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Adventskalender 2009

One-Shot Sammlung
von

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16. Dezember - Wenn der Schnee anfängt zu fallen... (Bis(s)-Reihe, EsmexCarlisle)

Wenn der Schnee anfängt zu fallen…
 

Im Raum war es still, nur meine tippelnden Füße waren zu hören, was auch kein Wunder war, denn ich lief auf und ab, so aufgeregt war ich.

Gestern Abend hatte es endlich angefangen zu schneiden, drei Tage vor Weihnachten! Wenn das Wetter mitspielte, würde es hoffentlich ein weißes Weihnachten werden, die Chancen standen gut. Auch jetzt rieselte es, draußen lag deshalb schon eine beachtliche Menge an der perlweißen Pracht und ich wartete mit Ungeduld auf Carlisles und Edwars Rückkehr am Abend, dann würde ich sie mir packen und nach draußen gehen, um eine herrliche Schneeballschlacht zu machen.

So lautete der Plan und den würde ich auch auf jeden Fall durchsetzen, selbst wenn ich die Zwei zu ihrem Glück zwingen musste, ein bisschen Spaß würde ihnen nicht schaden. Ein Blick zum Fenster sagte mir, dass es bereits dämmerte.

Carlisle würde jetzt wahrscheinlich aus dem Krankenhaus kommen, es sei denn es stand noch eine Teambesprechung oder Notfall an, dass wusste man ja nie. Edward dagegen müsste jetzt von seinem Klavierunterricht kommen, er war schon richtig gut, die Schule war schon längst aus, aber er bereitete mir Sorgen.

Carlisle und ich hatten uns, aber wen hatte Edward? Das Letzte was ich wollte war, dass er mir in Depressionen verfiel. Mittlerweile sah ich ihn als eine Art Sohn an, so wie Carlisle, obwohl er als Vampir um Jahre älter war als ich, da kamen einfach meine versteckten Muttergefühle in mir hoch, die ich nicht richtig ausleben konnte, da ich keine Kinder bekommen konnte, zumindest nicht als Vampir.

Aber das war eine andere Sache.

Völlig in meinen Gedanken gefangen, bemerkte ich gar nicht die geöffnete Tür der Haustür, erst als mir eine kalte Hand auf die Schulter gelegt wurde, die mich erschrocken herumfahren ließ. Vor mir stand in seiner ganzen Schönheit, an die ich mich noch immer nicht gewöhnt hatte, Carlisle.

Wie sonst auch trug er einen schwarzen Anzug, sein blaues Hemd stach hervor, vereinzelte Schneeflocken hatten sich in seiner blonden Mähne gesammelt, die nun durch die warme Raumtemperatur anfingen zu schmelzen und so kleine Tröpfchen hinterließen, die sein Haar durchnässten. Ich musste ihn eine längere Zeit angestarrt haben, denn zwischendurch hatte er seinen langen Mantel, den er zur Abwehr der Kälte trug, abgelegt hatte, obwohl das eigentlich nicht nötig war, weil er die Kälte sowieso nicht spürte.

Ein leichtes Lächeln hatte sich auf seine Lippen geschlichen, als er meinen musternden Blick bemerkte, den ich ihm schon des Öfteren zugeworfen hatte. Meine Gefühle für ihn hatten sich geändert, erst langsam, bis ich schließlich Hals über Kopf in ihn verliebt war, aber wirklich zugeben würde ich das wohl nie, wenn man mir Sturkopf keinen Tritt in die richtige Richtung gab.

Ich musste ebenfalls grinsen über die Situation, da kam mein Erschaffer und neuer Freund nach Hause und ich hatte nicht mal den Mut ihn zu begrüßen, aber das konnte ich ja jetzt auch noch nachholen und dann würde ich ihn gnadenlos wieder nach draußen scheuchen, damit wir im Schnee tollen konnten.

Es gab für ihn kein Entkommen, dafür würde ich sorgen!

„Guten Abend Esme, wie war dein Tag?“, fingen wir unser alltägliches Begrüßungsritual an, was sich ergeben hatte, nachdem wir endlich nach den aufregenden vier Wochen, bis ich meinen Blutrausch unter Kontrolle hatte. Ich stieg automatisch mit ein, wie gesagt, dass ging jeden Abend so und es machte Spaß.

„So wie immer. Ich habe das Haus auf Fordermann gebracht, Wäsche gewaschen und ein bisschen gelesen. Wie die Menschen Vampire darstellen verblüfft mich immer wieder.“, schmunzelte ich zum Schluss, schließlich gehörte ich auch mal zu diesen ahnungslosen Menschen, die dachten, dass Vampire im Sonnenlicht zerfielen, mit einem Flock durch ihr Herz starben usw. Es war schon merkwürdig, was sie sich zusammenbastelten, um Bücher zu verkaufen, aber träumen durfte jeder, dass war kein Verbrechen.

Mein Tagesablauf bestand meistens darauß zu putzen und danach zu lesen, durch meine blutroten Augen, die noch mehrere Monate anhalten würden, konnte ich nicht unter Menschenmassen gehen, selbst wenn ich mich unter Kontrolle hatte, wenn ich ihr Blut roch, sie würden mich für ein Monster halten und ich würde sehr wahrscheinlich eine Massenpanik auslösen, außer vielleicht bei den Jugendlichen, die würden unweigerlich denken, dass entweder ein Film gedreht wurde oder ich einfach Kontaktlinsen trug.

Aber zurück zum Thema.

Stirnrunzelnd betrachtete er mich. Ich wusste, was er mir sagen wollte.

„Wir lassen dich viel zu lange alleine.“, seufzte er, fuhr sich dabei durch die Haare, dabei rutschte eine Strähne davon in sein ebenmäßiges Gesicht, ich musste widerstehen, sie zurückzustreichen. Abwinkend trat ich einen Schritt näher.

„Ihr habt beide zu arbeiten, du ihm Krankenhaus und Ed in der Schule, dass verstehe und akzeptiere ich.“, wischte ich seine Selbstanschuldigung von der Hand. Er machte sich viel zu viele Gedanken um mich, dass hatte selbst meine Mutter nicht gemacht, als sie mich mit meinem ehemaligen Verlobten verlobt hatte.

„Trotzdem. Ich werde versuchen Morgen ein wenig früher Schluss zu machen.“, erwiderte er hartnäckig, aber an mir konnte er sich die Zähne ausbeißen, ich wusste, was ich wollte.

„Würdest du nach draußen mit mir kommen, um eine Schneeballschlacht zu machen?“, fragte ich, konnte dabei nicht den aufgeregten Unterton in meiner Stimme verbannen, kontrollierte mich aber, indem ich meine Finger ineinander verharkte, damit ich sie durchkneten konnte. Total perplex wurde ich angesehen.

„Wie bitte?“, fragte Carlisle noch einmal vorsichtshalber nach und mein Grinsen vertiefte sich, dass ich mein winziges Grübchen in der Wange bekam und ich wusste mit dieser Nummer, würde er nicht nein sagen.

„Du hast mich schon verstanden. Los Hop ins Schlafzimmer, zieh dich um, ich warte an der Terrassentür!“, flötete ich gut gelaunt, drehte mich mit Schwung um, um schnell im Wohnzimmer zu verschwinden, welches eine Verbindung zum Garten hatte. Wenn ich ihn stehen ließ, würde er sich meinem Willen fügen, allein schon, weil er mir keinen Wunsch verweigern konnte, dass hatte ich schon am Anfang herausgefunden und manchmal, aber nur manchmal, nutzte ich das nur zu gerne aus.

Damit mein Plan aufging, hatte ich mir bereits eine Jacke sowie Schal und Handschuhe bereit gelegt, damit ich zum „Schein“ nicht fror. Ich streifte sie mir eilig über, zog die bereit gestellten Winterstiefel über und wartete einen Moment. Mein Gehör ließ mich nicht im Stich. Ich hatte die letzten Wochen darauf gebaut, es so gut wie es möglich war zu trainieren, damit ich schon die leisesten Geräusche wahrnahm, darunter auch Carlisles und Edwards Schritte, die leicht und leise waren, wie das Aufkommen eines Blattes auf den Boden.

Da!, ich sah auf, direkt in Carlisle honigfarbene Augen, die mich interessierten anschauten. Ich hatte zum ersten Mal die Fähigkeit benutzt, ihn zu hören.

Ich nahm ihn an der Hand mit nach draußen, meinem Wunsch sich umzuziehen war er nachgekommen, obwohl die Winterjacke an seiner schmalen Gestalt ein bisschen merkwürdig aussah.

Der Schnee knirschte unter unseren Füßen, als wir die ersten Schritte machten, beinahe versanken wir bis zum Stiefelansatz in dem meterhohen Schnee, aber es machte mir unheimlich viel Spaß und lachte fröhlich auf, ließ die Hand von dem Arzt los und drehte mich ein paar Mal mit weit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse.

Vereinzelte Flocken schlugen mir mit einer kühlen Windböe ins Gesicht, aber es war nicht unangenehm, im Gegenteil. Wann hatte ich das letzte Mal so viel Spaß, wenn ich den Schnee nur sah?

Eben, gar nicht.

Und dann geschah es doch tatsächlich, dass ich mich plötzlich mit einem kalten, feuchten Schneeball konfrontiert sah, der mir mitten ins Gesicht geklatscht wurde.

Ich blieb wie erstarrt stehen, es tat nicht weh, aber ich hatte mich deutlich erschrocken. Blinzelnd schaute ich zu meinem Begleiter, dabei bröckelte schon die Hälfte des restlichen Schneeballs aus meinem Gesicht und fiel lautlos zu Boden.

Das gab es ja nicht!

Da stand doch tatsächlich Carlisle mit einem provozierenden Schneeball in der Hand und schaute mich herausfordernd durch seine wunderschönen Seelenspiegel an, die jedoch ein wenig an Helligkeit verloren hatte. Ob er schon wieder Hunger bekam? Er hatte gut durchgehalten, beinahe vier Tage ohne, dass sich auch nur ein leisestes Anzeichen einer Schwäche zeigte.

Das bedeutete Krieg, aber so was von!

Schnell beugte ich mich runter, schaufelte Schnee auf eine Handfläche und formte sie zu einem Ball, während ich einen Sprung zur Seite machte, als ich bereits wieder beworfen wurde. Lachend feuerte ich meinen Ball ab und siehe da: Ich traf!

So wie ich Carlisle kannte, würde er nicht so einfach aufgeben und ich auch nicht, in dem Punkt waren wir uns einig. Das würde also noch ein langer Abend werden und ich freute mich jetzt schon auf Edwards verblüfftes Gesicht, wenn er uns im Schnee spielen sah, vielleicht bekamen wir ihn durch einen Angriff von Schneebällen dazu mitzumachen, aber zunächst musste ich mich auf mein gegenüber konzentrieren, um einem erneuten Angriff auszuweichen.
 

Ende
 

So^^

Das wars auch schon wieder von mir und ich hoffe es hat euch gefallen^^

Paintgirl
 

PS: Wenn euch diese Geschichte gefallen hat, dann schaut doch mal bei Lesemaus vorbei^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yun-Harla
2009-12-17T15:01:34+00:00 17.12.2009 16:01
Die FF ist echt süß, zwei Rechtschreibfehlerchen sind mir aufgefallen.
Einer ist, dass Vordermann mit V und nicht mit F geschrieben wird und den ersten Edward fehlt ein D am Ende^^
Hoffe, du nimmst mir meine Korrektur nicht übel^^, aber ich hätte den Fehlern kein gutes zu Hause geben können, deswegen gebe ich sie zurück^^

Liebe Grüße
Shizuka


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