Zum Inhalt der Seite

Farbpalette

Weil das Leben bunt ist - OS-Sammlung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zärtliches Rosa - James Sirius Potter und Pauline Stuart (OC)

Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen, wünschte alles wäre wie damals, unsere Beziehung wäre wieder so rein und unschuldig.

Wir waren Kinder, aber wenn die Erwachsenen auch behauptet haben, unsere Liebe wäre nichts weiter als Spielerei in der Fantasie zweier junger Seelen, dann täuschten sie sich. Es war es damals schon, was es für mich noch immer ist – wahre Liebe.
 

Seit ich ein Baby war, kannte ich Pauline und sie hat sich kaum verändert seit wir klein waren.

Okay, nein – doch sie hat sich verändert.

Sie ist noch schöner, noch liebevoller, noch bezaubernder geworden.

Pauline war mehr eine Fee oder ein Engel, als eine Hexe. Ja, eine Fee – etwas anderes konnte nicht sein.

Ihr Lachen klang wie das zarte Klingeln von Glöckchen und ihre Stimme war ein Windspiel.

Ich hätte sie ewig ansehen können, doch hätte ich irgendwann dem Drang nachgegeben, durch ihr weiches Haar zu streichen, die weichen Züge ihres Gesichtes nachzuzeichnen und ihren Kopf in meine Hände zu nehmen, damit ich sie küssen konnte.

Nur einmal wollte ich ihre Lippen schmecken. Ich würde unglücklich sterben, bliebe mir das verwährt.

Ich betete dieses zauberhafte Wesen an, sehnte mich nach ihr, obwohl sie mir tagtäglich so nah war.
 

„James? Träumst du?“

Ich seufzte leise und glücklich, als ich den Klang ihrer Stimme vernahm, schüttelte aber sogleich den Kopf, während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Schon wieder hatte ich mich in Tagträumen verloren.

„Pauline?“, fragte ich und sie sah mich lächelnd an.

„Was ist denn?“

„Magst du mich eigentlich?“

Sie lachte hell und klar.

„Natürlich James. Du bist doch mein bester Freund. Ich liebe dich wie den großen Bruder, den ich nie hatte“, erlärte sie.

Wie einen Bruder. Ich spürte einen eisigen Stich in meinem Herzen und hörte förmlich, wie etwas zerbrach.

„Oh, okay. Ich dich auch“, erwiderte ich nur murmelnd und packte meine Sachen zusammen.

„Wo willst du hin? Alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt.

Seufzend nickte ich. „Ja, mir fällt nur gerade ein, dass ich nochmal zu Fred muss. Bis dann, Linchen.“

Eiligst verließ ich die Bibliothek, flüchtete durch die Korridore nach draußen.

Ich rannte über die Ländereien, hinunter zum Quidditchfeld.

Wieso hatte ich eigentlich gefragt? James Sirius Potter, du bist ein verdammter Vollidiot!

Wütend auf mich selbst schnappte ich mich einen Besen und schwang mich in die Lüfte.

Der kalte Dezemberwind peitschte in mein Gesicht, kroch unter meine Kleidung. Es war verdammt kalt, aber das störte mich nicht. Es half mir den Schmerz zu unterdrücken.

Hatte ich wirklich angenommen, dass Pauline mich liebt? Früher war es anders gewesen, aber wir waren Kinder gewesen und vermutlich hatten die Erwachsenen ja doch Recht. Nur eine Spielerei, nichts weiter als Fantasie.

Wie gedämmt hörte ich meinen Schrei. Ich trieb meinen Besen an, sauste durch die Luft, aber es brachte nichts. Der Schmerz ließ sich nicht verdrängen, immer und immer wieder kam dieses Gefühl in mir hoch, dass ich das Wichtigste in Leben verloren hatte.
 

Plötzlich tauchte eine Gestalt in mein Blickfeld.

„James?! Was zur Hölle machst du da?“, hörte ich meinen Cousin und besten Freund Fred schreien.

Ich versuchte ihn zu ignorieren und flog einfach weiter, aber einen Fred Weasley wurde man nicht so einfach los. Eine lächerliche Verfolgungsjagd über die Ländereien begann.

Er rief mir wüste Beschimpfungen hinterher, aber das störte mich nicht. Es war lustig, so mit ihm zu spielen.

Ich begann zu lachen und setzte zur Landung an. Außer Atem ließ ich mich in den Schnee fallen und wartete, bis auch Fred sich fallen ließ und den lockeren Puderschnee aufwirbelte.

„Man Potter, du raubst mir noch den letzten Nerv“, frustrierte er sich, bekam von mir aber nur ein Grinsen geschenkt.

„Dein blödes Grinsen wisch ich dir auch noch von der Visage“, sprach er und eröffnete das Feuer.

Prompt hatte ich eine Ladung Schnee im Gesicht.

Lachend warf ich mich auf ihn und startete meine Rache. Grinsend drückte ich sein Gesicht in den Schnee, aber er konnte sich schnell wieder befreien und revengierte sich.

Wir tollten solange im Schnee, bis es dämmerte und sich uns jemand näherte.

„Was macht ihr da? Wollt ihr euch erkälten!?“

Beim Klang dieser Stimme hielt ich inne und sah auf. Pauline kam, eingepackt in Mantel, Mütze, Schal und Handschuhe, auf uns zu gelaufen. Ihr Gesicht viel mehr besorgt, als wütend.

Ihr Blick fiel auf mich und sie sog schockiert die Luft ein.

„James, bist du denn lebensmüde?“, fragte sie und deutete auf meine Sachen.

Ich trug nichtmal eine Jacke und mein Hemd war durch den Schnee komplett nass.

„Ach, halb so wild“, murmelte ich.

Sie sah aus, als würde sie gleich weinen oder hysterisch werden, stattdessen zog sie jedoch ihren Zauberstab heraus und trocknete meine Sachen, ehe sie ihren Schal mir umwickelte und sie sogar ihren Mantel mir reichen wollte.

„Pauline, lass gut sein“, sagte ich und löste den Schal wieder.

Dann stapfte ich hoch zum Schloss, ließ meine besten Freunde stehen.
 

Seufzend betrat ich den Gryffindorturm, machte mich auf den Weg hoch in meinen Schlafsaal. Jemand rief meinen Namen, aber ich reagierte nicht darauf.

Frustriert ließ ich mich auf meine Bett fallen.

Sah aus, als hätte ich mal wieder alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte.

Warum zur Hölle, hatte ich ihre Hilfe nicht angenommen? Ich war so ein Idiot. Sie hatte doch nur helfen wollen – wie immer.

Pauline konnte doch nichts dafür, dass ich mehr für sie empfand als sie für mich. Aber nein, ich musste meinen Frust an ihr auslassen.

Ich hörte die Tür zum Schlafsaal aufgehen und kurz darauf wie sie mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.

„Seit wann bist du eigentlich so ein Arsch, Potter?“, hörte ich Freds erzürnte Stimme.

„Wie geht es Pauline?“, fragte ich, da mich dies weit mehr interessierte als Freds Moralpredigt.

„Ach, auf einmal interessiert es den feinen Herr?“, fragte er.

Ich setzte mich seufzend auf.

„Du weißt, dass mich immer interessiert, wie es ihr geht“, murmelte ich.

„Sie weint. Molly kümmert sich um sie“, antwortete er.

„Ich bin wirklich ein Arsch, bring das Mädchen, das ich liebe, immer zum weinen. Man, wie erbärmlich“, flüsterte ich und ließ mich wieder zurück fallen.

„Ach Quatsch, du müsstet einfach mal Klartext reden. Dein Gefühlsversteckspiel bringt nämlich gar nichts außer Unglück.“

„Und seit wann bist du der Frauenversteher und Gefühlspoet?“

„Schon immer gewesen“, meinte er grinsend und ließ sich auf sein Bett, welches neben meinem stand, fallen.

Ich seufzte. „Sie liebt mich wie den großen Bruder den sie nie hatte“, erklärte ich.

Fred schaute verwirrt und musste dann lachen. „Seit wann artikulierst du dich so ausgesprochen erhaben, mein teuerster Gefährte?“, fragte er.

„Halt die Klappe. So hat Pauline es gesagt“, erklärte ich und warf mein Kissen nach ihm.

Er fing es auf und sah mich ernst an. Sensation! Fred Weasley guckte ernst, so richtig ernst. Wäre die Situation für mich nicht so tragisch gewesen, hätte ich gelacht über dieses absonderliche Phänomen.

„Im Ernst? Kein Wunder, dass du so mies drauf bist. Das ist natürlich echt blöd gelaufen“, gab er seinen Senf dazu.

„Danke Fred. Du bist eine großartige Hilfe“, meinte ich trocken.

„Ich weiß. Übrigens soll ich dir von deiner kleinen Schwester ausrichten lassen, du sollst gefälligst deine Koffer packen. Außerdem soll ich dich schlagen, dafür dass du sie vorhin so ignoriert hast, als du durch den Gemeinschaftsraum geprust bist“, erzählte er.

„Wag es ja nicht, Weasley“, sagte ich, aber er lachte nur.

„Keine Angst, wir erzählen ihr einfach ich hätte es getan.“

Seufzend erhob ich mich. „Tja, dann will ich auch mal den Koffer füllen. Du fährst sicher auch nach Hause oder?“

Er grinste. „Klar, Dad hat schon geschrieben, er hat ein paar neuartige Scherzartikel, die ich beurteilen soll.“

„Aber bitte nicht wieder in meinem Zimmer“, erklärte ich und erinnerte mich nur zu gut an die letzte Explosion in meinen vier Wänden. Es war das reinste Schlachtfeld gewesen und Mum hatte uns beide gezwungen, alles wieder auf nichtmagische Art zu säubern. Das musste ich nicht noch einmal haben, ganz ehrlich nicht!
 

Ich hatte in den nächsten Tagen kaum mit Pauline geredet. Sie schien mir aus dem Weg zu gehen und wenn wir uns begegneten, tat sie so als wäre nichts gewesen.

Jetzt saßen wir im Hogwartsexpress. Während Pauline ihre hübsche Nase in ein Buch steckte und sich nur ab und zu mit Molly unterhielt, hörte ich Fred und Roxanne zu, die schon spekulierten, was ihr Vater und Onkel Ron neues gebastelt hatten. Meine Gedanken und meine Blicke glitten immer wieder zu Pauline, aber ich brachte es nicht über mich, mit ihr zu reden. Man möge mich als Feigling bezeichnen, aber ich wusste schon, dass ein Gespräch wieder falsch enden würde, also ließ ich es bleiben.

Gegen fünfzehn Uhr stand sie auf. „So ich muss jetzt meine Runde drehen“, erklärte sie und steckte sich das Vertrauenschülerabzeichen von Hufflepuff an die rosa Bluse.

Lächelnd ging sie hinaus und einen Moment lang war ich versucht, ebenfalls aufzustehen und ihr zu folgen. Aber ich ließ es. Feigling!

Ein verächtliches Schnauben ließ mich herumfahren. „Ihr Männer seid echt so blöd“, hörte ich Molly murmeln, ehe sie mit einem verächtlichen Blick in meine Richtung ebenfalls das Abteil verließ.

Seufzend fuhr ich mir durchs Haar. Was war das denn bitte für eine Nummer gewesen?

Zwei Arme schlangen sich um mich und dunkle Locken versperrten mir die Sicht.

„Oh man James, ich glaube du brauchst dringend weibliche Hilfe“, sagte meine Cousine Roxanne und löste sich von mir. Sie hatte dieses wissende Lächeln auf den Lippen, das einem Angst einjagte, denn Roxy hatte die Eigenschaft, dass sie oft mehr wusste, als man vermutete.

„Vertrau mir. Du und Pauline seid nach Weihnachten zusammen“, meinte sie grinsend und erläuterte ihren ‚genialen‘ Plan.
 

Ich hielt wenig von Roxys Idee, aber sie versicherte, dass es klappen würde. Fred hatte die ganze Zeit über nur gegrinst, meinte aber, er vertraue seiner Schwester, was solche Dinge anging. Da ich wusste, das Roxanne ein Händchen fürs Verkuppeln hatte, wenn man es so nennen mochte, stimmte ich zu.

Überzeugt war ich dennoch nicht wirklich, fand die Idee lächerlich.

Deshalb stand ich jetzt wieder hier, wie immer wenn ich nicht weiter wusste. Auf dem Friedhof von Godrics Hollow vor dem Grab meiner Großeltern. Mum und Dad pflegten es liebevoll, ebenso wie die anderen Gräber vergessener Zauberer.

Ich ging in die Hocke und legte einen Strauß Christrosen auf die letzte Ruhestätte meines Namensgebers und seiner Frau. Mein Vater hatte mir ihre Geschichte so oft erzählt, als ich klein war und auch jetzt hörte ich sie noch gern. Es war nicht einfach eine kitschige Liebesgeschichte, nein, die beiden, besonders Großvater, hatten kämpfen müssen, um die Liebe zu erreichen. Ihre Beziehung verkörperte für mich immer das Ideal, weil sie sich durch Treue und Stärke auszeichnete. Eine Liebe, die alle Hindernisse überwindet, das ist die wahre Liebe.

„Frohe Weihnachten, Grandma; frohe Weihnachten, Grandpa“, murmelte ich und seufzte.

„Wie hast du es nur geschafft, deine Liebe zu erobern, Grandpa?“, fragte ich leise in die Stille des Weihnachtsmorgens hinein.

„Du hast ein Mädchen gewonnen, dass dich vorher gehasst hat und ich schaffe es nicht mal, meiner besten Freundin zu sagen, was ich für sie fühle.“

Ich seufzte. Jetzt führte ich also schon Selbstgespräche.
 

„James?“

Ich fuhr herum und da stand sie. Die Locken fielen ihr über die Schultern, umrahmten das Gesicht mit den roten Wangen. Ihre zierliche Gestalt war in einen dicken Mantel eingepackt und in ihren Händen hielt sie einen Strauß Lilien.

„Pauline? W- Was machst du hier?“, fragte ich überrascht.

Ein schüchternes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie trat näher auf mich zu.

„Ich wollte nur jemanden besuchen“, erklärte sie und ging in die Hocke.

Vorsichtig bettete sie die Lilien neben meine Christrosen.

„Wie ich sehe, hat schon jemand an sie gedacht“, meinte sie, während sie sich erhob.

Pauline stand jetzt direkt vor mir, nur wenige Zentimeter von mir entfernt.

Irgendwas in mir drängte mich, jetzt sei der perfekte Zeitpunkt. Also verwarf ich Roxannes Plan.

„Pauline, es tut mir Leid. Die letzten Tage war ich ein echtes Arsch. Ich wollte dir wirklich nicht wehtun, ganz und gar nicht. Es ist nur so, dass… dass ich enttäuscht war, weil… du hast doch gesagt, du liebst mich wie einen Bruder und das hat mir wehgetan.

Pauline, ich liebe dich.“

So! Jetzt war es raus.

Still stand sie da, sah mich einfach nur an, aber ich konnte ihren Blick nicht deuten.

Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, begann sie zu schluchzen.

„Oh Jamie“, weinte sie und ich sah sie entsetzt an. Was hatte ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?

„Linchen, nicht weinen. Bitte, ist schon okay. Ich komm klar, wenn du- wenn du nicht so empfindest. Ich werde dir nicht im Weg stehen“, murmelte ich.

Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und schüttelte heftig den Kopf.

„Du blöder Idiot, wag ja nicht, einfach zu gehen.

James, ich liebe dich. Mehr als einen Bruder, mehr als alles andere“, sagte sie.

Im ersten Moment konnte ich gar nichts machen, ich war wie erstarrt.

Dann überwog die Freude und ich drückte sie an mich, wollte sie nie wieder loslassen.

Aber dann folgte Verwirrung. „Aber du hast gesagt, du liebst mich wie einen Bruder.“

Sie lachte leise. „Wie den großen Bruder, den ich nie hatte. Ich habe nur einen kleinen Bruder und ein älterer bedeutet für mich, einen besten Freund zu haben, einen Beschützer, einer der mir das Leben erklärt. Genau das bist du für mich, aber eigentlich noch soviel mehr. Du bringst mich zum Lachen, du erstaunst mich immer wieder und das alles machst du mit einer Selbstverständlichkeit, seit wir Kinder sind. Außerdem habe ich untertrieben, weil ich Angst hatte, dir die Wahrheit zu sagen“, erklärte sie lächelnd.

Ich schüttelte ungläubig den Kopf und musste lachen.

„Da hatten wir beide Angst“, murmelte ich, ehe ich ihr Gesicht in meinen Hände nahm und sanft meine Lippen auf ihre legte. Sie erwiderte den Kuss.

Lächelnd legte ich meine Stirn an ihre.

„Frohe Weihnachten, James.“

„Frohe Weihnachten, Pauline.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LittleMissMel
2010-06-05T19:40:49+00:00 05.06.2010 21:40
♥_♥ Noch so ein tolles Werk. =)
Ich liebe deine Art zu schreiben, ich kann nicht einml richtig erklären, was es genau ist, das ich so mag, aber du hast wirklich so eine Gabe eine so oft verwendete Idee wie die Liebe zwischen besten Freunden trotzdem authentsich darzustellen. *___*
Ich liebe deinen Fred,übrigens. Und aus James' Sicht zu schreiben, find ich toll. Und ich mag die Pauline, hab am Ende echt so breit gegrinst als die beiden es endlich gepackt haben.
Ich muss sagen, so oft ich solche Best-friends-lovestories auch gelesen´habe, ich liebe sie immer noch,vor allem mit deinem Schreibstil.
ich würde echt gerne eine Ens erhalten, wenn du ein weiter chap hochladest, egal welches pairing.

Also, ich bin echt froh über diese OS-Sammlung gestolpert zu sein.
Herzlichen Glückwunsch, somit hast du eine treue Leserin dazugewonnen^^

Ganz liebe grüße,
Mel<3


Zurück