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Ai shite iru

Eine Reise, die ihr Leben veränderte
von

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Gewitterregen

Gewitterregen[\b}
 

Sie waren beim Wolfsbau angekommen. Viele herrliche Stunden lagen hinter ihnen, Stunden der Nähe, der Gespräche, des Rastens aber auch Wanderungen durch diese unberührte Landschaft. Vorbei an kleinen, terrassenförmigen Reisfeldern, an waldbedeckten Hügeln, grünen Tälern und an glitzernden Bächen entlang. Der Sommer lag brütend über dem Land, der Duft von Blüten mischte sich mit dem Geruch von Gras. In den Wäldern roch es nach Harz und Honig.

Ein Gewitterregen hatte sie überrascht. Er kündigte sich an mit einer leichten Windböe, dunkle Wolken flogen über den Himmel und verdeckten die grell scheinende Sonne. Schnell verfinsterte sich der Himmel, die ersten Tropfen fielen bevor sie einen Unterschlupf gefunden hatte. Als die Tropfen den Boden berührten, erfüllte der fast beißende Geruch nach nasser Erde die Luft. Weitere Tropfen pladderten auf die ausgetrocknete Erde, wurden dort sofort aufgesogen und verschluckt. Sarah stand da und genoss diesen Augenblick, diesen intensiven Geruch der feuchten Erde, den es nur im Sommer gab. Sie stand da, den Kopf in den Nacken gelegt, das Gesicht dem fallenden Regen zugewandt und ließ sich die Tropfen über ihre Wangen perlen.

Viele schwere Regentropfen folgten, tränkten langsam die Erde, überschwemmten das Land. Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet und eine Wasserwand kam auf sie hernieder. Beide standen sie eng umarmt im triefenden Regen, das Wasser lief an ihren Armen hinab, durchnässte ihre Kleidung. Aber sie vergaßen alles, die Nässe, die Blitze, das Grollen des Donners, sie standen nur da und küssten sich. Die ganze Welt um sie herum war vergessen, sie lebten nur für die Berührung ihrer Lippen, fühlten nur die nasse Haut des anderen, schmeckten sich, fühlten sich, berührten sich, lösten sich beinahe ineinander auf. Ewig standen sie so da und konnten nicht voneinander lassen. Das Wasser tropfte von ihren Haaren in ihre Gesichter, lief an ihren Nasen entlang, störte sie schon beim Atmen, Da fiel ihnen erst auf, wie nass sie waren. Sie sahen sich an, sahen an ihrer durchtränkten Kleidung entlang zu der Pfütze hinunter, in der sie standen. Mit einer letzten Umarmung rissen sie sich los, rannten Hand in Hand lachend zu einem nahe stehenden Baum um dort Unterschlupf zu suchen. Dort saßen sie ewig, eng umschlungen und beieinander kauernd und sahen schweigend dem strömenden Regen zu.
 

Danach waren sie zum Wolfsbau aufgebrochen, um die nassen Sachen wieder trocknen zu können. Er hatte sie einen Teil des Weges getragen, spürte sie eng an sich gelehnt in seinen Armen, die nasse Kleidung noch tropfend. Ihre Arme hatte sie um seinen Hals geschlungen, den Kopf auf seine Schulter gelegt und immer wieder trafen sich ihre Blicke, während er mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Wiesen stob, der vertrauten Höhle entgegen.
 

Als sie ankamen, schien bereits lange die Sonne wieder, ihre leichte Kleidung war schon beinahe wieder trocken. Der glitzernde See vor der Höhle lag einsam und verlassen in der blauen Bergluft. Die Sonne beschien die grünen Ufer, einladend zu einer Rast. Er hatte das Mädchen vor dem Höhleneingang abgesetzt und sie geküsst, bevor er sie freigab.
 

„Ich schau mal nach den Jungs!“ Er fasste sie and er Hand und zog sie mit in die Höhle hinein. Als sie unter dem Wasserfall hindurch waren, sah Sarah erst einmal gar nichts. Sie war noch geblendet von den gleißenden Sonnenstrahlen, aber er zog sie weiter in die kühle Höhle hinein. Irgendwann blieb er stehen, ließ ihre Hand los und bückte sich.

„Ach, da seit ihr ja! Wieder so faul und verschlafen?“ Er kniete sich nieder, kraulte den um ihn herum liegenden Wölfen die Hälse, streichelte ihre Köpfe und klopfte ihre Seiten. Die Wölfe standen gähnend auf, rieben sich an ihm und drängten sich um seinen Körper. Sarah war erstaunt über die Zärtlichkeit, die nicht nur von Kouga, sondern auch von den Tieren ausging. Einige der Wölfe beobachteten sie, schauten neugierig zu ihr herüber. Aber keiner näherte sich ihr. Kouga kam wieder zu ihr zurück, legte einen Arm um sie und schaute zu den Wölfen hinunter. „Ihr werdet ihr nichts tun, verstanden? Sie gehört zu uns!“
 

Ein paar Menschen waren aus dem Hintergrund zu ihnen geklettert. Sie trugen alle ähnliche Kleidung wie Kouga, viel Fell, Rüstungen um ihre Brust und meist seltsame Frisuren. Auch ihnen stellte Kouga das Mädchen vor.

„Das ist Sarah. Sie wird eine Weile hier bleiben, Und ihr tut alles, was sie sagt, klar?“

„Klar Chef!“ kam es aus der Runde. „Hallo Chefin! Wir erfüllen dir alle deine Wünsche!“
 

Sarah lächelte bei der freundlichen Begrüßung. Ein paar der Menschen erkannte sie wieder, die beiden Freaks von neulich standen dicht um Kouga. Sie wurden ihr als Hakaku und Ginta vorgestellt.

Kouga wandte sich an die beiden. „Kommt, helft mir mal aus den nassen Sachen und der Rüstung raus. Und dann besorgen wir was zu Essen.“ Sie verschwanden in Richtung Höhlenhintergrund wo sich Kougas Nische mit den Fellen auf dem Boden befand.

„Ich geh noch mal raus baden!“ rief Sarah ihnen nach und machte sich wieder in Richtung Höhlenausgang auf.

Draußen schien noch die Sonne, und obwohl es schon später Nachmittag war, lag immer noch eine drückende Hitze auf dem Land. Sarah schlenderte mit ihrem Rucksack zu der schönen Wiese am Ufer, wo sie schon einmal gebadet hatte. Sie legte den Rucksack ab, stöberte darin und zog dann einen türkisfarbenen Bikini und ein großes Badehandtuch heraus. Da sie wieder ganz alleine war, konnte sie sich schnell unbeobachtete umziehen. Ihre noch feuchten Sachen hängte sie zum Trocknen in einen nahe gelegenen Baum.

Sie breitete das Handtuch am Ufer aus und legte sich erst einmal in die wärmende Sonne. Vor ihren verschlossenen Augen liefen die letzten Tage noch einmal ab. Kougas Gesicht, Kougas Augen, Kougas Lippen, ihre ganze Welt bestand nur noch aus dem Wolfsdämon. Und sie war so glücklich. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich so verlieben könnte.

Sie hörte Lärm vom Höhleneingang kommen. Kouga kam mit Ginta, Hakaku und einigen Wölfen vorbeigelaufen. Er kam zu ihr ans Ufer und betrachtete interessiert ihren Körper in der knappen Badebekleidung. Sie lag ausgestreckt auf ihrem Badehandtuch und blickte zu ihm auf, den Oberkörper auf ihren Ellbogen abgestützt. Das Braun ihrer Haut harmonierte mit dem leuchtenden Türkisgrün ihrer knappen Stoffteilchen, die sie um Hüfte und Brust trug.

Kouga hatte so eine seltsame Bekleidung noch nie gesehen, aber er war entzückt darüber, wie viel von ihrer schönen, weichen Haut zu sehen war. Er konnte sich kaum von ihrem Anblick losreißen.

„Wir gehen schnell was jagen!“, teilte Kouga ihr mit. „Oh je, schnell! Da wir wieder ein Gerenne!“, stöhnte Ginta und verzog das Gesicht. Kouga bückte sich zu ihr hinab und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ginta grinste Hakaku an. „Den hat es ganz schön erwischt!“, hörte Sarah ihn leise flüstern.

Die Gruppe zog gleich ab, Kouga in einem Wirbel voraus, die anderen rannten schnaufend hinterher. Sarah machte es sich wieder auf ihrem Handtuch bequem und träumte weiter von ihrem Wolfsdämon. Bestimmt kam er bald wieder.



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