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Verhasste Maske

von

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Leise schwingt das Portrait der fetten Dame zur Seite. Heraus stolpert ein Junge. Das es schon lange Sperrstunde ist, interessiert ihn nicht. Er rennt die Gänge entlang, mit einem bestimmten Ziel. Ihm ist egal ob ihn jemand sieht, er will einfach nur noch raus. An seinen Tarnumhang hat er in der Eile gar nicht gedacht. Schwer Atmend bleibt er vor einer schweren Eichentür stehen. Die Klinke runter drückend kommt ihm gleich der vertraute Wind entgegen. Wie der schwarzhaarige diesen Ort liebt. Keiner der ihn anschnauzt, keiner der einen mit altklugen Kommentaren nervt und vor allem kein Getuschel. Hier oben hat er seine Ruhe. Langsam tritt der grünäugige ans Geländer. Er schließt die Augen, genießt die Ruhe und wie der Wind durch seine zerzausten Haare braust. Der Regen, der auf ihn nieder prasselt, vermischt sich mit seinen Tränen. Die glückliche Maske fällt hier oben endgültig von ihm ab. Denn glücklich ist der Goldjunge von Griffindor schon lang nicht mehr. Seit ihm sein geliebter Pate genommen wurde, bedient er sich dieser Maske.
 

Wenn er hier oben ist, kann er seine Wut, Trauer und Schmerz freien Lauf lassen. Um diese Zeit ist nie jemand hier. Der Astronomieturm ist deswegen sein Rückzugsort geworden. Mit den Armen auf das Geländer gestützt, schweift sein Blick über das nächtliche Hogwarts.
 

Missmutig läuft Snape durch die Gänge, wie er es doch hasst Aufsicht zu haben, vor allem wenn er keinen der Schüler auf den Gängen erwischt. Über einen ganz bestimmten würde er sich allerdings freuen. Das Geräusch von schnellen Schritten nähert sich ihm. Seine Schritte beschleunigen sich ebenfalls, sieht ganz danach aus, als wenn er doch noch Glück hätte. Leider sieht er nur noch ein Stück des Umhangs, als sein „Opfer“ im Astronomieturm verschwindet. Grinsend, da der Schüler jetzt in der Falle sitzt, geht er ihm nach. Leise, um den Schüler nicht gleich auf sich aufmerksam zu machen öffnet Snape die Tür. Auch ihm schlägt sofort der Wind und Regen entgegen. Er tritt hinaus auf die Gestalt im Regen zu. Durch den Wind schlägt die Tür mit einem lauten Knall zu.
 

Harry zuckt erschrocken zusammen. Resignierend lässt er den Kopf sinken „Hat man denn nicht mal hier seine Ruhe..“ seufzt er. „Potter! Um diese Zeit sollten sie in ihrem Bett liegen.“ schnarrt er direkt hinter Harry. Dieser dreht sich, zitternd vor Kälte, zu Snape um. „Ja Sir.“ Er drückt sich an Snape vorbei, kommt aber auf dem durchnässten Boden ins Rutschen. Snape reagiert sofort und fängt ihn auf, bevor er hart auf dem Boden aufschlägt. Er spürt die Kälte, die von dem Jungen ausgeht und schaut ihn sich genauer an. Kein Wunder das er so durchgefroren ist, wenn er auch nur sein Schlafzeug und einen Umhang anhat. Er stellt Harry wieder auf seine Füße und lässt ihn los.
 

„Folgen sie mir Mr. Potter.“ schnarrt er nur und rauscht aus der Tür. ‚Wieso muss mir von allen Bewohnern Hogwarts gerade er über den Weg laufen.‘ denkt Harry niedergeschlagen. Er folgt Snape ohne Wiederworte durch die Gänge. An der Treppe zu den Kerkern bleibt er stehen. Snape dreht sich genervt um, da er keine Schritte mehr hört. „Was an ‚Folgen sie mir.‘ haben sie nicht verstanden?“ „Ich hab sie sehr wohl verstanden, aber mein Zimmer liegt nicht in den Kerkern, außerdem ist mir kalt.“ antwortet Harry bissig. „Ich habe sie nach Sperrstunde hier draußen erwischt, denken sie , sie kommen ohne Strafe davon?“ Mittlerweile steht Snape wieder vor Harry und grinst ihn von oben herab an. „Ja.“ „Sie nehmen sich ganz schön viel raus, aber nicht mit mir. Sie werden ihre Strafarbeit sofort erledigen, also mitkommen!“ Das Letzte hatte Snape so scharf gesprochen, das Harry jeder bissige Kommentar im Hals stecken blieb.
 

Resignierend läuft er Snape hinterher. Hier unten in den Kerkern spürt der Schwarzhaarige die Kälte seiner nassen Sachen wieder überdeutlich. Die Arme um seinen Körper geschlungen, zitternd steht Harry neben Snape vor einem Portrait.
 

Snape murmelt das Passwort und zieht den Jungen dann einfach hinter sich her. Harry stolpert hinter Snape her und schaut sich erst mal um. Das ist definitiv nicht Snapes Büro.
 

Harry ist direkt in ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer gestolpert. Alles ist in warmen Tönen gehalten. Die zwei Sessel neben dem Sofa mit dem Kamin davor, laden regelrecht zum entspannen ein. Als sich Snape in sein Sichtfeld schiebt, wird ihm wieder bewusst wo er sich befindet. Snape drückt ihm kommentarlos einen Stapel Sachen in die Hand und schiebt ihn mit der Aussage „Gehen sie erst mal duschen und sich aufwärmen.“ ins Bad. Überrumpelt, aber nickend verschwindet er in diesem. Das warme Wasser tut gut, es belebt seinen Körper wieder, leider auch die Gedanken, die jetzt auf hochtouren laufen. ‚Was wird er sich wohl diesmal für eine Strafe ausgedacht haben.. Schon wieder Kessel schrubben?‘ Diese und noch einige andere gehen dem jungen Potter durch den Kopf. Fertig geduscht und in den viel zu großen Sachen, tritt er wieder aus dem Bad. Unsicher bleibt er in der Tür stehen. Snape sitzt in Gedanken versunken mit einem Glas Wein, in einem der Sessel.
 

Als Snape die Dusche rauschen hört geht er zufrieden in die kleine Küche. Holt sich ein Glas Rotwein und lässt sich in den Sessel fallen. Das Glas leicht schwenkend, fragt er sich, wie er dazu kommt, den Jungen mit in seine privaten Räume zu nehmen.

Als er ihn gefunden hat strahlte er wie immer seine gewohnte Kälte aus. Was Harry nicht sehen konnte war die Sorge die er darunter versteckt. Genau das ist etwas was er nicht so offen zeigen sollte. ‚Der Junge bringt mich noch in Schwierigkeiten.‘
 

Snape hört das leise klicken der Tür und schaut auf. Er muss sich ein Grinsen verkneifen, vor ihm steht Harry in seinen, für ihn, viel zu großen Sachen. „Setz dich doch.“ fordert Severus ihn auf und zeigt auf das Sofa. Mit sachten Schritten folgt Harry der Anweisung. Snape drückt ihm noch eine Tasse in die Hand. „Trink das, das wärmt dich auf.“ Misstrauisch beäugt Harry die Tasse. „Ich werd dich schon nicht vergiften.“ stellt er grinsend klar. Harry, der noch nicht ganz überzeugt ist, kostet vorsichtig. Aber es ist wirklich nur Tee. Langsam entspannt er sich, der Tee tut gut.
 

Severus bleibt still in seinem Sessel sitzen und beobachtet Harry nur. „Harry?“ Angesprochener schaut sofort auf. „Was hattest du zu dieser Zeit auf dem Turm vor?“ fragt Severus, denn er hat eine schreckliche Vermutung. Angesprochener schaut auf seine Hände. Warum sollte er auch gerade seinem Hasslehrer sagen wie beschissen es ihm geht. Der macht sich doch sicher nur lustig über ihn.
 

„Harry!“ Dieser realisiert erst jetzt das sein Professor ihn mit Vornamen und nicht mit Potter anspricht und dann auch noch so sanft. Jetzt völlig verwirrt, schaut er ihn doch an. Was er sieht hilft seiner Verwirrung nicht wirklich, eher im Gegenteil. Es ist nicht wie sonst der Hass, der ihm entgegen gebracht wird, sondern Sorge. Harry schluckt schwer und fängt dann leise an zu erzählen. „Ich wollte einfach meine Ruhe haben. Von niemanden gestört werden, der etwas von mir will.“ antwortet er leise. „Wie oft bist du da oben?“ „Fast jeden zweiten Tag, es ist so schön da.“ In Severus Kopf arbeitet es. Der Junge zieht sich zurück, das kann nicht lange gut gehen.
 

„Denkst du oft an ihn? Deinen Paten meine ich.“ Harry zuckt bei dem Gedanken an Sirius zusammen. Tränen suchen sich erneut ihren Weg über seine Wange. Er kann sie einfach nicht zurückhalten, hat er doch nicht wirklich Zeit zum Trauern gehabt. Severus reagiert sofort, setzt sich neben Harry und zieht ihn leicht in seine Arme. Dieser versucht mit aller Kraft die Tränen zu stoppen. Er zuckt leicht zusammen, wehrt sich zuerst gegen die Umarmung, gibt aber dann jeglichen Widerstand auf und klammert sich stattdessen in Severus Hemd fest.
 

Dieser streicht Harry sanft über den Kopf und lässt ihn weinen. Lange sitzen sie so da. Langsam kehrt Stille ein, die nur durch das Knistern des Feuers und die immer weniger werdenden Hickser des Jungen durchbrochen werden.
 

Als die letzten Tränen versiegt sind, spürt er auch die Hand, die immer wieder seinen Rücken rauf und runter wandert. Leicht schaut er auf und trifft auf die dunklen Augen Snapes. Dieser lächelt ihn sanft an und wischt ihm die letzten Tränen von der Wange. Harry wird dabei leicht rot. „Wieso sind sie auf einmal so nett zu mir?“ fragt Harry leise. Irgendwie ist es ihm unangenehm sich so an Severus zu klammern. „Weil ich mir Sorgen um dich mache.“ sagt er lächelnd und drückt Harry wieder leicht an sich. „Es hat mich ehrlich gesagt geschockt, als ich dich heute da oben gesehen habe. Du hälst deine Maske tapfer aufrecht, aber ab und an schimmert die tiefe Traurigkeit hindurch.“Harry hört aufmerksam zu, dachte er doch, dass es niemand mitbekommen hätte. Er lässt sich wieder zu Severus ziehen und kuschelt sich unbewusst an die Wärmequelle an. „Danke.“ murmelt er leise. Kurz darauf triftet er ins Land der Träume ab. Severus verzieht das Gesicht zu einem Lächeln. Wusste er doch, was Harry jetzt braucht.
 

Langsam, um den Jungen nicht zu wecken, erhebt er sich, legt ihn ordentlich hin und deckt ihn zu. Ein letztes Mal fährt er ihm durch die Haare.
 

„Schlaf schön, mein Sohn…“
 


 

Ende

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So ich hoffe es hat euch gefallen.

Würde mich über eure Kommies sehr freuen.
 

bis zum nächsten mal
 

Shenlong



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Twee_
2009-12-27T22:07:49+00:00 27.12.2009 23:07
ich machs kurz...
Sehr gut!^_____^
Von:  Hermine_G
2009-11-25T07:34:59+00:00 25.11.2009 08:34
Und ich beginne mit dem berühmten:
Also.....

...du kennst mich. Sobald es um HP-FFs gibt es für mich nur noch ein Thema^^ Ich bin in der Auswahl meiner Storys ziemlich festgefahren, deshalb kan ich nicht behaupten, dass mich der Inhalt deiner Story sonderlich begeistert aber, dass ist schließlich mein Problem!

Aber ich muss zugeben, der Stil gefällt mir. Ich finde du wirst immer besser je mehr du schreibst, ehrlich!

Schreib fleißig weiter^^

glg Mine
Von:  Omama63
2009-11-22T13:36:46+00:00 22.11.2009 14:36
Super Kapitel. Ich würde mich auch über eine Vortsetzung freuen.
Von:  liane989
2009-11-22T11:10:23+00:00 22.11.2009 12:10
Mach dafon ne Vortsetzung
Ich find die Story nämlich super^^


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