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Werde dir bewusst, was du willst...

Rusty Angel
von

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Die Bedeutung von Freiheit?

Prolog : Die Bedeutung von Freiheit?
 

„Freiheit…

Dass das so ein starkes Wort ist… Hätte ich nicht gedacht…

Jetzt weiß es… Die Bedeutung von manchen Dingen bemerkt man wohl erst, wenn sie weg sind… Und ich hätte niemals gedacht, dass mir Freiheit jemals genommen werden könnte… aber es so… sie weg… genauso wie der Heiligenschein, den sie mir vom Kopf gerissen haben.

Dieses Gefühl… Ich fühle mich leer… Sie haben mir das genommen, was mich ausmachte…

Ich war ein Engel… Ich habe im Himmel gelebt… Ich vermisse das Gefühl dort zu sein… Ich vermisse die Aura, die mich umgeben hat…

Und dieses Sehnsucht begleitet mich jede Sekunde, in der ich bei Bewusstsein bin… auch wenn nicht wirklich bei klarem Verstand bin. Sie setzen mich unter Drogen, alles sieht so verzerrt aus. Das ist auch einer der Gründe warum ich die Augen meistens geschlossen halte… Der andere Grund ist Feigheit, ich war stolzer Engel, aber jetzt bin ich zu feige ihnen in diesem Zustand in die Augen zu sehen. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich sie mit meinen Augen vernünftig fixieren könnte, es fühlt sich schlecht an… Mein Körper gehorcht mir nicht… Er tut nichts, er lässt es mit sich machen… Und ich schaue aus leeren Augen zu. Warum soll ich sie offenen halten? Ändert es etwas?

…Nein, und ich will es nicht sehen… Ich will diesen Menschen nicht in die Augen sehen, ich wünschte nur ich könnte auch die Ohren verschließen.

Habe ich resigniert? Ich weiß es nicht… Ich kann nicht antworten, verschwende ich doch schon die restlichen klaren Gedanken um dies zusammenzufassen. Warum bin ich hier? … Ich will die Antwort wissen… aber niemand wird sie mir sagen… sie reden sowieso nicht mit mir… Nur ein paar Worte wie „Mach den Mund auf“ oder „Schau mich an!“ … Ich gehorche nicht, aber am Ende erreichen sie doch was sie wollen…

Ich fühle mich schwach… und dabei will nur nach Hause… Ich will zurück… Bitte… Hört auf damit… Ich schlafe unter Drogen ein, ich habe Alpträume und wenn ich aufwache, dann gehen sie weiter…

Ich weiß nicht genau wie sie es geschafft haben mich zu kriegen, aber es war der schwärzeste Tag meines Lebens… Wenn nicht sogar der einzige schwarze… Seit dem bin ich hier… Weiß nicht, wann Tag, wann Nacht ist… Kann kaum noch denken… aber die Sehnsucht hält mich am Leben… Die Sehnsucht nach dem Himmel und nach der Liebe, die ich nicht von Menschen empfangen kann…

Ja, die Sehnsucht nach meinem früheren Leben begleitet mich und klebt an mir, und an jeder Feder meiner Flügel… Ich will diese Ketten loswerden… Ich will mich befreien… mit aller Kraft…

Ja, ich muss befreien…. Mit allem, was ich habe. Bin ich doch viel stärker als die Menschen… Sie haben mich auseinander genommen, das habe ich gespürt, aber sie mich wieder zusammengesetzt… viel stärker… Sie haben mich stärker gemacht und sie glauben, dass ich das nicht mitbekommen aber… aber das habe ich… Ich sollte ausbrechen… Entkommen… Wieder in den Himmel zurückkehren… Wieder heilig sein… Die Flügel ausbreiten und davon fliegen… Ach nur einmal den Himmel wieder sehen wäre schon schön…

Ja, ich werde hier abhauen… Ich werde fliehen… Jetzt wo die Drogen langsam meinen Körper verlassen, wo sie schwächer werden… Kurz bevor ich die nächste Spritze bekomme, jetzt kann ich gehen… Sie werden mich nicht aufhalten können… Ich werde frei sein… Ich werde wieder heilig sein… Und ich weg sein… Weg hier… Weg von diesen Monstern… Menschen… sind Monster… Gottlose Kreaturen… Vater ich will zurück…“
 

Ratlos tänzelte Cassy durch die Regale der Bibliothek. Sie summte leise vor sich hin.

Die Bibliothek war ihr liebster Ort von all den Gebäuden und Räumen. Es war ruhig. Das Licht immer leicht gedämmt und der Geruch von altem Papier und Tinte lag in der Luft. Genießend blieb sie für einen Moment stehen und schloss die Augen.

Dann las sie die Buchtitel, ihrer für den heutigen Tag favorisierten Bücher.

„Engel – Kreaturen wie wir?“

„Eine gottlose Welt“

„Angriff von unten – Wie schützt man sich vor der Hölle?“

„Krieg zwischen Himmel und Erde“

„Die Waffe der Neuzeit – Engel“

Sie seufzte. Hätte sie doch bloß mehr Zeit. Schließlich hatte die Sonne schon wieder den Weg zum Horizont begonnen…

Langsam und andächtig bewegte sie die Hand zu einem der Bücher, da ertönte ein ohrenbetäubender Lärm. Heftig zuckte sie zusammen. Die Lichter fielen plötzlich aus und alles um sie wurde dunkel. Ihr Atem wurde schneller. „Was… ist hier los…“, stotterte sie und sah sich panisch um. Dieses Geräusch bedeutete dass der Alarm angegangen war… Aber was war passiert…

Erschrocken stolperte sie nach hinten und stieß gegen eins der Regale. Einige Bücher vielen heraus und schlugen unterschiedlich laut auf dem Boden auf. Ihr Herz raste. „Warum… ist der Strom aus?“

Sie sah sich um. Sie war allein. Das hoffte sie auf jeden Fall. Aber die Dunkelheit konnte kein gutes Zeichen sein… Sie holte tief Luft, doch ihr Herz konnte das nicht beruhigen…

„Hilfe!“, rief sie laut. Ihr Blick wandte sich zu der Ecke, in der die Kamera war. Das Licht daran leuchtete nicht mehr. „Papa?“, quält und ängstlich sah sie das dunkle Glas der Kamera an. Ihr Körper zitterte, sie hatte keine Kontrolle mehr. Noch war nichts passiert, aber sie hatte Angst und sie konnte das nicht abstellen. Ohne sich selbst zu verstehen rannte sie los.

An den Regalen vorbei zur Tür. Doch natürlich war auch diese nicht mehr beleuchtet und damit nicht mehr unter Strom. „Nein…“, murmelt sie panisch, „Nein!“ Vorsichtig legte sie eine Hand an die Tür und zog sie gleich wieder zurück… Eiskalt… das war nicht gut…

Sie sah zur Seite zu dem Schaltpult, alles war dunkel… Hoffnungslos drückte sie die richtigen Knöpfe doch nichts geschah…

„Verdammt… Papa… Was ist passiert?“

Sie schlug gegen das Pult. Das durfte nicht passieren! Was war wenn ihm etwas passiert war?

Sie wusste nicht genau, an was ihr Vater arbeitete, aber er hatte bestimmt schon einmal gesagt, dass es gefährlich war… und wenn jetzt etwas passiert war? Das konnte doch nicht wahr sein. Das durfte doch nicht war sein! Sie war den Tränen nah…

„Schaltet das Licht wieder ein…“, flüsterte sie verzweifelt und sah die in der Dunkelheit schimmernde Tür an. „Ich würde beten… aber ich weiß dass Gott hierüber lacht…“, flüstert sie und schloss die Augen.

Die Firma, in deren Bibliothek sie sich befand und bei der auch ihr Vater arbeitet, machte Experimente mit Engeln. Denn angeblich hatte ein Forscher eine Stelle der Bibel entschlüsselt, in der ein Krieg angekündigt wurde. Ähnlich der Apokalypse, nur noch schlimmer… Ein Krieg indem sich die Erde auftat und die Kreaturen der Hölle ohne Rücksicht auf Verluste aus der Erde stiegen und die Menschen für ihre Sünden leiden lassen. Kein Gott würde helfen, weil dies Gerechtigkeit hieß… Die ganze Studie war sehr komplex und Cassy hatte auch noch nicht viel davon gelesen, aber das war die Quintessenz daraus…

Das war der Grund für die OSMÜ, der Organisation zum Schutz der Menschen vor Übersinnlichem, anzufangen, sich darauf vorzubreiten… und das taten sie, indem sie Waffen gegen die Katastrophe suchten. Und diese Waffe glaubten sie in den Engeln zu finden. In der göttlichen Armee. Sie nahmen Engel gefangen und experimentierten mit ihnen.
 

Cassy wusste nicht, wo ihr Vater arbeitete… Aber was war, wenn er tatsächlich mit dieser Kreatur, mit diesem Engel zusammenarbeitet? Und wenn dieser sich befreit hatte… Und wenn dieser ihn nur angriff… Wenn er ihn tötete…

Ihr Herz schlug immer schneller, es wollte aus ihrer Brust springen, die Tür zerschmettern und nach ihrem Vater sehen… aber das weder Cassy noch ihrem Herz möglich…

„Macht das Licht wieder an…“, flüsterte sie hilflos und starrt die Tür finster an, als wäre das alles ihre Schuld. „Macht“, ihre Stimme wurde kräftiger und ihr Blick immer feindseliger, „Endlich die Tür auf!“ Um nicht verrückt zu werden, biss sie sich auf die Unterlippe. Leicht sammelten sich Verzweiflungstränen in ihren Augen, da passierte etwas, womit sie nicht gerechnet hatte…

Die Tür öffnete sich… Die Tür ging tatsächlich auf!

Unter lautem und unbeschreiblichem Krach, bewegte sie die linke Türhälfte Stück für Stück mehr zur Seite und dellte dabei an der Wand ein. Und zwischen den beiden Türhälften schoben sich metallfarbene Finger in das Zimmer…

Cassy zuckte zusammen… War es kälter geworden? Sie hatte Angst zu atmen… Ohne die Chance sich zu bewegen, starrte sie das Wesen an, das mit einer Hand, die Metalltür gegen die Wand vollständig eindrückte.

Dieses „Es“, wie Cassy es in Gedanken nur benennen konnte, betrat den Raum und stand somit dicht vor ihr. Seine Augen waren strahlend blau und sahen sie direkt an. Ihr viel nichts ein, um dieses Schönheit zu beschreiben…

Doch es war verletzt… Von dem brauen Haaransatz lief eine Blutspur an der Seite seines Gesichtes entlang. Seine Unterlippe war aufgerissen. Ohne die Mundwinkel zu verziehen, sah er sie an.

„Wer…“, sie erkannte ihre eigene Stimme nicht, so kraftlos klang sie. Und nach einem Wort bereits erstickte sie.
 

„Wer ist sie? … Sie sieht mich so merkwürdig an. Aber dieser Blick… Das ist doch keine Angst, nein, ängstlich… so haben sie mich eben angesehen… Aber was bedeutet dann dieser Blick? Menschen verwirren mich so… Ich kann ihre Taten nicht verstehen…

Ihre Augen strahlen etwas aus, das ich so noch nie gesehen habe, was mag das sein? Was will mir dieser Blick sagen, dieser Blick der fast bis zum dunkelsten Fleck meiner Seele sieht…
 

… Ich bin…. Cassiel
 

Will ich ihr sagen… aber ich habe keine Zeit. Ich muss hier weg bevor sie mich wieder einsperren, bevor mir doch noch Zweifel kommen, ob es richtig war… Ich muss hier weg.

Weg von diesem Mädchen… Ein letztes Mal sehe ich sie an… Was macht sie hier? Sie gehört doch nicht zu dem Forschern, oder?

Nein, dann würde sie mich auch so ansehen… Nein, sie ist anders, aber das ist vollkommen egal, so weit wie ich schon gegangen bin, jetzt muss ich hier weg…“
 

Mit einer schnellen Bewegung huschte er an Cassy vorbei und rannte durch die Bibliothek. Wie erstarrt sah sie auf den Fleck, wo er bis eben gestanden hatte. „Wer… war das… es… war doch nicht menschlich… oder…?“

Sie zitterte leicht… Diese Rüstung, diese Maschinenteile, es sah aus wie eine Waffe… War das der Engel… aber…

Schnell kniff sie die Augen zusammen. Das durfte nicht sein… dann war entkommen…

Kälte ergriff ihren Körper und sie riss die Augen wieder auf. Sein Blick wollte nicht aus ihrem Kopf. Er sah so aus als hätte er gelitten, dabei sollte er sie doch retten…

Sollte er nicht wie ein Held behandelt werden?
 

„Freiheit… Ist das was ich jetzt sehe Freiheit? Dieser trostlose Fleck, den die Menschen ihre Heimat nennen? Fühle ich mich jetzt frei? Ich glaube nicht, außerdem…

Meine Gedanken kommen einfach nicht von diesem Mädchen weg… Wer ist sie? Und was hat sie an einem solchen Ort des Schreckens gesucht?

…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-06-07T17:54:54+00:00 07.06.2010 19:54
wow...OO
du kannst so gut schreiben...ich konnt mich sofort mit dem ersten satz in die geschichte rein versetzten...
Von:  Purrgatory
2009-12-29T08:30:09+00:00 29.12.2009 09:30
Süß...
Aber ich war am Anfang sehr irritiert...
Hast ein paar mehr Wörter weggelassen^^" XDD
Ist ne schöne Geschichte...
HDL Sin
Von:  Kureimeiji
2009-12-27T21:14:34+00:00 27.12.2009 22:14
*starrt auf Text*
*ist sprachlos*
*auf Tifa stürz*
*abknutsch*
*stürmisch kuschel*
Das ist...das mit gailste was ich jemals gelesen habe und ich...hab für jede einzelne Zeile ein Bild im Kopf ich...OMG es juckt mich in den Fingern es zu zeichnen ich bin dir so unsagbar dankbar!!! Dankbar für diese absolut geniale Ideen und dankbar das du Cassiel (OMG ich liebe den Namen♥♥♥) Einen Sinn und eine Geschichte gegeben hast!!!! Wow...
*umkipp*
*glückseelig dahin schweb*


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