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Change of Heart

von

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Hör auf dein Herz

„Wenn jemand diese Notiz in der Hand hält, mach dich für eine schwere Prüfung bereit, denn falls ich scheitern sollte, so bitte ich darum, dass du meinen Platz einnimmst.

Du solltest wissen, dass ich stets kämpfte und meinem Herz folgte, doch letztendlich bin ich der Schuldige allen Übels. Du kennst mich nicht, doch du kennst sicherlich ihn. Ja, ich habe mich entschieden... ich werde versuchen es zu besiegen und ihm die Stirn zu bieten, obwohl es als aussichtslos erscheint und auch wenn ich dafür mit meinem Leben bezahlen muss, so werde ich wenigstens versuchen meine Schuld zu begleichen und das zu retten, was mir wichtig ist. Ehrlich gesagt habe ich Angst…ein Gefühl, das ich nur sehr selten erlebte, jedoch bin ich dazu verpflichtet es zu tun. Mein Plan steht fest, morgen werde ich gehen…schon komisch, die Schönheit des Mondes ist mir zuvor nie aufgefallen…
 

Wie du über mich denken wirst nachdem du meine Geschichte gelesen hast, weiß ich nicht und es ist mir egal, solange du alles Mögliche tun wirst um es zu vernichten…

Doch zuvor solltest du ALLES erfahren. Es schmerzt mich es dir preiszugeben, jedoch ist es unbedingt notwendig…Du findest ein Buch in einer Truhe nahe der Küste an einem Felsen, der dreispitzig in den Himmel ragt.
 

Vergib mir…
 


 

Gez. Sasuke Uchiha“
 

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Es war ein Tag wie jeder andere in Konoha: Ich wachte auf, machte mir eine Kleinigkeit zum

Frühstück und ging in den Wald, um mein Training fortzusetzen. Dass meine Macht als Ninja die der Anderen schon längst überschritten hatte, hielt ich zunächst geheim. Niemanden ging es etwas an und vielleicht wäre es für mich ein Nachteil gewesen, meine Macht zu zeigen. Neid würde aufkommen, sie hielten mich für arrogant oder würden mich sogar als Bedrohung ansehen. Also blieb ich ruhig, denn das war es auch, was sie von mir erwarteten. Sie waren es von mir gewohnt.
 

Im Wald angekommen war keine Spur der sonstigen Anwesenden zu finden, jedoch nahm ich seltsame Geräusche wahr. Natürlich lauschte ich sofort aufmerksam und versuchte Klarheit zu schaffen, aus welcher Richtung die Laute kamen.

Als ich zu einem der Baumkronen über mir schaute, sah ich zwei Mädchen auf einem Ast sitzen; die eine, mit einem Stirnband vor den rosa Haaren lachte laut, während die andere Hellhaarige mich erblickte und auf mich zeigte. Die etwas ältere, rosahaarige war Sakura Haruno, ein Mädchen aus meinem Heimatdorf und die Blondine hieß Ino Yamanaka, Sakuras beste Freundin. „Heeeey Sasuke, was machst du überhaupt hier?! Sag nicht du hast vergessen, dass heute für alle männlichen Ninja ein Treffen mit Tsunade angesetzt wurde?“, fragte Ino mit einem äußerst sarkastischem Lächeln.

„Ino sei nicht so gemein zu Sasuke! Du wolltest heute auch zu dem Treffen gehen, bis ich dir gesagt habe, dass es nur männliche Ninja betrifft.“ Ich musste wohl ziemlich dumm ausgesehen haben mit meinem überraschten Blick…das Treffen - natürlich, ich hatte es wirklich vollkommen vergessen und überlegte verzweifelt als Sakura kichernd rief:

„Keine Sorge Sasuke. Wenn du dich beeilst, schaffst du es noch rechtzeitig und bitte teil mir alles mit, was dort besprochen wurde; du kannst ja heute Abend vorbeikommen.“

Ich nickte ihr zu und war insgeheim beruhigt. Dann drehte ich mich um, damit ich den Wald verlassen konnte, als ich noch ein „Wie wäre es noch mit einem Dankeschön, Blödian!“ von Ino und ein „Sei still, Ino!“ von Sakura hörte und ich stellte mir leicht grinsend vor, wie sie über Sakuras Aussage diskutierten.
 

Während ich also zu dem Treffen ging, dachte ich meinerseits über Sakura nach…ja dieses kleine, unwichtige Mädchen hatte es geschafft einen Teil meiner Gedanken für sich zu beanspruchen, denn in dieser Zeit spürte ich eine Veränderung ihres Verhaltens.

Ob es auch Anderen aufgefallen war wusste und interessierte mich nicht im Geringsten, doch ich war verwirrt, weil ich den Grund für diese Art der Veränderung nicht kannte.

Sakura war noch freundlicher zu mir, als sonst und schaute mich öfter an, wenn wir mit anderen Personen am selben Ort waren… Immer wenn ich ihren Blick erwiderte, schaute sie etwas geschockt, ja, geradezu ertappt und blickte sehr schnell woanders hin.

Doch der Grund?

Zu diesem Zeitpunkt damals hielt ich es zunächst für unwichtig und ich hatte keine Zeit über diese Sache gezielt nachzudenken, so wie auch an diesem Morgen, denn ich rätselte über das bevorstehende Treffen.

Als ich dort angekommen war, hörte ich schon das laute Rufen der verschiedenen Leute.

Es war das totale Chaos und ich spürte, dass allzu bekannte Gefühl der Wut, das jetzt auch die Neugierde verschwinden ließ. Meine Gedanken kreisten um die Hoffnung, das Treffen würde schnell vorüber sein und nur unwichtige Sachen beinhalten…
 

Wie schon im Wald hörte ich meinen Namen: „Sasukeeee, hier sind wiiiiiiir, setz dich zu uns! Bist du auch schon so gespannt den Grund für das Treffen zu erfahren und wieso bist du eigentlich so spät hier?“ Der Blonde, der gesprochen hatte schaute mich verdutzt an, es war einer meiner engeren Bekannten namens Naruto. Ich versuchte ihn einfach zu ignorieren so oft es möglich war und wünschte mir nicht zum letzten Mal, ich könnte ihn loswerden, denn seine…seine „lebendige“ Art durchbrach fast immer meine innere Ruhe.

Man durfte diesen kleinen Burschen allerdings nicht unterschätzen. In ihm schlummerte eine große, mysteriöse Macht, die durchs Trainieren nach und nach erwachte; diese Macht spürte ich schon bei meiner ersten Begegnung mit ihm. Im Kampf war er zäher als so mancher erfahrener Ninja und sein starker Wille verhinderte den Drang aufzugeben, war seine Lage auch noch so aussichtslos. Ich hatte es selbst oft miterlebt und diese Eigenschaften machten ihn zu einem schweren Gegner.

Um ihm zu antworten sagte ich knapp: „Nicht wirklich“ und danach: „`tschuldigung, verschlafen.“ Naruto und die Ninja um ihn herum lachten und er meinte lächelnd: „Jaa, unser Sasuke, wortkarg wie immer.“ Ich zwang mir ein Grinsen auf, das den Anderen jedoch schnell als gespielt vorgekommen sein musste…mir war es egal.
 

Ich setzte mich wohl oder übel neben - den immer noch redenden – Naruto, auf den freien Platz und nickte nur zu den Anderen mir bekannten Ninja rechts von mir.

Plötzlich wurde es totenstill und ich blickte überrascht auf. Eine anmutige Frau betrat die riesige Halle und alle Menschen starrten sie mit brennendem Blick an. Die Frau war Tsunade, sie war die Leiterin eben jener Akademie und außerdem die Herrin, die die Geschicke Konohas lenkte, keine geringere als die fünfte Hokage. Ich beobachtete sie genau: Ihr Gesicht war verzerrt und zeugte von großer Angespanntheit und Nervosität. Ihre Mimik deutete ich als übles Vorzeichen und ahnte nichts Gutes, gleichzeitig vernichtete der Gesichtsausdruck meine Hoffnungen auf ein kurzes, unwichtiges Treffen.
 

Am Ende meiner Überlegungen verfluchte ich meine naiven Vorstellungen. Ich dummer Narr! Wieso sollte Tsunade alle Ninja Konohas zusammenrufen, wenn nicht dringend die Notwendigkeit bestand? Nun wurde erneut wild durcheinander gerufen, diese ungebildeten Kreaturen malten sich natürlich die schlimmsten Dinge aus, doch in Tsunades Augen las ich auch etwas, das mich beruhigte...überraschend erwiderte sie meinen forschenden Blick, als wollte sie mir etwas mitteilen. Verwirrt beobachtete ich wie ihre Assistenten ein kurzes Zeichen gaben und die mächtige Halle verstummte abermals…
 

Ihr Blick erfasste ein letztes Mal beinahe Hilfe suchend den Raum, als sie bestimmt und mit lauter Stimme anfing ihre Rede zu halten:

„Liebe Bürger Konohas, tapfere Krieger hört mich an. Meine, nein, unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt, wie meine Boten berichten, denn sie gaben mir das hier.“ Tsunade holte zitternd einen tiefen Atemzug.
 

Sie holte einen längeren Zettel hervor und schien ihn sich fast nur für sich selbst vorzulesen: „Wir waren alle törichte Narren! Jeder Einzelne von uns…damals glaubten wir es zu suchen und zu zerstören sei nicht notwendig, zumal wir nicht wussten, wie es überhaupt zu zerstören war. Seine Macht hatte uns Furcht eingeflößt und die Wenigen, die von der Existenz dieses Wesens genau wussten, sprachen mit leisem Flüstern und großer Ehrfurcht darüber. Doch nun schwinden die Siegel, ich spüre es. Bald wird es erwachen und uns alle heimsuchen. Ich bete zu Gott, dass sich die Geschichte, die wir erlebten, nicht wiederholen wird. Sonst wird die Welt erneut ins Chaos geworfen und uns allen droht der Untergang. Bevor ich dies erlebe, werde ich die Welt verlassen und meine Brüder treffen. Möge das Schicksal gnädig zu euch sein...vergebt unser törichtes Verhalten…zerstört den Umbra-Stein!“
 

Geschockt schienen die älteren Männer den Verstand zu verlieren. Sie wurden kreidebleich und stammelten Wortfetzen vor sich hin, beteten oder verfluchten das Schicksal.

Einer der Greise jedoch erhob sich von seinem Platz und rief mit bebender Stimme: „Nun, Tsunade kennt Ihr die Geschichte? Was gedenkt Ihr zu tun? Wir werden untergehen?! Jahrhunderte vor der Versiegelung wurde es immer wieder versucht, das Wesen zu vernichten – vergeblich.“
 

„Ich werde gehen und es zerstören…“ War ich es, der gesprochen hatte? Dieser Satz schien automatisch über meine Lippen gekommen zu sein, kühl wie immer, gerade einmal so laut, dass es jeder verstehen konnte. Jetzt bemerkte ich auch, dass ich aufgestanden war. Ich wusste rein gar nichts über das, was vorgetragen worden war. Ein Stein, der einem überragende Mächte verschaffen konnte? Ein Stein, um den sich Legenden rangen? Ein Stein, der die Welt in den Abgrund stürzen konnte? Ja, ich war sicher, dass das Schicksal es so wollte, mich auf diesen Weg zu schicken. Ohnehin war ich der stärkste Ninja in diesem Dorf. Keiner konnte es mit mir aufnehmen. Diesen spontanen Satz bereute ich also nicht…
 

Es waren höchstens einige Sekunden, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Diese entsetzten und überraschten Gesichter…wie sich mich anstarrten, widerlich. Sie sind Ninja geworden, weil sie keine Wahl hatten. Natürlich waren sie überrascht, diese Feiglinge hätten sich nach dem Treffen am liebsten in irgendeiner dunklen Ecke verkrochen, da wo sie hingehörten.

Alle merkten, dass eine Gefahr bevorstand, aber fühlten sich nicht davon betroffen und ließen das Lösen der Probleme lieber Andere übernehmen…
 

„Ich werde gehen und es zerstören…“, wiederholte ich energisch, nun in vollem Bewusstsein was ich da von mir gab.

„Dein Mut ist bewundernswert, Sasuke, du willst dich einer unbekannten Gefahr stellen, aber wieso? Der Zettel wurde bei einer Leiche, in der Nähe des Waldrandes gefunden – Selbstmord. Setz dich bitte erst einmal, ich lasse dich ohnehin nicht ohne Begleitung diese Mission erfüllen und nun lass mich unsere geplante Vorgehensweise verkünden. Ich habe diese Versammlung einberufen, weil die Lage ernst ist und jeder es erfahren sollte. Teilt es auch euren Frauen, Töchtern und Freundinnen mit…sie sollten lieber alles von euch erfahren. Zuerst solltet ihr die Legende erfahren und einige Informationen über den Umbra-Stein erhalten…“
 

Gerade als sie diesen Satz beendet hatte, spürte ich eine große Macht, etwas mit mächtigem Chakra in der Halle. Sofort blickte ich hastig umher und versuchte die Quelle ausfindig zu machen. Doch weder beobachtete ich etwas Auffälliges, noch hörte ich etwas außer das leise, angespannte Atmen der Männer rings um mich. Natürlich, es könnte ein Genjutsu benutzt worden sein. Mit dieser Auffassung machte ich mich für die Kai-Technik bereit.

„Sasuke, was machst du da?“ Nur aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie die mir bekannten Ninja mich mit ihren Blicken durchbohrten.
 

Plötzlich sah jeder von uns einen Schatten über die erhöhte Fläche vorne huschen, auf dem Tsunade und ihre Assistenten standen. Ich unterbrach meine Technik und versuchte dem Schatten so schnell wie möglich zu folgen. Es klirrte, das mysteriöse Wesen musste aus dem Fenster hinaus gesprungen sein, doch als ich aus dem Fenster hinaus schaute, sah ich nur wie die blutrote Sonne langsam Richtung Horizont verschwand.

Er war mir entkommen, verdammt! Was war es und was wollte es hier? Nicht einer der Anwesenden, bis auf meinem Bekanntenkreis war aufgestanden und nach vorne gerannt…meine Meinung über die Bürger Konohas wurde wieder einmal bestätigt.
 

Ich hörte jemanden hinter mir aufstöhnen und drehte mich auf der Stelle um. Es war Tsunade gewesen…sie war unsicher auf den Beinen und schwankte umher. Mir wurde sofort klar, dass es etwas mit dem Schatten zu tun haben musste. Bevor sie stürzen konnte, fing ich sie auf, kniete mich nieder und legte sie behutsam auf den Boden.
 

„Ich hätte…es wissen müssen…vergib mir junger Uchiha. Rette…rette das Dorf…bitte, suche meinen alten Lehrmeister Hayato in Suna, er wird dir alles erzählen…du wirst es schaffen…ich…ich habe es gespürt…“
 

Das waren die letzten Worte der großen, leidenschaftlichen Anführerin Konohas, Tsunade.

Ich erwies ihr die letzte Ehre und schloss ihre starren Augen. Sofort kamen ihre Assistenten herbei und weinten bitterlich. Ich selbst kniete noch eine ganze Weile regungslos neben ihr. Mein Herz war betrübt. War es Traurigkeit? Nein, sicherlich nicht. Das weiß ich heute, aber es war eine eher unbekannte Situation für mich. Ich wusste nicht recht damit umzugehen.
 

Eine Hand auf meiner Schulter riss mich aus meinen Gedanken, ich blickte direkt in das Gesicht von Naruto und bemerkte, wie einige Tränen seine Wangen hinunterliefen.

Damit wollte ich nichts zu tun haben, nein, ich wollte mit den Geschehnissen so schnell wie möglich abschließen, denn ich kannte meine Mission und musste mein Ziel verfolgen, dies war Tsunades letzter Wille…
 

Rennend verließ ich die Akademie und ließ die weinenden und tränengezeichneten Gesichter, die mir verwirrt hinterher blickten, hinter mir. Nun ergab alles einen Sinn, der Schatten musste eine Person gewesen sein, die Tsunade ausschalten wollte.

Aber wie wurde sie überhaupt ermordet? Die Person wollte Tsunade töten, bevor sie uns etwas von dem Umbra-Stein erzählen konnte. Was hatte es damit auf sich? Wenn der Schatten von diesem Hayato weiß, ist er in höchster Gefahr, dachte ich mir, also musste ich mich beeilen…Tsunade…
 

Unterwegs stolperte ich und fiel hin. Wohin wollte ich überhaupt?

Weg…ja nur weg von diesem Ort. Die Akademie war früher wie ein Zuhause für mich…was war nun mit mir los? Ich fühlte mich…fühlte mich irgendwie taub.
 

Alles flog noch einmal in Zeitlupe an mir vorbei…der Zettel, den Tsunade vorlas, der Greis, wie sie mich anstarrten, der Schatten und schließlich wie Tsunade in meinen Armen starb.

Mir kamen Tränen…es waren keine Tränen der Trauer, doch ich konnte nicht gegen sie ankämpfen. Die Leere, die Tränen, diese Gedanken…mir wurde schwarz vor Augen.
 

Das Nächste an was ich mich heute noch erinnern kann, ist, dass ich in einem weichen Federbett aufwachte. Ich blickte mich um, dieses Zimmer kam mir bekannt vor, doch die Müdigkeit verhinderte weitere Überlegungen und ich schlief augenblicklich ein.

Der allmorgendliche Sonnenschein blendete mich. Zuerst einmal musste ich meine Gedanken sammeln und einen reinen Kopf kriegen. Der Sturz, okay, ich musste ohnmächtig gewesen sein, aber wo war ich jetzt und wie kam ich eigentlich hierhin?

Als ich das Zimmer verließ, fand ich eine Treppe vor. Ich ging sie herunter und schon kam mir ein lieblicher Duft entgegen. Er erinnerte an eine tiefrote Rosenblüte im Morgentau.

Lautes Schluchzen drang an meinem Ohr. Ich ging in einem weiteren Raum, die Küche wie ich feststellte. Dort saß ein Mädchen an dem großen Holztisch und ich erkannte sofort die rosa Haare. Sakura! Natürlich, ich war schon einmal hier gewesen, als Sakura krank war und ich sie mit anderen Leuten besuchen kam.
 

„Sasuke du bist schon wach…tut mir leid, ich wollte uns noch ein Frühstück machen, aber ich wusste nicht wann du aufstehen würdest.“ Sie wischte sich kurz ihren Ärmel über ihr Gesicht. „Nicht schlimm…aber…wie bin ich hier her gekommen?“

„Oh, ja, natürlich, ich fand dich mitten auf der Straße zum Wald liegen. Einen kurzen Augenblick später kam Kakashi angerannt und erzählte mir, dass Tsunade ermordet worden sei und du plötzlich weggerannt bist. Er ist dir anscheinend gefolgt. Nunja, ich brachte dich natürlich sofort hierhin…meine Eltern sind sowieso verreist. Aber ich habe auch einige Fragen an dich, wenn es dir nichts ausmacht…stimmt…stimmt es, dass…Tsunade…?“
 

Sollte ich diesem unschuldigen, kleinen Mädchen die Wahrheit sagen? Wenn ich schon am vorherigen Tag von meinen Gefühlen überwältigt worden bin, wie würde sie dann reagieren? Sollte sie dieselbe Leere spüren, die ich gespürt hatte?

Ich blickte ihr nur ganz tief in die Augen und wollte ihr die Ängste nehmen, ihr damit sagen, dass ich bei ihr war.

„Es ist also wahr…“, sagte sie knapp mit leiser Stimme. Sie begann wie die Anderen gestern zu weinen, doch diesmal war es anders, diesmal fühlte ich etwas Anderes.

Ja, es war ein Gefühl von Mitleid, am vorherigen Abend verhinderte die Leere jedes andere Gefühl außer Verzweiflung und Überforderung. Diesmal war es anders…
 

Ich ging einen Schritt auf sie zu und umarmte sie, hielt sie ganz fest in meinen Armen.

Sie sollte aufhören, aufhören zu weinen und traurig zu sein. Ihre Trauer fraß mich innerlich auf, ich wollte nicht, dass sie leidet.

Was war bloß los mit mir? Ich erkannte mich selbst kaum noch wieder. Meine ganzen Gedanken und Gefühle…einfach so durcheinander gebracht…schier über den Haufen geworfen.

Ich verfluchte mein Schicksal und den Schatten, den Verursacher der ganzen Geschehnisse, denn obwohl in diesem Moment ein leichtes Glücksgefühl wahrnahm, gefiel mir die Veränderung nicht. Wurde ich zu weich? War ich nun einer dieser Feiglinge? Hatte ich mich selbst verraten? Nein, diese Veränderung gefiel mir nicht…

Die Tränen von Sakura durchnässten mein Oberteil an meiner rechten Schulter…Tränen…

meine Tränen…oh nein, hatte sie mich etwa so gesehen?!

Erst einmal musste ich warten, bis sie sich beruhigt hatte.
 

Was hatte sie erzählt, Kakashi war mir gefolgt als ich aus der Akademie rannte?

Kakashi Hatake…ein Ninja, den ich eigentlich von allen am meisten mochte, was ich natürlich nie zeigte oder äußerte. Er hatte weiße Haare und trug eine Maske. Meist trug er auch ein Stirnband über seinem linken Auge. Falls du, vom Schicksal auserwählter Leser, ihn nicht kennst und fragst wieso, muss ich dich enttäuschen. Kakashis Lebensgeschichte ist eine einzigartige und soll woanders niedergeschrieben werden. Aber wo war er in der Akademie? Ich erkannte ihn nur am Anfang kurz, als ich dort ankam. Naja, war es wichtig das zu wissen? Darüber musste ich mir später Gedanken machen…jetzt zählte einzig und allein Sakura, der ich viel zu verdanken hatte.
 

Nachdem Sakura sich also beruhigt und mir leise „danke“ zugeflüstert hatte, erzählte ich ihr alles über die Versammlung. Ich hielt sie für ein starkes Mädchen, auch wenn sie sehr sensibel war. Nebenbei fragte ich, wie sie mich vorgefunden hatte, um die Sache mit den Tränen zu klären…ich wollte nicht, dass sie es erfuhr. Es war mir zwar nicht wirklich peinlich, aber so ein unkontrollierter Ausbruch der Gefühle sollte in der Zukunft nicht wieder vorkommen, das war für mich damals klar.

„Wieso fragst du?“ Ohh, Sasuke du Idiot, jetzt hast du dich verraten. Schnell lass dir was einfallen… „Frage nur so, meine Kleidung war ziemlich dreckig, weißt du?“ Grrrr, als ob diese Ausrede ihre Fragerei stoppen konnte…

„Achso, nicht nur deine Kleidung war dreckig…dein ganzes Gesicht war voller Schmutz, aber sonst war nichts besonders „auffällig“ “, als sie das sagte, grinste sie sogar leicht und dieses Grinsen erlosch meine Befürchtungen und ließ meine Sorgen verschwinden.

„Danke Sakura für alles, ich muss los und meine Pflicht erfüllen. Pass auf dich auf, versuch Tsunades Erbe zu werden und Konoha gewissenhaft als Hokage zu leiten.

Geh morgen zum Rat.“
 

„Nein, ich will dich begleiten…alleine wird deine Reise viel zu gefährlich!“

Was hatte sie da eben gesagt? Sie wollte mich begleiten? Nein, das konnte ich nicht zulassen, ich wollte sie auch nicht die ganze Zeit um mich haben…es wäre mir unangenehm gewesen.

„Nein, bitte Sakura bleib hier…das würde mich beruhigen. Wir werden uns wieder sehen, das verspreche ich dir.“

Bevor sie etwas sagen konnte, ging ich schnellen Fußes zu mir nach Hause, packte meine wichtigsten Dinge zusammen und bereitete mich auf meine Reise am nächsten Morgen nach Suna vor.

Pflichtbewusst nahm ich meine Mission an…nicht zu letzt durch meinen Willen, nicht einzig der von Tsunade…
 

Diese Nacht schlief ich unruhig. Zu viele Gedanken kreisten in meinem Kopf herum. Natürlich war die Neugierde, was die Zukunft mir bringen würde groß, doch ich spürte, dass sich in mir etwas zu regen begann. Wieso hatte ich mich entschieden nach Suna zu gehen?

Es war sicherlich nicht wegen den Bürgern Konohas, die in Gefahr zu sein schienen, nein, tatsächlich war mir das Schicksal der meisten Leute, die ich kannte völlig egal. Sie waren nur einfache Leute, einfache Wesen, die ersetzbar waren. Der Grund war also ein anderer.

Eine Gier nahm ich war, eine gewisse Gier nach…nach… Macht. Dieser Stein könnte sie mir möglicherweise geben und mit ihr könnte ich mich zu dem stärksten Ninja, den die Geschichte je gesehen hatte, entwickeln. Dadurch würden sich mir ungeahnte Möglichkeiten öffnen. Doch zuerst musste ich wohl mit diesem Menschen in Suna reden, über den Schatten verschwendete ich keinen Gedanken. Was es auch war, stünde er mir einmal im Weg, würde er für alles bezahlen und große Qualen erleiden.
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf und irgendwie fühlte ich mich trotz kurzem Schlaf erfrischend erholt. Ich zog meine Reiseausrüstung an und ging los…los ins Ungewisse.
 

Der Pfad nach Suna führte durch mehrere Wälder und blühenden Landstrichen. Ich genoss das Alleinsein und lauschte nur den Vögeln, die sich auf einem bemoosten Baum um einen kleinen Wurm stritten. Dieses Schauspiel wäre früher vollkommen gleichgültig an mir vorbei gezogen, ein weiterer Beweis, dass etwas Unerklärbares in mir vorging. Ich war schon immer nicht der Sasuke, den Andere zu kennen glaubten und das war auch gut so. Zu diesem Zeitpunkt jedoch, erkannte ich mich selbst nicht mehr. Sicherlich war es aber nötig, mich voll und ganz auf meine Mission zu konzentrieren.
 

Plötzlich schlug das Wetter um und ein großer Sturm zog auf. Der Untergrund des Pfades war matschig geworden und der Regen engte meine Sicht ein. Ich beschleunigte meine Schritte. Bis nach Suna war es zum Glück nicht mehr weit. Zwei Tage reiste ich schon. Suna wurde übrigens auch das Dorf unter dem Sand genannt und ich war schon oft dort gewesen.
 

Als das Wetter sich beruhigte spürte ich ein Chakra hinter mir. War es das Schattenwesen? Der Besitzer des Chakras bewegte sich nicht und was es auch war, es schien mich zu beobachten. Ich zog langsam und mit ruhigem Handgriff ein Kunai aus meinem Gürtel.

Es sollte so aussehen, als ob ich nichts von dem Anwesenden bemerkte, das Kunai sollte das Ziel überraschend und unausweichlich treffen.

Das Kunai durchtrennte einen Ast, der krachend auf den Boden fiel. Etwas aus Fleisch und Blut hatte es allerdings nicht getroffen.
 

„Was willst du von mir Kakashi, wieso verfolgst du mich?“, rief ich laut in die Leere hinein, denn weit und breit war kein Mensch zu sehen.

Unerwartet sprang eine Person geschickt von einem der Bäume am Rand des Pfades und landete mit einer schnellen Bewegung ein kleines Stückchen vor mir. Kein Zweifel, es war Kakashi, der gerade sein Stirnband zurechtrückte.

Er grinste und lachte laut auf: „Nicht schlecht Sasuke, woher wusstest du, dass ich es war? Allerdings ist dein Umgang mit dem Kunai verbesserungsfähig…du würdest nicht einmal eine Person treffen, die dir die Hand reichen will.

Und wenn du jedes Wesen in der Umgebung als Begrüßung mit einem Kunai bewirfst, wird es hier wohl bald keine Tiere mehr geben.“
 

„Deine dreckigen Köter auf mich anzusetzen war dein Fehler...hätte ich gewollt, dass das Kunai dich treffen sollte, würdest du nicht mehr atmen, Kakashi“, sagte ich kühl mit ruhiger Stimme.
 

Nun schien er überrascht. Er dachte wohl, er hätte mich hier überraschen können und hatte meine Fähigkeiten geradezu unterschätzt. Zugegeben, für normale Ninja wäre es schwierig gewesen, seine Ninken zu bemerken. Doch ich war nicht normal, gerade meine inneren Sinne hatten sich enorm entwickelt. Ich konnte Dinge immer mehr…fühlen und spüren
 

„Nicht schlecht, nicht schlecht. Aus dir ist wirklich ein bemerkenswerter Ninja geworden. Doch ich warne nicht, werde nicht überheblich, es könnte dir eines Tages eine bittere Niederlage zufügen.“

„Du bist nicht mehr mein Mentor, ich brauche keine Ratschläge mehr von dir…noch einmal, wieso verfolgst du mich?!“

„Ist das eine Drohung, Sasuke? ...Du musst deine Gefühle besser unter Kontrolle haben.

Aber um deine Frage zu beantworten, ich mache genau das Gleiche wie du, ich gehe nach Suna um Hayato aufzusuchen. Ich dachte mir, alleine wäre es zu langweilig.“

„Lass deine Witze, woher weißt du von diesem Hayato?“

„Nunja, Tsunade rief mich einen Tag vor der Versammlung zu sich und erzählte mir unter vier Augen das, was sie auf der Versammlung erzählt hatte. Sie schien es wohl geahnt zu haben, dass etwas passieren würde. Möge sie in Frieden ruhen…und nun kommen wir darauf zu sprechen, wieso ich dich beobachten ließ. Sie erzählte nämlich auch, dass ich nicht allein die Reise zur Vernichtung des Steines antreten sollte. Als zu gefahrvoll und Kräfte zerrend beschrieb Tsunade die Reise. Sie würde bei der Versammlung eine Gruppe zusammenstellen…dazu kam es jedoch nicht mehr, wie du weißt.

Als ich hörte, du hättest Konoha verlassen, musste ich nur noch kombinieren; Tsunade musste dir etwas mitgeteilt haben, was mit unserem Auftrag zu tun hatte. Als die Ninken mir berichteten, du seiest auf dem Weg nach Suna, wurden meine Vermutungen nur noch bestätigt. Du siehst also, ob wir wollen oder nicht, wir müssen gemeinsam die Mission erfüllen.“
 

Das Glück hatte mich verraten, ich musste mit einer Person reisen. Kakashi wäre zwar noch ein erträglicher Gefährte gewesen, doch alleine war alles besser. Ich war mir sicher, er würde mir noch irgendwann im Weg stehen. Doch halt, konnte ich ihm überhaupt vertrauen? Wieso hatte Tsunade nichts von Kakashi gesagt? War er vielleicht der mysteriöse Schatten gewesen? Hatte er womöglich Tsunade umgebracht? Wollte er nun mich ausschalten?

Außerdem war er mir nach der Versammlung hinterher gespurtet…

Ich musste vorsichtig und bedacht vorgehen, denn wenn meine Annahmen zutrafen, war ich in einer unangenehmen Situation. Ich bereitete mich auf meine Kampfhaltung vor.
 

„Wieso sollte ich dir vertrauen, Kakashi? Geh mir aus dem Weg und dreh um.“

„Du hast meine Lehren also nicht vergessen, gut, Sasuke“, sagte er lächelnd. „Jedoch ist deine Skepsis jetzt unangebracht. Wahrscheinlich denkst du, ich sei der Schatten gewesen, aber ich weiß genauso wenig wie du über das Wesen. Du brauchst mich und ich brauche dich, das steht fest. Bevor du fragst, wieso du mich brauchst, lass mir dir das hier zeigen.“ Er griff in eine seiner Brusttaschen und holte einen Zettel hervor. Der Zettel erinnerte mich sofort an den Zettel, den Tsunade vorgelesen hatte.

„Dies ist ein weiterer Zettel, den der Tote bei sich trug. Weißt du noch, bei was Tsunade unterbrochen wurde?

Ja, Sasuke, dies hier ist die Legende des Umbra-Steines…seine ganze Geschichte.

Tsunade gab ihn mir mit, damit Hayato die richtigen Leute erkennen würde. Außerdem erzählte sie mir noch mehr, du siehst, mir den Zettel abzunehmen reicht ebenfalls nicht. Das Wichtigste wirst du von mir noch erfahren, im Moment ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

Hoffentlich akzeptierst du jetzt, dass wir von nun an eine gemeinsame Mission haben.“
 

Mit diesen Worten drehte er sich um, zog ein Heft aus seiner anderen Brusttasche und ging in diesem Heft lesend voran. Stumm folgte ich ihm und so endete meine alleinige Reise.

Ich musste einsehen, dass ich wirklich keine andere Wahl hatte.
 

Am nächsten Tag kamen wir in der Morgendämmerung in Suna an. Die Landschaft hatte sich schlagartig verändert, soweit das Auge reichte standen hohe Türme aus Fels und Lehm. Die Gegend war kahl und ohne große Farbtöne, größtenteils bestand sie nur aus wüstenähnlichem Braun. Kakashi schlug vor unseren alten Bekannten und gegenwärtigen Kazekage Gaara zu fragen, wo sich der alte Hayato befand, den wir suchten, doch auf dem Weg zum Turm des Kazekages wurden wir von einer verhüllten Gestalt aufgehalten.

„Seid ihr die Reisenden aus Konoha, die Tsunade uns versprochen hat? Wo sind denn eure anderen Gefährten?“, flüsterte die als weiblich erkennbare Person uns zu, nachdem sie uns zum Straßenrand gedrängt hatte.
 

„Ja, wir sind aus Konoha, doch wer seid ihr? Kennt ihr die Person die wir suchen, Hayato? Und was heißt andere Gefährten? Wir sind die Einzigen, denen Tsunade von Hayato erzählte, doch die Ereignisse sollten wir nicht hier auf offener Straße besprechen.“

Kakashi übernahm das Sprechen und mir war es nur recht. Die Reaktion der Fremden konnte man von dem Schleier verhülltem Gesicht nicht ablesen.

„Du sprichst weise, ich werde euch zu meinem Meister führen. Ihr müsst jedoch diese Augenbinden hier tragen, denn der Weg zu ihm ist nur seinen wenigen Dienern bekannt.“

Sie holte also Augenbinden heraus, als Kakashi anfing zu lachen.

„Wie ihr wünscht, wenn ihr einen Halblinden ganz blind machen wollt, so soll es geschehen.“

Wir bekamen die Augenbinden angelegt und ich packte die Schulter von Kakashi, der von der Fremden gezogen wurde.
 

Meine anderen Sinne wurden automatisch geschärft, aber viel konnte ich mir nicht ausmalen. Nach kurzer Zeit spürte ich eine Veränderung des Klimas. Es wurde kälter…immer kälter.

Dann wurden uns die Augenbinden abgenommen und zuerst wurde ich von einem hellen Fackelschein geblendet. Wir mussten uns wohl unterhalb der Erde befinden, was auch den schnellen Klimawandel erklärte. Unweit vor uns, zwischen zwei Fackeln, befand sich eine Art Stuhl, ähnlich einem Thron. Auf diesem Thron saß ein alter Mann, mit langem grauen Haar und Bart. Er sah sehr schwach aus, vom Alter gezeichnet und er stütze sich mit letzter Kraft auf einem hölzernen Stab. Seine Augen waren geschlossen.

„Willkommen in Suna, Reisende, ich bin der, den ihr sucht, Hayato. Entschuldigt, dass ich euch nicht persönlich begrüßen und empfangen konnte, aber so etwas ist in diesen Tagen leider zu einer Notwendigkeit geworden. Stellt euch bitte vor. Ich spürte eine beunruhigend große Erschütterung in Konoha. Erzählt mir bitte alles, was passiert ist, erst dann werde ich eure Fragen beantworten. Danach könnt ihr euch eine Weile ausruhen, ihr müsst ziemlich erschöpft von eurer Reise sein.“
 


 

Obwohl der Mann unheimlich wirkte, wussten wir beide, dass wir ihm vertrauen konnten. Kakashi und ich schauten uns an, dann nickte ich ihm zu und wir stellten uns vor, so wie es der alte Greis verlangt hatte.

Kakashi begann alles von der Versammlung bis zu dem gegenwärtigen Tag zu erzählen, jedoch erzählte er, wir wären zusammen aufgebrochen und verschwieg unsere Begegnung.

Diese Tatsache verwunderte mich, doch nach längerer Überlegung hielt ich es für richtig und Kakashi hatte mich überrascht. Nun war ich es, der ihn zu unterschätzen schien und insgeheim war ich zum ersten Mal froh, ihn an meiner Seite zu haben, auch wenn ich es mir damals nicht eingestehen wollte.

„Tsunade ist also tot…“, sagte Hayato tief durchatmend. „Wisst ihr, es ist zwar schon einige Zeit her, doch Tsunade war einmal meine Schülerin. Ich erkannte recht schnell, dass sie eine talentierte Person war, die für Höheres bestimmt war. Nicht zuletzt durch ihre epische Abstammung. Sie war wie eine Tochter für mich. Immer wenn ich sie betrachtete, erfüllte sich mein Herz mit Stolz. Nun ist sie also von uns gegangen…“. Der Alte schluchzte, dann trat eine längere Stille ein. Trauer hasste ich und aus diesem Hass wurde eine gewisse Art von Wut.

„Es ist wie es ist und man muss das Schicksal akzeptieren. Der Vergangenheit nachzutrauern nützt nichts. Sag mir was du vom Umbra-Stein weißt und wo ich ihn finden kann. Ich werde ihn eigenhändig zerstören.“

Als Hayato sich beruhigt hatte, was wieder einige Zeit in Anspruch nahm, antwortete

er: „Ihr könnt den Stein nicht zerstören. Ihr kennt die Legende noch nicht, junger Uchiha. Euer Partner Kakashi weiß es und er ist verzweifelter als jeder andere, habt ihr das nicht gemerkt? Lies den zweiten Zettel des Verstorbenen vor Kakashi.“

Der Alte schien ungewöhnlich ernst zu werden. Über Kakashi hatte ich tatsächlich nie wirklich nachgedacht, mich ging es außerdem nichts an was er dachte, wie er sich fühlte. Dies interessierte mich nur, wenn es mir auch von Nutzen war.

Er selbst ließ sich keine einzige Reaktion auf das Gesagte anmerken. Ein zweites Mal holte er den modernden Zettel hervor und ich bemerkte, dass seine Hände zitterten als er den Zettel ausbreitete.
 

Schon seit die Menschheit existiert, gibt es Gut und Böse. Anfangs war die Welt voller Frieden und die Menschen lebten in Wohlstand. Doch dann kam die Zeit der Veränderung. Die Menschen waren nicht zufrieden und wollten immer mehr, sie wurden selbstsüchtig und gierig. Ihre Herzen wurden dunkel und aus ihrem Zorn entstand ein Wesen. Es brachte Chaos über die Welt und die Menschheit stand kurz vor der Vernichtung. Das Schattenwesen jedoch hatte nicht an das Gute in den Menschen geglaubt und einige leisteten Widerstand. Die wenigen reinen Menschen verbündeten sich, fingen an zu beten und sich zu beraten, wie sie den Schatten aus der Welt vertreiben konnten. Diese Gruppe der Anhänger des Lichtes wurde „Orden des Himmels“ gennant. Das Schattenwesen bezeichnete sich selbst als Kurayami.

Aus den Hoffnungen der Menschen, die Reue zeigten und aus den Gebeten des Ordens entstand das Wesen des Lichtes, Hikari. Ein Krieg zwischen Finsternis und Licht begann und die Apokalypse stand bevor. Als Hikari sah, dass das Schattenwesen durch die Dunkelheit in den Herzen der Menschen zu mächtig geworden war, rief sie den Anführer des Ordens zu sich und bat ihn ihren Plan auszuführen. Hikari opferte sich für die gesamte Menschheit, da sie durch ihre Reinheit und ihrer Liebe den Glauben an eine schattenbefreite Menschheit zurückgegeben hatte. Kurayami jedoch wurde nicht zerstört, sondern in einem Stein versiegelt, den Umbra-Stein, den der Orden mit vielen Formeln versiegelte. Dies war die einzige Möglichkeit gewesen, die Welt von dem Schatten und der Dunkelheit zu befreien. Sie versteckten ihn und hofften, er würde nie wieder gefunden werden. Was mit Hikari passierte, weiß man bis heute nicht, die meisten Menschen dachten sie wäre ins Nirwana zurückgekehrt und so geriet sie in Vergessenheit. Nicht aber der Umbra-Stein…“
 

„Und jetzt weiß man, wo der Stein sich befindet? Derjenige, der Selbstmord beging, war also ein Mitglied des Ordens gewesen? Die Siegel wurden oder werden gebrochen? Sag alter Mann, was hat das alles zu bedeuten…wie sieht die jetzige Situation aus, sagt mir wo dieser Stein ist und dieser Kurayami ist für immer verschwunden“, knurrte ich Hayato zu.

„Ich spüre, dass ihr sehr stark seid, Sasuke. Jedoch kann man den Stein weder mit körperlicher Kraft noch mit irgendwelchen Jutsus vernichten.

Und ja, die Siegel scheinen sich langsam aufzulösen aus unbekannten Gründen. Wenn das Wesen jemanden befällt, sich befreien kann oder aber befreit wird, droht der endgültige Weltunteruntergang. Doch vorerst müsst ihr euch beweisen, um den Ort des Steines zu erfahren.“

„Sag mir einfach, wo dieser verdammte Stein ist!“

„Beruhige dich, Sasuke. Lass Hayato aussprechen und uns anhören, was er zu sagen hat.“

Kakashi blickte mich zornig an und der alte Mann schien in ihm ein Gefühl des Mitgefühls auszulösen.

„Verstehst du nicht, Kakashi? Wir haben eine Mission zu erfüllen. Wir können nicht unsere wertvolle Zeit mit dem Gerede eines alten Greises verbringen. Der Stein muss zumindest schnellstmöglich in Sicherheit gebracht werden! Also alter Mann, deine Prüfungen kannst du anderen Leuten auferlegen; noch einmal, wo ist der Stein?“
 

Als der Alte immer noch seelenruhig auf seinen Thron saß, ähnlich wie in einem tiefen Schlaf verfallen, begann mein Zorn sich zu steigern. Geistesabwesend und nur meinen Instinkten folgend ging ich einen Schritt auf den Thron zu. Ich packte Hayato mit meiner linken Hand an seinem Hals und begann ihn zu würgen. Er röchelte und rang nach Luft. Immer fester drückte ich zu. Hörte ich da, dass er um Hilfe rief? Wieso hatte er mir nicht einfach das Versteck des Steines genannt? Nun musste er dafür leiden. Denn die Erfüllung meiner Mission und die Macht des Umbra-Steines waren wichtiger.
 

„Sasuke, was machst du da?! Bist du verrückt geworden?! Hör auf damit!!“

Kakashis Rufe hatten mich wach gerüttelt. Sofort ließ ich los, erst fiel der Stab polternd auf den Boden, dann schließlich Tsunades alter Mentor Hayato. Leblos?

Erneut wurde mir schwarz vor Augen, ein kleiner rot fedriger Pfeil steckte in meinem Nacken.
 

Der Raumkomplex in dem ich aufwachte wurde allein durch 4 Fackeln erhellt und ich kam nur sehr langsam auf die Beine. Was war mit mir passiert? Wieso hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle bekommen? Hatte ich tatsächlich einen Mord begangen und woher kam dieser rote Pfeil? Meine Gedanken jedoch waren immer noch vernebelt und ich war wie gelähmt.

Ich blickte auf meine Hände und konnte kaum glauben, dass ich so etwas getan hatte.

Doch wo war ich jetzt? Gitterstäbe aus hartem Gestein umgaben den Teil des Raumes, in dem ich mich befand. Es musste sich also um eine Art Gefängnis handeln, wohlmöglich eine Bestrafung für meine Tat. Als ich mich unter großen Anstrengungen halb liegend halb sitzend gegen die Felsenwand lehnte, tauchte plötzlich eine Person vor den Gittern auf. Ihr Gesicht wurde von einer schwarzen Kapuzenkutte in Schatten getaucht und ich konnte nichts erkennen.
 

Gerade als ich überlegte, wo sie wohl hergekommen sein musste, kam sie langsam Schritt für Schritt auf mich zu. Da ich wehrlos war, versuchte ich schnell weg zu kriechen, doch die Taubheit meiner Gliedmaßen bannte mich an diesen einen Platz. Die mysteriöse Person begann die dicken Gitterstäbe mit ihren Händen, die in schwarze Handschuhe gehüllt waren, zu umfassen. Verwirrt blickte ich zu ihr, als mich plötzlich ein helles, weißes Licht blendete, sodass ich einige Minuten vollständig blind gewesen war.

Nachdem ich wieder ein wenig sehen konnte, konnte ich meinem Blick nicht trauen: Die Gitterstäbe waren vollständig verschwunden!

Ich dachte sofort, dass es sich um einen Traum oder eine Halluzination handeln musste, bis ich die Person wenige Meter vor mir erkannte.
 

Nun hinderte sie nichts mehr daran zu mir zu gelangen und sie ging geradewegs auf mich zu.

Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf und ich wusste nicht, was mich erwartete.

Da kamen meine Überlegungen überraschend zu Sakura…was sie wohl gerade so trieb?

Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich sie eigentlich vermisste. Damals wusste ich in diesem Augenblick nicht einmal, ob ich sie je wieder sehen sollte. Ich hatte ihr noch so vieles sagen wollen, was mir bisher in Unklarem war und was mich belastete. Denn ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie richtig geglaubt, dass sie mir etwas bedeutete. Tatsächlich hatte ich gedacht, ich bräuchte niemanden und dass es mir alleine am besten ginge.

Anscheinend hatte ich falsch gelegen…
 

Bei meinen Gedanken hatte ich, ohne es wirklich wahrzunehmen, die Augen geschlossen und mir einzig und allein Sakura mit ihren wehenden, rosa Haar auf einem Ast eines Baumes vorgestellt, wie an dem Tag, an dem alles begann. Plötzlich spürte ich die kalten Handschuhe der Gestalt auf meiner Stirn und erschrocken riss ich meine Augen auf so weit ich nur konnte. Ich versuchte vergebens mein Chakra zu konzentrieren, um irgendein Jutsu durchzuführen.

Eine unvorstellbare Energie spürte ich in mir und ich dachte, das wäre mein Ende. Zu meiner Überraschung jedoch, schien diese Energie sich gut anzufühlen. Mit der neu gewonnenen Kraft probierte ich aufzustehen und in der Tat, die Lähmung existierte nicht mehr.

Aufmerksam versuchte ich meinen nächsten Schritt zu planen, als ich in einer düsteren Ecke eine Art Öffnung entdeckte, die möglicherweise als Ausgang diente. Die Gestalt jedoch griff in eine Innentasche ihrer Kutte und zog ein glänzendes Tanto heraus. Manche Menschen hätten spätestens jetzt die Flucht ergriffen oder ein mächtiges Jutsu verwendet, nicht aber ich.

Ich blieb ruhig und wartete ab, was passieren würde. Hätte die Person wirklich vorgehabt mich zu töten, hätte sie die Gelegenheit gehabt als ich wehrlos war. Doch statt einem leichten Meuchelmord durchzuführen, heilte sie mich…also warum sollte sie mich jetzt mit einem Tanto aufschlitzen wollen?
 

Was sah ich da? Sie schien mir das Tanto hinzuhalten, wollte sie, dass ich sie töten sollte? Vielleicht litt sie unter etwas und ich sollte sie erlösen. Nein, das würde ich niemals tun, Leute töten konnte ich nicht und ich erinnerte mich sofort an das Vergangene.

„Verdammt Sasuke, das war ein Unfall. Du bist kein Mörder, du warst nicht du selbst!“

Meine Gedanken sprachen zu mir, formten Wörter der Entschuldigung. Manche mögen es Ausrede nennen, doch in diesem Augenblick klammerte ich mich an meine Unschuld.
 

Das nächste was ich sah, war ein hastiges Zeichen in Form einer Handbewegung der Person. Sie schien mir etwas sagen zu wollen, als ob sie versuchte, mich auf etwas hinzuweisen. Verwirrt bemerkte ich, dass sie in der linken Hand einen Zettel hielt. Zuerst nahm ich den Tanto an und steckte ihn in die dazugehörige pechschwarze Scheide, welche die Gestalt ebenfalls zusammen mit dem Tanto in der rechten Hand gehalten hatte. Danach ergriff ich den Zettel und die Person nickte mir zu. Unsicher öffnete ich ihn, sodass ich mir das Geschriebene durchlesen konnte.
 

„Spaltet die Dunkelheit und das Licht wird in einem neuen Glanz erstrahlen!“
 

Verwirrt wandte ich meine Augen von jenem Zettel ab. Die Person jedoch war verschwunden. Wo war sie und wer verdammt war das überhaupt?! Nicht einmal das Geschlecht der Gestalt konnte ich feststellen.
 


 

Reflexartig zog ich das Tanto aus meinem Gürtel und anschließend aus der Lederscheide, um festzustellen, ob ich mir diese Gestalt nur ausgedacht hatte oder nicht.

Es musste stimmen, denn die Klinge des Tanto spiegelte mein strenges Gesicht und ich erkannte nach genauerer Betrachtung einige Runenzeichen und faszinierende Verzierungen.

Ihre Bedeutung verstand ich natürlich nicht, auch auf dem Griff erkannte ich nun solche eingravierte Runen. Spaltet die Dunkelheit und das Licht wird in einem neuen Glanz erstrahlen. Was bedeutete bloß dieser Satz? Das Tanto schien wichtig zu sein und ich beschloss es zu behalten.
 

In diesem Moment fasste ich den Entschluss, durch die vorher entdeckte Öffnung meine Flucht zu versuchen. Kakashi einfach so zurücklassen? Es war notwendig und ich wusste ja, dass er sehr fähiger Ninja war und gut alleine zu recht kam. Außerdem war es nicht er, der schuldig gewesen war. Zu meinem Glück verbarg sich hinter der Öffnung eine steinerne Treppe. Ich schlich sie aufmerksam hinauf, denn Vorsicht war ein angeborener Teil von mir.

Nach kurzer Zeit spürte ich es wärmer werden und endlich blendete mich das Sonnenlicht. Wo ich jetzt wohl war? Kletternd stieg ich durch eine geöffnete Falltür hinaus ins Freie und blickte mich um. Sofort erkannte ich die Sandhäuser und war froh in Suna geblieben zu sein.
 

Als ich die kleine Seitengasse verlassen wollte, kam mir plötzlich die verschleierte Dienerin Hayatos entgegen und ich befürchtete einen Kampf. Zähneknirschend lauerte ich auf eine Verteidigung, doch zu meiner Überraschung schien sie nichts von den Vorfällen im Untergrund zu wissen.

„ Sei gegrüßt Konohanin. Wie war das Treffen mit dem Meister, ich hoffe es war erfolgreich…doch wo ist Euer Partner?“

„Ja es war erfolgreich, doch was meinen Gefährten angeht, so bin ich selbst im Ungewissen.“

Die Frau nickte mir zu: „Wie dem auch sei, ich habe noch eine letzte Mitteilung für Sie, von einer weiblichen Ninja, ebenfalls aus Konoha stammend. Sie wartet vor den Toren Sunas auf Sie und beeilen Sie sich, das Mädchen sagte, ich sollte diese Mitteilung schnellstmöglich überbringen.“
 

„Sakura!“, dachte ich und ohne ein weiteres Wort rannte ich rücksichtslos zu dem Stadttor.

Leute die ich unterwegs anrempelte riefen mir Dinge hinterher und drehten sich nach mir um. Mir aber war alles egal, ich wollte nur noch zu Sakura. Am Stadttor angekommen kam mir der Gedanke, dass es sich vielleicht auch um Ino, Hinata oder eine völlig andere Person handeln konnte und es hemmte meine Laune. Vor den Toren sah ich jedoch eine rosahaarige Person auf einen kleinen Felsen sitzend und als sie mich ebenfalls erblickte, kam sie auf mich zu gerannt.
 

Sakura umarmte mich und abermals hielt ich sie in meinen Armen fest. Nach all den Erlebnissen und Niederlagen in Suna, war dieser Moment ein wahrhaftiges Glückserlebnis.

Verwundert stellte ich fest, dass sie anfing zu weinen.

„Hey, Sakura, was ist denn los und was machst du hier? Hatte ich dir nicht gesagt, du solltest in Konoha bleiben?“ Ich bemühte mich, eine leicht wütende Stimme zu verwenden.

Im Innern jedoch war ich froh sie zu sehen.

„Sasuke…es ist schrecklich! Konoha…in Konoha herrscht das Chaos seit du fortgegangen bist!! Bis jetzt wurde noch kein sechster Hogake gefunden und der Konoha-Rat befindet sich in einer Krise. Alle Einwohner sind in Panik geraten und die Alten verkünden sogar das Ende der Welt. Jeder will vor der unbekannten Gefahr fliehen. Die Jüngeren sind krimineller als je zuvor und niemand ist mehr da, der das verhindert oder bestraft!

Zwar versucht Ino als Hokage-Ersatz Ordnung zu schaffen, aber sie ist überfordert und weiß genauso wenig über das Geschehene, wie all die Anderen.

Sasuke, ich weiß du hast eine wichtige Mission zu erfüllen, doch ich flehe dich an komm zurück nach Konoha, deine Heimat braucht dich!!“
 

„Meine Heimat braucht mich?! In Konoha wurde ich nur geboren, dass macht es nicht zu meiner Heimat. Ich habe keine Heimat. Wo waren sie denn als ich einmal Hilfe brauchte?

Niemand bot mir Hilfe an, alle leben ihr eigenes Leben und kümmern sich nicht um Probleme anderer, wieso sollte ich also ihnen helfen?! Wo sind denn diejenigen die meine Hilfe brauchen, wieso musstest du kommen, dachten sie etwa, du würdest mich leichter überreden können? Meine Antwort steht fest, Sakura. Ich kann nicht umkehren!“

„Dann tu es für mich. Und nein, nur Ino weiß davon, dass ich dich suchen wollte.

Keiner ahnt, dass ich dich um Hilfe bitte. Du bist unsere einzige Rettung.

Alle schätzen und bewundern dich, auch wenn du es vielleicht nicht von ihnen denkst. Auf dich würden sie hören und zur Besinnung kommen! Sasuke…“
 

Mit glasigen Augen und vielen Sorgenfalten schaute sie mich an. Wieso hatte sie es noch nicht begriffen? An meiner Meinung ließ sich nichts ändern, nicht einmal durch Sakura.

Sie hatten meine Hilfe einfach nicht…verdient. Außerdem hatte ich eine Mission zu erfüllen, die wichtiger war als alles andere auf der Welt. Nein, ich konnte nicht nach Konoha, nicht jetzt.
 

„Nein, Sakura.“ Sie hatte wohl mit so einer festen Antwort nicht gerechnet. Sie brach umso heftiger in Tränen aus und klammerte sich an mir fest. Sie packte meinem Arm, drückte ihn sich an ihr Gesicht und schluchzte laut vor sich hin.

„Sasuke, bitte. Ich bitte dich vom ganzen Herzen, ohne dich ist Konoha dem Untergang geweiht!“
 

Klatsch!
 

Sakura strich sich sanft über ihre errötete Wange…ich hatte sie geohrfeigt.

Geschockt als hätte sie einen Geist gesehen, starrte sie mich mit geweiteten Augen an.

Ich selbst war wie in Trance, spürte den Schlag noch in meiner Hand. Sie drehte sich plötzlich um und rannte davon. Aus der Verwirrung gerissen, verfolgte ich sie und nach wenigen Metern packte ich sie am Arm. „Sakura, es tut mir leid!“, sagte ich verzweifelt, doch sie stieß mich beiseite. Ich stolperte und fiel auf die Knie. Erneut wollte ich aufstehen und sie verfolgen, sie war jedoch kaum noch zu erkennen. „Sakuraaaa!“, rief ich letztendlich mit ganzer Kraft und lauter Stimme, dennoch blieb mein Ruf unbeantwortet.
 

Versteinert versuchte ich das Erlebte zu verarbeiten. Ich hatte die einzige Person, die mir etwas bedeutete, verletzt, nur weil sie mich um die Rettung Konohas gebeten hatte.

Sollte ich sie nochmals verfolgen und nach Konoha gehen? Es dämmerte schon und in der Nacht wäre eine Reise gefährlicher geworden. Sakura…
 

Jeden weiteren Gedanken ausschaltend, abwesend ging ich langsam zurück nach Suna. Schließlich wollte ich einen warmen Unterschlupf für die Nacht finden. Auf meinem Weg entdeckte ich in meiner Nähe einen größeren Gegenstand auf dem Boden. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, dass es sich um einen Menschen handelte oder um einen Leichnam eines Menschen.

Kakashi! Sofort rannte ich auf ihn zu und fühlte seinen Puls. Er war zwar noch am Leben, trotzdem fiel mir eine große, blutende Wunde an seinem rechten Oberarm auf. Außerdem schien seine Ninja-Kleidung an einigen Stellen merkwürdig verbrannt.

Sein Auge war geschlossen und ich versuchte mit einem Medic Jutsu, das Sakura mir einmal beigebracht hatte, seine immer noch blutende Wunde zu schließen. Erst dann suchte ich vergeblich Spuren zu finden.

Aus mir unbekannten Gründen, ließ sich die Wunde nicht heilen und ich beschloss ihn nach Suna zu bringen. Ich nahm ihn auf meinem Rücken und rannte so schnell ich konnte, ich hoffte, dass ich ihn noch nicht zu spät gefunden hatte.

„Halte durch!“, flüsterte ich ihm zu.
 

Am nächsten Morgen, als Kakashi im Lazarett der Stadt zum ersten Mal wieder sein Auge öffnete, stand ich neben ihm und fragte ihn sofort was geschehen war. „Ich fühle mich merkwürdig fit. Danke Sasuke, dass du mich hergebracht hast ich stehe in deiner Schuld. Über den Grund, wieso du mich so vorgefunden hast, will ich dir nichts sagen. Das Wichtigste zu Beginn: Ich habe Hayatos Prüfungen bestanden und weiß nun den Aufenthaltsort des Steines.“

Kakashi hatte was?! Das Schicksal schien mir letztendlich doch wohl gesonnen zu sein.

Mein Instinkt ihn mit hierher zu nehmen hatte mich nicht enttäuscht.
 

„Und nein, Hayato hast du nicht getötet. Gerade als er niederfiel, tauchte das Schattenwesen, der Mörder Tsunades, wieder auf. Der Schatten war es auch, der den roten Pfeil auf dich warf. Hayato war bewusstlos und ich musste mich einen harten Kampf stellen, doch auch über diesen Kampf möchte ich schweigen, Sasuke. Aber ich kann dir sagen, dass es ein komisches Gefühl war, als kämpfte ich gegen das Böse selbst. Einen Gegner, der nicht aus Fleisch und Blut besteht, hatte ich nur selten und es war ein unheimliches Gefühl. Schließlich floh das Wesen, als Hayatos Diener mit Fackeln hinein gestürzt kamen. Der alte Mann selbst kam nach einigen Stunden wieder zu sich, du wurdest vorerst bewusstlos in ein Gefängnis geschickt. Hayato vertraute mir nach dem Kampf mit dem Schattenwesen. Er gab mir die Chance mich zu beweisen und die Prüfungen anzugehen. Doch reden wir nicht weiter darüber, ich habe die Karte und das ist das Wichtigste. Aber, wie konntest du eigentlich aus dem Gefängnis fliehen? Der Greis erfuhr es kurz nachdem er mir die Prüfungen vorgetragen hatte und er setzte sofort einige seiner Untergebenen auf dich an.“
 

Sollte ich ihm von der Person mit der Kapuzenkutte berichten und von dem Tanto?

Nein, es ging ihm nichts an…es war meine Sache. „Tut doch nichts zur Sache, sei froh, dass ich dich gefunden habe. Erzähl mir lieber vom Kampf mit dem Wesen, es wäre mir von Nutzen, falls ich mich ihm stellen muss…und früher oder später wird ein Kampf unausweichlich sein.“

„Ich sagte dir doch, ich werde dir nichts mehr sagen…akzeptier es.“

Wieso schwieg er? Kakashi konnte mir vielleicht die Schwachstellen des Wesens verraten oder seine Angriffstaktik. Unentbehrliche Informationen verschwieg er mir, ich spürte es. Im nächsten Moment fühlte ich, wie das Bedürfnis in mir wuchs ihn mit Gewalt dazu zu zwingen mir das Gefecht zu schildern. Doch dieses Mal konnte ich mich kontrollieren und ich wusste, dass es nicht ich war, der dieses Gefühl verspürte.

Kakashis Wille stand fest und daran ließ sich nichts ändern.
 

„Nun gut...aber wenn du die Wahrheit sagst, müssen wir Suna verlassen und den Stein suchen. Vielleicht jagen sie mich schon in der Stadt.“

Vor den Toren Sunas, zeigte Kakashi mir die Karte, die er von dem alten Mann bekommen hatte. Der Stein musste sich in eine Höhle in der Nähe der Grenze von Konoha zu Suna befinden, dort, wo Wälder und Wüste um die Herrschaft der Natur kämpften.

Die Reise dorthin war ohne größere Zwischenfälle und wir erkannten, dass wir unser Missionsziel bald erreicht hatten.
 

Als wir den Punkt auf der alten Karte erreicht hatten, fanden wir nur eine massive Felswand vor, die von einigen Wurzeln umschlungen war. Nach längerem Gesuche entschieden wir uns einige Felsblöcke zu zerschlagen und zu unserem Glück wurde ein Höhleneingang sichtbar. Im Inneren waren einige Fackeln am brennen und ich war verwirrt. Irgendetwas musste erst kürzlich diese Höhle betreten haben. Waren wir zu spät gekommen? War der Stein bereits entwendet worden? Eines wurde uns jedoch klar, der Höhleneingang war absichtlich versperrt worden. Langsam schlich ich in der Dunkelheit voran, dicht gefolgt von Kakashi.
 

Einige Zeit später kamen wir in eine größere Halle, die von seltsamen blauen Kristallen erleuchtet wurde. An der hinteren Wanden leuchtete in gelben Farben eine Art riesiges Wappen. Eine Sonne und einen Halbmond, darunter zwei Wesen. Unter der Sonne befand sich ein Wesen mit Engelsflügeln und unter dem Halbmond ein Geist oder eine Form eines Schattens. War es das Schattenwesen? Kein Zweifel, diese Höhle war einmal ein Versammlungsort des Ordens des Himmels gewesen. Das Wappen musste den Kampf zwischen Gut und Böse, Hikari und Kurayami darstellen. Vielleicht sollte es auch eine Art Mahnmal, ja, geradezu eine Warnung symbolisieren.
 

Vorsichtig gingen wir näher auf die Wand zu, bewundernd und ehrfürchtig zugleich.

Dann sahen wir es:

Eine Treppe führte zu einer schwarzen Mamorsäule, auf der ein ebenfalls tiefschwarzer Stein lag. Glatt geschliffen wie ein Diamant lag er dort…so simpel. Dieses unscheinbare Ding sollte den größten Schrecken der Menschheit beherbergen? Doch kein Zweifel, das musste der Sagen umwobene Umbra-Stein sein, das mächtige Artefakt. Es zog mich an, ich spürte die große Macht die es besaß. Das Verlangen es besitzen und zu forschen, wie ich es gebrauchen könnte, wurde immer große. Eine unstillbare Gier nach dem Stein erwachte. Es war das fremde, was in mir war. Schon damals bei meinem Aufbruch merkte ich es.
 

Was sah ich da?? Eine Person kniete vor der Treppe. Ich konnte nur die Form erkennen, eine dunkle Gestalt. Entschlossen ging ich auf die kniende Gestalt zu. Sie stand mir im Weg.

„Danke, dass du ihn hergeführt hast, Kakashi.
 

Diese Stimme… , dachte ich. Nein, es konnte nicht sein, unmöglich.

Als die Person plötzlich aufstand, sich umdrehte und ihre Kapuze abnahm, wurde meine Vermutung bestätigt und ungläubig traute ich meinen Augen nicht.

Tsunade! „Wie ist das möglich, das kann nicht sein…du bist…du bist…gestorben?! Ich sah es mit meinen eigenen Augen. Was geschieht hier?“

Tsunade lachte finster auf und lächelte. „Tot? Wenn ich tot wäre, könnte ich dann vor die stehen? Nein, ich habe diese Welt nie verlassen, jedoch wollte ich, dass du es glaubst.

Eine einfache Pille, die einen für einige Zeit bewusstlos macht. Außenstehende denken man wäre tot, was ja funktioniert hat.“ Wiederum kicherte sie boshaft. Für mich blieb jedoch unklar, weshalb sie ihren Tod vorgespielt hatte. Wie konnte die Hokage sich so geändert haben und ihre Heimat absichtlich ins Chaos stürzen wollen?

Das alles konnte ich immer noch nicht glauben. Ich dachte, ich würde im nächsten Moment seelenruhig in einem warmen Bett aufwachen. Doch wie sich herausstellte, war was passierte die bittere Wirklichkeit…

„Wieso das Ganze, wie konntest du nur alle verraten? Was willst du von mir?“

„Eine verständliche Frage, lasse mich alles erzählen. Ich habe mein Ziel ohnehin erreicht und du kannst nicht fliehen. Du hast bereits viel von dem Stein und von der Legende erfahren, dennoch ist die Legende falsch, wie ich herausfand. Der Orden des Himmels hatte Kurayami nicht in diesen Stein dort eingesperrt, sondern in eine Person und von Generation zu Generation wurde der Schatten vererbt. Jedoch bleib er fest verschlossen in der Seele der jeweiligen Person und Kurayami konnte sich nie befreien. Die Macht, die du in diesem Stein spürst existiert dennoch. Der Umbra-Stein ist die Lösung aller Probleme.“ Bei diesen funkelten ihre Augen. Ich verstand trotzdem wenig. Was hatte das alles mit mir zu tun und wenn Kurayami nicht in diesem Stein ist, wofür sollte er dann gut sein?
 

„Der Stein ist die Waffe, die Jahrhunderte lang gesucht wurde. Die Wenigen, die die Legende kannten wurden verraten. Der Anführer des Ordens bannte den Schatten nicht in den Stein, sondern erschuf die Macht, die Kurayami für immer vernichten konnte, falls er je wieder befreit werden sollte. Allerdings war diese Macht trügerisch und schwer zu kontrollieren also war es für ihn nur eine Notlösung und er zog eine Verbannung vor. Ich selbst bin jedoch gezwungen das Risiko einzugehen. Verstehst du immer noch nicht? Du bist Kurayami.
 

Der Schatten ist schon seit deiner Geburt in dir. Nun jedoch beginnt Kurayami seine Kraft zu konzentrieren und er ist kurz davor auszubrechen. Du bist eine Gefahr für die gesamte Menschheit geworden. Als ich jenes alte Buch des verräterischen Anführers fand und mir die ganze Wahrheit offenbart wurde, suchte ich überall nach der Person, in der sich Kurayami befand. Zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Tod vortäuschte, wollte ich mir nur eine Auszeit verschaffen, um ihn Ruhe zu forschen. Hayato, dem ich von allem berichtete, wollte nach den Aufenthaltsort des Steines suchen, der mir ebenfalls völlig unklar war. Falls es schwierig werden würde, den Stein zu bekommen, versprach ich ihm Personen zu schicken.

Kakashi hielte ich für den besten Gehilfen, du warst mir zu…hmm…zu leichtsinnig.

Meinst du ich erkannte deine Gedanken nicht? Du hast alles und jeden gehasst und du dachtest, du wärest der mächtigste Ninja. In der Tat warst du mächtig und so bezog ich dich in meinen Plan ein.“ Sie zwinkerte mir zu. „Ein Schicksalsschlag wie sich herausstellte. Hayatos Reaktionen auf meinem Tod waren allerdings nicht gespielt, auch ihn belog ich, er diente mir nur als Marionette meines Willens. Alles…wirklich alles war notwendig. Ich werde als Heldin gefeiert werden, als Retterin der Menschheit, wenn ich den Schatten der Welt vernichte.

Doch weiter: Es passierte, das der Schatten in dir sich zu regen begann. Ja, Sasuke, das Würgen Hayatos war eine Handlung von Kurayami in dir. Kakashi berichtete mir sofort davon und ich wusste, dass du die gesuchte Person warst.“
 

„Ja, als du Hayato gewürgt hast, war der perfekte Augenblick für mich. Ich schaltete dich kurzer Hand mit einem Betäubungspfeil aus, denn Hayato war ja schon bewusstlos. Meine Ninken beauftragte ich, Tsunade zu benachrichtigten. Doch dann passierte etwas Ungeplantes. Eine verdammte Gestalt hinderte mich am Tore dieses Tempels. Ich wollte den Stein holen, während du im Gefängnis bleiben solltest. Diese Person griff mich jedoch an und verletzte mich schwer. Als ich wieder im Lazarett von Suna aufwachte, hatte ich den genialen Gedanken, dich einfach hierher mitzunehmen. Zwei auf einen Streich.“

Nun lachte auch Kakashi hinter mir.
 

Ich begann zu verstehen, alles machte plötzlich Sinn und ich wusste, was ich in der letzten Zeit in mir spürte und was mich immer öfter zu manipulieren schien. Die Kontrolle über mich besaß jedoch ich und ich war sicher, ich würde sie nie verlieren.
 

„Wir müssen den Schatten vernichten, solange er noch in dir ist…Vergib mir, Sasuke.“

„Nein, vertraut mir ich kann Kurayami kontrollieren. Es ist nicht nötig ihn zu vernichten.“

„Er wird dich früher oder später einfach unterdrücken, sodass deine Seele seinem Willen unterliegt. Es gibt keine andere Möglichkeit. Hier und heute werden wir es beenden.“

„Das werde ich nicht zulassen.“ rief ich laut und bereitete mich auf eine Flucht vor.

Gegen Tsunade, eine der drei Sannin, hatte ich - so mächtig ich auch geworden war - keine Chance. Außerdem war ich in Unterzahl, Kakashi hatte mich ganze Zeit verraten.

Diese Wahrheit traf mich ungewollt ziemlich hart…
 

Als ich meine Flucht plante und Tsunade auf mich zukam, tauchte jedoch plötzlich nur unweit von mir entfernt die verhüllte Person auf, die mir anscheinend schon zwei Mal das Leben gerettet hatte. „Nimm den Stein und flieh!“ Ich hörte erstmals die Stimme der Person, tief und ohne große Emotionen. Ein Mann, dachte ich. Gedankenlos befolgte ich seinen Befehl und rannte auf den Stein zu, während die Person Tsunade wegstieß und sich ebenfalls für einen Kampf bereit machte, ich konnte sein Chakra drastisch steigen fühlen. Aus den Augenwinkeln sah ich Tsunades leuchtendes Bein aufblitzen.

Den Stein nahm ich und steckte ihn reflexartig in einer meiner Taschen, nun sah ich mich Kakashi gegenüber. Sollte ich es hier wagen? Ja, ich führte das Goukakyuu no Jutsu aus und ein riesiger Feuerball erfüllte die Halle. Kakashis Schreie und dessen Echo drangen an meinen Ohren und ich wusste, dass mein Angriff erfolgreich gewesen war. Doch ich wusste auch, dass Kakashi nicht leicht zu besiegen war und keuchend sah ich ihn unversehrt, als der Feuerball verschwunden war. Genauer gesagt sah ich nicht nur einen Kakashi, sondern hunderte die fast die gesamte Halle ausfüllten. „Dreckige Doppelgänger“, knurrte ich.

Meine Chakra konzentrierte ich nun auf meine Shuriken und als diese aufflammten, warf ich sie auf die vielen Kopien. Gerade rechtzeitig, denn sie kamen auf mich zu.
 

Sofort wollte ich meinem Einfall zujubeln, jedoch erschienen unerwartet Kakashis dreckige Köter aus der Erde auf und attackierten mich. Eines erwischte mich im Bein und ich spürte große Schmerzen. Geistesgegenwärtig warf ich einige Drahtseile aus, um die immer noch durch die Halle schwirrenden, brennenden Shuriken einzufangen. Mit gedanklicher Bewegungsvorhersage gelang es mir, sie ein weiteres Mal nun auf diese Hunde zu schleudern. Einer nach dem Anderen fiel tot und brennend um. Ich packte mir an meiner Wunde und fühlte warmes Blut.
 

Kakashi applaudierte. „Respekt, Sasuke…flink und schnelle Auswahl an starken Techniken.“

„Und was ist mit dir Kakashi?! Kannst du nicht alleine kämpfen? Du musst schon mehr aufbringen, um mich zu besiegen.“

Ein ohrenbetäubender Schrei von Tsuande unterbrach unseren Kampf. Ich hatte die anderen Beiden völlig vergessen. Die verhüllte Person stand vor der nun sich vor Schmerzen krümmenden Tsunade. Ohne dass ich irgendetwas Besonderes beobachten konnte, schien sie unaufhaltsame Qualen zu erleiden. Ein mächtiges Genjutsu war hier am Werk.

Kakashi schien beeindruckt und abgelenkt…diesen Moment musste ich unbedingt ausnutzen. Rennend erreichte ich das Tor und feuerte viele kleinere Feuerbälle aus meinem Mund, um den Eingang zu verschließen. Die drei einzusperren war meine einzige Hoffnung lebend zu entkommen…
 

Nun schien die Flucht perfekt. Die Sonne erstrahlte im vollen Glanz und ich nahm einen tiefen Atemzug des lieblichen, reinen Dufts. Was sollte ich jetzt tun und wer dieser Mann auch war, ich sprach ein Gebet für ihn. Ich entschloss mich nach Konoha zu gehen, um Sakura aufzusuchen. Sie war das Einzige, was mir geblieben war.
 

Über die Reise nach Konoha gibt es nichts zu berichten. Ich war von vielen Gedanken verfolgt und begann mein Schicksal zu akzeptieren.

In Konoha angekommen, sah ich das, wovon Sakura mir berichtet hatte…

Die meisten Häuser waren verlassen und der allgemeine Lärm war verschwunden. Es schien so, als hätte das Leben selbst Konoha verlassen. Mein Herz war betrübt und Schuldgefühle plagten mich. Wäre ich damals bloß mit Sakura gegangen. Doch ich hatte mich anders entschieden und musste damit klarkommen. Nun jedoch sah ich meine Heimat. Meine Augen füllten sich mit Tränen als ich dieses Konoha sah. Langsam wanderte ich zu Sakuras Haus.

Ich wurde gehindert es zu betreten.
 

„Sieh mal einer an, Sasuke ist also doch noch gekommen. Zufrieden was aus Konoha geworden ist? Bist du hier um dir das Schauspiel anzusehen und vor Freude zu applaudieren? Sakura hat nur noch geweint als sie zurückkam…so habe ich sie noch nie erlebt. Und jetzt hast du tatsächlich den Nerv sie zu besuchen, nach alledem was du ihr angetan hast?! Du hast uns alle verraten, Sasuke und du wirst Sakura nur über meine Leiche sehen!! Ich werde darum kämpfen wenn es nötig ist, kehre um!“

Ich blickte mich um und entdeckte hinter mir den bekannten Blondschopf…Naruto, wer sonst? Er schien ungewohnt ernst und wütend zu sein.

„Was ich will, geht dich nichts an, Naruto. Es rührt mich, wie wichtig dir Sakura ist. Ich habe allerdings nicht vor zu kämpfen und auch nicht umzukehren. Konoha selbst ist mir egal…ich bin wegen Sakura hier und wegen nichts sonst, ich habe ihr einiges zu erklären und du wirst mich nicht daran hindern“ Mit einem Kampfschrei erschuf er vier Kagebunshin, die mich

in die Luft traten. Schlauer Trick, damit hatte ich nicht gerechnet. Zuletzt stieg auch er nach oben, doch ich führte sofort das Shishi-Rendan aus. Meine schnellen Schläge und Tritte trafen ihn hart und enorm viel Staub wurde aufgewirbelt, als er zu Boden fiel.

Zu meiner Überraschung stand er noch mit letzter Kraft auf, wobei er sich Blut von seinem Mundwinkel abwischte. „Du wirst Sakura nicht noch mal verletzten.“ Er gab immer noch nicht auf, die Zähigkeit dieses Burschen nervte mich und ich spürte den Schatten in mir. Verkrampft sank ich zu Boden und Naruto blickte mich verwundert an.

„Lauf Naruto!! Ich weiß nicht wie lange ich den Schatten noch aufhalten kann!“

Ich fühlte eine Kraft in mir aufkommen und das Bedürfnis Naruto zu vernichten, das alles zu beenden. Meine Handflächen blitzten auf und all mein Chakra floss in sie hinein.
 

„Halt!“ Wir beide blickten zur Tür des Hauses. Sakura! „Hört auf damit! Ihr braucht nicht zu kämpfen…seht euch an, wie weit ist es schon gekommen, wenn Freunde zu Feinde werden?“ Sofort stoppte ich meinen Angriff und spürte den Schatten verschwinden. „Sakura, ich muss mit dir reden, bitte! Ich weiß ich habe dich verletzt, doch lass es mir dich erklären…das war nicht ich, ich war nicht ich selbst!“

Verwirrt blickte Sakura mich ungläubig an. Nach kurzer Zeit machte sie jedoch ein Zeichen mir ins Haus zu folgen. Zu Naruto sagte sie: „Noch einmal danke Naruto, deine Sorge um mich hat mich berührt, doch du solltest jetzt zu Hinata gehen, ich komme alleine klar, ehrlich.“ Knurrend ging er davon, immer noch verwundert über meine Aufforderung zu fliehen und ich selbst betrat das Haus und war froh, dass Sakura mir eine Chance gab.
 

Im Haus sah ich Ino an dem großen Holztisch sitzen. Sie schien zornig und blickte mich grimmig an. „Kannst du mich bitte mit Sasuke alleine lassen, Ino? Danke, dass du bei mir warst ich melde mich bei dir und…Kopf hoch.“ Mit einem letzten verächtlichen Blick zu mir herüber verließ Ino stumm das Haus. Als die Tür zuging, trat eine bedrückte Stille ein.

Nach einer ganzen Weile des Schweigens ergriff ich die Initiative.
 

„Es tut mir Leid, Sakura. Ich kann deine Enttäuschung und Wut verstehen, doch ich bin gekommen, um dir mitzuteilen, dass Tsunade noch lebt. Ihre Leiche war ein einfacherer Klon ihrer selbst…“ Sakura vergaß ihren Ärger, diese Neuigkeit ließ sie alles andere vergessen.

„Tsunade…lebt?! Wo ist sie? Erzähl mir alles!“ Gerade als ich anfangen wollte, sie über alles aufzuklären, wurde ich von einer mir allzu bekannter Stimme unterbrochen.
 

„Sakura, pass auf!! Es ist nicht der Sasuke, den du kennst. Eine dunkle Macht hat ihn übernommen und uns allen droht das Ende…!“

Kakashi hatte es also geschafft aus der Höhle zu kommen, eigentlich hatte ich es schon erwartet. Er hatte mich nicht enttäuscht…

Sakura blickte mich verwundert an und wirkte verstört.

„Alles ist in Ordnung, Sakura. Du musst mir vertrauen, ich werde dir später alles erzählen, aber bitte bleib jetzt im Haus, ja?“ Ich blickte ihr ganz tief in ihre grün funkelnden Augen. „Hast du mich verstanden?“, wiederholte ich nochmals. Sie nickte mir erschrocken zu und ich war erleichtert. Während ich durch die Tür ging, blickte ich ein letztes Mal zurück…
 

Auf einem der Äste sah ich schließlich Kakashi stehen. Unter den Baum lag noch sein Heft.

„Kakashi, begreifst du immer noch nicht? Ich habe den Schatten unter Kontrolle, du brauchst mich nicht zu vernichten. Kurayami wird sicher in mir verschlossen bleiben.“

„Nein, Sasuke. Das Risiko kann ich nicht eingehen. Allein dass du deinen Helfer hast Tsunade töten lassen zeigt mir, das das Böse immer mehr von dir Besitz ergreift.“

„Meinen Helfer? Ich kenne diese Person nicht und habe mich in der Höhle nur gegen euch Beide verteidigt, du hättest ebenso gehandelt. Tsunade ist also jetzt tatsächlich tot sagst du? Diesmal trifft es mich jedoch wirklich nicht und es liegt nicht an Kurayami. Sie war einfach zu besessen eine Gefahr zu vernichten, die noch gar nicht vorhanden ist. Wenn du nicht wie sie enden willst, rate ich dir mich in Ruhe zu lassen.“

Kakashi schüttelte den Kopf: „Du verstehst also immer noch nicht?! Nein, Sasuke, vergleiche uns nicht. Ich hätte mich selbst umgebracht, um die Welt zu retten. Nun muss ich dafür dich vernichten und es zu Ende bringen hier und jetzt.“ „Wie du willst, vergib mir, Partner.“
 

Während ich mich für einen Kampf bereit machte, konzentrierte er mit einem lauten Kampfschrei sein gesamtes Chakra. Blitze umgaben seine Handflächen. Die Raikiri-Technik, die einzige Technik, die Kakashi selbst entwickelt hatte. Welch Ironie…

Obwohl ich mich auf diese Technik vorbereitet hatte, konnte ich ihr nicht ganz ausweichen und wurde an der Schulter getroffen, außerdem wurde ich von den Füßen gerissen.

Während ich durch die Luft flog und das Gefühl hatte, ich hätte einen Arm verloren, flog plötzlich der Umbra-Stein zu Boden. Wie in Zeitlupe sah ich in auf den Boden fallen und in viele einzelne Bruchstücke zersplittern.

Neeeein!“, hörte ich Kakashi keuchend schreien. Ich selbst schlug ebenfalls hart auf den Boden auf. Meine Schulter war anscheinend ebenso zertrümmert worden, wie der Stein und ich erlitt unbeschreibliche Schmerzen. Hätte ich den Schlag ganz abbekommen, so wäre ich wahrscheinlich nicht mehr an Leben gewesen.
 

Als der Umbra-Stein jedoch zerstört wurde, fühlte ich wie die verloren gegangene Macht in mich eindrang und den Schatten ernährte. Ich kämpfte erneut innerlich gegen den Schatten an, doch er war einfach zu mächtig geworden. Er beherrschte mich, ich hatte den Kampf gegen mich selbst verloren.
 

Mit meinen Armen stützte ich mich ab und kam auf die Beine, meine Schmerzen waren vergessen. Ungläubig und mit großen Augen starrte er mich an.

Nun war ich es, der anfing boshaft zu lachen. „Haha, Vogelscheuche. Hast du wirklich geglaubt mit so einer einfachen Technik könntest du mich, den größten und mächtigsten Ninja der Gegenwart besiegen? Nun wirst du bezahlen für deinen törichten Versuch mich zu töten.

Aber hey, sieh es positiv, du wirst deinen Daddy hallo sagen können.“ Ich zwinkerte ihm zu und er schien den Höhepunkt seines Zornes erreicht zu haben. Erneut blitzten seine Handflächen auf. Nein, eine zweite Raikiri Attacke würde für ihn zu anstrengend sein und ich lachte ihn aus. „Traurig, dass du einmal mein Mentor warst. Wenn die Raikiri-Technik schon deine stärkste ist, sieht es schlecht für dich aus, soll ich dir mal mein Chidori zeigen?“ Auf der Stelle konzentrierte ich mein Chakra und spürte, wie die gesamte fremde Macht in meine Hände floss. Es fühlte sich einfach nur gut an und ich genoss diese Energie.

Schwarze Blitze umgaben meine Handflächen und das Holz der mich umgebenden Bäume fing an zu zersplittern. Ich schrie auf und ging auf Kakashi los. Das Ende stand bevor…
 

Kakashi war chancenlos. Nichts stand meiner Macht im Wege und ich durchschlug Kakashi.

Doch was war das, die Welt veränderte sich. Ich sah Sakura vor mir liegend, leblos…

In ihrem Bauch ein großes Loch. Hatte ich sie getötet... „Nein! Sakuraaaaa!“ rief ich, nahe den Verstand zu verlieren. Im meinem Innern herrschte das totale Chaos. Den Schatten in mir verfluchte ich, was hatte er aus mir gemacht, wozu hatte er mich getrieben?!
 

Erneut rang ich mit mir und plötzlich sah ich die normale Welt wieder. Kakashi war es nun der auf dem Boden lag. Natürlich…sein Genjutsu… mit letzter Kraft hatte er wohl mich in eine Illusion getrieben.

Wie aus heiterem Himmel hatte ich einen Geistesblitz…ich musste es einfach riskieren, auch wenn ich völlig unsicher war. Es war die letzte Hoffnung, den gehemmten Schatten zu besiegen.
 

„Spaltet die Dunkelheit und das Licht wird in einem neuen Glanz erstrahlen!“
 

Natürlich, das Tanto hatte ich vollkommen vergessen. Instinktiv nahm ich den Dolch aus seiner Scheide und rammte es mir mit voller Wucht durch das Herz. Ein unbeschreibliches Gefühl verspürte ich. Ein grelles Licht strahlte die Auftrittstelle auf und ich fühlte wie das Böse mich verließ und außerhalb von mir sammelte. Die gesamte Macht wurde aus mir förmlich herausgerissen und ich erlitt außergewöhnliche Qualen. Mein Schrei erfüllte den ganzen Wald und die Vögel flatterten aus den Bäumen heraus. Sakura kam aus der Tür gerannt. Bestürzt betrachtete sie das Schauspiel während sie auf mich zu rannte.

Als der gesamte Schatten mich verlassen hatte, löste sich das Tanto auf und hinterließ nicht eine Wunde, nicht einmal eine Narbe. Ich fühlte mich bereinigt und frei. Mit einer neuen Kraft beseelt, doch dieses Mal war es die Kraft des Lichtes und ich brauchte sie nicht zu fürchten.
 

Ich blickte mich um und sah ein schwarzes Wesen vor mir ohne jede Form.

„Raahr, endlich bin ich frei. Nach tausenden von Jahren bin ich frei!“

Kein Zweifel, Kurayami war leibhaftig vor mir, erschien jedoch äußerst schwach.

Plötzlich geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Das Böse, Kurayami kehrte in den leblosen Kakashi ein, der kurze Zeit später aufstand, als wäre nichts passiert. Er nahm seine Augenbinde ab und ich erkannte, dass das Sharingan schwarz geworden war und nun kein normales Auge mehr war. Er blickte mich so eine ganze Weile an und ich konnte mich nicht rühren. Lachend drehte er sich um und verschwand.

„Ich werde zurück zur Höhle kehren, Sasuke. Bin noch zu angeschlagen für eine komplette Vernichtung der widerwärtigen Menschheit.

Danke, dass du mich befreit hast. Versuche mich doch aufzuhalten wenn du kannst.“ Es war nicht Kakashis Stimme, die gesprochen hatte, sondern eine tiefe furcht erregende Tonart.

„Ich werde kommen und dich vernichten, Kurayami.“ Lachend verschwand Kakashi und rannte in den finsteren Wald hinein. Sakura blickte mich weinend an. Wortlos und das Geschehene verarbeitend, gingen wir zurück ins Haus. Ich konnte alles kaum glauben und Sakura war mein einziger Trost, wäre sie nicht da gewesen, so hätte ich gewiss meinen Verstand verloren. Nach einer langen Zeit, begann ich ihr von meiner gesamten Reise zu erzählen, all das, was ich in diesem Buch hier niedergeschrieben habe, auserwählter Leser des Schicksals. Sakura weinte umso mehr, als ich ihr von Tsunade und die Ereignisse in der Höhle erzählte, wo sich schließlich alles aufgeklärt hatte. Wir umarmten uns und ich blickte in ihr Tränen gezeichnetes Gesicht.
 

„Es tut mir Leid, Sasuke…ich hatte ja nicht die geringste Ahnu…“ Sie anblickend legte ich ihr ein Finger auf die Lippen. „Nein Sakura, du musst dich für nichts entschuldigen. Ich selbst war es, der zu eigensinnig, zu anfällig für das Böse war, der Schatten hatte leichtes Spiel.

Oft genug wollte ich sogar, dass die Kraft des Schattens zum Vorschein kam.

Ich bin derjenige, der vieles zu entschuldigen hat, doch ich kann es nicht, zu viele meiner Taten sind unverzeihbar. Mir ist vieles klar geworden, Sakura. Du warst es, die mich die ganze Zeit vor den Schatten gerettet hat. Du warst die Kraft, die mich befreite.

Ich…ich…liebe dich.“
 

Nun war es raus, das Gefühl, das mich die gesamte Reise über heimsuchte. Sakura war der Mittelpunkt meines Lebens geworden, nein, sie war mein Leben. Es war der richtige Zeitpunkt gewesen, ihr das mitzuteilen.

Sakura errötete. Ich spürte, wie sie ihre sanften Lippen leicht auf meine drückte und zu mir herüber kam. Ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks, das ich noch nie erlebt hatte, fühlte ich.

Mein ganzer Körper war voll von diesem Glück. Dieser Moment sollte nie Enden und ich nahm sie fest in meinen Armen während wir uns noch immer leidenschaftlich küssten.

All unsere Sorgen, alle Schmerzen der vergangenen Monate konnten wir nun endlich vergessen, denn wir hatten uns und nur das war es, was zählte.
 

Was in diese restliche Nacht angeht, so sind Details nicht wichtig für dich, Leser. Lass mich dir nur so viel sagen, es war die schönste Nacht meines gesamten Lebens und Sakura wollte ich nie wieder alleine lassen…
 

Im Moment sitze ich hier, denn ich kann nicht einschlafen. Zu viele Gedanken beschäftigen mich. Vergangene Bilder verfolgen mich und lassen mir keine Ruhe. Du solltest Mal Sakura schnarchen hören. Vorhin musste ich grinsen, als ich sie so süß und unbekümmert habe schlafen sehen. Sie schläft tief und fest.
 

Dies hier sind die letzten Zeilen meines Buches, das ich gleich noch zur Küste bringen werde. Ich hoffe nur, du bist die richtige Person und bist stark genug meinen Platz einzunehmen. Überhaupt bete ich, dass meine Notiz gefunden und dass dieses Buch überhaupt gelesen wird. Ich wollte dir all meine Gefühle beschreiben und war hundertprozentig wahrheitsgetreu. Vielleicht konntest du dich ein wenig in meine Lage versetzen, das Geschehene ist jedoch einzigartig und meine Geschichte soll niemals vergessen werden…sie betrifft die Zukunft aller Menschen. Das Licht selbst möge uns beistehen…
 


 


 

Es ist viel passiert in der letzten Zeit, die Geschichte wurde fortgesetzt. So bin ich es selbst, der die Truhe aufgebrochen und mein eigenes Buch fortgenommen hat. Sakura meinte, ich sollte hier weiter schreiben, sodass alles nie in Vergessenheit geraten soll. Meine Kindeskinder sollen hiervon noch erfahren. So weiß ich dennoch nicht, wer diese Geschichte eines Tages tatsächlich lesen wird, trotzdem wende ich mich an dich, Leser. Vermittle die Geschichte und trage sie in die weite Welt hinaus, achja, genieße das Leben solange du es noch hast. Das Leben ist ein Wunder, dass habe ich letztendlich auch gelernt.

Lasse den Schatten nicht dein Herz befallen…
 

Nachdem ich dieses Buch hier in die Truhe eingeschlossen und versteckt hatte, machte ich mich noch in der Morgendämmerung auf dem Weg zu der Höhle, den Versammlungsort des Ordens und den Schauplatz des Wendepunkts meines Lebens. Sakura ließ ich schlafen, sie sollte nicht dabei sein, falls ich letztendlich doch versagen sollte.
 

Dort angekommen, sah ich am Eingang jene Person in der Kapuzenkutte, der ich mein Leben verdankte. Er hatte mir das Tanto gegeben, was mich von dem Schatten befreite, er hatte zu meiner Verteidigung Tsunade getötet und mir zur Flucht verholfen. Verunsichert ging ich auf ihn zu, denn ich wollte ihm wenigstens meinen Dank aussprechen.

„Hey du, ich weiß zwar nicht wer du bist, aber ich wollte dir danken, du hast mir mehrmals das Leben gerettet. Ich weiß gar nicht wie ich das alles wieder gut machen kann, vielleicht wirst du sogar als Retter der Menschheit gefeiert werden. Die Erinnerung an dich wird nie erloschen sein und ich werde noch oft an dich denken.“
 

Der verhüllte Mann lachte „Kein Problem. Ich habe dir nur auf die Sprünge geholfen. Du hast richtig gehandelt. Du bist der Retter der Menschheit. Schreite voran und beende es. Du wirst den Schatten ganz von der Welt vertreiben, kleiner Bruder.“ Mit diesen Worten legte der Mann seine Kapuze ab und ich erkannte ihn. Itachi… Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, war vollkommen überrascht und ich wollte ihm noch so viele Fragen stellen, doch während ich ein einziges Mal kurz blinzelte, war er erneut verschwunden. Keine Spur war mehr von ihm zu finden.
 

Geschockt und verwundert ordnete ich meine Gefühle ein. Ein Gedanke jedoch ließ alle anderen Gedanken erblassen, der Gedanke an Kurayami. Und so ging ich voran in die Dunkelheit der Höhle.
 

Das Leuchten der Kristalle und die riesige Halle weckten Erinnerungen. Dann sah ich Kakashi, genauer gesagt Kurayami. Er schien das Wappen zu begutachten und berührte lachend mit seiner Hand das dargestellte Schattenwesen. Kakashi spürte meine Anwesenheit.

„Ich gebe zu ich hatte meine Zweifel, ob du tatsächlich kommen würdest, Sasuke. Du bist mutiger, als ich gedacht habe. Zum Lob wird dir auch die Ehre zuteil, der erste Mensch zu sein, der durch mich sterben wird. Ihr seid einfach unbelehrbar.

Noch immer spüre ich den Zorn der Menschheit und die Selbstsucht der Menschen schwer in der Welt liegend, ihr habt euch nicht im Geringsten verändert. Doch keine Angst, wenn ich erst einmal diesen dreckigen Menschenkörper los bin, werden deine Freunde dir folgen.“
 

Ohne Worte suchte ich verzweifelt nach einer Möglichkeit, das Schattenwesen zu vernichten. Ich hatte ihm nichts zu sagen, ich wusste, dass ich ihn aus der Welt vertreiben musste

- und zwar für immer
 

Er stand noch immer regungslos an der Wand mit den Wappen und so rannte ich auf ihn zu. Kurz vor ihm stoppte ich, um ihn zu überraschen und warf meine Shuriken auf ihn.

Ohne große Wirkung prallten sie von einer Art Schutzschild ab, dass Kakashi umgab.

„Du kannst mich nicht besiegen, dummer Narr! Der Schatten selbst ist dein Gegner.“

Er kam nun auf mich zu und allein seine dunkle Aura ließ mich schwanken. Etwas riss mich zu Boden und eine unvorstellbare schwarze Energie erfüllte die Halle.

Kakashi packte mich am Hals und zog mich hoch. Ja, wehrlos und dem Tode nahe blickte ich ihn das letzte Mal in seine schwarzen Augen. Taub schwebte ich über den Boden, während er immer fester zudrückte und das Böse mich innerlich zerfraß. Plötzlich ließ er mich fallen.
 

„Lass ihn los!“ knurrte jemand von allen Seiten. Tausende Naruto-Doppelgänger waren erschienen und als ich spürte wie eine neue Hoffnung mir Kraft gab, sah ich auch, dass hinter mir Ino und Sakura aufgetaucht waren. „Du bist nicht allein, Sasuke, wir werden mit dir kämpfen.“ Ich nickte ihnen zu. Das hatte ich nicht erwartet, das Schicksal bewies wieder einmal, wie falsch ich mein ganzes Leben lang gedacht und gehandelt hatte. Ich war zu eigensinnig und vergaß das, worum es im Leben ging. Vieles hatte sich geändert…
 

„Lästige Fliegen!“, rief Kurayami und er holte Kakashis Kunai des fliegenden Donnergottes aus dessen Gürtel und so wurden die Doppelgänger durch das veränderte Kunai, dass nun durch die dunkle Energie verstärkt war, besiegt, sodass nur noch der echte Naruto übrig blieb.

Plötzlich blitzen Kakashis Handflächen ein weiteres Mal auf. Diesmal beide…eine doppelte

Raikiri Attacke mit zwei Händen…einfach unglaublich wozu er in der Lage war. Ino und Naruto wurden hart getroffen und gegen die Wände geschleudert. Nun kam er auf mich zu. „Es ist vorbei Sasuke!“, schrie Kakashi. Instinktiv schloss ich meine Augen…war ich tot?
 

Als ich meine Augen wieder öffnete, wurde mein Herz zerrissen. Sakura lag leblos vor mir, wie im damaligen Genjutsu von Kakashi. Sie hatte sich vor mich geworfen und sich geopfert, um mir das Leben zu retten. Ein Schrei der Trauer ließ die Erde beben. Nein, ich konnte es kaum glauben. Ich nahm Sakura in die Arme und meineTränen fielen ihr aufs Gesicht. Ja, ich spürte eine unendliche Trauer und drückte mein Gesicht gegen den tauben Körper von Sakura. Sie konnte nicht tot sein, sie durfte nicht tot sein…
 

Plötzlich musste ich sie wieder auf den Boden legen, denn ein weißes Licht, gleich des Sonnenscheines, blendete mich. Sofort spürte ich die Wärme, die nun von Leichnams Sakuras ausging. Als meine Augen wieder in der Lage waren zu sehen, traute ich ihnen nicht.

Aus Sakura Rücken ragten weiße Federn hervor, gleich eines Vogels. Es wurden immer mehr Federn, die sich zu beiden Seiten hin ausbreiteten. Sie mutierten zu Flügeln…zu

Engelsflügeln. Mein Blick fiel gleich darauf zum Wappen. War es möglich das…?
 

Während ich also die Wand inspizierte, fühlte ich eine Bewegung. Sakura öffnete ihre Augen und schwebte nun mit ausgestreckten Flügeln mitten in der Halle, eine helle Aura aus weißen Blitzen umgab sie. Ich wischte meine Tränen weg und konnte kaum glauben was ich da, sah…Hikari… in Sakura…
 

„Nein, wie ist das möglich?! Das kann nicht sein!! Arrrrgh…“, hörte ich Kakashi schreien, der sich durch das Licht geblendet die Hände vor sein Gesicht hielt…sein Sharingan wurde wieder normal und er verdeckte es sofort mit seinem Stirnband.

„Es ist vorbei, Schatten der Welt. Kehre in die Unterwelt zurück und komme nie wieder!“

Ich nahm die lieblichste und reinste Stimme war, die ich je gehört hatte. Obwohl Sakura gesprochen hatte, wusste ich, dass Hikari ihren Geist kontrollierte.
 

Ein weißer Lichtstrahl erfüllte die Halle. Er durchbrach Kakashis Schutzschild und traf ihn.

„Neeeeeeein!“, war das letzte, was ich je von Kurayami gehört hatte, er war vernichtet. Zurück blieb nur der von dem Licht gereinigte Körper Kakashis.
 

Ich blickte hoch zu Hikari und musste erneut Tränen vergießen, Tränen des Glücks.

„Ich danke dir, junger Uchiha. Ohne dich, wäre die Welt dem Bösen verfallen und ich wäre nie aus meinem Schlaf erwacht. Zum Dank erwecke ich deine Freunde zum Leben, denn auch sie haben Großes vollbracht. Ich werde nun ebenfalls diese Welt auf ewig verlassen und überlasse euch Menschen das Schicksal der Erde. Danke, Sasuke…“

Mit diesen Worten kehrte Hikari zurück zum Boden und ihre Flügel verschwanden. Nun lag Sakura so vor mir, als wäre nie etwas mit ihr geschehen und abermals öffnete sie ihre Augen zeitgleich mit denen von Ino, Naruto und sogar Kakashi. Alle fühlten sich so, wie aus einem Jahrhunderte langem Schlaf erwacht. „Was…was ist passiert?“, fragte Sakura schwach und wir küssten uns. Meine Freude war unendlich und war der glücklicher denn je.

„Dies ist also das Ende meiner Reise, die Mission ist abgeschlossen…“, dachte ich und half Sakura lächelnd auf die Beine. Kakashi war der Verirrteste von allen. Ich hatte ihm verziehen zu Mal er nur das getan hatte, was er für richtig hielt und ich konnte ihm nichts vorwerfen.

Wir kehrten gemeinsam zurück nach Konoha.
 


 


 

Zwei Jahre sind vergangen und dies hier wird sicherlich der letzte Eintrag meines Buches sein. Ich hatte einfach das Gefühl, dich Leser dieses Buches aufzuklären, was nach der Vernichtung Kurayamis passiert ist. Sakura und ich sind übrigens immer noch zusammen und glücklicher als je zuvor, wir wollen in der näheren Zukunft eine Familie gründen. Kakashi, Ino und sogar Naruto sind unsere besten Freunde geworden. An Narutos lebendige Art habe ich mich inzwischen gewöhnt – so ist er nun mal… Er ist übrigens auch neuer Hokage geworden. Nicht nur durch ihn hat sich Konoha von den Vorfällen erholt und die meisten Einwohner sind zurückgekehrt.

Alles ist genauso wie vorher, nur das ich jetzt das Leben mehr schätze und das Glück was ich besitze in Ruhe genieße. Meine Geschichte musste ich schon tausende Male erzählen und ich glaube, ich habe sie immer unterschiedlich wiedergegeben, obwohl ich Tsuande immer ganz aus meiner Erzählung raushielt.

Am Anfang wurden wir Fünf noch als Helden verehrt, doch inzwischen ist der Alltag wieder eingetreten.

Achja, ich soll den Leser dieses Buches noch schön von Sakura grüßen, sie macht gerade das Essen und ich sage dir, sie ist eine ausgezeichnete Köchin geworden.
 

Tja, das wars dann wohl, meine Lebensgeschichte ist bis hierhin zu Ende und ein neues Kapitel beginnt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _senorita_marie_
2010-01-01T23:41:45+00:00 02.01.2010 00:41
Oh gott
ich habe gerade von deiner bf die mail erhalten und dachte mir "hey, es zu lesen kann ja nicht schaden"
und ich bin froh deinen shot gelsen zu haben XD
und sie hatte recht
einfach nur genial
ich weiß nur nicht wo ich anfangen soll, dir zu sagen, was ich super finde und was nicht^^

also der inhalt ist echt der hammer
einfach genial
es ist alles soooo toll beschrieben
die gedanken von sasuke
die handlunegn
die umgebung
die einzelnen personen
einfach nur atemberaubend

das heißt, ich habe diesen shot gleich zu meinen favos getan^^
dann kann ich sie ja immer wieder lesen..

und ich würde es super finden, wenn es nicht nur bei diesem shot bleibt^^
so ein talent wie du hast, kann doch nicht im verborgenen bleiben
wie schon gesagt, es wäre echt super, wenn ich mal wieder was von dir lesen darf^^

ggglg mary
Von:  SarahSunshine
2010-01-01T20:08:32+00:00 01.01.2010 21:08
So mein Lieber!
Du kennst meine Meinung zu der Geschichte ja!

Also gut, wie gesagt, diese Geschichte ist endgeil. Ich habe von Anfang an richtig mitgefiebert, weil einfach alles komplett neu war. Dass du dir das mit dem Stein und dem Licht und der Finsternis selbst ausgedacht hast ist einfach unglaublich :O und das alles von einer YuGiOh Karte :D einfach nur toll!
Der Inhalt ist richtig gut wieder gegeben, außerdem beschreibst du die Dinge schön. Alles wurde so richtig glaubhaft vermittelt.
Die Charaktere hast du gut eingebaut. Das ist mal was richtig neues gewesen. Man ich bin voll begeistert.
Aber Ino passt nicht so ganz in die Rolle der Hokage, vielleicht würde Naruto da besser rein passen ;D

Ein ganzes Fazit: Top.

Für die erst FF und das Unwissen, mein Gott. Einfach nur GEIL!!


Ich bin total begeistert!

Du bist mein kleines Talent!

In dem Sinne: Hab dich lieb! Und mach weiter so!


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