Prinzessin ein kleines Seufzen.

„Ach, Baron, Sie Schlingel! Nun gut! Ich denke, der Kater da hat seine Lektion gelernt und wird künftig keine armen Kätzchen mehr entführen.“

„Ich hab nicht-“

„Also, wenn es nach mir geht, wären wir dann soweit. Prinz Riku, Prinzessin Ai?“

Die beiden nickten.

„Werter Baron?“

Nach kurzem Überlegen nickte auch er. ‚Was soll’s’, dachte er, ‚wird bestimmt lustig. Auch ohne sie…’

„Okay, na dann nehme sich ein jeder seinen Partner und los geht’s!!“

Ai schnappte sich ihren Bruder, der daraufhin ein wenig grummelte. Der Baron hingegen nahm Mutas Hand und zog ihn auf das Portal zu. Inständig hoffte er, dass Natori nichts gegen ihn als Partygast einzuwenden hatte, doch war sie anscheinend zu beschäftigt, das Portal aufrecht zu erhalten. Mit einem knappen Kopfnicken verabschiedete sich der Baron von Toto. Dieser lächelte ihm aufmunternd zu. Die Kleinen hingegen wünschten ihm alles Gute. Und dann waren alle weg.
 

Sie landeten in der Nähe des Schlosses, so dass sie nicht weit zu laufen hatten. Auf dem Weg stellte der Baron Muta eine Frage, welche ihn schon die ganze Zeit über quälte. „Sag mal, Muta“, flüsterte er leise, „was ist eigentlich bei deiner Suche nach Haru raus gekommen? Hast du sie in der Schule erwischt?“

Muta schluckte. „Oh, äh… Nicht wirklich. Sie war heute nicht da.“

„Verstehe.“ Er senkte den Blick und dabei beließ er es aus. Schweigend gingen sie weiter zum Schloss und nach wenigen Minuten waren sie angekommen.

Der Palast war festlich geschmückt. Alles strahlte und glänzte und jede Katze im ganzen Land freute sich inständig auf den kommenden Abend. Der Baron ließ seinen Blick durch den Saal schweifen und letztendlich erblickte er den König, samt seiner Frau. Riku und Ai sprangen ihnen aufgeregt entgegen.

„Papa! Mama! Ihr glaubt gar nicht, was wir alles erlebt haben!!“

„Schau mal, Mama. Wir haben dir Fischkekse mitgebracht!!“

Während Yuki die beiden Kätzchen beruhigte, erhob Lun das Wort an seine Besucher. Augenblicklich verneigten sich sowohl der Baron, als auch sein plüschiger Freund.

„Willkommen, meine Freunde. Erhebt Euch- heute Abend seid Ihr meine Gäste, nicht meine Untertanen.“

Die beiden taten wie ihnen geheißen und Muta warf zunächst einen Blick auf seinen Freund, ehe er Lun entgegenbrachte, dass er gefälligst mit der Überraschung rausrücken solle, er habe den Baron genug gefoltert.“

„Muta! So benimm dich doch!!“

Natori warf dem Weißen einen vernichtenden Blick zu, doch der König lachte nur schallend auf. „Nun gut, ich will ja mal nicht so sein. Natori, begleite doch unseren Ehrengast in den Ballsaal.“

„Wie Ihr wünscht, Euer Majestät.“

Als sie wenige Augenblicke zurückkehrte, verneigte sie sich nochmals vor dem König und deutete mit einer Pfote in Richtung Tür. Eine eigenartige Spannung ergriff den Körper des Barons.

„Du, Baron; eines noch, bevor du mich durch die Mangel nimmst. Ich habe auch erst heute Mittag von der Überraschung erfahren.“

„Wieso sollte ich-“ Doch der Rest seines Satzes erstarb ihm im Halse, erblickte er nun Haru- seine Haru- in ihrer Katzengestalt in der Tür.

Sie lächelte ihn an. „Guten Abend, Baron.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2013-03-31T14:33:45+00:00 31.03.2013 16:33
Dein FF ist einfach super gelungen, ich finde auch du hättest mehrere Kommentare bekommen sollen.
Und ich finde du hast die Charaktere perfekt getroffen, könntest du nicht noch eine Vortsetzung schreiben?. :3
Auch wenn es schon länger her ist.., weil ich möchte gerne wissen wie es mit Haru und den Baron weiter geht *-* <3
LG
Von: abgemeldet
2011-06-20T16:06:46+00:00 20.06.2011 18:06
Ich kann _Taiyo_ nur zustimmen. Die FF ist wunderschön. Ich habe die ganze zeit inständig gehofft dass haru auftaucht. dein schreibstil ist super, wunderschön!! Das wundert mcoih dass hier nur 2 kommentare sind. Jetzt frage ich mich wie es weiter geht! Bleibt Haru? Was wird aus den beiden? Wie entwickelt sich der königliche Nachwuchs? Wird aus Muta und Natori das Traumpaar? (scherz^^)
So viele Fragen!! Wah. das wäre echt das größte wenn du eine vortsetzung machen würdest. ich würdfe mich riesig freuen. :) vor allem das mit fräulein flauschig :3 einfach göttlich... sehr gut an der vorgabe des films gehalten und die zusätzliche genration verleihen dem einen frischen neuen touch ... Ganz großes lob :3
Von: abgemeldet
2011-01-01T18:26:24+00:00 01.01.2011 19:26
Ich muss sagen diese FF war wirklich wunderschön *__*
Schade, dass sie nicht mehr Leute gelesen haben. Der Stil ist super, die Charaktere sind perfekt getroffen, die Handlung ist witzig und spannend: Einfach super!
Du hättest mehr Kommentare verdient .__.
LG
Von: abgemeldet
2010-05-18T06:55:32+00:00 18.05.2010 08:55
Ich fand die Idee schön, dass Baron Humbert von Gikkingen wieder ins Königreich der Katzen reist und er mit Haru zusammen kommt.
Noch zusätzlich fand ich den Schreibstil und die Äußerungen der Charaktere passend. Man erkannte auch ihren Charakter aus dem Film wieder.


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