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Spielkinder

Eine Chaostriologie Production
von
Koautor:  LadyTashigi

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Spielkinder in freier Wildbahn

Kunterbunte Plapperkiste
 

Frage: Worum geht es eigentlich in dem RPG von blumenpups und dir?
 

Lady_Tashigi: Es geht um 2 Freunde (in diesem Fall Zorro und Sanji), die sich ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Sie moderieren eine Sendung über Videospiele und haben keine Scheu davor, sich auch mal auf die Schnauze zu hauen, nur für die Sendung wohl bemerkt. Alles ist stark an die MTV-Serie „Game One“ gelehnt.

Aber an einem Drehtag in der Stadt geht so Einiges schief. Zorro schießt eine junge Polizistin (wer das wohl ist XD) an und bringt sich in ziemliche Schwierigkeiten. Zorro halt!
 

pups: Naja, eigentlich hauen sie sich auch so ganz gerne auf die Schnauze, nicht nur für die Sendung XD
 

Prolog: Spielkinder in freier Wildbahn
 

Sanji stand wie versteinert im Türrahmen zu seiner Küche, während sein grünhaariger bester Freund sich auf die Couch fallen ließ, eine Bierflasche in der Hand, und dann damit begann, den Abend gebührend ausklingen zu lassen.

Die Nacht war stressig gewesen, der Tag mindestens genauso (immerhin hatte er sich von Sanji mindestens zehn Mal aus dem Bild schubsen lassen müssen, einzig und allein, weil der Blonde einen diebischen Spaß daran hatte) und vom Nachmittag wollte er gar nicht erst anfangen.
 

Eigentlich hätte er Sanji nicht einmal hereingelassen, wenn der nicht einen Six-Pack dabei gehabt hätte.
 

"Oh. Mein. Gott", stieß der Blonde in diesem Moment schreckensstarr hervor und hielt sich verkrampft am Türrahmen fest, als wäre er drauf und dran, in Ohnmacht zu fallen.

Zorro schaltete den Fernseher ein und nippte an seiner Flasche. "Danke, aber Zorro reicht."
 

Sanji wandte ihm kurz verwirrt den Kopf zu, verdrehte dann die Augen und ließ seinen Blick durch das Schlachtfeld gleiten, dass ehemals eine Küche gewesen war.

"Was ist mit deiner Küche passiert?", stellte er dann die alles entscheidende Frage und sah immer noch so aus, als hätte er eine Leiche anstatt ein wenig Schmutz vorgefunden.

Wobei ein wenig Schmutz vielleicht auch untertrieben war...
 

In der Spüle stapelte sich das Geschirr, der Mülleimer quoll über, auf dem Boden lagen nasse Zeitungen ausgebreitet auf dem Boden und der Tisch sah neuerdings aus wie ein modernes, abstraktes Kunstwerk.

Der Grünhaarige zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ich hab gekocht."

"Seit wann kochst du? Ich dachte, du kennst nur Fast Food", kam es postwendend zurück und Sanji ging skeptisch in die Hocke, fasste mit spitzen Fingern eine der Zeitungen und ließ sie dann schaudernd wieder sinken.
 

Zorro trank seine Flasche halb leer und schaltete auf das richtige Programm, um ihren großen Auftritt nicht zu verpassen. "Die Kids hatten Hunger."

Gelangweilt schaute er sich die Werbung an, die über den Bildschirm flimmerte, und plötzlich ließ Sanji sich neben ihm auf die Couch fallen. "Deine Schwester vertraut dir tatsächlich immer noch ihr eigen Fleisch und Blut an?", fragte er entgeistert und griff ebenfalls nach einer Bierflasche.
 

Zorro ließ sich tiefer in die Polsterung sinken.

"Aya meint, mit zweiundzwanzig müsste ich inzwischen genug Verantwortung gelernt haben, um Kinder handhaben zu können."

Sanji verzog das Gesicht. "Du hast eine schäbige zwei Zimmer Wohnung, der Lieferjunge vom Pizzaservice ist dein bester Freund und du moderierst eine Sendung für Spiele", fasste er kurz und prägnant zusammen und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.
 

Anstatt beleidigt zu sein, schmunzelte Zorro bloß.

"Das hab ich ihr auch gesagt."

"Oh. Naja, das spricht dann wohl irgendwie für dich, nehme ich an."

"Ich bin eben der liebe Onkel."

Genau in dem Moment setzte die Titelmelodie ein und ihr Gespräch war für's erste beendet. Stattdessen beobachteten sie, wie das Wort "Spielkinder" über den Bildschirm flimmerte und kurz darauf Ausschnitte aus einigen Szenen eingeblendet wurden.

Sanji, der Zorro durch irgendeinen gottverlassenen Park jagte. Zorro und Sanji auf der Kartbahn. Sanji und Zorro beim Spuckebällchen-Weitschuss.
 

Entspannt lehnten sich die beiden Moderatoren der Sendung auf Zorros Couch zurück, prosteten sich gegenseitig zu und grinsten sich kurz an, bevor sie ihr fertiges Werk bewunderten.
 

= = =
 

Müde und angespannt ließ die junge Polizistin Tashigi die Eingangstür ihrer Wohnung ins Schloss fallen. Kurz fuhr sie sich mit einer Hand durchs Gesicht.

Es was ein mehr als anstrengender Tag für sie gewesen. Etliche Papiermassen und Akten stapelten sich unaufhaltsam auf ihrem Schreibtisch, die sie innerhalb eines Tages durcharbeiten musste. Wie sie diese Schreibtischarbeit hasste! Ihre verspannten Schultern bedankten sich kläglich für diese Art von Folter. Eine Massage wäre wohl nicht zuviel verlangt... wenn nur jemand da wäre, von dem sie es verlangen könnte.
 

Kurz seufzte sie. Irgendwie schon seltsam, ganz allein zu wohnen...

Einen Freund hatte sie nicht und Freunde und Familie kamen bei ihrem Job auch viel zu kurz. Vielleicht sollte sie sich mal ein Haustier zulegen, damit sie wenigstens nicht allzu allein war... nein, lieber nicht. Dafür hatte sie nun wirklich keine Zeit.
 

Als Polizistin musste man mit allem rechnen und möglichst jederzeit erreichbar sein. Deswegen hatte ihr Vorgesetzter Smoker ihr geraten sich ein separates Einsatz-Handy zuzulegen, damit sie immer zu erreichen war.
 

Also blieb sie doch vorerst bei ihrem einzigen Freund, der guten alten Flimmerkiste.

Seufzend ließ sie sich auf ihr gemütliches Sofa plumpsen, legte den viel zu schweren Kopf in den Nacken fallen und dankte dem lieben Gott für diese großartige Erfindung.
 

Mit einer kragen Handbewegung nahm sie die Fernbedienung in die Hand und schaltete den Fernseher ein.

Müde blinzelte sie zum Bildschirm rüber. Eine Kochsendung. Wie öde...

Schnell schaltete sie um und stellte mit hochgezogenen Augenbrauen fest, dass der Fernseher wohl heute wieder nur am Klo angeschlossen war, so viel Scheiße, wie im Moment lief.
 

Kurz hier sie inne, als ihr Blick auf zwei junge Moderatoren fiel.

Was war das denn? Die Sendung kannte sie noch gar nicht.

Abwartend blickte sie weiter auf das Programm, bis sich herausstellte, dass das eine einfache Game-Sendung war.

Kurz schmunzelte sie. Wie viele kleine Teenies nun wohl vor der Kiste hockten und sich diese Sendung ansahen? Und sicherlich nicht nur Jungs, sondern auch süße Mädels, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hatten und einfach nur die beiden Moderatoren anhimmelten und sich eine Zukunft mit ihnen ausmalten. Wie konnte man solche Kindsköpfe nur anhimmeln?

In der Gegend rumhoppsen, sich verkleiden und Blödsinn machen, das konnte doch jeder.

Zugegeben, einige Aktionen waren schon irgendwie komisch, aber viel zu pubertär.
 

Mit einen kurzen Kopfschütteln verschwand der Gedanke wieder. Mürrisch über das schlechte Fernseh-Programm ließ sie die Fernbedienung wieder auf den Tisch vor sich sinken, nachdem sie den Fernseher ausgeschaltet hatt und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer.
 

= = =
 

"Also, mal ehrlich, Zorro, du hast echt keine Ahnung. GTA 4 ist schlecht."

Zorro verdrehte die Augen. Diese Diskussion hatten sie schon viel zu oft im Studio geführt, nicht zu vergessen auch noch in der Diskothek bei der Arbeit, bei diversen Drehorten und in ihrer Freizeit.

"Nein, Sanji, ist es nicht. Und jetzt raus aus meiner Wohnung, ich will endlich ins Bett!"

"Du hast gar kein Bett. Alles was du hast, ist eine Matratze und eine ramponierte Couch."

"Raus jetzt!" Der Grünhaarige schob seinen besten Freund unwirsch aus der Türe und ließ die Tür krachend hinter ihm zufallen.

Er hörte Sanji noch spöttisch lachen, bevor er endlich die Treppen hinuntertapste und ihm seine geheiligte Ruhe ließ, von der er seit gestern früh nichts mehr gespürt hatte.
 

Als es abgesehen von dem Fernseher ruhig war, fiel ihm einmal mehr auf, wie himmlisch es doch war, seine eigenen vier Wände zu haben. Ganz für sich allein. Ohne irgendjemanden der störte.
 

Erleichtert aufseufzend fuhr er sich durch das kurze Haar und schlurfte in Richtung Badezimmer. Als er vor dem Spiegel stand, befand er, dass die Dusche auch noch einen Tag warten konnte, stopfte sich die Zahnbürste in den Mund und taperte in die Küche, um sich eine Flasche Wasser zu holen.
 

Es war später geworden, als erwartet, nicht zuletzt, weil Sanji ihn noch unbedingt endlos mit den verpatzten Szenen, die in der Sendung nicht zu sehen waren, hatte aufziehen müssen.

Mittlerweile war es kurz nach zwölf, er war seit nicht weniger als zweiunddreißig Stunden auf den Beinen und alles, was er jetzt noch wollte, war ins Bett zu fallen und sich bis morgen früh keinen Zentimeter mehr zu rühren.

Denn dann stand der nächste Drehtag vor der Tür.
 

Missmutig beugte er sich über die Spüle, bis er die aufgestapelten Teller erblickte, dann huschte er wieder zurück ins Bad, spuckte aus, schaltete den Fernseher aus und ließ sich auf seine Matratze fallen, wo er beinahe augenblicklich in einen tiefen Schlaf fiel.
 

to be continued...
 

Nächstes Mal bei Spielkinder:

- Der nächste Drehtag steht an und es geht alles schief, was auch nur ansatzweise schief gehen kann.

- "Behind the Scenes #1" - ein exklusiver Einblick hinter die Kulissen des RPGS

- und natürlich Runde 2 der kunterbunten Plapperkiste!
 

Danke für's lesen und wir freuen uns auf euch ^.~

Murphy's Gesetz

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage:Wie seid ihr nur auf so einen Schwachsinn gekommen?
 

Lady_Tashigi: Ist verrückt, ich weiß es selbst nicht mehr. Ich kann mich wage dran erinnern, dass ich mal gegenüber von Pups geäußert habe, dass ich den perfekten Job für Zorro und Sanji hätte, hab ihr dann über YouTube die Outtakes von Game One gezeigt und seitdem sind wir auf diesen irren Trip =D…
 

Pups: Dann frische ich dein Gedächtnis mal ein bisschen auf. Uns war beiden langweilig, Yin war nicht in der Nähe und Gini hat mich gezwungen, an meinen FF's weiter zu schreiben - und mit dabei mit Links zu Game One vollgemüllt. Und dann haben wir die Idee einfach nicht mehr weggekriegt und sind süchtig danach geworden. Irgendwie zumindest XD
 

Habt ihr Fragen an die bekloppten Erschaffer von "Spielkinder"?

Wir beantworten sie euch gerne!
 

@ Marimo_PB: Phantasie abgeben? Gibbet nicht! Die brauchen wir selbst, sonst gibt's irgendwann einen katastrophalen Hänger, und das wollen wir doch tunlichst vermeiden ^^ Aber ich denke, im Autoren-Talk ist deine Frage, wie zum Geier wir auf so was kommen beantwortet. ENS gibt's übrigens immer wieder gerne!
 

@ Flying_Pussyfoot: YEAH! Wir freuen uns, dich dabei zu haben, auch wenn dir die Beschreibung erst nicht zugesagt hat! Schön, dass wir dich überzeugen konnten ^.~
 

@ Theodore: Wir werden ja sehen - hoffentlich wird dir die Storyline jetzt klarer. Und falls nicht, schau dir einfach eine Folge Game One an, dann kommst du vielleicht auch ins Fieber XD
 

@ Len: Seegurkäääää! Es heißt "Bayonetta", du Vollpfosten =D Hoffe, du bleibst diesmal mit dabei und geigst uns deine Meinung!
 

Kapitel 1: Murphy’s Gesetz
 

Sanji hatte ein so breites Grinsen auf dem Gesicht, dass es verboten gehörte und schwenkte die Waffe in seinen Händen verheißungsvoll hin- und her.

Mit der Uniform und der nachgestellten Spezialausrüstung sah er tatsächlich aus, als ob er aus einem amerikanischen Action-Film entsprungen wäre und einem S.W.A.T.-Team angehören würde.
 

Ben, ihr Regisseur, verdrehte bloß die Augen. Diese Kindsköpfe.

"Okay, Jungs, noch mal zum mitschreiben: die Dinger sind gefährlich und ich hab keine Lust, dass ihr euch gegenseitig umbringt. Also wenn ich mitkriege, dass einer von euch auch nur für wenige Millisekunden auf den Kopf des anderen gezielt hat, dann fliegt ihr hochkant raus. Ist das klar soweit?"
 

Sowohl Zorro als auch Sanji zogen lange Gesichter.

"Spießer...", murmelte der Blonde enttäuscht und schnitt hinter Bens Rücken eine Grimasse.

"Wie öde...", seufzte auch Zorro und lehnte sich gegen einen Zaun, bevor er die Paintballpistole noch einmal eingehend beobachtete.

Genau deshalb liebte er diesen Job.
 

Lysop neben ihm räusperte sich. "Okay, wir wollen gleich anfangen. Denkt dran, dass ihr wenigstens keine unbeteiligten Passanten abschießt. Eigentlich hoffe ich sowieso, dass niemand in der Stadt bei eurem Anblick..."

Er ließ seinen Blick einen kurzen Moment lang an Zorro herab gleiten, der in seiner Montur aussah, wie ein waschechter Terrorist.

"Bei deinem Anblick", verbesserte er sich. "Niemand in Panik gerät."

"Reg dich ab, Lysop. Hinter uns rennen Kameras her, so schwer von Begriff wird da schon niemand sein", entgegnete der Grünhaarige gelassen und winkte halbherzig ab.

Zwar schien die Langnase nicht vollends überzeugt, doch er ließ es auf sich beruhen und schlich hinüber zu dem Rest des Teams, um die letzten Einzelheiten durchzusprechen, bevor der Dreh endlich losging.
 

= = =
 

Seit sieben Uhr war Tashigi nun wieder auf den Beinen - oder eher auf den Rädern.

Smoker hatte sie und ihren Partner Drake dazu verdonnert, ein wenig in der Stadt herum zu fahren und sich bereit zu halten, falls irgendwo etwas nicht in Ordnung war.

Also saß sie nun auf dem Fahrersitz, wartete auf ihren Partner, der gerade in ein Café ging und zwei Becher Kaffee und ein paar Donuts kaufte. Das typische Polizeifrühstück eben.
 

Mit einen leisen Knall ließ Drake die Beifahrertür neben sich zuknallen, reichte Tashigi dann ihren Kaffe und fischte sich schnell einen der leckeren Ringe aus der Packung.
 

Donuts... das war Drakes Schwäche.

Seit Tashigi bei der Polizei angefangen hatte, war Drake ihr Partner. Sie verstanden sich super. Er war nett und immer hilfsbereit. Mittlerweile kannte sie jeden Spleen von ihm.

Jedes mal, wenn sie auf Streife fuhren, kaufte er sich Donuts, drei mit Schokoüberzug, drei mit Streuseln und wieder drei mit Marmeladenfüllung. Und jedes Mal auf's Neue bot er ihr welche an, woraufhin sie immer nur dankend abwinkte.

Das ging jetzt schon seit vier Jahren so. Es war schon witzig, wie stark der Mensch als Gewohnheitstier betrachtet wurde, was, wie man sah, nun wirklich der Fall war.

Besonders bei diesem Exemplar von Mensch.
 

Dankend nahm Tashigi den Becher entgegen, schob ihre Brille über die Stirn, damit diese beim Dampf des Kaffees nicht beschlug und trank vorsichtig einen Schluck.
 

"Hat sich schon jemand von der Zentrale gemeldet?", fragte Dranke vorsichtshalber nach, woraufhin Tashigi nur kurz den Kopf schüttelte. "Tote Hose, wie immer halt..."

Ja, das war schon irgendwie ätzend. Durch das ganze Nichtstun zogen sich die Tage meinst immer wie Kaugummis in die Länge. Das nervte. Aber immerhin besser als die bekloppte Schreibtischarbeit.
 

= = =
 

Zorro spähte noch einmal hinauf in den Himmel, doch die Wettervorhersage schien ausnahmsweise einmal ihr Versprechen zu halten und außer ein paar harmlosen Wolken war nichts zu sehen.

Das war gut, denn wahrscheinlich würden sie noch stundenlang hier rumlaufen, und Regen wäre da eher suboptimal.

Schmunzelnd beobachtete er, wie Sanji sich vom Acker machte und hinter der nächsten Straßenecke Stellung bezog.
 

Er verstand sich generell ganz gut mit Sanji, auch wenn sie sich immer mal wieder in der Wolle hatten. Aber ihr Job bot genügend Möglichkeiten, ihm jede Bemerkung heimzuzahlen.

Zum Beispiel, wenn sie Konsolen- und PC-Spiele in die Realität versetzten und nachspielten, so wie jetzt.

Counter Strike bot sich aber auch an, es einfach mal auszuprobieren, außerdem lag der Spaß-Faktor da ganz oben und er konnte Sanji seine späte Störung vom Vortag heimzahlen.
 

Als Lysop ihm ein Zeichen gab (und Ben sich mit ernster Miene über die Stirn fuhr und ihm noch einen mahnenden Blick zuwarf), nahm Zorro die Waffe in Anschlag und machte sich auf den Weg, um Sanji, den "Cop", zu erschießen.

Jedenfalls im Übertragenen Sinne, denn bei verantwortungsbewusstem Umgang konnte mit den Dingern eigentlich nicht viel schief gehen.
 

Keine zehn Minuten später wurden sie scheel von Passanten beäugt, die jedes Mal erschrocken zurückwichen, wenn sie einen der beiden Moderatoren entdeckten, bevor sie schließlich die Kameras entdeckten und nachsichtig schmunzelten.

Zorro warf sich mit einer spektakulären Flugrolle hinter einen Mülleimer und Sanjis Geschoss verfehlte ihn um Millimeter. Stattdessen brach der Blonde in schallendes Gelächter aus, als Zorro sich wieder aufrappeln wollte, über seine eigenen Füße stolperte und ungalant auf die Schnauze fiel.

(Zur Rache schoss Zorro ihm direkt in den Schritt, woraufhin das gesamte Team losprustete und von Sanji erst einmal fünf Minuten nur heiseres Fluchen zu hören war).
 

Perfide grinsend rettete der Grünhaarige sich einen Supermarkt, der unmittelbar hinter ihm lag, und bezog (dicht gefolgt von Jared, der immer noch haltlos kicherte und Mühe hatte, die Kamera zu halten) hinter dem Konservenregal Stellung.
 

= = =
 

Erschrocken wich die alte Gertrude zurück, als sie einen kurzen Blick in den Supermarkt warf und nur einen jungen Mann mit grünen Haaren in Terroristenklamotten und einer MP hinter dem Regal hocken sah. Der Kameramann war in seinem "Toten Winkel" nicht wirklich für die alte Frau zu sehen. Was war da denn auf einmal los? Ein Überfall?!

Fast starb die Frau an Ort und Stelle in der Fußgängerzone an einem Herzanfall!

Hastigen Schrittes eilte sie zur nächsten Telefonzelle, um den "Überfall" zu melden.
 

= = =
 

Tashigi und Drake hatten sich in der Zwischenzeit ein paar miese, schmutzige Witze erzählt. Einmal hatte sich die Blauhaarige sogar an ihrem Kaffee verschluckt und hatte große Mühe damit, das schwarze Gesöff nicht in der Innenseite der Windschutzscheibe zu verteilen. Wo hatte der Typ nur solch widerliche Witze her?!
 

Das Gelächter verstummte abrupt, als ein Funkruf an alle Einsatzwaagen gesendet wurde.

"An alle Einheiten! Verdächtiger Mann mit Waffe im Supermarkt Ecke Jurio gesichtet. An alle Einheiten!" Wow, hier war ja mal was los?!

Nur zu gut, dass sie gerade zufällig in der Nähe waren. Kurz nahm Drake das Funkgerät an sich. "Hier Wagen 11-20, wir kümmern uns drum..."

Irgendwie freute er sich schon auf die Abwechslung.
 

Schnell wurde die Sirene angeschaltet, nur damit diese nach zirka fünf Minuten wieder verstummte. Vor der Fußgängerzone machte der Wagen halt, den Restweg mussten sie zu Fuß gehen. Da das Geschäft nur drei Häuser weiter war, war dies weniger schlimm oder zeitaufwendig. Wenn wirklich etwas in diesen Laden abging, dann durften die beiden Polizisten nun wirklich keine Zeit verlieren. Aber eher war es der Fall, dass dies nur eine Fehlmeldung war, so wie es schon oft der Fall gewesen war.
 

Kurz warf Tashigi einen prüfenden Blick in den Laden.

... Kameras! Wieder nur eine Aktion für's Fernsehen.

Fahrig fuhr sich die Polizistin durchs Haar, musste jedoch ihren Dienst nachkommen und wenigstens die Situation klären.

Die alte Frau stand immer noch verängstigt an der Telefonzelle und tappste zu dem Polizist herüber, um sich über die "Verbrecher" zu beschweren.

Drake seufzte tief, sah dann nur kurz zu Tashigi rüber, die seinen Blick erwiderte.

"Schon okay, ich mach das schon", winkte sie dann ab und betrat den Laden.
 

= = =
 

Sanji kauerte nahe der Fischtheke hinter einem Aufbau für Wiener Würstchen und zielte.

Wieder mal fiel ihm auf, wie vollkommen orientierungslos sein bester Freund eigentlich war. Eigentlich wusste er auch, dass er diese Schwäche nicht ausnutzen sollte, doch die Aktion auf der Straße war mehr als schmerzhaft gewesen und Rache war bekanntlich süß - auch wenn es Ärger mit Ben geben würde, aber die Einschaltquoten waren viel zu gut, als dass er sie wirklich feuern würde.

Außerdem hatte er gerade so gute Schussbahn auf Zorros Hinterkopf, der zwischen den Tiefkühltruhen hervorlugte, während sein Besitzer sich ratlos umsah, und überlegte, wo es denn noch mal zu diesen blöden Theken lang ging.

Ziel, Schuss und Sieg. Der Ausgleich für Sanji.
 

Ein rasender Schmerz explodierte an seinem Hinterkopf und gelbe Farbe spritzte durch die Luft, traf sowohl die Tiefkühltruhen vor und hinter ihm als auch Jared.

Die Wucht des Geschosses war so heftig, das Zorro zunächst einmal auf die Bretter geschickt wurde und Mühe hatte, die schwarzen Punkte vor seinen Augen zu vertreiben.

Jared, der sich gerade erst wieder mühsam von seinem Lachkrampf erholt hatte, brach nun erneut in schallendes Gelächter aus und krümmte sich nach Vorne.

Dann reckte er Sanji seinen ausgestreckten Daumen entgegen und grölte: "VOLLTREFFER!!"
 

Der Grünhaarige mit den gelben Sprenkeln im Haar blinzelte einige Male, während dröhnende Kopfschmerzen sich breitmachten, und er konnte spüren, dass irgendetwas seinen Nacken herunter tropfte. Ob Blut oder Farbe wusste er nicht, aber eigentlich war ihm das auch egal.

Das würde Sanji büßen. Aber so was von.
 

= = =
 

Die Polizistin blieb in der Tür stehen und begutachtete den Laden.

Wie man ein Geschäft nur so zurichten konnte? Und wer wohl für die Sauerei geradestehen musste?

Paintball-Pistolen waren gefährlich, wenn man sie an den falschen Stellen abbekam. So ging das nicht weiter.
 

Tashigi erschrak sich etwas, als das Geschoss knapp an ihr vorbei zischte. Sie schielte in die Richtung, woher das Geschoss angeflogen kam und erblickte den Blonden hinter dem Regal.

Aus irgendeinem Grund kannte sie das Gesicht, dachte aber nicht weiter darüber nach.

Viel wichtiger war es die Personen, die hier wild umher ballerten, endlich mal zur Besinnung zu kriegen. Genervt zog die Frau ihre Dienstmarke.

"POLIZEI! KOMMEN SIE AUS IHREN-..."

Weiter kam sie nicht.

Ein Farbball, der sie schmerzlich am Kopf traf, riss sie von den Beinen und ließ sie gegen das nächste Regal fallen, nur um dann an diesem herunterzurutschen. Das ging zu weit...
 

= = =
 

"DU DÄMLICHER VOLLIDIOT!!!!", grollte Zorro wütend, kaum dass er wieder auf die Beine gesprungen war.

Blut - ja, mittlerweile war er sich dank Jared’s besorgten Blicken sicher, dass es das auch war - tropfte ihm den Nacken herunter und er zielte geradewegs auf seinen besten Freund, wild entschlossen, ihm das dreckige Lachen aus dem Gesicht zu wischen.

Womit er jedoch nicht rechnete, war, dass Sanji bei Seite sprang, und in dem Versuch, ihn trotzdem noch zu erwischen und möglichst sehr, sehr wehzutun, riss er den Lauf der Pistole scharf nach links, drückte ab - und traf die Polizistin, die gerade durch den Gang auf sie beide zugerannt kam, mit gezückter Dienstmarke.
 

Von einer Sekunde auf die andere legte sich eine eiserne Stille über den gesamten Supermarkt. Ganz davon abgesehen, dass sowieso alle ihr Treiben gebannt verfolgt hatten, traute sich nun niemand, auch nur einen Piep von sich zu geben.

Es war sogar so still, das Sanji irritiert aus seinem Versteck rauskam und ihm die Kinnlade erschrocken herunterklappte, als er das Dilemma sah.
 

Trotzdem war es Zorro, der als erster irgendwas sagte.

"Scheiße!", fluchte er, als sein Verstand mit der Realität aufgeholt hatte. Nachsichtig warf er die Waffe bei Seite und schwang sich auf kürzestem Weg über die Tiefkühltruhen, bevor er schlitternd auf dem Boden aufkam und vor der jungen Polizistin in die Knie ging, und sie behutsam an der Schulter berührte.

"Alles okay?", fragte er atemlos und traute sich kaum, sie zu bewegen, falls wirklich irgendwas kaputt gegangen war.

Dann warf er einen Blick über die Schulter zu dem versteinerten Jared.

"Verflucht noch eins, ruf 'nen Krankenwagen!!", fuhr er ihn scharf an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder der Frau zuwandte und ihre Verletzung hektisch musterte.

Und als sein Blick das erste Mal richtig auf ihr Gesicht fiel, erstarrte er zur Salzsäure und wurde kreidebleich.
 

= = =
 

Pochender Schmerz hallte ihr durch den Kopf und verzog das Gesicht zu einer schmerzhaften Miene. "Verdammt", stöhnte sie leise auf, legt eine Hand auf das Gesicht, um sich die Farbe etwas aus den Augenwinkeln zu wischen.

Nicht nur die Farbe erschwerte die Sicht, sondern auch, dass ihr die Brille von der Nase geflogen war. Kurz sah sie neben sich, wo eine halbe Armlänge von ihr entfernt ihre Brille lag. Erst, als sie diese in der Hand hielt, bemerkte sie, dass sie zersprungen war.

So ein Glück konnte auch nur sie haben.

Mit einer unmerklichen Handbewegung warf die das kaputte Brillengestell über die Schulter hinweg in die Kühltruhe. Die Brille war eindeutig hin.
 

Die Berührung und die Rufe des Mannes, der neben ihr kniete, ignorierte sie vollkommen. Tashigi hatte nämlich gerade ihre Konzentration voll und ganz darauf gerichtet, die Schuldigen nicht hier sofort zu erschießen.
 

Durch die Rufe eines Mannes innerhalb des Ladens konnte Drake der alten Dame und ihrem senilen Geschwafel endlich entkommen. Hastig eilte er in den Laden und sah Tashigi an der Truhe gelehnt, einige Meter von ihm entfernt.

"Tash!! Ist alles okay??"

Doch sie antwortete nicht, dafür war sie einfach zu sehr geladen. Das war genau der Augenblick, wo das Spiel "Guter Bulle, Böser Bulle" anfing. In dem Fall war Tashi ausnahmsweise der böse Bulle!
 

Geladen stützte sich die "Angeschossene" auf ihren Knien ab und raffte sich endlich auf, bemüht sich keine Schwäche anmerken zu lassen.

Kurz griff sie hinter sich am Hosenbund und zurrte die Handschellen aus dem Halter.

"Ich muss sie festnehmen, aufstehen und Hände auf den Rücken!"

Ein bitterer Unterton war in ihrer Stimme zu hören und obwohl die Farbe in ihrem Gesicht mehr als lächerlich aussah, ließ ihr einschüchternder Eindruck selbst ihren Kollegen Drake die Nackenhaare aufstellen. So kannte er seine Partnerin gar nicht.

Ein kurzer Blick über die Schulter und ein leichtes Nicken in die Richtung des blondes Moderators gar Drake zu verstehen, dass er nun auch seinen Teil dazu beitragen sollte.
 

= = =
 

Zorro, der immer noch wie versteinert da stand, unfähig sich zu rühren, und so bleich war, als hätte er einen Geist gesehen, bekam in den ersten Sekunden gar nicht mit, dass er drauf und dran war, verhaftet zu werden.

Erst, als das kühle Metall der Handschellen sich um seine Handgelenke legte, bemerkte er, dass er ihren Worten brav Folge geleistet und die Hände auf den Rücken gelegt hatte.
 

In derselben Sekunde, in der er sich klar machte, dass sie es auf keinen Fall sein konnte, weil Kuina nun mal tot war, dass sie ihr einfach bloß verblüffend ähnlich sah, bemerkte er auch, wie schwachsinnig das war.

"Festnehmen?!", hakte er also noch einmal nach und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. "Das war ein Versehen!"
 

Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich ein weiterer Polizist auf Sanji zu bewegte, die Handschellen gezückt.

Zorro stöhnte frustriert auf. Das durfte doch nicht war sein.
 

Ben hatte sämtlichen Geschäften der Stadt vorher Bescheid gegeben, dass es eventuell zu Störungen kommen könnte, das hatte er vorher extra doppelt und dreifach betont. Und er hatte dabei hinzugefügt, dass er sie höchstpersönlich lynchen würde, sollten sie es Übertreiben.

Nun gut, vielleicht hatten sie es übertrieben - wenn er die Polizistin einmal genauer ansah und die stattliche Beule musterte, war er sich sogar ziemlich sicher, dass sie es übertrieben hatten - aber momentan hätte er sich viel lieber Ben gestellt als einem wandelnden Abbild seiner verstorbenen Jugendfreundin.
 

"Kommt schon, das war doch nicht mit Absicht...", versuchte er es erneut und hielt Ausschau nach Jared, doch der war wie vom Erdboden verschluckt.

Entweder, er war hinausgegangen, weil er seinen Ratschlag befolgen wollte aber keinen Empfang hatte, oder aber, er rannte gerade panisch zu Ben, damit der ihm sagte, was er tun sollte.
 

Am besten wäre es wohl, Ben würde höchstpersönlich herkommen, um die Sache aufzuklären.
 

Momentan war von dem allerdings genauso wenig zu sehen, wie Gnade in den Augen der Polizistin, also fügte er sich widerwillig seinem Schicksal und hielt still.

Für den Moment.
 

= = =
 

Versehen?! Seine Worte ließen sie noch wütender werden, was dazu führte, das sie die Handschellen um die Handgelenke des Mannes noch weiter zuzog, sodass sich diese ihm noch etwas mehr ins Fleisch schnitten. "Mal sehen, wie du das findest, wenn ich dich mal aus Versehen mit meiner Waffe treffe..."

Noch blieb sie ruhig, doch ihre Tonlage verriet Einiges. "Und solange ihr eine Gefahr für Passanten darstellt, bin ich gezwungen, euch mit auf's Revier zu nehmen."
 

To be continued...
 

Behind the Scenes: Outtakes der Chaostriologie Productions
 

Wer glaubt, Chaostriologie Productions wäre eine gut durchstrukturierte Firma, in der alles wohl geplant abläuft, der liegt katastrophal daneben.

Es heißt doch nicht umsonst, Chaostriologie. Bei der Namensgebung haben Yinchan, Lady_Tashigi und blumenpups sich schon was gedacht.

Was genau, ist nicht immer für jeden einsichtlich, aber irgendwo ist schon ein tieferer Sinn. Glauben wir zumindest.
 

Hier einen ersten Einblick hinter die Szenen; was passiert, wenn die Charaktere ihr Eigenleben entwickeln, die Rechtschreibung in den Streik zieht oder die Autorinnen einfach einen an der Klatsche haben...enjoy!
 

#1
 

Tashi:

*ist nach der Arbeit gleich zu Zorro gegangen*

*hat noch ihre Uniform an*

*er mal wieder am zocken ist*
 

Zorro:

*zockt*

*schielt kurz zu Tashi*

...

Sag mal...

Stehst du auf Rollenspiele?

*mal nachfragt*
 

Tashigi:

o//////////////o

//WAS?!//

*denkt, sie hört nicht recht*

*weiß ja nicht, dass Zorro Videospiele meint*

*stellt sich das schon bildlich vor XD*

*Polizistin und Gefangener*

*mit Handschellen und allen drum und dran XDDDDDDDD*

//VERDAMMTER-...!//

*schmiert Zorro eine*
 

Zorro:

O_______O

*reibt sich die Wange*

Hä?!

Arschtritt ins Gesicht

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Wer spielt eigentlich Simon und Budi in der FF?
 

Lady_Tashigi: Haha, gute Frage! Eigentlich hatte ich gedacht, dass Sanji Simon ist, weil… ich meine, hallo? Simon ist total Stulle und sein Charakter passt einfach besser zu Sanji, aber irgendwie hat sich das verflüchtig.
 

blumenpups: Ich war von Anfang an dafür, dass Zorro eher zu Simon passt, auch wenn er ja eigentlich gar nicht so aufgedreht ist o_Ô Jedenfalls hab ich meinen Willen durchgesetzt, und vorher haben wir uns da eigentlich auch keine Gedanken drüber gemacht XD
 

Habt ihr Fragen an die bekloppten Erschaffer von "Spielkinder"?

Wir beantworten sie euch gerne!
 

@ Theodore: 'Zum schießen' im wahrsten Sinne des Wortes XD
 

@ Marimo_PB: Du wirst sehen, Ben hat 'ne ganze Menge dazu zu sagen *^^* Und: nein, es war nicht verwunderlich, dass Lysops schlimmste Befürchtungen eingetreten sind - schließlich war das von Anfang an so geplant ^^
 

@ Len: Klar ist unsere Firma cool. Was hast du denn gedacht? XD Gertrude war übrigens einzig und allein L_T's Einfall - pups hat sich genauso weggeschmissen ^^
 

@ Alwena93: Die Jungs bauen keinen Mist, die machen ihren Job. Und dass sie da nur Mist machen, bleibt unser Geheimnis, also pssssst! ^.~
 

Kapitel 2: Arschtritt ins Gesicht
 

Erst als sie zusah, wie ihr Partner dem anderen Jungspund die Handschellen anlegte, stieß sie den Grünhaarigen kurz gegen die Schulter, um ihm klar zu machen, dass er voran gehen sollte. "Bewegung!", befahl sie und immer noch ruhte der tiefdunkle Schatten auf ihrem Gesicht.
 

Das war nicht ihr Tag und auch nicht der der beiden Todeskandidaten, die auf den Weg zur Hölle, das sich "Polizeirevier" schimpfte, waren.

Unmerklich warf sie Drake die Autoschlüssel zu. "Du fährst."

In dem Zustand wollte nun weiß Gott kein Fahrzeug bedienen, sie würde wohl alles ummetzeln, was sich ihr in den Weg stellte. Auf Kinder, Alte und wehrlose Tiere wurde da keine Rücksicht genommen.
 

= = =
 

In dem Moment, als die blöde Polizeitussi ihn vorwärts stieß und er mit den Knien geradewegs gegen die Tiefkühltruhen krachte, wusste Zorro, dass es ein Scheißtag war, wie er im Buche stand.
 

Obwohl die Wut unaufhaltsam in ihm hochkochte - und zwar so siedend heiß, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr - besaß er noch genügend Verstand, die Klappe zu halten und dem billigen Kuina-Abklatsch nicht alle Schimpfworte entgegen zu schleudern, die ihm momentan auf der Zunge lagen.

Er hatte sich schon genug Ärger eingebrockt, mehr würde Ben auf keinen Fall verkraften, und sein Geldbeutel auch nicht unbedingt. So gut zahlte der Sender dann doch nicht.

Obwohl...mussten die nicht eigentlich die Kosten und die Schuld für den ganzen Vorfall auf sich nehmen? Schließlich hatten sie es für die Sendung getan, selbst wenn sie bis vor wenigen Minuten noch einen Heidenspaß an der Sache gehabt hatten...
 

"Zorro, was soll das alles?", hörte er Sanji ratlos hinter sich rufen, dem nun ebenfalls Handschellen angelegt wurden.

Kurz wunderte der Grünhaarige sich, warum die Stimme seines besten Freundes so gepresst war, bis er einen Blick über seine Schulter warf und bemerkte, dass der zweite Polizist ihn mit dem Gesicht voran gegen das nächste Regal gedrückt hielt.

"Keine Ahnung, Küchenschabe! Scheint so, als könnten unsere Freunde und Helfer keinen Spaß mehr vertragen!", gab er giftig zurück und bedachte die junge Polizistin mit einem funkelnden, mehr als angepissten Blick.
 

Den Blick des Moderators vor ihr konterte sie mit einen noch finstereren Blick als vorher.

Ihr Gesichtsausdruck übertrumpfte den Lorenors um Längen.

"Ich an deiner Stelle würde jetzt die Klappe halten...", gab sie von sich und machte dem Grünschopf mehr als klar, dass er sich im Moment nicht in der Position befand, große Töne zu spucken. Immerhin war sie es, die am längeren Hebel saß und das würde Zorro auch sofort zu spüren bekommen, wenn er nicht augenblicklich die Klappe hielt.
 

Drake folgte Tashigi auf Schritt und Tritt und passte auf, dass der Blonde ihm nicht abhanden kam.
 

Die Blicke der Passanten folgten ihnen unaufhaltsam und bohrten sich in die Nacken der Polizisten und der beiden Festgenommenen. Tashigi und Drake störten sich nicht sonderlich daran, so was waren sie schon gewohnt. Dennoch... die neugierigen Blicke der Leute ließen ihre Laune auch nicht aus dem Keller heben. Im Gegenteil.
 

Am Wagen angekommen öffnete sie die Tür und verkniff sich jeglichen Kommentar zu der jetzigen Situation.

Ein paar Stunden in der Zelle würden den beiden Kindsköpfen nicht schaden.
 

Frustriert und angepisst wie eh und je sah Zorro dabei zu, wie ein widerwilliger Sanji auf den Rücksitz des Polizeiwagens verfrachtet wurde, während sämtliche Passanten sie musterten, als ob sie giftige Reptilien wären, die sich zum Angriff bereit machten.
 

Doch noch bevor er sich neben Sanji auf den Rücksitz quetschen konnte (oder hineingequetscht wurde, das lag ganz im Auge des Betrachters), sah er Ben auf sie zueilen, wutschnaubend und die obligatorische Zigarette im Mundwinkel.

Lysop und Jared waren ihm dicht auf den Fersen und auch der Rest der Filmcrew war weiter hinten zu erahnen, aber wahrscheinlich hatten die anderen drei sie vorher bereits erfolgreich abgehängt.
 

Zorro grinste leicht. Endlich hatte das Theater hier ein Ende. Ben würde sie da schon raushauen.

Ben haute sie schließlich immer irgendwie raus.
 

Wenn seine Hände nicht gefesselt gewesen wären, hätte er dem schwarzhaarigen Regisseur auch munter zugewinkt, stattdessen grinste er also bloß erfreut.

Doch als Ben so nahe war, dass er ihn mit bloßen Blicken hätte töten können, war er sich nicht mehr so sicher, ob Ben ihnen wirklich helfen würde.
 

Bevor der Grünhaarige auch nur zu einer Erklärung für das ganze Schlamassel ansetzen konnte, fuhr der Schwarzhaarige ihm grob über den Mund. "Zu euch komm ich später", zischte er gefährlich leise und Zorro seufzte entnervt und ließ sich neben Sanji auf den Rücksitz fallen, bevor die Polizistin ihn dazu zwingen konnte.
 

Der Grünhaarige gab seinem besten Freund einen groben Überblick, was passiert war, während Ben sich der Sache annahm und galant lächelnd damit begann, auf die Polizisten einzureden.

"Hören Sie, es tut mir selbstverständlich unendlich Leid, dass so etwas passiert ist. Der Sender wird voll und ganz für die Entschädigungen aufkommen, mehr noch als das. Aber es war wirklich bloß ein Versehen, ich bin mir hundertprozentig sicher, dass die Jungs nicht beabsichtigt haben, jemanden zu verletzen...", rasselte der Regisseur in einem atemberaubenden Tempo herunter.
 

"Hätte ich vorher gewusst, wie die drauf ist, hätt ich's auch mit Absicht gemacht", murrte Zorro missmutig.

Sanji stöhnte entnervt auf und ließ seinen Kopf entmutigt gegen die Fensterscheibe stoßen.
 

Gerade als Tashigi sich genervt auf ihren Beifahrersitz sinken lassen wollte, hielt Drake sie davon ab, indem er nur kurz ihren Namen erwähnte. "Tash!", meinte er bloß, worauf sie nur einen kurzen Blick zur anderen Autoseite und damit zu ihrem Freund warf. Dieser nickte nur in die Richtung, aus der drei Personen auf sie zugerannt kamen.

Augenblicklich und sichtlich angepisste wandte sich Tashigi um, ließ die Tür wieder laut ins Schloss fallen, bevor sie die Arme verschränkte und sich gegen das Auto lehnte.
 

Den Redeschwall des Schwarzhaarigen vor ihr konnte sie wohl nicht umgehen, hörte stattdessen nur zu, bis er endlich seine Rede beendet hatte.

Den giftigen Kommentar vom Grünschnabel überhörte sie gekonnt.
 

Kurz ließ sie eine angespannte Stille zwischen den beiden Fronten ruhen. Sie hoffte, dass es dadurch nur noch peinlicher für die Vertreter des Senders wurde. Ein kurzes angenervtes Seufzen war von ihr zu hören.

"Hören Sie...", begann sie, redete aber diesmal ruhig. Er war nicht der "Feind", immerhin war er bereit zu kooperieren, dennoch... "Ich habe nichts gegen Ihren... was auch immer sie hier fabrizieren...Aber wenn Passanten mit reingezogen werden, kann ich das nicht durchgehen lassen. Wären die Waffen mit Schaumstoff geladen gewesen, hätte ich darüber noch hinwegsehen können. Aber es war nun mal nicht so.

Und jetzt stellen Sie sich bitte mal vor, ich wäre eine hochschwangere Frau gewesen, die aus Versehen", bei diesem Wort hielt sie kurz inne und warf dem Grünschopf einen kurzen, resignierenden Blick zu. "...so einen Paint-Ball abbekommen hätte - was wäre dann?! Wollen Sie so etwas wirklich verantworten?!" Nach ihrem Redeschwall stockte sie wieder. Damit war das Thema für sie gegessen. Vorerst.
 

"Natürlich nicht, ich sehe ja auch ein, dass das eine grobe Fahrlässigkeit war, aber könnten Sie nicht freundlicher Weise ein Auge zudr--"

"Wenn Sie hochschwanger gewesen wären, wären Sie ja wohl kaum zu übersehen gewesen. Außerdem: ist es nicht auch ziemlich leichtsinnig, sich in die Schussbahn zu werfen, wenn zwei Typen mit Paintball-Munition durch die Gegend schie-- Outsch!!"
 

Sanji stoppte Zorros dämlichen, nach Ärger heischenden Redeschwall, indem er ihm kräftig - oder so kräftig, wie es eingezwängt auf der Rücksitzbank eben möglich war - gegen das Schienbein trat. Der mordlüsterne Blick des Grünhaarigen war ihm scheißegal, damit konnte er leben.

Aber noch mehr Ärger, als sie sowieso schon hatten, konnten sie sich nun wirklich nicht leisten.
 

Zorro schmollte halbherzig, weil er nicht bis zum Ende seiner Tirade gekommen war, und Ben machte den Eindruck, als würde er mit dem Gedanken spielen, seinen Angestellten an Ort und Stelle zu erwürgen.

Jared hielt das ganze für die Nachwelt auf Band fest; das würde prima Material für die Outtakes geben und er war sich ziemlich sicher, dass sie in ein paar Wochen alle herzlich darüber lachen würden.

Selbst Ben. Vielleicht.

Es geschahen ja doch immer wieder Zeichen und Wunder...
 

Lysop fuhr sich währenddessen nur ratlos über die Stirn.

Mittlerweile wusste er nicht, ob Zorro einfach nur viel zu blöd dafür war, den Ernst der Lage zu begreifen, ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, einfach nur wütend war oder tatsächlich so kühn und selbstsicher, wie es gerade den Anschein erweckte.

Und genau deshalb hatte er gleichermaßen Bewunderung wie auch Mitleid für seinen grünhaarigen Kollegen übrig, der sich - ob er es nun merkte oder nicht - mit jedem Wort tiefer in die Scheiße ritt.
 

Schnaufend rieb sich die junge Polizistin über die Stirn, sah dann wieder zu Ben auf.

"Erstens“, begann sie, "Ich bin weder bestechlich, noch kann man mich dazu überreden, irgendwann mal in meinem Leben ein Auge zuzudrücken. Es ist mir total egal, ob Sie dadurch eine Folge von Ihrer Sendung nicht zu Ende drehen können, ich mache keine Ausnahmen. Basta! Zweitens“ Damit wandte sie sich von Ben ab, stützte sich mit einem Arm am Auto ab, lehnt sich etwas zum Fenster runter und sah den Moderator mit der großen Klappe finster in die Augen. "Wenn du noch ein Wort sagst, jage ich dir 'ne Kugel ins Bein! Drittens“

Tashigi bemerkte immer noch die lästige Linse im Rücken. So was kam für sie gar nicht in Frage. Kurz streckte sie die Hand nach dem Kameramann aus. "Das Tape!"

Und das war definitiv keine Bitte. Wenn es sein musste, würde sie es mit Gewalt an sich nehmen.
 

Sämtlichen Angesprochenen entgleisten die Gesichtszüge.

Ben einerseits, weil er noch einen letzten Hoffnungsschimmer umklammert hatte, dass Zorro doch noch nicht alles verbockt hatte, Jared, weil das Beste und Spannendste was ihnen bislang beim Dreh passiert war, nun in falsche Hände kommen würde (aber er beglückwünschte sich gedanklich zu der Idee, das Tape zu wechseln, bevor er wieder hierher zurückgekommen war) und Zorro einfach deshalb, weil er tierisch sauer war.
 

"Blöde Kuh!!", schimpfte er ohne Rücksicht auf Verluste oder seine Gesundheit, auf dem Sitz neben ihm verdrehte Sanji resignierend die Augen und begann damit, seine Stirn in regelmäßigen Abständen gegen die Scheibe zu donnern, um aus diesem Alptraum aufzuwachen.
 

Als ihr das Tape endlich gereicht wurde, begutachtete sie es skeptisch.

Dass das Tape komplett zurückgespult was, deutete darauf hin, dass es das Falsche war. "Gut...", stöhnte sie angenervt auf. "Und jetzt das Echte!", drohte sie verbissen.

Wenn er nicht sofort das Echte rausrücken würde, würde sie wohl vollkommen durchdrehen, und das wäre mehr als ungesund für die Anwesenden. Verarschen ließ sie sich nicht.
 

Drake runzelte nur kurz die Stirn. Er ließ skeptische Blicke über die Situation gleiten.

Tashigi war wie ausgewechselt.

Bisher hatte er auch noch nicht richtig erlebt, wie sie war, wenn sie sich an die Karre gepisst fühlte. Ja, sie war definitiv der bessere "Böse Bulle", wenn sie erst einmal richtig wütend war. Diese Einsicht ließ ihn nur kurz schmunzeln, danach setzte er sich auf den Fahrersitz. Länger würde Tashi wohl nicht mehr mit sich reden lassen.
 

Ben sah aus, als würde er innerhalb der nächsten fünf Minuten verzweifelt zusammenbrechen. "Jared...hol das Band."

"Aber, Ben, da ist doch-"

"Hol endlich das verfickte Band oder du kriegst genauso viel Ärger wie die beiden Hohlköppe da!!!", fauchte der Schwarzhaarige aufgebracht und fuchtelte in Richtung seiner beiden Moderatoren.
 

Zorro und Sanji zogen gleichzeitig lange Gesichter.

"Heißt das, wir müssen alles noch mal drehen?!", hakte der Blonde verzweifelt nach und Zorro stierte düster vor sich her. Das durfte doch nicht war sein, jetzt nahm diese bescheuerte Tussi ihnen auch noch das Drehmaterial weg!!
 

Tashigi ließ eigentlich Vieles durchgehen, und eigentlich drückte sie hin und wieder mal ein Auge zu, auch wenn sie vor einigen Minuten noch das Gegenteil behauptet hatte, dennoch... In solch einer Situation machte sie nun wirklich keine Ausnahmen. Egal ob Zivilisten oder Berühmtheiten. Mensch war Mensch, alle mit den gleichen Rechten und Verpflichtungen. Da war es ihr egal, ob sie einen Kamera-Bonus hatten, oder nicht.
 

Erst als sie das richtige Tape an sich genommen hatte, öffnete sie wieder die Tür der Beifahrerseite.

"Ihre Spielkinder können Sie in ein paar Stunden beim Revier abholen. Wir melden uns dann." Mit diesen Worten stieg sie ins Auto und schnallte sich an.
 

Verblüfft über Tashis momentane Laune reichte Drake ihr kurz eine Tempo-Packung entgegen, damit sich wenigstens die Farbe etwas aus dem Gesicht wischen konnte.

Mit einem leichten Nicken nahm Tashigi die Packung dankend entgegen. Dann startete ihr Partner den Motor.
 

Bevor Ben oder irgendein anderes Crewmitglied auch nur den Hauch einer Chance hatte, irgendetwas zu Tashigis Aussage hinzuzufügen, war eben diese auch schon im Auto verschwunden.
 

Aus dem Fenster konnte Zorro beobachten, wie Ben den Kopf sinken ließ und sich gereizt über die Stirn fuhr. Lysop wagte es sogar, ihn anzusprechen, wurde jedoch mit einer barschen Handbewegung und einigen gezischten Worten, die er aus dem Wagen heraus nicht verstehen konnte, zum schweigen gebracht.

Mitleidig sah Jared ihnen hinterher, als sie schließlich losfuhren.
 

Der Grünhaarige verkniff sich ein frustriertes Stöhnen und straffte die Schultern, um wenigstens etwas gemütlicher zu sitzen, ohne dass ihm die Handschellen allzu sehr in den Rücken drückten. Dass sie ihm ins Fleisch schnitten konnte er allerdings nicht verhindern, dafür hatte Tashigi schon gesorgt.
 

Er warf düstere Blicke in den Rückspiegel, und hörte erst damit auf, als Sanji ihm gegen das Schienbein trat.

"Was willst du, Küchenschabe?", knurrte der Moderator mindestens ebenso gereizt wie Ben.
 

Sanji ließ sich davon jedoch nicht im geringsten beeindrucken und deutete mit dem Kopf bloß umständlich auf ihn selbst. "Du blutest grad 'nen Polizeiwagen voll, ist dir das klar?"

Zorro sagte dazu erst mal gar nichts, doch jetzt, wo der erste Trubel sich gelegt hatte, fielen ihm auch wieder die Kopfschmerzen und das klamme Gefühl im Nacken auf. "Jetzt wo du's sagst..."

"Idiot", kommentierte der Blonde trocken und verdrehte die Augen.

"Ey, Lady! Krieg ich auch 'n Tempo?"
 

Die Blicke vom Grünschnabel ignorierte sie vollkommen. Auf so einen Kinderkram hatte sie nun bei Gott keine Lust. Und wenn er weiter damit die Zeit vertrieb, sie mit seinen Blicken zu erdolchen, sollte er das ruhig tun. Sie war schon genug angestachelt, da brauchte sie die gereizten Blicke des frechen Moderators nicht auch noch in ihrem Rücken.
 

Ein kurzer Seufzer entfuhr ihr, bevor sie die Packung ins Gitter hinter sich stopfte, damit der Idiot hinter ihr auch dran kam. Sie war eben kein Unmensch.

Dennoch verlor sie kein Wort während der ganzen Fahrt, sondern verschränkte nur bockig die Arme, lehnte sich auf den Sitz gemütlich zurück und stemmte einen Fuß gegen die Armatur vor sich, wo das Handschuhfach eingebaut war.
 

Drake sah kurz in den Rückspiegel zu den beiden Männern. Ein leichtes Grinsen seinerseits war zu erkennen. "Keine Sorge, auf dem Revier schauen wir uns deine Verletzung genauer an!" Auf das Sie wurde einfach mal verzichtet. Immerhin war Drake um einiges Älter als die anderen Anwesenden, die im Waagen saßen.

"Fuß runter!", befahl er nur kurz. Er mochte es nicht, wenn der Dienstwaagen schmutzig wurde. Er war dann meist immer dafür zuständig, das Ding wieder auf Vordermann zu bringen.

Mit einem genervten Seufzer ließ Tashigi den Fuß wieder sinken.
 

Zorro grinste kurz und ignorierte die verzweifelten, beschämten Blicke seines besten Freundes geflissentlich.

Ein Problem blieb jedoch übrig: seine Hände waren ihm auf dem Rücken gefesselt und die Tempopackung klemmte zwischen den Gittern.

"Haha, sehr lustig", kommentierte er trocken und lehnte sich wieder zurück. Verarschen konnte er sich ganz gut alleine und wenn der Wagen Blutflecken bekam, war das auch nicht sein Problem.
 

Neben ihm lehnte Sanji den Kopf in den Nacken und pustete sich eine lange, blonde Haarsträhne aus den Augen. Dann schloss er die Augen und atmete tief durch.

"Ich wusste, dass du mir nur Ärger einbringst, Lorenor. Ich hätte sofort nein sagen sollen, als sie mich dir zum Co-Moderator vorgeschlagen haben", sagte er dann deprimiert und verzog das Gesicht theatralisch leidend.

Zorro schnaubte. "Was soll der Scheiß? Co-Moderator bist ja wohl eindeutig du. Ich bringe schließlich die Aktion."

Hinter geschlossenen Lidern verdrehte Sanji die Augen. "Träum weiter, Kugelalge. Die haben dich doch nur eingestellt, weil wir bei unseren Probeaufnahmen aufeinander losgegangen sind."
 

Tashigis Auge zuckte bedrohlich, die Arme immer noch vor der Brust verschränkt, weshalb Drake nur ein Schmunzeln übers Gesicht huschen lassen konnte.

Die Zickerein der beiden Idioten gingen ihr ziemlich auf den Wecker, sie hielt aber lieber die Klappe. In solche Gespräche mischte sie sich nie ein. Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr die Polizistin sich über die Stirn. Konnten die mit den Streitigkeiten nicht warten, bis sie in ihrer Zelle waren?
 

Einige brutale Foltermethoden kamen ihr in den Sinn, die sie gerade zu gerne an den beiden ausgetestet hätte. Stattdessen brummte sie nur den Satz "Irgendeinen der beiden sperre ich gleich in den Kofferraum..." zu Drake rüber, worauf dieser nur rau und leise auflachen musste.
 

"Kannst es ja versuchen!", sagte Zorro zur Beifahrerin gewandt, bevor er sich wieder zu Sanji drehte. "Ja, und zwar weil du total angelost hast, Kleiner."

Sanji ließ seinen Hinterkopf mehrmals Bekanntschaft mit der Nackenlehne machen und ganz nach dem der-Klügere-gibt-nach-Prinzip biss er sich auf die Zunge, anstatt seine Verwünschungen laut auszusprechen.
 

Nach einigen Minuten der Fahrt stoppte der Waagen vor dem Revier. Endlich musste sich Tashigi diesen Scheiß nicht mehr antun...
 

To be continued...
 

Behind the Scenes: Outtakes der Chaostriologie Productions
 

# 2
 

Drake:

*schreibt Tashi eine SMS*

*Befehl vom Cheffe*

"Überfall auf das Revier! Hol uns hier raus!"
 

Tashigi:

*ließt die SMS*

O.O

*rennt aus der Wohnung*

*steigt in ihr Auto*

*den Motor anschmeißt*

*rast durch die Gegend*

*hat ihre Dienstwaffe dabei*

*macht 'ne Vollbremsung vor dem Revier*

*kickt spektakulär die Tür auf*

*zieht ihre Waffe*

*Judorolle über den Flur*

*richtet ihre Waffe auf die Leute vor sich*
 

Smoker:

*steht da mit einer Stopuhr*

8 Minuten 10...

Tashi, das kannst du besser!

*meint*
 

Tashi:

*voll sauer*

*will auf irgendwas schießen*

*reißt die Waffe hoch*

*schießt aus Versehen in eine Wasserleitung*

*die dann platzt*

*der reinste Wasserfall auf sie runterschüttet*

=________=

Aufstand im Schlaraffenland

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage:Habt ihr schon überlegt, wie die Story weitergeht?
 

L_T:

*schreibt gerade am Drehbuch* Bitte was? O.o
 

blumenpups: Geringfügig. Nur soviel sei verraten: Wir sind momentan auf RPG-Seite 65 und es ist noch lange kein Ende in Sicht ^^
 

Habt ihr Fragen an die bekloppten Erschaffer von "Spielkinder"?

Wir beantworten sie euch gerne!
 

@ Marimo_PB: Wie üblich - gern geschehen. Was Zorro angeht...wäre er überhaupt noch Zorro, wenn er die Klappe halten würde? Was Ben angeht...das wirst du schon noch früh genug sehen. Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls durchaus ^^ Natürlich hat Tashigi 'den Scheiß' noch nicht hinter sich, sonst wär's ja langweilig, aber sie hat auf gewisse Art und Weise ein Auge auf den einen oder anderen geworfen. Mehr sei nicht gesagt.
 

@ Alwena93: Die Foltermethoden wüssten wir auch gerne. Aber wer kann schon Gedanken lesen XD Ich glaube, alles andere ist schon im vorherigen Kommis-Kommi gesagt worden oO
 

Viel Spaß beim lesen und einen schönen dritten Advent wünscht

die Chaostriologie Production
 

Kapitel 3: Aufstand im Schlaraffenland
 

Gereizt schnallte sich die Polizistin ab, öffnete die Beifahrertür, nur um diese wieder zuschnellen zulassen, nachdem sie ausgestiegen war. Danach öffnete sie auch die Tür hinter sich, um dem Großmaul klarzumachen, dass es nun weiter zur Zelle ging.

"Wenn ich bitten darf, euer Hohlheit...", sprach sie nur höhnisch, darauf bedacht Lorenor noch bescheuerter dastehen zu lassen, als er es so schon tat.

Ihr Partner Drake kümmerte sich indessen um Sanji, der viel "liebevoller" mit dem Blonden umging, als Tashigi es mit Zorro tat, was er auch irgendwo verstehen konnte.
 

"Danke schön, James", gab Zorro trocken zurück und kletterte aus dem Auto, glücklicherweise ohne das Gleichgewicht zu verlieren.

Mittlerweile war es ihm vollkommen Wurscht, wie er da stand, denn der Tag war auf dem besten Weg in die Top 5 der beschissensten Tage seines Lebens einzugehen, und wenn er nun schon mal die Gelegenheit hatte, dieser dummen Pute auf die Nerven zu fallen und sich ein klein wenig zu rächen, dann würde er das noch tun.
 

Ihre Visage brachte ihn völlig außer Konzept, es irritierte ihn zutiefst, Kuinas Ebenbild vor sich zu haben - und das trug nicht im Geringsten dazu bei, seine miese Laune zu heben.

Niemand hatte das Recht dazu, wie sie auszusehen. Und dazu kam noch, dass sie ihn verhaftet hatte.
 

Auf den Konter des jungen Mannes ging Tashigi nicht weiter ein, sondern führte ihn geradewegs ins Revier. Schon spürte sie die neugierigen Blicke ihrer Kollegen aus dem Fenster der Wachstation.
 

Kaum betrat sie das Revier, brachen die anderen Polizisten in schallendes Gelächter aus.

"Oh mein Gott, Tashigi! Wie siehst du denn aus?"

Die Farbe im Gesicht hatte sie noch nicht ganz wegwischen können und ihre Klamotten hatten auch ein bisschen was abbekommen. Darüber hinaus war ihre Beule gut zu erkennen und ein leichtes Feilchen zog sich unter ihrem rechten Auge entlang.
 

Wie sie es hasste, wenn ihre Kollegen sie auf die Schippe nehmen.

Dazu kam noch, dass sie sich nicht unbedingt mit jedem hier verstand. Zwar hatte sie einige Freunde hier auf dem Revier, aber auch einige, die ihr laufend Striche durch die Rechnungen zogen. Es rieselte tief gehässige Blicke, gefolgt von einem bedrohlichen Schnaufen.

"Macht lieber mal euren Job und erledigt den Papierkram, ihr Sesselscheißer, oder ich mach euch Beine...", drohte sie.

Zwar sprach sie leise, aber ihre Stimme bebte heftig. Nicht mehr lange und es würde ein Vulkanausbruch geben.
 

Sofort verstummte das Gelächter.
 

Sonst hatte sie doch immer alles stillschweigend über sich ergehen lassen und stand immer über den Sticheleien, aber heute...?

Nein, das was nicht ihr Tag!
 

Der Grünhaarige grinste triumphierend, als das gesamte Revier in Gelächter ausbrach.

Sogar nachdem alles wieder verstummt war, konnte er es sich noch nicht aus dem Gesicht wischen, sondern beschloss, noch ein wenig Salz in die Wunde zu streuen.

"Passiert dir öfter, was?", feixte er und grinste spöttisch.

"Das macht er andauernd", beklagte Sanji sich verzweifelt bei Drake und nickte in Richtung seines Partners.

"Immer reitet er uns in die Scheiße! Und dann macht er es noch hundert Mal schlimmer!!"
 

Auf Zorros Sticheleien reagierte Tashigi nur mit wütenden Blicken.

"Klappe...", knurrte sie, schubste ihn dann weiter in Richtung Zelle. Viel lieber wäre ihr es gewesen, den Blonden vor sich rumrennen zu lassen. Dann musste sie sich auch nicht mehr den Blutfluss vor sich weiter antun. Das Blut des Großmauls und die gelbe Farbe vermischten sich langsam aber sicher zu einem dunklen Orangeton.
 

Kurz stockte sie, dann stieß sie Lorenor grob in die Zelle. Endlich musste sie sich das hirnlose Geschwafel nicht weiter antun.
 

Drake inzwischen verstand sich eigentlich ganz gut mit den Blonden, grinste nur etwas, als der junge Mann etwas aus dem Nähkästchen plauderte. "Schon gut, meine Partnerin kann einiges einstecken", erklärte er lächelnd, führte dann aber auch den Blonden in die Zelle. "Sorry Jungs, Gesetz ist Gesetz..." Und damit schloss er die Zellentür hinter sich.
 

Zorro war viel zu sehr damit beschäftigt, nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als dass er ihr noch eine wütende Bemerkung an den Kopf hätte werfen können.

Aber eigentlich könnten sie ihnen diese blöden Handschellen doch abmachen, immerhin waren sie jetzt unbewaffnet und eigentlich doch recht kooperativ.
 

"Tschüss, Drake", verabschiedete Sanji sich geknickt und schlurfte herüber zu einer der beiden Pritschen, worauf er sich erst einmal sinken ließ, um das ganze Theater erst einmal sacken zu lassen.
 

= = =
 

Gestresst von der Situation verzog sich Tashigi vorerst in der Umkleidekabine, um sich die restliche Farbe aus dem Gesicht waschen zu können.

Erst, als sie in den Spiegel blickte, erkannte sie schmerzhafte Beule und das Pfeilchen, was langsam immer dunkler wurde. "Na spitze...", knurrte sie, tastete sich kurz die Beule ab, die deutlich machte, wie sehr ihr Kopf schmerzte.

Die pochenden Schmerzen im Hinterkopf trieben sie fast in den Wahnsinn.
 

Drake sah sich kurz um, suchte den Verbandskasten und jemanden, der halbwegs eine Platzwunde nähen konnte. Zum Glück war hin und wieder mal die Ärztin Kuleha im Revier, so wie jetzt. Wegen Routine-Untersuchungen kam sie ab und an beim Revier vorbei.

"Hey Doc...", lächelte er der alten Frau entgegen, "Wärst du so gut und würdest dem Grünschopf in der Zelle die Platzwunde nähen?"
 

Kuleha seufzte, trank einen großen Schluck ihres Kaffees, bevor sie sich aufraffte und zur Zelle ging, samt Verbandskasten. "Gut, von mir aus, aber das kostet extra!", maulte sie, vertritt ihren Standpunkt grimmig und öffnete die Zellentür mit dem Schlüssel, Drake dicht hinter ihr.

"Dann lass mal sehen, Junge!", befahl sie, tätschelte grob an seinem Kopf rum. Feinfühlig war die Alte nicht gerade, aber dafür war sie eine gute Ärztin.
 

Der Grünhaarige gehorchte gleichgültig und ließ sich untersuchen, auch wenn ihn momentan ganz andere Dinge beschäftigen als eine lächerliche Platzwunde.

Zumal das alte Klappergestell nicht gerade sanft an ihm herumhantierte.
 

Sanji wandte angeekelt den Blick ab und konzentrierte sich dann auf Drake, der dich hinter dem Spektakel stand.

"Können wir telefonieren?", fragte er hoffnungsvoll und klimperte gedankenverloren mit den Handschellen.

Er wollte unbedingt Mihawk anrufen, den Anwalt, der bei ihnen im Sender den juristischen Kram managte, von dem der Rest der Crew keinerlei Ahnung hatte.

Vielleicht konnte Mihawk ihnen helfen. Zwar würde Zorro das überhaupt nicht passen, aber der blinde Grünschopf konnte ihn mal kreuzweise, schließlich hatte der Idiot danebengezielt.
 

Dranke, der sich mit verschränkten Armen gegen das Zellengitter lehnte, nickte nur kurz. "Sicher, ein Anruf steht euch beiden eh frei", erklärte er, holte erstmal die Handschellenschlüssel hervor und öffnete die Fesseln der beiden Verhafteten.

Dann brachte er Sanji das schnurlose Telefon. Er wollte die beiden nicht unbedingt aus der Zelle lassen. Und wenn sie nicht zum Telefon kamen, musste das Telefon eben zu ihnen gebracht werden.
 

= = =
 

Vorsichtig tupfte sich Tashigi das Gesicht trocken, dann tadelte sie ihr Spiegelbild. Sie sah echt furchtbar aus, als würde sie seit neuestem Boxsport betreiben. Über ihr Aussehen konnte sie nur den Kopf schütteln.

Die Flachzange würde schon noch sein Fett ordentlich wegbekommen, dafür würde sie sorgen...
 

= = =
 

Sanji saß weiterhin auf der Pritsche, sah Drake aus großen, dankbaren Augen entgegen und rieb sich noch einmal über die schmerzenden Handgelenke, bevor er hastig Mihawks Nummer eintippte, die Beine übereinander schlug und zu einer Erklärung ansetzte. "Hey, Mihawk! Hör zu, es-"

"SEID IHR ZWEI VOLLIDIOTEN EIGENTLICH TOTAL BESCHEUERT?!!!!", schallte es aus dem Telefonhörer laut und deutlich hervor.

Der Blonde sah starr vor Schreck still und sah unheimlich erschrocken aus. Zorro war gerade abgelenkt gewesen, weil Doc Kuleha ihm ohne Vorwarnung und vor allem: ohne Betäubung, eine Nadel durch die Kopfhaut gejagt hatte.

"Outsch! Saftladen hier!!", entfuhr es ihm fluchend und nahm Mihawks Worte gar nicht weiter zur Kenntnis.
 

Schmunzelnd fuhr sich der Polizist über das Kinn, hörte die fluchenden lauten Worte des Anwalts klar und deutlich. Dass der Blonde aschfahl wurde, wunderte ihn nicht. Der Anwalt hatte eine Ausdrucksweise, wie es Drake zuvor noch nie von einem Anwalt gehört hatte.

Das konnte ja noch heiter werden.
 

= = =
 

Inzwischen setzte sich Tashigi wieder an ihren Schreibtisch, hatte schon wieder neue Ordner auf dem Tisch liegen. Ihre Schultern ließ sie genervt hängen, stützte die Ellenbogen auf den Tisch, fuhr sich dann mit beiden Händen durch das Haar. Ihre Hände verankerten sich ins Haar am Hinterkopf.

Was ein Scheißtag! Zehn Kreuze im Kalender, wenn sie diese nervtötenden Stunden hinter sich gebracht hatte!
 

= = =
 

"EINE POLIZISTIN ANSCHIEßEN?!! DÄMLICHER GEHT'S JA WOHL ECHT NICHT MEHR! HABT IHR JETZT EUER LETZTES BISSCHEN VERSTAND VERLOREN ODER WARUM BALLERT IHR IN EINEM VERFICKTEN SUPERMARKT WIE ZWEI PSYCHOPATHEN VOR EUCH HIN, KÖNNT IHR MIR DAS MAL ERKLÄREN?!!", polterte der Anwalt ungerührt vor sich her und Sanji sank ein ganzes Stück in sich zusammen.

"Mihawk, das wa-"

"GROßE SCHEIßE WAR DAS, DAS IST MIR SCHON KLAR!!! WARTET'S NUR AB, SOBALD ICH EUCH DA RAUSGEHOLT HABE, REIß ICH EUCH BEIDEN SOLANGE DEN ARSCH AUF, BIS EUCH HÖREN UND SEHEN VERGEHT!!!"

"Hören hast du schon erledigt, Mihawk, mach 'nen Haken hinter!"

"HALT DEINE DÄMLICHE SCHNAUZE, LORENOR ZORRO, UND WAG ES JA NICHT, DICH AUF DEM REVIER DANEBEN ZU BENEHMEN!"
 

Ein lauthalses Lachen war von Drake zu hören.

Was für verrückte Jungs, so was hatte er in seiner Dienstzeit noch nicht erlebt. Wenn man sich unter anderen Umständen kennen gelernt hätte, wäre man bestimmt mal ein Bier trinken gegangen, außerhalb der Dienstzeit versteht sich.
 

Zum Letzteren gab er dem Anwalt Recht.

Wenn der Grünschopf weiterhin seine Partnerin anstachelte, konnte er für nichts mehr garantieren. Wobei sich Tashigi auch nicht gerade von ihrer Glanzseite zeigte.
 

Er machte Anstalten sich am Hinterkopf zu kratzen. "Ich muss mich für meine Partnerin entschuldigen. Eigentlich ist sie nicht so", fing er an zu erklären.

"Und ich glaube, dass ihr sie angeschossen habt ist das kleinere Übel. So, wie ich sie kenne, hat sie sich nur wieder um die Zivilisten gesorgt."

Wenn man es aus der Perspektive betrachtete, klang das sogar eindeutig nach Tashigi.
 

"'Is mir doch egal, ob die mit dem falschen Bein aus dem Bett gekommen ist...", brummte Zorro missmutig und Doc Kuleha, die Tashigi eigentlich recht sympathisch fand, zerrte einmal besonders feste an dem Faden, woraufhin der vorlaute Bengel erst einmal die Zähne zusammenbiss und stumm wie ein Fisch wurde.
 

Sanji hätte es nicht gewundert, wenn Rauschwaden aus dem Telefon gezischt wären, so beherrscht, wie Mihawk durchatmete.

Anscheinend kämpfte er gerade ähnlich stark damit, nicht den Verstand zu verlieren, wie Sanji selbst.
 

"Sanji, hiermit hast du offizielle Erlaubnis von mir, deinem minderbemittelten Partner die kleine Birne zu Matsch zu zertreten, sobald kein Polizist in der Nähe ist."

"Danke", sagte Sanji matt. "Heißt das, du kommst und hilfst uns?"

Eine Weile lang war es unangenehm still. "Ja, aber freut euch nicht zu früh. Ihr kriegt meine Wut schon noch zu spüren", schnappte der Anwalt dann, bevor er den Hörer auf die Gabel knallte und ohne ein weiteres Wort auflegte.
 

Sanji schwieg bedröppelt. Na toll, das hatte grade noch gefehlt.

"Der hat ja heute Mal wieder 'nen Puls von 380", kommentierte Zorro trocken und verdrehte die Augen.

"Ja, und das ist allein deine Schuld!", fauchte der Blonde zurück und zog seine Beine in den Schneidersitz.
 

"Nun gut..." Drake stockte kurz "Du kommst mit den beiden hier zurecht?"

Ein fragender Blick fuhr zu Kuleha rüber, die daraufhin und lachte und ihre Sonnenbrille ins Gesicht zog. "Ach klar, bin eh gleich fertig!"

Mit einem lauten Patsch ließ sie kurz die Hand auf den Hinterkopf des Mannes vor ihr fallen, dann machte sie sich weiter an die Arbeit und desinfizierte die Wunde.

Ja, Kuleha war trotz ihres Alters noch mehr als taff, das sollten die Jungs ruhig mal zu spüren bekommen.
 

Wieder schmunzelte der Polizist, verließ dann die Zelle und ging auf seine Partnerin zu. Er schnappte sich einen Stuhl, drehte den um und setzte sich auf diesen, sah dann die Frau, die ihm gegenüber saß, kurz besorgt an. "Alles klar?"
 

Ein leichtes Nicken deutete darauf, dass der Tag einfach nur nicht auf ihrer Seite was. Auch die Verletzungen zeigten es mehr als deutlich.

Wenn Smoker sie so sehen würde... Sie wollte sich gar nicht ausmalen, wie dann der Teufel los war.
 

= = =
 

"Outsch! Ey, Omi, kannst du nicht mal aufpassen?!", fuhr Zorro sofort wieder auf.

"Tschüss, Drake", murmelte Sanji erneut deprimiert und legte den Kopf in den Nacken.

"Ich hass dich, ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse dic-"

"Halt die Schnauze, Blondie, und gib das Telefon her. Einen Anruf haben wir doch noch, oder?"

"Ja, wieso? Mihawk ist doch schon auf dem Weg."

"Wollen wir uns Pizza bestellen?"

"...du bist unmöglich, Marimo."

"Ich hab den ganzen Tag noch nix gegessen!!"
 

Kuleha lachte unaufhaltsam. "Oh Mann, Jungs! Ihr seid die beklopptesten Insassen, die ich je gesehen habe!", gab sie zu. So verrückt konnte doch keiner sein. Andere würde heulen und nach ihrer Mami schreien, aber diese beiden waren das Non-Plus-Ultra.
 

= = =
 

Beruhigend legte Drake ihr eine Hand auf die Schulter.

Sie tat ihm schon ziemlich Leid. Leicht schielte er zur Uhr an seinem Handgelenk, dann grinste. "Hey, der Tag ist bald überstanden, dann kannst du in Ruhe nach Hause fahren." Zuversichtlich lächelte er ihr zu. Und dann?

"Witzbold! Du hast jemanden, auf den du dich freuen kannst, wenn du nach Hause kommst. Außerdem..." ein kurzer Fingerzeig auf die Akten neben sich deuteten darauf, dass der Tag für sie noch längst nicht überstanden war.
 

= = =
 

Sanji war sich nicht so ganz sicher, ob ihn das nun aufheitern sollte, aber weil er aus Prinzip nicht unfreundlich zu alten Menschen war, zu alten Frauen erst Recht nicht, lächelte er bloß zaghaft. "Vielen Dank, Doktor."
 

Zorro schnappte sich inzwischen das Telefon und ließ sich per Auskunft mit dem nächst gelegenen Lieferservice verbinden.

"Eine große Pizza Salami, zwei Hamburger, einen Chief-Salad, eine Flasche Sprite...Sanji, was willst du?"

"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"

"Ich hab Hunger, jetzt beeil dich."

"Einen Salat."

"Noch einen Salat und eine Pizza Margarita. Zum Polizeirevier. Lorenor Zorro. Danke."
 

= = =
 

Der Polizist stutzte.

Da hatte sie Recht, er hatte eine Frau und eine Tochter, aber Tashigi...

Soweit er wusste, hatte sie noch nicht mal einen Freund. Das konnte man sich denken, denn nicht ein einziges Foto war in ihrem Portemonnaie vorzufinden, nicht mal von ihren Eltern.

Auch sonst sprach sie nicht von ihrem Privatleben, was darauf schließen lies, dass sie keines besaß. So jung und so einsam, was für ein trauriges Schicksal.

Innerlich wünschte er sich für sie, dass sie auch endlich mal jemanden finden würde, für den es sich lohnen würde, ein Foto in den Geldbeutel zu stecken.
 

"Hey, ist doch kein Ding, ich helfe dir einfach beim Schreibkram", lächelte er zuversichtlich. "Vergiss es, Partner!", widersprach Tashigi. "Deine Familie wartet zu Hause auf dich. Lass sie nicht hängen. Zu Hause hält mich eh nichts..."

Ein gequältes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Ich pack das schon!"

Sie war taff. Sie brauchte keine Hilfe und auch niemanden an ihrer Seite. Sie war wohl so ein Mensch, der rein für die Arbeit lebte, auch wenn sie es sich anders wünschte.
 

= = =
 

Doc Kuleha versetzte ihrem vorlauten Patienten noch lachend einen Klaps auf den Dickschädel, bevor sie hüftwiegend aus der Zelle verschwand.
 

"Die hat sie doch auch nicht mehr alle."

"Zorro...Mihawk hat dir was gesagt."

"Ich bin doch ganz brav", gab der Grünhaarige desinteressiert zurück, fuhr sich kurz prüfend über die frische Narbe und machte sich dann auf der zweiten Pritsche breit.
 

"...tut's noch sehr weh?", fragte Sanji schließlich seufzend, nachdem sie sich ein paar Minuten angeschwiegen hatten. Er sah, wie Zorros Mundwinkel sich zu einem Lächeln verzogen.

"Ich werd's schon überleben, Cookie."

"Wie überaus Schade."

"Arschloch."

"Schlampe."
 

To be continued...
 

Behind the Scenes: Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#3
 

Ben:

*reibt sich gereizt über die Stirn*

*kaut wütend auf seiner Zigarette herum*

*ist dabei, die Nerven zu verlieren*

*endgültig*

Ich fass es nicht, ich fass es nicht, ich fass es nicht...
 

Mihawk:

*verschränkt die Arme vor der Brust*

*legt die Füße auf den Schreibtisch*

*grinst leicht amüsiert*

Was? Dass sie es schon wieder vergeigt haben, dass sie eine Polizistin angeschossen haben oder dass sie versucht haben, sich gegenseitig in den Schädel zu schießen?
 

Ben:

*verdreht die Augen*

Nein. Dass das Tape tatsächlich weg ist.

=_______=
 

Mihawk:

DAS ist deine größte Sorge?!

o______Ó
 

Ben:

Das Material war nun mal gut.

*zuckt mit den Schultern*

Ach, Sie suchen Streit?

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Ist das überhaupt witzig für Leute, die Game One nicht kennen?
 

Lady_Tashigi:

Auf jeden Fall =)!

Zwar würde ich jeden raten, sich noch mal ein oder 2 Folgen UND die Outtakes anzuschauen, aber wir geben unser Bestens, möglichst viel Witziges reinzubauen. Ich werde auch mal Pups dazu überreden, etwas Abwechslung rein zubringen, aber das sieht man dann, wenn es soweit ist. Auf jeden Fall ist es toll, witzig und total Banane. Und wer Pups und mich kennt wird schon wissen, was ich meine 8D
 

Pups:

Öhm...JA! JAJAJAJAJAJAAAA! ^.~
 

http://www.youtube.com/watch?v=CWsAZSPHfEo

http://www.youtube.com/watch?v=QkT7Z-hBQ7Y
 

Habt ihr Fragen an die bekloppten Erschaffer von "Spielkinder"?

Wir beantworten sie euch gerne!
 

@ Marimo_PB: Wenn er doch Hunger hat XD
 

@ Alwena93: So! Bitte! Die Reaktion ist heute mal nachzulesen ^^
 

@ Aily-chan: Ja, das kann man tatsächlich! Und du glaubst gar nicht, wie blöd die Bullen angesichts so viel Dreistheit gucken können! XDDDD
 

Viel Spaß beim lesen und einen schönen vierten Advent wünscht

die Chaostriologie Production
 

Kapitel 4: Ach, Sie suchen Streit?
 

Ein beißender Geruch lag in der Luft, was darauf schließen ließ, dass Smoker wieder ins Revier kam. Seine Zigarren mufften das ganze Gebäude zu, aber eigentlich störte sich nur Kuleha dran, wenn sie da war. Immer wieder zickten die beiden sich an, bedrohten sich und keiften lautstark.

Gerade als Doc störten sie die breiten Glimmstängel.

Alle Anwesenden verkniffen sich dann immer schmunzelnd das Lachen, wollten nicht den Zorn des Chiefs auf sich lenken. Das hätte auch noch gefehlt.
 

Schnell vergrub Tashigi das Gesicht in den Händen. Nein, so wollte sie ihren Boss nicht unter die Augen treten, es ließ sich aber letztendlich nicht vermeiden.
 

= = =
 

"Darf man hier eigentlich rauchen?", seufzte Sanji, sah sich in der schmalen Zelle um und begann schließlich, in den unendlichen Dimensionen seiner Montur nach seiner Schachtel zu kramen.
 

"Tu, was du nicht lassen kannst", brummte der Grünhaarige zurück und schwang sich schließlich von der Pritsche herunter und schlenderte auf die Gitter der Zelle zu.

Ihm dauerte das eindeutig zu lange.

"Hey! Geht das auch 'n bisschen schneller? Ich hab noch was vor!!"
 

= = =
 

Bevor Chief Smoker überhaupt an Tashigi vorbei ging, brabbelte einer ihrer Kollegen ihn damit voll, dass sie Besuch hätten und deutete auf die Zelle, wo letztlich Sanji und Zorro eingesperrt waren. Und kurz darauf war auch schon das Motzen des Großmauls zu hören.

Ja, der Grünschopf wusste wohl, wie man sich Feinde machte. Ihren Kommentar "Kann der nicht mal die Schnauze halten?!" spielte sich eher im Kopf ab, als dass sie es laut von sich gab. Und Drakes Reaktion war einfach nur, dass er den Kopf auf die Tischplatte fallen ließ und leise auflachte.
 

Ein grimmiges Seufzen, was eher einem Knurren glich, war aus Smokers Richtung zu hören. "Dann gehe ich mal unseren Besuch begrüßen!" Stürmischen Schrittes steuerte er auf die Zelle zu. Das würde noch ein Heidenspaß werden, besonders, wenn er erfuhr, warum die beiden Chaoten eigentlich hier im Revier festsaßen.
 

= = =
 

"Du vollkommen inkompetenter Vollidiot! Nicht mal an die einfachsten Anweisungen kannst du dich halten!!", fauchte Sanji den anderen an, der ihm bloß kurz den Kopf zuwandte und eine Schnute zog.

"Was denn? Aya hat mich heute Morgen in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett geklingelt und mich darüber informiert, dass ich nachher wieder Babysitten darf! Sie wird nicht sonderlich begeistert sein, wenn sie vor der Tür steht, weil ich wegen einer sturen, verständnislosen Polizistin in Gewahrsam bin!!"
 

= = =
 

Das Gemotze der beiden Insassen war durch das halbe Gebäude zu hören, was Tashigi noch mehr reizte. Immerhin wurde mal wieder schlecht über sie gesprochen.

Zu gerne würde sie zusehen, was der Chief mit den beiden anstellen würde, aber sie ließ es doch lieber bleiben. Ihm gerade über den Weg zu laufen könnte nicht gerade gesund enden.
 

Dass einer seiner "Untergebenen" immer noch um ihn herumwuselte und ihm eine Kante ans Knie laberte, obwohl er gerade Richtung Zelle ging und überhaupt gar keine Lust auf das Geschwafel hatte, ließ ihn noch gestresster werden. Als er nun endlich den Raum betrat, blieb er im Türrahmen stehen und wandte sich nun doch zu seinen Kollegen um.

"VERDAMMTE SCHEIßE! GEH MIR NICHT AUF DIE EIER UND MACH DEINEN JOB!"

Dann schlug er die Tür zu, nur um sich dann über die Stirn zu fahren. Mein Gott, wie einige Leute nerven konnten...
 

Kurz sah er zu den beiden Jungs rüber, sah sofort die lächerlichen Verkleidungen und konnte sich schon seinen Teil denken und zu seinen Schlussfolgerungen gehörte auch Tashigi. Sie war nämlich meistens diejenige, die überhaupt Leute mit zum Revier brachte.

"Ist wohl schon wieder Karneval...", stellte er mit einem leichten Schmunzeln fest. Die Jugend heutzutage hatte doch echt 'nen gewaltigen Knall!
 

Die beiden Streithähne verstummten abrupt, als Smoker so plötzlich lospolterte, und während Sanji resignierte und sich gleichgültig auf die Pritsche legte und sich selbst bemitleidete, grinste Zorro anerkennend.
 

"Der gefällt mir", verkündete er dann an seinen besten Freund gewandt hinzu, zog jedoch skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.

Karneval? Hey, er hatte einen (mehr oder weniger) seriösen Job, den er (mehr oder weniger) gewissenhaft erledigte. Solche Kommentare waren bloßes Gift und nicht gerade förderlich für seine Laune.

Er verzog das Gesicht. "Nicht wirklich."
 

Smoker griff zum nächst besten Stuhl, drehte den so, dass er die Arme auf die Lehne legen konnte und setzte sich dann gemütlich darauf, bevor er in der Jackentasche rumfingerte und sich eine Zigarre herauszog.

Über Zorros Kommentar schmunzelte er nur, wusste nicht, ob er sich nun geschmeichelt oder angewidert fühlen sollte. "Sorry Schnucki, bist nicht mein Typ...", erklärte er mürrisch, zog den Bericht über den Vorfall der beiden hervor und überflog diesen flüchtig.

Dass sie Tashigi angeschossen hatten stand nicht im Bericht, da dies eher "unrelevant" für die Verhaftung war... Naja, zumindest war es nicht der Hauptgrund.

Dann paffte er den Qualm seiner Zigarre aus. Was für Kleinkinder!
 

"Ach Jungs, ihr könnt doch nicht in der Öffentlichkeit mit dem Scheiß rumball-....", fing er an, wurde dann aber unterbrochen.
 

Mit einem Knall schlug die Tür auf und ein ziemlich angepisster Anwalt stand im Türrahmen. "IHR VERDAMMTEN IDIOTEN! ICH REIß EUCH DIE ÄRSCHE AUF!!"

Mihawk war mittlerweile unverkennbar auch eingetroffen.

"Chief, Dulacre ist da!", war es nur hohl aus einigen Metern entfernt zu hören. Smoker Auge zuckte nur. Seine Angestellten waren wohl nicht die Hellsten, zumindest einige nicht.

"Ja, sehe ich..." Ein skeptischer Blick zu Mihawk verriet, dass er ziemlich verwirrt war. Wegen der Paint-Ball-Aktion war er so sauer?! "Hallo Mihawk.", war nur rau von ihm zu hören. Die beiden kannten sich wohl schon.
 

Sanji brach angesichts von Smokers beiläufigem Kommentar und Zorro missbilligender Miene in schallendes Gelächter aus, verstummte jedoch sofort als er den zornfunkelnden Mihawk erblickte.
 

Der spanische Anwalt linste so dermaßen angepisst zu ihnen herüber, dass keiner der Jungs es auch nur wagte, zu atmen. Naja, abgesehen von Zorro, der die Arme vor der Brust verschränkte. "Du hast aber lange gebraucht."
 

"Schnauze, Lorenor!", fauchte der Schwarzhaarige gereizt und wandte sich dann dem anderen Polizisten zu. "Hallo, Smoker", gab er schnaubend und immer noch bebend vor Wut zurück. "Würdest du mich kurz mit diesen zwei hirnlosen Trotteln alleine lassen oder wenigstens so tun, als ob du vorübergehend taub und blind wärst?"
 

Warum sollte er weggehen?

Das war immer noch sein Revier und er konnte machen, was er wollte. Also blieb er lieber, wollte das Spektakel nicht verpassen. Außerdem hatte er gerade seine "Faule Phase". Aufstehen kam gerade nicht in die Tüte. "Fahr ruhig fort..." Seine Laune hob sich langsam wieder und er paffte ruhig an seiner Zigarre.
 

= = =
 

Tashigi zog die Augenbrauen nur zusammen. Es war kurz vor Feierabend.

"Geh lieber, sonst wirst du noch von irgendwas erschlagen", riet Tashigi ihrem Kumpel.
 

Dieser sah nur auf die Uhr.

Zwar wollte er das Gemaule sich nicht entgehen lassen, aber seine Sehnsucht zu seiner Familie war da doch etwas größer. Nickend raffte er sich von seinem Stuhl auf. "Sag mir morgen, wie viel Blut geflossen ist, okay!?"

Beide grinsten sich nur kurz zu, dann entglitt Tashigi ein leises Lachen. "Sicher doch, Kumpel. Grüß deine Mädels von mir."

"Mach ich!", winkte er ab, machte sich dann auf den Heimweg. Seine junge Freundin tat ihm schon ziemlich Leid...
 

= = =
 

"Danke. OKAY, UND NUN ZU EUCH! SEID IHR ZWEI VOLLPFOSTEN DENN EIGENTLICH KOMPLETT WAHNSINNIG GEWORDEN?! WER VON EUCH BEIDEN UNTERENTWICKELTEN PRIMATEN IST SCHULD AN DIESEM GANZEN SCHLAMASSEL?!!"
 

Zeitgleich deuteten beide aufeinander, runzelten die Stirn und begannen gleichzeitig zu reden.
 

"Sanji ist aus der Schussbahn gesprungen!"

"Er hat die Polizistin angeschossen und ist in den Supermarkt gerannt!"
 

Mihawk fuhr sich gereizt über den Nasenrücken, bevor er wieder Luft holte, um fortzufahren.

"WISST IHR WAS?! ES IST MIR ABSOLUT SCHEIßEGAL, WER DAMIT ANGEFANGEN HAT! IHR SEID WIE ZWEI KLEINKINDER, STÄNDIG MUSS MAN EUCH IM AUGE BEHALTEN, WEIL IHR ANSONSTEN MÜLL VERZAPFT UND ICH HAB DIE SCHNAUZE GESTRICHEN VOLL DAVON!!!"

Das war weder zu übersehen, noch zu überhören.
 

Sanji machte den Eindruck, als wäre er am liebsten im Erdboden versunken, während Zorro nun seinerseits langsam der Kragen platzte.

"Jetzt mach aber mal halblang! Was kann ich denn dafür, wenn die Tussi einen auf Superheld macht und die Kugel abfängt?"

"DU SEI MAL GANZ STILL! HAST DU AUCH NUR DEN LEISESTEN SCHIMMER, WIE HOCH DIE KRANKENHAUSKOSTEN WEGEN DIR KAMIKAZE-DEPP IN DIESEM JAHR SCHON WIEDER WAREN?!!"

"Ich sag Lysop immer wieder, dass der Krankenwagen total unnötig ist..."
 

= = =
 

Der Chief sah dem Treiben aufmerksam zu, doch dann stutze er.

Polizistin angeschossen?! Da Smoker nur zwei Ladys in seinem Revier eingestellt hatte und Revi einfach nicht dusselig genug war, um sich abknallen zu lassen, fiel seine erste Wahl auf Tashigi.

Kurz kippelte der Polizeichef mit dem Stuhl zurück, um einen Blick durch den Türspalt zu Tashigi, die anfing sich um den Papierkram zu kümmern, erhaschen zu können. Er konnte deutlich das entstellte Gesicht und die mit Farbe verschmierte Uniform erkennen.

Dann stellte er den Stuhl wieder ab.
 

Seine Laune war nun fünf Etagen weiter in den Untergrund abgestürzt.

Wie konnten diese Deppen es nur wagen...?

Ein abartig finsterer Blick war in Smokers Gesicht zu sehen. Wenn er kein Cop wäre, würde er die beiden an Ort und Stelle strangulieren, enthaupten, sie mit dreißig Messerstechen ausbluten lassen und ihnen die Innereien entnehmen. Bei lebendigem Leib.

Ein Glück, dass die Waffen nur mit Paint-Balls geladen gewesen waren, was dennoch auch nicht gerade ungefährlich war. Bis gerade hatte er nichts gegen den Grünschopf gehabt...
 

= = =
 

Den beiden "Gefangenen" klingelten die Ohren, nachdem der Spanier seine Schimpftirade endlich beendet hatte.
 

Nach Atem ringend und mit vor der Brust verschränkten Armen baute er sich vor ihnen auf, den Blick mindestens ebenso düster auf sie gerichtet wie der Bulle auf dem Stuhl. Doch die unmittelbare Gefahr schien erst einmal gebannt zu sein, denn Mihawk rieb sich nun mit einer Hand über die Kehle. Von dem ganzen Geschrei tat sein Hals nun ziemlich weh, und er musste sich räuspern, um sich an Smoker zu wenden.

Zorro fand, die Schmerzen geschahen ihm recht.
 

Nach dem Geschrei des Anwalts musste Smoker mit sich ringen, Mihawks Werk nicht fortzuführen und die beiden Scheißer bis auf's Mark zu beleidigen und ihnen den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Wutentbrannt kaute der Polizeichef auf seinen Zigarren rum. "TASHIGI, HERKOMMEN! SOFORT!!!", bellte er bedrohlich, mindestens genau so laut, wie der Anwalt es vor einigen wenigen Minuten getan hatte.
 

= = =
 

Mit einem tiefen Seufzen fuhr sich die junge Polizistin über den Nacken.

Konnte der Papierkram sich nicht einfach in Luft auflösen oder sich selbst erledigen?

Immer war sie für die Drecksarbeit zuständig. Wozu hatte ihr Chief so viele Schreibtisch-Fuzzis hier rumhängen, wenn die eh nichts taten? Wahrscheinlich war es sogar die Arbeit der anderen, die sich aber einfach nach Dienstschluss verzogen und Tashigi einfach ihre Arbeit aufdrückten. Was für hinterhältige Dreckskerle!

Stumm musste sie es akzeptieren und die Akten durchwälzen.
 

Plötzlich fuhr sie zusammen, als sie ihren Namen aus dem Mund ihres Vorgesetzen vernahm. //Verdammt!!// Abrupt stand sie von ihrem Stuhl auf und eilte schnellen Schrittes in die Richtung, woher das Geschrei vorhin noch zu hören war und öffnete die Tür nun vollständig.
 

Angespannt stand sie stramm vor Smoker, der anscheinend mehr als angepisst war.

"Ja Chief?" Etwas eingeschüchtert betrachtete sie die Situation.

Jetzt wäre sie doch viel lieber zu Hause...
 

= = =
 

Wie ein dressierter Hund, fuhr es Zorro schmunzelnd durch den Kopf, kaum dass Tashigi hereingekommen war.
 

Allerdings hörte sich Smoker auch so an, als ob er ansonsten alles in einem Umkreis von drei Meilen eliminieren würde und er war sich nicht so sicher, ob ihn selbst die Wut nicht vielleicht auch noch treffen konnte.
 

Er hatte was das anging ein ziemlich mieses Gefühl, und noch einen Vortrag mehr konnten seine Trommelfelle wahrscheinlich nicht vertragen.

Auch Sanji sah nicht glücklich mit Smokers Laune aus und warf ihm einen vorwurfsvollen, alles vernichtenden Blick zu, während Mihawk sich an die nächstbeste Wand lehnte und die beiden ihrem Schicksal überließ.
 

Tashigi zog nur die Augenbrauen zusammen, als sie unter den prüfenden Blicken ihres Cheffes geriet. Sie unterdrückte ein lautes Schlucken. Schwäche zeigen würde sie noch lächerlicher darstehen lassen.

Also lieber Ruhe bewahren und mutig bleiben, dann kam sie wenigstens mit nur einem blauen Auge davon.
 

"Was ist schon wieder passiert, dass du so aussiehst?"

Der klagende Unterton ließ sie dann doch etwas zusammenfahren. So konnte sie definitiv nicht auf Streife gehen, keiner würde sie mehr ernst nehmen. Sie schwieg einige ihr viel zu lange vorkommenden Sekunden, bevor sie dann doch zum Sprechen ansetzte.

"... Entschuldigen Sie, ich hab nur nicht richtig aufgepasst..."
 

Kleinlaut sah sie zu Boden. Mann, war das erniedrigend!

Warum zum Henker war er eigentlich sauer auf SIE? Dazu konnte sie doch nichts...
 

Wütend stand Smoker so hektisch auf, dass der Stuhl hinter ihm umkippte, dann wand er sich zu den beiden jungen Männern und dem Anwalt um. "KÖNNT IHR DAS ERKLÄREN, IHR BEIDEN SCHEIßER?!!!"

Es galt eher als Aussage als als Frage, eine Antwort erwartete er trotzdem von den beiden Chaoten.
 

Mihawk fuhr sich angestrengt über die Nasenwurzel.

Sanji sank unwillkürlich in sich zusammen, als Smoker auffuhr, und fragte sich, warum alle, die mit ihnen zu tun hatten, früher oder später die Nerven verloren.

Lag das jetzt speziell an ihnen oder vor allem an Zorro?
 

"Ihr habt's doch gehört! Sie hat nicht aufgepasst!"

Eindeutig speziell an Zorro...
 

Smokers Kopf nahm eine unnatürlich rote Gesichtsfarbe an, wohl vor Wut.

Ein Zähnefletschen verriet, dass it ihm gerade nicht gut Kirschenessen war. Kurz überlegte er, ob er nicht den Anwalt fragen könnte, ob er sie umbringen dürfte und trotzdem noch ungeschoren davonkommen würde, ließ es dann aber lieber bleiben.
 

Immer noch leicht eingeschüchtert stand Tashigi da, wusste nicht, was sie sagen sollte.

Fakt war, dass sie erstmal ihren Chef wieder runter bringen musste. "Schon okay, Sir. Ist ja sonst nichts weiter passiert...", erklärte sie, wollte einfach nur, dass sich Smoker wieder beruhigte.

"Ich mache mich wieder an die Arbeit.", murmelte sie, verneigte sich nur leicht vor ihrem Chef und dem Anwalt, bevor sie dann eher fluchtartig den Raum verließ. Als sie den Raum verlassen hatte, stöhnte sie einmal kräftig auf.
 

= = =
 

Etwas verwundert sah der Polizeichef seiner Angestellten nach. Ihre Absichten waren für ihn mehr als deutlich zu erkennen, was ihn sogar etwas stolz werden ließ.

Dieses dumme Kind, immer ging sie Auseinanderssetzungen möglichst aus dem Weg.
 

Genervt zog er den Zellenschlüssel aus der Hosentasche und schmiss diesen Mihawk zu. "Nimm deine Rotzgören mit und geh, bevor ich es mir noch anders überlege", keifte er, verließ dann den Raum und schmiss die Tür hinter sich laut ins Schloss.
 

Dort sah Smoker sich dann einem eindeutig verschüchterten Jugendlichen gegenüber, der einen Thermobehälter voll mit Pizza, Salat und anderem Kram krampfhaft in den Händen hielt und hoffte, dass der riesenhafte Kerl vor ihm ihn nicht erwürgen würde.

"Ähm...Entschuldigung, Sir? Ich habe hier eine Lieferung für Lorenor Zorro...?"
 

= = =
 

Mihawk fing resignierend die Zellenschlüssel auf und machte sich absolut schweigend an die Aufgabe, die beiden Idioten wieder auf freien Fuß zu lassen.

Beide sprangen gleichzeitig von ihren Pritschen herunter, auch wenn Sanji eher herauseilte (bevor es sich noch jemand anders überlegen konnte) und Zorro gemächlich schlenderte.

Kaum war der Grünhaarige in Reichweite, packte Mihawk ihn am Ohr, verdrehte es und zerrte ihn - ungeachtet aller lautstarken Proteste - hinter sich her.

Weiterhin ohne auch nur ein Wort zu verlieren.
 

= = =

Fast verlor Smoker nun endgültig die Nerven.

Der Grünschopf tat echt sein Bestes, um hier einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Er hatte das große Talent, alles und jeden ins Lächerliche zu ziehen.

"RAUS!!!"
 

= = =
 

Verdattert sah Tashigi einen verängstigten Pizzajungen hinterher. Fast stolperte er die Stufen zum Ausgang herunter, dann rannte er schreiend weiter. Ihr Chef schien sich ja wieder von seiner Schokoladenseite zu zeigen. Kurz schmunzelte sie, danach setzte sie sich wieder an ihren Schreibtisch und fuhr mit ihrer Arbeit fort.

Inzwischen war das Gebäude fast komplett leergefegt. Fast wie bei ihr zu Hause...
 

= = =
 

Zorro stolperte indessen mehr schlecht als recht seinem Freund und Anwalt hinterher, mühsam darauf bedacht, keinen falschen Schritt zu machen.

Und dann sah er sein Essen flüchten.

"Ey! Das ist meins! Stehen bleiben!!", fauchte er und machte Anstalten, dem Jungen hinterher zu rennen, doch Mihawk hielt ihn unbeeindruckt ganz nah bei sich.

"Ich an deiner Stelle würde das nicht tun", sagte er ruhig.

"Argh! Du Scheißkerl!"
 

= = =
 

Mit einem leichten Schmunzeln betrachtete Tashigi das Geschehen über dem Computerbildschirm hinweg.

Der Anwalt schien der einzig Vernünftige von den Dreien zu sein. Dann widmete sie sich wieder voll und ganz ihrer Arbeit. Die Akten mussten morgen früh bearbeitet auf dem Schreibtisch ihres Cheffes liegen, da konnte sie sich nicht laufend von irgendeiner Kleinigkeit ablenken lassen.
 

Das Klingeln des Telefons auf ihrem Schreibtisch riss sie wieder von ihrer Arbeit los, doch als sie den Hörer abheben wollte, zog Smoker schon den Stromstecker.

Der grinste nur höhnisch bei Tashigis entgleistem Blick.

"Geh nach Hause... Du bist nicht Polizistin geworden, um die Arbeit von anderen zu übernehmen!" Irgendwen fand er morgen früh schon, den er zusammenscheißen konnte, aber Tashigi würde es nicht sein.
 

= = =
 

"Du. Kannst. Mich. Jetzt. Loslassen!!", stieß der Grünhaarige zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er immer noch gebückt neben Mihawk herging, wie ein Hund an einer zu kurzen Leine.

Brav bei Fuß.
 

Sanji neben ihm warf ihm leicht mitleidige, vor allem aber spöttische Blicke zu und schien sich plötzlich herrlich zu amüsieren, während die aus dem Revier heraustraten und die Treppen herunterstiegen.
 

Kurz sah der Blonde sich suchend nach Mihawks Auto um, bis er den teuren Wagen schließlich unmittelbar vor den Treppen ausmachte. Im absoluten Halteverbot.

"Boah Mihawk...du darfst da nicht parken", wagte der Moderator vorsichtig zu behaupten, doch der Anwalt warf ihm bloß einen überheblichen Blick zu.

"Wenn ich du wäre, würde ich ganz still sein. Glaub mir, ich hab noch jede Menge Schimpfwörter und Vorwürfe im Repertoire, aber ich will Ben ja nicht alles vorweg nehmen. Der schäumt nämlich vor Wut. Lorenor, verflucht noch mal, hör auf zu ziehen!!"

"Argh!!!!!!!!!!!!"
 

= = =
 

Tashigi, die immer noch etwas perplex aus der Wäsche schaute, fing dann doch an etwas zu lächeln.

Kurz sah sie ihrem Boss nach, der rau lachend in seinem Büro verschwand und sich auch daran machte, seinen PC auszuschalten und nach Hause zu fahren. Sie wusste nicht wirklich, was sie von Smoker halten sollte. Wenn er in der Nähe war, war sie mehr als verunsichert, obwohl er immer wieder - zumindest in ihrer Gegenwart - bewies, dass er kein Unmensch war. Aus ihm wurde die Blauhaarige einfach nicht schlau.
 

Seufzend stopfte Tashigi in der Umkleidekabine ihre verdreckten Klamotten in ihre Tasche. Die mussten eindeutig heute noch in die Wäsche. Ausnahmsweise war sie froh, dass der Tag heute endete, das war offensichtlich viel zu viel für sie gewesen.

Als sie den Raum verließ, musste sie feststellen, dass die Zentrale nun komplett leergefegt war. Selbst Smoker hatte schon das Gebäude verlassen. Dann machte auch sie sich auf den Heimweg. Hoffentlich würde der morgige Tag anders verlaufen... komplett anders! Ohne nervige Insassen und peinlichen Aktionen.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#4
 

Pizzajunge:

*wetzt wieder zurück in den Laden*

*stürmt in die Küche*

*fix und fertig mit den Nerven*

*zittert immer noch am ganzen Körper*

*ist den Tränen nahe*

;_______;
 

Chef:

o_______Ô

Was is'n mit dir los, Kurzer?

*runzelt die Stirn*
 

Pizzajunge:

T_____________T

Ich kündige!

Nie wieder!!

Der war so gemein zu mir...

*jammert rum*
 

Chef:

*versteht nur Bahnhof*

Brandbeschleuniger

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Werden noch andere Pairings, außer ZorroxTashigi, eingebaut?
 

Lady_Tashigi:

Ich hoffe es! Aber das ergibt sich auch im Laufe des RPG’s.
 

blumenpups:

Dito! Das wird sich noch zeigen ^^
 

Habt ihr Fragen an die bekloppten Erschaffer von "Spielkinder"?

Wir beantworten sie euch gerne!

(Außerdem gehen uns langsam die Fragen aus...o_Ô)
 

@ Aily-chan: Klar gibt's 'ne ENS, wenn es so gewünscht wird ^^ Und ja, das mit Mihawk als Spanier, das haben wir uns auch gedacht - es passt irgendwie zu ihm XD
 

@ Marimo_PB: Hast du die Outtakes nicht gelesen? Natürlich ist der arme Pizzajunge traumatisiert! Erst Smoker und dann will ihm auch noch so ein irre gewordener Kleinverbrecher an den Kragen...wer würde da nicht einen dauerhaften Schaden zurückbehalten?
 

Viel Spaß beim lesen! Wir hoffen, ihr hattet alle wunderbare Weihnachtstage und seid reich beschenkt worden! ^.~
 

Kapitel 5: Brandbeschleuniger
 

Eine halbe Stunde später rieb sich Zorro immer noch über das schmerzende Ohr und versuchte, dem vor Wut rauchendem Ben nicht allzu viel Beachtung zu schenken.
 

Das allerdings war eine ganz neue Herausforderung in einem Büro, das kaum größer war als die Zelle, in der sie ihren Nachmittag verbracht hatten.
 

Mihawk hatte sich einen Platz am Schreibtisch frei geräumt und blickte finster von oben auf sie herab. Ben lehnte an einem notdürftigen, klapprigen Regal und sah mindestens ebenso düster aus der Wäsche.
 

Neben ihm versuchte Sanji, so schuldbewusst wie möglich auszusehen und er selbst...nun ja, ihm hing der Magen in den Kniekehlen, er hatte immer noch Kopfschmerzen und er hatte die grandiose Aussicht, heute Abend arbeiten zu müssen.

Selbstverständlich, nachdem er auf seine Nichten und seinen Neffen aufgepasst hatte.
 

"War's das dann? Ich meine, wir sind doch noch mal davon gekommen..."

"Und das war auch nur der Fall, weil ihr Deppen mehr Glück als Verstand habt!", knurrte Ben und kaute angespannt auf dem Filter seiner Zigarette herum.

"Werd doch nicht gleich unfair...", wagte der Blonde zu murmeln, wurde dann jedoch eindrucksvoll zum Schweigen gebracht, als der schwarzhaarige Regisseur ihm einen Hefter ins Gesicht pfefferte.

Ben atmete tief durch, um sich zu beruhigen. "Okay", setzte er dann an, wandte ihnen den Rücken zu und schnappte sich ein paar Zettel von seinem Schreibtisch, in die er sich kurz vertiefte.

"Wir drehen morgen Mittag weiter. Ich will euch um elf hier vor der Tür stehen haben."

"Aber-"

"Ist mir scheißegal, ob ihr zwei heute Nacht arbeiten müsst. Morgen Mittag, um elf. Verstanden?!"

"Ja, Chef..."
 

= = =
 

Müde schloss Tashigi die Tür zu ihrer Wohnung auf, knipste das Licht an und schloss dann die Tür wieder hinter sich. Es war so elendig ruhig in ihrer Wohnung... Am liebsten wäre sie wieder zurück zum Revier gefahren, nur, damit sie etwas zu tun hatte.
 

Mit einem Knall ließ sie die Tür der Waschmaschine zufallen, woraufhin die Trommel sich langsam mit Wasser füllte. Kurz rieb sie sich über das Veilchen und die schmerzhafte Beule an der Schläfe. Morgen früh würde sowohl die Beule als auch die Kopfschmerzen fast vollständig verschwunden sein. Wenn nur nicht das blaue Auge wäre...
 

= = =
 

Geschafft ließen sich die beiden besten Freunde und Moderatoren auf die Sitze des Wagens fallen, lehnten sich zurück und schlossen für einen kurzen Moment die Augen, um den Tag noch einmal zu rekapitulieren.

Dann brachen sie synchron in schallendes Gelächter aus und konnten erst mal fünf Minuten gar nichts sagen.
 

Als sie sich wieder beruhigt hatten, grinsten sie sich kurz zu, dann startete Zorro den Motor und brauste die Straße entlang, während Sanji - der genau wie der Grünhaarige immer noch seine Kostümierung trug - in den Taschen nach seinen Zigaretten kramte.

"Trotzdem ist das alles - pass auf die Straße auf - deine Schuld", meinte er ruhig, während er sich den Glimmstängel zu Gemüte führte und das Verlangen, einen Mord zu begehen, langsam aber sicher nachließ.
 

Zorro schnaubte. "Ist das dein Ernst? Das war ein Unfall, dafür kann keiner was", brummte er dann zurück und bog auf die Hauptstraße ein.

"Mihawk und Ben waren ziemlich sauer", seufzte der Blonde nach einer Weile gedankenverloren und lehnte seine Stirn gegen das Fenster.

"Die beiden sind immer irgendwie sauer auf uns, das ist doch nichts Neues", murmelte Zorro und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.
 

Weitere zehn Minuten später waren sie vor Zorros Wohnung angekommen und der Grünhaarige lenkte den Wagen mit einem kontrollierten Drift in die nächste Parklücke.

Sanji klammerte sich immer noch schnaufend an den Armaturen fest, als sie schon längst standen und Zorro die Taschen nach seinem Schlüssel durchforstete.

"Willst du noch mit hochkommen, mich bekochen und mir auf die Nerven fallen, bis die Kids da sind? Es sind eh nur noch ein paar Stunden, bis wir zur Arbeit müssen."

"Stimmt. Wenn ich bei dir duschen kann und du mir Klamotten leihst."

"Na, dann komm. Mir reicht's für heute."
 

Und damit verließen sie einstimmig und mit den Gedanken schon einen Schritt weiter bei den Bierflaschen, die noch in seinem Kühlschrank auf die Vernichtung warteten, den Wagen und stiegen die Treppen zu der Wohnung des Grünhaarigen hinauf.
 

= = =
 

Aus den Augenwinkeln schielend las Tashigi die Uhrzeit ab.

Mittlerweile was es erst kurz vor sechs. Wie konnte sich ein Tag nur so in die Länge ziehen? Was würde sie nicht alles für eine Nachtschicht, zusammen mit ihrem Partner auf dem Beifahrersitz, geben. Aber lieber gönnte sie ihm einige Stunden mit seiner Familie, als dass sie zusammen in einem engen Polizeiwagen Streife fuhren.

Sie stutzte, wusste nichts mit sich und ihrer Zeit anzufangen, entschloss sich dann aber doch noch dazu unter die Dusche zu springen. Die restliche Farbe musste immerhin noch abgewaschen werden.
 

= = =
 

Kaum oben angekommen begann auch schon der Endspurt ins Badezimmer.

Wenn sie nach einem Dreh, wenn sie völlig verschmutzt und verschwitzt waren, noch beschlossen, sich noch ein wenig mehr auf die Nerven zu fallen als sie es durch ihren Job gezwungen waren, war es immer das gleiche Spiel: wer zuerst im Bad war, durfte auch zuerst duschen, und auf dem Weg zum Ziel war ihnen absolut jedes Mittel recht.
 

Einmal hatte Sanji es schon geschafft, ihn durch seine ehemalige Glasvitrine zu stoßen, die dabei laut scheppernd zu Bruch gegangen war. Für den Krankenhausaufenthalt hatte er sich bei ihrem nächsten Rennen bedankt, in dem er Sanji seinen scheiß Läufer unter den Füßen weggezogen hatte, woraufhin der Blonde so heftig gegen den Türrahmen geprallt war, dass er erst einmal einige Minuten reglos am Boden gelegen hatte.

Selbst in der Notaufnahme hatte er noch darauf bestanden, dass er das Bad ja dennoch als Erster erreicht hatte.

Zorro hatte nur mit den Zähnen geknirscht und gar nichts dazu gesagt.
 

Als sie durch seinen engen Flur stürzten, waren sie noch ungefähr gleichauf, dann riss Sanji seinen Arm nach hinten und der Grünschopf war gezwungen, in Deckung zu gehen.

Dabei vergaß er allerdings, dass er in einem Altbau hauste und rannte frontal gegen den Balken. Mist.

Sekunden später schlug Sanji die Badezimmertür hinter sich zu und riegelte systematisch ab. "HAA!", lachte er triumphierend, während Zorro sich benommen auf die Beine rappelte, knurrte und dann in die Küche schlurfte.
 

= = =
 

Nach einer ihr ewig lang vorkommenden Dusche stieg Tashigi auf das Handtuch, zog sich ihren Bademantel über und rubbelte sich ihre kurzen Haare trocken. Nach einem erneuten Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass sie gerade mal zwanzig Minuten geduscht hatte. VERDAMMT! So würde sie die Zeit nie totschlagen können.
 

Am liebsten wäre sie mit ihren drei Kollegen Drake, Revi und Dutch in irgendeine Bar gegangen und hätte über jeden Scheiß geredet. Dutch und Drake hätten wieder ekelhaft perverse Witze gerissen, Revi hätte sich wohl wieder mit jemanden geprügelt oder zumindest rumgepöbelt, so wie sie es immer tat und Tashigi... nun, sie hätte das Zusammensein mit den anderen einfach nur genossen. Einfach nur nicht alleine sein.
 

Ein unmerkliches Lächeln war in ihrem Gesicht zu erkennen.

Selbstmitleid stand ihr nicht und war auch sonst mehr als untypisch für sie. Schnell schüttelte sie ihre Gedanken aus dem Kopf und verließ das Bad.
 

= = =
 

Als er sich eine Bierflasche aus dem Kühlschrank geangelt hatte (und dabei festgestellt hatte, dass außer einem Apfel, einer Zwiebel und einem abgelaufenen Joghurt sonst nichts mehr drin war außer Alkohol), taperte Zorro ins Schlafzimmer, stieg über die Berge von ungewaschenen Klamotten hinweg und warf einen Blick in seinen ramponierten Schrank.
 

Eine Tür hing schief in den Angeln, die andere fehlte gänzlich und gab freien Einblick in das Chaos, das sich darin befand. Kurz kratzte er sich am Hinterkopf, zuckte zusammen, als er die Narbe erwischte, und fischte dann gemächlich ein halbwegs knitterfreies Hemd und eine ausgewaschene Jeans für Sanji ans Tageslicht.

Die schmiss er dem Koch dann vor die geschlossene Tür, hämmerte einmal kurz zum Zeichen dagegen und ging dann wieder zurück, wo er sich auf die Couch fallen ließ und die paar Minuten Ruhe genoss, die er heute hatte.
 

= = =
 

Nachdem die ohrenbetäubenden Geräusche ihres Föhnes nicht mehr zu hören war, legte sie diesen wieder in die Schublade und warf die benutzen Handtücher in die Wäsche. Danach zog sie sich erstmal wieder an. Nun fühlte sie sich wieder wohler in ihrer Haut, wenn da nicht dieses elende Hungergefühl wäre...
 

Tashigi grummelte kurz. Auch ihr Kühlschrank war nicht gerade gut gefüllt, jedoch konnte sie Lorenors Kühlschrank nun wirklich nicht toppen. Erstmal einen Einkaufszettel erstellen und in den nächsten Supermarkt gehen, das wäre mal eine Alternative, um die Zeit totschlagen zu können.
 

= = =
 

Auf denselben Gedanken kam Zorro auch, doch noch während er im Wohnzimmer über der Einkaufsliste brütete und darüber sinnierte, was für ihn überlebenswichtig war und was vollkommen unnütz, schellte auch schon seine Klingel.

Seufzend wuchtete er sich aus der Couch, drückte den Türsummer und schlurfte in den Flur, um seiner Schwester und ihren bezaubernden Kindern die Tür zu öffnen.
 

Aya, Marron und Renji blickten ihn erst einmal stumm an, während die kleine Kairi munter damit fortfuhr, das Handtuch über der Schulter ihrer Mutter voll zu sabbern.

"Wie siehst du denn aus? Willst du den Kindern Angst einjagen?", brachte Aya schließlich heraus und betrachtete ihren Bruder mit hochgezogener Augenbraue.

Zorro blickte kurz an sich herunter, fluchte und musste seiner Schwester Recht geben.

"Onkel Zorro, jetzt musst du aber in die Fluchkasse zahlen", grinste Renji ihn an wie ein Honigkuchenpferd.
 

= = =
 

Einige Blicke in den Kühlschrank werfend und mit Zettel und Stift gewaffnet nahm die Liste langsam Form an. Lust zu kochen hatte sie nicht, für wen denn auch?

Wenn man allein wohnte, fand man es nicht besonders wichtig, für sich allein zu kochen. Dennoch war Fast Food bei ihr eher eine Seltenheit.

Sie war Polizistin und konnte sich keine mollige Figur leisten, außerdem fühlt sie sich immer schlecht, wenn sie immer an ihre Waage dachte. Typisch Frau eben...
 

Dann schloss sie die Kühlschanktür wieder und stopfte den Zettel in ihre Hosentasche und grübelte über ihre Einkaufsliste.
 

= = =
 

Nachdem seine Schwester sich liebevoll von ihren Kindern verabschiedet hatte, ihrem Bruder genauestens erklärt hatte, was passieren würde, sollte er gegen eine ihrer vielen Richtlinien verstoßen oder einem ihrer Sprösslinge auch nur ein Haar gekrümmt werden, machte sie auch schon wieder Anstalten zu gehen.
 

Als sie am Badezimmer vorbei kam, hämmerte sie kurz gegen die Tür. "Hallo, Sanji."

Der schiefe Gesang verstummte abrupt, das Wasser wurde ausgedreht und zwei Sekunden später riss der Blonde, nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt, die Tür auf.

"Aya, mein Engel! Du Traum meiner schlaflosen Nächte, mein Augenstern, der Sinn meines Lebens, wie schön, dass du mich mit deiner Anwesenheit beglück-"

"Jaja. Pass auf, dass mein Bruder keine Scheiße baut - aber du kennst das Spiel ja schon. Mach's gut", winkte die Ältere ab und stöckelte davon.
 

Zorro knirschte hörbar mit den Zähnen, während er versuchte, die kleine Marron von seinem Bein abzuschütteln und Kairi zu beruhigen, die - prompt, dass er sie in die Arme gedrückt bekommen hatte - lauthals angefangen hatte, zu schreien. Sanji blickte der Schwester seines besten Freundes verträumt hinterher und seufzte leicht enttäuscht, als sich die Tür hinter ihr schloss.
 

"Sie ist traumhaft!", säuselte er verliebt vor sich hin.

"Ja. Ein wahrer Alptraum", brummte Zorro zurück und versuchte verzweifelt, klein Kairi wieder zum Lachen zu bewegen und schnitt Grimassen.

Auch wenn Marron und Renji sofort losbrüllten, so lustig fanden sie seine Gesichter, behielt Sanji die Ruhe, als das Baby in Zorros Armen noch lauter schrie.

"Du jagst ihr ja Angst ein! Gib sie mir!", forderte der Blonde.

"Du hast bloß ein Handtuch an und triefst meinen Flur voll", bemerkte Zorro skeptisch. Das schien dem Moderator in diesem Moment auch aufzufallen, denn innerhalb weniger Millisekunden war die Badezimmertür wieder verriegelt und von Sanji weit und breit keine Spur zu sehen.
 

Genau im selben Moment brach Kairis ohrenbetäubendes Geschrei abrupt ab und sie begann damit, seine ohnehin verdreckte Kostümierung voll zu sabbern.

Zorro schmunzelte. "Braves Mädchen!", lobte er sie - und genau in dem Moment klingelte sein Handy los.
 

Irgendwo im Wohnzimmer hörte er ein Klirren, das verdächtig danach Klang, als hätte eines der Kinder etwas zu Bruch gebracht. Während er umständlich sein Handy aus der Hosentasche zerrte, sah er nach, was die beiden Wirbelwinde denn jetzt schon wieder angestellt haben, aber beide saßen unschuldig dreinblickend auf seinem Sofa und schalteten sich durch die Kanäle.
 

Zorro beschloss, später nachzuschauen, was von seinem raren Inventar das zeitliche gesegnet hatte und beantwortete den Anruf. "Ja?!"

"Ach, Brüderchen?"

"Was denn noch?"

"Sieh zu, dass der Penner vor deiner Haustür wegkommt, ja?"

Zorro hielt abrupt darin inne, von A nach B zu wandern. "Was für ein Penner?"
 

= = =
 

Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr sich Tashigi über das schmerzende Gesicht. Bei ihrem blauen Auge hielt sie inne. Nein, so konnte sie doch nicht das Haus verlassen!

Schnellen Schrittes hastete sie nun wieder ins Bad, kramte in den Schubladen ihres Badezimmerschrankes herum. Irgendwo hatte sie noch Make Up liegen, dass sie vor Urzeiten mal gekauft hatte, warum auch immer...
 

Sie war einfach nich der Typ dafür, sich meterdicke Schminke ins Gesicht zu klatschen, aber was sein musste, musste eben nun mal sein. Widerwillig fing sie damit an, das endlich gefundene Make Up aufzutragen.
 

= = =
 

Sanji schmollte ein wenig, während er darauf Acht gab, dass die Kids nichts anstellten. Aber momentan saßen Marron und Renji ganz brav vor dem Fernseher und experimentierten an einer von Zorros Konsolen herum, die der Sender ihnen zum testen der neuesten Spiele gestiftet hatte.

Zu Hause zockte es sich eben besser.
 

Zorro hatte nach Ayas Anruf so nachdrücklich gegen die Badezimmertür gehämmert, dass er sich lieber beeilt hatte, und kaum, dass er die Tür wieder entriegelt hatte, hatte er den Grünhaarigen im Schlafzimmer unter einem Kleiderhaufen wieder gefunden, in dem er hektisch nach halbwegs frischen Klamotten kramte.

Danach war er in sie hineingeschlüpft, hatte sich hastig den gröbsten Schmutz aus Gesicht und Nacken gewischt, hatte ihm Kairi in die Arme gedrückt und war ohne eine weitere Erklärung aus der Wohnung gestürmt.
 

= = =
 

Zorro verfluchte seinen lahmarschigen Partner noch ausgiebig, während er die Treppen im Hausflur herunterpolterte und beinahe auf einem Stapel Zeitschriften ausrutschte, die irgendein Idiot auf den Stufen platziert hatte.

Dann riss er die Tür auf, um den Penner vor seiner Haustür zu verjagen, bevor Aya ihm den Arsch aufriss.
 

Mit einer kräftigen Handbewegung riss er die Haustür auf, sodass sie an die gegenüberliegende Wand knallte, und trat hinaus auf den Bürgersteig. Zwar in Socken, aber egal.
 

Und tatsächlich. An seine Hauswand gelehnt schlief irgend so ein dreckiger Kerl in zerschlissenen Klamotten, einen orangenen Cowboyhut tief ins Gesicht gezogen und einen alten, schwarzen Seesack im Rücken.
 

Zorro nahm sich gar nicht erst die Zeit, nachzudenken.
 

"Ey du. Verpiss dich!", informierte er den Unbekannten.

Als er keine Antwort erhielt, runzelte er die Stirn und stupste ihn nachdrücklich mit dem Fuß an.
 

"Hallo, bist du taub?! Such dir 'nen andern Platz zum pennen, Alter!!"

Als sich danach immer noch nichts rührte, hegte er den Verdacht, dass der Mistkerl es vielleicht gewagt haben könnte, vor seiner Haustür zu krepieren. Das hätte ihm gerade noch gefehlt...
 

Widerwillig beugte er sich also runter, schob den Hut ein Stück weit aus der Stirn des anderen und dann verabschiedete er sich gedanklich schon einmal von seinem Verstand. Denn das, was er sah, konnte unmöglich real sein.

"Ace?"
 

Sofort schlug der Angesprochene die Augen auf, gähnte herzhaft, blinzelte müde - und allein deshalb war sich Zorro sicher, dass eine Verwechslung ausgeschlossen war.

Möglich, dass er Ace seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, trotzdem hätte er die Marotten seines alten Jugendfreundes unter hunderten wieder erkannt.
 

"Zorro? Da biss'u ja endlich...", nuschelte der Schwarzhaarige, rieb sich verschlafen über die Augen und streckte den Nacken, bevor er dem Grünhaarigen frech grinsend entgegensah.

"Ich bin wieder zurück!", verkündete er dann triumphierend.
 

Zorro schmunzelte und merkte gleichzeitig, wie ihm ein riesen Stein vom Herzen fiel.

Jahrelang hatte niemand gewusst, wohin der Sommergesprosste hin verschwunden war (sein Bruder, Ruffy, der auf dieselbe Schule wie Zorro selbst gegangen war, war todtraurig darüber gewesen), aber anscheinend war es ihm Recht gut ergangen.

"Ich seh's!", gab er zurück, ließ sich neben dem anderen auf den Boden sinken und setzte sich gemütlich hin.
 

= = =
 

Prüfend schaute sich Tashigi das Ergebnis ihres Make Ups an.

Zwar etwas geschwollen und immer noch leicht lila, aber wenn man nicht genau hinsah, würde es schon keinem auffallen. Die Schminke verschwand wieder in der Schublade.

Nun fehlten nur noch die Schuhe und wenn sie wieder von ihrem Einkauf zurückkam, wäre die Wäsche bestimmt auch schon fertig.

Einige wenige Stunden könnte sie mit ihrer Planung also doch totschlagen.
 

= = =
 

Ace schob sich den Hut wieder tiefer ins Gesicht und grinste den Grünhaarigen breit an. "Tut gut dich zu sehen, Mann! Siehst richtig erwachsen aus!", meinte er nach einer Weile, in der sie den regen Straßenverkehr beobachtet hatten.

Zorro grinste zurück. "Dasselbe könnt ich von dir sagen. Wo warst du die letzten sechs Jahre?"

"Australien, man", verkündete der Schwarzhaarige und lächelte verträumt. "Aber jetzt hat's mich nach Hause gezogen. Aber hättest du mir nicht sagen können, dass du von zu Hause ausgezogen bist?"
 

Der Moderator runzelte die Stirn. "Ace, du warst sechs Jahre weg und hast dich kein einziges Mal gemeldet. Natürlich bin ich von zu Hause ausgezogen."

Ace schnaubte. "Trotzdem", murrte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Deine Eltern haben mich angeguckt, als ob ich vollkommen irre wäre, bevor sie mir gesagt haben, wo du steckst. Ich glaube..." Er beugte sich verschwörerisch zwinkernd zu Zorro herunter. "...sie nehmen's mir immer noch übel, dass ich damals die Küche abgefackelt hab."

"Wundert dich das?", gab Zorro unbeeindruckt zurück.
 

An das Ereignis selbst konnte er sich nicht mehr erinnern. Sie waren jung und blöd gewesen, er hatte sturmfrei gehabt und es waren viele Drogen und noch mehr Alkohol im Spiel gewesen. Der Rest des Abends war aus seinem Gedächtnis gelöscht, aber laut den Aussagen der anderen hatte er es irgendwie geschafft, den Brand, den Ace ausgelöst hatte, wieder zu löschen.
 

Er war am nächsten Morgen völlig verkatert in der Badewanne aufgewacht, mit einem aufgemalten Schnurrbart und von oben bis unten voll mit Schmutz, Asche, Kratzern, einem Schnitt auf dem Unterarm und voll mit einer unidentifizierbaren Flüssigkeit.
 

Ace kicherte. "Nee! Kann ich bei dir pennen?"

"Logisch. Lass mal hoch gehen, bevor Sanji irgendeinen Scheiß anstellt."

"Ihr habt euch noch nicht die Köpfe eingeschlagen?"

"Doch. Ein paar Mal. Aber mittlerweile werden wir dafür bezahlt."

"Hä?"

"Zeig ich dir gleich..."
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#5
 

Ace:

*sieht sich um*

*nickt zufrieden mit sich selbst*

*klopft sich den Dreck von der Hose*

*lacht sich ins Fäustchen*

//Zorro - ich komme! Hähä!//

*denkt, dass ihn das von den Socken hauen wird*

*klingelt fröhlich*
 

Keiji:

*stöhnt genervt*

*lag grade so gemütlich auf dem Sofa*

*wuchtet sich aus der Polsterung*

*schlurft durch den Flur*

*kratzt sich am Hinterkopf*

*öffnet missmutig die Tür*

*denkt, er guckt nicht richtig*

O___________________O

//Der verschwundene Irre!!//

Ô___Ó

Wo kommst du denn her?!
 

Ace:

*grinst breit*

*schiebt den Hut aus der Stirn*

Hi! Ist Zorro da?
 

Keiji:

Wie kommst'n du da drauf?

Der wohnt schon seit fünf Jahren nicht mehr hier!

//Tse...kreuzt hier einfach auf, als ob nichts gewesen wäre...//

*versperrt den Durchgang*

*erinnert sich noch zu gut an das Inferno*

*wird die Küche mit seinem Leben beschützen*
 

Ace:

*zutiefst enttäuscht*

;_________;

Wieso hat er mir das denn nicht gesagt???

*fühlt sich in seiner Ehre als bester Freund zutiefst verletzt*
 

Keiji:

*Augenbraue zuckt in die Höhe*

//Der hat Nerven!//

Vielleicht weil er gedacht hat, du wärst längst tot?
 

Ace:

*lacht belustigt*

Gut möglich!
 

Keiji:

=_________=

Du hast dich kein Stück geändert...

Das Ende vom Kreis

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Kommt auch Schweinkram drin vor >//D?
 

Lady_Tashigi:

*höhöhö*

*räusper*

No comment <///<
 

blumenpups:

Dito!
 

Habt ihr Fragen an die bekloppten Erschaffer von "Spielkinder"?

Wir beantworten sie euch gerne!

(Außerdem SIND uns die Fragen ausgegangen!)
 

@ Aily-chan: Ach ja? Was ist denn die Flüssigkeit? *sind gespannt wie'n Flitzebogen*
 

@ Marimo_PB: Nee, die Idee mit dem Ticket hatten wir leider nicht. Mist. Aber da Mihawk seinen Führerschein wahrscheinlich sowieso auf dem Schwarzmarkt erstanden hat, kriegen sie sicherlich irgendwann noch die Schuld dafür in die Schuhe geschoben. Ganz sicher! XD
 

@ Alwena93: Er lobt sie doch nicht, weil sie ihn vollsabbert XD Er lobt sie, weil sie genau in dem Moment zu schreien aufhört, in dem Sanji wieder im Bad verschwindet ^^
 

@ Len: Hey, du bist wieder am Ball! *freu* Ach was, als ob sie beim Einkauf jemanden treffen würde...*unschuldig pfeiff*
 

Veil Spaß beim lesen!

Es ist etwas länger als normalerweise, aber weil wir a) nicht normal sind und b) 2010 ein gutes Jahr werden soll, drücken wir mal ein Auge zu.

Wir hoffen, ihr seid gut reingerutscht!

Freitag & Samstag schneit's! YAY!
 

Kapitel 6: Das Ende vom Kreis
 

Bereits im Hausflur konnten die beiden hören, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.

Aus dem dritten Stock war lautstarkes Gepolter, Gekreische und etwaige andere Geräusche zu hören.

Und dann war es plötzlich totenstill.

Kurz blickten die beiden sich an, bevor sie gleichzeitig die Treppen hoch wetzten. Oben angekommen riss Zorro die Tür auf und sah sich einem Sanji am Rande des Nervenzusammenbruchs gegenüber.
 

Zorro brach in schallendes Gelächter aus und taumelte ein Stück zurück, als er seinen Blick an dem am Stuhl gefesselten Sanji herunter gleiten ließ. Renji und Marron flankierten den geknebelten Koch, der sich mühsam gegen die Fesseln stemmte und versuchte, sich zu befreien, während er seinen besten Freund mit Blicken auseinander nahm.

Ace blinzelte irritiert, schob sich dann an Zorro vorbei und schaffte es ebenfalls nicht, sich das Lachen zu verkneifen.
 

Die beiden Kids blickten ihren Onkel voller Stolz an.

"Ist das so richtig, Onkel Zorro?", wollte Marron neugierig wissen und rekapitulierte gedanklich noch einmal das, was Zorro ihnen tags zuvor erläutert und gezeigt hatte.

Sanji schaffte es, sich von seinem provisorischen Knebel zu befreien. "Sag bloß, du hast ihnen das beigebracht?!!!", fuhr er sofort auf, aber Zorro war noch viel zu sehr damit beschäftigt, nach Atem zu ringen, um ihm Beachtung zu schenken.
 

= = =
 

In der Zwischenzeit lehnte sich Tashigi vor ihrer Eingangstür gegen die Wand und band sich die Schuhe zu. Dann rappelte sie sich wieder auf, streckte sich ausgiebig, schnappte sich ihre Tasche und verließ das Haus. Zum nächsten Geschäft waren es zwar einige Meter, sie fand es aber dann doch zu unsinnig, das Auto zu benutzen. So konnte sie wenigstens die Zeit vertreiben und frische Luft schnappen.

Mühsam fingerte sie sich ihren MP3-Player aus der Tasche und stöpselte sich die Hörer ins Ohr. Ohne Musik ging's halt nicht...
 

= = =
 

Schwer atmend stützte Ace sich auf die wackelige Kommode, die unter seinem Gewicht zusammenzubrechen drohte, und wischte sich die Tränen aus den Augen. Herrlich.

Er wusste schon, warum er die beiden irgendwie die ganze Zeit über vermisst hatte.
 

Zorro hingegen schaffte er langsam aber sicher, die Fassung wiederzugewinnen und schob eine Hand in die Hosentasche, zog sein Handy heraus und tat das einzig Richtige: er filmte das ganze mit der integrierten Kamera.

Wenn sein Glück ihm hold blieb, konnte er es sicher eines Tages für viel Geld an die Presse verkaufen. Oder so.
 

Der Blonde wurde zornesrot, während die beiden Kinder nun ebenfalls laut und amüsiert vor sich hinglucksten und ihrem Onkel strahlend entgegenblickten, voller Stolz darauf, anscheinend doch irgendwie alles Richtig gemacht zu haben.
 

"Na, Sanji? Wie fühlst du dich, nach einer Niederlage gegen zwei kleine Kinder?"

"Ich bin nicht klein!", protestierte Renji und zog einen Schmollmund.

"Natürlich nicht."

"Lorenor Zorro, ich bring dich um wenn ich dich in die Finger kriege. Du ziehst Terroristen heran."

"Dafür müsstest du dich allerdings erst einmal befreien", schmunzelte Zorro und wagte sich einen Schritt näher an den tobenden Blonden heran.

Reflexartig versuchte Sanji, seinem Partner die Innereien herauszukicken, aber er war nicht nah genug dran.

"Feigling!!!"

"Schwächling!"

"Jungs, streitet euch doch nicht", warf Ace ein, der die Situation zwar äußerst amüsant fand, jedoch noch genau in Erinnerung hatte, wie es war, wenn Sanji vor Wut überschäumte und eine Diskussion eskalierte.

Unschöne, schmerzhafte Sache.
 

"Halt die Klappe, Ace!!!", fauchten ihn beide gleichzeitig an, und Sanji wollte gerade noch eine bissige, wutentbrannte Beleidigung an Zorros Kopf schleudern, als ihm vor Überraschung beinahe die Zunge im Halse stecken blieb.

"Moment - ACE!??? Wo kommst du denn her?!"

"Frisch aus Australien importiert, 1A Ware!", grinste Ace, stieß sich theatralisch den Hut aus der Stirn und zwinkerte den Blonden an.

Erst dann bemerkte Sanji, dass Zorro nicht mehr vor ihm stand und auch von den beiden Kids nicht einmal mehr die Spur zu erkennen war. "ZORRO, DU KNALLTÜTE! MACH MICH SOFORT LOS!!!", fauchte er giftig in Richtung Wohnzimmer.
 

= = =
 

Ein paar Minuten später, als Ace den Koch bereits gnädig von seinen Fesseln befreit hatte und auf Nummer sicher gegangen war, dass Sanji den Grünhaarigen nicht an die Gurgel springen würde, sobald er sich wieder blicken ließ, trampelten Renji und Marron, eingewickelt in ihre Jacke und mit Schuhen an den Füßen zurück in den Flur und stürmten auf die Tür zu.

Kurz darauf trat Zorro ein, endlich einigermaßen gepflegt aussehend und Kairi vor die Brust geschnallt.

"Wo willst du denn hin?", fragten die beiden Besucher gleichzeitig.

"Einkaufen", gab Zorro ruhig zurück, schnappte sich Haus- und Autoschlüssel und machte die Tür auf. "Könnt’ ja mitkommen."
 

= = =
 

Draußen angekommen wurde sie schon von der frischen Luft erschlagen. Es war schön warm, nicht zu kalt, aber auch nicht wirklich heiß. eher eine angenehme Brise. Irgendwie nahm sie es ihrer Meinung nach viel zu intensiv wahr.
 

Kurz hielt sie inne, schaltete ihren Player ein und ging anschließend weiter. Killswitch Engage, die würden ihre Laune schon wieder heben. Was für andere Partys oder Computerspiele waren, war für sie nun mal Musik. So hatte sie wenigstens das Gefühl nicht ganz so allein zu sein. Aber eine gute Sache hatte es ja allein zu wohnen... man konnte die Mucke so laut aufdrehen wie man wollte, solange sich nicht die Nachbarn beschwerten. Und das war ja schon mal was.
 

= = =
 

Zwei Minuten später quetschten sich Marron und Renji mitsamt Sanji auf die Rückbank des Wagens, Zorro ließ sich mit seiner jüngsten Nichte auf den Beifahrersitz fallen (wobei Kairi die ganze Zeit über vergnügt gluckste) und Sanji startete den Motor.
 

Eine Zeit lang lief alles gut und ruhig ab, doch nach ein paar Minuten Autofahrt wurde es den Kindern auch schon zu langweilig (außer Kairi, die an Zorros Brust gekuschelt schließlich eingeschlafen war) und sie begannen, die armen Erwachsenen mit Fragen zu überhäufen.

"Warum ist die Banane krumm?

"Sind wir schon da?"

"Onkel Zorro, kaufst du mir ein Eis?"

"Warum ist der Himmel blau?"
 

Als sie schließlich vor dem Supermarkt hielten und aus dem Wagen kletterten, schwirrten den beiden Moderatoren die Ohren, doch Ace schien erstaunlich gut mit den beiden umgehen zu können. Marron trohnte stolz auf seinen breiten Schultern und Renji blieb ausnahmsweise einmal direkt neben ihm und plapperte dabei aufgeregt vor sich hin.
 

Kaum waren sie in dem Laden drinnen, war die Süßigkeitenabteilung allerdings viel interessanter als irgendein Erwachsener der Welt, und so stoben sie in alle Richtungen davon und Ace wandte sich Zorro mit einem breiten Grinsen zu. "Hast du mir was zu erzählen?"

"War ich in Australien oder du?", meinte Zorro trocken und warf einen kurzen Blick auf Sanji, der gedankenverloren den Gang entlang schlenderte, die hingeschmierte Einkaufsliste mit den ollen Kritzeleien drauf in der Hand, und tätigte den Einkauf seines besten Freundes. Wobei er die Liste ("3x TK-Pizza, 2x TK-Lasagne, 5x Dosensuppen, 2x Whiskey, 1 Six-Pack Bier...") nicht gerade ermutigend fand und zu dem Ergebnis kam, dass Zorro ihm mit ein wenig Glück noch fünf Jahre erhalten sein würde, bevor er an Arterienverfettung starb.
 

Ace schob die Hände in die Hosentaschen und grinste noch breiter, während er die schlafende Kairi betrachtete.

"Nee. Ich meine, wann hattest du denn eine Freundin mal länger als zwei Wochen?"

Irritiert runzelte Zorro die Stirn. "Nie. Warum fragst du?"

"Und mit wem hast du dann die Kids?", fragte der Schwarzhaarige verwirrt und skeptisch nach.

Zorro verdrehte die Augen. "Das sind Aya's Kinder, du Hohlbirne. Du warst doch noch da, als Renji geboren ist!"
 

= = =
 

Auch Tashigi stand nun vor dem Laden, ging durch die elektronischen Schiebetüren und zückte ihren Einkaufszettel aus der Hosentasche, bevor sie sich einen Einkaufskorb schnappte, sich umsah und dann durch die Gänge schlenderte. Vielleicht würde sich ja noch was anderes Leckeres finden lassen, was nicht auf ihren Einkaufszettel stand.
 

= = =
 

"Keiner von dir?"

"Nein, Ace, immer noch nicht - und könntest du jetzt endlich damit aufhören, alle fünf Minuten nachzufragen?!", fauchte Zorro zwanzig Minuten später, trommelte mit den Fingerspitzen sachte auf Kairi's Rücken herum, die immer noch selig schlief, und ließ seinen Blick durch die Gänge schweifen.
 

An einer Person blieb er haften. Selbst in ihrer Zivilkleidung hatte er sie auf Anhieb erkannt und sofort duckte er sich hinter einem Regal weg.

"Scheiße, doch nicht die!!"

"Wer?", fragte Ace verwirrt und sah sich suchend um.

"Na, die!!!", fauchte Zorro und wedelte mit einer Hand in die ungefähre Richtung.

Der Schwarzhaarige folgte seinem Blick - und grinste bis über beide Ohren, bevor er davoneilte.

"TASHIIIIIIIIIIIII!!!!!!"
 

= = =
 

Weiter überlegend ging Tashigi durch die Gänge des Ladens. Von Lorenors oder Aces' Anwesenheit hatte sie bisher noch nicht wahrgenommen. Als sie gerade etwas aus dem Regal fischen wollte, rief jemand lauthals ihren Namen.

Verwirrt sah sie sich um. Wer rief denn ihren Spitznamen? Das taten doch sonst nur gute Freunde oder einige ihrer Arbeitskollegen.

Dann erblickte sie einen jungen Mann mit schwarzen Haaren und neckischen Sommersprossen. "Ace?!"

Nun musste auch Tashigi grinsen. Diese Sommersprossen würde sie wohl nie vergessen.
 

= = =
 

Zorro versuchte, ihn zu warnen, wedelte mit den Armen hinter dem Regal, aber der schwarzhaarige Ausreißer war nicht aufzuhalten.

Elegant glitt er durch einen frisch gewichten Gang hindurch, geradewegs auf die junge Polizistin, die Zorro heute Morgen noch so unbarmherzig festgenommen hatte.

"Verräter!!", murmelte der Grünhaarige frustriert und hoffte inständig, das Kairi nicht auf die Idee kam, gerade jetzt aufzuwachen, zu schreien und sein Versteck zu verraten.
 

= = =
 

Schlitternd kam Ace vor seiner alten Freundin zum stehen.

"Hey!", grinste er atemlos.
 

Tashis grinsen wurde nur mit jedem Mal breiter, je näher er kam. "Oh. MEIN. GOTT!" Hastig umarmte sie ihren alten Schulfreund und konnte es einfach nicht fassen. "Wie du aussiehst! Bist wohl unter die Abenteurer geraten..."

Mit seinen verrückten Hut und den zerrissen Klamotten sah er aus wie Crocodile Dundee höchstpersönlich. Er hatte sich verändert und dennoch hatte sie ihn sofort wieder erkannt. Dieser verrückte Kerl!
 

Lachend schlang er die Arme um die junge Frau, hob sie hoch und wirbelte sie einige Male rasant um seine Achse, bevor er sie wieder auf dem Boden absetzte.

Dann erst fielen ihm das Veilchen sowie die dicke Beule auf und besorgt beugte er sich zu ihr runter und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.

"Ach du Scheiße! Wer hat dir das denn angetan? Dein Freund? Den mach ich fertig..."
 

= = =
 

Zorro beobachtete die beiden durch eine Lücke zwischen den Kartons und grübelte heimlich, still und leise darüber nach, woher zum Geier die beiden sich kannten.

War ihm dann aber auch egal, als irgendjemand ihm von hinten die Hand auf die Schulter legte.

Erschrocken fuhr er zusammen und wirbelte zu Sanji herum.
 

"Warum kauerst du hinter dem Regal? Bist du bescheuert?"

"Halt die Klappe!", fauchte der Grünhaarige, während er seinen besten Freund am Kragen zu sich herunter in Deckung zerrte.

"Dahinten ist die blöde Polizeitussi von vorhin und Ace musste sie unbedingt anquatschen! Dieser Idiot!!"
 

= = =
 

"Was?! Ach das..." Beschämt lächelte Tashigi über ihre eigene Schusseligkeit.

Waren ihre Entstellungen denn so offensichtlich? Dabei hatte sie sich so viel Mühe mit dem Make Up gegeben. Peinlich gerührt kratzte sie sich am Hinterkopf.

"Nein, nein, das war nur ein Unfall auf der Arbeit, nicht weiter schlimm.", erklärte sie beschämt, musterte ihn noch mal kurz. "Wo zum Teufel warst du die ganzen Jahre? Du hast dich nicht einmal gemeldet, Idiot!"

Sie tadelte ihn, hätte ihn angerufen, wenn sie eine Nummer von ihm gehabt hätte. Dabei waren sie in der Schulzeit so gute Freunde gewesen.
 

Ace machte eine große Geste daraus, sich am Hinterkopf zu kratzen.

"Na ja...als aufgeflogen ist, dass ich die Kreditkarte meiner Eltern geklaut habe, haben die am Australischen Flughafen sich geweigert, mein Gepäck auszuhändigen und haben die Polizei gerufen. War eigentlich ne ganz witzige Aktion, aber da war auch das Adressbuch drin...", gestand er dann, lief leicht rot an und lachte dann herzhaft.

"Aber egal - was ist mit dir?", hakte er dann neugierig nach und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter.
 

= = =
 

"Wie lange willst du die beiden denn noch beobachten?"

"Solange, bis ich hier wieder rauskommen kann", knurrte Zorro zurück und verschob eine Packung Frühstücksflocken, um sie besser im Blick zu haben.

Kopfschüttelnd richtete Sanji sich wieder auf. "Mach dich ruhig lächerlich. Ich schau dann mal nach, wo deine Nichte und dein Neffe sind, auf die du Acht geben solltest."

"Jaja, viel Spaß", meinte Zorro ungeduldig und verscheuchte seinen Freund mit einer lästigen Handbewegung.
 

= = =
 

Tashigi lachte auch leicht, wusste nicht, ob sie ihn belächeln oder bemitleiden sollte. "Hauptsache du hast an mich gedacht, Blödmann!", lächelte sie schief, freute sich einfach nur ungemein, ihn wieder zu sehen.

"Nun... ich bin jetzt bei der Polizei", gestand sie beschämt, wartete nur darauf, dass Ace sich über sie lächerlich machte. Sie war es gewohnt, dass Leute über sie lachten, da würde es sie nicht sonderlich wundern, wenn er nun auch anfing zu lachen. Aber was soll's, sie nahm's gerne hin.
 

"Echt?", hakte Ace beeindruckt nach und grinste dann breit.

"Darf man wirklich so viel rumballern wie im Fernsehen oder ist es so öde wie alle Jobs?"

Vage erinnerte er sich an einige Filme, in denen die Polizisten in Amerika andauernd Donuts gefuttert hatten. Ob das wohl wirklich Sitte war oder einfach nur ein dummes Vorurteil?

Kurz ließ er seinen Blick an ihr herunter gleiten. Nein, es sah ganz und gar nicht danach aus, als würde sie regelmäßig Donuts futtern. "Gut siehst du aus", gestand er schließlich zwinkernd.
 

Tashigi grinste, packte seinen Arm, den er um sie gelegt hatte und ging mit ihm erstmal weiter, immerhin hatte sie noch einige Einkäufe zu erledigen.

Dann fing sie an leise zu lachen. "Rumballern!? Haha, du Spinner! Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Da wird man eher angeschossen, als dass man selbst schießen darf.", gestand sie grinsend, griff ins Regal und legte die Lebensmittel in den Korb. Dann lief sie rot an, als Ace ihr so schmeichelte. "Danke, du hast dich aber auch ganz schön gemacht! Aber deine Sommersprossen sind immer noch geblieben", belächelte sie und deutete auf seine Wangen. Ja, er war definitiv viel erwachsener geworden.
 

"Tja, die werd ich wohl nicht mehr los", feixte der Schwarzhaarige und sah sich gleichzeitig suchend um.

Irgendwas hatte er doch vergess...ach ja, genau.

"Tashi, ich muss dir unbedingt jemanden vorstellen!", verkündete er dann und spähte suchend durch die Regalreihen.

Dann runzelte er verwirrt die Stirn. "Wo isser denn jetzt hin? ZORROOOOOOOOOO????"
 

= = =
 

//Dieser Idioooooooooooooooooot!!!//

Den Rücken fest an das Regal hinter sich gepresst ignorierte der Grünhaarige seinen ehemals verschollenen Freund und wünschte, er wäre verschollen geblieben.

Schlimmer noch, er wünschte sich, seine Leiche wäre schon vor Jahren aus irgendeinem See gefischt worden, damit ihm diese Situation nun erspart geblieben wäre.
 

Ausgerechnet diesen Moment passte Kairi ab, um herzerweichend niedlich aufzuwachen und dann unerbittlich los zu schreien.

Zorros Schultern sackten herunter, während er panisch versuchte, das Baby zu beruhigen - keine äußerst effektive Lösung.
 

= = =
 

Tashigi stutzte. Zorro?!

Den Namen hatte sie schon mal gehört und wusste noch ganz genau, woher sie diesen kannte. Dass es ausgerechnet dieser Zorro war, konnte sie sich schon denken, da der Name nicht gerade oft vergriffen war.

Dann vernahm sie schon das Geschrei des Babys. Kurz runzelte sie die Stirn, rieb sich über das Nasenbein und hoffte, dass es wirklich nicht diese Person war, die sie gerade im Kopf hatte. Sie hatte genug von ihren Idioten, noch mehr Schwachsinn und Beleidigungen von ihm wollte sie sich weiß Gott nicht antun.

Doch diese Situation ließ sich wohl nicht umgehen.
 

Seufzend ging sie dem Geschrei entgegen, linste nur kurz um die Ecke, wo Lorenor auf dem Boden saß und versuchte, dem Baby klar zu machen, dass sie still sein sollte. "Was verloren?", fragte sie spöttisch, sah etwas herablassend zu ihm herunter. Wenigstens hatte er so viel Ehrfurcht vor ihr, dass er sich schon verstecken musste.
 

= = =
 

Kairi schrie unerbittlich weiter, und das Sanji gerade den Gang zurückschlenderte, zwei zappelnde, um sich schlagende Kinder im Schlepptau, machte das Chaos perfekt.

Fehlte nur noch...ach, da war sie ja auch schon.
 

Halb immer noch damit beschäftigt, das Baby irgendwie ruhig zu stellen, kam er gar nicht wirklich dazu, sich eine passende Antwort einfallen zu lassen.

"Ja, meine Nerven. Schau mal dahinten nach!", fauchte er über die Schulter zu ihr hinauf und schnitt der Kleinen gleichzeitig eine Grimasse. Abrupt verstummte das Geschrei und wurde durch belustigtes Glucksen ersetzt.

Eine Wohltat für alle Ohren.
 

"Wenn ich sie finde, sag ich dir bescheid..." Vielleicht gingen seine und ihre Nevern ja einen Kaffee trinken, denn ihre waren ebenfalls fern a liefen. Kurz sah zu Lorenor auf, schaute zu, wie er die Kleine zum lachen brachte und musste selbst ein schmunzeln unterdrücken. Die kleine war niedlich, viel zu süß, als dass sie die Tochter von diesem Saftarsch sein konnte. Wie konnte so ein Idiot nur so eine putzige Tochter haben?
 

Seufzend fuhr er sich durch das kurze Haar und rappelte sich, Kairi sanft auf und ab wippend, auf die Beine. Bevor er der Polizistin noch etwas vor den Latz knallen konnte, grinste Ace ihn begeistert an. "Ihr kennt euch schon?"

"Flüchtig", knirschte Zorro.
 

"Flüchtig!", gab Tashigi gleichzeitig mit dem Grünhaarigen von sich, verschränkte dann nur die Arme und nahm wieder den Korb an sich, damit sie endlich ihren Einkauf erledigen konnte. Nein, den wollte sie nun wirklich nicht weiter um sich haben.
 

Kairi ließ ihren Blick einen Moment auf ihrem Onkel ruhen, dann wanderte er langsam aber sicher neugierig zu der Polizistin hinüber.

Fordernd streckte sie ihre Arme nach ihr aus und mühte sich ab, näher an sie heranzukommen, während sie aus ihrer Spucke Blasen vor den Lippen bildete und erfreute, quietschende Töne von sich gab.

Zorro verzog das Gesicht. Waren denn alle hier korrupt?!
 

Ace schmunzelte amüsiert.

Okay, auch er hatte so etwas wie ein Gefühl dafür, wenn Spannungen in der Luft lagen, aber so schlimm würde es wohl auch nicht sein und außerdem hatte er gerade eine Idee.

"Wisst ihr was? Warum machen wir uns heute nicht zu viert einen schönen DVD Abend?"

"NEIN!!!", entfuhr es Zorro so nachdrücklich, dass der Schwarzhaarige irritiert blinzelte und Sanji hinter ihm leise lachte.

"Nein, wir...Sanji und ich müssen arbeiten!", fügte der Grünhaarige schließlich hastig hinzu.
 

Tashigi sah kurz zu dem kleinen Baby rüber, müsste breit grinsen, als sie so herzerweichend rumquiekte. So was Süßes hatte sie noch nie gesehen.

Leise lachend tippte sie kurz auf die Nase des Mädchens, sah dann aber verblüfft zu Ace, als er den Vorschlag machte. War der jetzt total verrückt geworden?!

Sie hatte nichts gegen Ace, ganz im Gegenteil. Aber niemals würde sie auch nur einen Abend mit diesem Idioten verbringen.

Kurz sah sie sich um, entdeckte dann auch den Blonden hinter dem Mann, gegen den sie strikt was hatte. Die beiden waren wohl nur im Duo unterwegs...
 

Langsam ging sie an Ace vorbei, lächelte ihm aufmunternd zu. "Sorry, mein Freund. Ich muss weiter. Wir sehen uns bestimmt noch mal..."

Das wollte sie sich nicht weiter zumuten. Bis gerade hatte sie sich noch gefreut ihren Jugendkumpel wieder zu sehen, aber jetzt...?
 

Ace zog ein langes Gesicht, länger, als irgendein Gesicht es jemals zuvor gewesen war.

Für ein paar Sekunden lieferten die beiden Freunde sich ein eindrucksvolles Blickduell, bevor Zorro sich schließlich mit einer Hand entnervt durch das Gesicht fuhr und einlenkte.

Wer weiß, vielleicht war sie ja nicht immer so schlimm.
 

Wie sie vorhin Kairi angestupst hatte, hatte ja auch durchaus irgendwas Nettes an sich.

Apropos Kairi...nachdem Tashigi sich von ihr abgewandt hatte, begann diese wieder herzerweichend zu schluchzen, wie nur ein Baby es konnte.

"Na, dann mach halt!", fauchte der Grünhaarige den nun wieder breit grinsenden Ace an, bevor er sich nun zu Sanji, Marron und Renji herumdrehte.

Seufzend blickte er zu dem Blonden. "Was haben sie angestellt?"
 

Lächelnd hielt Ace Tashigi an der Schulter zurück.

"Dann komm wenigstens noch kurz mit! Sanji ist ein prima Koch!!", versuchte er sein Glück erneut.
 

"Tut mir Leid, ich muss echt ablehnen...", erklärte sie, wollte die Geschichte nicht wirklich über die Lippen bringen. Die Story war ihr einfach viel zu peinlich und unangenehm.

Reichte schon, dass das halbe Revier sich deswegen über sie kaputt lachte. Sie wollte wirklich Zeit mit Ace verbringen, über gute alte Zeiten quatschen und über dies und das reden, aber nicht in Anwesenheit von den beiden Chaoten, und damit waren nicht die Kinder links und rechts neben dem blonden Koch gemeint.
 

Schmollend verschränkte der Ausreißer die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe hervor. Dann wandte er sich gefährlich langsam zu Zorro um, der sich von einem leidgeprüften Sanji gerade anhörte, wie er die beiden aus dem Lager geholt hatte.

"Was hast du gemacht?"

"Hä?", wollte der Grünhaarige wissen und warf Ace einen knappen Blick zu.

"Was hast du gemacht, dass sie dich nicht ausstehen kann?", fragte Ace und gestikulierte in Richtung seiner Freundin.

Zorro sprang sofort darauf an. "Ich?! Ich hab gar nichts gemacht! Sie hat mich verhaftet!"

"Zorro, du hast sie angeschossen...", warf Sanji ein.

"Ja, weil du Vollidiot dich wie ein Kleinkind hinter ihr versteckt hast!!!!"
 

Seufzend ließ Tashigi den Kopf hängen. Jetzt wurde doch wieder die Geschichte von heute Vormittag aufgetischt. Daran hatte sie sich nicht nur den Magen verdorben, sondern hatte auch noch gewaltige Kopfschmerzen davongetragen.

Was sollte sie jetzt nur machen? Das Weite suchen oder sich ihrem Schicksal hingeben?

Genervt strich sich die Polizistin die Haare aus dem Gesicht, verlor lieber kein Wort über den Tag. Am liebsten wäre sie weggerannt, hätte sich zu Hause verkrochen und würde den heutigen Tag verfluchen. Warum mussten die nur hier sein?

War schon schlimm genug, dass sie die beiden eh nicht mehr aus ihren Erinnerungen löschen konnte. Aber das war sowieso bei keinen ihrer "Fälle" so gewesen.
 

Ace blickte nun noch verwirrter als vorher von einem zum anderen, bevor er sich mit entschuldigender Miene wieder zu Tashigi umwandte.

"Tashi, das tut mir echt Leid. Du darfst die beiden nicht so ernst nehmen. Schade, dass das nichts wird, aber ich kann gut verstehen, wenn du dir das nicht antun willst", meinte er dann mit einem schiefen Grinsen und deutete über die Schulter.

Dann hatte er eine neue Idee.
 

"Wo arbeitet ihr zwei noch gleich?"

"Hm? Oh, direkt im Palace, der Disko um die Ecke", sagte Sanji hilfsbereit und Zorro hätte ihm am liebsten den Hals dafür umgedreht.

Ace grinste breiter. "Wollen wir zwei nicht was trinken gehen und über alte Zeiten reden?", zwinkerte er dann in ihre Richtung. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.
 

Ein gequältes Grinsen zierte Tashigis Gesicht.

Auch wenn sie mit den beiden Quatschköppen nichts anfangen konnte... sie freute sich dennoch ungemein über Aces' Einladung. Sie müsste den beiden dann wenigstens nicht die ganze Zeit um sich haben. Ein paar, mehr oder minder, ruhige Stunden mit Ace über die alten Zeiten quatschen würde ihr gut tun.

Dann wäre sie mal einen Abend nicht allein, würde nicht auf der Couch dahin vegetieren und konnte sich auch endlich mal wieder unter die Leute mischen. Und so lange sie nicht all zu viel trank, würde der Abend sicher richtig witzig werden.
 

"Du gibt's ja eh nicht auf...", lächelte sie nur knapp, zog etwas die Schultern ran.

Kurz überlegte sie, strich sich dann noch mal leicht über das Veilchen und schmunzelte. "Solange du mich auch so mitnimmst?!"

Ace hatte zumindest sofort gesehen, dass sie ein blaues Auge mit sich rum trug, da würde es den anderen Anwesenden sicherlich auch auffallen.
 

Den Rücken zu den beiden Turteltäubchen gewandt, verdrehte Zorro die Augen.

Na super. Und er hatte gedacht, der Scheißtag wäre so gut wie gelaufen. Aber da hatte er sich anscheinend ganz schön verrechnet.
 

Sanji ignorierte die Misere seines besten Freundes gekonnt und klatschte einmal aufmunternd in die Hände. "Na wunderbar! Jetzt, wo ich Zorro den ganzen Dosenkram ausgeredet habe, koch ich uns was Schönes und dann amüsiert ihr zwei euch gut!", beschloss er.
 

Zorro schmollte, gab sich für's erste jedoch damit zufrieden, dass Kairi nun wieder beruhigt war und die Klappe hielt. Aber immerhin war es seine Wohnung, und die war mit drei Personen eigentlich schon überfüllt. Dazu kamen noch die Kids und jetzt auch noch die Polizistin. Na, das konnte ja heiter werden.
 

Auch wenn er immer noch der festen Überzeugung war, dass er unschuldig war, hatte er doch irgendwie das dumpfe Gefühl, irgendwas bei ihr gut machen zu müssen. Jedenfalls wenn er ihr ins Gesicht blickte, was er möglichst zu tun vermied.

Immerhin rief das immer wieder neue Erinnerungen hervor und das verwirrte ihn noch mehr, als alles andere.
 

Verwirrt blinzelte Tashigi vor sich hin, warf dann einen fragenden Blick rüber zu Ace. Hatten sie nicht gerade noch ausgemacht sich erst heute Abend wieder in der Disco um die Ecke zu treffen?

Wieder seufzte sie, gab es auf zu widersprechen. Ace würde ihr sowieso wieder Honig um's Maul schmieren und große, bettelnde Kulleraugen machen. Zwar war es Jahre her, als sie sich das letzte Mal gesehen hatte, aber sie hatte dennoch das Gefühl, als wäre er nie weg gewesen. Tashigi kannte ihn einfach zu gut.
 

Was sein musste, musste nun mal sein, wenn auch mit den beiden seltsamen Fernseh-Futzis. Ace war ihr da doch gerade wichtiger als der Drang, die beiden zu erdolchen, besonders den Grünschopf mit dem vorlauten Mundwerk.
 

Der Schwarzhaarige grinste triumphierend und legte ihr den Arm wieder um die Schultern. "Dann ist ja alles geklärt!!"

"Ach, habt ihr mein Schicksal endlich besiegelt? Können wir dann los?" Zorro rümpfte die Nase. "Ich glaub, Kairi hat sich in die Hosen gemacht."
 

Sanji verdrehte genervt die Augen, fasste die anderen beiden, glucksenden Kindern an den Händen und zog sie mit sich zur Kasse, wo sie sich jeder noch eine Kleinigkeit aussuchen durften.

Schön, dass alle über seinen Kopf hinweg entschieden.

Erst über seine Wohnung, dann über seinen Abend und jetzt auch noch über sein Geld.

Geschlagen resignierte er und schlurfte dem Trupp hinterher zur Kasse, während er sich mental auf die nächsten Stunden vorbereitete und gleichzeitig alles darum gab, Kairi bei Laune zu haben.
 

Stirnrunzelnd legte er drei Finger auf ihre Stirn, um zu prüfen, ob sie Temperatur hatte. Eigentlich brütete die Kleine meist eine Kolik aus, wenn sie so launisch war...

Diesen Gedanken schüttelte er hastig ab, drückte den Säugling noch näher an seine Brust und kramte mit der freien Hand nach seinem Portemonnaie.
 

Auch Tashigi legte ihre Einkäufe auf das Band und musste wieder etwas schmunzeln.

Sie konnte noch nicht mal alle Dinge auf ihrer Liste abhaken. Ace hatte es mal wieder geschafft ihre Pläne völlig über den Haufen zu werfen. Mit einen leichten Grinsen stopfte die junge Frau den Zettel wieder in die Hosentasche, nur um danach ebenfall ihr Portemonnaie aus ihrer Tasche zu kramen. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Mit den Leuten, die sie vor ein paar Stunden noch verhaftet hatte, einen "drauf machen" zu gehen. So was Absurdes war ihr bisher noch nie in den Sinn gekommen. Sie unterdrückte ein Lachen.

Was für ein echt bekloppter Tag!
 

"Zieh nicht so eine Fresse, Marimo", zischte Sanji ihm ins Ohr, während er alle Lebensmittel und restlichen Utensilien, die er für Nötig befunden hatte, auf das Band packte.

"Sanji", begann Zorro ganz ruhig, ein sicheres Zeichen dafür, dass er kurz davor war, endgültig an die Decke zu gehen. "Ich habe heute noch nichts gegessen, du hast mich angeschossen, ich habe jemanden angeschossen, wir sind verhaftet worden, ich habe die Laune von diesem Bullen, Mihawk und Ben über mich ergehen lassen, Kairi brütet irgendwas aus und ich habe keinen blassen Schimmer, was ich dann tun muss, weil ihre Mutter das sonst immer erledigt. Kurzum: heute ist ein echt beschissener Tag, und wenn du mir noch einmal sagst, wie ich gucken soll, dann zwinge ich dich dazu, den Jogurt in meinem Kühlschrank zu essen!", gab der Grünhaarige ebenso leise wie bestimmt zurück.

Sanji schmunzelte, wagte es aber nicht, noch irgendwas gegen ihn zu sagen. Denn Zorro machte seine Drohungen meistens wahr und der Jogurt in seinem Kühlschrank war noch aus der Zeit, als John F. Kennedy Präsident gewesen war.

"Und genau deshalb hast du uns. Ich koche gleich was, dann räumen wir deine Bude ein wenig auf und der Rest wird halb so wild."

"Das will ich mal ganz stark hoffen", brummte der Grünhaarige und schaute düster dabei zu, wie Ace damit begann, von Australien zu plaudern und die Polizistin an den Seiten zu kitzeln.
 

Erst hörte Tashigi gebannt zu, lachte hin und wieder leise, als er davon redete, wie er mit den Kängurus geboxt und den Krokodilen gerungen hatte. Auch wenn es nur kleine Spinnereien von ihm waren, gut vorstellen konnte sie es sich trotzdem.

Doch als sie gerade dabei war, die letzten Lebensmittel auf das Band zu stellen, zwickte Ace sie in die Seite, woraufhin sie diese vor Schreck fallen ließ. "ACE!!", sie mochte es nicht, wenn jemand ohne jegliche Vorwarnung auf sie losging".

Ein mahnender Blick zum Schwarzhaarigen und ein leichtes Seufzen zeigten deutlich, dass sie diese Art von Kitzelei immer noch nicht abkonnte. Sie beiden hatten sich sich im Unterricht immer mit solch einem Blödsinn gedisst und wurden immer wieder raus auf den Flur geschickt, da sie den Unterricht störten und den Lehrer zur Weißglut brachten.
 

Ja, sie erinnerte sich noch deutlich daran, musste dann doch nur wieder leise lachen.

Er hatte sich wirklich nicht geändert, in all den Jahren nicht.

Aber jetzt war erstmal wichtiger die Lebensmittel aufzulesen, freute sich, dass sie nicht noch Jogurts gekauft hatte und nicht zu Boden gefallen sind.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#6
 

Tashi:

*hockt im Unterricht*

*versucht verzweifelt, Ace zu ignorieren*

*der sie an der Seite kitzelt*

*quiekt entsetzt auf*

ARSCHLOCH!
 

Ace:

*lacht sich 'nen Ast ab*

*macht ungeniert weiter*

*ignoriert ihre halbherzigen Morddrohungen gekonnt*
 

Tashi:

*hat die Schnauze voll*

*will ihm möglichst effektiv und unauffällig Schmerzen zufügen*

*nimmt ihre Schere aus dem Mäppchen*

*rammt sie ihm in den Oberschenkel*
 

Ace:

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRGH!!!

BIST DU WAHNSINNIG?!!!

*schaut sich ungläubig das Endergebnis an*

*Bein pocht ziemlich heftig*

Q______Q
 

Lehrer:

*dreht sich gereizt um*

Puma D. Ace?! RAUS!!!

*deutet auf die Tür*
 

Ace:

*schnaubt abfällig*

*ziegt 'nen Schmollmund in Richtung Tash*

*zieht die Schere raus*

*humpelt wehleidig auf den Gang*
 

Tashi:

*lehnt sich selbstzufrieden zurück*

*erfüllt von innerem Frieden*

//Gerechtigkeit...//

Hoppe hoppe Reiter

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Anm. d. A.: Jahahaaaaaa! Es hat was gebracht! Wir sind von Fragen geradezu ÜBERHÄUFT worden! Weiter so!!
 

Frage: Hat die Story nen tieferen Hintergrund, also sowas wie ne Storyline?

Und wieviel Kapitel habt ihr geplant?
 

Lady_Tashigi: Wow, endlich werden Fragen gestellt. Darauf warte ich schon seit dem ersten Kapitel XD
 

pups: YAY! Ich hab mich auch schon gefragt, wann denn die ersten Mal kommen XD
 

Lady_Tashigi: Es ist so...

Eigentlich basierte das alles nur auf einer Spinnerei.
 

pups: Einer extrem großen Spinnerei :D
 

Lady_Tashigi: Egal WAS wir schreiben, Hauptsache Fun. Das ist jetzt alles etwas ausgeartet und macht sich selbstständig =). Die Story bekommt ein Eigenleben, aber dafür können wir rein gar nichts. Zwar kommen einige Ideen auf den Tisch, sind aber für die Story relativ unrelevant.

Wir sind jetzt schon ziemlich weit und eigentlich kann ich nur sagen...

Es geht um eine Polizistin mit einem relativ kaputten Alltag und einigen Schwachköpfen, die ihr endlich mal zeigen, dass sich das Leben nicht rein um den Job dreht.

Zur zweiten Frage:

Wir playn so lange weiter, bis ihr alle kein Bock mehr auf lesen habt. Es werden echt arschviele Kapitel. Das, was bis jetzt raus ist, ist gerade mal ende der 9. Seite und wir sind jetzt schon auf Seite 99 XD Und im Spiel gerade mal beim fünften Tag, oder so!

Ihr werdet euch noch dumm und dämlich lesen *Arsch ablach*
 

pups: Tja, das habt ihr davon. Solange es noch jemanden gibt, der sich den Schwachsinn durchliest, werden wir gnadenlos weitermachen. Ihr kriegt uns nicht mehr von der Backe. Selbst Schuld!
 

Noch Fragen? Aber natürlich!! Die nächste Antwort wird's beim nächsten Kapitel geben - und wir haben wirklich lange gebraucht, sie zu beantworten und so wirkliche Klarheit haben wir trotzdem nicht erlangt o_O

Was liegt euch sonst noch auf dem Herzen? Wir sind und bleiben gespannt!
 

@ Marimo_PB: Wir hoffen, deine Fragen sind beantwortet XD Und Zorro feige? Nix da. Der hat einfach nur nen gesunden Selbsterhaltungstrieb. Eigentlich sollte Sanji der Fahrer sein im Auto, aber der Fehler mit Ace hat sich trotz drüberlesen und beta-lesen irgendwie behauptet - das sollte anerkannt werden.

Und ich glaube, den Jogurt hat er einfach nur vergessen. Traurig aber wahr XD
 

@ Aily-chan: HAHAHAHAAAAAAAA! Den Rest HABEN wir uns in der Tat gedacht, aber das Ergebnis behalten wir für uns XD Für 'ne ENS musst du uns nicht danken, das machen wir sehr gerne, uns freut's zu sehen, dass sich andere auf das Kapitel freuen! XD

Tja, Sanji auf dem Stuhl ist ein Unikat. Hat nun mal nicht jeder ^.~
 

@ Venominon: Ja, den Schock bekommt sie tatsächlich noch oO XD Und über die Show an sich wird auf jeden Fall noch mehr kommen, einige Szenen dazu sind schon umgesetzt worden und wir hatten einen Heidenspaß dabei *^^*

Kann allerdings noch was dauern - wir lassen uns Zeit...*muha*
 

@ Alwena93: Den Jogurt wollen wir jetzt auch nicht unbedingt kennenlernen >_> XD Aber Tashi fährt direkt mit und ja: es wird verdammt TIGHT! XD
 

@ Lady_Tashig: WAAAAARGH! Ich muss dringend ordentlicher Korrekturlesen >//< Thx, Sweety!!
 

Kapitel 7: Hoppe hoppe Reiter
 

Einige Minuten später quetschte sich die Gruppe samt Einkäufen ins Auto.

Ace nahm kurz entschlossen Marron auf seinen Schoß (Renji befand, dass er zu alt für so was war) und gestikulierte immer noch wild mit den Armen herum, während er rasante Abenteuergeschichten zum Besten gab, die er angeblich alle selbst erlebt hatte.

Zorro schnallte Kairi von seiner Brust los und begann damit, sie auf der Klappe vom Handschuhfach zu wickeln - und stellte sich denkbar blöd dabei an.

"Die Enten kommen nach vorne, Zorro", seufzte Sanji mit einem genervten Seitenblick auf seinen besten Freund und Sitznachbarn. "Mal ehrlich, nach dem dritten Kind solltest du es doch langsam raus haben..."
 

Sichtlich bedrängt im Auto sitzend stellte Tashigi fest, dass sie sich ziemlich Fehl am Platz fühlte. Sie kannte nur Ace, und den hatte sie ja schon einige Jahre nicht mehr gesehen.

Hin und wieder schmunzelte sie über Aces' Abenteuergeschichten. Auswandern wäre auch mal eine Möglichkeit. Neue Leute und Kulturen kennen lernen... Ace war echt zu beneiden. So jung und schon so viel erlebt.

Ebenso wie der Grünschopf... Der schien ja recht früh mit seiner Familienplanung angefangen zu haben. Schon dreifacher Vater, obwohl er wohl jünger war als sie. Über seine Dusseligkeit konnte man auch nur den Kopf schütteln. Das Wickeln hätte er auch ruhig zu Hause machen können...
 

"Wenn du's besser kannst als ich, dann mach du das doch!", fauchte Zorro dem Blonden zu und widmete sich dann weiter dem Rätsel des Windeln wechseln.

Kairi blickte ihn aus großen, neugierigen Augen an und nuckelte dann unschuldig an ihrem Daumen, als wüsste sie nicht ganz genau, was sie ihrem Onkel damit eigentlich antat.

Kurz bevor sie an seiner Wohnung hielten, hatte er das Werk endlich vollbracht und Kairi wieder vor Brust geschnallt. Die beschmutzte Windel pfefferte er sofort in die Mülltonne, ehe er Sanji dabei half, die Einkäufe auszuladen.
 

Schwer bepackt machten sie sich dann auf den Weg in seine Wohnung, die sich leider immer noch nicht selbst aufgeräumt hatte.

Direkt vor der Tür stand noch der Stuhl und die abgerissenen Fesseln lagen ringsherum verstreut auf dem Boden. Er hoffte nur, dass die Polizistin keine falschen Schlüsse zog und ihn schon wieder hopps nahm.
 

Mit skeptischen Blicken begutachtete Tashigi den Stuhl vor der Tür. Was war denn hier los? Hier stand wohl jemand auf Fesselspielchen. Dennoch schluckte sie jeglichen Kommentar runter und vermied es nachzufragen, was hier eigentlich los war. Auch über die ziemlich unaufgeräumte Wohnung verlor sie kein Wort.

Hier sollten wirklich Kinder leben? Kein Wickeltisch, nicht gerade viel Spielzeug... nichts deutete auch nur annähernd darauf hin, dass hier kleine Kinder lebten. Dass hier aber ein großes Kind wohnte, sah man schon an den Konsolen vor dem Fernseher.

Es war nun mal sein Job, da wunderte sie sich erst gar nicht. Hier müsste jedoch dringend mal aufgeräumt werden.
 

Unsicher blieb sie neben Ace stehen. Sie fühlte sich ziemlich unwohl. Nicht wegen den unaufgeräumten Wohnung, sondern eher, dass sie mit Leuten ihre Freizeit verbrachte, die sie nicht mal mochten.
 

Zorro kratzte sich am Hinterkopf und lugte aus den Augenwinkeln zu der jungen Frau, die sich sichtlich deplatziert fühlte. Er grinste schief und deutete schließlich auf den Stuhl. "Das waren die Kinder", erklärte er dann kurz, schnappte sich das Ding an der Lehne und schleifte ihn zurück in die Küche zu der kleinen Sitzecke.
 

Dann sah er sich dort einmal kurz um, aber Sanji hatte sofort damit begonnen, das gröbste Chaos wegzupacken, also machte er sich daran, seinen Kühlschrank zu entleeren und die neuen Sachen hineinzupacken.

Dabei staunte er nicht schlecht. Skeptisch zog er eine Augenbraue in die Höhe. "Sag mal...hast du vor, hier einzuziehen, oder wieso ist da kein einziges Fertiggericht drin?"

Der Blonde drehte sich nicht einmal zu ihm um. "Du kannst dich nicht nur von dem Zeug oder dem Lieferservice ernähren. Damit bringst du dich um."

"Na und? Ich verbiete dir auch nicht deine Zigaretten", brummte der Grünhaarige und war sich sicher, dass sein Kühlschrank im Leben noch nie so viel Gemüse auf einmal gesehen hatte.
 

Schließlich schubste Sanji ihn unwirsch raus, weil er sowieso nur im Weg rum stand, und von den Geräuschen her zu schließen beschäftigte Ace sich mit den Kindern. Blieb also nur noch...na toll.

Unsicher und eher mäßig begeistert stand er schließlich erneut vor der Polizistin und wusste nicht recht, was er sagen sollte. Also winkte er sie einfach hinter sich her und schlurfte ins Wohnzimmer. "Tut's noch weh? War wirklich nicht mit Absicht...", meinte er dann über die Schulter gewandt zu ihr.
 

Ein leises Seufzen war von ihr zu hören, sah nur kurz zu, wie die Kinder Ace als Pferdchen missbrauchten. Sie musste etwas lächeln. Die Kleinen waren wohl richtige Monster. Der Stuhl zeigte es immerhin deutlich. Wer von den drei Männern wohl für dieses Spielchen hatte herhalten müssen?
 

Plötzlich wurde sie aus den Gedanken gerissen, als der grünhaarige Moderator vor ihr stand. Erst war sie sich unsicher, ob er nun tatsächlich mit ihr gesprochen hatte.

Bis sie begriff, dass er wirklich sie gefragt hatte, vergingen einige wenige Sekunden, dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Nein, geht schon." Bis auf ihre leichten Kopfschmerzen ging es ihr relativ gut. Und solange sie die Beule nicht berührt, konnte sie sich an die Schmerzen gewöhnen.
 

Eine Weile lang beobachtete auch Zorro das lebhafte Spektakel in seinem Wohnzimmer, bis er schließlich das Handy in seiner Hosentasche vibrieren spürte.

Seufzend kramte er es heraus und war eher mäßig begeistert, als er die Nummer seiner Schwester aufleuchten sah.

"Was gibt's, Aya?"

"Leben die Kinder noch?"

"Ja, soweit noch alles dran."

"Gut. Ich wollte nur Bescheid sagen, dass es etwas länger dauert. Ich hol die Kinder gegen zehn Uhr ab."

Zorro schnaubte. "Aya, das geht nicht. Ich muss nachher arbeiten und alleine lassen kann ich sie ja wohl nicht."

"Mir egal, dann kommst du eben zu spät zur Arbeit. Bis später." Und damit legte sie auf.

Knurrend löste er Kairis Hand von seinen Ohrringen, bevor sie sie ihm noch abriss und fuhr sich dann kurz über die Stirn.

"Eure Mutter lässt euch grüßen!!", rief er den Kindern zu, die das so gar nicht zu interessieren schien.

Also wandte er sich wieder Tashigi zu und deutete ausschweifend auf das Chaos. "Bin in den letzten Tagen nicht zum aufräumen gekommen..."
 

"Wenn man auf die Kinder aufpassen muss, ist das auch kein Wunder...", gab sie kleinlaut von sich. Dann sah sie wieder zu den Kindern rüber, lächelte etwas, als das Baby an den Ohrringen des Mannes herum zog.

Auch wenn sie sich zurzeit keine Kinder leisten konnte, würde sie dennoch alles dafür tun, um so süße Gesellschaft zu haben. Sie hatte immerhin selbst einen Kinderwunsch, aber natürlich nur, wenn sie einen richtigen Freund hatte.

Die Mutter schien eine richtige Buisnessfrau zu sein. Aber warum war dann die Wohnung so verkorkst und vor allem klein? Vielleicht hatten sie sich scheiden lassen. Das würde einiges erklären...
 

"Das kannst du laut sagen", gab Zorro grinsend zurück und musste feststellen, dass sie doch gar nicht so schlimm war, wie es zunächst den Anschein erweckt hatte.

Schmunzelnd lehnte er sich gegen den Türrahmen. "Die stellen wirklich alles auf den Kopf, aber was will man machen", seufzte er dann. Zwar beklagte er sich immer wieder darüber, aber wirklich stören tat's ihn nicht.

Er ahnte ja nichts von Tashigis falschen Vermutungen, sonst hätte er sie darüber aufgeklärt, dass er weder Vater, noch verheiratet noch geschieden war. Aber so lag für ihn eigentlich alles auf der Hand.
 

Irgendwas stimmte hier nicht. Warum war er so verdammt nett zu ihr? War er ihr denn gar nicht mehr böse, dass sie ihn einfach in Haft genommen hatte? Tashigi wurde und wurde einfach nicht aus diesem Typen schlau. Erst versuchte er alles, um sie nicht sehen zu müssen (das war ihr nämlich aufgefallen, aber wem wäre es denn nicht aufgefallen?), aber dann wiederum ging er auf sie zu, war mehr oder minder freundlich zu ihr, erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden. Ein seltsamer Kerl, dieser Lorenor Zorro...
 

Leicht strich sie über die Wange des süßen Babys. "Wenn man so süße Kinder hat, sieht man auch mal über das Chaos hinweg..." Die Kinder war ein echter Spatz, so stellte sie sich immer ihre Familie vor. Okay, nicht mit diesen Vater und der Wohnung, aber die Kinder waren echt niedlich.
 

= = =
 

Ace beobachtete die beiden aus den Augenwinkeln, während Marron begeistert quietschend noch immer auf seinem Rücken saß und an seinen Haaren zerrte. Na also, wer sagt's denn? Es ging doch.

Er wusste eben, dass Zorro in Extremsituationen oder besonders schlechten Tagen gerne mal überreagierte, es aber eigentlich gar nicht so böse meinte. Im Grunde war er ein echt netter, loyaler Kerl, und wenn man einmal sein Herz erobert hatte, dann würde er wahrscheinlich sogar sein Leben für einen geben.
 

= = =
 

Zorro grinste ein wenig breiter. "Schon. Normalerweise sind sie ja auch nicht so oft hier, aber Aya hat eben viel zu tun in letzter Zeit", erklärte er dann Schulter zuckend und verdrängte den Gedanken, dass er eigentlich doppelt so viel zu tun hatte wie seine Schwester. Andererseits hatte er aber auch noch eine Menge mit den Kleinen nachzuholen, denn nachdem er sich auf ihrer Hochzeit mit dem Bräutigam geprügelt hatte, hatte sie drei Jahre nicht mit ihm geredet.

Dabei war es die Schuld von diesem Idioten gewesen und nicht seine.
 

= = =
 

So, dann waren die beiden wohl doch getrennt. Echt schade, wie einige Ehen auseinanderbrachen und die Kinder meistens darunter leiden mussten. So was hatte sie schon oft genug miterlebt. Nicht verwunderlich, bei ihrem Job...
 

In der Hinsicht verstand sie beide Elternteile nicht. Noch nicht mal nach der Scheidung wollten sie sich um die Kinder bemühen? Innerlich seufzte sie auf, stellte dann erstmal ihre Tasche auf den Küchentisch. Möglichst hoch, damit die Kinder nicht dran konnten. Eigentlich war es ihr egal, aber nicht, wenn ihre Dienstwaffe in der Tasche war.
 

= = =
 

Irritiert sah er ihr nach, beschloss dann jedoch, dass es ihm am Arsch vorbei ging.

Keine Ahnung, womit er sie jetzt schon wieder vergrault hatte, aber das war eindeutig nicht sein Problem. Kurz blickte er Kairi an, die frisch-fröhlich sein T-Shirt voll sabberte, bevor er ebenfalls in die Küche taperte.
 

"Ey, Karottenschäler!", meinte er zu Sanji gewandt, der gerade hochkonzentriert dabei war, irgendwas mega lecker Riechendes zu kochen und gleichzeitig zu spülen. "Was willst du?"

"Aya hat grade angerufen. Sie kommt erst gegen zehn."

Genervt warf Sanji ihm einen Blick zu, aber Zorro grinste bloß und hielt sich abwehrend die Hände vor die Brust. "Ich bin unschuldig."

"Wer's glaubt", nölte der Blonde, der der wunderschönen Schwester seines besten Freundes niemals etwas Böses nachsagen würde. Dann hielt er irritiert inne. "Arbeitet sie noch?"

"Nein. Ich glaube, sie ist mit diesem Idioten unterwegs."

"Du solltest ihn nicht Idiot nennen. Er ist immerhin ihr Mann", stellte Sanji klar und ignorierte Zorros schnauben.

"Aber wenn er's doch ist..."
 

Verwirrt zog Tashigi die Augenbrauen zusammen. Er war nicht der Vater? Was war er denn dann?

Innerlich schüttelte sie den Kopf über sich selbst. Eigentlich ging es sie nichts an, wer hier was war. Hauptsache die Kinder waren gut versorgt. Und anscheinend schienen diese sich nicht sonderlich über das Chaos-Leben mit... was auch immer Lorenor nun war, zu stören. Sie lehnte sich leicht gegen den Tisch, verschränkte sie Arme vor der Brust und sah weiter zu, wie Ace mit den Kindern "Spaßkämpfe" austrug. Er schien sich schnell einbringen zu können. Irgendwie wunderte sich Tashigi darüber nicht, er war schon immer, so lange sie ihn zumindest schon kannte, zu jedem Menschen offenherzig gewesen. Warum sollte es bei Kindern anders sein?
 

Sanji schmunzelte amüsiert. "Marimo, du verhältst dich wie ein eifersüchtiger Lover", diagnostizierte er, während er die Nudeln ins kochende Wasser gab.

Der Angesprochene brummte irgendetwas unverständliches, während er nach einem Handtuch griff und dem Blonden half, das dreckige Geschirr zu beseitigen.

"Sie ist deine Schwester. Du solltest dich für sie freuen", tadelte Sanji ihn, während er im Backofen nachsah, ob noch etwas vor sich hingammelte. Bei Zorro wusste man eben nie.

"Ich kann auch nix dafür, dass sie sich immer die Falschen aussucht", knurrte Zorro, während er versuchte, Sanji etwas von dem kleingeheckseltenen Gemüse zu klauen. (Sanji stieß ihn dabei so heftig bei Seite, dass er Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten.)

"Hat sie sich deiner Meinung nach je den Richtigen ausgesucht?"

"Nein. Alles Idioten."

„War ja klar..."
 

Tashigi, lächelnd am Tisch lehnend, wusste nichts mit sich angefangen.

Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie nach Hause gegangen wäre. Sie würde sich nicht so lächerlich deplatziert vorkommen, würde sich einfach nur was zu Essen machen, ihre Wäsche aufhängen, sich auf die Couch schmeißen und sich irgendeinen Film ansehen.

Auch wenn sie es Tag für Tag tat, wäre ihr das lieber gewesen, als vollkommen Fehl am Platz zu sein. Reichte schon, wenn sie sich ab und an auf dem Revier so fühlte.
 

= = =
 

"Onkel Zorro??", kam es in diesem Moment zögernd aus dem Flur und zeitgleich brach Ace, der das anscheinend total komisch fand, in schallendes Gelächter aus.

"Was ist los, Marron?", gab der Grünhaarige zurück, während er sich zu seiner Nichte herumdrehte und sich dazu bereit hielt, Ace zu töten, sollte eines der Kinder auch nur einen Kratzer vorzuweisen haben.

"Mir ist langweilig...", seufzte das junge Mädchen und ließ ihr rechtes Bein vor uns zurück schwingen.

Zorro grinste. "Ihr auch! Nehm sie mit und beschäftige dich mit ihr!", forderte er die Vierjährige auf und deutete auf Tashigi.
 

Kurz blinzelte die junge Frau verwirrt. Sie?! Mit Kindern spielen?!

Irgendwie hatte sie Schiss davor, sich mit den Kindern zu beschäftigen. Sie hatte zuvor noch nie intensiv mit Kindern zu tun gehabt. Vielleicht würde sie sich dämlich anstellen oder aus Versehen jemanden verletzen.

Sie stutzte, wusste nicht, ob sie sich mit der Kleinen beschäftigen sollte, oder nicht. Wenn die Kleine sie jedoch fragen oder einfach mitzerren würde, würde sie das nicht ablehnen. Sie mochte keine traurigen Kindergesichter. Da war ihr das herzhafte Lachen der Kleinen viel, viel lieber.
 

Kurz blinzelte Marron ihren Onkel an, fand sich dann jedoch damit ab, dass er selbst wohl gerade beschäftigt war - Spülen, wie laaaaaangweilig - und tappste kurz entschlossen zu der Frau hinüber, die sie beim Einkaufen gefunden hatten.

Und damit packte sie Tashigi an der Hand und überließ ihrem Onkel und Sanji die Küchenarbeit.
 

Tashigi grinste leicht. Fragen war viel zu überbewertet.

Es störte sie nicht, sie wunderte sich nur, dass die Kinder kein bisschen scheu waren und einfach mit ihr spielen wollten. Auch, wenn es "nur" Kinder waren, sie freute sich trotzdem. Zwar immer noch leicht deplatziert, aber egal...
 

Nun saß sie mit der kleinen Marron auf dem Boden, die sie einfach nur angrinste wie ein Honigkuchenpferd. "Was willst du denn spielen?", fragte Tashigi dann doch mit einem breiten Lächeln. Solche Monster schienen die Zwerge nicht zu sein.
 

"Was willst DU denn spielen?", gab das Mädchen frech grinsend zurück und ließ ihren Bruder, der noch immer munter auf Ace's Rücken herumturnte, völlig links liegen.

Weil sie eigentlich so selten bei ihrem Onkel waren, waren auch dementsprechend wenig Spiele vorhanden, und das, obwohl Zorro selbst eine Sendung über Spiele machte.

Sie war sich der Widersprüchlichkeit durchaus bewusst, denn sie hatte die Sendung schon ein paar Mal gesehen und fand sie eigentlich recht lustig, aber so wirklich was für sie war das dann doch nicht.

Auch, wenn es toll war, dass ihr Onkel so viele, coole Spiele für Konsolen hatte, denn da fand sich eigentlich immer irgendwas.

"Wollen wir Super Mario spielen?", fragte Renji dann, der plötzlich hinter ihnen stand und breit grinste.
 

Sie zuckte nur kurz mit den Schultern. Mit der Materie kannte sie sich nun wirklich nicht aus. "Wenn das witzig ist, spiele ich das gerne mit euch." Sie kannte zwar Mario, aber wusste auch, dass es von Mario zig Spiele gab. "Ihr müsst mir aber erklären, was ich machen soll...", erklärte sie, fand es ziemlich suspekt, dass Kinder ihr etwas erklären mussten. Eigentlich war das immer anders herum der Fall gewesen.
 

Kurze Zeit später war der Fernseher eingeschaltet, der Kontroller in der Hand und ein Gefühl in der Magengegend, dass ihr sagte, das sie wohl ziemlich gegen die Kurzen abstinken würde, was sie nicht sonderlich schlimm fand.
 

Auch Ace begeisterte sich sofort für die Idee und als Zorro und Sanji endlich mit der Küche und dem Kochen fertig waren, fanden sie die vier einträchtig auf der Couch sitzend vor, Kontroller im Anschlag.
 

Der Grünhaarige warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm und grinste.

"Ach, ziehen die Zwerge euch ab?", stellte er fest und lehnte sich mangels Platz gegen die Wand.

"Warum können die Monster das so gut?", schnaubte Ace und beachtete seine beiden Freunde nicht. Mittlerweile hatte Kairi von Zorros Brust zu Sanjis übergewechselt und die Kleine amüsierte sich prächtig mit dessen Haarsträhnen.

"Sie haben halt vom Meister gelernt!", gab Zorro zwinkernd zurück. "Also, Essen ist fertig, wenn ihr Hunger habt!"
 

Kurz stöhnte Tashigi auf. Wieder letzter Platz... Die Kurzen waren echt verdammt gut. Das war einfach nicht ihre Welt, aber man konnte sich daran gewöhnen. Sie hatte sogar sichtlich Spaß daran und fand es schön, die Kinder lachen zu hören.
 

Fahrig strich sie sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie fühlte sich etwas schlecht, dass sie die beiden heute früh verhaftet hatte, auch wenn es nötig war. Sie schienen ganz nett zu sein, beide zwar auf ihre eigene schräge Art und Weise, aber dennoch nett.
 

Zorro zuckte nicht einmal mit der Wimper, als Marron und Renji an ihm vorbei in die Küche rannten - mit Ace als Anführer.

Der Blonde neben ihm fluchte - er hatte Ace's unstillbaren Appetit noch gut im Gedächtnis - und hetzte ihnen nach, nachdem er Zorro seine jüngste Nichte in den Arm gedrückt hatte.

"Vergesst nicht, euch die Hände zu waschen", rief der Grünhaarige den Kids nach.

"Och, Mann...", nölten diese sofort los, schlurften jedoch brav ins Badezimmer, während aus der Küche schon Sanjis Gemecker und das Geklapper von Besteck zu hören war.
 

Der übrig gebliebene Moderator legte den Kopf leicht schief und musterte die Polizistin, die auf seiner Couch saß.

"Alles okay?", fragte er dann skeptisch.
 

Ein kurzes, leicht eingeschüchtertes Nicken deutete darauf, dass eben nicht alles so okay schien, wie gedacht. Sie fühlte sich mies, schämte sich dafür, dass sie anscheinend nur so "stark" in ihrer Uniform war. Es wäre ihr um einiges lieber gewesen, wenn er immer noch sauer auf sie gewesen wäre und einfach nicht in die Wohnung gelassen hätte.

Auch dem Blonden schien es einfach nur egal zu sein, ob sie nun da war, oder nicht.

Sie hatte es einfach übertrieben, hätte nicht so überreagieren sollen. Die Kinder schienen ihn zu brauchen. Wie unfair und gemein müsste sie sein, um ihnen so eine wichtige Person wegzunehmen... Das wäre einfach nur unmenschlich gewesen.
 

Zorro seufzte, warf einen kurzen Blick über seine Schulter und schlenderte dann auf die Couch zu, wo er sich neben der Polizistin fallen ließ.

"Vorhin konntest du dich besser behaupten", meinte er dann grinsend, platzierte Kairi auf seinem Schoß, von wo aus sie in Richtung Bauch krabbelte und sich dabei an seinem Shirt festhielt, und verschränkte die Arme im Nacken.
 

Leicht grinsend schlug sie die Beine übereinander, stütze den Ellenbogen auf ihrem Knie ab und legte ihren viel zu schweren Kopf in die Hand. Ihr Blick schweifte kurz zu der kleinen Maus rüber, die tapsig auf dem Bauch des Grünhaarigen herum krabbelte.

Dann sah sie wieder zum Fernseher vor sich, einen jubelnden Mario und einen weinenden Yoshi betrachtend.
 

Sie kam sich so unfassbar dämlich vor, wusste auch nicht, wie sie sich bei ihm entschuldigen sollte. Sie stutzte, tippte leicht mit den Fingern überlegend auf ihrer Wange rum. Bis sie die passenden Worte fand, dauerte es jedoch ein wenig. Aber besser eine peinliche Stille ertragen, als dass sie irgendeinen Schwachsinn von sich gab.

"...Wenn ich gewusst hätte, dass du eine so süße Familie hast, wäre ich sicher nicht so widerlich gewesen und hätte euch nicht verhaftet." Leicht piekte sie die kleine Kairi in den Bauch, woraufhin diese nur wieder rumquiekte. "Tut mir Leid...", fügte sie dann doch noch hinzu, auch wenn es ihr etwas unangenehm war, sich zu entschuldigen.
 

Halbherzig winkte der Grünhaarige ab.

"Mach dir darum keinen Kopf. Das war nicht das erste Mal, dass ich wegen dem Job in den Knast gekommen bin - das gehört irgendwie dazu, bei dem Chaosteam", meinte er dann schulterzuckend.

"Es ist nur immer wieder extrem nervig", grinste er dann und musste verwundert feststellen, dass er eigentlich wirklich nicht mehr richtig sauer auf sie war.
 

Klar, in dem Moment waren seine Nerven mal wieder in den Urlaub gefahren, ohne ihn mitzunehmen, andererseits hatte er sich wirklich daneben benommen und Scheiße verzapft.

Dazu konnte er stehen, nicht umsonst hatte er vorhin noch einmal extra betont, dass es ein Versehen gewesen war.

Aber mindestens ebenso schnell konnte er wieder vergessen, denn sonst wäre er wohl kaum noch mit Sanji befreundet.
 

Sie lächelte etwas erleichtert, war froh, dass er es ihr nicht all zu krumm nahm, dass sie sich heute Mittag noch so daneben benommen hatte. Anscheinend schien das bei ihm wirklich schon Routine zu sein, immer wieder auf dem Revier zu landen. Komisch, sonst hatte sie den Grünschopf noch nie vorher auf dem Revier zu sehen bekommen. Vielleicht landete er dafür umso öfter im Revier der Nachbar-Bezirke.
 

Eigentlich war er ziemlich nett, würde sogar zu ihrem Freundeskreis gehören, wenn sie sich anders getroffen hätten. Und auch Sanji schien ein potenzieller Kumpel zu sein. Aber den Gedanken verdrängte sie lieber. Sie freute sich wenigstens Ace wieder um sich zu haben.

Das bedeutete ihr ziemlich viel, auch wenn man es nicht wirklich sah.
 

"WENN IHR ZWEI EUCH NICHT BEEILT, GARANTIERE ICH FÜR NICHTS!!", rief Sanji in diesem Moment aus der Küche und unterbrach damit ihr Gespräch.

Zorro fasste die glucksende Kairi unter den Armen und hob sie hoch, wo sie sich glücklich brabbelnd an seine Schulter lehnte und auf die Polizistin deutete.

"Genau, meine Süße, wir müssen essen gehen", schmunzelte Zorro und verzog das Gesicht, als seine Nichte dazu überging, an seinen Haaren zu zerren.

Dann warf er Tashigi einen kurzen Blick zu. "Ich glaube, wir beeilen uns besser", wagte er dann zu behaupten und blickte zweifelnd in Richtung Küche.
 

Die Polizistin unterdrückte ein leises Lachen, raffte sich dann aber doch auf und hoffte, dass sich wenigstens die Essmanieren ihres Schulfreundes verbessert hatten. (Einige Schüler filmten ihn vor einigen Jahren in der Cafeteria, wie er sich drei Brötchen gleichzeitig in den Mund stopfte. YouTube log eben doch nicht, zumindest nicht immer.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#7: Mysteriöses während dem Schreiben Part 1
 

Lady Tashigi:

Es ist Sankt Martin <____<

*ein Typ mit Cape und Pferd vorbeigeritten ist XD*
 

pups:

XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD *kakao geb*

Ich geeeeeh mit meiner Lateeeeeerne und meine Laterne mit miiiiiiiiir~ XDDD
 

Lady_Tashigi:

Ja, haben wir auch mitgesungen. Dann haben wir gesehen, dass einige Kinder den Text auf's Handy gespeichert und abgelsen haben.

Wie erbärmlich <____<

Als ich noch im Kindergarten oder in der Grundschule war, mussten wir länger bleiben, nur um die Lieder auswendig zu lernen.
 

pups:

Text im Handy abgespeichert? Wie traurig... >___>

Die Jugend von heute geht vor die Hunde!

Ich musste die auch noch immer büffeln wie bescheuert oO

Aber bei meinem Bruder im Dorf hat alles noch seine Ordnung

*findet das auch gut so*
 

Lady_Tashigi:

Na denn =)

Ich hoffe bei meinem Bruder im Dorf ist das auch noch so der Fall XD
 

pups:

Ich geh mal Pfannkuchen machen XD

Willst du auch einen? *summt jetzt die ganze Zeit St. Martins Lieder vor sich hin*
 

*zehn Minuten später...*
 

pups:

Scheiße, ich hab die halbe Küche inklusive mir mit Mehl eingesaut o_O

Pack schlägt sich

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Und jetzt mal eine Frage, die mich SEHR interessiert, ich muss ganze Zeit darüber nachdenken... in welchen Land spielt das alles, in Deutschland oder Japan??? Oder einem anderen Land?
 

Lady_Tashigi: Ich weiß es selbst nicht und ich selbst habe Pups mal gefragt, WO es genau spielt, aber sie wusste auch keine Antwort <____<

Naja, ich dachte eher Amerika, wegen ‚Officer’ und all dem Kram. Genau sagen kann ich’s aber nicht. Sucht euch was aus XD
 

blumenpups: Leider haben uns bisher weder Tashigi noch die Jungs irgendwas dazu gesagt. Noch heißt es also rätseln, irgendwann rücken sie sicher mit der Sprache raus. Bis dahin heißt es dann geduldig sein >_>

Ich würde allerdings auch drauf tippen, dass es in Amerika spielt ^^
 

Was wollt ihr noch wissen?

Wir brauchen Fragen, die die Welt bewegen! Immer her damit!!
 

@ Marimo_PB: Es wimmelt geradezu von Fortschritten, gelle? Und immer her mit dem Eis, der Jogurt fühlt sich einsam! Er ist schon so lange allein...sag jetzt nicht, du hast es schon entsorgt...?!
 

@ Alwena93: Was macht Zorro in seiner Freizeit? So ziemlich alles außer aufräumen. Er ist eben ein Hausschwein! Männer!!
 

@ Venominon: Zu kurz? Alle nacheinander lesen? OMG! Aber ich kann dich verstehen, wenn ich 'ne FF lese, will ich auch immer wissen, wie's weitergeht XD
 

@ Aily-chan: Ja, gelle? XD Und: YEAH! Das erste Fanshirt!! *schmeißt mit Luftschlangen um sich* PARTYTIME!
 

Vieeeeeel Spaß beim Lesen! Auf geht's!!
 

Kapitel 8: Pack schlägt sich
 

Wie die Raubtiere stürzten sich die beiden Kinder und Ace auf das Essen. Nein! Ace hatte sich nicht geändert. Wie konnte man nur jahrelang die gleichen Marotten mit sich tragen? Echt unfassbar!
 

In der Küche angekommen versetzte Zorro seinem Freund einen harten Schlag auf den Hinterkopf, der in mit dem Gesicht voran in die Nudeln stieß, die er noch nicht vertilgt hatte.

"Wasch schollte dasch denn?!!", fauchte Ace daraufhin mit vollem Mund, kaum, dass er sich aufgerichtet und den Grünhaarigen beleidigt angefunkelt hatte.

(Marron und Renji nutzten die Ablenkung, um hastig auf Besteck zurückzugreifen.)

"Hier sind Kinder. Und Aya nimmt mich auseinander, wenn sie demnächst so...“ Er suchte angestrengt nach einer passenden Bezeichnung für Ace’s Essverhalten. „…schlingen wie du!"

"Ach ja, aber Gewaltverherrlichung geht in Ordnung oder was?", gab Ace pampig zurück, schmollte noch kurz und krallte sich dann ebenfalls Besteck.

Sanji hinter ihnen schmunzelte. "Ihr seid so stumpf!", informierte er die Beiden schließlich, bevor er Zorro und Tashigi ihre Teller überreichte.
 

Belustigt schaute diese nur dem Spektakel zu, unterdrückte ein Lachen und nahm dann dankend den Teller entgegen, bedacht darauf, den Teller möglichst gerade zu halten. Aber eigentlich war es bei so perfekten Nudeln auch egal, ob der Teller ein wenig schief war, oder nicht. Das Blondchen schien in der Küche ein richtiger Meister zu sein.
 

Langsam wurde der Teller in ihren Händen ziemlich warm. Also fand sie es doch besser die Teller der Kinder und ihren auf den Tisch zu platzieren. Schnell schnappte sie sich noch ihre Handtasche, legte diese hinter sich, damit auch niemand drankommen würde. Besser war das.
 

Renji sah Tashigi dabei zu, wie sie ihre Tasche aus dem Weg räumte und beäugte sie neugierig. Da schien anscheinend jemand nicht zu wollen, dass man an den Inhalt kam.

Interessant...
 

Zorro aß ein paar Gabeln, aber dann wurde Kairi quengelig und er platzierte sie auf seinem Schoß und fischte nach einem Glas Babybrei. Kinder gingen eben vor.

Auch wenn das füttern nicht so wirklich klappen wollte.
 

Nachdem Tashigi einige Happen von den Nudeln gekostet hatte, staunte sie nicht schlecht über die Kochkünste des Blonden. Der schien so was öfter zu machen, auch wenn Nudeln nicht unbedingt eine Kunst sind. "Wow, echt lecker..."

Und das war es wirklich. So etwas hätte sie dem Schönling gar nicht zugetraut. Das waren eindeutlich die leckersten Nudeln, die sie je gegessen hatte!
 

Der Blonde grinste breit und wurde - wie immer, wenn ihm eine hübsche Frau ein Kompliment zukommen ließ - unglaublich hibbelig.

"Danke, meine Teuerste", säuselte er, warf Ace, der wieder mit dem Schlingen hatte anfangen wollen, einen mahnenden Blick zu und ging dann fließend dazu über, Zorro scheel zu beäugen, der jetzt bereits den dritten Löffel Babybrei ins Gesicht gespuckt bekommen hatte.

"Du bist echt unfähig", stellte er ratlos fest, griff über den Tisch hinweg nach der glucksenden Kairi und nahm von Zorro Glas und Löffel entgegen.

Gefrustet wischte sich der Grünhaarige den Brei aus dem Gesicht und sah entgeistert dabei zu, wie Sanji es spielend schaffte, Kairi zu füttern. Brummelnd widmete er sich dann wieder seinem eigenen Essen.
 

Tashigi belächelte nur kurz das Geschehen, fand es irgendwie witzig, dass der Koch es ohne Probleme schaffte die Kleine zu füttern, während der Grünschnabel leise vor sich hinfluchte.
 

Auch sie mahnte ihren damaligen Schulkollegen. "Benimm dich, Ace"

Einige Marotten hatte er wohl nicht nur beibehalten, sondern auch noch mit Erfolg ausgebaut.
 

"Wasch denn?", nuschelte der Schwarzhaarige mit vollem Mund, schnaubte dann eingeschnappt und schluckte den Bissen herunter. "In Australien hat sich da nie jemand drüber beschwert!!"

"Oder du hast sie einfach nicht verstanden", warf Zorro bissig ein.
 

"Du bist hier aber nicht mehr in Australien..." Ein kurzer Tritt unter dem Tisch gegen Aces' Bein würde ihrer Aussage noch mal Nachdruck verleihen. "Als schling nicht so, hier sitzen Kinder am Tisch!"

Wenn sie sich öfter treffen und irgendwann mal in ein Restaurant gehen würden, würden die solche Manieren wohl kaum zulassen. Eher würden sie hochkant aus dem Restaurant geschmissen werden. Oder zumindest Ace.
 

Zorro schmunzelte schadenfroh. "Du hast sie gehört, Ace", sagte er dann schulterzuckend und zwinkerte seinem Freund zu.

Besser wäre es wohl, er würde auf sie hören, denn was geschah, wenn man es nicht tat, hatte er heute am eigenen Leib erfahren.

Apropos...er war immer noch nicht unter die Dusche gekommen und momentan waren alle beschäftigt. Das sollte er wohl ausnutzen.

"So, ich bin im Bad!", verkündete er dann, stieß den Stuhl zurück und ignorierte Sanjis durchbohrende Blicke.
 

Aus den Augenwinkeln betrachtend sah Tashigi Lorenor nach, musterte kurz seine Platzwunde am Hinterkopf. Das sah ziemlich schmerzhaft aus. Wobei dies auch nicht ihre Schuld gewesen war. Aber wahrscheinlich hatte er nun genauso derbe Kopfschmerzen wie sie. Geteiltes Leid ist halbes Leid...
 

= = =
 

Zwei Stunden später lümmelte die Gruppe sich wieder im Wohnzimmer auf der Couch.

Ace versuchte noch immer verbissen, Sanji bei Super Mario zu schlagen und verlor hochhaus, während die Kinder ihren Onkel in Beschlag genommen hatten, der kurz nach seiner Dusche einfach weggepennt war, Klein-Kairi auf die Brust gelegt, und lauthals schnarchte.
 

Hey, der Tag war anstrengend gewesen, die Nacht würde noch sehr viel anstrengender sein und morgen früh würde ihm gar nichts anderes übrig bleiben, als sich mit der Crew am Studio zu treffen und die Counter-Strike-Episode noch einmal neu zu drehen. Bevor er eingeschlafen war, hatte er tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, die junge Polizistin nach dem Tape zu fragen, hatte ihn dann aber schnell wieder verworfen, denn einen weiteren Streit hätte er heute einfach nicht mehr gepackt.

Außerdem musste er noch die Erweiterung für GTA 4 - The Ballad of Gay Tony - durchspielen, und zwar bis zur nächsten Woche, und daher war an Schlaf nach der Arbeit im Palace sowieso nicht mehr zu denken.

Ganz davon abgesehen, dass er ansonsten wahrscheinlich sowieso den Dreh verpennen würde.
 

Also nutzte er die letzten freien Stunden vollkommen aus und wurde nicht einmal wach, als Renji ihm mit Edding einen Schnurrbart aufs Gesicht zeichnete.

Mittlerweile war es draußen dunkel geworden, und weil die Kids ebenfalls einen aufregenden Tag hinter sich hatten, nicht zuletzt weil Ace ihnen so gute Unterhaltung geboten hatten, hatten Marron und Renji sich schließlich links und rechts an Zorro geschmiegt und schliefen ebenfalls tief und fest.
 

Nach einer weiteren ruhmreichen Runde blickte Sanji kurz zu der kleinen Familie herüber und musste wieder einmal schmunzeln.

Er wusste schon, warum er mit dem grünhaarigen Idioten befreundet war, denn schließlich lief man nicht jeden Tag so einem großherzigen Macho über den Weg, der seine Prioritäten zu setzen wusste.

Dann streckte sich der Blonde ausgiebig und sah erwartungsvoll in die Runde. "Will einer von euch einen Drink?", fragte er dann grinsend.
 

Inzwischen hatte sich Tashigi neben Ace gepflanzt, wusste nicht, wen sie nun anfeuern sollte. Mehr interessierte sie sich für die Streitereien zwischen Ace und den Koch, die sich einfach immer wieder anzickten und versuchten sich gegenseitig das Spiel zu versauen. Hin und wieder wurde der Player des anderen einfach mal heimlich ausgestöpselt, woraufhin sich die beiden anfingen leise zu prügeln, um die Kinder und Zorro nicht zu wecken.
 

Leicht überrumpelt von Sanji Frage blickte sie zu ihm auf und lächelte nur etwas. "Gerne, danke...", war nur ihre Antwort gewesen und sie sah ihm dann nur kurz nach, als er sich auf den Weg zur Küche machte. Dann blieb er am Sofa, wo die kleine Familie vor sich hindöste, hängen und sie musste bei dem Anblick breit lächeln.

Das Bild war einfach zu süß gewesen, reinstes Zucker und der Killer für jeden Diabetiker.

So hatte sie sich ihn gar nicht vorgestellt. Er war nett, wenn auch auf seine eigene schräge Art und Weise, an sich gab er auch eine ziemlich gute Vaterrolle ab, sah, wie sie sich im Nachhinein eingestehen musste, ziemlich gut aus...

Tashigi wunderte sich selbst über ihre Gedankengänge, schüttelte diese dann nur mit einer leichten Kopfbewegung weg.
 

Ace nutzte Sanjis Abwesenheit, um wenigstens eine Runde für sich zu entscheiden. Dabei ließ er seine Jugendfreundin jedoch nicht aus den Augen und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

"Naaa, Tashi? Du stehst doch nicht etwa auf ihn, oder?", neckte er sie dann und stupste sie freundschaftlich in die Seite.
 

Eine schlagartige, heftige Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. Was faselte der da nur für einen Müll?

"Bist du bekloppt geworden? Ich hab ihn heute morgen verhaftet!", schnauzte sie ihn leise an, darauf bedacht die Kinder und Lorenor nicht zu wecken. Gut, er war definitiv ihr Typ, aber da war immer noch die Sache von heute morgen.

Nein, besser nicht...
 

Doch noch bevor Sanji wieder ins Wohnzimmer tänzelte, klingelte es bereits energisch an der Haustüre und Zorro schlug sofort die Augen auf und fand sich ein einem Gewirr aus Armen und Beinen wieder.

"Was zum...?!", nuschelte er desorientiert, hob kurz den Kopf an, erblickte das Chaos, indem er sich befand, und ließ den Kopf wieder in den Nacken fallen.

"San! Mach Aya auf!", befahl er dann und beschloss, einfach weiterzuschlafen, in der dumpfen Hoffnung, seiner Schwester dadurch zu entgehen.
 


 

Dann vernahm Tashigi das schrille Geräusch der Klingel. Wahrscheinlich wurden die Kinder nun abgeholt. Soweit zum Thema möglichst leise.
 

"Oh, ist Dornröschen erwacht?", frotzelte der Blonde, stellte die Gläser vor Tashigi und dem Möchtegern-Abenteurer ab und kam dann Zorros Wunsch nach.

Für Aya würde er grundsätzlich alles machen - und wenn es nur der Bestand war, dass er ihr die Tür öffnete.
 

Kaum, dass er die Tür aufriss, wurde ihm schlagartig klar, dass der Besuch wohl eher unangenehm ausfallen würde, denn Aya hatte ihren Mann im Gepäck und das würde die Laune seines besten Freundes wohl kaum aufheitern.

Das letzte Mal hatte er ihn nach zahlreichen Beschimpfungen hochkant aus seiner Wohnung geschmissen und nur Dank seinem und Ayas tatkräftigen Einsatz hatte eine erneute Schlägerei verhindert werden können.

"Hallo, Aya-Schatz!!! Hi, Matt."
 

Langsam rappelte sich die Polizistin auf die Beine, schaute nur kurz zu den beiden Personen rüber, die gerade die Wohnung betraten. Dass sich Lorenor und der gerade eingetretene Mann nicht leiden konnten, war ihr natürlich noch nicht klar. Immerhin war auch ihr auch nicht klar, wie der Grünschopf nun zu den Kindern stand und eigentlich ging es sie auch rein gar nichts an. Lieber nicht in Familienangelegenheiten einmischen.
 

Aya stöckelte entschlossen voran ins Wohnzimmer während ihr Mann Matt sich bloß missbilligend umsah und ihr folgte.

Sanji schwante bereits böses Blut und eigentlich hatte er vor den beiden im Wohnzimmer ankommen wollen, um seinen besten Freund wenigstens zu warnen, aber dessen Schwester hatte sich so energisch an ihm vorbeigedrängt, dass er keine Chance gehabt hatte.
 

"Oh, ich seh schon. Du drückst dich wieder mal vor deinen familiären Pflichten und verschläfst die Zeit, wo die Kinder bei dir sind", sagte Aya kühl, musste jedoch leicht schmunzeln und trat auf ihren Bruder zu.

"Na, Aya? Spaß gehabt?", murmelte Zorro desinteressiert, während er blinzelnd die Augen aufschlug.
 

Ace musterte die Schwester des Grünhaarigen bloß erstaunt. "Donnerwetter, Aya! Du hast dich aber gemacht!"

"Hallo, Ace", grüßte die junge Frau ohne sich umzudrehen, während sie ihrem jüngeren Bruder Kairi vom Schoß nahm.

"Was will der denn hier?", raunzte Zorro in dem Moment und setzte sich kerzengerade auf, gerade so, dass er keines der Kinder an seiner Seite weckte.
 

Matt verdrehte genervt die Augen und fuhr sich durch das kurze, braune Haar, das Renji von ihm geerbt hatte.

"Ich hole meine Kinder ab", erwiderte er mindestens ebenso bissig wie sein Schwager und verschränkte abschließend die Arme vor der Brust.
 

Skeptisch ließ die Polizistin ihre Blicke zwischen den Männern hin und her gleiten. Die schienen sich ja nicht sonderlich zu verstehen. Hoffentlich würde das Verhältnis beziehungsweise der Streit zwischen den beiden nicht weiter ausarten.

Auch wenn es sie nichts anging, sie war Polizistin und wenn es Hart auf Hart war, würde oder eher musste sie dazwischen gehen.

Die Kinder sollten nicht unter den Launen der Erwachsenen leiden, das war unfair und egoistisch.
 

Der grünhaarige Moderator knirschte hörbar mit den Zähnen und tief hinten in seiner Kehle arbeitete sich ein bedrohliches Knurren seinen Weg nach draußen, aber er zwang sich dazu, jegliche Art von Kommentaren für sich zu behalten, nicht zuletzt, weil Marron in diesem Moment blinzelnd die Augen öffnete und überrascht auf ihre Eltern blickte.

"Mommy? Daddy?", nuschelte sie müde und streckte dann die Arme nach ihnen aus.

Matt hob seine Tochter behutsam auf seine Arme und ging dann dazu über, den Grünhaarigen mit Blicken zu erdolchen.

"Wie siehst du überhaupt aus?", schnaubte er dann spöttisch, als ihm der aufgemalte Schnurrbart auffiel.
 

Zorro runzelte verwirrt die Stirn, bis er Sanjis Gesten hinter Matt endlich verstand, dann verdrehte er die Augen und ging dazu über, Renji zu wecken.

Murrend drehte sich der Siebenjährige noch ein paar Mal von einer Seite auf die andere, bis er schließlich müde auf die Beine kam und in den Flur wandelte, um sich Schuhe und Jacke anzuziehen.
 

Im Wohnzimmer war es indessen totenstill geworden.

"Schatz, ich glaube, wir sollten uns doch besser einen Babysitter suchen. Dieses Chaos..." Matt schnalzte missbilligend mit der Zunge, während er seinen Blick durch das Wohnzimmer gleiten ließ.

Zorro hob unbeeindruckt eine Hand zum Abschied und ignorierte seine bissigen Bemerkungen so gut es eben ging. "Tschüss, Matt!", sagte er und lächelte ihn dabei so herausfordernd an, dass der Braunhaarige vor unterdrückter Wut schon rot anlief.

Bevor ihr Mann jedoch etwas erwidern konnte, schaltete Aya sich ein. "Also, ich finde, dass Zorro seine Sache gut macht. Danke, Kleiner."

"Immer wieder gerne."
 

Weiterhin sah Tashigi einfach nur zu, hielt sich einfach nur im Hintergrund. Wenigstens wussten sie, wie man Auseinandersetzungen aus dem Weg ging, und das war immerhin schon mal was...

Sie wusste nicht so recht, was sie von der Situation halten sollte, vermied es, ihren Kommentaren freien Lauf zu lassen. So provokant konnte doch kein Mensch sein.
 

Matt lächelte süffisant, und das gefiel weder Zorro noch einem seiner Freunde sonderlich gut. Sie kannten Zorro eben verdammt gut und wussten, wie es aussah, wenn er kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren.
 

Der Braunhaarige fasste in seine Jackentasche, zückte sein Portemonnaie und legte langsam und bedächtig einen zwanzig Euro Schein auf den Wohnzimmertisch. "Damit du dir was vernünftiges zu Essen kaufen kannst", kommentierte er seine Geste trocken und spätestens, als der Grünhaarige hörbar schnaubte, sprang Ace über Tashigis Schoß hinweg und hielt ihn an der Schulter zurück, bevor er sich auf seinen Schwager stürzen konnte.

"Du dreckiger, mieser Bast-"

"Zorro?", kam es leise und verschlafen von Renji aus dem Flur und sofort unterbrach der Grünhaarige sich.

"Was denn, Kurzer?"

"Wo hab ich meine Schuhe hingestellt?"
 

Was für ein unfassbar arroganter Schnösel musste man sein, um so ein Arsch zu werden?

Die Kinder taten ihr schon richtig Leid und langsam verstand Tashigi, warum Lorenor so sauer auf ihn war. Auch ihr schlug die angespannte Stimmung auf den Magen.

Sie wusste jetzt schon, dass sie diesen Typen niemals leiden werden können. Dieses Spektakel war echt nicht auszuhalten.
 

Langsam ging sie auf die Männer zu, nahm den Schein an sich und stopfte diesen nur lächelnd wieder in die Brusttasche des eigentlichen Vaters der Kinder.

"Ich glaube nicht, dass er so was nötig hat."

Immerhin hatte er zwei Jobs und gab eine liebevolle Vaterrolle ab, auch wenn sie bisher noch nicht viel davon mitbekommen hatte. Die wenige Stunden bewiesen es zumindest.
 

"Schönen Abend noch...", gab sie nur auffordernd von sich, ließ kurz ihre Dienstmarke, die an ihrem Hosenbund befestigt war, in sein Blickfeld schweifen. Hauptsache er riss sich zusammen und würde keine weiteren Streitereien provozieren. Das war sie Lorenor schuldig.
 

Sanji hatte sich indessen Renji angenommen und aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht. Um Kairi und Marron machte er sich keine Sorgen, erstens, weil beide tief und fest schliefen und zweitens, weil Zorro wohl eher sterben würde, als einem der beiden auch nur ein Haar zu krümmen.

So sehr er sich manchmal auch darüber beklagte, Sanji wusste nur zu gut, dass Zorro ohne weiteres einen Mord für die Kids begehen würde.
 

Obwohl der Grünhaarige mittlerweile nicht mehr gegen seinen Griff ankämpfte, hielt Ace es für sicherer, ihn noch eine Weile festzuhalten. Für ihr tatkräftiges Eingreifen hätte er Tashigi am liebsten geradewegs geküsst und gelobhudelt, aber das konnte er auch noch nachholen, sobald Aya und ihr Mann endlich abgezogen waren.
 

Matt, dessen Augen sich bei dem Anblick der Polizeimarke leicht überrascht geweitet haben, grinste Zorro überheblich an. "Ups. Tut uns Leid, wir wussten ja nicht, dass ihr gerade mitten im Verhör seid", sagte er dann und wandte sich Tashigi zu. "Was wirft man ihm denn vor, Officer?"
 

Mit einem Mal war Zorro unter ihm zu still. Viel zu still, als dass es ihn beruhigen würde. Im Gegenteil, das war wohl das eindeutigste Zeichen dafür, dass Matt seine Grenzen schon bei weitem überschritten hatte.

Aya befürchtete schon das Schlimmste, als sie kurz in die Augen ihres Bruders sah. Das sonst freundlich-frech schimmernde Jadegrün lag jetzt im Schatten.
 

"Du kannst gegen mich sagen was du willst, aber wenn du noch einmal in dem Ton mit einem meiner Freunde sprichst, Matthew, dann verlierst du mehr als nur ein paar Zähne. Haben wir uns verstanden?", sagte Zorro so leise und bestimmt, dass seine Worte noch eine ganze Weile im Raum hängen blieben.

Matt drehte sich grinsend zu ihm herum, ein gefährliches Blitzen in den Augen. "Ist das ein Versprechen?"

"Worauf du wetten kannst. Und jetzt verzieh dich sofort aus meiner Wohnung."

Einen Moment lang sah es so aus, als wolle der Braunhaarige noch etwas erwidern, aber dann durchbohrten ihn die mahnenden, aufgebrachten Blicke seiner Frau und er zuckte mit den Schultern.

"Na gut. Dann lassen wir euch Süßen mal allein. Einen schönen Abend noch!"
 

Ace krallte sich an der Lehne der Couch fest, einen Arm um Zorros Kehle geschlungen, noch bevor Matt sich ganz umgedreht hatte, um zu verhindern, dass dieser aufstand.

Leichter gedacht als getan, denn wenn Zorro wirklich wütend war, war er ungefähr so leicht aufzuhalten wie eine Tsunamiwelle.
 

Aya sah ihrem Mann sprachlos nach, dann breitete sich ein beschämter, gequälter Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht aus und sie wandte sich hastig zu ihrem Bruder.

"Zorro, das...ich hab keine Ahnung, was ihn in Gefahren ist, das tut mir-"

"Du kannst doch nichts dafür", knurrte der Grünhaarige ungehalten und gab es langsam aber sicher auf, sich gegen den Griff seines Freundes zu stemmen. "Er ist eben ein Arschloch!"
 

= = =
 

Tashigi seufzte innerlich. Sie hätte sich nicht einmischen sollen. Dennoch kam es ihr so vor, als hätte sie das Richtige getan.
 

Auf die hohlen Aussprachen des Mannes vor ihr reagierte sie eher weniger, auf die Stufe ließ sie sich nun wirklich nicht herab. Es war ihr einfach zu dumm und niveaulos, als dass sie darauf reagieren würde. Sie störte sich nicht an die dummen Sprüche des Familienvaters, dafür schien es Lorenor nur um so mehr zu stören.
 

Kurz lief sie rot an, als der Grünschopf sie zu ihren Freunden zählte, fasste sich aber schnell wieder. Dieser Möchtegernvater würde noch sein Fett wegbekommen, dafür würde sie schon sorgen, irgendwann...
 

= = =
 

Aya fühlte sich auch noch sichtlich unwohl in ihrer Haut, nachdem ihr Bruder ihr mehrmals versichert hatte, dass alles in bester Ordnung war. Dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, was sie schon seit etlichen Jahren nicht mehr gemacht hatte, und verließ dicht gefolgt von ihrem Mann die Wohnung.

Bereits im Treppenhaus wetterte sie dann gegen ihn los, doch weil sie leise sprach, um die Kinder nicht zu wecken, verklang ihr Gekeife schon recht bald.
 

"Ace. Du kannst jetzt runter gehen."

"Sicher? Ich meine, nicht dass du jetzt noch deinen Fernseher auf ihn runter wirfst und später behauptest, ich hätte dich nicht aufgehalt-- Uff."

Zorro hatte den Schwarzhaarigen kurzerhand von seinem Schoß auf den Boden befördert und rappelte sich ruhelos und immer noch mächtig wütend auf die Beine, um fluchend ins Schlafzimmer zu verschwinden und dort hin und her zu tapern und sich gleichzeitig für die Arbeit vorzubereiten.
 

Sanji streckte den Kopf wieder ins Wohnzimmer und ließ sich seufzend auf den freien Platz sinken. Ace rappelte sich langsam wieder hoch und grinste Tashigi voller Stolz an.

"Besser hätte ich's nicht sagen können!!"

Aus dem Hintergrund waren immer noch Zorros wütende Ausrufe zu hören.

("Dieses miese Arschloch!" "Rabenvater!" "Dreckiger Mistkerl!!" "ARROGANTE WILDSAU!!!!!")

"Zorro, jetzt 'is aber mal gut! Reg dich ab!"
 

= = =
 

Einerseits war sie froh, dass alles so gesittet von statten ging. Andererseits hoffte sie sich im Innersten, dass dieser Idiot von Vater mal richtig auf die Schnauze fiel. Das hatte er verdient.
 

Seufzend und fahrig fuhr sie sich durch's Haar, pflanzte sich auf das Sofa und wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Flucherei waren berechtigt, so schien es ihr zumindest.

Die derben Schimpfworte, die noch fielen, waren mehr als berechtigt.
 

So einen Vater hatte sie sich nun wirklich nicht für die Kleinen gewünscht. Und dass er selbst einer Polizistin so pampig gegenübertrat deutete darauf, dass er keinerlei Respekt vor sonst jemanden hatte.

Okay, Lorenor war da nicht besser gewesen, aber der hatte sich zumindest noch irgendwo Sorgen gemacht, als sie sich im Laden gegen die Kühltruhe lehnte und sie sich ihren schmerzenden Kopf rieb.

Sie waren sich wohl zu verschieden, als dass sie sich verstehen würden.
 

Als die Schlafzimmertür wieder aufflog und so heftig gegen die Wand gestoßen wurde, dass die Angeln quietschend protestierten, war es glasklar, dass Zorro sich noch nicht im Geringsten abgeregt hatte.

Noch immer auf 180 stürmte heraus, diesmal in einer ausgewaschenen Jeans mit Rissen an den Knien und einem halbwegs teurem, schwarzen Hemd, doch zumindest hatte er damit aufgehört, munter mit Schimpfwörtern um sich zu werfen.

Dann schnaubte er und vergrub die Hände gereizt tief in den Hosentaschen. "Irgendwann bring ich ihn um", stellte er dann trocken fest und richtete seinen Blick auf die Polizistin. "Wärst du dann so nett und tust, als ob du nichts gesehen hättest?"
 

Sie hob leicht ihre Hände, grinste dabei nur etwas und versicherte ihm, dass sie dicht halten würde. "Schweigepflicht...", erwiderte sie nur leicht grinsend, machte es sich dann auf dem Sofa gemütlicher.

Sie wusste nicht, ob ihre Aktion nun geholfen hatte, oder nicht. Aber sie hielt es für richtig, zumindest fühlte es sich so an.
 

Leicht ließ sie ihren Blick über das Outfit das Grünhaarigen schweifen, musste feststellen, dass es ihm gut stand. Es wirkte nicht zu over-dressed, gerade passend für seinen Job in der Disco.

Dann wand sie den Blick wieder ab, strich sich die Haare hinter das Ohr und starrte auf den Tisch vor sich. Was wohl besser so...
 

Das Versprechen nahm Zorro zwar überrascht - er hatte da irgendwie mit heftigen Protesten gerechnet, aber okay, damit konnte er sich durchaus anfreunden - und mit einem kurzen Grinsen entgegen, aber es schien ihn außerdem auch noch einigermaßen milde zu stimmen.

"Gut", nickte er, schien dann zu überlegen und rauschte dann weiter ins Bad und überließ seine Gäste sich selbst. Waren schließlich alle erwachsen, die kamen schon klar.
 

Sanji machte sich, die Augen genervt verdrehend, daran, die Gläser vom Tisch in die Spüle zu räumen, weil er wusste, dass sie sonst noch ewig und drei Tage dort stehen bleiben würden. Nur weil Matt ihn damit zur Weißglut getrieben hatte, hieß das noch lange nicht, dass er seine Gewohnheiten änderte, dafür kannte er seinen Freund und zweifachen Arbeitskollegen zu gut.

Ace hingegen machte sich auf der Couch breit, grinste Tashigi an und wackelte verheißend mit den Augenbrauen. "Ooooha. Tashi, Tashi, Tashi..."
 

"Was?!", fuhr sie ihm übers Wort.

Was sollte das schon wieder heißen?

Sie grummelte, konnte sich schon denken, was Ace sich nun wieder zusammen spann. Was für ein Idiot, machte sich sonst was für Gedanken über sie und ihr Liebesleben.

Sie verdrehte daraufhin nur die Augen, verstand einfach nicht, wie er wieder auf so einen Quatsch kam. Sie kannte Ace und seine absurden Gedankengänge, konnte sich also schon genau ausmalen, was sich in seinem Kopf abspielte. Irgendwann würde sie ihm noch das Maul stopfen, sobald sich die Gelegenheit ergab.

Sie konnte seine verworrenen Ideen nicht ausstehen, besonders nicht, wenn es dabei um sie ging.
 

Der Schwarzhaarige verkniff es sich, ihr auf die Sprünge zu helfen, wippte locker mit einem Fuß auf und ab und summte die Melodie des Hochzeitsmarsches vor sich hin, immer noch ein ekelhaft breites Grinsen im Gesicht.

"Ace, du nervst", machte Sanji ihn aufmerksam, als er zurück ins Wohnzimmer kam. Zwar hatte er keine Ahnung, worum es ging, aber er hegte die starke Vermutung, dass der Ausreißer irgendjemanden ärgern wollte. Und wenn er an Zorros Laune dachte, war es besser, irgendjemand brachte ihn zum Schweigen, bevor die nächste Diskussion auf der Matte stand.
 

Wieder wurde Tashigi schlagartig rot. //Dieser-...//

Sie verkniff sich ihre innerlichen Flucherei. Stattdessen stürzte sie sich auf Ace, versuchte ihn zum Schweigen zu bringen. Es nervte sie gewaltig, was er sich da wieder zu Recht gelegt hatte. Er hatte es in all den Jahren nicht verlernt, ihr auf den Sender zu gehen, im Gegenteil. Früher konnte sie seine Sticheleien besser vertragen als gerade jetzt. Dennoch war sie froh irgendjemanden an die Gurgel springen zu können. Das hatte sie mal wieder bitter nötig.
 

Lachend versuchte Ace, über Sanji hinweg zu flüchten, aber der Blonde hielt ihn unfairer Weise am Kragen fest und warf ihm Tashigi damit quasi zum Fraß vor.

Mit der freien Hand ging der Koch dann dazu über, sich eine Zigarette anzuzünden und den Rauch tief zu inhalieren, denn ansonsten würde er entweder Ace den Hals rumdrehn oder sich ein anderes Opfer seiner Wahl suchen.

Aber eigentlich blieb dann nur noch Zorro, und dem hatten für heute schon genug Leute auf der Nase rumgetanzt. Noch mehr Ärger wollte er ihm nicht zumuten.
 

Grinsend nickte sie dem Blonden dankend zu, drückte dann Ace mit aller Gewalt in die Polterung des Sofas und setzte sich auf ihn drauf, damit dieser nicht flüchten konnte. Immer wieder hielt sie ihm den Mund zu, um sich nicht weiter sein Gelächter antun zu müssen.

"Du bist so ein Arschloch, Ace!", motzte sie und würde ihm eine reinhauen, wenn er sich nicht so langsam zusammenriss.

Ihre Rechte war um einiges kräftiger als früher, dafür garantierte ihr Job. Dann könnten sie wenigstens im Partnerlook gehen, beide mit blauem Auge. Dann würde sie sich wenigstens nicht all zu dämlich vorkommen.
 

Ace kicherte immer noch haltlos vor sich hin und stimmte seinen Gesang wieder an. "DAM DAM DAMDAM, DAM DAM DAMDAM...!"

Gleichzeitig fiel ihm aber auch auf, dass das gar keine gute Idee war, wenn Tashigi so aussah, als würde sie sich ihre Dienstwaffe in Reichweite wünschen, und er sah nur einen einzigen Ausweg: er biss Sanji so fest er konnte in den Oberschenkel.
 

"OUTSCH! SAG MAL, BIST DU VOLLKOMMEN DURCHGEDREHT, DU VOLLPFOSTEN?!!", brüllte der Koch gleichermaßen überrascht wie entsetzt auf, sprang auf die Beine, zerrte Ace unnachgiebig hinter sich her und beförderte ihn mit einem gezielten Kick gegen die Brust geradewegs gegen die wackelige Kommode im Flur, die daraufhin zu Bruch ging.
 

Zorro zuckte im Badezimmer nicht einmal mit der Wimper, allerdings konnte er sich denken, was gerade so ungefähr passiert war. Und er war not amused.

Mit einem Knall flog die Badezimmertür auf und er stand im Flur, ließ seinen Blick kurz über die Bescherung gleiten und nahm Sanji zornfunkelnd ins Visier.

"Kannst du mir mal verraten, warum die die letzten Möbel, die ich besitze, zertrümmerst?!", fuhr er ihn dann scharf an, aber sein Partner ließ sich davon - wie erwartet - so gar nicht aus dem Konzept bringen.

"Das war doch vorher schon schrott, du Penner! Vielleicht hättest du Matt's Geld annehmen sollen, dann könntest du dir langsam mal neue Möbel beschaffen!"

"WIE WAR DAS?!!!"
 

Genervt rieb sich Tashigi über die Stirn und ging auf Ace zu, um ihn wieder auf die Beine zu helfen. Die beiden Moderatoren waren anscheinend auch super Streithähne. Aber dieses Mal hielt sie sich raus, auch wenn Sanjis Sprüche nicht gerade die Nettesten waren.

Stattdessen stupste sie lieber Ace mit dem Ellenbogen an, um zu zeigen, dass dieses mal er dran war sich in die Bahn zu werfen. Das waren einfache Freundschaftszickerein, die sie nichts angingen. Also beließ sie es dabei einfach nur daneben zu stehen und sich das Szenario anzutun.

Langsam verstand sie, warum die beiden Idioten heute bei ihr auf dem Revier waren. Sie taten einfach alles dafür, um einen Streit zu provozieren, auch wenn Lorenor gerade erfolgreich bewiesen hatte, dass er sich auch beherrschen konnte. Zumindest in Gegenwart der Kids.
 

Der Schwarzhaarige schüttelte kurz den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben, dann grinste er kurz und warf sich in das Inferno, bevor noch mehr Mobiliar zu Schaden kommen konnte.

Gerade als die beiden aufeinander zustürzten schaffte er es, Zorro am Kragen zu packen und festzuhalten. Leider stoppte Sanji seinen Angriff dadurch nicht im Geringsten und im Nachhinein war er sich ziemlich sicher, dass die Wucht seines Tritts um einiges heftiger ausgefallen wäre, wenn Zorro ihn nicht vorsorglich mit den Unterarmen abgeblockt hätte.
 

Trotzdem landeten sie ziemlich hart und ineinander verworren in der hintersten Ecke des Flurs. Der Vorsicht halber schlang Ace seine Arme um den wütenden Grünhaarigen.

"Ganz ruhig, sonst geht nur noch mehr kaputt. Außerdem müsst ihr los."
 

//Typisch Männer!//, dachte Tashigi nur im Stillen, musste aber zugeben, dass sie vorher noch nie Freunde gesehen hatten, die sich so ernst an die Gurgel sprangen.

Sie seufzte, verschränkte nur die Arme. Es wäre wohl besser, wenn sie nach Hause gehen würde. Sie nahm ihre Tasche und schulterte diese. Lieber erstmal die Gemüter beruhigen lassen.
 

Zorro stemmte sich für ein paar Sekunden gegen den Griff seines Freundes, funkelte Sanji mordlüstern an - und dann blickten sie beide gleichzeitig auf die Uhr und sämtliche Streitereien waren vergessen.

"Fuck!!", fluchten sie unisono, stoben auseinander und packten die restlichen Sachen zusammen, die sie brauchten.

Kaum das Zigaretten, Wohnungsschlüssel und Autoschlüssel ganz sicher dabei waren, packte Sanji sich den Schwarzhaarigen am Arm und Zorro umfasste kurzerhand Tashigis Handgelenk, damit die beiden nicht rumtrödelten.

Und dann zerrten die beiden Moderatoren ihre Opfer einfach mal mit sich.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#8
 

Lady_Tashigi:

Die neue Game One Folge ist sowas von geil, ich hab mich so übelst kaputt gelacht, der hammer X'D

*muss jetzt schon wieder lachen*
 

blumenpups:

"Ich such ne Waffe!"

"Welche denn?"

"Eine die schießt!"

"Tja, ich hätte da noch Bahnhof Bahnhof Bahnhof..."

XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
 

"Klau mal Talismansen für mich!"

Wie geil is die Folge denn?! XDD
 

Lady_Tashigi:

Hammer, oder?! XD
 

blumenpups:

Simons Penispantoffeln! XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
 

Lady_Tashigi:

Wieso denken alle, dass das Penis-Pantoffeln sind XD?

Das sind Hasen, oder nicht? O.o
 

blumenpups:

Nein! Schau mal genauer hin! XD
 

Lady_Tashigi:

OMG! Mein Freund so, als wir die Folge vor 2 Stunden geguckt haben: "Trägt Simon da Penis-Puschen?"

Ich: "Nein, das waren Hasenohren!"
 

Und dann hast du mir das gesagt und da MUSSTE ich einfach nochmal gucken XD

Ihr Fraggels hattet recht, voll gay XD

Lebe dein Leben - für Dummis

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: ...
 

Lady_Tashigi & blumenpups: ...SCHEZÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜM!
 

Fragen, Fragen, Fragen...Fragen werden doch völlig überbewertet.
 

@ Marimo_PB: Ach ja, ein EI! Genau, da wollte ich nämlich auch noch was zu loswerden! Mein Schwager hat nämlich auch eins (naja, eigentlich hat er ja zwei, aber die meinte ich nicht >_>) das liegt jetzt bestimmt schon sein 1 1/2 Jahren in seinem Büro! Wenn man es schüttelt, isses, als ob da 'nen Flummi drin wäre XDDDDDDDD

Japp, Renji hat zur Tasche gelinst, aber irgendwie...haben wir's später vollkommen vergessen o_O Und Matt kann auch niemand leiden. Allerdings war er nicht zu vermeiden.

Möbelstücke hat Zorro noch einige Wenige - fragt sich nur, wie lange noch XD
 

@ Alwena93: So viel sei gesagt: wir kriegen Matt noch wegen was ganz anderem dran. Und japp! Tashigi und Ace kommen mit, ob sie wollen oder nicht ^^
 

@ Venominon: Wenn Tashigi (und die Kinder) nicht dabei gewesen wären, hätte Zorro ihn wahrscheinlich mit bloßen Händen erwürgt - vollkommen zu Recht und im Affekt natürlich. Das mit dem Knistern dauert wohl noch 'ne Weile, Zorro ist halt etwas begriffsstutzig ^.~
 

@ Aily-chan: FÄHNCHEN! Von Mal zu Mal wird's besser! Wir hoffen auch, dass die zwei es Mal auf die Reihe kriegen, aber das dauert noch. Hat ja auch gute Seiten. Irgendwie. Oder??!
 

Jetzt geht's looohoos! Jetzt geht's looohoos!

Die Chaostriologie Production wünscht mal wieder viel Spaß beim Lesen!

Bei Fragen und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Oder Psychologen. Je nachdem.
 

Kapitel 9: Lebe dein Leben – für Dummis
 

Okay, das entwickelte sich alles nicht so, wie gedacht.

Eigentlich wollte sie gerade nach Hause gehen, den Abend ausklingen lassen, auch wenn Ace das wohl nicht zulassen würde. So wurde sie kurzerhand einfach mitgezogen. Es war ihr etwas unangenehm, als Lorenor sie mit sich zog. Sie hatte Mühe, mit ihm mitzuhalten, musste hin und wieder das Gleichgewicht halten, damit sie sich nicht unschön auf die Schnauze legte.
 

Als er ihr gelegentliches Straucheln bemerkte, zügelte er seine Schritte, aber wenig später hatten sie drei Stockwerke Treppen hinter sich gelassen und standen draußen im Dunkeln, wo es mittlerweile doch Recht kühl war.

Sofort schlug er den Weg nach links ein, denn er war sich sicher, dass sie den Wagen dort geparkt hatten. Dass dem nicht so war, konnte ja keiner ahnen...
 

Draußen angekommen zog sich Tashigi ihre Jacke weiter zu. Es war ziemlich kalt, viel zu kalt. Sie hatte keine richtige Jacke mit. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie im Laden Ace begegnen und er sie einfach mitschleifen würde.

Wenn sie gewusst hätte, dass der Tag so weiterlaufen würde, hatte sie sich überhaupt ganz anders angezogen. Mit einem Schmunzeln stelle sie fest, dass es einer der verrücktesten Tage seit langem war.
 

"Zorro! Rechts!!", rief Sanji hinter ihm genervt, der Grünhaarige hielt verblüfft inne, sah sich suchend um und musste sich dann Zähneknirschend eingestehen, dass der Idiot tatsächlich Recht hatte.
 

Mist.
 

Widerwillig machte er also kehrt und hielt sich dann an das Trio, weil er ansonsten wohl oder übel den Weg zum Auto nicht mehr gefunden hätte.
 

Tashigi stutzte. Hatte er schon wieder total vergessen, wo sie geparkt hatten? Selbst sie wusste es noch. Entweder hatte er ein Kurzzeitgedächtnis oder null Orientierungssinn.

Schnellen Schrittes versuchte sie mit den Jungs mitzuhalten, blieb dann vor dem Auto stehen. Sie schaute auf ihre Uhr am Handgelenk, grübelte innerlich, wann sie spätestes wieder zu Hause sein musste. Morgen musste sie wieder um sieben Uhr aufstehen und zur Arbeit fahren. Also seeehr wenig Alkohol und früh nach Hause fahren!
 

Während Sanji ihn hinter seinem Rücken verspottete, stellte Ace fest, dass sich über die Jahre wirklich erstaunlich wenig geändert hatte. Zorro ignorierte beide gekonnt und schloss stattdessen die Wagentüren auf.

Es wurde wirklich Zeit, dass er sich einen eigenen zulegte, aber momentan kamen er und Sanji auch ganz gut damit zu recht, sich einen zu teilen. Immerhin verbrachten sie gut neunzig Prozent ihrer Zeit zusammen und es kam wirklich selten vor, dass sie verschiedene Ziele hatten.
 

Mit einem leisen Knall ließ die Polizistin die Wagentür zufallen, machte es sich, so gut es eben ging, auf dem Rücksitz gemütlich. Immer noch überlegte sie, wie viele Stunden sie wohl nur bleiben konnte, hoffte insgeheim, dass der Abend schnell vorbeigehen würde.

Eigentlich hatte sie nichts gegen Gesellschaft, besonders nicht, wenn es Ace war, aber in der Gegenwart der beiden Quatschköpfe fühlte sie sich immer noch ziemlich unwohl. Es wäre ihr um einiges lieber gewesen, wenn sie Ace vorerst allein für sich gehabt hatte.

Sie hatten sich immerhin viel zu erzählen, was alles in den letzten Jahren passiert war und wie es früher war. Die Zeiten vermisste sie ziemlich, würde alles dafür geben, um die Zeit zurückdrehen zu können.
 

Ace kletterte hinter Tashigi auf die Rückbank und legte dann wie selbstverständlich einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu sich heran. "Ihr seid doch nachher beschäftigt, oder?", hakte er dann misstrauisch nach und lugte dem Blonden über die Schulter.

"Ja, wir haben Besseres zu tun", brummte Zorro, der sich hinter das Steuer pflanzte und den Motor anließ. Sanji drehte sich auf dem Beifahrersitz zu den beiden Mitfahrern herum. "Wenn ihr Hunger oder Durst habt, sagt einfach Zorro Bescheid, der regelt das dann."

"Tu ich das?"

"Japp."
 

Nachher beschäftigt?!

Verwundert lief sie rot an, wusste nicht, was sie sagen sollte. Warum kam sie nur wieder auf solche Ideen? Aus Ace Mund klang es zumindest so, als würde er sonst was mit ihr anstellen wollen.

Sie presste den Mund zu einem schmalen Strich zusammen, verkniff sich jeglichen Kommentar und schüttelte die Bilder aus ihrem Kopf. Ihr letztes Mal schien wohl doch etwas länger her zu sein. Aber mit Ace?! Um Himmels Willen, bloß nicht!

Dafür war für sie die Freundschaft einfach zu wichtig.
 

"Heißt das, wir müssen nichts bezahlen?", fragte Ace verblüfft nach und begann wieder, breit zu grinsen.

"So in etwa", gab Zorro gelassen zurück, ohne den Blick von der Straße abzuwenden. Ausnahmsweise hielt er sich einmal an die Regeln der Straßenverkehrsordnung, denn er war sich ziemlich sicher, dass mindestens zwei Personen sonst ganz entschieden etwas dagegen einzuwenden hätten.

"Super! Ich bin nämlich sowieso pleite!", lachte der Schwarzhaarige dann und lehnte sich zurück. Dann blickte er Tashigi an und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

"Was für eine Überraschung", kommentierte der Grünhaarige trocken, während er den Wagen auf einen freien Parkplatz für Mitarbeiter lenkte.
 

Keine Ahnung, was sie davon halten sollte. Aces' Grinsen warf sie etwas aus dem Konzept, sie wusste einfach nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Ihre Gedankengänge waren so was von absurd und lächerlich, dass sie sich selbst über sich wunderte.
 

Mit einer leichten Röte stieg Tashigi aus dem Wagen, hoffte nur, dass die frische Luft ihren Kopf etwas abkühlen würde. Kurz besah sie sich das Gebäude. Sie kannte es, war schon oft genug mit dem Dienstwagen dran vorbei gefahren, aber bisher hatte sie die Disco noch nicht besucht. Mit wem auch?

Sie überlegte, stellte fest, dass es schon etwas her war, als sie eine Disco besucht hatte.
 

Auch die beiden Moderatoren stiegen aus und Zorro machte sich missmutig daran, den Wagen abzuschließen.

Seine Laune war immer noch mies, aus den Augenwinkeln sah er, wie Ace feixend wieder Blicke auf die junge Polizistin warf und seine Stimmung sank, zu seiner eigenen Überraschung, dass das überhaupt noch möglich war, noch tiefer in den Keller.

Kurz fuhr er sich mit einer Hand durch das Gesicht, um seine Gedanken wieder in den Griff zu kriegen, bis Sanji ihn so abrupt hinter sich herzog, geradewegs in Richtung Hintereingang, dass er ins Straucheln kam.

Aber der Blonde hatte Recht, jetzt mussten sie erst einmal arbeiten und alles andere kam später.

Kurz ließ er seinen Blick über die Strahlen der Laser gleiten, die das Gebäude rings herum erhellten und er hoffte, das heute wenigstens Gäste da waren, die ihm nicht unnötig lang auf die Nerven fielen.
 

Eigentlich war es ein richtig schönes Gebäude. Sehr modern und die Lichtershow allein vor der Tür war schon ziemlich beeindruckend. Wie würde es dann erst drinnen aussehen?
 

Zwischendurch konterte die junge Frau die Blicke ihres Freundes mit anderen, viel bedrohlicheren Blicken. Manchmal war es eben doch besser, erwachsen zu werden. Und ganz eindeutig war es so, dass Ace wohl noch in der Pubertät fest hing.
 

Irritiert blickte sie den beiden Angestellten des Clubs hinterher, wusste nicht, ob sie ihnen nun folgen sollte, oder nicht. Eigentlich war ja der Haupteingang für Gäste bestimmt. Also ging sie lieber auf den Haupteingang zu.
 

Ein paar Meter, bevor sie den Eingang erreichten, riss der Grünhaarige sich etwas Unverständliches brummend von Sanji los und warf einen Blick zurück auf Ace und Tashigi, die unschlüssig nahe des Autos stehen geblieben waren.

"Kommt ihr jetzt oder nicht?"

Er wartete nicht darauf, dass sie sich in Bewegung setzten, klopfte Sanji kurz auf die Schulter und schob sich dann an ihm vorbei, um schon einmal ihrem Chef zu erklären, warum zum Geier sie zu spät waren.
 

Er wusste, dass das Palace von außen sowie von innen durchaus als Luxusschuppen angesehen werden konnte. Meist wagten sich sogar A- und B-Promis hier rein, da sie - im Gegensatz zu den meisten anderen Diskotheken in der unmittelbaren Umgebung - sogar eine elegante VIP-Lounge und viele, teure Flaschen Champagner horteten. Außerdem hatten sie Sanji als Koch im Bistro, was so ungefähr einem Fünf-Sterne-Restaurant gleichkam.

Im Mitarbeiterbereich sah man davon allerdings nichts.
 

Der Eingang war schmal, die Wände dreckig und unverputzt und das karge Inventar sah irgendwie aus, als würde es jeden Moment zusammenbrechen. Die Lampe an der Decke flackerte, als er eintrat und sich an einigen Bekannten und Arbeitskollegen vorbei schob.

Doch bereits jetzt erschütterte der Bass der Musik den Boden, und es war schwer, sich verständlich zu machen.
 

"WO IST SHANKS?!!!", brüllte er Saga ins Ohr, der kurz ratlos aus der Wäsche schaute und dann mit den Schultern zuckte. "KEINE AHNUNG! IRGENDWO IN EBENE VIER!"

Das reichte dem Grünhaarigen, also schob er sich weiter an einigen Leuten vorbei, die er nicht kannte, und arbeitete sich in mühsamer Kleinarbeit bis zur Theke auf Ebene zwei hervor, wo Franky ihn schon erwartete und sichtlich gestresst war.
 

"WO WARST DU DIE GANZE ZEIT, BRUDER? HIER IST DIE HÖLLE LOS!!", rief er ihm entgegen und deutete auf die unrhytmisch tanzende Meute.

"DIE KIDS!", erklärte Zorro, nachdem er sich an ein paar knutschenden Pärchen vorbeigequetscht hatte und sicher hinter der Theke angekommen war.

"JETZT HEIZEN WIR IHNEN EIN, ODER?"

"KLAR!"
 

Verblüfft sah sie zu Sanji und Lorenor rüber, sah dann über die Schulter hinweg zu Ace, bevor sie ihnen dann hinterher gingen. Freier Eintritt war zwar nicht schlecht, dennoch... ihr wäre es lieber gewesen durch den Haupteingang zu gehen und, wie jeder andere Gast den Eintritt zu bezahlen. Aber anscheinend schienen die beiden des Öfteren Leute einfach durch den Hintereingang einzuschleusen.
 

Dann stand sie schon mitten in der Bewegung. Die Leute tanzten und lachten. Nur die Musik dröhnte in den Ohren, von den Gesprächen bekam man also so ziemlich nichts mit. So früh und schon so viel los, das gab's nicht in jeder Diskothek.
 

Kurz sah sich Tashigi um. Der Grünschopf war schon verschwunden.

Dann sah sie sich erstmal genauer um. Die Tanzfläche war voll beladen, die Lichtershow war unglaublich, hin und wieder wurde auch mal die Nebelmaschine eingeschaltet. Am anderen Ende der Tanzfläche konnte man schon deutlich das DJ-Pult erkennen, hinter ihm eine riesige weiße Plakatwand, an der einige wirre, verschiedenfarbige Illustrationen immer wieder im Takt der Musik ihre Form und Farbe änderte. Links und recht des Pultes waren zwei Stangen aufgestellt - wohl für einige attraktive, professionelle Tänzerinnen. Auch auf der Tanzfläche waren zwei Stangen auszumachen. Wohl für die weiblichen Gäste, die etwas mehr Mumm hatten, was das Tanzen anging – oder die schlicht und ergreifend zu viel Alkohol intus hatten.
 

Dann sah sie wieder zu Ace, lächelte etwas verunsichert. "WAS JETZT?"
 

Suchend sah Ace sich um, während Sanji sich irgendwie und mit viel Ellbogeneinsatz zum Bistro durchkämpfte.

Dann erspähte er in der Ferne doch tatsächlich eine Bar, sowie einen grünen und einen blauen Haarschopf, fasste Tashigi am Handgelenk und zog sie mit sich.

"WAS ZU TRINKEN HOLEN! ODER WILLST DU ZUERST AN DER STANGE TANZEN??", fragte er dann belustigt und bahnte ihnen den Weg zur Theke.
 

Bevor die beiden bei ihnen ankamen, sprang Franky auf die Theke und wirbelte einen Shaker spektakulär durch die Luft.

Zorro schmunzelte - die Show zog er jedes Mal ab und meistens wurde er gegen seinen Willen mit einbezogen - während er sich gegen das Regal hinter ihm lehnte und sich die Hände abtrocknete.
 

Zwar hätte er sich am liebsten aufs Ohr gelegt und die Nacht verpennt, andererseits stieg seine Laune von Minute zu Minute weiter an und er war sich sicher, dass ein paar Drinks ihm auch nicht schaden konnten.

In dem Moment presste Sanji sich an ihm vorbei.

"WER FÄHRT MORGEN FRÜH?!!", brüllte er dem Koch zu, der bereitwillig auf sich selbst deutete und dann hinter der Schwingtüre verschwand, um dem Lärm zu entfliehen.
 

Zorro nickte zufrieden. So hatte er sich das doch vorgestellt, befand er, während er sich ein Glas Rum einschenkte und dann geflissentlich den Shaker auffing, den Franky ihm zugeworfen hatte.
 

Der Blauhaarige wackelte auffordernd mit den Hüften und die Menge grölte ihnen beiden zu. Zorro musterte kurz den Metallbehälter in seiner Hand, zuckte mit den Schultern, nahm einen tiefen Zug aus seinem Glas und schwang sich dann ebenfalls auf die Theke, wirbelte den Shaker einige Male durch seine Hände bevor er ihn Franky zurückwarf.
 

= = =
 

"Stange tanzen?!", fragte Tashigi eher ironisch, warf Ace einige skeptische Blicke zu. Wovon träumte er nachts? Sowas würde sie nie tun, dafür war sie viel zu... verklemmt?!

Ja, das traf ihre Einstellung wie die Faust auf's Auge.

Lieber folgte sie dem Möchtegern-Abenteurer zur Bar, wo man schon sehen konnte, wie der Grünschopf und ein sichtlich älterer Mann mit ihren Shaker rumhantieren.

Das war mal wieder klar, Hauptsache im Vordergrund stehen. Dennoch machten beide Keeper ihren Job gut, also warum dann nicht ein bisschen angeben...?
 

= = =
 

Zorro fiel beinahe lachend vom Tresen herunter, als Franky auf einer Bierpfütze ausrutschte und rücklings hinter die Bar krachte. Die Menge grölte mit ihm, aber er ignorierte das so gut es ging und nutzte seinen hohen Standpunkt, um nach Ace und der Polizistin Ausschau zu halten.

Als er sie herannahen sah sprang er ebenfalls wieder hinter die Bar und half dann seinem Arbeitskollegen auf. "ALLES KLAR?!!"

"KLARO!!!"
 

= = =
 

Tashigi schmunzelte. Die Aktion des Kollegen des Grünschnabels sah mehr als schmerzhaft aus, aber es schien ihm gut zu gehen.
 

Kurz darauf bahnte Ace sich seinen Weg durch die Menge. Jedoch bleib Tashigi lieber außerhalb des Gedrängels, setzte sich lieber an einen der Tische einige wenige Meter vor der Bar. Dann sah sie wieder auf die tanzende Menge und die Inneneinrichtung.

Es war ziemlich modern eingerichtet, kein Wunder, dass der Laden so gut lief. Alles stimmte, Musik, die Angestellten schienen auch ganz nett zu sein und wenn die anderen Gerichte vom blonden Koch so lecker waren, wie die Nudeln vorhin, wunderte sie sich auch nicht weiter, dass der Laden so gut lief.
 

= = =
 

Der Grünhaarige tauchte gerade wieder hinter der Theke auf, als er sich Ace gegenüber sah. "WAS DARF'S SEIN, CRODODILE DUNDEE?"

"HA, HA." Der Schwarzhaarige sah sich kurz suchend nach Tashigi um und zuckte dann ratlos mit den Schultern, was wohl so viel heißen sollte, wie "Keine Ahnung!"
 

Schnaubend kehrte Zorro ihm den Rücken zu, griff nach zwei frischen Gläsern und bereitete beiden eine Cocktail mit ordentlich viel Alkohol und noch ordentlicher Deko zu.

Beide Gläser schob er dann dem Schwarzhaarigen wieder zu, der anerkennend den Daumen hochreckte und sich dann wieder vom Acker machte.
 

Galant stellte er seiner Begleiterin dann eines der Gläser vor die Nase und prostete ihr zu, bevor er sich neben ihr sinken ließ. "AUF DICH!"
 

Sie lächelte ihrem Gegenüber leicht dankend zu, nahm den Cocktail dann an sich und stieß mit ihm an. "DANKE, ABER LASS UNS LIEBER AUF DIE ALTEN ZEITEN ANSTOßEN!", grinste sie nur, nahm dann einen Schluck und zwang sich dazu, ihn auch runterzuwürgen. "GING DAS NICHT MIT ETWAS WENIGER ALKOHOL? DU WEIßT DOCH, ICH VERTRAGE NICHTS!!", gestand sie. An sich schmeckte ihr das Getränk, aber man konnte deutlich den Alkohol schmecken.
 

Selbst Ace musste das Gesicht leicht verziehen. Meine Fresse, da hatte Zorro es aber verdammt gut mit ihnen gemeint.

"MOMENTCHEN!!", brüllte er Tashigi ins Ohr, riss die Gläser wieder an sich und drängte sich zurück zur Bar.
 

"WAS DENN JETZT SCHON WIEDER?!", rief Zorro ihm über die Theke zu, während er damit beschäftigt war, einige Gläser zu spülen.

"ZU VIEL ALK!"

"ZU VIEL GIBT'S NICHT!", entgegnete der Grünhaarige grinsend, nahm die Gläser jedoch zurück und verfeinerte die beiden Cocktails mit etwas mehr Rohrzucker und Fruchtsäften.

Als kleine Entschädigung steckte er noch eine Erdbeere für jeden oben drauf, bevor er sie wieder zurückgab.

Und damit dackelte Ace wieder dankbar davon, nachdem er sich selbst davon überzeugt hatte, dass es nun besser war.
 

= = =
 

Fragend schaute sie erst Ace hinterher, bevor sie dann erst checkte, was er da wieder tat. Dann lächelte sie. Manchmal machte sich dieser Idiot einfach zu viel Mühe. Er sollte lieber froh sein, dass die Getränke umsonst waren. Dennoch... sie würde ihre bezahlen. Reichte schon, dass sie den Eintritt nicht blechen musste.
 

Dann kam Ace wieder zurück, schüttelte nur leicht den Kopf über diesen Trottel von Kumpel, dankte ihm aber dennoch für die Mühe. Ihr Blick blieb an der Erdbeere in ihrem Cocktail hängen. Wieder musste sie etwas lächeln. Eindeutig verstand er etwas von dem, was er tat. Lorenor schien auf ganzer Linie Erfolg zu haben, im Job wie auch im Privatleben. Auf so ein perfektes Leben konnte man glatt schon neidisch werden. Tolle Familie, super nette Freunde, erfolgreiche Jobs, eigentlich ein rund um perfekter Typ. Ihr Leben war im Gegensatz dazu ein Haufen Müll...
 

= = =
 

Hätte Zorro, der ein paar Meter weiter voll und ganz in seiner hektischen Arbeit versank, gewusst, was Tashigi durch den Kopf ging, hätte er schallend aufgelacht.

Sein Leben und perfekt?

Ihm fielen da spontan mindestens zwanzig Dinge ein, die ganz und gar nicht perfekt waren, aber er versuchte, das Beste draus zu machen und hatte seinen Spaß dabei, denn darauf kam es doch schließlich an. Wieso sollte er sich das Leben nur unnötig schwer machen? Was hatte er dann davon?

Absolut gar nichts, und allein deswegen machte er auch keine halben Sachen, sondern hängte sich in jedes Projekt voll und ganz rein.

Ob nun privat, bei Freunden oder auf der Arbeit.
 

= = =
 

Abwesend rührte Tashigi in ihrem Drink rum, überlegt was sie in ihrem Leben bisher richtig gemacht hatte. Und dann musste sie feststellen, dass es gerade mal eine Sache in ihrem Leben gab, die sie bisher nicht verbockt hatte: ihren Job.

Schon bestürzend... Anscheinend war ihr Job wirklich ihr Leben, für was anderes stand sie morgens gar nicht erst aus dem Bett auf.
 

Vielleicht würde sich das ja mit Ace als Kumpel an ihrer Seite ja ab heute ändern, so fern er überhaupt noch viel mit ihr in Zukunft zu tun haben wollte. Immerhin hatte er hier schon eine Menge Freunde, da würde sie sich nicht wundern, wenn er sich gar nicht mehr für sie interessierte und lieber mit den Jungs rumhängen würde.

Immerhin war ihr Job an sich schon erschreckend.

Keiner würde sich in ihrer Gegenwart zu irgendeinem Scheiß trauen, zum Beispiel grölend durch die Straßen marschieren, da es ja Ruhestörung sein könnte. Sie wäre da wohl eher eine Spaßbremse als eine Party-Bombe.
 

Ace ahnte nichts von den Sorgen seiner Freundin und schlürfte fröhlich seinen Cocktail. Über so etwas machte er sich gar nicht erst Gedanken.

Für ihn war es klar wie Kloßbrühe, dass Tashi nach wie vor zu seinen Freunden gehören würde, und da die Jungs sich ja trotz anfänglicher Komplikationen ganz gut mit ihr zu verstehen schienen, lag es für ihn auf der Hand, dass sie in den nächsten Wochen sehr, sehr viel Zeit miteinander verbringen würden.

Dass sie Polizistin war, würde ihn auch noch lange nicht daran hindern, genauso viel Scheiße zu verzapfen wie vorher, und er glaubte auch nicht ernsthaft, dass Zorro oder Sanji das sonderlich interessierte.

Immerhin war Zorros Dad ebenfalls Polizist, und das hatte ihn früher von rein gar nichts abgehalten.
 

Langsam gewöhnte sich die junge Frau an die, für sie, viel zu laute Musik. Hin und wieder trank sie einen Schluck ihres Cocktails, war aber immer noch in Gedanken versunken.
 

Sie überlegte, war drauf und dran Lorenor zu fragen, wie er alles unter einen Hut bringen und trotzdem überall scheinbar perfekt sein konnte, auch wenn er es seiner Meinung nach nicht so war. Am besten gleich eine Buchreihe verfassen: "Lebe dein Leben - Für Dummis" oder "Wie kriege ich mein Leben in den Griff?" für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis.

Sie würde sie sich wahrscheinlich sogar kaufen. Ratgeber für's Leben waren immer gut. Oder besser noch, er würde ihr Lehrer sein, müsste ihn dann wahrscheinlich immer "Sensei" nennen. Über diesen viel zu absurden Gedanken musste selbst sie breit grinsen.

Dieses verdammte Kopfkino.
 

= = =
 

"KOMMST DU KLAR?"

"NATÜRLICH, BRUDER! MACH PAUSE!!"

Franky zog sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase und perfektionierte seine Elvis-Porno-Locke und Zorro beschloss, sich lieber jetzt kurz auszuklinken, bevor irgendein Depp darauf kam, ihn doch wieder zur Arbeit zu schicken.

Hastig füllte er einige Gläser, stellte sie auf ein Tablett und schlängelte sich dann zu Tashigis und Ace Tisch durch, ohne einen Tropfen zu verschütten.

Dann setzte er sich neben seinen Kumpel und stellte die Gläser ab. "WER WILL NACHSCHLAG?". fragte er dann grinsend in die Runde und Ace tat sich an einem neuen Glas gütig, ohne mit ihm anzustoßen.
 

Tashigi winkte stattdessen nur dankend ab. Sie wollte nichts mit Alkohol.

Wenn sie morgen auf Streife geschickt werden würde, könnte sie nie im Leben mit Restalkohol fahren. Außerdem hatte sie Schiss, dass sie morgen früh nicht aus dem Bett kommen würde. Da blieb sie doch lieber bei alkoholfreien Getränken.

Auch wenn sie gerne noch etwas getrunken hätte (Lorenors Cocktails waren nämlich ziemlich lecker), sie ließ es.

Sie hatte wahrscheinlich noch einige Gelegenheiten dazu, aber heute war definitiv ein schlechter Zeitpunkt. Da wartete sie doch lieber auf das Wochenende, als sich morgen von ihrem Chief anschnauzen zu lassen, warum sie mit einer derben Fahne zur Arbeit kam.

Ace und sie hatten das mal in der Schulzeit gebracht. Das Ende vom Lied war Nachsitzen (wohl bemerkt mit Brummschädel und Pappmaul) und einen Vermerk in den Schulakten.
 

Obwohl sie abgelehnt hatte, schob Zorro ihr ein Glas vor die Nase und reckte dann seine verspannten Schultern.

Er würde drei Kreuze machen, wenn der Samstag ebenfalls überstanden war und er sich endlich schlafen legen konnte, denn bereits jetzt spürte er die blauen Flecken, die die Paintballmunition auf seinem Körper hinterlassen hatten.

Ein dreckiges Grinsen flog über sein Gesicht, als er sich schadenfroh ausmalte, wie Sanjis Schritt wohl aussah, nachdem er ihn dort so schön getroffen hatte.
 

Dann fuhr er sich durch die Haare, doch im nächsten Moment wurde ihm die Hand auf die Schulter gelegt und sein Chef, Shanks, strahlte ihm entgegen. Und er war eindeutig schon betrunken.

"HALLO SORROOOO!", lallte er ihm entgegen. "ALLESSKLA?"

"KLAR. WILLSTE NEN DRINK?"

"TÜLLICH!"
 

Ein genervtes Stöhnen kam ihr über die Lippen, wollte gerade protestieren und Lorenor erklären, warum sie nicht mehr trinken konnte, wurde dann aber von einem Rothaarigen unterbrochen, bevor sie überhaupt etwas sagen konnte.

Sie zog leicht die Augenbrauen zusammen, schob ihm dann aber ihren Drink zu. Eigentlich wäre es besser gewesen, wenn der Chef des Clubs nichts mehr trank, aber irgendwo war sie froh ihren Cocktail loszuwerden, sonst wäre sie wohl doch noch auf dumme Gedanken gekommen.
 

Ihr Blick fiel auf ihre Uhr. Ein paar Minuten könnte sie wohl noch beleiben, vielleicht noch eine Stunde, dann müsste sie wohl wieder gehen.
 

Zorro rückte für Shanks einen Platz zur Seite und landete so irgendwie neben Tashigi. Sein Chef schaffte es gerade so, sich auf den Hocker zu setzen, ohne herunterzufallen und blickte Ace dann blinzelnd an, bis sich schließlich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete.

"BISSU NICH EY-SSSS?"

"JAPP!"

"RUFFYS?"

"BRUDER, GENAU!"

"WUSS' ICHS DOCH...!"
 

Mit einem Stirnrunzeln vernahm sie den Dialog der Beiden, stützte dann ihre Unterarme auf den Tisch und sah dann wieder irgendwohin, meistens zu den Leuten auf der Tanzfläche.

Sie starrte förmlich Löcher in die Luft und wusste einfach nichts mit sich anzufangen. Kurz zog sie ihr Diensthandy aus der Jeans und starrte auf das Display. Bisher hatte sie noch keine Anrufe verpasst. Selbst wenn, sie könnte eh nicht fahren, immerhin hatte sie schon etwas getrunken, auch wenn es nur ein Cocktail war.

Alkohol blieb Alkohol, da war die Menge schlichtweg egal.
 

Eine Weile lang versuchte Ace tatsächlich, Shanks nuschelnden Erklärungen Beachtung zu schenken, doch nach einiger Zeit wurde Shanks Sprache eindeutig viel zu Unverständlich und der Rothaarige ging dazu über, dem Schwarzhaarigen alte Bilder von seinem kleinen Bruder zu zeigen.

"DASSIS RUFFY!", erklärte er und deutete mit seinem verbliebenen Arm auf ein breit grinsendes Etwas, das eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Ace hatte.
 

Dieser warf Zorro einen hilfesuchenden Blick zu, der bloß grinsend mit den Schultern zuckte und ihm seinen Schicksal überließ.

"ICH WEIß!! ER IST MEIN BRUDER!!"

"ISSER NICH SÜÜÜÜß?!"

Zorro schüttelte lachend den Kopf, schnappte sich dann ein neues Glas von der Mitte des Tisches und leerte es in einem Zug. Stirnrunzelnd nahm er dann wahr, wie Tashigi neben ihm auf die Uhr blickte. "WAS IST LOS?!"
 

Mit einer knappen Handbewegung strich sich Tashigi einige Haarsträhnen hinter das Ohr, bevor sie die Frage des Grünhaarigen vernahm und zu ihm rüberblickte.

"ICH KANN NICHT LANGE BLEIBEN, SORRY!", kam es nur kurz erklärend von ihr, beugte sich etwas zu ihm rüber, damit er sie besser verstand.

Auch wenn sie sich immer noch etwas unsicher fühlte und kaum ein Wort verlor, würde sie irgendwie doch gerne noch etwas bleiben. Zwar hatte sie sich von ein paar Stunden noch nach Hause auf ihre Couch gewünscht, aber die Diskothek war definitiv besser als jedes einsame Sofa der Welt.
 

"WARUM?!", brüllte Zorro verwirrt zurück und runzelte die Stirn, während er sich den Kopf schon einmal über mögliche Antworten zerbrach.

Ihm war nicht entfallen, dass sie immer noch so still war, und ihm drängte sich irgendwie die Vermutung auf, dass das vielleicht daran lag, dass er die beiden bei irgendwas gestört hatte.

Wahrscheinlich wollte sie einfach nur mit Ace alleine sein und gegen den Lärm anbrüllen, um sich mit ihm zu unterhalten, und er war dazwischen gefunkt.

Oder, sie konnte ihn immer noch nicht leiden, was er ihr auch nicht verübeln konnte.

Schulterzuckend räumte er die Gläser wieder zusammen und zerrte Shanks von seinem Stuhl runter, ohne auf dessen halblaute Proteste zu achten.
 

= = =
 

Irgendwie wurde sie aus diesem Typen nicht schlau. Erst löcherte er sie und als sie seine Frage beantworten wollte, ging er einfach weg. Okay, dann eben nicht... Hinterher dackeln würde sie ihm sowieso nicht. //Idiot...//
 

Es machte für sie irgendwie immer noch nicht den Eindruck, als ob er ihr verziehen hätte. Dann sollte er halt weiter schmollen.

"DEINE FREUNDE SIND SELTSAM!" rief sie Ace entgegen, der anscheinend ziemlich erleichtert war den Volltrunkenen los zu sein.

"ICH WEIß, DEWEGEN MAG ICH SIE JA SO!", grinste der Schwarzhaarige breit zurück und blickte Zorro hinterher, froh, dass dieser ihm das Idol seines kleinen Bruders vom Hals geschafft hatte.

= = =
 

"JUNGS! PASST MAL AUF DEN CHEF AUF!", brüllte Zorro in die Küche des Bistros, während er den vor sich hin säuselnden Shanks hineinstieß und sich dann wieder seinem Job zuwandte.
 

= = =
 

Die Tatsache, dass Ace schrägt Typen bevorzugte, war nicht gerade was Neues. Irgendwie hatte er immer ein Händchen dafür, sich sie seltsamsten Leute anzulachen. Sie selbst zählte sich zu den Leuten in seinen Freundeskreis, die noch halbwegs irgendwie "normal" waren...
 

"WIE HAST DU DIE ÜBERHAUPT KENNEN GELERNT?" Eine berechtige Frage. Sonst kannte sie eigentlich seine Freunde, zumindest vom Hörensagen, aber weder der Name Sanji oder Zorro war bisher gefallen, seit sie sich kannten.
 

"ZORRO IST AUF RUFFYS SCHULE GEGANGEN.“, erklärte er grinsend und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Dann nippte er an seinem noch halbvollen Glas, während er sich auf die Ellbogen stützte und mit den Augenbrauen wackelte.
 

Wieder zog sie die Augenbrauen zusammen. Sie kannte Ace, aber dieses lästige Augenbrauen-Problem hatte er sich wohl in Australien eingefangen. Vielleicht eine Krankheit. Malaria?! Wohl eher weniger, davon bekam man nicht dieses lästige Augenzucken.

"KANNST DU MIR MAL VERRATEN, WAS ES MIT DEINEN AUGENBRAUEN-PROBELM AUF SICH HAT?" Irgendwas versuchte er ihr wohl klar zumachen.

"WELCHES AUGENBRAUEN-PROBLEM??", gab Ace verwirrt zurück und runzelte die Stirn, während er einen suchenden Blick in Richtung Bar warf und sich noch mehr Drinks herbei wünschte...
 

= = =
 

Ein Handtuch zum Abtrocknen der Hände und der Gläser stopfte sich Nojiko in den Hosenbund an ihrer Hüfte, kam dann auf die Bar zu. Sie war etwas spät dran, war Franky aber ziemlich dankbar, dass er die Stellung gehalten hatte. "DANKE, MEIN FREUND!", grinste sie nur, klatschte dann mit Franky ab, als ob es hier um einen Wrestling-Doppelkampf ging. "KEIN DING, SWEETY! ICH LÖS DICH NACHHER WIEDER AB!!"

Ja, auch eine Frau musste hin und wieder hinter der Bar stehen. Nicht nur Frauen sollten ihr Geld hier verprassen, auch Männer sollten hin und wieder mal das Trinkgeld springen lassen. Und der Job hinter dem Tresen als Barkeeper war ihr lieber, als das sie als GoGo-Luder vorne an der Stange rumzuhoppsen. Ihre Schwester war vielleicht dafür zu begeistern, aber sie? Nein, das stand ihr nicht!
 

Kurz klopfte sie Zorro freundschaftlich auf die Schulter. "MOIN KURZER!"

Dann machte sie sich daran, die leeren Gläser vom Tresen zu fischen und zu spülen, während Zorro sich um die Getränke kümmerte. Sie waren ein eingespieltes Doppel, fast schon so gut wie Franky, obwohl der eher der Show-Master hier war.
 

"HEY, NOJIKO", grüßte Zorro zurück und begann umgehend damit, die Bestellungen der durstigen Gäste entgegenzunehmen.

Mit der Blauhaarigen arbeitete er mindestens genauso gerne, wie mit Franky, auch wenn er sich mit ihrer Schwester öfters mal heftig in der Wolle hatte.
 

Nojiko lächelte nur vor sich hin, musste hin und wieder auch ein paar Getränke austeilen, sonst würde es hier nie leerer werden. Aber momentan ging es, sogar einige Barhocker am Tresen wurden frei. Die meisten Leute hatten sich wieder auf die Tanzfläche oder in ein paar Sitzecken verzogen und eigentlich tummelten sich nur die Leute, wenn Zorro und Franky wieder ihre Nummer abzogen.

Okay, manche Gäste waren auch einfach nur lästig, blieben meist nur an der Bar um entweder Zorro oder sie anzuschmachten. Wobei Franky auch nicht gerade unbeliebt beim weiblichen Geschlecht war, zumindest was die ältere Fraktion anging (Mitte dreißig und aufwärts).
 

= = =
 

"DU WACKELST ZIEMLICH OFT MIT DEINEN AUGENBRAUEN! MUSS ICH MIR SORGEN MACHEN?", grinste Tashigi nur etwas, hatte schon vom Geschreie einen rauen Hals. Dann rappelte sie sich auf, musste sich jetzt erstmal was zu trinken bestellen. "WILLST DU AUCH NOCH WAS TRINKEN?"

"NEIN ICH DENKE NICHT!", entgegnete Ace und musste sich das Lachen verkneifen.

"GERNE!", rief er ihr nach, als sie in Richtung Tresen verschwand. Aber dann entdeckte er eine absolute Schönheit auf der Tanzfläche und kaum, dass Tashigi außer Sichtweite war, rappelte er sich auf die Beine und bewegte sich auf sie zu.
 

Zehn Minuten später tanzte er eng aneinandergeschmiegt mit ihr.
 

= = =
 

Zorro feixte gerade mit Nojiko herum und überließ Franky und seine Show sich selbst, als er Tashigi herannahen sah.

Umständlich beugte er sich über den Tresen zu ihr herüber.

"WAS DARFS SEIN??"
 

Provisorisch lehnte Tashigi sich gegen einen der Barhocker, die Unterarme auf den Tresen gelegt und überlegte kurz, was sie für Ace bestellen sollte. "... ERSTMAL 'NE COKE UND VODKA-O!"

Sie hatte keine Ahnung, was Ace mittlerweile für alkoholische Getränke trank, aber es war ihr egal. Selbst schuld, wenn er ihr nicht sagte, was er haben wollte.

Solange sie auf die Getränke wartete, setzte sie sich auf den Hocker, gegen den sie sich gerade noch etwas angelehnt hatte. Dass Ace mittlerweile auf der Tanzfläche verschwunden war, hatte sie nicht mitbekommen.
 

Zorro grinste kurz, machte die Bestellungen fertig und ließ seinen Blick dann über die Menge schweifen, auf der Suche nach dem Abenteurer. Der vergnügte sich allerdings gerade ziemlich eng umschlungen mit einer Blondine, die wahrscheinlich ungefähr so viel IQ besaß, wie sie Kalorien zu sich nahm (also ungefähr dreizehn) und begrabschte deren Arsch.

Mit einem miesen Gefühl in der Magengegend - hey, er wollte Tashigis Tag nicht unbedingt noch schlechter machen, als er bisher gewesen war - schob er ihr die Drinks herüber und deutete dann zögernd auf die Tanzfläche.

"ICH SAG'S JA NICHT GERNE, ABER DEIN FREUND BAGGERT GRADE NE ANDERE AN!"
 

Kurz sah Tashigi über ihre Schulter hinweg zur Tanzfläche, sah auch schon, wie Ace mit einer attraktiven jungen Frau tanzte. Nun würde sie wohl etwas länger an der Bar sitzen bleiben müssen. Zwar wollte sie nicht unbedingt dem Barkeeper auf die Nerven fallen, allein sein wollte sie dennoch auch nicht wirklich.

Dann wandte sie sich wieder von der Tanzfläche ab und zuckte nur kurz mit den Schultern. "AHA, WENN ER WILL..."

Sollte er doch machen, was er wollte. Sie waren kein Paar, also kratzte sie es wenig, dass er sich einfach klamm heimlich aus dem Staub gemacht hatte. Dass Lorenor das Wort "Freund" etwas anders in seinem Satz interpretierte konnte sie ja nicht ahnen.

Kurz nippte sie an ihrer Cola, überlegte, was sie nun machen sollte. Zum Tanzen konnten sie keine 10 Pferde bringen und jemanden zum Quatschen hatte sie auch nicht. Der Einzige, mit dem sie sich unterhalten wollte, war ja gerade mehr als beschäftigt.
 

Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie Nojiko ihn auffordernd angrinste, aber Zorro ignorierte es geflissentlich und fuhr damit fort, die Unmengen an Gläsern vor sich zu spülen.

Trotzdem ließ er die junge Polizistin nicht aus den Augen, auch wenn er es so unauffällig wie möglich tat.

Er kam immer noch nicht drüber weg, dass sie Kuina so ähnlich sah, aber langsam gewöhnte er sich an den Anblick, egal wie ungewöhnlich er eigentlich war. Außerdem hatte er sich nun davon überzeugen können, dass sie wirklich nicht einmal annähernd so schlimm war, wie er am Nachmittag noch angenommen hatte.

"WEGEN HEUTE NACHMITTAG...ICH WAR NUR ANGEPISST. WAR NICHT SO GEMEINT!"
 

"SCHON OKAY, ICH WAR AUCH NICHT GERADE GUT DRAUF, NACHDEM DU MICH ANGESCHOSSEN HAST!" Sie grinste höhnisch, versuchte die Situation, auf die sie gerade angesprochen wurde, möglichst ins Witzige zu ziehen. Sie wusste noch jede einzelne Sekunde genau, als wäre es gerade erst vor wenigen Minuten passiert. Schon klar, dass sie genervt gewesen war und Lorenors große Klappe hatte da auch nicht gerade geholfen.
 

Dann überlegte sie. Tashigi kannte zwar seinen Namen, war sich aber nicht sicher, ob er auch ihren kannte. Umso unangenehmer wurde es ihr, dass sie so unhöflich gewesen war und sich bisher noch nicht mal vorgestellt hatte.

Zögernd hielt sie ihm dann die Hand hin. "TASHIGI!", lächelte sie nur kurz, wollte wenigstens das Problem mit dem Namen endlich aus der Welt schaffen.
 

Schmunzelnd wischte er sich zunächst die nassen Hände an seiner Hose ab - Franky hatte ihm das Handtuch irgendwann so unauffällig wie möglich geklaut - bevor er ihre Hand ergriff.

"ZORRO", stellte er sich dann ebenfalls vor.

Bisher war ihm noch gar nicht wirklich aufgefallen, dass sie sich einander noch nicht vorgestellt hatten, aber andererseits hatte er auch genug andere Dinge im Kopf gehabt, um der er sich kümmern musste.
 

Danach trank er sein Glas aus, das irgendwo zwischen dreckigen halbwegs im Verborgenen stand und fuhr dann mit seiner Arbeit fort. Was nicht hieß, dass er sich nicht auch mit ihr unterhalten konnte.

"UND WARUM MUSST DU SO FRÜH WEG? ES GEHT DOCH GRADE MAL RICHTIG LOS!"
 

"ARBEIT!", erwiderte sie nur kurz. Das Wort sagte alles aus.

Und klar war, dass Smoker ihr den Arsch aufreißen würde, wenn sie zu spät oder gar nicht erscheinen würde. Aber das konnte sich Zorro wohl schon denken, immerhin hatte er ihren Chef live miterlebt und das wichtigste war überlebt.

Apropos früh weg: Kurz warf sie wieder einen Blick auf das Display ihres Handys. Im Revier schien soweit alles klar zu sein und die Uhrzeit... nun, die Minuten vergingen relativ schnell, was sie ziemlich wunderte.

So schnell war bisher selten ein Tag bei ihr zu Ende gegangen.
 

Dann trank sie wieder einen Schluck von ihrer Cola, musste zusehen, dass sie möglichst den kratzigen Hals loswurde. Wenigstens konnte sie dann noch sagen, dass sie krank geworden wäre, also waren die Halsschmerzen eigentlich weniger schlimm, wenn auch unangenehm.
 

Der Grünhaarige schmunzelte. "ICH AUCH! UM ELF! DEN DREH VON HEUTE NACHHOLEN!", meinte er dann schulterzuckend und prostete ihr kurz zu.

Andererseits war es bei ihm auch kein Problem, wenn er jetzt Alkohol trank, erstens, weil er sowieso so viel vertrug, dass er wohl kaum wirklich betrunken werden würde im Laufe des Abends und zweitens, weil es bei seinem Job sowieso egal war.
 

Ärgerlich war es trotzdem, denn eigentlich hatte er den Tag mit ausreichend Schlaf verbringen wollen, schließlich war es Wochenende und das hieß Hochbetrieb im Palace, und selbst Shanks würde es nicht unbedingt auf die leichte Schulter nehmen, wenn er da einfach mal nicht kommen würde.
 

Tashigi seufzte kurz.

Sie hatte ihm wohl den Tag versaut, als sie das Tape an sich genommen hatte. Irgendwie tat es ihr auch schon wieder Leid, aber sie war nun wirklich nicht scharf darauf, ihr Gesicht im Fernsehen zu sehen. Und auch Drake wäre wohl darüber nicht begeistert gewesen.

Sie würde ihm ja gerne das Band anvertrauen, aber das Risiko ging sie nicht ein.

Andererseits war sie ihm was schuldig. Mit einem Zug leerte sie dann ihr Glas Cola, bevor sie damit anfing nachdenklich an einem Cocktail-Schirmchen rumzuspielen. Dabei starrte sie eher auf die Tresenplatte als auf das Geschehen um sie herum.
 

Zorro musste sich am Riemen reißen, um nicht aufzulachen.

Stattdessen kehrte er ihr für eine Weile den Rücken zu und mixte ihr noch einen Cocktail. Als er ihn vor ihr abstellte, zwinkerte er ihr kurz zu - selbstverständlich alles ohne Hintergedanken.

"MACH DIR JETZT BLOß KEINEN KOPF - VÖLLIG EGAL, UM WAS. ES IST WOCHENENDE. ODER DARF MAN ALS POLIZISTIN KEINEN SPAß HABEN?"
 

Leicht sah sie zu ihm auf, musste etwas lächeln und zugeben, dass er eigentlich Recht hatte. "BIN'S EINFACH NUR NICHT GEWOHNT, MAL WIEDER UNTER LEUTEN ZU SEIN, DIE NICHTS MIT MEINEM JOB ZU TUN HABEN... ABER DANKE!"

Sie war ihm tatsächlich dankbar und fand es auch ziemlich nett von ihm, dass er versuchte sie möglichst aufzubauen. Wahrscheinlich hatte sie wirklich verlernt, wie es war, mal nicht unter Strom zu stehen und einfach mal wieder Spaß zu haben.

Fakt war einfach nur, dass ihr Job ihre Freizeit überwog. Jedes mal machte sie Überstunden, übernahm sogar ganze Schichten, wenn jemand plötzlich krank wurde und erklärte sich sogar bereit, den Notfalldienst zu übernehmen. Deswegen hatte sie auch immer ihr Diensthandy bei sich und wenn das klingelte, musste sie auf der Matte stehen.

Manchmal war sie schon ziemlich dämlich um sich solch einen Scheiß aufschwatzen zu lassen. Aber was sollte sie machen, Job blieb Job und das Verbrechen machte eben nun mal keine Pausen.

//So muss sich wohl Sailor Moon fühlen...//, über diesen Gedanken musste sie einfach nur noch lachen. Wieder einmal verfluchte sie ihre Fantasie...
 

Der Grünhaarige grinste noch ein wenig breiter und stützte die Ellbogen auf der Kante der Arbeitsfläche ab und nippte an seinem eigenen Drink.

Leute die nichts mit ihrem Job zu tun hatten? Dann war sie wohl bei ihm an der Theke ebenfalls an der falschen Adresse, fuhr es ihm schmunzelnd durch den Kopf, immerhin war er heute Mittag noch einer ihrer hoffnungslosen Fälle gewesen.
 

Auch wenn es ihn nichts anging, im Grunde gesehen war es wohl ziemlich traurig. Wenn überhaupt war sie wohl nur ein oder zwei Jahre älter als er und wusste in einer Diskothek ungefähr so viel mit sich anzufangen wie ein Kleinkind mit Algebra.

"DANN WIRD'S WOHL ZEIT!", bestimmte er und prostete ihr zu.
 

To be continued...
 

Seid uns bitte nicht böse, wenn das neue Kapitel nächste Woche etwas später erscheint, aber Lady_Tashigi und blumenpups feiern großes Wiedersehen und veranstalten eine karnevalistisch-beeinflusste Sauftour. Alaaf! ^.~
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#9
 

Shanks:

*blickt sich desorientiert in der Küche um*

*blinzelt irritiert*

//Wie bin isch denn hierrrein gekomm'?//

o//Ô
 

Sanji:

*blickt genervt zu den Schwingtüren*

*verflucht Zorro gedanklich auf's Schlimmste*

//Warum schiebt der Volltrottel seine Probleme immer in die Küche?!!//

*beschließt, ihm dafür später in den Arsch zu treten*

*schnappt sich eines der Messer*

*hält die Klinge geradewegs auf Shanks*

Eine falsche Bewegung und du hast noch 'nen Arm weniger!!
 

Shanks:

*blinzelt noch mal irritiert*

*guckt auf die Klinge*

*guckt vorsichtshalber nochmal*

*schaut dann Sanji an*

*dumpfe Erkenntnis*

Dass'u immer so gemeiiin sein musst!

*empört hicksend meint*
 

Sanji:

>______\\\\\

Dass du immer Unfug anstellen musst!

Nur wenn ich besoffen bin

Kunterbunte Plapperkiste - ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Was für ein Tag ist heute?
 

Lady_Tashigi & blumenpups: Sonntag!
 

Die Chaostriologie Production distanziert sich höflich von den Fragen, die die Welt bewegen und gibt zurück an die Kommis-Kommis!
 

@ Venominom: Naja, abgefeiert wird doch erst morgen. Die Lady hat was falsch verstanden und der pups lag krank im Bett @____@
 

@ Marimo_PB: Was sie in den restlichen 10 % der Zeit anfangen? Wahrscheinlich sich über den jeweils anderen totärgern XD Aber wer weiß das schon so genau? ^^°

Du kennst kein Pappmaul?! XDDD Da bist du wohl einer der wenigen Glücklichen. Das ist 'ne Nachwirkung von zu viel Alkohol (wahlweise auch bestimmte Betäubungsmittel, die gegen das Gesetz verstoßen oder Kippen, wenn man's auf die legale Art macht) wenn die ganze Fresse einfach nur so staubtrocken ist, dass die Zunge am Gaumen kleben bleibt >____<
 

@ Alwena93: Wie Tashi drauf ist, wirst du JETZT erfahren XD
 

SCHEZÄÄÄÄM!

Wir wünschen euch wie immer viel Spaß beim lesen!
 

Kapitel 10: Nur wenn ich besoffen bin
 

Etwas lächelnd griff Tashigi nach ihrem Cocktail, hob diesen ebenfalls nur kurz an und trank einen Schluck.

Es war schon irgendwie komisch... Eigentlich hatte sie mit kompletter Abneigung gerechnet, was sie auch nicht gewundert hätte. Aber es war nicht so, ganz und gar nicht. Es konnte natürlich auch sein, dass er einfach nur so freundlich zu ihr war, weil sie sich so Fehl am Platz fühlte. Und Mitleidsfreundlichkeit wollte sie nicht.

Nein, da wäre es ihr lieber, wenn sie jetzt einfach gehen und den anderen noch einen schönen Abend wünschen würde.
 

Mitleid... So was wollte sie ganz und gar nicht. Das hatte sie nicht nötig.

Aber wer weiß, vielleicht war er auch von sich aus so nett. Das allerdings würde, zumindest für sie, rein gar keinen Sinn ergeben. Sie hatte ihn beschimpft, verhaftet und ihm gedroht, ihm ins Bein zu schießen, wenn er nicht die Klappe halten würde.

Da war der Gedanke umso absurder, dass er nett zu ihr war.
 

= = =
 

Na also, ging doch.

Von Mitleid hielt er selbst nicht viel. Das war ihm spätestens klar geworden, als Kuina gestorben war und alle damit begonnen hatten, ihn mit Samthandschuhen anzufassen, als befürchteten sie, er würde daran zerbrechen.

Zwar hatte er das im ersten Moment auch geglaubt, aber das wäre wohl weder in ihrem Sinne gewesen noch hätte es ihm was genützt, also hatte er stur weiter gemacht und allen bewiesen, dass er auf Mitleid nicht angewiesen war.

Er war also einfach nur nett, weil er von Natur aus eben nicht abgrundtief böse war wie Matt, den er als Ausgeburt der Hölle betrachtete - selbst, wenn er an das göttliche Himmel-und-Hölle-Gedöns kein Stück glaubte.

Ihr Drohungen und Beschimpfungen vom Nachmittag tat er das ab, was sie waren: als Nebeneffekt eines Wutausbruchs. Von Sanji bekam er so etwas schließlich nonstop zu hören und würde er es dem Blonden jedes Mal krumm nehmen, hätten sie sich wohl schon längst gegenseitig unter die Erde gebracht.
 

Ein kurzer Blick über die Tanzfläche bewies, dass Ace wohl immer noch seinen Spaß hatte und Tashigi ihm wohl gerade recht egal war. Nicht schlimm, sollte er, dennoch fand sie's ziemlich erniedrigend, dass sie sich erst von ihm bequatschen ließ und er sich dann einfach aus dem Staub machte und sie hier versauern ließ. Dämlicher Idiot! Das war das letzte Mal, dass er sie versetzen würde, darauf schwor sie.
 

Leicht angesäuert wand sie sich wieder ab, nahm dann noch mal einen kräftigen Schluck von ihrem Cocktail... Wohl kräftiger als ihr lieb war. Lorenor hatte wohl wieder ordentlich Alk reingekippt. Sie verzog nur das Gesicht und hoffte, dass das Brennen in ihrer Kehle sich schnellst möglich wieder legen würde.
 

Während Zorro Franky ein paar saubere Gläser zuwarf (die der Blauhaarige mit spektakulären Verrenkungen auffing, ohne dass auch nur eines zu Bruch ging), bemerkte er aus den Augenwinkeln, wie die Polizistin das Gesicht verzog.

Er grinste leicht, und als der erste Schub Gläser sicher am anderen Ende der Theke angekommen war, griff er sich ihr Glas. "SORRY, VERGESSEN!", erklärte er schulterzuckend und versüßte das Getränk auf ein Neues, bevor er es ihr zurückgab.
 

In dem Moment flog die Schwingtür des Bistros hinter ihm auf und ein schnaubender Sanji trat heraus. "SHANKS IST HACKE!!!", informierte er seinen Grünhaarigen besten Freund und warf ihm einen eindeutigen Blick zu, der besagte, dass eine gute Portion Mitleid und wenige verständnisvolle Worte nun absolut gerechtfertigt wären. Zorro lachte nur rau auf.

"MUSS MAN SICH SCHON SORGEN MACHEN?"

"UM IHN ODER UM DAS INVENTAR?"

"UM IHN."

"NEIN. UM MEINE NERVEN DA SCHON EHER!", brüllte der Koch mürrisch und fischte in der Brusttasche seines Hemdes nach seinen Zigaretten, bevor er hinter der Bar hervortrat und sich zu Tashigi setzte.
 

Gerade wollte sie protestieren, als der Grünschopf ihr Glas nahm und nachschenkte. Doch Sanji war schneller, machte sich daran, Lorenor zusammen zu scheißen und sich dann neben sie zu setzen. Mit einem innerlichen Seufzen ließ sie es zu. Proteste würden bei den Jungs eh nichts bringen.

Wenigstens konnte sie das Glas Vodka-O loswerden, schob es nur etwas zu Sanji rüber. Anscheinend würde Ace so schnell nicht mehr von der Tanzfläche kommen. Und definitiv wollte sie nicht noch mehr Alkohol zu sich nehmen. Sie vertrug einfach nichts. Revi würde hier wohl den ganzen Laden leer saufen, aber sie würde ja schon nach drei bis vier Flaschen Bier ziemlich besoffen...nun, zumindest angeduselt. Gut angeduselt.
 

Sanji lehnte dankend ab, während er sich die Zigarette zwischen die schmalen Lippen schob. "MUSS FAHREN!", erklärte er dann und schoss dem anderen Moderator einen düsteren Blick zu.

Zorro grinste bloß unschuldig, sah sich um und bemerkte erleichtert, dass der Betrieb langsam nach ließ. Die meisten Gäste waren mittlerweile schon so betrunken, dass sie gar nicht auf die Idee kamen, sich noch mehr zu bestellen und die andere Hälfte musste entweder fahren oder sie kannten ihre Grenzen.

Jedenfalls hatte er genug Spielraum, um sich ebenfalls noch eine kleine Pause zu gönnen, und so zog er sich mit dem Fuß einen Hocker heran und lehnte sich zu den beiden so weit es ging herüber. Und wo er gerade dabei war, nahm er sich auch noch gleich Tashigis Vodka-O Problem an und schüttete das Zeug in einem Zug die Kehle runter. Schlug immer noch nicht an. Mist.

"SAG MAL...BIST DU EIGENTLICH MIT ACE MAL ZUSAMMEN GEWESEN ODER SO??", versuchte Sanji in dem Moment von Tashigi zu erfahren. Zorro ließ das Glas sinken und musste sich eingestehen, dass ihn das auch mal brennend interessieren würde.
 

Leicht verwundert sah sie dabei zu, wie das Glas immer und immer leerer wurde. Anscheinend ein ziemlicher Schluckspecht, könnte glatt mit Revi um die Wette saufen, da hätten wohl beide ihren Spaß dran.

Auf Sanjis Frage hin wurde sie etwas verlegen. "ICH?! MIT DIESEM VOLLIDIOTEN?! NICHT MAL, WENN'S DER LETZTE MENSCH DER WELT WÄRE!!"

Also ehrlich! Mit Ace? Er war zwar nett und gut aussehend, aber sie kannte ihn lange genug, um beurteilen zu können, dass er für Beziehungen nichts taugte. "IN DER SCHULZEIT WAREN WIR MAL BESTE FREUNDE, WEITER NICHTS...", erklärte sie lautstark, um gegen die ohrenbetäubende Musik anzukommen. Ace war relativ beliebt, ziemlich viele Mädchen standen auf ihn und zu Valentinstag war sein Spint immer bis zum Rand mit Liebesbriefen und selbst gemachter Schokolade gefüllt gewesen. Ihrer war jedes Mal leer geblieben.

Sie war wohl eine der wenigen, die sich nicht an Ace ranschmissen. Sie interessierte sich nur Freundschaftlich für ihn und seine Streiche waren jedes Mal der Hit gewesen. Das war wohl einer der Gründe, warum sie Ace als Beziehungspartner eher unpassend fand.
 

Als die junge Frau so entsetzt widersprach, brach Sanji in schallendes Gelächter aus und klammerte sich dankbar an die Cola, die Zorro ihm in diesem Moment herüber reichte.

Der Grünhaarige schmunzelte zwar ebenfalls, war aber viel mehr damit beschäftigt, herauszufinden, warum er sich jetzt irgendwie leichter fühlte.

Wüsste er es nicht besser, hätte er glatt gedacht, er wäre über diesen Fakt irgendwie erleichtert, aber weil er es eben doch irgendwie besser wusste, schob er es auf den Alkohol.
 

= = =
 

Eine ganze Weile später, als noch mehrer Drinks ihren Weg in seinen Magen gefunden hatte, ließ das Gefühl langsam aber sicher nach und er wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Am Alkohol schien es jedenfalls nicht gelegen zu haben, denn zu seiner gewaltigen Frustration machte der sich noch immer nicht bemerkbar, ganz egal, wie schnell die Flasche hinter ihm sich leerte.

Irgendwie fand er das ungerecht, andererseits hatte er auch noch gut in Erinnerung, wie Sanji drauf war, wenn er zu viel intus hatte, und noch einmal wollte er das ganz bestimmt nicht erleben. Da freute er sich doch lieber über seine guten Gene, was das trinken betraf.

Tashigis Glas füllte er nebenher auch immer wieder auf, während Sanji gemütlich eine nach der anderen qualmte und ab und an sehnsüchtige Blicke auf jede x-beliebige Frau warf. Unter anderem auch auf Tashigi.

(Sanjis Glas blieb leer.)
 

Hin und wieder schlich sich eine leichte Röte über Tashigis Wangen, wenn Sanji wieder einen seiner charmanten Sprüche los ließ und sie eindeutig anflirtete, musste aber im nächsten Moment wieder schmunzeln, wenn er einer anderen Frau hinterher sah. Ein Schluckspecht und ein Kavalier, interessante Kombination für eine TV-Show.
 

Leicht rieb sie sich über das Gesicht, stellte fest, dass sie ziemlich glühte. Und erst jetzt fiel ihr auf, dass sie schon ein ziemlich verschwommenes Blickfeld hatte. Der Alkohol zeigte nun eindeutig seine Wirkung. Warum musste sie sich nur dazu hinreißen lassen? Immerhin machte das kein besonders guten Eindruck, wenn man schon am ersten Tag des "Kennen Lernens" sternhagel voll war. Und zum allen Übels hatte sie sich auch noch total fest gequatscht. Leicht benommen schaute sie auf ihre Uhr. //Oh Scheiße...// Gut, dass sie es nicht laut aussprach.
 

Sanji neben ihr, das Kinn auf die Hände gestützt, seufzte verträumt, als eine blonde Schönheit unbeeindruckt an ihm vorbeizog, dann warf er ebenfalls einen Blick auf die Uhr und hob erstaunt eine Augenbraue.

"WOW, MARIMO! ICH HAB GLEICH SCHLUSS!", stellte er dann fest und hüpfte von seinem Stuhl herunter. Zorro warf ihm einen mäßig begeisterten Blick zu, der deutlich machte, wie sehr er ihn dafür am Arsch lecken konnte.

So ein Scheiß aber auch, dass das Bistro vor der Bar schloss.

Aber auch egal, Sanji musste schließlich auf ihn warten, ob er's nun wollte oder nicht.

Na gut, es war immerhin sein eigener Wagen, also konnte der Blonde hin wo er wollte, aber Zorro war sich ziemlich sicher, dass der andere ihn hier nicht mittellos stehen lassen würde.
 

Und damit wünschte Sanji den "ZWEI SÜßEN NOCH NE SCHÖNE ZEIT" bevor er wieder hinter den Schwingtüren verschwand.

Zorro verdrehte die Augen, grinste Tashigi schief an und zuckte gleichgültig mit den Schultern.
 

Verbissen stellte Tashigi fest, dass um diese Uhrzeit keine Busse mehr fuhren. Verdammt!

Sie musste nach Hause, egal wie. Und wenn sie sich ein überteuertes Taxi bestellen müsste, es war ihr Rille. Sie lehnte sich leicht über den Tresen, damit der Barkeeper sie besser verstand. "HEY, KANNSTE MIR 'N TAXI RUFEN?", fragte sie nur, verkniff sich jegliches Lallen oder andere Anzeichen, die darauf hindeuteten, dass sie etwas zu viel getrunken hatte.
 

Er war Barkeeper - er wusste, wann jemand betrunken war und wann nicht, und dass ihr Blick von ihm immer wieder ins Leere glitt, war ein unabstreitbares Anzeichen dafür, dass sie es war. Daran war nichts zu rütteln und hinters Licht führen lassen würde er sich erst Recht nicht.

"MEINST DU DAS ERNST? JETZT IST'S SOWIESO ZU SPÄT UM SCHLAFEN ZU GEHEN! WIR KÖNNEN DICH NACHHER ABSETZEN!", schlug er dann vor. Sanji würde jetzt noch eine gute Stunde damit beschäftigt sein, die Küche wieder auf Vordermann zu bringen, aber wenn alles so lief, wie er es sich dachte, dann waren sie in zwei Stunden hier weg. Spätestens.

Und weil Franky und Nojiko ihm sowieso meistens gut gesinnt waren (und Shanks höchstwahrscheinlich sowieso nichts mitkriegte), konnte er auch ein bisschen früher Schluss machen.
 

Tashigi stutzte und überlegte kurz. Eigentlich hatte er (mal wieder) Recht. Es war eh zu spät und außerdem konnte sie sich so das Taxi-Geld sparen. Andererseits... Wenn sie daran dachte, wie sauer Smoker morgen sein würde, wenn sie nicht zu Arbeit erschien, lief es ihr wieder eiskalt den Rücken runter. Das Risiko konnte sie nicht eingehen, auch wenn es ihr gerade relativ egal war.

"NEEE, LLLASS MA' GUT SEIN. HAST JA MAIN' CHEWWE HEUTE KENNEN GELERNT..." Jetzt bemerkte auch sie, wie ihre Sprache unter dem Einfluss vom Alkohol litt. "AUS'ERDEM WILL ISCH NIEMANDEM IN SCHWIERIGKEITEN BRINGENN...". erklärte sie, hielt sich dann doch etwas den Mund zu.

//Halt die Klappe, du lallst schon!//

Sie hätte zu Hause bleiben sollen...
 

Zorro schmunzelte zwar, als die Signale akuter Trunkenheit immer deutlicher wurden, besaß jedoch so viel Anstand, es ihr nicht unter die Nase zu reiben.

Stattdessen wischte er mit einem feuchten Lappen seinen Teil der Theke ab und nahm noch einen Schluck aus seinem Glas. "MACHST DU NICHT, KEINE SORGE. MIT DEINEM CHEF IST NICHT GUT KIRSCHEN ESSEN, WAS?"

Wenn er an den bulligen Typen dachte, der ihn und Sanji vor einigen Stunden zusammengerotzt hatte...nein, eindeutig nicht. War sowieso eine rhetorische Frage gewesen.
 

Sie stützte sich mit beiden Ellenbogen an der Theke ab, legte dann das Gesicht in die Hände und rieb sich leicht über die glühenden Wangen. Es war ihr unendlich peinlich. Dieser Idiot hatte es doch tatsächlich geschafft sie abzufüllen. Aber sie machte ihm keine Vorwürfe. Viel eher ärgerte sie sich über ihre eigene Schwäche.

"Frag lieber nicht...", nuschelte sie nur leise in die Hände. Es reichte, dass sie mitbekam, was sie sagte. Es sollten nicht noch mehr mitbekommen, wie voll sie eigentlich war.
 

Jetzt musste sie doch tatsächlich noch warten. Davon mal abgesehen, sie hatte eh nicht genug Geld bei sich, um ein Taxi zu bezahlen. Und sich etwas leihen wollte sie sich auch nicht unbedingt. Wahrscheinlich war es doch besser so, wie es war, auch wenn es ihr mehr als unangenehm war.
 

Aber irgendwann war auch die dreckigste Theke einmal sauber, und weil er seinen Arbeitsbereich meist sowieso so ordentlich hielt, wie es eben ging wenn man total im Stress war, hatte er da auch nicht viel rumzuwischen.

Auch Nojiko und Franky schienen nicht mehr viel zu tun zu haben und lehnten nebeneinander an einem Regal, tief in irgendeine Unterhaltung versunken. Jedenfalls beachteten sie ihn nicht.

Das nahm er unter anderem als Anlass dazu, sich wieder auf seinen Hocker fallen zu lassen und sich zu ihr herüber zu beugen. Er nahm jetzt einfach mal an, dass das mit dem nach Hause fahren in Ordnung ging, denn sonst hätte sie ihm das sicherlich gesagt. "SONST ALLES OKAY?"
 

Sie schielte leicht zwischen ihren Fingern hindurch, bevor sie die Hände nun ganz von ihrem Gesicht nahm. Nein, eigentlich war nichts okay, ganz und gar nicht.

Der Abend war relativ schön, auch wenn sie manchmal nicht wusste, was sie machen sollte. Relativ schön war sogar noch ziemlich untertrieben. Sie hatte selten so viel Spaß und Gesellschaft gehabt und das war schon ziemlich traurig. Wenn sie einen Abend ohne großes Gerede, Tanzen, oder anderen Aktivitäten, außer rumsitzen und saufen, zu einen der tollsten Tage seit langem gehörte, war das wohl mehr als traurig, fast schon erbärmlich.
 

Eigentlich ging es ihn nichts an, sie kannte ihn noch nicht mal richtig, und trotzdem... "WIE SCHAFFSTE DAS? DU BIST SO VERDAMMT JUNG UND HAST TROTZDEM SCHON SO'N NAHEZU PERFEKTES LEBEN. DAS SCHAFFT NICH JEDER..."
 

Es dauerte zwar eine Weile, aber irgendwann erhielt er eine Antwort und hielt verdutzt darin inne, sich die Hände an der Hose abzuwischen. Verwirrt runzelte er die Stirn, dann grinste er nachsichtig.

"ALLES NUR SCHEIN", gab er schließlich zwinkernd zurück, denn perfekt...Nun ja, alles andere würde vermutlich zu ihm passen, von planlos über chaotisch bis hin zu individuell oder exzentrisch, aber perfekt war so ungefähr das Letzte, als was er sein Leben beschreiben würde.

Er zuckte ratlos mit den Schultern. "ICH KÜMMER MICH UM DREI KINDER, HABE ZWEI MIES BEZAHLTE JOBS, EINEN GEWALTTÄTIGEN PARTNER UND 'NE BUDE, DIE AUSEINANDERFÄLLT. WAS IST DARAN PERFEKT?"
 

"DU HAST WENIGSTENS ETWAS!" Wenn auch nicht viel. Aber er hatte das, was sie sich schon seit Langem gewünscht hatte. Freunde und Familie, die sich dafür interessierten, wie es dir ging oder einem halfen, wenn man hüfttief in der Scheiße steckte.

"DU HAST ECHT TOLLE FREUNDE UND EINE ECHT SÜßE FAMILIE. DAS IST MEHR, ALS ICH JE HABEN WERDE, ICH HAB NUR MEINEN JOB..." Mehr hatte sie wirklich nicht. Okay, noch Arbeitskollegen, aber mit einigen von ihnen traf sie sich nur selten. Sie gingen lieber nach Hause, um den Rest der Zeit mit der Familie und den Kindern zu genießen. War ihnen nicht zu verübeln.
 

Nachdenklich verschränkte er die Arme und stützte die Ellbogen auf die Arbeitsfläche. Er bemerkte gar nicht, dass seine Hemdsärmel von einer kleinen Wasserlache durchtränkt wurden.

Okay, vielleicht war sie doch ein bisschen mehr betrunken, als er zunächst angenommen hatte, doch auch solche Gespräche waren nichts Neues mehr für ihn. Nur meistens kannte er die Leute nicht, die sich ihren Frust bei ihm von der Seele redeten, und ausnahmsweise hörte er auch einmal aufmerksam zu, anstatt es an sich vorbeiziehen zu lassen.

"DU HAST FREUNDE. DU HAST ACE", stellte er dann fest, denn immerhin hatte er mit eigenen Augen gesehen, wie gut die beiden sich verstanden.
 

"ACE?! DAS IST EINER UND DAS LETZTE MAL, ALS WIR UNS GESEHEN HABEN, IST EINE HALBE EWIGKEIT HER..." Andere hatten zig Leute nonstop um sich herum. Aber so was wollte sie sich auch nicht, einfach nur eine Person, mit der sie sich unterhalten konnte.

Nachdenklich wanderte ihr Blick zur Tresenplatte, auf der sie sich abstützte. Sie quatschte ihn voll, drängt ihm ihre Probleme auf, obwohl sie sich kaum kannten. Es war ihr schon so ziemlich peinlich, dass sie überhaupt betrunken war und jetzt quatschte sie ihm auch noch 'ne Kante ans Knie. Sie hielt doch lieber die Klappe. Ihm noch weiter auf die Nerven zu fallen wollte sie nun wirklich nicht.
 

"DU HAST SANJI", fuhr Zorro unbeeindruckt fort und konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. "UND DEN WIRST DU NICHT MEHR LOS, OB DU WILLST ODER NICHT. GLAUB MIR, ICH HAB'S VERSUCHT."

Wenn er noch einmal über ihre vorherigen Worte nachdachte, konnte er irgendwie nachvollziehen, warum sie den Eindruck hatte, ihm würde es so viel besser gehen: er war dauernd von Leuten umgeben, aber das ließ sich nun mal nicht verhindern, aber dass er sich mit den meisten gut verstand hieß noch lange nicht, dass er auch dick mit ihnen befreundet war.

Wenn er es recht bedachte, dann hatte er auch nur Sanji als seinen besten Freund, mit dem er über alles reden konnte, wenn es mal zu viel wurde, allerdings waren diese Momente so selten, dass er sie an einer Hand abzählen konnte.

Der Rest gehörte zu seinem Job und zu seinem eigenwilligen Charakter dazu.
 

Schmunzelnd fing sie an, an ihrem Ring rumzudrehen. Sanji würde sie wohl wirklich nicht mehr loswerden, dafür war er einfach zu sehr vernarrt in das andere Geschlecht. Vielleicht würde sich ab heute wirklich einiges ändern? Dann hätte sie endlich jemanden, mit dem sie sich mal in ein Café setzen und quatschen könnte. Aber das sah man ja dann.

Wieder sah sie auf die Uhr ihres Handy-Displays. Innerlich seufzte sie tief auf. Eine Zeitmaschine bauen und die Zeit ein paar Stunden zurück drehen, das wäre mal was.
 

Zorros Gedanken wanderten auf ähnliche Abwege, und während er noch darüber sinnierte - jedenfalls ein bisschen, vielleicht, irgendwann - wie es wohl wäre, etwas mit ihr zu unternehmen (ob nun in der Gruppe oder allein war vollkommen egal), fiel sein Blick auf ihren Ring. Er errötete schlagartig.

//Du Idiooooooot...!//, fuhr er sich selbst gedanklich an und machte eine große Geste daraus, sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen. Er hätte wohl damit rechnen müssen, dass sie vergeben war. Und er glaubte nicht, dass ihr Freund, Verlobter oder was auch immer damit einverstanden wäre, wenn er seine Freundin entführte.

Wahrscheinlich wäre er noch nicht einmal damit einverstanden, dass sie sie so plötzlich mit zur Arbeit geschleppt haben. Geschweige denn, dass er sie angeschossen hatte.

Er grinste schief. "VON DEINEM FREUND?"
 

"EH, WAS?!", Tashigi stutzte, hatte eher weniger mit so einer Frage gerechnet. Dann lief sie etwas röter an, als sie es so schon von ihrem Rausch war. "EX-FREUND", korrigierte sie ihn. Bisher hatte sie es noch nicht über's Herz bringen können, den Ring abzunehmen. Schlagartig sank ihre Laune in den Keller. Er hatte einen wunden Punkt getroffen, über den sie sehr ungern sprach. Aber er wusste ja nicht, dass es sie so hart traf, daran erinnert zu werden, also nahm sie es ihm auch nicht gerade krumm. Langsam müsste sie wohl doch dieses Kapitel ihres Lebens abschließen müssen, ob es ihr gefiel, oder nicht. Aber anscheinend wäre es wohl besser so.
 

Der Grünhaarige hielt mitten in seinen Bewegungen inne.

Er hatte nicht beabsichtigt, sie zu verletzen, aber offensichtlich war er mit dem Kopf voran ins Fettnäpfchen gesprungen und hatte es geschafft. Und es tat ihm Leid.

Zögernd griff er nach einem neuen Glas, füllte es mit einem fruchtigen Cocktail - ohne Alkohol, denn davon hatte sie wohl genug intus - und umquerte die Theke, bis er sich neben sie setzen konnte.

Hier brauchte ihn momentan sowieso keiner und dann konnte er wenigstens versuchen, seinen Fehler wieder gut zu machen. "Sorry, ich wollte keine Wunden aufreißen", erklärte er, nachdem er sich näher zu ihr gebeugt hatte.
 

Für einen Moment lief sie bis zum Haaransatz rot an. Eigentlich mochte sie, seit ihrem Ex-Freund, keine Männernähe, aber auf Grund der Lautstärke konnte sie es nachvollziehen. Sie selbst musste sich ja auch immer zu ihm rüberbeugen, damit er halbwegs, zwischen ihrem Lallen, etwas verstand. Dann lächelte sie kurz aufmunternd und strich sich einige Haarsträhnen aus der Stirn. "SCHON OKAY, IST VERJÄHRT!", erklärte sie nur knapp. Zwar war die Trennung lange her gewesen, damit abgefunden hatte sie sich damit noch nicht. Und dieser Ring bewies es.
 

Mehr wollte sie wirklich nicht erzählen oder ihm zumuten. Sie hatte schon viel zu viel aus dem Nähkästchen geplaudert und das, was ihr so sehr auf der Seele brannte, war ein Teil ihrer Vergangenheit, den sie am meisten hasste.
 

Aus den Augenwinkeln sah er sie noch einen Moment kurz an, bevor er nickte und sich über die Theke beugte, um nach seinem eigenen Drink zu angeln. Nojiko schnitt ihm eine Grimasse, bevor sie den Kopf mit Franky zusammensteckte und wenig später begann zu lachen.

Zorro verdrehte die Augen. Die waren ja so kindisch...
 

Auch Tashigi nahm sich ihren Drink, den Lorenor ihr noch eingeschenkt hatte. Zum Glück war dieser ausnahmsweise nicht mit irgendeinem hochprozentigen Drink gestreckt worden. Noch mehr würde sie nun wirklich nicht mehr vertragen können. Zwar war sie schon so voll genug, aber eine Kotzerei wollte sie dann doch lieber nicht provozieren. Das würde sie noch lächerlicher dastehen lassen, als sie es so schon war.
 

Eine ganze Weile saßen sie so in einträchtigem Schweigen nebeneinander. Zorro wusste nicht, über was er jetzt mit ihr reden wollte, nicht, solange er immer noch genau wusste, wie schnell sich der Schmerz in ihren Augen breit gemacht hatte.

Keinesfalls wollte er Salz in irgendwelche schwer verheilten Wunden streuen, denn spätestens seit heute Mittag wusste er selbst, wie schmerzhaft das sein konnte.

Es passierte ihm immer mal wieder, dass er an irgendetwas erinnert wurde, dass er schon längst verdrängt hatte, und er wusste genau, wie sehr einen das aus der Bahn werfen konnte.

Und um nichts Falsches zu sagen, hielt er lieber direkt die Klappe, weil er selbst zu gut wusste, wie vorschnell seine Zunge sein konnte.
 

Eher unbeholfen saß sie nun neben dem Grünschopf, wusste ebenfalls nicht, was sie sagen sollte. Er schwieg die ganze Zeit über, warum sollte sie dann auch groß etwas sagen? Er redete wohl eher ungern in ihrem angetrunkenen Zustand mit ihr. Verständlich... Sie lallte ohne Ende und wahrscheinlich hatte sie auch noch 'ne ziemliche Fahne. Selbst schuld, er hatte sie abgefüllt.
 

Nach einer Weile wurde es ihm zu blöd, und obwohl er aufgrund der lärmenden Musik technisch gar nicht möglich war, ein richtiges Gespräch zu beginnen, beschloss er, das Thema zu wechseln.

Jetzt müsste ihm nur noch eins einfallen.

Das Schicksal schickte ihm jedoch einen Wink mit dem Zaunpfahl, denn in diesem Moment schob sich Shanks aus der Bistroküche heraus. Oder besser gesagt: er taumelte frontal dagegen, die Tür gab nach und der Rothaarige schaffte es nicht mehr, sich irgendwo festzuhalten und segelte haltlos auf den Boden.

Zorro verdrehte die Augen, schmunzelte dann und trank sein Glas leer, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, seinem Chef auf die Beine zu helfen. "Dieser Idiot", stellte er nüchtern fest und grinste Tashigi an.
 

Leicht überrascht schaute sie dem Rothaarigen zu. Wenn sie nicht selbst so labil auf den Beinen stehen würde, wäre sie aufgesprungen und hätte ihm geholfen. Besorgt sah sie zum Grünschopf auf. "SOLLTEN WIR NICHT LIEBER HELFEN?", fragte sie, kann es einfach nicht sehen, wenn Menschen so, und zwar im Wahrsten, auf die Schnauze fielen. Dafür hatte sie ihr Job zu sehr geprägt.

Langsam rappelte sie sich auf, freute sich, als sie noch halbwegs stehen konnte. Kurz eilte sie zum Club-Chef zu, legte seinen Arm um ihre Schulter und half ihm auf die Beine. "ALLES OKAY?" Der Mann sollte nun wirklich seinen Rausch ausschlafen.
 

Zorro schüttelte nur kurz den Kopf. Shanks kam schon klar - denn Shanks kam immer irgendwie klar - aber da war sie auch schon aufgesprungen und half dem Rothaarigen auf die Beine.

Seufzend, aber schmunzeln, schüttelte er erneut den Kopf, bevor er ebenfalls von seinem Hocker rutschte und dann zu den beiden herüber ging, um ihr die Last abzunehmen.

Leichtfertig legte er sich den Arm des Älteren um den Hals und transportierte ihn geschmeidig auf einen der Hocker.

Erst dort öffnete Shanks blinzelnd die Augen, brach in heiseres Giggeln aus und strahlte ihm entgegen.

"SSOOORROOOO! NAAAAA?"

"SHANKS, ICH GLAUB, DU HAST GENUG."

"HASSU VILLEISCHT 'KINO G'SEHN?", lallte der einarmige Bandit und stützte sich schwer auf den Tresen.

"NOPE."

"MUSSU NICH' EIGENDLISCH ARBEIDEN?"

"JAPP."

Das schien seinen Chef nun doch zu denken zu geben, denn er runzelte verwirrt die Stirn, sah sich dann um und zuckte gleichgültig mit den Schultern. Zorro machte das schon richtig so.

"BIST'N GUDA KERRRRL!", informierte er den Grünhaarigen dann mit todernstem Gesichtsausdruck.
 

Ein Lachen unterdrückend setzte Tashigi sich auch wieder auf einen der Hocker, war ziemlich froh darüber, das Gewicht des Mannes nicht mehr tragen zu müssen. Nur zu gut, dass sie noch nicht all zu voll war wie dieser lustige Zeitgenosse. Sonst würde sie sich wohl noch mehr in Grund und Boden schämen, zumindest am nächsten Tag.

Dann sah sie wieder auf die Uhr. Eine leichte Panik machte sich in ihr breit. Sie musste einfach nach Hause und hoffte, dass die Jungs hier bald mal fertig wurden.

Apropos Jungs: den Blick über die Tanzfläche schweifen lassend bemerkte sie, dass Ace nicht mehr da war. Unfassbar! Kaum war er zurück, schon hatte er wieder Weiber um sich rum. Der würde wohl heute Abend noch zum Schuss kommen.
 

Der Grünhaarige folgte ihrem Blick und auch wenn er nicht nach Ace Ausschau hielt, erkannte er doch wenigstens, dass sich die Tanzfläche wenigstens leerte.

Achselzuckend griff er nach seinem Glas, stellte bedauernd fest, dass es leer war und winkte Franky zu sich heran.

"WAS KANN ICH FÜR EUCH HÜBSCHEN TUN?", rief der Blauhaarige zwinkernd über den Tresen und beugte sich zu ihnen vor.

"MACH MAL NOCH NEN DRINK, FRANKY, JA?"

"KLAR, BRUDER! SHANKS, GEHT'S DIR GUT?"

"JAAAHAAAAAAAAAAAA!"

"DANN IST JA GUT", lachte Franky, nahm dann die leeren Gläser vom Tresen und nickte in Richtung Dancefloor.

"WENN SANJI DIE KÜCHE WIEDER IN ORDNUNG GEBRACHT UND DEM CHEF DEN ARSCH AUFGERISSEN HAT, KÖNNT IHR RUHIG GEHEN!", informierte er den Grünhaarigen dann und Shanks neben ihm sah plötzlich total schuldbewusst aus und rutschte unruhig hin und her.

"WAS HAT ER ANGESTELLT?", wollte Zorro skeptisch wissen und ging gedanklich kurz die Punkte durch, die auf Sanjis "Wag es dich das zu tun und ich bring dich um, und wenn es das letzte ist, was ich tue!"-Liste standen.

"OCH...DAS ÜBLICHE."

"OH", meinte Zorro trocken, klopfte Shanks auf die Schulter und bedeutete ihm, dass er ruhig das Weite suchen konnte. Sein Chef nahm diese Gelegenheit zur Flucht dankbar an und verschwand torkelnd in dem restlichen Getümmel.

Dann nahm der Grünhaarige die beiden Drinks entgegen und schob Tashigi einen davon zu. Franky mixte - auch wenn er es sich nicht gerne eingestand - noch bessere Cocktails als er selbst und den Alkohol da raus zu schmecken war nicht leicht. Deshalb hatte er auch keine Ahnung, dass Vodka und Rum in Tashigis Glas waren, als er es ihr reichte.
 

Schmunzelnd nahm sie das Getränk dankend entgegen. Ihre Kehle war vom ganzen Gebrüll mehr als trocken. Als hätte sie eine Kreissäge verschluckt. Und um dieses Gefühl halbwegs wieder loszuwerden. Nahm sie einen ordentlichen Schluck des Cocktails. Der Alkohol war nicht zu schmecken, sonst hätte sie das Glas sofort wieder abgestellt.

Grinsend und heilfroh, bald in ihren vier Wänden zu sein, beugte sie sich über den Tresen. "WOW, DER SCHMECKT ECHT SUPER!", gestand sie, fand sie sogar leckerer als die vom Grünschopf, auch wenn sie es ihm nicht beichtete.
 

Franky grinste die junge Polizistin strahlend an, bevor er sich in Pose warf. "ICH WEIß! ICH BIN EBEN SUUUUUUUUUPEEEEER!!", verkündete er und Zorro bedeutete Tashigi mit einigen eindeutigen Gesten, dass der Blauhaarige nicht mehr ganz bei Trost war.

Dann rauschte ein vor Wut funkensprühender Sanji aus der Küche, eine Zigarette im Mundwinkel und nahm den Tresen unter die Lupe. "WO IST DER DRECKSSACK HIN?!!", fauchte er ungehalten, warf das Handtuch, das über seiner Schulter gelegen hatte, in die nächste Ecke und machte Anstalten, auf die Suche nach Shanks zu gehen.

Zorro hielt ihn an der Schulter zurück. "LASS GUT SEIN UND LIEBER NACH HAUSE FAHREN!!"
 

Innerlich freute sich die junge Polizistin, dass sie endlich beschlossen hatten, nach Hause zu fahren. Mit einem Zug trank sie das noch halbvolle Glas aus.

Tashigi machte Anstalten sich durch das glühende Gesicht zu fahren. Wow, jetzt wurde es doch schon etwas heftiger. Die Sicht verschwamm etwas mehr, ihr Kopf wurde schwerer und nun war es besser für sie, kein Wort mehr zu verlieren. Das würde nur auf unerträgliche Peinlichkeiten hinauslaufen. Also war es besser, auf der Fahrt die Klappe zu halten, und sie schickte Stoßgebete gen Himmel, dass sie sich bloß nicht übergeben musste.
 

Mit einem kurzen Blick auf Tashigi gab der blonde Koch sich schließlich geschlagen und ging zügig voran, um seine Sachen zusammenzukramen.

Auch Zorro stürzte sein Glas schnell herunter, bevor es sich noch jemand anders überlegen konnte. Mittlerweile war es bereits nach vier Uhr morgens, in weniger als sieben Stunden musste er wieder im Studio auf der Matte stehen und vielleicht - aber auch nur vielleicht - war zwischendurch noch Zeit für ein paar wenige Stunden Schlaf. Nötig hätte er's.

"CIAO FRANKY, CIAO NOJIKO!", verabschiedete er sich knapp von seinen Kollegen, die er sowieso spätestens am nächsten Abend widersehen würde.

"BYE, BRUDER!" "BYE, SÜßER! MEINE SCHWESTER LÄSST AUSRICHTEN, DU SCHULDEST IHR NOCH GELD!"

"DEINE SCHWESTER IST EIN MISTSTÜCK."

"ICH WEIß."

Dann warf er einen zögernden Blick auf Tashigi und fragte sich, ob sie es wohl ohne Stolperfallen bis zum Wagen schaffen würde...
 

Kurz winkte sie den beiden Barkeepern zu, war ihnen sehr dankbar für die nette Gesellschaft und war mehr als froh, noch halbwegs geradeaus gehen zu können. Zwar machte sie hin und wieder eine kleine Pause, aber eigentlich konnte sie noch ziemlich gut gehen.
 

Aber als sie den Club verließ und an die frische Luft trat, hatte sie sichtliche Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. Das hatte sie voll vergessen. Bei der stickigen Luft im Club war der Alkohol kaum zu merken. Erst an der Luft wurde es richtig schlimm.

Sie schluckte, lehnte sich dann gegen die nächstbeste Wand. Scheiße, sie hatte es definitiv übertrieben. Das war's wohl für sie. Sie konnte kaum noch einen Schritt weitergehen, sonst hätte sie sich wohl auf die Schnauze gelegt. Das vermied sie, so gut es ging. Und wenn sie hier übernachten müsste, es war ihr egal. Solange sie nur nicht mehr laufen musste.
 

Er musste ihr zugestehen, dass sie ihre Sache eigentlich ganz gut machte - jedenfalls, bis sie endlich draußen waren.

Dann warf er einen zweifelnden Blick in Richtung Sanji, der den Wagen schon längst erreicht hatte und wahrscheinlich aufheizte, bevor er die Polizistin schließlich skeptisch musterte.

Okay, das stellte ein potenzielles Problem dar.

Sie war absolut hacke, eindeutig nicht mehr in der Verfassung zu laufen, ihr Gesicht wurde ziemlich schnell ziemlich grün und sie sah aus, als würde sie sich jeden Augenblick übergeben.

"Geht's?", fragte er schließlich ruhig und trat einen Schritt näher an sie heran, denn sie wankte bedenklich und einen Sturz würde er wenn nötig zu verhindern wissen.
 

Tashigi schluckte, lehnte sich immer noch gegen die Wand und hielt sich eine Hand auf den Mund. Einen Augenblick krempelte sich ihr ganzer Magen um, aber dann verschwand es vorerst wieder.

Sie stöhnte, enttäuscht über sich selbst, leicht auf, rutschte dann etwas an der Wand herunter. Sie ging erst gar nicht auf seine Frage ein, musste nur etwas lachen. "Du hassst mich gans schön abg’füllt...", lallte sie, verkniff sich dann wieder jegliches Wort. Sie war selten so betrunken gewesen. Nicht mal Ace hatte es früher geschafft, sie so übel zuzurichten. Wahrscheinlich hatte sie morgen nicht nur einen Kater, sondern auch noch einen derben Filmriss. Wie sollte sie das nur ihrem Chef erklären?!
 

Zorro schmunzelte leicht, während er ihr zuhörte und dabei zusah, wie sie langsam aber sicher auf den Boden sank.

Gut, dann mussten eben andere, drastischere Maßnahmen ergriffen werden.

Kurzerhand ging er vor ihr in die Hocke, fasste sie unter den Armen und hob sie hoch, sorgfältig darauf bedacht, ihre Welt nicht allzu sehr ins Wanken zu bringen. Er mochte das Hemd nämlich so, wie es war.

"So, ab nach Hause", kommentierte er seine Handlung trocken, bevor er sich mit ihr auf den Armen auf den Weg zum Wagen machte.
 

Auf einmal stand sie wieder, fester und stabiler als sie es eben gerade noch getan hatte. Leicht sah sie zu ihm rüber, verkniff sich ein krampfhaftes Lächeln. Es war ihr unendlich peinlich. So lächerlich hatte sie sich wohl noch nicht mal auf dem Revier gemacht.

"Danke, bin dir was schuldig" Es war eher ein leisen Nuscheln als Lallen, dennoch war es nicht weniger unangenehm für sie. Er hatte zwar bestimmt seine Erfahrungen mit solchen Gästen gemacht, aber er hatte wohl bisher noch niemanden davon persönlich nach Hause bringen müssen. Kurz stockte sie, sah leicht bedröppelt auf den Boden vor sich, der sich immer noch unaufhörlich drehte. "Das ist mir echt peinlich", gestand sie dann doch im Nachhinein. Er konnte es ruhig wissen, peinlicher konnte es eh schon kaum werden.
 

"Deshalb nicht", gab Zorro schmunzelnd zurück, aber in dem Moment hupte Sanji, der von dem ganzen Theater nichts mitbekommen hatte, ungeduldig, und er beschleunigte seine Schritte kaum merklich.

Dann verfrachtete er sie beide so gut es eben ging auf die Rücksitzbank. Sanji warf einen Blick in den Rückspiegel und erkannte dann den Grund, warum die beiden solange gebraucht hatten.

"Geht's?", fragte er dann besorgt und drehte sich so weit wie möglich zu ihnen herum.

"Passt schon. Fahr los, Blondi."
 

Sie nickte nur etwas, nachdem sie wieder die Hände aufs Gesicht gelegt und hineingeseufzt hatte. Jetzt wollte sie einfach nur noch nach Hause.

Unmerklich sah sie dann auf die Uhr und musste ziemlich laut lachen. "Oh Scheissse, in drei Stundn muss ich zur Arbeit..."

Sie konnte es nicht fassen. Wie lange sie einfach nur unterwegs gewesen war! Nicht, dass es ihr nicht Spaß gemacht hätte, ganz im Gegenteil. Aber dennoch war es besser solche Sauforgien auf einen Tag zu schieben, wo sie mal nicht arbeiten musste. So würde Smoker einfach nur fluchen, ihr Sonderarbeiten aufdrücken, sie an dem Schreibtisch vergammeln lassen oder sogar ihr Gehalt für einen Monat kürzen.

Zwar nicht bei einer einmaligen Sache, aber er hielt anscheinend viel von ihr, sonst würde er sie nicht laufend aufziehen oder sonst war für Dinge von ihr verlangen.
 

Der Grünhaarige übernahm die Aufgabe, Tashigi an ihrem Sitz festzuschnallen - sicher war sicher - bevor er sich ebenfalls auf der Rückbank ausstreckte.

Als sie losjammerte, grinste er bloß. "Das denk ich mir auch jeden Tag", gestand er dann, verschränkte die Arme im Nacken und legte den Kopf zurück, um zu überlegen.

Okay, erstens hatten sie beide keinen blassen Schimmer, wo sie überhaupt wohnte, er bezweifelte stark, dass sie es ihnen sagen konnte und erschwerend hinzu kam noch die Tatsache, dass er sie nur äußerst ungern sich selbst überlassen würde.

Was blieb da übrig? Nicht gerade viel.

"Wo müssen wir denn hin, Tashigi?", fragte Sanji in dem Moment vom Fahrersitz aus. Zorro schmunzelte - na, auf die Antwort war er doch mal ziemlich gespannt.
 

Etwas in die Hände lachend beugte sie sich nach vorne. "Irgendwo lönks, dann nach 'n paar Ausfahrtn rechts und dann... hab ich nullll Peil mehr...", kicherte sie, fuchtelte mit ihren Händen irgendwas Wirres rum. Von Wort zu Wort wurde sie leiser, ließ dann den Arm fallen und ratzte dann weg. Einfach so. Mitten im Satz.

Das war Rekordverdächtig.

Und wenn sie sich am nächsten Tag noch an diesen Augenblick erinnern würde, würde sie wohl gleichzeitig in schallendes Gelächter und peinlichem Scham ausbrechen. Nein, das hatte sie bisher noch nie geschafft und eigentlich war es sicher, dass niemand anders ihr das so einfach nachmachen könnte.
 

Sanji blinzelte irritiert, als nichts weiter kam. "Tashigi?"

Seine einzige Antwort war Zorros unterdrücktes Gelächter. Der Grünhaarige biss sich hart auf die Unterlippe, damit das Lachen nicht aus ihm herausplatzte, vielleicht, weil er wusste, dass es unfair war, vor allem aber, weil er sie nicht wecken wollte.

Seufzend überzeugte Sanji sich durch einen Blick in den Rückspiegel selbst von der momentanen Situation und runzelte dann die Stirn. "Und jetzt?"

"Fahr zu mir."

"Und sie?", hakte der Blonde genervt weiter nach. Mal ehrlich, wie stellte der sich das vor? Wollte er die Polizistin einfach im Wagen liegen lassen?

"Sie pennt bei mir", erklärte Zorro, immer noch schmunzelnd.

"Bei dir?", wiederholte Sanji skeptisch, und als der Grünhaarige nicht weiter widersprach, resignierte er. Er war eindeutig zu geschafft und viel zu müde, um jetzt noch großartige Diskussionen mit ihm zu führen und immerhin konnte er sich ja in ein paar Stunden selbst davon überzeugen, dass sie die Nacht überstanden hatte.
 

= = =
 

Eine Weile später kämpfte Zorro mit seiner Haustür.

Sie aufzuschließen war schon so eine nervtötende Herausforderung für jeden müden Kerl, aber mit einer betrunkenen, tief schlafenden Polizistin auf den Armen und ohne eine freie Hand zu haben, gestaltete sich das Vorhaben zunehmend komplizierter.

Es dauerte zwar eine geschlagene Viertelstunde und mehrere gezischte Flüche, aber dann schwang die Tür in sein Reich auf und er stolperte in den Flur hinein.

Dann sah er sich um. Und jetzt?
 

Ratlos ließ er seinen Blick durch den unordentlichen Flur gleiten, vorbei an dem Trümmerhaufen, der einst mal eine Kommode gewesen war - er knirschte frustriert mit den Zähnen - bevor er schließlich den Weg ins Schlafzimmer einschlug...und im Bad landete.

Leise fluchend fand er schließlich den richtigen Weg und war heilfroh, dass die Polizistin schlief. Denn ansonsten hätte sie ihn wohl erst schallend ausgelacht, dass er sich in seinen eigenen vier Wänden verlief und dann ungläubig das Chaos betrachtet.

Umsichtig legte er sie dann auf der Matratze ab, zog ihr wenigstens Schuhe und Jacke aus, bevor er sich daran machte, die ungleichen Kleiderhaufen vom Boden in den ramponierten Schrank zu verfrachten.

Dann streckte er sich ausgiebig und schlurfte in die Küche, um Kaffee aufzuschütten. Denn seine Nacht war noch nicht vorbei.
 

Von all den Strapazen, die der arme Grünschopf durchmachen musste, bekam Tashigi rein gar nichts mit. Und selbst wenn... sobald sie ihren Rausch ausgeschlafen hatte, würde sie sich eh nicht mehr daran erinnern, wie er sie zu sich in die Wohnung trug, er es geschafft hatte, erst nach fünfzehn Minuten Kampf die Tür aufzuschließen, wie er sich verlief oder die Klamotten weggeräumt hatte. Sogar nicht, wie er ihr die nötigsten Kleiderstücke auszog.

Nichts... einfach nichts... Und wahrscheinlich war das wohl gut so. Sie müsste sich sowieso antun müssen, wie die Jungs sie auslachten.

Was für ein verrückter Tag! Und ein noch verrückter Abend.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#10
 

Shanks:

*ist vollkommen fix und fertig unter einem Tisch in der VIP-Lounge eingeschlafen*

*schnarcht ohrenbetäubend laut*

*ist mutterseelenallein im Paradise*

*träumt von Sanji*

*zuckt zusammen*

Tu mir nihiiiiiichts!

*jammert im Schlaf*

Weckstage

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Und die Outtackes am Ende sind mit am besten xD.

Hattet ihr die so wirklich in dem RPG, oder extra dafür geschrieben?
 

blumenpups: Teils, teils. Der Outtake mit dem angeblichen Überfall auf's Revier stammt aus Gini's Feder - und kommt tatsächlich noch vor XDDD Freut euch drauf! Die meisten anderen sind später dazugekommen und werden im RPG gar nicht weiter behandelt ^^
 

Lady_Tashigi: Ja, einige Spinnerein kommen spontan. Die meisten Sachen werden eingebaut und auch weiter ausgearbeitet. Ihr werdet es sehen, welche wir meinen =)

Aber letzendlich landen alle unseren bescheuerten Ideen in der FF, ob nun ausgebaut, oder nur am Ende erwähnt.
 

Frage 2! (Weils so schön war...): Wo spielt das eigentlich?!!
 

blumenpups: Wir haben per Foltertechnik endlich eine Antwort von einem der Jungs erhalten. Sogeking (Name von der Redaktion geändert) hat beim Anblick der Feder klein bei gegeben und ausgepackt: wir sind in den USA im Staate North Carolina, im Städtchen Greenville. Danke, Sogeking!
 

Lady_Tashigi: *hat gerade gelesen, wo die Redaktion der Spielkinder ist*

*googlet mal 'ne Runde*

...

Aaaaahhhh!

Alles klar, ist gekauft =D

Um ehrlich zu sein, ich hatte Null Ahnung, wo ich es hinpacken würde.

Gut gemacht, Pupsilein!
 

blumenpups: Immer wieder gerne, Sweetheart!
 

Es müssen auch keine Fragen sein.

Ein Rätsel wär doch auch ganz lustig!
 

@ Alwena93: Ja, Ace ist mit seiner Tanzbekanntschaft auf Trebe gegangen. Die Idee mit dem Video hat was XD Aber ganz so gemein sind wir dann doch nicht ^^ - Noch nicht...
 

@ Marimo_PB: Bezüglich der Kuina-Zorro-Angelegenheit: das wird noch aufgeklärt, keine Sorge. Mit Andeutungen speisen wir euch nicht ab ^.~ Und was Shanks in der Küche anbelangt...eine Mischung aus allen drei Mögklichkeiten würd ich sagen o___O
 

@ Aily-chan: Zumindest die Küche ist dreckig XD
 

@ Aily-chan: Aller guten Dinge sind zwei! XD Danke nochmal für's doppelte kommentieren, auch wenn's echt nicht nötig gewesen wäre!
 

@ Venominom: Oh ja, es WIRD ein lustiger Morgen XD Zorro ist eben ein bisschen begriffsstutzig, das darfst du ihm nicht übel nehmen ^.~
 

@ Keinseier: Wow. Also, wir meinen eigentlich: WOW!!! WTF?! Schätze mal, dass das dann wider Erwarten doch 'ne lange Nacht für dich war (wenn man bedenkt, wie viel Irrsinn wir uns schon zusammen getextet haben), aber dass du uns im Anschluss dann auch noch von oben bis unten komplett lobhudelst und uns in tiefe Verlegenheit stürzt...WOW! Aber erst mal: Herzlich willkommen auf unserem Traumschiff "Spielkinder Enterprise"! Mach's wie Shanks und schnapp dir 'nen Drink! Ein OS zu Zorros traumatischem Ace-fackelt-die-Küche-ab-Erlebnis ist bereits in Arbeit, Wünsche, die sich auf solche Andeutungen beziehen sind uns nämlich immer willkommen =D Diggen Dank noch mal und wir hoffen du bleibst uns auch in den folgenden acht Zilliarden Kapiteln treu! *____*
 

Okay, genug gefeiert - weiter geht's! Viel Spaß allerseits und danke für die lieben Kommentare, die ihr dagelassen habt =D

YAY! Bald ham' wir die 50 geknackt ^.~
 

Kapitel 11: Weckstage
 

Drei Stunden und unzählige Kaffeetassen später saß Zorro, die Beine von sich gestreckt und den Rücken gegen die Couch gelehnt, auf dem Boden im Wohnzimmer und rieb sich über die müden Augen, während er mit der anderen Hand den Controller hielt.

The Ballad of Gay Tony war zwar amüsant und ein gutes Spiel zum Zeitvertreib, dennoch hätte er lieber noch ein paar Stunden geschlafen, anstatt den erbärmlichen Rest der Nacht durchzuzocken.
 

Von Tashigi hatte er seit der Autofahrt nichts mehr gehört und er wusste nicht so recht, ob das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Alles, was er wusste, war, dass sie jetzt arbeiten musste und ihn allein dafür verantwortlich machen würde, sollte sie dort nicht aufkreuzen und Ärger bekommen.

Also rappelte er sich auf die steifen Beine und wanderte in die Küche, um ihr und sich selbst einen Kaffee zu holen. Dann schlurfte er, in Jogginghose und einem alten Shirt, in Richtung Schlafzimmer, um die Polizistin zu wecken.

Vor der Matratze ging er in die Hocke und rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter. "Tashigi - aufstehen."
 

Murrend wand sie sich auf die andere Seite. Sie war einfach noch viel zu müde und wohl auch noch viel zu angeduselt, um zur Arbeit zu gehen. Kein Grund der Welt würde sie jetzt aus dem Bett bekommen. Dafür war die Matratze einfach zu weich und die Decke viel zu warm und gemütlich, als dass sie sich jetzt da raus schwang und sich ihrem Cheffe stellen würde.

Unmerklich und benommen murmelte sie irgendetwas ins Kissen, bevor sie einfach wieder einschlief.
 

Ratlos kratzte Zorro sich am Hinterkopf. Das war ja ungefähr so schwierig wie bei ihm selbst.

Nachdenklich trank er einen Schluck Kaffee, doch auch das Koffein half seinen müden Gedanken nicht auf die Sprünge und am liebsten hätte er sich einfach neben ihr auf die Matratze fallen lassen und ebenfalls geschlafen.

Allerdings war er nicht lebensmüde, denn Ben würde ihn zweifelsohne filetieren, sollte er es wagen, nicht aufzukreuzen. Und das, wo er in den letzten zwei Tagen nichts anderes getan hatte, als zu schuften.

Unverschämtheit sondergleichen.
 

"Gut. Schlaf weiter. Ich ruf dann bei Smoker an und sag ihm, du kommst nicht, weil du total verkatert bist", informierte er sie dann und wartete gespannt ab, ob darauf eine lebhaftere Reaktion folgen würde.
 

Eher schlafend als lebendig hob Tashigi den Daumen. Guter Plan! Dann könnte sie wenigstens weiter ihren Rausch ausschlafen. Bis jetzt hatte sie noch nicht mal bemerkt, dass sie nicht zu Hause war, sondern im Bett von Zorro lag. Egal, bett blieb Bett, da gab es nichts dran zu rütteln. Und solange sie Polsterung unter sich hatte, war ihr der Rest total Rille.
 

Der Moderator lachte leise, zuckte dann gleichgültig mit den Schultern und griff nach ihrer Jacke. Wenn sie das so wollte, würde er das tun. Und er war tierisch gespannt darauf, wie der Polizist reagieren würde.

Irgendwann hatte er endlich ihr Handy herausgefischt und schaltete sich durch das Kontaktmenü, bis er die Durchwahl zum Präsidium fand und wählte.
 

Immer noch halb im Schlaf wand sie sich erneut auf die andere Seite. Komasaufen war eigentlich nie ihr Ding gewesen, aber irgendwann gab es immer ein erstes Mal. Aber dass es jetzt schon soweit war...?

Naja, was passiert war, war nun mal passiert, daran ließ sich nicht mehr ändern oder rütteln. Dennoch... so was würde in Zukunft wohl eher in die Schublade "Selten" oder "Nie wieder" fallen.
 

Gleichgültig nahm der Grünhaarige noch einen Schluck von seinem Kaffee, lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die Wand und wartete drauf, dass jemand abnahm.

Währenddessen ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Außer vielleicht Tashigi in seinem Bett, aber darauf war er vorbereitet gewesen.
 

Langsam wurde Tashigi, eher ungewollt, wach.

Ihr Kopf protestierte und zwang sie dazu endlich ihren Arsch aus dem Bett zu schleifen. Aber sie wollte nicht. Sollte ihr Kopf doch machen, was er wollte.

Brummelnd rollte sie sich auf den Bauch, schnappte sich ein Kissen, stülpte es sich über den Kopf und hielt sich die Ohren zu. Vielleicht würden die Kopfschmerzen dadurch ja verschwinden…? Denkste!

Zwar war es jetzt dunkel unter dem Kissen, sie hatte aber immer noch einen tierischen Schmerz in ihrem Schädel.
 

Und dann...nun ja, dann wurde abgenommen.

"HIMMELHERRGOTTNOCHMAL, BIN ICH DENN NUR VON IDIOTEN UMGEBEN?! TASHIGI, WO ZUM TEUFEL BLEIBST DU? SCHWING DEINEN ARSCH SOFORT HIERHER!!!"

Zorro blinzelte ein paar Mal verwirrt und hielt sich dann das Telefon ein Stück vom Ohr weg - denn die klingelten auch jetzt schon und auf mehr wollte er es nicht ankommen lassen.
 

Selbst Tashigi konnte das Gezeter des Mannes am anderen Ende der Leitung durch das Kopfkissen hören.

Sie streckte ihren Arm nach dem Hörer aus und nahm ihn entgegen. Das wollte sie Lorenor nun wirklich nicht antun. Dann wanderte der Hörer unter das Kissen an ihr Ohr.

"Morgen Chief... Tut mir Leid, aber ich werde heute wohl nicht zur Revier kommen können", murmelte sie verschlafen in den Hörer. Nun hieß es beten! Bloß nicht ins Ohr brüllen, sonst würde wohl ihr Kopf platzen.
 

Wortlos reichte er ihr das Telefon, rutschte ein Stück näher an die Matratze heran und schnappte sich dann eines der Kissen.

Das ganze konnte wohl noch was dauern, also konnte er es sich ja auch ein bisschen gemütlich machen. War ja schließlich immer noch sein Zimmer.

"WAS SOLL DAS DENN HEIßEN?! WILLST DU MICH VERARSCHEN?!"
 

Tashigis Ohren klingelten bedrohlich. Heiland, wie konnte man nur so ein Organ haben?

"Mir geht's heute nicht so gut, Entschuldigung...", gestand sie kleinlaut. Was anderes fiel ihr nicht mehr ein. Wenn sie ihm jetzt beichten würde, dass sie letzte Nacht zu tief ins Glas geschaut hatte, würde er höchstpersönlich ihr Grab schaufeln. In der Hinsicht war ihr Chef ein richtiger Mistkerl.
 

Zorro rieb sich erneut über die Augen, um sich selbst am einschlafen zu hindern. Erstens, weil die Show gerade äußerst amüsant war und zweitens...weil...verdammt, er war müde.

Am anderen Ende der Leitung herrschte nun totenstille.

"...ist es wegen der Beule? Wenn ich den Kerl noch mal in die Finger kriege, dann…", fuhr Smoker unbeeindruckt fort und der Grünhaarige musste perplex feststellen, dass er anscheinend eine grenzenlose, sadistische Fantasie besaß.
 

Auch die junge Polizistin schmunzelte, musste dann aber doch etwas lachen. "Naja, es... dreht sich halt alles...", gestand sie. Es war nicht gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Schon ziemlich amüsant, was er so mit dem Grünschopf anstellen würde. Besser wäre es, wenn Lorenor sich sein Grinsen verkniff.
 

Smoker seufzte tief und brummig. "Gut. Dann bleib zu Hause, bis du wieder fit bist." Und damit legte er auf.

Zorro schmunzelte leicht und tastete mit geschlossenen Augen nach den beiden Kaffeetassen. "Sehr verständnisvoll, dein Chef", kommentierte er trocken, erfasste dann endlich die beiden Tassen und zog sie umständlich zu sich heran.
 

Ein lautes Seufzen war von ihr zu Hören, bevor sie den roten Knopd am Hörer drückte und das Telefon einfach neben sich liegen ließ. Gut, dass ihr Chef so ein netterKerl sein konnte.

Dann sah sie wieder auf das Display des Handys. 12 Anrufe in Abwesenheit... Darunter war die Nummer von Smoker, Drake und Revi. War ja klar, sobald es um ihren Job ging meldete sich auf einmal jede Sau.
 

Grimmig und immer noch verschlafen rappelte sie sich nun doch auf. Der Kaffee roch einfach viel zu gut, als dass sie einfach liegen bleiben konnte. Erschöpft fuhr sie sich durch's Haar, bis ihr dann erst auffiel, dass sie nicht in ihren eigenen vier Wänden war. Was ging denn hier ab?
 

Umständlich schielte der Grünhaarige, halb liegend, halb sitzend zu ihr hoch. "Kaffee?", bot er dann großzügig an, hielt ihr die Tasse hin und rappelte sich dann mühsam wieder auf, bevor er doch noch in Versuchung kam und sich auf's Ohr legte.

Dann kratzte er sich am Hinterkopf, gähnte und strich sich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn. "Ich geh gleich Brötchen holen, falls du was essen willst", informierte er sie dann und streckte sich erst mal ausgiebig.
 

Dankend nahm sie den Kaffee entgegen, sah sich dann erstmal verwirrt um.

"Ehhh... dumme Frage aber... warum liege ich in deinem Bett?"

Oder noch besser, wie ist der ganze Abend eigentlich gestern verlaufen? Sie wusste einfach nichts mehr, nur noch Bruchteile aus der Diskothek, wie sie mit Lorenor quatschte… Danach wusste sie nichts mehr. Sie hoffte nur, dass sie nicht all zu viel Müll erzählt hatte. Sonst würde sie noch auf den Weg zur Haustür ihre Schuhe anziehen und vor ihm flüchten, in der Hoffnung, ihn nie wieder zu sehen.
 

Verblüfft sah er sie an, dann grinste er und musste sich das Lachen gewaltig verkneifen.

Gut, das nannte man dann also Filmriss.

Er selbst hatte das auch schon einige Male durchmachen müssen und daher wusste er aus leidgeprüfter Erfahrung, wie frustrierend das sein konnte. Und er wusste, wie verarscht man sich vorkommen konnte.

Aber weil er nun mal tief im Innern doch kein Unmensch war, würde er sie aufklären. "Deine Wegbeschreibung nach Hause war etwas...ungenau, deshalb hab ich dich mitgenommen", erklärte er dann.
 

Tashigi zog ihre Augenbrauen etwas zusammen, sah den Mann neben sich fragend an. "Ich hab euch den Weg beschrieben?" Nein, da war einfach nichts dergleichen in ihrem Kopf. Sie wusste noch nicht mal mehr, wie sie den Club verlassen hatte. Sie betete, hoffte, dass sie sich nicht übergeben hatte. Das würde sie nicht verkraften.
 

"Wenn man 'links und irgendwann wieder rechts, mehr weiß ich auch nicht' als Beschreibung ansehen kann, dann ja", grinste er zurück, kratzte sich am Hinterkopf und griff sich dann seine Jacke, die er über die Tür gehangen hatte.

"Also...ich werd dann mal was zu Essen organisieren. Bin gleich wieder da", erklärte er dann und zog sich die Jacke über. Dann hielt er noch einmal kurz inne.

"Kaffee ist in der Küche, und sonst...tu, was du willst."
 

Peinlich gerührt lief sie rot an, wusste gar nicht, was sie dazu sollte. Kurz rieb sie sich über das errötete Gesicht. Sie hatte sich also doch peinlich benommen.

Dann fing sie an zu schmunzeln. "Bring 'nen Strick und 'n wackligen Stuhl mit!!!", rief sie ihm noch nach, als er dann aus der Tür verschwand. Ihr war gerade mehr nach Selbstmord als nach Essen zu mute. Obwohl Essen nicht schlecht war. Ihr war eher weniger übel, dafür strafte sie ihr Brummschädel umso mehr. Müde rappelte sie sich auf die Beine, streckte sich einmal nur kurz und ging dann in die Richtung, woher man den Kaffee schon riechen konnte.
 

Es war ihr ziemlich unangenehm, dass sie sein Bett in Anspruch genommen und ihm überhaupt eher Unannehmlichkeiten bereitet hatte. Dafür hatte sie schon ziemlich was gut zumachen und sie wusste auch schon wie.

Sie griff nach ihrem Handy und rief Drake an. Sie war Lorenor schon ziemlich viel schuldig und langsam war's auch mal an der Zeit, das wieder gut zumachen.
 

"Findest du alles in der Küche!", rief Zorro feixend über die Schulter, bevor er die Haustür hinter sich zufallen ließ.

Wenig später stand er draußen auf der Straße und hielt nach dem Bäcker Ausschau, der eigentlich in Sichtweite sein sollte.

War er aber entweder nicht oder er war einfach zu blöd zum gucken.
 

Schnaubend schob er die Hände in die Hosentaschen. Frühstück holen war jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung und nicht selten hatte er danach den Weg nach Hause nicht mehr gefunden.

Aber heute nicht. Nicht mit ihm.

Entschlossen stapfte er voran, auf dem Weg, den er für den falschesten hielt. Denn ansonsten würde er sich wohl gnadenlos verirren.
 

= = =
 

Wieder musste Tashigi schmunzeln. Wenigstens einer, der Sinn für Humor hatte.

Es klingelte am Hörer, bis Drake dann doch noch abgenommen hatte. "Hey Partner, wie geht's dir? Unser Chief hat mir schon bescheid gesagt...", fing er an loszubrabbeln.

"Es geht, hab nur ziemliche Kopfschmerzen...Kannst du mir einen Gefallen tun?"

"Schieß los."

"Kannst du mit unserem Dienstwagen vorbeikommen?"

"Wie du meinst..."

Dann gab Tashigi ihm noch die Adresse durch, woraufhin Drake nur verwundert fragte, warum sie nicht zu Hause sei. Aber das konnte man auch noch später klären.
 

= = =
 

Eine halbe Stunde später gab er die Taktik, einfach wieder den Weg zurückzugehen, den er gekommen war, ebenfalls auf.

Es war zum verzweifeln, und unglaublich demütigend noch dazu, aber so schnell würde er sich schon nicht unterkriegen lassen.

"Okay", murmelte er mehr zu sich selbst als zu irgendjemand anderen und sah sich um.

Wie durch ein Wunder schaffte er es dann, endlich wieder in die Straße einzubiegen, in der er wohnte - zwar ohne Brötchen, aber immer noch besser, als gar nicht mehr zurück zu finden.
 

= = =
 

Mittlerweile saß Tashigi am Tisch und trank ihren Kaffee.

Sie war froh wenigstens irgendetwas im Magen zu haben, auch wenn's nur diese braune Dümpelbrühe war. Dann sah sie auch die Uhr. Kurz halb acht, wo blieb denn der Grünschopf? Der Bäcker war doch nur um die Ecke!

In der Stadt kannte sie sich relativ gut aus. Nicht verwunderlich, so viel, wie sie zusammen mit Drake immer Streife fuhr. Da merkte man sich hin und wieder ein Eckchen der Gegend.
 

Eine Weile lang stand der Grünhaarige unschlüssig vor der Tür, die Wohnungsschlüssel in der Hand und viel zu beschämt, um wieder hinein zu gehen, so ganz ohne Ausbeute.

Es war unglaublich peinlich, aber wenn er es sich recht überlegte, wäre es bei ihm durchaus denkbar, wenn er sagen würde "Ich geh nur mal eben Zigaretten holen" und dann nicht wieder käme.

Traurig aber wahr, seine Orientierung war praktisch nicht vorhanden.

Nach einem kurzen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk seufzte er, fuhr sich durch das kurze Haar und schloss die Tür auf, um sich ihrem Gespött zu stellen. Davon, dass er dumm rum stand, würden die Brötchen schließlich auch nicht zu ihm kommen und mit ein wenig Glück hatte Sanji so viel Voraussicht besessen, Aufbackbrötchen einzukaufen.

Missmutig und mit leeren Händen schlurfte er also in die Küche. "Wieder da."
 

Etwas hinter der Wandecke hervorlugend musterte sie den Mann, der gerade die Wohnung betratt. Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen. Wo waren denn nun die Brötchen?

"Ehh... hast du nicht was vergessen?"

Er war so lange unterwegs und er hatte es trotzdem nicht geschafft Brötchen zu besorgen?! Verrückt!
 

Zorro warf ihr einen kurzen, vernichtenden Blick zu.

Hielt sie ihn denn für total beschränkt? Natürlich wusste er, dass er bei der Aktion 'Brötchen-Holen' das Entscheidende nicht bei sich trug. Und das er unverhältnismäßig lange dafür gebraucht hatte, sowieso.

Aber er beschloss, sie nicht darüber aufzuklären, warum dass so war, denn dann hätte er auch sein Manko zugeben müssen. Und das tat er nie. Obwohl es offensichtlich war.

Stattdessen flüchtete er sich also zum Tiefkühlschrank und atmete erleichtert durch, als er die Tüte Aufbackbrötchen fand.

Triumphierend beförderte er sie ans Tageslicht. "Hab noch welche da!"
 

Sie sah ihm fragend bei seiner Tätigkeit zu. Veilleicht hatte er ja einen Kumpel getroffen und sich fest gequatscht, aber eigentlich ging es sie ja nichts an.

Plötzlich klingelte ihr Diensthandy. Drakes Nummer erschien auf dem Display. Sie drückte den roten Hörer, ohne abgenommen zu haben und rappelte sich dann auf. "Gleich wieder da..."

Schnell nahm sie sich ihre Schuhe und schlüpfte hinein, um im nächsten Augenblick aus der Haustür zu verschwinden.
 

= = =
 

Noch während er triumphierend die kalte Brötchentüte in den Händen hielt, verschwand die Polizistin ohne weitere Erklärung aus seiner Wohnung.

Irritiert blinzelnd sah er ihr nach und blieb bestimmt noch ganze zwei Minuten reglos so stehen, bevor er die Tüte wieder sinken ließ und frustriert schnaubte.

Schön, sollte sie doch machen, was sie wollte. Ihm doch egal.
 

Um einiges mieser gelaunt, als ohnehin schon wegen der verpatzten Aktion, riss er den Backofen auf und pfefferte den Inhalt der Tüte gleichgültig hinein. Dann stellte er ihn an und ließ die Klappe krachend wieder zufallen, während er sich gedanklich einredete, dass ihn das Verhalten der Polizistin vollkommen kalt ließ.

Tat es zwar nicht, aber das war eine unwichtige Nebensache, die sich recht gut verdrängen ließ.
 

= = =
 

Unten angekommen wartete Drake schon auf sie, sah sie nur fragend an, als sie aus der ihm unbekannten Haustür trat.

"Hey, sag mal wieso bist du ni-?"

„Erklär ich dir nächsten Mal...“, fuhr sie ihm ins Wort, lächelte dabei nur etwas, trat auf ihn zu und begrüßte ihn. Skeptisch wich er zurück.

"Tash, du riechst wie 'ne Kneipe! Hast du was getrunken und kommst deswegen nicht zur Arbeit?"

Kurz wich sie zurück, hielt sich eine Hand vor den Mund. "Oh Mann, merkt man das so hefitg? Bitte, sag's nicht Smoker!" Es war ihr peinlich, hatte gehofft er würde es nicht merken, aber nun gut... Daran ändern konnte man eh nichts mehr.

"Ach Unsinn, ich sag schon nichts!", versicherte Drake seiner Partnerin, lächelte ihr nur vielsagend zu, damit sie sich nicht so schlecht fühlen musste.

Tatsächlich half es ihr, wenn er auf ihrer Seite stand. Einen besseren Partner konnte man einfach nicht haben.

"Warte kurz..." Hastig eilte sie zum Beifahrersitz und kramte etwas aus dem Handschuhfach hervor. "Hör mal, ich muss dich was fragen...", fing sie an und versuchte Drake ihren Standpunkt klar zumachen.
 

Während Lorenor weiter vor sich hinmurrte, erklärte Tashigi ihrem Freund die Lage und versuchte ihn weiter dazu zu kriegen, dass er endlich nachgab und auf Tashigis Plan einwilligte. Mit einem Seufzen fuhr sich Drake über das Kinn, wusste echt nicht, was er davon halten sollte, aber nun gut...

"Und du weißt auch, was du da tust, Tash?"

"Hundertprozentig sicher!!"

"Nun gut, ich vertrau dir..." Mit diesen Worten stieg er wieder in das Dienstfahrzeug und drehte den Zündschlüssel. "Und vergiss nicht, was die Bedingungen sind, okay?!"

"Vergesse ich schon nicht. Danke, Partner!", salutierte sie grinsend, bedankte sich noch zig Male und spurtete dann wieder die Treppen rauf. Ein Fehler, der ihre Kopfschmerzen noch schlimmer werden ließ. Sie verlangsamte ihren Schritt, rieb sich nur noch über die schmerzende Schläfe und trat dann wieder in die Wohnung ein.
 

= = =
 

Zorro beäugte sich indessen vor dem Spiegel im Badezimmer.

Durfte doch nicht war sein, dass Paintballkugeln tatsächlich so eine derbe Wucht besaßen.

Die Flecken, die gestern bloß leicht bläulich gewesen waren, strahlten nun in einem satten violett. Okay, es hatte ein wenig wehgetan, aber dass das solche Auswirkungen hatte, hatte ja keiner ahnen können.

Allerdings hatte er unter diesen Bedingungen nicht unbedingt Lust dazu, das Ganze nachher noch mal zu wiederholen.

Seufzend zog er sich das Shirt wieder über den Schädel und hörte dann die Wohnungstür zuschlagen.

Aha. Sie war also wieder da.
 

Mittlerweile waren ihre Kopfschmerzen bis ins Unerbittliche gestiegen. Unfassbar, wie heftig einem der Kopf schmerzen konnte!

Erleichtert ließ sie sich wieder auf den Stuhl sinken, zog auch gleich ihre Tasse Kaffee näher zu sich. Den hatte sie jetzt bitter nötig, ebenso wie eine ausgiebige Dusche. Aber das konnte sie auch noch zu Hause machen.

Leicht nippte sie an ihrer Tasse, versuchte sich nicht an dem Gesöff die Zunge zu verbrennen. Dann überlegte sie. Hoffentlich konnte sie mit ihrer Idee wieder einiges gut machen.
 

Die Hände in den Hosentaschen vergraben schlurfte der Grünhaarige zurück in die Küche, schnappte sich seine leere Tasse vom Tisch um sie nachzufüllen und warf einen kurzen Blick auf die Brötchen.

Dann sah er kurz zu Tashigi. "Na? Alles erledigt?", grinste er sie an, bevor er sich daran machte, Besteck, Teller und den ganzen Frühstückskram herauszusuchen.
 

"'Türlich...", grinste sie nur knapp und zog etwas aus ihrer Hosentasche, nur um es im nächsten Augenblick über die Schulter hinweg ihm entgegen zustrecken.

Es war das Tape mit den Aufnahmen vom Vortag.

Tashigi hatte mit Drake darüber gesprochen und hatte so lange auf ihn eingeredet, bis er schließlich nachgab. Für Tashigi würde er sowieso alles machen, von daher konnte er nicht "Nein" sagen.

"Hier, das bin ich dir schuldig...", sagte sie nur knapp. Aber was nun in der Ausstrahlung zu sehen sein würde und was nicht, darüber müssten sie wohl noch mal reden.
 

Vollkommen irritiert hielt er darin inne, die heißen Brötchen aus dem Backofen zu fischen und starrte fassungslos auf das Tape, dass sie ihm hinhielt.

Dabei vergaß er, dass er ein Brötchen in der Hand hielt, verbrannte sich die Pfoten und ließ es leise fluchend fallen, aber im Grunde war ihm das egal.

Wie vor den Kopf gestoßen nahm er wie mechanisch das Tape entgegen, unfähig, auch nur einen Piep von sich zu geben.
 

Dann zog er skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. "Und das ist dein Ernst?", hakte er nach, denn eigentlich hatte er gedacht, das Material nie wieder in die Hände zu kriegen.

Nicht, nachdem sie es ihnen erst so erfolgreich abgeknüpft hatte.
 

Sie erschrak sich etwas, als er alles stehen und liegen, beziehungsweise fallen ließ, musste dann aber doch etwas lächeln. Er schien etwas verblüfft über ihre Entscheidung zu sein.

"Zwar müssen wir noch darüber reden, was gezeigt wird und was nicht, aber ansonsten geht's in Ordnung..." Mit einer kurzen Handbewegung nahm sie wieder ihren Kaffee in die Hand. Sie hatte zwar auch nicht damit gerechnet das Bildmaterial wieder rauszurücken, aber immerhin...

"Damit sind wir wieder quitt!"
 

Fahrig nickte er, wendete das Tape einige Male in den Händen und fragte sich gedanklich, ob Ben das aufheitern würde. Dann würde ihm der Dreh vielleicht erspart bleiben.

Dann legte er es entschlossen bei Seite und angelte die restlichen Brötchen aus dem Backofen, den Rücken dabei zu ihr gewandt. "Danke."
 

Auch Tashigi saß mit dem Rücken zu ihm, schloss die Augen, die Tasse mit beiden Händen etwas vor sich haltend und musste dann doch etwas lächeln. Genau dieses Wort wollte sie von ihm hören. Dann konnte sie sich wenigstens sicher sein, dass sie ihm mit dem Tape helfen konnte.

"Kein Ding!" Wer weiß, vielleicht würden sie ja die Aktion mit der Festnahme ganz weglassen, aber das bezweifelte sie stark. Zwar war es ihr mehr als unangenehm auch nur annähernd in der Glotze aufzutauchen, aber das war es ihr Wert. Sie müsste sich wohl aber noch bei Drake bedanken. Vielleicht mit einer Packung Donuts...
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

# 11
 

Meanwhile at....
 

Sanji's:

*schnarcht im Bett noch seelenruhig vor sich hin*

*Kissen unterm Arm geklemmt*

*rosa LOVE COOK Boxershorts guckt unter der Decke raus*

*säuselt vor sich hin*

Oh, Tashi-Maus, das wäre doch nicht nötig gewesen...

Marimo, tu die Spinne da...nein. Tu sie...WAAAAAH!

*schreckt auf*

*setzt sich kerzengerade hin*

*schaut sich panisch um*

*atmet tief durch*

Puh...noch mal Glück gehabt.

*keine SPinne weit und breit zu sehen*

*leider auch kein Tashi-Mausi*

*DEPRIMIERT*

=____\\\\\\
 

PS: Tut mir leid an alle, die das Kapitel schon gelesen haben, BEVOR ich meinen Fehler bemerkt hab! Es war unverantwortlich, euch dieser Gefahr für Augenkrebs auszusetzen! Ich wusste, ich hab irgendwas vergessen... >___>

Nackte Tatsachen

HOOOOOOOW TOOOOOOOOOOO....HEUTE:

Wie bekomme ich eine möglichst lange und verdammt geile FanFiction für Animexx hin?
 

Man nehme:

2 total gestörte Mädels mit einem gewaltigen Dachschaden. Dazu einen Löffel extra viel Langeweile und einen Schluck "Yinchen vermissen". Das alles zu einen pampigen Brei im RPG verrühren. Ist der Brei zu fest und schwer verdaulich, einen Schluck Lachflash dazu geben. Und wenn das immernoch noch nicht flutscht, sollte man möglichst noch einen hinter die Binde kippen (was bei uns allerdings nicht nötig war!).

Dann noch einige Serien und Filme reinwerfen, alles gut verrühren und die Story ungefähr eine halbe Stunde ziehen lassen. Das dann alles in den Absurditäts-Ofen stecken und dann bei 120 Grad Schwachsinn einheizen. Damit man bei so vielen Kapiteln nicht Dünnpfiff bekommt, einfach noch circa 10 Minuten an frischem Kitsch abkühlen lassen.

Dann kann man endlich genießen und sich nach einigen Szenen ordentlich Schrott lachen!

Einfach mal ausprobieren!
 

ACHTUNG! ACHTUNG!

An alle, die das letzte Kapitel lesen mussten, bevor wir den Schwachsinnsfehler entdeckt haben: wir entschuldigen uns ernsthaft für die Augenkrebsgefahr, der wir euch ausgesetzt haben. Das war wirklich unverantwortlich von uns und wir werden uns Mühe geben, dass das nicht wieder vorkommt.

(Eigentlich war alles pups Schuld, aber sie schreibt so gerne in der 'wir'-Form. Dann fühlt sie sich in ihrer Schizophrenie so schön bestätigt.)
 

@ Marimo_PB: Nein, es war nicht mit Absicht >_> Tut mir sehr leid! Und ja: so einfach kriegen die Jungs es von uns nicht gemacht, aber was genau sie am Studio erwartet, wird erst im nächsten Kapitel verraten!
 

@ Lady_Tashigi: Hab's gemerkt! =_____=
 

@ Venominom: Schenkst du ihm ein Navi? Ich hab dafür leider kein Geld, aber eine ratsame Anschaffung wäre es auf jeden Fall. Vielleicht sollten wir ein Spendenkonto einrichten o__O
 

@ Keinseier: Ja, gelle? Übelkeit ist viiiiiiiiel schlimmer. Zorro pennt nicht, weil er das Spiel langsam aber sicher durchkriegen muss, weil Ben ihn ansonsten auseinander nimmt XD Und, nein, es war keine Einbildung. Wir schreiben das RPG im FF-Stil, Gini übernimmt Tashi, ich Zorro, die Nebencharaktere werden einfach irgendwie mit reingebracht *^^*
 

@ Alwena93: WAS genau später gezeigt wird, wird noch nicht verraten. Aber so viel sei gesagt: es wird lustig und es kommen Aliens drin vor. Bleib gespannt!
 

@ Aily-chan: Seh ich genau so! RRRRÄÄÄÄSPÄKT!
 

Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch einmal für diese ganzen, unglaublich liebenswerten Kommis!

Mittlerweile sind's schon 24 Leute, die's auf der Favo-Liste haben und fünf Leute, die uns regelmäßig ihre Meinung geigen. Wir hätten nie damit gerechnet, dass die Story so dermaßen boooooomt!

Wir haben euch ein kleines Dankeschön in der Charakterliste hinterlassen. Ist ein bisschen klein, kommt demnächst aber auch auf abgemeldet zu den FA's ^.~
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/507413/1677076/
 

Kapitel 12: Nackte Tatsachen
 

Danach beschloss er, lieber kein Wort mehr darüber zu verlieren.

Kurz spielte er mit dem Gedanken, Ben anzurufen und ihm alles brühwarm zu erzählen, um dem Drehtag zu entgehen, aber andererseits war der gestern so geladen gewesen, dass er ihm vermutlich kein einziges Wort abkaufen würde.

Also verfrachtete er die Brötchen in einen Korb, den Sanji irgendwann einmal frustriert angeschleppt hatte, weil er es leid war, alles auf dem Tisch ablegen zu müssen, und stellte ihn mitten auf den Tisch, bevor er sich ihr gegenüber sinken ließ. "Guten!"
 

"Danke..."

Man verstand sich auch mit wenigen Worten, auch wenn die Spannung zwischen den beiden irgendwie anders schien als vorher. Vielleicht hatte sie sich gestern so sehr daneben benommen und sonst noch was angestellt, dass er sie einfach nur noch loswerden wollte. Sie konnte es ihm nicht verübeln, sie würde wohl kaum anders reagieren.

Tashigi nahm sich eines der warmen Brötchen und schnitt sich dieses dann auf. Hoffentlich würden sich bald ihre Kopfschmerzen wieder legen.
 

Eine Weile lang hielt er unentschlossen sein Brötchen in der Hand, bis er erkannte, dass er eigentlich nicht den geringsten Hunger hatte.

Seufzend legte er es wieder bei Seite und fuhr sich durch das müde Gesicht, kratzte sich im Nacken und gähnte dann herzhaft.

"Verdammt, bin ich müde...", murmelte er dann und erst dann fiel ihm auf, wie abweisend er auf sie wirken musste.

Schlagartig errötete er ein wenig und linste vorsichtig zu ihr herüber. Wenn er so vollkommen übermüdet war und fertig mit der Welt, dann war er meist unheimlich gereizt und wortkarg, aber das konnte sie ja nicht wissen. Sie kannte ihn immerhin noch nicht.

"Tut mir Leid. Ich muss mich nur mal ordentlich ausschlafen, dann bin ich wieder besser drauf. Hat nichts mit dir zu tun", rang er sich schließlich zu einer Erklärung durch und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
 

Tashigi grinste nur etwas schief, während sie sich das Brötchen zu ende schmierte.

"Schon okay..." Sie war anscheinend auch nicht besser. Ihre Kopfschmerzen setzten ihr ziemlich zu und sie schwor sich ab diesem Zeitpunkt, nie wieder so viel zu trinken. Apropos... "Ich hoffe ich hab mich gestern nicht all zu sehr daneben benommen." Peinlich gerührt starrte sie auf ihr Brötchen, hoffte, dass ihre Röte nicht all zu sichtbar war. Es war ihr immer noch peinlich.

Wahrscheinlich wusste er nun mehr über sie, als ihm lieb war. Wie konnte man unter solchen Bedingungen noch Respekt vor einem Officer haben?
 

Zorro schmunzelte leicht und schüttelte dann den Kopf. "Nein, ist schon okay."

Auf Anhieb fielen ihm gut zwanzig Personen ein, die im betrunkenen Zustand schwieriger zu handhaben waren als Tashigi, und wenn er sich ein paar Sekunden Zeit nahm, dann noch mindestens dreißig Leute, die er nie wieder hacke erleben wollte.

Und wenn er dann an sich selbst dachte, wenn er betrunken war, war er sich sicher, dass das niemand mehr toppen konnte. Allerdings kam dieser Zustand so selten zu Stande, dass das nicht weiter erwähnenswert war. Gute Gene waren manchmal ein Segen.

In seinem Fall erleichterte das seinen Geldbeutel enorm, denn das Letzte mal, als er einen über den Durst getrunken hatte, hatte er das halbe Bistro auseinander genommen, ohne am nächsten Tag noch etwas davon zu wissen.

Aufgewacht war er am nächsten Morgen in Sanjis Wohnung, mit angeknacksten Rippen und einigen Blutergüssen, die von der Wut des Kochs zeugten und ihn daran hinderten, diesen elementaren Fehler noch einmal zu begehen.

"Wirklich halb so wild", meinte er dann grinsend.
 

Mit einem leichten Lächeln wand sie sich wieder ihrem Frühstück zu. "Wenn du das sagst..." Im nächsten Augenblick wünschte sie sich, nicht von ihrem Brötchen abgebissen zu haben. Sie hatte das Gefühl, als hätten sich ihre Organe auf links gedreht und würden ihren Magen als Hüpfburg missbrauchen. Mit einem Mal ließ sie ihr Frühstück wieder auf den Teller fallen, lehnte sich auf dem Stuhl zurück, legte den Kopf in den Nacken und unterdrückte ein lautes Aufstöhnen.
 

Der Grünhaarige verkniff sich einen spöttischen Kommentar mit aller Macht, dann meldete sich sein Magen schließlich doch pflichtbewusst und er lange quer über den Tisch und nahm sich ihrem Brötchen an.

Ganz offensichtlich vertrug sie es ohnehin noch nicht, da konnte er es auch selbst essen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Alles nur gute Absichten.

Dann füllte er ihre beiden Tassen wieder auf und schob ihr ihre hin. "Hier. Bringt dich wieder auf Vordermann."
 

"Danke, das hoffe ich doch!", grinste sie nur schief, nahm sich dann ihrer Tasse an und war dankbar, dass er wenigstens zu viel Anstand hatte und die Klappe hielt.

Als sie ihre Tasse wieder abgestellt hatte, legte sie ihre Unterarme auf den Tisch und stützte sich auf diesen ab. "Jetzt mal ehrlich... Wenn ich euch das Tape überlasse, wie viel wollt ihr zeigen?"

Nun, wenn sie es nicht im Fernsehen ausstrahlen würden, dann würde es kurze Zeit später auf ihrer Homepage zu finden sein, da war sie sich sicher. Vielleicht konnte man da doch einen Kompromiss finden.
 

Ratlos zuckte Zorro mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Dafür bin ich nicht zuständig. Das regeln Ben und Lysop", meinte er dann und war sich ziemlich sicher, dass das meiste ausgestrahlt werden würde. Einschließlich der Verhaftung und seinem katastrophalem Fehltritt, eine Polizistin anzuschießen.

Manchmal wünschte er sich wirklich, er wäre auch dafür noch zuständig.
 

In dem Moment vibrierte irgendetwas in seiner Hosentasche, aber er brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass es sein Handy war. Seufzend zog er es aus der Hosentasche und warf einen kurzen Blick auf das Display, bevor er den Anruf annahm.

"Was willst du?"

"Sag mir bitte, du hast keine Scheiße gebaut, Marimo", schlug ihm Sanjis flehende Stimme entgegen.

Zorro schnaubte entrüstet. "Wofür hältst du mich?"

"Für meinen schlimmsten Alptraum?"
 

Schief lächelnd sah sie dabei zu, wie der Grünschopf abhob und anfing in das Handy zu quatschen. Dann seufzte sie, spielte an ihrer Tasse rum und hoffte, dass nicht zu viel ausgestrahlt werden würde. Ansonsten würde sie wohl das Tape wieder an sich nehmen müssen und sie wären immer noch nicht quitt, so bitter es auch war.

Auch sie war sich sicher, dass mehr gezeigt werde würde, als ihr lieb war. Wahrscheinlich müsste sie wohl vorher mit diesem Ben reden, bevor sie das Band einfach so übergeben würde. Nicht, dass sie dem Mann ihr gegenüber nicht trauen würde, so war das ganz und gar nicht (er hatte ihre Lage letzte Nacht nämlich kein bisschen ausgenutzt, wie es ihr schien), aber dennoch... Sie hatte Drake etwas versprochen, das musste sie dann auch halten.
 

"Hast du was von Ace gehört?", fragte Sanji schließlich seufzend und Zorro zuckte mit den Schultern, bis ihm einfiel, dass er das ja gar nicht sehen konnte.

"Nö. Aber der kommt klar. Ich hab übrigens das Tape."

"Du hast was?!“

"Das Tape."

"Welches Tape?!"

"Das Tape."

"Das Tape?!"

"Jahaaa, das Tape."

"Ich bin in fünf Minuten da."

Und damit legte Sanji ohne ein weiteres Wort auf. Kopfschüttelnd steckte der Grünhaarige sein Handy wieder weg und trank einen Schluck Kaffee, bis er Tashigis nachdenkliche Miene bemerkte. "Keine Panik. Komm nachher einfach mit und rede mit Ben, was klar geht und was nicht. Der ist eigentlich recht vernünftig."
 

Tashigi lachte nur leise vor sich hin, als er diese absolut sinnlose "Diskussion" (wohl mit dem Blondchen) führte. Da schien jemand echt verwundert zu sein, okay, Lorenor schien das auch nicht gerade als selbstverständlich zu betrachten, was das Tape anging, aber naja. Sie wollte niemanden etwas schuldig sein.

"Wenn das für euch klar geht, gerne.", erwiderte sie nur, trank dann ihren Kaffee aus und fing an sich über die Stirn zu reiben.
 

Grinsend verschränkte Zorro die Arme im Nacken und kippelte mit dem Stuhl vor und zurück. "Gut, dann wäre das schon mal geklärt", stellte er zufrieden fest und trank ebenfalls seinen Kaffee aus, ohne zu wissen, die wievielte Tasse das mittlerweile überhaupt war. Aber eigentlich war das auch gar nicht so wichtig, Hauptsache, es hielt ihn halbwegs wach.

Dann hielt er inne. "Ähm...falls du duschen willst oder so, kann ich dir Klamotten leihen", meinte er dann peinlich berührt.
 

Verwundert und mit geröteten Wangen sah sie auf die Tischplatte. Eigentlich hatte sie das mal bitter nötig. Vielleicht würden die Schmerzen dann etwas nachlassen, wenn sie sich unter der Dusche etwas erholen konnte.

Dann sah sie zu ihm auf und sah dann erst seine ebenfalls geröteten Wangen. Irgendwie niedlich, wie das Großmaul sich schämen konnte.
 

Dann nickte sie kurz lächelnd und stand dann doch auf. "Wenn... es dir keine Umstände macht..." Mehr Umstände konnte sie ihm eh nicht mehr aufdrücken. Sie hatte ihn letzte Nacht vollgequatscht und sich ihr Herz ausgeschüttet, sollte dann nach Hause gefahren werden, ist dann aber eingepennt, woraufhin er sie wohl in seine Wohnung tragen musste und sie sein Bett in Beschlag nahm. Sie hatte sich ihm wirklich aufgedrängt, was ihr mehr als peinlich war. Da war das Tape als Gegenleistung ja nichts!
 

"Nein...tüllich nicht", murmelte er leise und sprang dann hastig auf die Beine. Okay, peinliche Situation für die nächsten Sekunden erfolgreich gebannt.

So lange er jetzt den Weg ins Schlafzimmer problemlos fand, konnte ja nicht mehr allzu viel schief gehen.

Frohen Mutes durchquerte er also die Küche und steuerte das Schlafzimmer an, wo er sich dann der Aufgabe widmete, halbwegs passende Klamotten für sie herauszusuchen und sich quer durch den Schrank wühlte.

Es dauerte zwar eine Weile, aber irgendwann hatte er einige Kleidungsstücke rausgesucht, die in Ordnung sein müssten.
 

Verwirrt sah sie ihm nach, zog dann nur etwas die Augenbrauen zusammen. Anscheinend konnte er es nicht eilig genug haben, sie loszuwerden, so hastig wie er von seinem Platz aufsprang.

Etwas unbeholfen überlegte sie, ob sie ihn nun folgen sollte oder nicht, entschied sich dann doch dafür sich aufzurappeln und erstmal ihren Teller wegzuräumen. Zugegeben, die Wohnung war nicht die sauberste, aber es war zu unhöflich einfach alles stehen und liegen zu lassen.
 

Einen Stapel Klamotten unter den Arm gepresst stolperte Zorro schließlich zurück in die Küche - und hielt verwirrt inne, als er sah, dass Tashigi ihren Teller wegräumte.

"Ich mach das gleich schon", protestierte er unbeholfen und hätte mit den Schultern gezuckt, wenn ihm das nicht gerade unmöglich gewesen wäre.
 

Leicht verlegen fuhr sich Tashigi über den Hals und sah etwas zu Seite, als er wieder reingeplatzt kam. Es war nun mal nicht ihre Art ein Chaos zu hinterlassen. Sie mochte es einfach nicht und ihre Wohnung bewies es mehr als genug.

"Ach Quatsch, ist doch nur ein Teller...", lächelte sie ihm nur etwas protestierend zu, nahm ihm dann aber dankend die Klamotten ab. "Und wo ist das Bad?"

Hätte sie gewusst, dass Lorenor rein gar keinen Orientierungssinn hatte, wäre sie wohl selbst auf die Suche gegangen. Aber mal ehrlich, wer verlief sich denn schon in der eigenen Wohnung? Zumindest, wenn man nüchtern war...
 

"Irgendwo dahinten", gab der Grünhaarige zurück und fuchtelte vage in die Richtung, in der er sein Bad vermutete.

Ganz sicher war er sich zwar nicht, aber es war immerhin besser, als gar keine Antwort parat zu haben.Dann kratzte er sich etwas unbeholfen am Nacken und begann damit, den Rest der Küche wieder zu ordnen, auch wenn er das sonst eigentlich nie für nötig befand.
 

Schmunzelnd folgte sie seinen Handbewegungen. //Irgendwo?! Der Will mich doch verarschen!//, dachte sich Tashigi nur kurz drüber nach, was er ihr als Wegbeschreibung dargeboten hatte. Der Typ war echt schräg.
 

Dann öffnete sie eine Tür und fand auch endlich das Bad. Erleichtert schloss sie die Tür hinter sich. In der Anwesenheit von ihm fühlte sie sich immer noch etwas unwohl, was ihm anscheinend nicht anders erging. Sie hasste dieses Gefühl, das fünfte Rad am Wagen zu sein. Gestern hatte sie sich es wohl erfolgreich wegtrinken können, aber jetzt...

Fahrig fuhr sie sich über das Gesicht, bevor sie sich auszog und unter die Dusche sprang. Eine wahre Wohltat...
 

= = =
 

Fahrig fuhr er sich durch das Gesicht.

Na ganz toll, jetzt hielt sie ihn wahrscheinlich für total plemplem. Eigentlich sollte ihm das wohl egal sein, aber irgendwie war es das nicht und das wurmte ihn beinahe noch mehr.

Schließlich gab er es endgültig auf, sich selbst auch nur ansatzweise zu verstehen und übernahm das Spülen, während sie unter der Dusche stand.

Und er verdrängte gekonnt den Gedanken, das bereits seit geraumer Zeit keine Frau mehr unter seiner Dusche gestanden hatte. Und wenn dann ganz bestimmt nicht ohne ihn.

// Verdammt, Zorro.... //
 

= = =
 

Endlich, die Dusche hatte sie mehr als nötig. Sie genoss es richtig unter dem Wasser zu stehen, sah sich dann aber kurz um und suchte nach Shampoo oder etwas, was dem ähnlich war. Letztendlich fand sie nur mehrere Flaschen Shampoo für Männer. Wenn männlich, dann aber richtig! Zwar war sie nicht wirklich wild darauf, wie ein Mann zu riechen, aber okay...

In Not fraß der Teufel nun mal Fliegen!

Kurz darauf rieb sie sich die Lotion in die Haare. Irgendwie ein seltsames Gefühl. Nach einer Party betrunken von einem Mann in dessen Wohnung gebracht zu werden, in seinem Bett zu schlafen und dann noch bei ihm zu duschen - und das ohne ihn zu kennen.

Das klang so, als wurde sie letzte Nacht... abgeschleppt. Schon ein nahezu perfekter One-Night-Stand ohne Bettgeschichte. Wie verrückt und absurd!

Tashigi lief rot an und fand es dann doch besser, das Wasser etwas kühler zu stellen, um mal wieder auf klare Gedanken zu kommen.
 

= = =
 

Er war derartig darauf konzentriert, seine Gedanken in eine völlig konträre Richtung zu lenken, dass er erst viel zu spät bemerkte, dass eine der Tassen das zeitliche gesegnet hatte und er in Scherben rumwühlte.

Um genau zu sein bemerkte er es erst, als eine der Scherben in sein Fleisch schnitt und der Schmerz ihn überrascht zusammenzucken ließ.

"VERDAMMT!!!", fluchte er gereizt, versetzte dem Schrank unter der Spüle einen kräftigen Tritt und zog die Hand aus dem lauwarmen Wasser.

Zwar war der Schnitt nicht besonders tief, dafür blutete er ziemlich heftig. Sein Tag war irgendwie schon gelaufen, bevor er richtig angefangen hatte.

Aber zumindest dachte er jetzt an etwas anderes.
 

= = =
 

Nun wusch sich Tashigi auch den letzten Rest Shampoo aus den Haaren, griff dann aber wieder zur Flasche, um sich den Körper einzuseifen. Doch in der Bewegung hielt sie inne.

Das Poltern und der Schrei Lorenors waren durch die ganze Wohnung, wenn nicht sogar im ganzen Haus, zu hören. Was war denn jetzt passiert?

Schnell sprang sie aus der Dusche, schnappte sich hastig ein Handtuch und band es sich um, bevor sie die Tür des Bads aufriss. Okay, eigentlich wollte sie sich ihm nicht so präsentieren, aber wer wusste schon, was passiert war. Vielleicht ist ja eines seiner wackeligen Regale auf ihn gefallen und er könnte sich sonst was getan haben!
 

= = =
 

"Dämliches Mistding!!!", knurrte er gereizt, während er irgendwie versuchte, die Nerven zu behalten und gleichzeitig nicht seine gesamte Küche einzusauen.

Schließlich wickelte er sich ein altes Handtuch um die Hand, um den Boden nicht rot einzufärben und hastete durch den Flur in Richtung Wohnzimmer, in der felsenfesten Überzeugung, dass da irgendwo noch Verbandszeug war, mit dem er sich versorgen konnte.

Aber soweit kam er erst gar nicht, denn vorher rannte er geradewegs in Tashigi hinein und landete hart auf dem Boden.

Ganz ehrlich? Am liebsten wäre er an Ort und Stelle gestorben.
 

Gerade wollte sie ihren Gang in die Küche fortsetzen, als jemand in sie hineinrannte und auf ihr landete.

Zu ihrem Bedauern stieß sie sich noch heftig den Kopf am Boden an, woraufhin sie nur schmerzhaft und leise aufstöhnen musste. "Argh… Scheiße!!" Verdammt, dieser Vollidiot!

Gerade wollte sie ihm anschreien und ihrem Schmerz Luft machen, als sie bemerkte, in welcher Situation sie sich eigentlich befand.
 

Sie lag auf dem Boden... Fast nackt... nur in einem Handtuch eingewickelt... auf ihr ein Mann, den sie kaum kannte. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen, naja, kaum noch zumindest. Wäre er ebenfalls halb nackt gewesen, wäre wohl etwas passiert, was ihr mehr als (un)angenehm gewesen wäre.

Sie lief rot an. Rot?! Rot war gar kein Ausdruck mehr. Sie hätte wohl alles dafür gegeben, um hier und jetzt im Erdboden zu versinken!
 

Für einige Sekunden, die sich in die Länge zogen wie Stunden, hielt er die Augen fest geschlossen.

Vielleicht war das dann gar nicht passiert.

Vielleicht würde sich auch der Erdboden unter ihm auftun und ihn endlich verschlingen.
 

Als er schließlich hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde, wusste er jedoch, dass dem nicht so war.

Vielleicht - nein, GANZ BESTIMMT!!!! - hätte er Sanji niemals einen Schlüssel zu seiner Wohnung geben sollen.

"Hey, wo seid ihr de...OH. MEIN. GOTT! Bin schon weg! Tut mir Leid!!"

Und damit fiel die Tür wieder ins Schloss.
 

Zorro stöhnte frustriert und blinzelte vorsichtig, um sich selbst von der Schlimme der Lage zu überzeugen. Und musste erkennen, dass es noch viel schlimmer war, als er gedacht hatte.

Er lag auf ihr. Sie lag unter ihm. Und sie hatte so gut wie nichts an.
 

Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf die Beine und wich so hastig von ihr zurück, dass er sich den Hinterkopf am Türrahmen zur Küche anstieß und ein blendender Schmerz durch seinen Schädel zuckte. Aber das war ihm völlig egal.

"Tu- Tu- Tu- TUT MIR LEID!!", stieß er stockend aus und spürte, wie ihm die eine Hälfte seines Bluts in den Kopf und die andere Hälfte...nun ja, sonst wohin floss.

Und dann hielt er es für das Beste, sich in die Küche zu flüchten und so zu tun, als wäre das ganze bloß ein böser, böser Alptraum gewesen.
 

= = =
 

Warum? Warum spielte das Karma nur so einen hässlichen Streich mit ihr? Das war doch wohl nun mehr als peinlich und stellte fest, dass sie wirklich jedes Fettnäpfchen traf, egal wie klein es war.

Sie hätte nicht daran denken sollen, dass es nicht schlimmer kommen konnte, denn gerade in dem Moment sprang die Tür auf und der Blonde trat ein, nur um die Tür dann wieder peinlich gerührt hinter sich zu schließen. Das durfte doch alles nicht war sein. Sollte sie nun lachen, oder heulen? Vielleicht beides. Eine interessante Kombo!
 

Erst als Lorenor aufstand und vor sich hinstotterte kam es ihr nochmalrichtig in den Sinn, wie peinlich das alles einfach nur war. Hätte sie doch nur nicht so viel getrunken, dann wäre sie nicht in seiner Wohnung und vor allem unter ihm gelandet.
 

Nun rappelte auch Tashigi sich wieder mit hochrotem Kopf auf und wusste nicht, was sie dazu noch sagen sollte. Erstmal anziehen, das wäre eine Möglichkeit.

Hastig verschwand sie im Bad, lehnte sich gegen die Tür und rutschte an dieser herunter. So was Peinliches war ihr definitiv noch nie im Leben passiert.
 

= = =
 

Wie betäubt blieb der Grünhaarige schließlich in der Küche stehen, noch immer mit rasendem Herzen und wünschte sich auf einen anderen Kontinent.

Oder einen anderen Planeten.

Am besten direkt in eine andere Dimension.
 

Schwer atmend, als hätte er gerade den New York Marathon in Rekordzeit hinter sich gebracht, ließ er sich am Kühlschrank herunter gleiten und vergrub das Gesicht in seinen Händen.

Das durfte doch nicht war sein.

Was konnte denn eigentlich NOCH alles schief gehen?! Das war eine ganz neue Sphäre von Peinlichkeit und Scham, und er wünschte sich verzweifelt, er hätte sie nie entdeckt.
 

Stattdessen glühte sein Kopf immer noch ungesund rot und das Bild vor seinen Augen wollte nicht verschwinden, ganz egal, wie sehr er dagegen ankämpfte.

Dann kündigte sein Handy eine eingehende SMS an.

"Wollte euch nicht stören. Sag das nächste mal Bescheid oder lass den Schlüssel stecken. Viel Spaß noch. San."

Eine Weile blinzelte er fassungslos, bis die Worte schließlich zu ihm durchdrangen und er dem blöden Koch am liebsten auf der Stelle erschossen hätte.
 

Dann sprang er auf die Beine, stieß einige nicht jugendfreie Flüche aus und pfefferte das mobile Telefon so energisch und wütend gegen die Wand, das es splitternd kaputt ging und in hunderten Einzelteilen auf dem Boden landete.

Danach fühlte er sich zwar kaum besser, aber wenigstens hatte er die Wut auf sich selbst ein wenig abbauen können.
 

= = =
 

Mit hochrotem Kopf griff Tashigi nach den Anziehsachen. Kurz hielt sie inne und starrte sie Kleidungsstücke an, woraufhin sie nur noch roter anlief. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Verdammte Scheiße!!!

Dann zog sie sich doch lieber schnell an. Wer weiß, was sonst noch passieren konnte. Vielleicht würde ja die Tür rausbrechen, während sie sich dagegen lehnte oder sich anzog. Nein, noch mehr Peinlichkeiten konnte sie heute wirklich nicht mehr ertragen. Davon mal ab, ihr Kopf schmerzte immer heftiger. Schlimmer konnte es kaum noch kommen.
 

Als sie dann doch das Bad verließ, schepperte etwas gewaltig gegen die Wand. Nahm er gerade seine Wohnung auseinander? Nicht ernsthaft, oder?!
 

= = =
 

Mit erzwungener Ruhe ließ er sich schließlich am Küchentisch nieder und versuchte, ganz langsam über die Sache nachzudenken.

Immerhin waren sie beide erwachsen und das ganze sollte sie nicht bis an ihr Lebensende verfolgen. Die Paintball-Aktion hatten sie ja auch irgendwie hinter sich gebracht, dann konnte das ja wohl kaum so schwer sein.
 

Gut, er war in sie hinein gerannt - das war ein Versehen gewesen, soviel lag ja auf der Hand.

Er war auf ihr gelandet und...okay, das war eindeutig genug.

Stöhnend ließ er seine Stirn hart auf die Tischplatte knallen, vergrub die Finger in seinen Haaren und versuchte, sich das Bild aus den Gedanken zu ziehen.

Keine besonders wirkungsvolle Methode, nur so nebenbei.
 

Tashigi blinzelte verwirrt, sah nur, wie er sich an den Tisch setzte und den Kopf fallen ließ.

Sie hätte es ihm zu gerne gleich getan, überlegte aber stattdessen, wie sie diese Peinlichkeit wieder aus der Welt schaffen sollte.

Die Haare trocken rubbelnd setzte sie sich ihm einfach gegenüber, obwohl es ihr mehr als unangenehm war. Ein paar lockernde Worte würden da anscheinend nicht schaden.

"Ach komm, kleine Peinlichkeiten am Tag stärken den Charakter..." Sie lächelte schief, wenn auch etwas gequält, aber immerhin besser, als nichts zu sagen.
 

Zorro schlug die Hände über dem Kopf zusammen und fuchtelte abwehrend mit einer Hand in der Luft herum, ohne darauf zu achten, dass das Küchentuch längst abgefallen war und er blutige Spuren über den Tisch zog. "Stopp! Zu früh!"

Die Augen hielt er entweder fest geschlossen oder er starrte geradewegs auf den Brotkrumen vor seiner Nase - und er wagte es nicht, aufzusehen.

"Sag mir bitte, dass du was anhast..."
 

Nun musste sie doch lachen, fand es irgendwie süß, wie er sich anstellte. "Jetzt schon..." Er hatte bestimmt schon Frauen gesehen, die noch weniger anhatten. Und die Porno-Kataloge unter seinem Bett würden ihre Theorie bekräftigen. Okay, konnte auch sein, dass er schwul war, aber dann wäre es ihm wohl nicht so peinlich gewesen und er hätte sich einfach nur kaputt gelacht.
 

Erst jetzt bemerkte sie die Verletzung an seiner Hand. Das sah ziemlich schmerzhaft aus. Sie seufzte, stand wieder von ihrem Platz auf und holte den Verbandskasten aus dem Wohnzimmer, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. So was gehörte eigentlich ins Bad, aber seine Ordnung war ihr relativ egal, solange die Verletzung aufhörte zu bluten.

Dann setzte sie sich ihm wieder gegenüber, legte den Kasten auf den Tisch und zog seine Hand zu sich. "Du hast echt 'nen Drang dazu dich zu verletzen, oder?!", fragte sie ernst, achtete darauf ihn nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen. So konnte man das nun echt nicht lassen.
 

Er beschloss, genau so sitzen zu bleiben, wie er war - dann konnte er wenigstens nicht wieder alles vermasseln oder irgendeine Peinlichkeit begehen.

Am besten würde er wohl für den Rest seines Lebens hier sitzen bleiben und darauf warten, dass das alles ein Ende hatte. Kurz zuckte er zusammen, als sie nach seiner Hand griff und spürte prompt, wie er noch roter anlief - falls überhaupt möglich.

Zögernd schielte er dann über seine Arme hinweg zu ihr herüber und fragte sich insgeheim, warum gerade es ihm gerade im Umgang mit ihr gelang, alles falsch zu machen, was falsch zu machen war. Murphy's Gesetz schien wie für ihn gemacht.

"Im Moment hab ich eher den Drang, mich zu erschießen", murmelte er dann mit einem schiefen Grinsen.

Dann fiel sein Blick auf die Überreste seines Handys. "Oder Sanji", fügte er dann hinzu und ließ den Kopf wieder sinken.
 

"Aha...", gab sie kurz von sich, war hochkonzentriert, als sie sich um seine Verletzung kümmerte. Sie konnte sich wohl dumme Sprüche vom Schönling anhören. Darauf musste sie sich wohl oder übel gefasst machen. Dann fing sie wieder an etwas zu grinsen. "Wie wär's mit einem Strick und 'nem wackeligen Stuhl? Steht alles in der Küche...", wiederholte sie den Dialog von heute morgen, verkniff sich ein schallendes Gelächter und versuchte es so wenig peinlich aussehen zu lassen wie möglich, damit es ihm besser ging. Erst als sie sich sorgfältig um die Wunde gekümmert hatte, zog sie ihre Hand zurück.
 

"Gute Idee", gab Zorro leicht grinsend zurück.

Und dann konnte er einfach nicht anders - er lachte los.

Diese ganze Situation war von Anfang an so absurd gewesen und irgendwie schaffte sie es spielend, seine ganze Welt auf den Kopf zu stellen und in ein riesiges Chaos zu verwandeln.

Sie schafften es mit Leichtigkeit, sich von einer peinlichen Situation in die nächste zu manövrieren und mitten in seinem Gelächter fiel ihm plötzlich auf, wie wenig ihn das eigentlich störte.
 

Auch Tashigi musste etwas lachen. Sie gestand sich, selten so ein herzhaftes Lachen gehört zu haben.

"Oi~ Lachst du mich etwa aus?", fragte sie spöttisch, grinste stattdessen nur breit und lehnte sich auf ihren Stuhl weiter zurück. Dieser Grünschopf war schon irgendwie ziemlich verrückt, genauso wie der letzte und der bereits angebrochene Tag. Sie kannte ihn noch nicht lange, aber seid sie ihn um sich hatte, passierte immer irgendetwas total Beklopptes.

Besser sie würde ihm in Zukunft aus dem Weg gehen, um so was nicht noch mal durchmachen zu müssen.
 

Schließlich verstummte er langsam wieder, atmete tief durch und richtete sich langsam wieder auf, als er sicher war, ihr auch in die Augen sehen zu können (ohne an etwas anderes zu denken).

"Nein", meinte er dann irgendwann so ernsthaft, wie es ihm möglich war. Schmunzelnd lehnte er sich ein Stück zurück und begutachtete seinen bandagierten Finger.

"Nein", wiederholte er dann schulterzuckend. "Nur wenn man das Ganze von dem Standpunkt eines Außenstehenden betrachtet, ist es schon irgendwie komisch, findest du nicht?"
 

Erst schmunzelte sie, musste dann aber auch lachen. Er hatte schon irgendwie Recht.

"Frag doch das Blondchen..." Sanji war wohl außenstehend genug, aber sie konnte sich auch schon ohne die Aussage vom Lüstling gut vorstellen, wie es für einen Unbeteiligten aussehen musste.

Als sie wieder an den Koch dachte, wanderte ihr Blick auf die Uhr, die an der Wand hing. Kurz legte sie den Kopf schief und blickte ihr Gegenüber fragend an. "War da nicht irgendwas mit Arbeiten?"
 

Zorro folgte ihrem Blick und zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Der kommt schon wieder", meinte er dann.

Gedanklich beschloss er, Sanji gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen, sollte dieser es sich noch einmal in seine Wohnung wagen oder auch nur ein einziges falsches Wort an ihn richten.

Immerhin hatte er die letzte Wette gewonnen und mittlerweile wurde es Zeit, den Gewinn einzusetzen.

Der Koch würde schon noch sein blaues Wunder erleben, also sah er der Arbeit eigentlich recht entspannt entgegen. Das klappte schon.
 

Hohle Sprüche würden wohl kaum ausbleiben, sobald die beiden bei seinem Arbeitsplatz auftauchen würden. Darauf machte sie sich schon mal gefasst.

Während Tashigi weiter darüber nachdachte, wie sie dem blonden Koch am besten das Maul stopfen konnte, verstaute sie das Verbandsmaterial wieder in den Erste-Hilfe-Kasten und stellte diesen neben sich auf den Fußboden.

Am besten sie würde gleich nach Hause fahren und ihnen das Tape einfach so überlassen. Aber das konnte sie nicht. Sie hatte ihrem Partner versprochen darauf aufzupassen, was in der Show zu sehen war, und was nicht.
 

Als hätte Sanji ihre Gedanken lesen können, hörten sie beide in dem Moment, wie die Tür wieder aufgeschlossen wurde und zögernd aufging. "Kann man reinkommen?"

"Tu, was du nicht lassen kannst", rief Zorro zurück und verdrehte die Augen.
 

Sekunden später schob der Blonde sich zögernd durch den Türrahmen in die Küche und ließ seinen Blick durch das Durcheinander gleiten. Wofür räumte er eigentlich auf?

Skeptisch ging er in die Hocke, nahm den Akku des Handys in die Hand und blickte dann zu Zorro auf. "Ach, deswegen hab ich keine-"

Weiter kam er nicht, denn Zorro war innerhalb von Sekundenbruchteilen auf den Beinen, holte aus und verpasste seinem Partner eine so derbe Ohrfeige, dass dieser wieder rücklings aus der Küche flog und benommen im Flur liegen blieb.
 

Schnaubend rieb der Grünhaarige seine brennende Handfläche an der Hose ab. "Bleiben noch zwei!", informierte er Sanji, der langsam und vorsichtig damit begann, sich wieder auf die Beine zu rappeln.

"Noch zwei...?", wiederholte er skeptisch. "War das nicht schon die vierte?"

"Nein."
 

Erschrocken wich Tashigi zurück. Was ging denn hier auf einmal ab? Die waren ja alle komplett Banane im Kopf!

Mit fragendem Blick folgte sie dem weiteren Geschehen. Wie noch zwei Verwirrt sah sie zwischen den beiden hin und her. Zögernd ging sie auf die beiden zu, wusste nicht, ob sie nun auch eine abbekommen würde, wenn sie sich einmischen würde. Besser auf Abstand bleiben.

"Ehhh... Darf man mal fragen, was ihr da macht?", fragte sie unsicher, wusste nicht, was sie sonst von der Situation halten sollte. Sie überlegte kurz und war sich dann doch unsicher, ob sie überhaupt wissen wollte, was da gerade vor sich ging.
 

Nachdem Zorro dem Blonden wieder auf die Beine geholfen hatte und Sanji sich düster über die leuchtend rote Wange gestrichen hatte, auf der ganz deutlich ein weißer Handabdruck zu erkennen war, blickten sie beide kurz zu Tashigi und grinsten sich dann an.

"Ohrfeigen-Wette!", erklärte der Grünhaarige dann kurz und bündig und setzte sich wieder an den Küchentisch, als ob nichts gewesen wäre.

Sanji überprüfte kurz, ob sein Partner ihm nicht mit voller Absicht den Kiefer ausgerenkt hatte, bevor er die Sache näher ausführte. "Eigentlich war das nur für die Sendung gedacht. Man schließt eine Wette und der Gewinner darf dem Verlierer fünf Ohrfeigen verpassen, ohne, dass der andere sich rächen darf. Entweder alle hintereinander oder irgendwann nacheinander, unangekündigt. Zorro hat die letzte Wette leider gewonnen."
 

Irritiert blickte sie zwischen den beiden hin und her. "Ohrfeigen-Wette?! Was ein Blödsinn! Ein reines Männerspiel...", stellte sie fest, setzte sich wieder an den Tisch und zog nur die Augenbrauen zusammen. "Was hat man davon Freunde zu verletzen? Das ist doch krank..."

Manchmal verstand sie das andere Geschlecht einfach nicht. Was für eine saudumme Idee.
 

Okay, für die Sendung war's vielleicht ganz witzig, aber das dann auch noch in der Freizeit fortzuführen...Was eine dumme Idee. Obwohl sie doch manchmal ganz günstig waren. Gerade eben hatte Lorenors Ohrfeige nämlich die Situation mehr oder weniger gut gerettet.
 

Das fand Zorro allerdings auch und ein bisschen Dank wäre ja wohl kaum zu viel verlangt gewesen. Außerdem musste er sich auf diese Art und Weise nicht auf eine Revanche gefasst machen.

Nach ihren Worten zog er jedoch bloß skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, wohingegen Sanji in leises Gelächter ausbrach.

"Das ist kein Männerspiel", widersprach der Grünhaarige schließlich vehement.

"Stimmt. Aber du bist auch immer wieder so blöd, mit Nami Wetten abzuschließen. Du weißt doch, dass sie gewinnt."

"Aber nur, weil sie ein linkes Miststück ist...", brummte Zorro eingeschnappt.
 

Interessiert verfolgte sie das weitere Gespräch.

"So, der Grünschopf lässt sich von Mädchen verprügeln?!", fragte sie skeptisch noch mal nach, machte sich schon auf ein Donnerwetter gefasst. Aber es war okay, so lange sie sich nur halbwegs gut verstanden.

Sie mochte die beiden irgendwie, auch wenn sie total verrückt waren. Ace hatte schon immer einen seltsamen Geschmack, was Freunde anging.
 

Sanji beförderte seinen besten Freund nur nicht gegen die nächste Wand, weil ihm a) immer noch der Schädel brummte und b) ihm erst jetzt das ganze Blut auffiel.

"Was hast du jetzt schon wieder angestellt?"

Zorro überging den Blonden geflissentlich und beantwortete stattdessen Tashigis offensichtlich gar nicht mal so ernst gemeinte Frage. "Wette ist Wette", meinte er schulterzuckend.
 

Sanji gab es irgendwann auf, Zorro zu löchern - der hörte ihm sowieso nicht zu, sondern schien zu versuchen, Tashigis Gedanken zu lesen. Konnte ihm aber egal sein.

"Wie weit bist du mit GTA?", fragte er stattdessen also und lenkte das Gesprächsthema wieder auf die Arbeit, während er sich neben Tashigi auf einen Stuhl sinken ließ.

Und dann kam auch endlich eine Reaktion. "Hab's fast durch. Hab bis vorhin gezockt. Was hast du eigentlich im Moment?"

"Lysop hat mir Bayonetta in die Hand gedrückt. 'Is ganz lustig."

"Das wollte ich haben."

"Ist mir total egal, Marimo."
 

Eher unbeholfen verfolgte sie das Gespräch zwischen den beiden Jungs.

Okay, das war nicht ihre Welt. So weit sie sich erinnern konnte, hatte sie noch nie gezockt, bis auf Pac-Man oder Tetris. Für was anders war sie nicht zu begeistern, oder es lag einfach nur daran, dass es ihr einfach zu kompliziert war. Und dann sollte sie tatsächlich noch zum Dreh spazieren und sich noch mehr davon antun?! Was sein musste, musste nun mal sein.
 

Zorro streckte sich nach einer Weile und warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Seufzend stellte er fest, dass sie wohl oder übel losfahren mussten.

"Na, dann kommt", meinte er dann, während er sich vom Stuhl aufrappelte und seine sieben Sachen zusammen suchte.

"Zorro...die Paintballausrüstung."

"Brauchen wir die noch? Wir haben doch das Tape."

"Keine Ahnung, aber Ben ist immer noch Regisseur. Und verdammt wütend."

Zorro verdrehte die Augen und schlug den Weg zum Schlafzimmer ein, wo er irgendwo auch die Ausrüstung von gestern hingestopft hatte. Das konnte sich also nur noch um Stunden handeln.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#12
 

Sanji:

*hat grade die Tür wieder hinter sich zugeschlagen*

*steht im Hausflur rum*

*denkt immer noch, er hat nicht richtig geguckt*

*guckt kurz über die Schulter*

*muss dringend eine Rauchen*

*schüttelt über Zorro den Kopf*

//Mann, der kann auch echt NICHTS anbrennen lassen...Idiot.//

*ist ein klein bisschen neidisch*

*würde das aber niemals zugeben*

Die üblichen Verdächtigen

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage Und diese Ohrfeigen-Wette! Wie kann man nur auf sowas kommen?!
 

Beide:

Die Szene war so gut

*Ohrfeigen-Wette aus der Serie "How I met you mother" stammt*
 

Marshal:

*klatscht Barney eine*
 

Barney:

*geht in die Knie*

*reibt sie die Wange*

Heiland, deine Hand ist monströs!
 

Marshal:

*nimmt sich sein Bier*

Was erwartest du, du kennst doch meinen Penis.
 

„Alles ist möglich, selbst dämliche Fragen wie Ihre.“ (Joschka Fischer)

Wisst ihr Bescheid. Wir haben's euch nicht vorenthalten.
 

@ Venominon: Du wirst erleben, wie Ben abgehen wird, wenn Tashigi tatsächlich dort erscheint XD

Schön, dass der unfreiwillige Zusammenprall dich so erheitert hat - uns nämlich auch. Teilweise konnten wir vor Lachen die Posts des jeweils anderen nicht mehr lesen XDDDDDD
 

@ Marimo_PB: Keine Zeit, muss Arztrechnung bezahlen gehen!

*uns das in den Ruin treiben wird*
 

@ Alwena93: Ja, Zorro ist in der Tat weich gelandet. Und Sanji wäre von ihm erwürgt worden, wenn er ihm in dem Punkt zuvorgekommen wäre. Und manche führen diese Ohrfeigenwette wirklich durch. Lady_Tashigi zum Beispiel XD
 

@ Aily-chan: Goldener Keks! OMG! Damit hätten wir nie gerechnet! Wir danken: Pup's gestörten Katzen, dem Klepner, Gan Fort, Kaffee, Eiichiro Oda, ...
 

@ Keinseier: Es wäre ja auch vollkommen OOC gewesen, wenn er den Bäcker tatsächlich entdeckt hätte...oder? O_o Aber diesmal hat das neue Kapitel tatsächlich 'ne Weile gebraucht, tut mir Leid. Hatte so viel um die Ohren @___@
 

An alle, die an der Vergangenheit unseres Chaosteams interessiert sind: Schall und Rauch.

Zu finden bei blumenpups's FF's ^.~

Ansonsten: have fun!
 

Kapitel 13: Die üblichen Verdächtigen
 

Zwanzig Minuten später parkte Sanji auf einem der Parkplätze hinter dem Studio.

Der gesamte Platz war so gut wie verlassen, abgesehen von einer Hand voll Wagen, die dem Rest ihrer Crew gehören mussten. Die restlichen Mitarbeiter der Kinderzimmer Productions hatten scheinbar frei und Zorro hoffte inständig, dass sie es auch bald hätten. Schließlich hatten sie ja Material, neues war ja nicht zwingend nötig.

Zu dritt steuerten sie also Ben's Büro an, Sanji an der Spitze, damit sie nicht "mitten im Nirgendwo oder unten im Keller" landen würden.
 

Unsicher und leicht eingeschüchtert sah Tashigi sich um, als sie hinter den beiden Jungs herging.

Irgendwie seltsam... Nichts deutete darauf hin, dass hier ein Aufnahmestudio war. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass für sie die ganze Stadt das Studio war, das hatten sie ja mehr als deutlich gezeigt, als sie wie irre mit ihren PaintBall-Waffen rumballerten.

Sie drängte ihre Gedanken weg, als sie wieder daran denken musste, was sie sich wohl gleich anhören müsste. Obwohl, sie hatte ihre Dienstwaffe und ihre Handschellen, also saß sie am längeren Hebel.
 

Die beiden Moderatoren warfen sich einen kurzen Blick zu.

Sie wussten, wie das Gebäude auf Neulinge wirkte. Zu Beginn der ganzen Sache hatten sie auch gedacht, dass das hier wohl kaum ein Studio sein konnte, aber zu ihrem ungemeinen Erstaunen hatten sie dann die Kellerräume entdeckt, so wie den anderen Gebäudeflügel, der sich auf mehrer Etagen erstreckte.

Schließlich standen sie vor Bens Büro und klopften an, ohne eine Antwort zu erhalten. Sanji runzelte die Stirn.

"Sag jetzt nicht, der hat uns vergessen..."
 

Bedröppelt blieb sie, zusammen mit den Jungs, vor der Tür von Ben's Büro stehen. Und was jetzt? Hier warten und Tee trinken, oder doch besser wieder fahren?

"Könnt ihr ihn nicht einfach anrufen?", fragte sie dann doch skeptisch. Irgendeiner der beiden würde auf jeden Fall die Nummer haben, aber da Lorenor sein Handy eben geschrottet hatte, blickte sie nur den Blonden an.
 

Anrufen war unnötig, denn in genau diesem Moment vibrierte Sanjis Handy von ganz alleine los.

Sofort nahm der Blonde ab. "Ja?"

"Kannst du mir mal verraten, warum Lorenor sein Handy aus hat?"

"Es ist ihm...ins Wasser gefallen", log Sanji vage und warf seinem Partner einen kurzen, genervten Blick zu. Ben klang schon wieder so gereizt, dass er am liebsten wieder gefahren wäre. Aber da sie das Band hatten, hatten sie wenigstens etwas, um seine Laune zu heben. Ein bisschen.

Vielleicht.

"Hat er's schon wieder gegen die Wand geworfen?! Was ist bloß los mit dem Kerl?!"

"Ich kann dich hören, Ben!", raunzte der Grünhaarige zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Neugierig hörte sie den Männern zu. Anscheinend waren zerdepperte Handys von ihm mehr als bekannt. Ihre Laune wurde auch nicht gerade besser, als sie die grimmige Stimme von Ben durch das Telefon vernahm.

Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre nach Hause gegangen, um sich eine Kopfschmerztablette einwerfen und endlich schlafen zu können.
 

"Ja, dir auch 'nen guten Morgen, Lorenor", gab Ben gelangweilt zurück, bevor er das eigentliche Thema anschnitt. "Jedenfalls sind wir schon draußen und warten auf euch. Wir haben einen Bauern in der Gegend gefragt, der stellt uns sein Gelände für einige Stunden zur Verfügung, damit ihr auch diesmal ganz bestimmt niemanden erwischen kö-"

"Ben, wir haben das Tape zurück bekommen!", unterbrach Sanji ihn.
 

Sekundenlang war es totenstill.
 

"Ben? Noch dran?"

"Wenn ich euch in die Finger kriege - ich schwöre euch, wie kann man nur so bescheuert sein?! Wieso tut ihr mir das an?!!"

"Was...?"

"Sagt mir bitte, bitte, dass ihr es nicht geklaut habt!"

"Jetzt halt aber mal die Luft an!", blaffte Zorro eingeschnappt dazwischen. "Wofür hältst du uns?! Wir haben's ganz legal zurück gekriegt!"
 

Grinsend legte die Polizistin eine Hand auf ihr Gesicht und musste einfach nur etwas mit dem Kopf schütteln. Ihr Chef schien den beiden Jungs echt eine Menge zuzutrauen. Naja, wenigstens konnte sie auch mal hinter die Kulissen schauen und zusehen, wie man eigentlich eine solche Show fabrizierte.
 

"Legal ist bei euch beiden ein eher relativer Begriff, mein Guter. Und jetzt bewegt eure Ärsche herunter, denn sonst köpfe ich euch." Und damit legte er auf.

Sanji seufzte tief. "Hat der uns eigentlich zugehört?"

Sein Partner grinste nur und schüttelte den Kopf. "Nein, aber seit wann ist das was Neues?"

Da musste der Koch ihm leider Recht geben, dann zuckte er mit den Schultern und kramte mit einer Hand nach seinen Zigaretten, bevor er sich schließlich zum Gehen wandte.

Zu seinem Nachteil hatte Zorro sich bereits auf den Weg in die völlig falsche Richtung gemacht. "Marimo! Bei Fuß!"
 

Nun musste sie doch leise lachen. Er hatte also doch keinen Orientierungssinn, dafür gab's zu viele Indizien.

Dennoch, lieber wäre sie nach Hause gegangen, denn anscheinend war der Chef der beiden wirklich nicht bester Laune.

Kurz fuhr sie sich durch's Haar, bevor sie dem Blonden wieder nachging. Dass sie sich hier nicht auskannte war ja noch verständlich, aber der Grünschopf müsste sich ja wohl endlich mal zurecht finden können.
 

Missmutig schlurfte Zorro Sanji hinterher, beide Hände in den Hosentaschen vergraben und die Ausrüstung zwischen die Arme geklemmt.

Als sie draußen angekommen waren und den Parkplatz halb umrundet hatten, konnten sie auch endlich ihre verschlafene Crew erkennen. Der einzige, der halbwegs fit zu sein schien, war Ben selbst - und der war ihnen eindeutig zu fit, denn kaum dass er sie ebenfalls erspäht hatte, war sein Blick auf Tashigi zwischen ihnen gefallen und nun war er sich eindeutig sicher, dass seine Angestellten den Verstand verloren hatten.
 

Im Laufschritt und mit Blicken, die alles im Umkreis von fünf Kilometern töten konnten, rauschte er auf sie zu.

"ICH HAB'S JA GEWUSST! IHR HABT DAS TAPE WOHL GEKLAUT!!!"
 

Erschrocken wich Tashigi etwas zurück.

Der schien echt mehr als wütend zu sein, aber okay, sie war durch ihren Chef mehr als abgehärtet. Sie schmunzelte innerlich, als sie sich Ben und Smoker im Ring vorgestellt hatte. Bei so einem Kampf würde wohl literweise Blut fließen.

Und auf einmal kam ihr Ben nur so halb so bedrohlich vor. Vielleicht würde der Effekt von makaberen Vorstellungen auch bei Smoker helfen…
 

"HABEN WIR NICHT!!!", protestierten beide Moderatoren wie auf Knopfdruck, Sekunden bevor Ben Zorro an die Gurgel sprang und auf den feuchten Boden stieß.

Hart schüttelte er den Grünhaarigen an der Jacke durch. "DAS WAR DEINE SCHNAPSIDEE, ODER?! WAS HAB ICH DIR EIGENTLICH ANGETAN, DU NEANDERTALER?!"

"DA FALLEN MIR SPONTAN JETZT AN DIE TAUSEND DINGE EIN!"

"AHA! DU GIBST ES ALSO ZU!"

"HAST DU SIE NOCH ALLE?! LASS MICH ENDLICH LOS, DU IRRER!!"
 

Sanji stand etwas bedröppelt neben den beiden und wusste nicht, wie er am besten eingreifen sollte. "Ben, sie ist nicht hier, weil wir verhaftet sind! Sie hat uns das Tape gegeben!"

Ben hielt darin inne, Zorro zu würgen und blinzelte einige Male misstrauisch, bevor er zu der Polizistin vom Vortag sah. "Stimmt das?"
 

Gerade wollte sie eingreifen, doch dann kam ihr Sanji zuvor.

"Ehhh, ja! Stimmt...", gab sie etwas unsicher von sich, zog das Tape aus der Tasche und hielt es ihm entgegen. Vielleicht würde er es dann endlich glauben.
 

"Oh."

Ben hörte endlich auf, ihm die Luftzufuhr abzuschnüren und Zorro rang hustend nach Luft, bevor er den Regisseur ungestüm von seiner Brust herunterschubste.

Peinlich berührt rappelte sich der Schwarzhaarige, ohne ein Wort der Entschuldigung in Richtung Zorro, zu Tashigi herum und reichte ihr die Hand. "Tut mir aufrichtig Leid, dass Sie das mit ansehen mussten!"

"UND WAS IST MIT MIR?!!", fauchte Zorro angepisst, während er auch wieder auf die Beine kam und sich über den schmerzenden Hals rieb.
 

"Oh ehhh, schon gut...", lächelte sie verunsichert und reichte ihm ebenfalls die Hand.

Der Chef der Jungs schien auch nicht ganz richtig im Kopf zu sein, aber wenigstens war sein Job auf ihn zugeschnitten.

"Es tut mir ziemlich Leid, was gestern passiert ist. Ich hoffe, ich habe Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet."

Eigentlich war er auch ganz nett, das merkte sie sofort. Aber seine Kollegen hatten wohl schon ziemlich an seinen Nerven gefressen; bei diesen beiden Chaoten als Partner war das auch kein Wunder.
 

Sanji drehte seinem Partner den Rücken zu, um das Lachen vor ihm zu verbergen, aber der Grünhaarige versetzte ihm fürsorglich trotzdem einen harten Stoß in die Seite, bevor er Ben einen giftigen Blick zuwarf.

"Wenn einer Unannehmlichkeiten bereitet hat, dann waren dass ja wohl eindeutig die beiden Idioten", meinte Ben schmunzelnd und deutete hinter sich.

"Er war's!", gab Sanji prompt zurück.

"Steht heute mal wieder Pisst mir ans Bein auf meinem Rücken?", knurrte Zorro düster.
 

Auch Tashigi verkniff sich ein Lachen, fand die Situation mehr als amüsant.

"Nein, ist schon okay...", versicherte Tashigi ihm, hielt ihm dann aber wieder das Tape entgegen.

Erst dann viel ihr wieder ein, was Drake zu ihr gesagt hatte. "Aber ich kann Ihnen nur das Tape geben, wenn nicht alles ausgestrahlt wird. Das habe ich meinem Partner versprochen." Nun, wenn Smoker die beiden im Fernsehen sehen würde, würde er sowohl ihr als auch ihrem Partner den Kopf abreißen.
 

"Natürlich", versicherte ihr Ben und atmete erleichtert aus.

Dann wirbelte er zu den beiden Moderatoren herum. "Und warum konntet ihr mir das nicht früher sagen?"

"Wir wissen's doch selbst erst seit ner knappen Stunde!", murrte Zorro zurück.

Ben schien das einen Moment zu überdenken. "Na gut. Wenn wir schon mal da sind, können wir wenigstens noch ein paar Szenen drehen. Lysop, was ist im Bereich des möglichen?"

Die Langnase schreckte hoch, als er seinen Namen hörte und dann eilte der Regieassistent eilig zu dem Grüppchen herüber und ging in Gedanken die Requisiten durch.

"Ich denke...wir könnten die Begrüßungen drehen. Die kann man notfalls auch improvisieren."

"Gut. Alle Mann ins Studio!"
 

Sie seufzte und war froh das wenigstens geklärt zu haben. Unsicher sah sie die Truppe an. Wird Zeit, dass sie nach Hause kam. Ihr Kopf würde das sowieso nicht mehr lange mitmachen. Es wäre ein Segen für sie gewesen, wenn ihr Kopf endlich geplatzt wäre.

"Ich... werd dann mal wieder. Wünsch euch noch viel Spaß", lächelte sie den beiden Moderatoren zu und strich sie die Haare hinter ihr Ohr. Sie wollte nicht weiter stören und wer weiß, vielleicht durfte man als "Nicht-Beteiligter" erst gar nicht das Studio betreten.
 

Zorro runzelte die Stirn. "Und wie willst du bitteschön nach Hause kommen?", hakte er skeptisch nach und musste sich ein schmunzeln verkneifen.

Sanji schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen. "Stimmt! Daran hab ich ja gar nicht gedacht!"
 

Tashigi überlegte kurz, fing dann an innerlich zu schmunzeln. "Ach stimmt ja. Aber warte da gab's doch noch... wie hieß das noch gleich...? ...Ach ja, öffentliche Verkehrsmittel!", spottete sie, wollte einfach nur die Jungs durch den Kakao ziehen. Die waren es anscheinend eh gewohnt.
 

Der Grünhaarige streckte ihr die Zunge raus, schüttelte dann den Kopf und musste grinsen. "Dann tu was du nicht lassen kannst."

Sanji rammte ihm vollkommen grundlos den Ellbogen in die Seite und brachte ihn zum verstummen. "Willst du nicht noch ein bisschen zuschauen?", schlug er ungeachtet Zorros Aufkeuchen vor und lächelte galant.
 

Kurz schluckte sie, war von seiner Einladung etwas überrumpelt. Ehrlich gesagt freute sie sich sogar darüber, wusste aber nicht, ob sie die Einladung annehmen sollte, oder nicht. Besser wäre es, zu passen, denn ihr Kopf protestierte immer noch bedrohlich.

"Danke, aber ich muss los...", sagte sie nur knapp und rieb sich leicht über die pochende Schläfe.
 

"Schade", seufzte Sanji und sah ehrlich enttäuscht aus.

Sein Partner kniff missmutig die Lippen zusammen. Gut, ihm gefiel das auch nicht unbedingt, aber dass sie nach Hause wollte, konnte er auch verstehen, und Sanji sollte nicht so ein Drama draus machen.

Langsam kratzte Zorro sich am Hinterkopf. "Gut. Dann gib mir deine Handynummer", forderte er geradewegs.
 

Verwundert lief sie leicht rot an. Wozu das denn?

"Macht eh keinen Sinn, du hast kein Handy...", erinnerte sie ihn noch mal, zog dann aber doch widerwillig einen Stift, nahm seine Hand und fing an, ihre Nummer auf seine Hand zu kritzeln. Ob sie wirklich scharf darauf war, von ihm angerufen zu werden, war noch so eine Sache.
 

Die Crew, die langsam aber sicher mit allen Gerätschaften an ihnen vorbei dackelte, auf direktem Wege zu dem Studio, in dem sie so gut wie immer drehten, grinsten Zorro anerkennend an.

Donnerwetter. So direkt und so ganz ohne Furcht, obwohl diese Frau ihn erst Tags zuvor festgenommen hatte. Das würde sich nicht jeder trauen. Respäkkt.

Aber sie wussten ja, dass ihr vorlauter Kollege kein Blatt vor den Mund nahm, und auch, wenn sie ihn - zu ihrer allgemeinen Verwunderung - noch nie mit einer Frau gesehen hatten, passte das irgendwie zu ihm.

"Is ja auch für Ace", erklärte Zorro schulterzuckend und seine Hand begann leicht zu kribbeln, während sie ihm ihre Nummer auf den Handrücken schrieb.
 

„Aha..."

Ihre Standart-Antwort, wenn sie konzentriert war. Sie musste überlegen, wie eigentlich ihre eigene Handynummer ging. Sie hatte eigentlich nur fünf Kontakte in ihrer Liste und ihr Diensthandy klingelte öfter als ihr privates, traurig aber wahr.

Dann steckte sie den Stift wieder ein. "Grüß ihn von mir...", sagte sie nur knapp und machte sich dann besser auf den Heimweg.
 

Zähneknirschend sah Zorro ihr nach. Das hatte er sich irgendwie anders vorgestellt.

"Du bist ein Idiot. Du hättest sie bitten sollen, zu bleiben", informierte der Blonde ihn und verdrehte die Augen. Was Frauen anging hatte sein bester Freund nämlich null Durchblick und in Anbetracht der Situation hielt er es dringend für angebracht, seinem Freund ein wenig die Richtung zu weisen.

"Halt die Klappe. Gib lieber dein Handy her", knurrte Zorro, und als der andere tat wie ihm geheißen, begann er wütend auf sich selbst auf die Tasten einzuhämmern.

Sanji beschloss gütig, auf ihn zu warten, bis Zorro die SMS abgeschickt hatte. Dann zog er ihn mit sich, um den anderen zu folgen.
 

"Schade. Z."
 

= = =
 

Seufzend steckte sie die Hände in die Hosentaschen, ging dann in Richtung "nächste Bushaltestelle". Mit den Bus-Linien kannte sie sich zwar nicht aus, aber das würde schon schief gehen. So einen popeligen Plan lesen, das würde doch wohl noch hinbekommen.

Einige Minuten Fußweg brauchte sie bis zur nächsten Haltestelle, sah sich dann den Fahrplan an und musste feststellen, dass sie einige Minuten warten musste. Stirnreibend setzte sie sich auf die Bank einige wenige Meter weiter.
 

= = =
 

"Krieg ich mal mein Handy wieder?", fragte Sanji vorsichtig, als sie sich langsam aber sicher dem Studio näherten.

"Nein", raunzte der Grünhaarige zurück, fest entschlossen, das Ding mit sich rumzuschleppen, bis die Polizistin ihm geantwortet hatte. Schließlich konnte sie das ja wohl nicht einfach so ignorieren.

Nicht, nach...ja, was eigentlich? Den ganzen, aufeinander folgenden Peinlichkeiten? Da konnte er ja grün und schwarz werden während dem Warten!
 

= = =
 

Gerade, als sie sich hingesetzt hatte, bemerkte sie, wie ihr Handy vibrierte. Was eine Seltenheit.

Dann las sie die kurze Nachricht auf dem Display, wurde leicht rot um die Nase und fing an etwas zu lächeln. Dieser Idiot, musste er ihr jetzt noch ein schlechtes Gewissen machen?
 

"Sorry, ein anderes Mal. Aber danke..."
 

= = =
 

Und genau, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf fuhr, vibrierte das Scheißding und brachte miese Neuigkeiten.

Na dann eben nicht.

Schmollend riss er die Tür zum Studio auf, gab Sanji im Gehen sein Handy zurück und legte die Paintballausrüstung ab, um sie aus den Händen zu haben.
 

= = =
 

Mit einem tiefen Seufzen legte sie ihr Handy wieder in die Tasche.

Seltsam... Eigentlich hatte sie mit totaler Abneigung gerechnet. Aber die Leute schienen sehr offenherzig zu sein. Zwar war Ben mehr oder minder "aufbrausend", aber an sich schien er auch sehr freundlich zu sein.

In Gedanken bemerkte sie kaum, wie der Bus vor ihr zum Stehen kam.
 

= = =
 

Während Tashigi noch draußen an der Bushaltestelle stand und nachgrübelte, hockten die beiden Moderatoren in der Maske.

Ihre Vigasistin Vivi las gerade Zorro die Leviten, weil er es morgens mal wieder nicht für nötig befunden hatte, sich zu rasieren. Zwar war sein Bartwuchs nicht sonderlich ausgeprägt, aber alle paar Tage war es trotzdem mal nötig und so verdonnerte sie ihn zum Stillsitzen, während sie an ihm herumhantierte und Sanji sich eine Zeitung durchblätterte.

"Du stehst auf sie."

"Tu ich nicht", knurrte Zorro zurück und die Blauhaarige zog einmal kurz an seinen kurzen Haarsträhnen, um ihm zu bedeuten, endlich die Klappe zu halten.
 

= = =
 

Überlegend zog Tashigi wieder ihr Handy raus und las wieder die kurze Nachricht von ihrem Display ab, woraufhin sie nur wieder leicht lächeln musste.

Was hatte sich schon davon, wenn sie jetzt nach Hause gehen würde? Ob sie jetzt Kopfschmerzen bei sich zu Hause oder im Studio hatte, das war relativ. Und wer weiß, Schmerztabletten hatten die am Set bestimmt auch noch.

"Entschuldigung, wollen sie mitfahren?", fragte der Busfahrer, als er die Tür öffnete und die junge Frau auf der Bank ansah. Doch Tashigi winkte nur ab. "Nein, aber vielen Dank!", lächelte sie nur zu, woraufhin der Fahrer nur lächelnd die Tür wieder schloss und davon fuhr.
 

In Gedanken tadelte sich Tashigi selbst Was tat sie nur wieder?

Vielleicht ausnahmsweise das Richtige! Dann stand sie auf, schnappte sich ihre Tasche und ging zurück zum Gebäude, wo das Studio lag.
 

= = =
 

Zwei Minuten später hatte der Blonde immer noch nicht locker gelassen, und hätte Vivi seinen Kopf nicht erfolgreich in den Nacken gezerrt und würde ihn daran hindern, sich in irgendeiner Art und Weise zu bewegen, dann hätte er sich auf ihn gestürzt.

Stattdessen versuchte er angestrengt, gegen ihn zu wettern, aber die Vigasistin stopfte ihm beinahe die Puderquaste in den Mund, um ihn daran zu hindern.

Nach zwei Jahren Zusammenarbeit wusste sie, wie sie die Jungs davon abhalten konnte, sich in der Maske zusammenzuschlagen, denn ansonsten würden sie nicht mal bis zum Set kommen.
 

= = =
 

Immer noch das Handy in der Hand haltend fing sie an eine neue SMS zu verfassen.
 

"Ich hoffe ihr habt Kopfschmerztabletten.

Tash"
 

Dann ging sie weiter, wartete darauf, dass eine Antwort kam.

Wer weiß, vielleicht waren sie ja gerade im Stress und sie würde nur im Weg stehen. Dennoch... besser als zu Hause rum zu sitzen.
 

= = =
 

Während der Grünhaarige sich immer noch über das Waschbecken beugte und angestrengt versuchte, den Geschmack von Makeup aus seinem Mund zu bekommen, zog Sanji in aller Seelenruhe das Handy aus seiner Hosentasche, las die eingekommene SMS und grinste triumphierend.

"Rate mal, wer gleich hierher kommt", flötete er dann spöttisch.

Zorro schoss ihm einen kurzen Blick zu. "Bin ich Jesus? Kann ich hellsehen?"

Vivi drückte dem Moderator hastig ein Glas Wasser zum ausspülen in die Hand. Das war nicht unbedingt ihre Absicht gewesen...auch, wenn sie damit zum Erfolg gekommen war. Der Grünhaarige war rasiert und seine Frisur ging auch durch.

Fehlte nicht mehr viel und sie konnte ihn wieder rausschmeißen.

"Tashigi."

"...oh. Vivi, beeil dich bitte!"

"Wenn du endlich still hältst..."
 

= = =
 

Nun stand sie da, wusste nicht, wo sie eigentlich hinmusste.

Fragend blickte sie sich um, damit sie wenigstens irgendjemanden fragen konnte.

Dann sah sie die Langnase und ging auf ihn zu. "Entschuldigung, ich suche die beiden Kindsköpfe", lächelte sie ihm nur zu.

Lysop schluckte kurz, wusste nicht, was er nun von ihr halten sollte. Eigentlich war sie ganz süß. "Ich bring dich hin..."

Was er auch tat. Tashigi folgte ihm nur und sah sich etwas um. Irgendwie sehr interessant.
 

Während er Tashigi freies Geleit durch das Studio gab, überwachte er gleichzeitig das Treiben um ihn herum.

Das Set war bereits soweit fertig, auch wenn noch überall Kabel herumlagen, über die man stolpern konnte.

Die Lichttechniker werkelten gerade auf einer Leiter herum und sahen so aus, als würden sie am liebsten wieder nach Hause gehen, die Kameraleute brachten sich wieder in Position und Jared hockte mit Ben zusammen und diskutierte mit ihm über das Tape, das zwischen ihnen lag.
 

"Du schaust es dir heute an und schneidest es zusammen. Was ist daran so schwer zu verstehen?"

"Ben, wir haben Wochenende. Frei. Weißt du, was das heißt?"

"Danke, das Wort ist mir bekannt. Aber wir sind im Verzug und ich will die nächste Folge am Montag fertig haben. Also basta."

Der Braunhaarige wagte es nicht, zu widersprechen, schnitt Lysop eine Grimasse, der bloß mitleidig mit den Schultern zuckte und dann die Tür zur Maske aufstieß. "Jungs! Ihr habt Besuch!", verkündete er dann, bevor sein Blick auf die beiden Moderatoren fiel, die mal wieder mittendrin waren, sich zu zerfleischen.
 

"Jungs...", seufzte er entmutigt, hob bloß kurz eine Hand, als wolle er irgendwas sagen und trat dann den Rückzug an. Denn in dieses Gefecht wagte er sich ganz sicher nicht, er war ja nicht lebensmüde.
 

Während Lysop den Rückzug antrat, verschränkte Tashigi nur lächelnd die Arme, schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich gegen den Türrahmen.

Unfassbar, die beiden schienen sich ja wirklich in jeder Situation zu streiten und das nicht nur vor der Kamera. Dann wurde er ihr aber auch etwas zu viel. Sie schnappte sich ein paar Schuhe und warf jeden einen an den Kopf.

"Ich kann auch wieder gehen...", spottete sie.

Anscheinend kamen die beiden auch ohne sie klar.
 

Vivi warf der Polizistin ein dankbares Lächeln zu, als die beiden Moderatoren wie auf Knopfdruck auseinander stoben und sich verwirrt blinzelnd nach der Quelle der Schuhe umsahen.

Es gab nicht viele Personen hier am Set, die sich wagten, bei den beiden hart durchzugreifen, einerseits weil die Gefahr bestand, versehentlich zwischen die Fronten zu geraten, andererseits weil Zorro dann recht ausfallend werden konnte - nein, lieber schlossen sie wetten darauf ab, wer als Sieger hervorging.

"Tashigiiiiiii", flötete der Blonde sofort begeistert und stürzte auf sie zu, während Zorro sich langsam aufsetzte und sich mürrisch über die pochende Stirn rieb. "Hi auch!"
 

Verwundert sah sie zu, wie Sanji auf sie, im Wahrsten Sinne des Wortes, auf sie losging. Sie konnte sich kaum vor ihm retten. "Ehhh... hi!", kam es nur kurz, fing dann nur an zu schmunzeln. Ein richtiger Kavalier, dieser Sanji.

Dann rieb sie sich die Schläfe. "Ich brauch unbedingt eine Schmerztablette, sonst drehe ich noch durch...", seufzte sie und wollte einfach nur ihre Schmerzen loswerden.
 

"Was auch immer du wünschst, mein Engel...!", flötete der Blonde und machte Anstalten, davon zu schweben, aber Vivi hielt ihn gekonnt am Kragen zurück.

"Stopp. Du bleibst hier, mit dir bin ich nämlich noch nicht fertig. Ich bin sicher, Zorro kann das erledigen. Nicht wahr, Zorro?"

Der Grünhaarige brummte etwas Unverständliches, rappelte sich jedoch auf die Beine und steuerte die Tür an, während er sich am Hinterkopf kratzte. Die Vorstellung, einen absolut hormongesteuerten Sanji mit Tashigi zurück zu lassen, gefiel ihm zwar nicht, andererseits kam er aber auch nicht drum rum.

"Aber Vivi-Spätzchen! Der verläuft sich doch!"

"HALT DIE SCHNAUZE, KESSELSCHRUBBER!!!"
 

Tashigi verkniff sich nur das Lachen. Das war wohl die Bestätigung dafür, dass er sich einfach nicht zurechtfand, egal wo. Vielleicht fand sie sich hier irgendwie zurecht.

"Soll ich mitkommen?", fragte sie nur lächelnd, wollte einfach nur ihre Kopfschmerzen wieder loswerden. Ab sofoft hatte sie genug vom Alkohol. So schnell würde sie keinen Tropfen mehr anrühren, egal, wer sie dazu zwingen oder zumindest überreden wollte.

Man konnte immerhin auch ohne Alkohol Spaß haben. Das nahm sie sich ab diesen Moment zum Vorsatz.
 

Während Sanji sich bereitwillig wieder von Vivi auf seinen Stuhl verfrachten ließ, zuckte Zorro mit den Schultern und hielt ihr die Tür hinter sich offen.

Zwar hatte er nicht den geringsten Schimmer, wo es hier Schmerztabletten geben sollte - er selbst hatte zumindest noch nie welche bekommen - aber irgendwer würde ihnen sicherlich weiterhelfen.

Kurz streckte er einen Arm aus und hielt eines der Crewmitglieder, dessen Namen er noch nicht kannte, kurzerhand am Kragen fest, weshalb dieser beinahe über seine eigenen Beine stolperte und nur durch Zorros unerschütterlichem Griff aufrecht stehen blieb.

"Ey du! Wo krieg ich Schmerztabletten her?"

"V-Versuchen Sie's doch mal beim Erste Hilfe Kasten."

"Super, Schlaumeier. Und wo ist der bitteschön?"

"D-Da hi-hinten, Herr Lore-"

"Danke. Weiter machen!"
 

Tashigi fing nur an laut zu lachen.

Oh Mann, dieser Typ war doch echt nicht mehr zu retten. Dann ging sie ihm wieder hinterher.

"Das hättest du auch freundlicher fragen können...", erklärte sie nur knapp. Besser sie würde das nächste Mal fragen, wo sie Schmerztabletten herbekam. Er war einfach viel zu grob zu den anderen. Diese Aya müsste ihn wohl noch etwas erziehen könnem.
 

"Warum?", fragte Zorro irritiert, dann grinste er amüsiert.

"Bin ich dir etwa nicht nett und zuvorkommend genug?"

Dreist grinsend schob er die Hände in die Hosentaschen und lief geradewegs in die falsche Richtung.

Nicht, dass er es jemals zugeben würde, denn wenn er nicht am Ziel ankam, war das natürlich die Schuld des Neuen.
 

"Ach Quatsch!", versicherte sie ihm, sah dann nur zu, wie er geradewegs in die falsche Richtung ging. Tashigi blieb stehen, zeigte dann kurz in die andere Richtung. "Ehhh... Hat dein Kollege nicht in diese Richtung gezeigt?", fragte sie verunsichert.
 

Als ob er bei etwas Verbotenem ertappt worden wäre, hielt er inne.

Dann spürte er, wie ihm - zum wievielten Mal eigentlich? - das Blut in den Kopf schoss. Hastig wirbelte er zu ihr herum und beschloss, besser nie wieder irgendeine Richtung anzugeben.

Er war eigentlich auch heilfroh, dass Sanji ihn immer mit zur Arbeit nahm, denn wenn er mit dem Motorrad fahren würde, würde er wohl nie zur Arbeit erscheinen.
 

Er erinnerte sich noch dunkel daran, einmal auf gut Glück mit dem Ding losgebrettert zu sein, nur um dann drei Tage später mitten im Nirgendwo zu stehen, ohne Geld oder Sprit.

Irgendwann hatte er Sanji angerufen, der kurz davor gewesen war, eine Vermisstenmeldung aufzugeben. Der Koch hatte ihn auch schließlich abgeholt. Peinliches Erlebnis.
 

Tashigi fing an höhnisch zu grinsen. Interessanter Kerl, aber auch total verrückt. Besser sie würde kein Wort über seine Schwäche verlieren, ging dann einfach nur vor und suchte nach dem Erste-Hilfe-Kasten. Der musste hier doch irgendwo sein.
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte Zorro, wie sie spöttisch grinste, und er verzog die Mundwinkel.

Dann erinnerte er sich an das Gelächter ihrer Kollegen vom Vortag und daran, wie gereizt sie darauf reagiert hatte. Es wurde Zeit, geschickt zu kontern. "Immerhin trete ich nicht in jedes Fettnäpfchen."
 

Tashigis Grinsen verschwand sofort. "Was?! Ich?! Du bist heute Morgen in mich reingelaufen. Daran war nicht ich Schuld."

Nach einigen Minuten des Suchens fand sie endlich diesen Verbandskasten und schaute hinein. Hier mussten sich doch irgendwo Tabletten für sie zu finden sein. Länger würde sie die Schmerzen nicht aushalten.
 

Zorro lugte über ihre Schulter in den Verbandskasten - er hätte schwören können, dass der Kerl in die andere Richtung gezeigt hatte... - und zog dann eine schmale Schachtel heraus, ohne auf ihre Sticheleien einzugehen.

Na ganz toll, jetzt war das Bild wieder in seinem Kopf.

"Wie wär's denn mit denen?", schlug er dann peinlich berührt vor und hielt ihr die Schachtel mit Tabletten entgegen.
 

Kurz sah sie zu ihm auf und bemerkte seine Röte.

Dass er wieder an die Situation dachte, wusste sie nicht. Sie rechnete eher damit, dass er sich wegen seiner Orientierungsschwäche fürchterlich schämte.

Dann nahm sie die Schachtel entgegen. Der Kasten hing viel zu hoch und konnte in den oberen Fächern kaum sehen, was sich darin befand. Sie war ziemlich froh ihn dabei zuhaben, seine Größe war echt praktisch.

"Danke...", murmelte sie verlegen und schloss dann wieder den Kasten.
 

"LORENOR! WIE STEHT'S MIT DER MASKE?!", brüllte Ben in dem Moment quer durch den Raum und ließ seinen Angestellten erschrocken zusammenzucken.

Den Trubel um sie herum hatte er beinahe vergessen in ihrer Gegenwart, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er eigentlich arbeiten sollte. "JAHAAA! SOFORT!!", rief er genervt zurück und verdrehte die Augen.
 

Auch sie zuckte etwas zusammen, rieb sich dann den Kopf. Sein Geschrei war nicht gerade gesund für ihren Kopf. Das Rufen seines Chefs kam irgendwie ziemlich plötzlich.

Dann lächelte sie etwas und sah zu ihm auf. "Macht euch lieber an die Arbeit, sonst wird er noch wütender." Was wohl passiert wäre, wenn sie ihnen nicht das Tape gegeben hätte, wollte sie sich gar nicht erst ausmalen. Sie waren schon so ziemlich im Stress. Wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen nach Hause zu fahren, aber diesen Gedanken verdrängt sie gekonnt wieder.
 

"Das wird er so oder so", grinste Zorro zurück, wandte sich jedoch schulterzuckend ab, nur um wenige Schritte weiter noch einmal inne zu halten.

Ratlos blickte er sich um. "Am besten, du...machst es dir irgendwo bequem und tust, was du willst. Wenn du was brauchst, schick Lysop los", erklärte er dann und hastete unter Ben's wütenden Blicken zum Set.

Dort angekommen drückte der ihm ein paar Blätter in die Hand und deutete auf die nächstbeste Tür. "Umziehen, Text merken und dann fangen wir an. Ich geb dir drei Minuten."
 

"Ja, danke..."

Wow, so ein Beruf als Moderator musste mehr als anstrengend sein, das stand schon mal fest. Irgendwie war sie auch ziemlich gespannt, wie das alles ablaufen würde. Unsicher ging Tashigi zum Set und schaute sich interessiert um. Irgendwie wusste sie nichts mit sich anzufangen, hätte lieber jemanden bei sich, mit dem sie sich unterhalten konnte. Aber erstmal eine Kopfschmerztablette einwerfen, das war das erste, was auf ihrer To-Do-Liste stand. Schnell warf sie sich eine der Tabletten ein. Hoffentlich würde es besser werden.
 

To be continued...
 

Behind the scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#13
 

Sanji:

*sieht Tashigi verträumt, Zorro eher eifersüchtig nach*

*steckt sich eine Zigarette an*

*pafft Herzchenwolken in die Luft*

Hach...muss Liebe schön sein!

^____\\\\
 

Vivi:

*zieht irritiert eine Augenbraue in die Höhe*

Liebe?
 

Sanji:

*nickt eifrig*

Genau! Wahre Liebe!

Grenzenlos, wie mein Verlangen nach dir, mein Augenstern!

Brennend heiß wie eine Flamme, die auflodert und alles um sich herum in Brand steckt!

Plötzlich, wie ein Schlag, der einen durchfährt!

Unberechenbar, wie----
 

Vivi:

*stopft ihm entnervt mit der Puderquaste den Mund*

Komm mal wieder runter! =___=

The Show must go...schief.

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Wie viele Handys hatte Zorro schon?
 

blumenpups:

Zeit seines Lebens?
 

Lady_Tashigi:

Ich schau mal in seinem Finanzen-Ordner nach...

*gucken geht*
 

blumenpups:

o_____Ô

Der Marimo hat 'nen Finanzen-Ordner?
 

Lady_Tashigi:

*steht vor dem Regal*

Ô_________ó

Nee, irgendwie nicht.

Warum wundert mich das nicht?
 

blumenpups:

Okay, dann halt schätzungsweise....20? 30?

Lasst uns ein Gewinnspiel draus machen!

Wer errät, wie viele Handys der Depp zeit seines Lebens schon gegen die Wand geschmissen hat, der darf sich 'nen OS über die Vergangenheit der Jungs bzw. Tashi wünschen! Viel Spaß!
 

Eure Antworten entweder bei den Kommis oder bei Twitter (blumenpups) hinterlassen!

Viel Erfolg!
 

@ Venominon: Wann's endlich heiß her geht? Gute Frage. Sind beim RPG auf Seite 168 und bis jetzt ist noch nichts passiert. Jedenfalls nicht wirklich. Aber die Hoffnung bloß nicht aufgeben!
 

@ Alwena93: Aprospos Liebe (bezüglich Ta x Zo) : Gegensätze ziehen sich an, damit andere etwas zum Lachen haben. (Matthias Sachau)
 

@ Marimo_PB: Ist es. Beim Nirgendwo weiß man nicht, ob er wieder zurückfindet.

Obwohl...im Keller weiß man nicht, WAS er findet. Ansichtssache.
 

@ Keinseier: Weniger Chaos? Träum weiter - nicht in diesem Leben. Aber wenn du schon den Namen "Kinderzimmer Productions" magst, dann solltest du dir mal die Texte von denen anhören. Wenn wir schon dabei sind, was hältst du von Deutschem Sprechgesagt? Und ich meine jetzt nicht diese "Alle Frauen sind Nutten, lutsch meinen Schwanz"-Lieder sondern tiefsinnig bis lustig.
 

@ Moni: Ay ay, Sir- ähm...Ma'am! Chaostriologie_Productions bedankt sich ganz herzlich für den lieben Kommentar und heißt dich willkommen in dem Film, den wir uns seit geraumer Zeit fahren. (Kann man das so sagen? Egal.) Wie genau wir auf die Idee kommen, wissen wir selber nicht, aber das ist auch unwichtig, solange sie uns eben kommen.

Aprospos: Kann es immer noch nicht fassen, dass man sich das in einem Rutsch durchliest. Zu viel Schwachsinn. *thumbs up* RÄSPÄKKT! Amazing!
 

@ -Tsume-: Tash's Einkäufe? o_____O OMG! *rennt sie ihr holen*
 

@ Aily-chan: Ben und schwanger? Wenn's nicht biologisch betrachtet unmöglich wäre, wäre das wohl eine Überlegung wert.
 

Zu viel des Guten.

Quatsch! Zu viel gibbet nicht! Aber jetzt geht's los, jetzt geht's looooos!
 

Kapitel 14: The Show must go...schief.
 

Nach weiteren zehn Minuten und einem mittelmäßigen Wutausbruch seitens Ben standen die beiden Moderatoren schließlich etwas unvorbereitet, aber immerhin vernünftig gestylt, vor der Kamera und mitten in ihrem Set.
 

Gemütlich fläzten sie sich auf die Couch und warteten mit ernster Miene auf das Zeichen, dass sie anfangen würden, während die Techniker noch das Licht einstellten und Vivi ihnen ein letztes Mal das Näschen puderte. Wegen der Hitze der Lichtquellen war das ungefähr alle fünf Minuten nötig - echt ätzend.
 

"Okay Jungs, drei zwei...", kommandierte Lysop und dann wurde es, abgesehen von dem Surren der Kameras, totenstill.
 

"Hallo und herzlich Willkommen bei einer neuen Folge von 'Spielkinder'", begann Sanji fließend und mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.

"Heute mit dabei sind unter anderem Super Mario Kart, Skaters 2 und", fuhr Zorro fließend fort.

"Wir haben für euch Counter Strike mal in die Realität versetzt."

"Und reichlich Unruhe dabei gestiftet. Außerdem", sagte Zorro dreist grinsend, verschränkte die Arme im Nacken und lehnte sich zurück.

Genau in dem Moment löste sich ein Stück der Wand hinter ihm und kam krachend auf dem Boden auf.

Verblüfft wandten sich die beiden auf der Couch um, während die Crew in schallendes Gelächter ausbrach.

"...außerdem fällt gerade das Set in sich zusammen", stellte der Grünhaarige trocken fest, bevor er, gleichzeitig mit Sanji, ebenfalls loslachte.
 

Interessiert stellte sich Tashigi neben Vivi, die ab und an verschwand um die Jungs neu einzupudern. Sie hatten einige Worte miteinander gewechselt, verstummten aber beide, als der Dreh begann.

Es war interessant. Selbst vor der Kamera schienen sie noch ziemlich natürlich zu sein. Klar für die Kamera mussten sie sich etwas verstellen, aber dennoch war es so, als ob es zu ihrem Alltag gehörte, was ja anscheinend der Fall war. Sie konnte schon verstehen, warum die Sendung beliebt war. Die Jungs hatten ziemlich was drauf.

Erst, als die Kulisse sich langsam auflöste und Zorro noch seinen Spruch hinterher brabbelte, fing sie an laut zu lachen, ebenso wie der Rest der Crew. Die schienen alle ihren Spaß zu haben, bei dem Job und vor allem den Moderatoren was das auch kein Wunder.
 

Selbst Ben konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, bevor er schließlich eingriff.

"Okay - SCHNITT! Lysop, schnapp dir ein paar Leute und bau die Kulisse wieder zusammen. Zehn Minuten Pause, dann geht's weiter!", kommandierte er mit halbwegs strengem Unterton. Irgendjemand musste ja alles im Griff haben, sonst hätten sie noch nicht eine einzige Sendung fertig gestellt.
 

"Na, das klappt ja wieder prima heute", bemerkte Zorro schnaufend, grinste breit und rappelte sich wieder auf die Beine, um dem Scheinwerferlicht zu entkommen.

Sanji tat es ihm gleich und gemeinsam gesellten sie sich zu Tashigi und Vivi. "Aber gut so. Den Rest vom Text hab ich nämlich vergessen", murmelte Zorro auf dem Weg und zerrte den Zettel mit dem Skript aus seiner hinteren Hosentasche.
 

Immer noch breit grinsend sah sie die beiden Jungs auf sie zukommen. "Läuft das hier immer so ab?", fragte sie, verkniff sich ein weiteres Lachen. Abgesehen von der kaputten Kulisse war alles recht gut gewesen. Wahrscheinlich würde sie sich mal eine fertige Sendung ansehen, hoffte aber dennoch, dass sie irgendwo Outtakes ausstrahlen würden.

Die Jungs verstanden was von ihrem Job. Sie war heilfroh, dass sie doch nicht in den Bus gestiegen war.
 

"So…professionell? Absolut", gab Zorro feixend zurück und nahm die Wasserflasche, die Vivi ihm hinhielt, dankbar entgegen. In zwei großen Zügen leerte er sie zur Hälfte, bevor er sie Tashigi anbot.

"Ladys First, Zorro", seufzte Sanji resignierend.

"Oh. Tut mir Leid, hab ich dich vergessen?" Auffordernd hielt der Grünhaarige die Flasche Sanji entgegen.

"NA WARTE!", fauchte dieser sofort, verbiss sich aber die Attacke, die er nur allzu gerne ausgeführt hätte und fingerte stattdessen nach seinen Zigaretten herum.
 

Seufzend ließ sie den Kopf hängen, als die beiden sich mal wieder anfingen zu streiten.

"Ich schmeiß euch gleich wieder irgendetwas an den Kopf, also hört auf euch zu streiten!", meinte sie nur streng und verschränkte die Arme vor der Brust. Unfassbar, wie man sich nur immer so an die Gurgel springen konnte.

Die Flasche Wasser lehnte sie dankend ab, die Tablette hatte sie auch so runter bekommen.
 

"Wir streiten uns doch gar nicht", protestierten die beiden Moderatoren nuschelnd und grinsten sich kurz an.

Mitleidig tätschelte die Visagistin Tashigi die Schulter. "Machen Sie sich nichts draus - so sind die beiden immer", sagte sie dann gutmütig und lächelte.

"So isses", stimmte Zorro ihr nickend zu, kratzte sich am Hinterkopf und vertiefte sich dann wieder in die Zeilen auf dem Zettel, in dem verzweifelten Versuch, sich den Text möglichst schnell einzutrichtern.
 

Leicht lächelnd betrachtete sie das weitere Geschehen. Auch ihr war schon aufgefallen, dass das Benehmen der beiden eigentlich nur darauf hinaus lief, sich zu dissen und fertig zu machen. Eine interessante Freundschaft.

"Ist mir schon aufgefallen. Was sich liebt, das neckt sich bekanntlich...", spottete sie wieder und verschränkte die Arme.
 

Sanji verzog bei dem Wort 'Liebe' im Zusammenhang mit Zorro angeekelt das Gesicht, während der Grünhaarige gar nichts mitbekam und voll und ganz in seinen Text vertieft war.

Irgendwo im Hintergrund hämmerte Lysop die Kulisse wieder zusammen und Ben lehnte sich in einem Stuhl zurück und fuhr sich gereizt über die Nasenwurzel.

Aber irgendwann war die Langnase mit den Reparaturen fertig und es konnte weitergehen und die beiden Moderatoren wurden ohne Umschweife zurück vor die Kamera gescheucht.

"Drei, zwei..."

"Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Spielkinder!"

"Heute mit dabei sind unter anderem Super Mario Kart, Skaters 2 und"

"Wir haben für euch Counter Strike mal in die Realität versetzt."

"Und reichlich Unruhe dabei...okay, ich bin raus."
 

Wieder sah sie interessiert zu, schmunzelte, als Zorro mit seinem Text nicht klar kam. Dabei war alles so gut gewesen, selbst die Kulisse war dageblieben, wo sie sein sollte. Aber Versprecher oder Textaussätze waren bei solch einem Job normal. Keiner war so perfekt, dass es sofort auf Anhieb klappen würde und genau das war es, was die Sendung und vor allem die Jungs, so sympathisch machte.
 

= = =
 

Drei Stunden, einige Verpatzer und zwei Anfangsszenen später beschloss Ben, den Dreh für heute abzubrechen.

Zwar hatten die beiden Quatschköppe mal wieder enorm zur allgemeinen Erheiterung beigetragen, aber selbst er konnte erkennen, wann eine Situation hoffnungslos war und seine Jungs genug hatten.

Und Zorro hatte ganz eindeutig genug, befand er, nachdem der Grünhaarige während einer kurzen Pause auf der Couch des Sets eingenickt war. Vielleicht hätte er einmal Gnade vor Recht walten lassen und ihm seinen freien Tag gönnen sollen, immerhin wusste er ja, dass Zorro heute Nacht wieder kein Auge zu tun würde, aber besser eine späte Erkenntnis als gar keine.

Und damit entließ er sie dann zur Überraschung aller Beteiligten nach Hause.
 

Müde schlurfte Zorro neben Sanji her, eine Hand in der Hosentasche vergraben, während er sich mit einem feuchten Lappen den Rest der Schminke aus dem Gesicht wischte.

"Ich bin hundemüde...", gähnte er dabei nuschelnd, während der Blonde zu seinen Glimmstängeln griff und sie sich langsam aber sicher Tashigi und Vivi näherten.

"Kein Wunder. Wann hast du noch das letzte Mal geschlafen?"

"Keine Ahnung. Welchen Wochentag haben wir denn?"
 

Ein ziemlich amüsanter Dreh, stellte Tashigi fest und musste immer wieder lachen, wenn Sanji und Lorenor wieder eine Szene verpatzten.

Zwischendurch hatte sie einige Worte mit Vivi gewechselt. Sie war nett und verstand sich ganz gut mit ihr. Vivi hatte sogar noch mal etwas Makeup auf ihr blaues Auge geschmiert, als Tashigi ihr erzählt hatte, woher dieses überhaupt gekommen war. Vivi hatte zwar schon von Zorros Aktion im Lebensmittelgeschäft gehört, aber dass Tashigi die Polizistin war konnte sie nicht ahnen. Aber nun sah man so gut wie nichts mehr von ihrem Veilchen, ein Glück.
 

Als Lorenor während des Drehs dann eingeschlafen war, grinste sie nur breit und hoffte, dass sie ihm letzte Nacht nicht zu sehr auf den Keks gegangen war oder ihn anderweitig wach gehalten hatte.

Anderweitig... Sie lief etwas rot an, schüttelte diesen Gedanken nur wieder bei Seite. Sie war zwar betrunken gewesen, hätte aber gemerkt, wenn jemand ihr viel zu Nahe kam. Außerdem war sie fast komplett angezogen in seinem Bett aufgewacht. Also fiel diese Option wieder weg. Manchmal konnte sie sich auch wieder einen Scheiß zusammen spinnen, dass es ihr selbst schon Angst machte.
 

Sanji verdrehte bloß die Augen. "Wird eindeutig Zeit, dass du ins Bett kommst", stellte er fest und ignorierte das raue Lachen seines Partners, denn in dem Moment erreichten sie die beiden Frauen.

"Guter Dreh", lobte die Visagistin die beiden Moderatoren lächelnd.

"Er hat alles verpatzt, was es zu verpatzen gab, Süße", gab Sanji irritiert blinzelnd zurück und lächelte dann. "Aber wenigstens sind ein paar Szenen im Kasten."

Dann warf er Zorro einen kurzen Blick zu. "Umziehen und dann weg, bevor Ben es sich anders überlegt?"

"Auf jeden Fall", murmelte der Grünhaarige zurück, drückte Vivi dankbar das Handtuch in die Hand und verschwand dann mit dem Blonden wieder kurz, um sich seine normalen Sachen anzuziehen.

Vivi lächelte den beiden nach, bevor sie sich wieder Tashigi zuwandte. "Und was machst du heute noch so?"
 

Mit zusammengezogenen Augenbrauen verfolgte sie das Gespräch.

Irgendwie kam sie sich ziemlich deplatziert vor. Kaum jemand sprach mit ihr, nicht mal die beiden Vollpfosten, wegen denen sie doch eigentlich zurückgekommen war. Zwar hatten sie sich noch vor dem Dreh unterhalten, am Set selbst sprachen sie dafür nur mit der Crew, wie es schien. Okay, die Jungs waren anscheinend im Stress, sprachen dann aber nur mit Vivi, wenn sie mal ein paar freie Minuten hatten.
 

Sie war nur froh darüber, dass die Visagistin an ihrer Seite war. Wenigstens sie wechselte ein paar Worte mit ihr.

"Ich weiß noch nicht, mal sehen. Erstmal fahre ich gleich nach Hause...", lächelte sie Vivi zu. Sie war zwar happy, dass sie nicht zur Arbeit musste, dennoch hatte sie jetzt viel zu viel Zeit. Sie hätte sich zwar noch etwas hinlegen können, aber dafür schlug die Schmerztablette zu gut an. Sie hatte fast keine Kopfschmerzen mehr, ein wahres Wundermittel!
 

Keine drei Minuten später stand Zorro schon wieder bei den beiden Mädels, während sein Partner noch damit beschäftigt war, sich ordentlich abzuschminken, seine Krawatte zu binden und sich die Haare zu stylen. Der Kerl war zweifelsohne schlimmer mit seinem Tick als jede Frau, die er je kennen lernen durfte.

"Das lief irgendwie blöd", stellte er dann fest, während er sich am Hinterkopf kratzte und einen kurzen Blick zu Tashigi warf. Er hatte sich das auch ein wenig anderes vorgestellt, aber Ben hatte ihnen mal wieder so dermaßen Feuer unterm Arsch gemacht, dass er gar nicht wirklich dazu gekommen war, mal ein bisschen mit der Polizistin zu reden. Und das wurmte ihn gewaltig. Irgendwie. Ein bisschen. Viel.
 

"Naja, ist halt nicht dein Tag...", stellte Vivi nur fest. So was kam nun mal bei jedem vor und niemand würde ihn deswegen verurteilen... Okay, bei Ben war das so eine Sache, aber eigentlich hatte jeder Verständnis für sein Burn-Out.
 

Da Tashigi nicht wirklich wusste, wie sonst die Tage am Set so abgehen würden, fand sie den Dreh gar nicht so misslungen. Dass es auch besser ging wusste sie nicht. "Ich fand es gut!", belächelte sie nur kurz die Situation. Nicht nur gut, sondern auch witzig. Sie hatte definitiv selten so gelacht.
 

Das war zwar nicht ganz das, was er gemeint hatte, aber so kam er wenigstens um seine Verlegenheit bei diesem Thema herum.

Sicher, es gab bessere Tage am Dreh - solche, an denen er seinen Text nicht andauern vergaß oder in den Pausen vor sich hinschlummerte - aber für die Verhältnisse war er recht gut gewesen.

Unsicher zuckte er mit den Schultern. "Gut, dass es dir gefallen hat", meinte er dann und grinste sachte, während sein Magen rumorte. Verständlich, das Frühstück hatte er immerhin ausfallen lassen wegen akuter Kaffee-Überdosierung.

"Wo bleibt der Koch?! Wir wollten doch was Essen gehen", brummte er missmutig und sah Tashigi dann auffordernd an. "Du kommst doch noch mit, oder? Ne Wahl hast du eh nicht, außer du willst mit dem Bus fahren."
 

Tashigi stutzte. Eigentlich wollte sie nach Hause. Sie hätte schon viel eher gehen müssen, außerdem...

"Lass mal, ich will euch nicht weiter auf die Nerven fallen. Schlaf dich erstmal aus.", lächelte sie nur zurück. Zar freute sie sich, aber sie wusste genau... Wenn sie jetzt mit den beiden mitgehen würde, würde sie sich nur wieder fehl am Platz fühlen und das wollte sie nicht, davon hatte sie heute schon viel zu viel abbekommen. Es wäre besser gewesen, wenn sie in den Bus gestiegen wäre.
 

Die Ablehnung irritierte ihn ungefähr genauso sehr, wie die Einladung sie verblüfft haben musste.

Immerhin war sein Plan eigentlich ziemlich einfach gewesen, und zwar hatte er es wieder gut machen wollen, dass sie so viel zu tun gehabt hatten. Er war zwar wie gerädert, aber nicht blöd, und er hatte wohl mitbekommen, dass sie sich nicht wirklich wohl fühlte - so, wie gestern Abend in seiner Wohnung.

Ratlos kratzte er sich am Nacken. "Also...wir hatten grade eben nicht sonderlich viel Zeit für dich und eigentlich...naja, Sanji hat gedacht, wir könnten das auf diese Art wieder gut machen."

Dass das keineswegs Sanjis, sondern seine Idee gewesen war, musste er ja nicht unbedingt vor ihr offen legen...
 

Verblüfft starrte die junge Polizistin ihn an, wurde sogar etwas verlegen. Damit hatte sie irgendwie nicht gerechnet. Geschmeichelt strich sie sich einige Haarsträhnen zurück.

"Lieb von ihm, aber ihr müsst doch nichts gut machen!", erklärte sie etwas beschämt von der Situation. Sie freute sich, dass wenigstens das Blondchen an sie gedachte hatte.

Kurz sah sie auf ihre Armbanduhr, zuckte dann leicht mit den Schultern. "Aber von mir aus gerne."

Hauptsache ihr Gegenüber konnte sich noch auf den Beinen halten. Sie wollte niemanden auf den Wecker fallen, so wie letzte Nacht, als sie ihm unbewusst ihr Herz ausgeschüttet hatte.
 

Nur allzu gerne hätte sich der Grünhaarige nachträglich dafür in den Arsch getreten, dass er nicht doch gestanden hatte, dass es seine - und zwar ganz allein seine - Idee gewesen war.

Dummerweise war es dafür nun zu spät und er hatte sich mal wieder ins eigene Fleisch geschnitten.

Aber immerhin kam sie mit. Das war wohl eindeutig ein Fortschritt.
 

Sachte grinste er. "Gut. Dann müssen wir nur noch darauf warten, dass Don Juan sein Styling endlich perfektioniert hat. Vivi, wärst du so nett?"

Die Blauhaarige kicherte leise. "Aber natürlich", gab sie zurück, zwinkerte den Beiden zu und verschwand dann in Richtung des Raums, in dem Sanji sich verbarrikadiert hatte, um ihn davon zu überzeugen, dass er gut genug für die Öffentlichkeit aussah.
 

Unbeholfen piddelte Zorro an dem Pflaster an seinem Finger herum und wusste nicht recht, was er jetzt großartig sagen sollte. "Also hat's dir gefallen?", fragte er schließlich noch einmal nach, als ihm absolut nichts Besseres mehr einfallen wollte und das Schweigen langsam unangenehm wurde.
 

Kurz Tashigi der Visagistin nach, bevor diese um die Ecke verschwand und nicht mehr zu sehen war.

Doch dann wurde es still, viel zu still... Es lag eine ziemlich peinliche Ruhe zwischen den beiden. Leicht eingeschüchtert sah Tashigi zur Seite, versteckte möglichst ihre peinlich gerührte Röte im Gesicht. So richtig wusste sie nicht, was sie sagen sollte, weshalb sie nur wieder anfing an ihrem Ring rumzuwerkeln. Sie hatten sich nicht wirklich viel zu erzählen. Wenn Ace da wäre, könnte man sich ja wenigstens über ihn aufregen, aber so...
 

Sie fuhr leicht zusammen, als Lorenor sie wegen des Drehs ansprach. Als sie an die Sprüche und Pannen zurück dachte, musste sie nur wieder breit grinsen. "Ja, war ziemlich witzig!", gestand sie ihn. Die Outtakes mussten wohl ein echter Brüller sein.
 

Auch Zorro grinste, erleichtert, ein Thema gefunden zu haben, über das sie sich beide gleichermaßen auslassen konnten.

Außerhalb der Arbeit hatte er nicht viel Zeit, irgendetwas anderes zu unternehmen, von Hobbies konnte erst recht keine große Rede sein, denn dafür hatte er zu wenig Zeit und worüber redete man auch sonst so?

"Jaah, wart's ab, bis Lysop die Outtakes zusammen geschnitten hat. Ich glaub, in zwei Monaten soll es ausgestrahlt werden, dann hast du was, wo du dich drüber lustig machen kannst", stichelte er schmunzelnd und musste kurz an das Tape denken.

Aber Tashigi hatte schließlich mit Ben darüber geredet und so blieb ihm eigentlich nur zu hoffen, dass die Langnase genügend Selbsterhaltungstrieb besaß, die richtig peinlichen Sachen raus zu lassen. Immerhin waren manche Szenen aus der Sendung schon so peinlich genug.
 

Er erinnerte sich noch an ein paar Sachen, bei denen er sich zunächst geweigert hatte, sie tatsächlich so zu drehen.

Bei der Erinnerung lachend zog er ihnen zwei Stühle heran und ließ sich auf einen von ihnen fallen. "Einmal wollte Ben mich doch tatsächlich in einem Ganzkörperkondom vor die Kamera stellen..."
 

Verwundert darüber, dass er das aussprach, was sie dachte, fing sie an breit zu grinsen.

"Outtakes?! Na, das wird ein Spaß!!" Ja, das würde es bestimmt werden. Aber erstmal musste sie sich eine Folge von den Chaoten ansehen, um überhaupt richtig mitreden zu können. Ansonsten würden die besten Outtakes nichts bringen, zumindest sah sie das so.
 

Erleichtert darüber, dass sie sich endlich setzen konnte, hörte sie weiter interessiert zu, bevor sie dann in ein schallendes Gelächter ausbrach. "Ach was, würde dir bestimmt gut stehen!", spottete sie nur wieder und machte es sich so gut es ging auf dem Stuhl bequem.
 

Der Grünhaarige schmunzelte und musste zu seiner eigenen Überraschung feststellen, dass es ihn gar nicht weiter störte, wenn sie sich über ihn lustig machte.

Hätte Sanji dasselbe zu ihm gesagt, wäre er ihm vermutlich ohne weitere Fragen an die Gurgel gesprungen, aber bei ihr lehnte er sich bloß entspannt zurück und genoss es, ihr zuzuhören.

Merkwürdig.

"Jaja, mach dich nur drüber lustig. Immerhin hat er es geschafft."
 

Wieder musste Tashigi die Mundwinkel verziehen. Einfach nicht zu fassen. Langsam bezweifelte sie wirklich, dass das eine Game-Sendung war, sondern eher eine reine Street-Comedy. Auf jeden Fall passte der Titel der Sendung.

"Du zwingst mich gerade förmlich dazu, dass ich mir alle Sendungen von euch ansehen und die Stelle suchen muss, oder?!", schmunzelte sie amüsiert. Eigentlich konnte man sich mit ihm ganz gut unterhalten, zumindest, wenn man ein Gesprächsthema parat hatte. Es interessierte sie wirklich, wie dieser Typ tickte. Er war anders als andere, das stand schon mal fest. Und das Blondchen schien auch nicht wirklich von dieser Welt zu sein.
 

'Das Blondchen' warf definitiv nicht von dieser Welt, das war Zorro schon vor langer Zeit klar geworden. Und was mit ihm selbst nicht stimmte, konnte er jetzt im Nachhinein auch nicht mehr beurteilen.
 

Aber Tashigi...obwohl sie Kuina in so vieler Weise so verflucht ähnlich war, dass es eigentlich schon weh tun müsste, sie nur anzusehen, geschweige denn mit ihr zu reden und zu scherzen, fühlte er wohl in ihrer Gesellschaft - und das irritierte ihn.

Er kannte genug Polizisten, um zu wissen, wie die eigentlich alle tickten. Sein Vater war das beste Beispiel dafür: ziemlich streng, ein bisschen verklemmt und unter der Oberfläche so verdammt widersprüchlich, dass er sich in regelmäßigen Abständen mit ihm in die Wolle kriegte.

Und sie war...einfach anders.

"Ach was, tu, was du willst", gab er zurück und verschränkte die Arme im Nacken. "Ich zwing dich zu gar nichts."
 

Mit einem leisen Lachen machte es sich auf dem Stuhl gemütlicher. Zwar zwang er ihr nichts auf, aber sie erkannte einen "Wink mit dem Zaunpfahl".

"So ein bisschen Schwachsinn könnte nicht schaden!", schmunzelte sie und war der festen Überzeugung, dass die beiden Chaoten schon viel zu viel Schwachsinn intus hatten. So viel Unfug konnte man vor der Kamera nicht spielen, dafür war es einfach nur zu echt uns authentisch.
 

"Der Meinung bin ich allerdings auch", gab Zorro zurück, grinste leicht und kippelte dann nachdenklich mit dem Stuhl vor und zurück, als Sanji ihm mit voller Wucht gegen das hintere Stuhlbein trat, er das Gleichgewicht verlor und haltlos auf den Boden krachte.

"SAG MAL, BIST DU TOTAL BESCHEUERT?!", fuhr der Grünhaarige auf, kaum dass der messerscharfe Schmerz in seinem Hinterkopf sich wieder gelegt hatte, aber der Koch grinste bloß, ging vor ihm in die Hocke und hielt ihm auffordernd sein Handy entgegen. "Dein Daddy will dich sprechen", informierte er seinen Freund und Partner dann und wedelte mit dem Telefon vor seiner Nase herum.

"Ich bin nicht da!", gab Zorro pampig zurück und rieb sich über die schmerzenden Ellbogen, als er sich aufsetzte.

"Das hab ich gehört, mein Sohn."

"Du bist auf Lautsprecher, Zorro."

"Ach wirklich? Danke für die Warnung, Sanji", knurrte der Moderator gereizt zurück und riss ihm dann das Telefon aus der Hand.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#14 - Wie Katzen das Schreiben beeinflussen können.
 

Pups:

*geht in die Küche*

*hat ihren Kaffee da vergessen*
 

Katze:

*hockt vor dem Kaffee*

*eine Tatze in der Tasse*

*Tatze raus*

*Kaffee aus dem Fell lecken*
 

Pups:

*bleibt stehen*

*denkt sie guckt nicht richtig*

*dreht sich wieder um*

Scheiß drauf.... >___>
 

= = =

Selbe Zeit, anderer Ort

= = =
 

Kater:

*springt auf den Schreibtisch*
 

Lady:

Ehh... Hey!

Lass mich hier schreiben. LEX!
 

Kater:

*setzt sich provokant vor den Bildschirm*

*leckt sich die Eier*
 

Lady:

=________=
 

Mysteriös.

Mauz, Genau!

Merkwürdig unangenehm

Kunterbunte Plapperkiste – Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Und? Wie viele Handys waren’s denn nun, die ihm zum Opfer gefallen sind?
 

Lady_Tashigi:

Nun, vorausgesetzt Zorro schmeißt in etwa 7 Handys pro Jahr an die Wand…
 

blumenpups:

Über einen Zeitraum von 5 bis 6 Jahren…
 

Lady_Tashigi:

Dann kommt man auf einen Durchschnitt von etwa 38 Handys.
 

blumenpups:

And the winner iiiiiiiiiiiis…..
 

Lady_Tashigi:

Sollen wir’s spannend machen? O_Ô
 

blumenpups:

Klar doch. Das verraten wir erst am Ende, oder? ^___^
 

Lady_Tashigi:

Hahahahaaaaa! Gut! Seid gespannt, die Entscheidung war ziemlich knapp!
 

„Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.“ (Martin Luther King)
 

@ Alwena93: Wer wünscht sich das nicht? Auch, wenn wir zu stolz sind, es zuzugeben, sowohl die Lady als auch der / die / das Pups hätten gerne mal gespitzelt.

Und merkwürdig ist ja gar kein Ausdruck für unsere Stubentiger!
 

@ Marimo_PB: Tja, so isser nun mal. Mit Gefühlen kann er eben nicht so gut umgehen ^.~
 

@ Prestige: WOW. Das nenn ich mal ein Lob XD Vielen lieben Dank! Noch ne Packung Taschentücher gefällig…?
 

@ Keinseier: Ja, das Programm von der Lady lässt gerne mal ein paar Wörter aus. Das kann echt nerven, aber mittlerweile haben wir uns schon so derbe dran gewöhnt, dass uns das gar nicht mehr auffällt o_O Also, mit dem Ende des letzten Kapitels waren wir auf Seite 31. Mittlerweile gibt es allerdings schon 173 Seiten, und mit dem ganzen Zeug, was wir noch geplant haben, werden wir wohl locker auf um die 600, 700 Seiten kommen.

Euch steht noch ne Menge bevor! Habt ihr auch das nötige Durchhaltevermögen? ^.~
 

@ Venominon: Du meinst, es wird Zeit, dass sie sich mal näher kommen? XD Also, so wie’s aussieht, kannst du da noch warten, bis du schwarz wirst. Die beiden sind viel zu stur.

Zu den anderen Pärchen…ja, so wie’s aussieht, werden da noch einige auf uns zukommen. Welche, wird allerdings noch nicht verraten, sonst wär’s ja langweilig ^^
 

@ Aily-chan: Der Anfang des Gesprächs täuscht. Keiji und Zorro kommen eigentlich ganz gut miteinander aus ^^ Zorro ist allerdings nicht 19, sondern 22, steht auch in den Charakterbeschreibungen ^.~
 

@ Moni: Ein Hamster mit Doppelnamen, der sich für ne Fledermaus hält? Da ist meine Katze mit männlichen Vornamen, die sich für nen Pitbull hält, ja gar nichts gegen! Respäkkt!
 

Noch was? Hm…nö!

Viel Spaß beim Lesen – wie immer.
 

Kapitel 15: Merkwürdig unangenehm
 

Tashigi erschrak sich ziemlich, als Zorro hinten überfiel und unsanft auf dem Boden landete. Aber Schmerzen waren die beiden eh schon gewohnt, das hatte sie schon mitbekommen.

Sie lächelte nur Sanji zu, als dieser wieder den Raum betreten und das Telefon überreicht hatte. Sie wusste nicht, ob sie ihn darauf ansprechen sollte, aber ein wenig Dankbarkeit war ja wohl nicht zu viel verlangt.

"Der Quatschkopf meinte, ihr wollt Essen gehen und mich mitnehmen, also... D-Danke für die Einladung!" Sie wurde sogar etwas verlegen, weil sie sich immer noch geschmeichelt fühlte.
 

Leicht verblüfft wandte sich Sanji der Polizistin zu und lächelte dann breit. "Ach? Er hat dich schon gefragt? Super! Ich freu mich, dass du mitkommst - obwohl er dabei ist...", fügte er dann gemein schmunzelnd hinzu und deutete auf Zorro, der immer noch auf dem Boden hockte und ihm den Mittelfinger entgegenreckte.

"Dad, was willst du?"

"Begrüßt man so seinen Herrn Erzeuger?"
 

Der Grünhaarige verdrehte stumm die Augen, rappelte sich dann auf die Beine und kramte in seinem Hinterstübchen nach einem Grund, warum sein alter Herr mit ihm sprechen wollte.

"Also, was gibt's?"

"Ja, mir geht's auch gut, danke der Nachfrage...", lästerte sein Vater spöttisch weiter und Zorro wusste, dass er eingeschnappt war. Aber weil er ihn eben kannte, wusste er auch, dass das nicht lange anhalten würde.

"Ich wollte dich nur warnen, weil gestern dieser Kerl aufgetaucht ist und nach dir gefragt hat."

"Was für ein Kerl?", fragte der Grünhaarige irritiert, weil er Ace nun mal längst aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte, seit der gestern Nacht einfach abgehauen war.

"Na, dieser Kerl eben. Mit dem Bruder. Der Verschwunden ist. Oder wohl eher war."

"Ace? Der war schon längst bei mir."

"Musst du dir jetzt eine neue Wohnung suchen? Ich weiß noch, wie er damals bei uns übernachtet hat und wir danach das Wohnzimmer renovieren mussten. Ganz zu schweigen von der-"

"..schönen, neuen Küche. Ja, Dad, ich hab's noch in Erinnerung. Und meine Bude steht noch", unterbrach der Moderator ihn resignierend.

"Falls nicht, dein altes Zimmer steht dir immer zu Verfügung!"

"Nein, danke. Ihr habt mich rausgeschmissen, nachdem ich die Schule abgebrochen habe, also...ich verzichte."
 

Auch wenn es Tashigi nichts anging, worüber die beiden Männer am Telefon redeten, hörte sie dennoch interessiert zu.

Nun wusste sie, woher diese verrückte Ader herkam und zwar nicht von seiner Mutter. Sein Vater schien nicht ganz unbeteiligt an der trotteligen Seite seines Sohnes zu sein.

Wie er wohl aussah?

Wahrscheinlich wie Lorenor, bloß älter. Oder seine Mutter war wie Zorro, bloß mit langen Haaren und einer sehr femininen Seite. Aber dem Gespräch nach waren sich die beiden Männer sehr ähnlich.
 

"Hast du diesen komischen Job eigentlich noch?"

"Dad! Jetzt reicht's aber! Ich hab zwei Jobs, schon vergessen?!", polterte der Grünhaarige genervt drauf los und machte Anstalten, Sanji das Handy in die Hand zu drücken, aber der entzog sich ihm geschickt und versteckte sich hinter Tashigi, denn das Schauspiel würde er sich um nichts in der Welt entgehen lassen.

"Jaja, in einer Bar und irgendwas beim Fernsehen...", meinte Keiji bloß resignierend und Zorro stopfte seine freie Hand angepisst in die Hosentasche.

Adieu, Entspannung. Hallo, Frustration!

Tschüss, Nervenkostüm.

"Hast du nur angerufen um dich über meinen Lebensstil zu beschweren oder willst du irgendwas Bestimmtes?", knurrte er gereizt.

"Ach, eigentlich hab ich nur nachgefragt, weil du gestern eine Polizistin angeschossen hast."
 

Daraufhin wurde es um Zorro herum merkwürdig still. Kurz wechselte er einen Blick mit Sanji, der ebenso verwundert wirkte wie er selbst und nur hastig den Kopf schüttelte, um ihm zu bedeuten, dass er darüber kein Wort verloren hatte.

"...woher willst'n das schon wieder wissen?"

"Ach komm schon, vielleicht bin ich jetzt in einer anderen Abteilung, aber die Jungs vom Revier halten mich schon auf dem Laufenden. Und wenn mein Sohn weggesperrt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung - hab ich dir denn eigentlich gar nichts beigebracht?! - dann bin ich einer der ersten, der davon erfährt, das kannst du mir glauben."
 

Resignierend stellte Zorro den Stuhl wieder auf und ließ sich entnervt darauf fallen. "Und jetzt? Willst du mir Hausarrest aufbrummen oder was?"

"Nein, eigentlich wollte ich mich nur erkundigen, ob du dich bei Tashigi schon entschuldigt hast."
 

Verblüfft hörte sie weiter zu.

Sein Vater war also auch Polizist? Wow, hätte sie ehrlich nicht gedacht. Eher so ein Büro-Futzi oder einer vom Management, aber Polizist? Das war das Letzte, was sie erwartet hatte.

Kurz überlegte sie, ob jemand mit Zorros Nachnamen in ihrem Bekanntenkreis vorkam, aber soweit sie sich erinnern konnte nicht.
 

Umso verblüffter und überrumpelter blickte sie zwischen Lorenor und Sanji hin und her. Woher kannte sein Vater ihren Namen? Vielleicht von einigen Kollegen. Vielleicht sogar von Smoker. Irgendwie ziemlich verwirrend.
 

Na wunderbar. Sein Vater war ein Stalker.

Kurz spähte er um sich herum, aber ein Privatdetektiv wäre ihm sicherlich schon vorher aufgefallen, und als er auch weiterhin nichts Verdächtiges erkennen konnte, musste er sich wohl oder übel eingestehen, dass sein Dad viel zu viele Kontakte hatte.

"Bist du noch dran?"

"Ja, verdammt, lass mich erst mal den Schock verdauen, alter Mann!!!"

"So redet man aber nicht mit seinem Vater", protestierte Keiji, aber jeder konnte hören, dass er schmunzelte. "Und, hast du dich entschuldigt?"

"Willst du dich selbst davon überzeugen? Warte, ich geb sie dir", brummte Zorro resignierend und hielt der Polizistin auffordernd das Handy entgegen, ein stummes Flehen in den Augen: Schaff ihn mir vom Hals! Schnell!!!
 

Erschrocken wich sie zurück, als Lorenor ihr das Handy entgegen hielt.

Sie winkte nur ab und schüttelte hastig den Kopf. Sie wollte nicht mit ihm reden, dafür war die Situation viel zu peinlich. Noch mehr solche Aktionen konnte sie nicht weiter vertragen, ehrlich. Irgendwann würde sie an Herzinfarkt sterben und Lorenor musste sich dann dafür verantworten. Sie würde aus dem Totenreich entkommen und ihn heimsuchen, das schwor sie sich.
 

Seufzend nahm sie das Handy dann doch entgegen. Sie konnte einfach nicht nein sagen, nicht bei solch einem Blick.

"Ehh... H-Hallo Sir?", stotterte sie nur kurz. Es war ihr so unendlich peinlich, unfassbar.
 

"Hallo, Tashigi!!", begrüßte Keiji seine alte Arbeitskollegin überschwänglich, bis ihm wieder einfiel, dass er sie schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen und sie sich vermutlich nicht einmal mehr an ihn erinnern konnte.

"Kennst du mich überhaupt noch?", hakte er deshalb der Vorsicht halber nach.
 

Zorro beugte sich indessen auf dem Stuhl nach Vorne und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Warum war er nur mit so einem abschreckenden Exemplar von Vater geschlagen?

Gut, er hatte früher nicht unbedingt alles richtig gemacht - okay, er hegte schon seit Jahren die Vermutung, dass seine Eltern sich aufgrund seiner jugendlichen Rebellion gegen ein weiteres Kind entschlossen hatten - aber er hatte doch immerhin die Kurve gekriegt, sollte man ihm das nicht irgendwie anrechnen und ihn endlich verschonen?!
 

Überlegend blickte sie auf den Boden. Sie kannten sich also...aber ihr fiel beim besten Willen nicht ein, woher.

Sie überlegte krampfhaft, bis es ihr dann doch endlich einfiel. Sie wurde aschfahl im Gesicht. Sie brauchte zwar einige Minuten, aber sie wusste es wieder... Und es tat weh, ziemlich weh sogar. Als sie damals bei der Polizei angefangen hatte war Lorenors Vater der Kollege ihres damaligen Freundes gewesen. Sie schluckte, wusste nicht, was sie sagen sollte.

"Ja, mir... ist es wieder eingefallen."

Zu gerne würde sie einfach auflegen oder Lorenor das Handy wieder in die Hand drücken.

Damit wollte sie nicht konfrontiert werden.
 

Zwischen seinen Fingern lugte Zorro vorsichtig zu ihr hervor, als er den Umbruch in ihrer Stimme hörte.

Das gefiel ihm ganz und gar nicht, also trat er entschlossen dazwischen und nahm ihr das Handy wieder aus der Hand, bevor sein Vater auch nur ein weiteres Wort sagen konnte.

"Okay – Was hast du getan?!!"

"Zorro...?!"

"Ja, ich, dein Sohn. Also?"

"Nichts! Was soll ich denn schon getan haben?!"

"Was weiß ich!!"
 

Sie schluckte noch einmal ihren Kloß runter, bevor Lorenor ihr das Handy wieder aus der Hand riss. Irgendwie fühlte sie sich wegen seiner Führsorge geschmeichelt.

Eine leichte Röte war um ihre Nase zu erkennen. Dennoch... Sie wollte nicht darüber reden, nicht noch mal damit konfrontiert werden. Warum konnte er nicht einfach auflegen?

Innerlich hoffte sie nur, dass der Mann an der anderen Leitung kein Wort über diese Sache verlor.

Sie wollte davon nichts mehr wissen, es einfach nur hinter sich lassen und nie wieder damit zu tun haben. Dafür würde sie alles tun.
 

"Ich hab rein gar nichts ge-"

"Willst mir was erzählen von wegen Entschuldigen, bombardierst mich mit Vorwürfen und bist doch selbst keinen Deut besser!!", ereiferte Zorro sich lautstark am Telefon, und mittlerweile interessierte es ihn einen Scheißdreck, dass der verbliebene Rest der Crew in ihren Tätigkeiten inne gehalten hatte und den Moderator sprachlos anstarrten.
 

Lysop versuchte, die Aufmerksamkeit irgendwie von dem ebenso verwirrenden wie auch faszinierenden Szenario abzuleiten und wedelte energisch mit den Händen hin und her.

"Hier gibt es nichts zu sehen! Ihr habt Feierabend! Schönes Wochenende!!", kommandierte er so barsch es ihm möglich war, warf jedoch einen skeptischen Blick auf den Grünhaarigen.

Gut, er war zwar cholerisch veranlagt und Wutausbrüche standen bei ihm ebenso an der Tagesordnung wie seine obligatorischen Besuche in der Besenkammer oder dem Keller, aber bisher war er noch nie so dermaßen an die Decke gegangen, weil...nun ja, wegen 'ner Frau.

Noch dazu ganz bestimmt nicht wegen einer, die ihn Tags zuvor verhaftet hatte.

Er hatte es selbst gesehen!
 

"Zorro, ich-"

"Halt doch deine Schnauze! Ich will's gar nicht hören, das ist dein Mist und-"

"Sohnemann, jetzt hör mir endlich zu!!!!"

"Tschüss, Dad." Und damit legte er schnaubend auf, ohne seinem Vater die Gelegenheit zu geben, die Sache wieder aufzuklären.
 

Eine Weile lang musterte er das Handy wie ein giftiges Insekt, dass Anstalten machte, seine Giftzähne in seiner Haut zu versenken, dann warf er es unwirsch Sanji zu, der sich gelassen eine Zigarette anzündete, bevor er die Blicke seiner Arbeitskollegen überhaupt zur Kenntnis nahm. "Was gibt’s n da so blöd zu glotzen, hä?!"
 

Von einer Sekunde auf die andere war die Crew wieder unglaublich beschäftigt damit, nach Hause aufzubrechen.

Tief durchatmend fuhr Zorro sich über die Stirn, bevor er vorsichtig zu Tashigi lugte, die immer noch aussah, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.

"Tut mir Leid", sagte er dann, während er den Blick wieder von ihr abwandte.
 

Leicht eingeschüchtert fuhr sie sich über die Oberarme. Es war ihr so unangenehm, dass sich Vater und Sohn wegen ihr stritten. Dabei konnte Lorenors Vater rein gar nichts zu ihrem Verhalten von gerade.

Sie fühlte sich schlecht, es war ihr peinlich und nun fühlte sie sich so deplatziert wie noch nie in ihrem Leben. Zu gerne hätte sie dieses Missverständnis aus der Welt geschafft. Es war nicht ihre Absicht gewesen, dass die beiden sich nun in die Haare bekommen hatten.
 

"N-Nein, schon gut. Dein...Vater war der Partner meines damaligen Freundes...", erklärte sie kleinlaut. Es war ihr lieber das Missverständnis aus der Welt zu schaffen, als an ihr eigenes Wohlbefinden zu denken. Schlagartig fühlte sie sich besser. So war es ihr viel lieber.
 

Ach ja, richtig. Da war ja noch ein Typ gewesen.

Peinlich berührt kratzte Zorro sich am Hinterkopf und versuchte, die bleierne Stille irgendwie zu überspielen.

Und als das nicht klappte, zuckte er gleichgültig mit den Schultern. "Egal. Verdient hat er den Streit wahrscheinlich trotzdem", befand er und grinste leicht.

Sanji verdrehte die Augen und las neugierig die wütende SMS, die Keiji ihm gerade geschrieben hatte. "Ich soll dir ausrichten, wenn du heute Abend nicht zum Familienabendessen kommst, wird er dich enterben", schmunzelte der Blonde amüsiert und zog an seiner Zigarette.

Zorro schnaubte. "Da gibt's doch eh nix zu holen!"

"Soll ich das wörtlich zurückschreiben?"
 

Seufzend sah sie zu Boden. Das war alles nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Jetzt war ihr sogar der Appetit vergangen. Sie wollte nur noch nach Hause und den Tag hinter sich bringen.

Durch dieses kurze Gespräch war sie viel zu viel mit ihrem Ex konfrontiert worden. Das hatte ihr definitiv den Tag versaut. Innerlich hoffte sie nur, dass Keiji bei diesem "Familienessen" kein Wort darüber verlieren würde.
 

Tashigi nahm ihre Tasche und schulterte diese. Sie wollte weg, einfach nur noch nach Hause, egal wie.

"Ich gehe lieber...", lächelte sie nur gequält. Das Essen mit den beiden würde sie wohl kaum noch überleben.
 

Verblüfft wandten beide Moderatoren ihr den Blick zu - und Sanji machte umgehend Anstalten, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, bevor der Grünhaarige überhaupt nur die Möglichkeit hatte, über diese Option nachzudenken.

"Bleib doch noch...jetzt haben wir uns schon so auf dich gefreut!", protestierte der Koch und stieß Zorro neben sich hart den Ellbogen in die Seite. "Ist doch so, oder?"

"'Türlich", gab Zorro pflichtbewusst, aber etwas gepresst zurück und rieb sich über die pochende Stelle.
 

Es wäre gar nicht nötig gewesen, ihn dazu zu zwingen, weil er es von ganz alleine gesagt hätte - aber das würde sie ihm vermutlich sowieso nicht abnehmen, genauso wenig, wie wenn er ihr nachträglich noch erklären würde, das mit dem Essen wäre ganz allein seine Idee gewesen.

Aber irgendwas an ihrem Blick hielt ihn davon ab, ebenfalls den Versuch zu starten, sie aufzuhalten. Ganz egal, was damals mit ihrem Ex vorgefallen war, es musste sie verdammt tief getroffen haben. Anscheinend wollte sie jetzt wirklich nur noch allein sein.
 

Seufzend fuhr er sich über die Stirn und zuckte dann ratlos mit den Schultern. "Aber vielleicht gehst du wirklich lieber noch was nach Hause und...ruhst dich aus", sagte er dann und kam nicht umhin, dass er trotzdem ziemlich enttäuscht war.

Aber wehtun wollte er ihr nicht, dafür hatte er es schon so gründlich verbockt.
 

Tashigi zwang sich ein Lächeln auf.

Es war wirklich lieb gemeint, aber das Gespräch mit Lorenors Vater hatte sie ziemlich aus dem Konzept gebracht. Wahrscheinlich würde ihre Laune noch weiter in den Keller sacken und das wollte sie den beiden beim besten Willen nicht antun. Es war für beide Seiten besser, wenn sie jetzt gehen würde. "Tut mir Leid, Jungs. Man sieht sich..."

Sie verneigte sich etwas, bevor sie sich abwandte und ging.
 

Es war so verdammt unfair!

Sie war auf dem besten Wege gewesen, alles hinter sich zu bringen und die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen. Und dann wurde sie von jetzt auf gleich wieder mit ihrem früheren Leben konfrontiert. Das lief irgendwie nicht alles so wie gedacht.

Sie wäre zu gerne mit den beiden mitgegangen, hätte sich weiter mit ihnen unterhalten können. Sie hätte sich sogar mit ihnen anfreunden können. Und dann so was...

Auf einmal fiel ihr wieder ein, warum sie kaum Leute um sich hatte und das war gut so gewesen.
 

= = =
 

Nachdem Tashigi aus ihrem Blickfeld verschwunden war, warf Sanji seinem besten Freund einen kurzen, prüfenden Blick zu.

Mit gerunzelter Stirn blickte der Grünhaarige immer noch auf die Stelle, hinter der die Polizistin schließlich verschwunden war, beide Hände tief in den Hosentaschen vergraben.

Dann zuckte Zorro halbherzig mit den Schultern und nickte dem Blonden zu, um ihm zu bedeuten, dass sie dann auch so langsam mal aufbrechen konnten, wenn es nach ihm ginge.

Schnell verabschiedeten sie sich von dem übrig gebliebenem Rest der Crew, bevor sie sich auf den Weg zum Parkplatz machen.
 

"Willst du immer noch was essen gehen?", hakte Sanji irgendwann vorsichtig nach. Er war zwar Blond, aber nicht blöd, und so wie sein Partner Tashigi von Zeit zu Zeit angesehen hatte, wenn er sich unbeobachtet fühlte, reichte ihm das schon, um sich eine eigene Meinung zu bilden und seinen Freund zu durchschauen.

Und er hatte sich schon gedacht, dass Zorro vor allem noch etwas hatte essen wollen, damit die junge Polizistin noch ein wenig bei ihnen blieb.
 

Erneut zuckte der Grünhaarige mit den Schultern. "'Is mir egal. Aber ich muss eh noch in die Stadt, mir ein neues Handy holen", seufzte er dann und stieß mit der Schulter die Tür ins Freie auf.

Eigentlich war ihm der Appetit vergangen, aber andererseits schadete es jetzt auch nicht mehr groß, noch ein wenig mit dem Blonden rumzuhängen. Und wenn er sich bei der Gelegenheit ein neues Handy kaufte, dann konnte er auch die Nummer einspeichern, die er sich - bevor er die Zahlen von seiner Hand gewaschen hatte wegen dem Dreh - auf einen Zettel gekritzelt hatte, der nun in seiner rechten, hinteren Hosentasche auf seine Verwendung wartete.
 

= = =
 

Ungeduldig und nachdenklich saß sie nun wieder auf der Bank an der Bushaltestelle, wo sie einige wenige Stunden zuvor noch gesessen hatte. Wäre sie doch nur in den Bus gestiegen, dann wäre das alles nicht passiert und die beiden Moderatoren würden sie jetzt nicht für total dämlich und übersensibel halten.

Sie wäre einfach nach Hause gefahren, hätte nicht mit Lorenors Vater telefonieren müssen und wäre damit auch den Konflikten zwischen ihrer Vergangenheit und ihr selbst aus dem Weg gegangen.
 

Wieder fing sie damit an, an ihrem Ring rum zudrehen. Sie bemerkte es kaum. Erst nach einigen Minuten, die ihr viel zu lang vorgekommen waren, hielt sie in ihrer kragen Bewegung inne und schaute auf ihren Ringfinger.

Sie hing immer noch viel zu sehr in ihrer eigenen Vergangenheit fest.

Zu viele Erinnerungen und Gegenstände ließen sie in der Zeit hängen. Zumindest ein Gegenstand, der ihr viel zu wertvoll war und mit viel zu viele Erinnerungen zusammen hing. Aber so lange sie das Vergangene nicht ruhen lassen konnte, würde sie auch nicht diesen Ring abnehmen, auch wenn dieser sie immer und immer wieder daran erinnerte, was damals gewesen war. Ein wahrer Teufelskreis...
 

Dann riss der vorfahrende Bus sie wieder aus den Gedanken.
 

= = =
 

Während sie den Parkplatz überquerten, durchwühlte der Koch entschlossen die Jackentaschen seines Jacketts, bis er auf eine Schachtel mit Zigaretten stieß. Hoffnungsvoll schüttelte er sie und zog dann bedauernd die letzte heraus, bevor er sich an die Notfallpackung erinnerte, die er im Auto als Reserve versteckt hatte, schob sie sich zwischen die schmalen Lippen und zündete sie an, während er den Grünhaarigen von hinten kurz musterte.

"Sag mal...hast du da die Klamotten vom Dreh an?", fragte er dann irritiert, der sich ziemlich sicher war, dass sein Freund vor einigen Stunden noch in anderen Klamotten herumgelaufen war.

"Japp. Lysop meinte, das geht klar, solange ich die Sachen nicht zerreiße, verbrenne, so stark verschmutze, dass die Flecken nicht mehr rausgehen oder in die Altkleidersammlung gebe", erklärte der Moderator, ohne sich zu ihm umzudrehen, und steuerte geradewegs auf das Auto zu (was nur daran lag, dass es sich in Sichtweite befand und er den Rest des Tages lieber schnell hinter sich bringen wollte).
 

Sanji runzelte die Stirn. "Du schaffst es aber immer irgendwie, dein Eigentum zu zerstören", bemerkte er dann skeptisch.

"Ja, und genau das ist der Clou: es ist nicht mein Eigentum, also wird es das Wochenende sehr wohl überleben, Kochlöffel."

"Das hat dich zwar noch nie davon abgehalten, aber na gut. Wenn du meinst", resignierte der Blonde dann achselzuckend und bereute es, keine Wette mit Lysop abgeschlossen haben.

Durch so etwas hatte er nämlich einen beachtlichen Nebenverdienst, denn Zorro war für ihn ungefähr so voraussehbar wie die Abfolge der Wochentage.
 

Als sie sich ins Auto fallen ließen - nachdem Sanji seinen besten Freund davon überzeugt hatte, dass er ganz bestimmt nicht ans Steuer kam um sie beide in den sicheren Tod durch Sekundenschlaf zu fahren - startete der Koch den Motor, und während sie sich langsam vom Gelände entfernten, beschloss er, das Thema doch anzuschneiden.

"Das war vorhin doch irgendwie merkwürdig, oder?"
 

Daraufhin folgte ein langes Schweigen, aber er wusste, dass Zorro verstanden hatte, worauf er hinaus gewollt hatte. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Grünhaarige sich mit nachdenklicher Miene tiefer in den Sitz sinken ließ, bevor er ihm antwortete. "Mag sein. Aber das ist ihre Sache, nicht unsere. Wir mischen uns da nicht ein", gab er dann ruhig zurück, obwohl er sich liebend gern eingemischt hätte, damit ihm die ganze Sache um Tashigi etwas klarer wurde.
 

= = =
 

Nachdenklich starrt sie die vorbeirauschende Stadt an, wobei aber kein einziges Bild hängen blieb. Leicht lehnte sie den Kopf gegen die kalte Fensterscheibe. Was für ein Horrorszenario!
 

Was sollte sie jetzt nur machen? Sich weiter mit den beiden verabreden und das Risiko, Lorenors Vater zu begegnen eingehen, oder sich am besten verkriechen und der ganzen Sache aus dem Weg gehen? Sie konnte noch nicht mal sagen, ob die beiden sie überhaupt wieder sehen wollten, warum also die Hoffnung machen mit ihnen Freundschaft zu schließen? Sie würde sich zu gerne weiter mit den beiden treffen, wenn da nicht ihren schmerzenden Erinnerungen an früher wären…
 

= = =
 

Eine Stunde später lieferte Sanji den Grünhaarigen vor seiner Haustür ab. Zwar waren sie noch in die Stadt gefahren und Zorro war nun auch stolzer Besitzer eines neuen Handys (seinem fünften dieses Jahr), aber als sie sich in ein Café gesetzt hatten, war der Idiot beinahe vom Stuhl gerutscht, als er weggenickt war und deshalb hatte er beschlossen, ihn jetzt einfach vor der Wohnung rauszuschmeißen und das Mittagsessen abzubrechen.
 

Immerhin musste Zorro wohl oder übel zum Abendessen zu seiner Familie und anschließend arbeiten, und wenn er jetzt nicht ein paar Stunden schlief, dann würde er das heute nicht mehr auf die Reihe bekommen.
 

Auf den Treppenstufen vor seinem Wohnhaus lümmelte jedoch Ace, und als die beiden den Schwarzhaarigen zusammengekauert und friedlich schlafend in der Kälte entdeckten, wussten beide, dass Zorro seinen Schlaf nun endgültig knicken konnte.

"Ich fahr dich nachher zu deinen Eltern. Soll ich dir Ace vom Leib halten?", bot Sanji bereitwillig an.

Zorro fuhr sich müde mit einer Hand durch das Gesicht. "Nee, passt schon. Wenn er Ärger macht, sperr ich ihn ins Bad oder so", murmelte er erschöpft und quälte sich wieder auf die Beine.
 

Er gestand es sich zwar nicht gerne ein, aber mittlerweile hatte er die Grenzen seines Körpers sicherlich genug ausgetestet und er würde sich schon wenigstens ein paar Stunden Schlaf gönnen, ob Ace das nun in den Kram passte oder nicht. "Bis später", verabschiedete er sich dann von dem Blonden und stieg aus.
 

An der Treppe angekommen trat er dem Schwarzhaarigen einmal kurz in die Seite, bevor er sich daran machte, die Tür aufzuschließen.

Verwirrt blinzelnd wachte Ace auf und warf ihm dann einen vorwurfsvollen Blick zu. "Wo warst du? Ich warte schon...lange auf dich!!", maulte er eingeschnappt, während er sich auf die Beine rappelte.

"Halt die Schnauze, Ace. Ich hab nen Job."
 

"Warst du etwa bis grade eben im Palace?", hakte der Sommergesprosste verblüfft nach und war gegen seinen Willen doch irgendwie beeindruckt. Hätte er gewusst, dass da so lange die Party abging, dann wäre er nicht bereits so früh mit einem Girl zu ihr nach Hause gefahren.

"Nein, Ace. Ich war im Studio", erklärte der Grünhaarige genervt und schob sich in den Hausflur. Ace folgte ihm lammfromm und ausgeschlafen.
 

"Wo warst du eigentlich? Hast Tashigi da einfach sitzen lassen", bemerkte Zorro dann und warf einen skeptischen Blick zurück über die Schulter.

Schuldbewusst blinzelte Ace. "War sie sehr sauer?"

"Sie war zu betrunken, um sauer zu sein, glaub ich", wich Zorro dann aus und verschwieg damit so ziemlich alles. Das konnte sie ihm selbst erklären, wenn sie wollte.

"Ach wirklich? Sehr gut! Vielleicht wird sie dann wieder etwas lockerer", schmunzelte der Schwarzhaarige und zerrte den geräderten Zorro dann zu seiner Haustür, als dieser noch ein Stockwerk höher steigen wollte.
 

Zehn Minuten später saßen sie auf der Couch im Wohnzimmer und Ace schilderte ihm in allen Einzelheiten, was er den Rest der Nacht getrieben hatte und Zorro merkte, wie wenig er davon wissen wollte.

"Hör auf...ich werde nie wieder Sex haben können, ohne an das Butter denken zu müssen...", unterbrach er den anderen schließlich vorwurfsvoll und ließ den Kopf verzweifelt in den Nacken sinken, während seine Hände noch damit beschäftigt waren, die Sim-Karte in sein neues Handy rein zu friemeln.

Ace lachte jedoch nur rau auf und fuhr unbeirrt fort, während er dem Moderator das Handy aus der Hand nahm und es zusammensetzte. Aber noch bevor er damit fertig war und noch inmitten seiner ausführlichen Schilderungen war Zorro eingeschlafen. Einfach so.

Schmunzelnd machte er es sich bequem und schaltete den Fernseher ein.
 

= = =
 

Seufzend raffte sie sich aus dem Sitz auf, als ihr Bus an der Haltestelle hielt, bei der sie aussteigen musste. Beinahe hätte sie ihre Haltestelle verpasst.

Dann stieg sie aus, war einfach nur froh bald wieder in ihren eigenen vier Wänden zu sein.

In den letzten zwei Tagen war mehr passiert, als im ganzen vorigen Monat. Noch nie hatte sie so schnell neue Leute kennen gelernt. Aber wenn sie vorher gewusst hätte, dass ihr schwachsinniger Schulfreund wieder ihren Weg kreuzen würde, hätte sie sich über die letzten zwei Tage auch nicht sonderlich gewundert.
 

Langsam fing ihr Schädel wieder an zu schmerzen. Die Pille hat ziemlich lange gehalten, dennoch... nichts würde jetzt ihr Bett toppen, da war sie sich sicher.

Mit diesem Gedanken schloss sie ihre Haustür auf, nur um diese dann wieder hinter sich zu schließen. Was eine Wohltat...
 

To be continued…
 

Super-Special-Spezial: SIEGERTREPPCHEN!
 

So, seid ihr schon gespannt? Ja? Ja??!

Gut. Das war auch unsere Absicht.
 

Ihr wisst, worum es geht: ein One Shot à la „Schall und Rauch“-Manier, um ein bisschen Klarheit in die Vergangenheit unserer Lieblinge zu bringen ^.~

Allerdings gibt es seit Neuestem eine kleine Einschränkung: keine One Shots darüber, wie einer der Jungs an seinen Job bei Kinderzimmer Productions oder beim Palace gekommen ist, denn es ist bereits eine OS-Sammlung dafür in Planung. Ihr dürft gespannt sein!

Wenn’s soweit ist, sagen wir euch natürlich umgehend Bescheid ^^
 

Um auf den Punkt zu kommen: es war eine mehr als knappe Entscheidung. Hier unser Siegertreppchen:
 

Platz 3: Keinseier. Gute Zahl, die 23, aber leider um 15 Handys daneben. Sorry!

Platz 2: Venominon. Mit nur 12 Handys zu viel.

Platz 1: Marimo_PB. Herzlichen Glückwunsch! Zwar lagst du auch um 11 Handys daneben, bist aber am nächsten dran gekommen und darfst dir damit gerne was von uns wünschen!
 

Achtung! Achtung!

Es ist sehr wahrscheinlich, dass das nächste Kapitel sowie der Gewinner-OS eine Weile auf sich warten lassen werden! Seid bitte nicht böse, aber blumenpups’ Prüfungen gehen bald los und vermutlich ist sie dann ein bisschen im Stress. Nicht böse gemeint. Sie würde selbst lieber weiter schreiben als sich in die Weimarer Republik, Dantons Tod und den Kohlenhydrate-Stoffwechsel zu vertiefen.

Ganz ehrlich.
 

Behind the Scenes – Outtakes der Chaostriologie Productions
 

# 15 Redaktions-Reaktionen
 

Zorro:

*ließt das Drehbuch*

Sag mal, wart ihr auf Droge, als ihr das geschrieben habt?

*hochrot*
 

Pups:

Nö, war nur ziemlich spät!
 

Jay:

Stell dich nicht so an, Weichei!

*an Kaffee nippt*
 

Pups:

Sei froh, dass wir die anderen Ideen gestrichen haben!

*Kaffee umrühr*
 

Zorro:

o////////O

Welche anderen Ideen?
 

Jay:

*grinst verschmitzt*

Wäre aber auch zu schön gewesen....
 

Pups:

Hm~
 

Zorro:

Ich kündige!!!!!
 

Pups:

Geht nicht, Dumpfbacke, du hast 'nen zehn Jahres Vertrag abgeschlossen.
 

Jay:

Du solltest lernen, das Kleingedruckte zu lesen.
 

Zorro:

IHR MISTSTÜCKE!
 

Pups:

Danke, Süßer!

"Schöner Wohnen Projekt", Stufe 1

Kunterbunte Plapperkiste – Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Boah! Langes Kapitel! Geil! Was geht ab!?
 

blumenpups: Tja, das habt ihr wohl der Lady zu verdanken!
 

Lady_Tashigi: *grinst breit*
 

blumenpups: Die war nämlich der Ansicht, dass die Kapitel zumindest etwas länger werden sollten, damit ihr auch die Möglichkeit habt, die ganze Story innerhalb eines Lebens lesen zu können.

Ändert zwar auch nichts an der Tatsache, dass es arschviele Kapitel geben wird, aber es ist bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung.
 

Lady_Tashigi: Allzu lang wollten wir sie dann aber auch nicht machen, weil es ja schon ne Weile dauert, bis man sich 10 DinA4 Seiten durchliest, und wir euch auch nicht zu viel zumuten wollen. Nicht, dass uns noch jemand wegen einer Überdosis Schwachsinn verklagt.
 

blumenpups: Gar nicht auszudenken! Ich erinnere mich nur ungern an die fett gedruckte Panne aus Kapitel 11.
 

Lady_Tashigi: Unschöne Sache…
 

blumenpups: Marimo_PB hat immer noch mit den Spätfolgen und wir mit den Arztrechnungen zu kämpfen…o__Ô
 

Und sonst? Nix besonderes. Wir kommen klar.

Pups hat bereits zwei Prüfungen hinter sich gebracht und direkt mal mit der kreativen Verarbeitungsphase begonnen. Interesse?

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/409204/250367/
 

@ Prestige: Jetzt hast du den Salat. Mal gucken, ob du Ace nach diesem Kapitel immer noch so toll findest. Versetz dich einfach mal während dem Lesen in Zorros Lage. Wir sind gespannt!
 

@ Keinseier: Keine Sorge! Ruffy kommt noch früh genug zur Geltung XD Und was Zorros Dad anbelangt…Keiji wird definitiv noch öfter vorkommen, und ihr werdet ihn alle mögen!
 

@ Venominon: Danke!!! Bei Deutsch hatte ich allerdings riesen Glück, das letzte Thema hat mich gerettet! Und bei Englisch…naja, das Ministerium ist Scheiße, das wusste ich ja schon früher >_> Japp. Ein Handy Unterschied. Wir waren selbst überrascht, wie dermaßen knapp es geworden ist! Sorry!
 

@ Alwena93: Tjaaaahahahahaaaaaa. Haben uns schon gedacht, dass euch DAS interessiert. Aber ihr werdet schon früh genug merken, welche Szene es war XD Wir hatten jedenfalls unseren Spaß!
 

@ Aily-chan: Uuuh, ja, das Familienessen könnte interessant werden – ohne euch jetzt irgendwas vorweg nehmen zu wollen. Aber warum findet ihr es so schlimm, dass ihr weniger schreibt als andere? Erstens sind’s keine Mini-Kommis (die sehen noch um einiges kürzer aus XD) und zweitens freuen wir uns so oder so über jeden Kommi, vollkommen wurscht ob er zwei oder zweihundert Wörter lang ist!
 

@ Moni: Haha! Das Geheimnis um Tashigis Ex wird wohl noch ne Weile auf sich warten lassen. Bezüglich der Kommis gilt bei dir dasselbe wie bei Aily-chan – wir freuen uns trotzdem diebisch XD Und auch an dich nen diggen Dank für’s Daumendrücken!

Ich glaub, ich war die einzige, der so viele Daumen gedrückt wurden o___Ô
 

@ Marimo_PB: Glückwunsch erst noch mal! Der Auftrag wird so bald wie möglich erledigt. Toll, jetzt muss ich mir echt noch ausdenken, was mit dem Wohnzimmer passiert ist O___O XD Und auch dir: Danke (!!!) für’s Daumendrücken! *^^*

Was Ace angeht – naja, zumindest war er nicht die ganze Zeit bei seiner Bekanntschaft. Er hat auch ne Weile vor Zorros Haustür gewartet und geschlafen.
 

Wow. Es werden immer mehr Kommis-Kommis!

Vielen lieben Dank euch allen & wie immer viel Spaß beim Lesen.

Tipp: nichts trinken während dem Lesen. Könnte unter Umständen zum Erstickungstod durch Verschlucken beim Lachen führen. Viel Glück!
 

Kapitel 16: „Schöner Wohnen Projekt“, Stufe 1
 

Sprachlos starrte Zorro auf das, was einst seine Wohnung gewesen war und für das er jetzt nicht einmal ein Wort fand, das auch nur annähernd ihren derzeitigen Zustand beschreiben könnte.

Es als Chaos zu bezeichnen wäre der reinste Euphemismus gewesen und als er endlich aufgewacht war, war es schon zu spät gewesen, als das er das schlimmste hätte verhindern können.
 

Eine Ader an seiner Stirn pochte verheißungsvoll und Ace konnte von Glück reden, dass er viel zu geschockt war, um ihm unmittelbar an die Gurgel zu springen.
 

Erneut ließ er seinen Blick über die Überreste seiner Unterkunft gleiten, dann sah er kurz zu Ace, der einige Schritte Sicherheitsabstand hielt und betroffen aus der Wäsche schaute, und starrte dann erneut auf das verlassene Kriegsgebiet.
 

Erst dann explodierte er und versuchte, Ace zu erwürgen.
 

"WAS HAST DU ELENDER VOLLIDIOT DIR BITTE DABEI GEDACHT?!!!“, brüllte er wutentbrannt, während er den Schwarzhaarigen zu Boden riss und beide Hände um seinen Hals schloss.

Ace ächzte und versuchte, irgendwie einen Laut herauszubringen, aber sein grünhaariger Freund würgte ihn so energisch, als würde dadurch seine Wohnung wieder zum Leben erweckt werden.

"Ich...ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte...!!", krächzte er irgendwann mühselig, als sich der Griff Zorros für einen kurzen Moment lockerte, nur um dann noch härter und unnachgiebiger zu werden.
 

"DU WEIßT AUCH NICHT?!! DU LEGST MEINE WOHNUNG IN SCHUTT UND ASCHE UND DU KANNST DICH NICHT MEHR ERINNERN, WIE DAS PASSIEREN KONNTE?!!!", fuhr der Moderator weiter auf, schüttelte den Schwarzhaarigen energisch durch und deutete ausschweifend auf das zerstörte Wohnzimmer.

Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, wie die anderen Zimmer aussahen, aber eins stand fest: das würde teuer werden.

Und weil bei Ace nun mal ungefähr so viel Kohle zu holen war, wie im Keller seiner toten Urgroßmutter, würden die Kosten auch einzig und allein an ihm hängen bleiben.

Seiner Meinung nach reichte das locker für Mord im Affekt.
 

Trotzdem ließ er von ihm ab, als Ace's Gesicht puterrot und seine Lippen langsam blau wurden.

Schnaubend rappelte er sich auf die Beine, zählte gedanklich bis hundertdreiundzwanzig - danach gab er es endgültig auf - und watete durch die Trümmer, um die anderen Zimmer zu inspizieren.
 

Der Vorsicht halber blieb Ace liegen wo er war, aber das konnte Zorros Wutschrei, als er die Küche erblickte, nicht im Geringsten dämpfen.

Er beschloss, dass sein Leben in akuter Gefahr war, und kroch auf das Handy des Grünhaarigen zu, das zwischen den großen Scherben des ehemaligen Glastischs lag und mit ihm liebäugelte. Eilig tippte er eine SMS an Tashigi - die Nummer hatte er aus Zorros Hosentasche geklaut. Das war auch der Grund, warum der überhaupt wach geworden war.

'HILFÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ! Er bringt mich um! Ace :X'
 

= = =
 

Kaum hatte sie sich die Schuhe ausgezogen und sich auf ihr Sofa geschmissen, schon vibrierte und klingelte ihr Handy. Verwundert schaute sie auf das Display. Eine Nummer, die sie nicht kannte.

Erschrocken stand sie abrupt wieder auf, schrieb ihm eine schnelle SMS zurück. Worauf hatte er sich wieder eingelassen? Vielleicht ein wütender, rachsüchtiger Mann, der ihn mit seiner Freundin erwischt hatte? Vielleicht sogar die Kleine von gestern…?

'Wo steckst du denn?'

Naja, eigentlich geschah es ihm ganz recht. Er hatte sie einfach sitzen lassen. Aber ihn dafür tot prügeln lassen? Das wäre unmoralisch.
 

= = =
 

Heilfroh, dass sie so schnell zurück schrieb, tackerte er ihr Zorros Adresse durch und verkroch sich dann Schutz suchend hinter dem Sofa - eines der wenigen Möbelstücke, die noch standen.
 

Fassungslos stieg der grünhaarige Moderator in dem Moment über Stuhlbeine, Lebensmittelreste und den umgekippten Kühlschrank hinweg und fragte sich, wie ein einziger Mensch in so kurzer Zeit so verdammt viel Unheil anrichten konnte.

Seine Eltern hatten ihn ja gewarnt, aber er würde lieber sterben, als es sich einzugestehen, dass Ace tatsächlich eine wandelnde Katastrophe war.

So etwas bekam er selbst nur mit Unmengen von Alkohol hin, und dann auch nur, wenn er verdammt abgefuckt war.
 

Soweit er wusste, war Ace aber verflucht nüchtern, und das hieß, dass er auch die volle Verantwortung dafür würde tragen müssen.

Jedenfalls sobald er sich wieder soweit gefasst hatte, dass die auf dem Boden verteilten Messer nicht mehr so verlockend tödlich aussahen.
 

= = =
 

Tashigi überlegte. Diese Adresse... die kannte sie. Sie hatte sie heute Morgen an ihren Partner weitergegeben. Das war definitiv Lorenors Adresse.

Sie schmunzelte etwas. Wahrscheinlich hatte er ihn wieder auf die Palme gebracht und Lorenor drehte jetzt voll am Rad. Typisch Männer eben.

Dann schrieb sie zurück:
 

'Lorenor wird schon nicht so sauer sein und dich umbringen. Wenn er es doch tun will, wünsch ich ihm viel Glück und dir schnelle Beine.'

Eine kleine Rache dafür, dass er sie einfach letzte Nacht hat sitzen lassen. Klar, sie war etwas stinkig auf ihn, aber was soll's. Er hatte seinen Spaß gehabt - und jetzt dafür um so weniger.

Dann ließ sie sich wieder auf das Sofa fallen und streckte sich etwas. Das hatte Ace mehr als verdient!
 

= = =
 

Zorros Blick wanderte über die mutwillig zerstörten Küchengeräte und seine Augenbraue zuckte verheißungsvoll.

Aber okay, Mixer, elektrische Waage und den ganzen Kram konnte er noch verkraften. Das war nicht überlebenswichtig.

Und dann fiel sein Blick auf...
 

Irritiert las Ace die Antwort, dann wimmerte er kläglich und wählte kurzerhand einfach Tashigis Nummer. Das konnte sie ihm nicht antun.

"Bitte! Hilf mir!!", flüsterte er panisch ins Telefon, denn das eisige Schweigen in der Küche deutete auf nichts Gutes hin. Gar nichts Gutes.

In dem Moment brüllte Zorro wieder los.

"PUMA D. ACE, DU NUTZLOSES TRAMPELTIER! DU HAST MEINE KAFFEEMASCHINE GETÖTET! ICH MACH DICH ALLE!!!"
 

= = =
 

Sie stöhnte etwas genervt auf, als wieder diese Nummer auf dem Display erschien. Dann rang sie sich doch noch dazu durch, den grünen Hörer zu drücken.
 

"Was denn?"

Sie runzelte die Stirn, als Ace so verheißungsvoll in den Hörer flüsterte. Daraufhin folgte ein lautstarker Schrei.

Auch wenn der Schrei aus einem anderen Zimmer kam (das hörte man) musste sie dennoch den Hörer etwas weiter von sich weg halten. Mein Gott, der Typ hatte aber ein heftiges Organ.

Dann fing sie an leise zu lachen. Er hatte wohl wirklich Dreck am stecken.
 

"Gut, ich komme vorbei, lasse mir aber etwas Zeit...", grinste sie nur höhnisch. "Dann kann ich zusehen, wie er dich umlegt. Ich bring sogar die Dienstwaffe mit! Bis gleich!"

Mit diesen Worten legte sie einfach auf. Sie hatte wohl keine Ruhe mehr, zumindest nicht vor Ace.
 

Immer noch leicht schmunzelnd zog sie sich ihre Schuhe wieder an und schnappte sich ihre Autoschlüssel.
 

= = =
 

Als ein Gift und Galle spuckender Lorenor Zorro wieder ins Wohnzimmer stolperte (nach einem unbeabsichtigtem Zischenstopp im Badezimmer, das genauso schlimm aussah, wie der Rest seiner Wohnung auch und nicht im geringsten dazu beitrug, seine Mordabsichten zu verhindern), war von dem feigen Stubentiger nicht mehr die Spur zusehen.

Abgesehen von dem dämlichen Hut mit den Smileys, der über der Sofalehne hervorlugte und ihn verriet.
 

Entschlossen und ohne Vorwarnung packte er den Schwarzhaarigen am Nacken und zerrte ihn, ungeachtet seines panischen Urschreis, mit einem Ruck in die Höhe.

Es grenzte an ein Wunder, dass er noch genügend Sinn und Verstand besaß, um ihn nicht mit dem Gesicht voran in die Scherben zu stoßen.

Stattdessen katapultierte er ihn nachdrücklich auf die Couch, die ein leidendes, warnendes Knacken von sich gab und sie beide darauf aufmerksam machte, dass sie eine solche Behandlung nicht noch einmal billigen würde, bevor er damit begann, ihn in Grund und Boden zu schreien.

"HAST DU EIGENTLICH VÖLLIG DEN VERSTAND VERLOREN?! SCHALTEST DU EIGENTLICH NIE DEIN HIRN EIN?! NUR WEIL SANJI GESTERN MEINE KOMMODE IN DIE EWIGEN JAGDGRÜNDE GESCHICKT HAT - WAS ICH ÜBRIGENS GANZ UND GAR NICHT GUT GEHEIßEN HABE - HEIßT DAS NOCH LANGE NICHT, DAS DU BEIM "SCHÖNER WOHNEN PROJEKT" MITMACHEN DARFST!!!"
 

= = =
 

Oh Mann, gerade jetzt, wo sie Ruhe mehr als nötig hatte, bekam sie keine. Das war doch nicht zu fassen. Das Karma hatte wohl Spaß daran, sie zu quälen. Ihre Schmerzen waren zwar nicht mehr so schlimm wie heute Morgen, aber dennoch waren sie da und warnten sie immer wieder, dass sie bloß zusehen sollte, so bald wie möglich zur Ruhe zu kommen. Wenn nicht, würde das wohl in einem Donnerwetter enden.
 

Einige Minuten vergingen, bis sie dann doch endlich vor Lorenors Wohnung auf der Straße zum Stehen kam. Kaum hatte sie ihr Auto verlassen, vernahm sie schon die drohenden Worte des Grünhaarigen. Einige Worte waren noch nicht ganz jugendfrei.

Wer weiß, vielleicht würde ja gleich irgendetwas aus dem Fenster fliegen, also lieber einen möglichst großen Bogen um die Fenster einschlagen.
 

Vor der Tür hielt sie noch mal inne. Verdammt! Jetzt musste sie sich doch wieder mit diesem idiotischen Moderator einlassen. Dabei hielt sie es für besser, erst mal möglichst wenig mit ihm zu tun zu haben.

Mit einem genervten Aufstöhnen schellte sie an der Tür.
 

= = =
 

Da war Tashigi allerdings nicht die erste.

Die Nachbarn hatten auch schon ihr Glück versucht und sich allesamt im Hausflur versammelt, um diesen Störenfried von Nachbar endlich zur Ruhe zu bringen - oder zumindest den Versuch zu starten, denn Lorenor Zorro war gerade in seinem Element und wen auch immer er da zusammen schrie, in seiner Haut wollte lieber keiner Stecken.
 

"...UND DEINE EINGEWEIDE VERFÜTTERE ICH DANN AN DIE ENTEN IM PARK, UND WENN SIE DICH WIEDER AUSSPUCKEN, WEIL SIE EBEN EIGENTLICH KEIN FLEISCH MÖGEN UND DU WIE DER LETZTE ABSCHAUM SCHMECKST, DANN KEHR ICH DICH AUF UND VERSTREU DICH STÜCKCHEN FÜR STÜCKCHEN--"

"Zorro, deine Nachbarn-"

"IST MIR SCHEIßEGAL!"

"Aber es hat an der Tür-"

"DAS GEHT DICH ÜBERHAUPT NICHTS AN! ALSO HALT DIE KLAPPE UND HÖR MIR ZU, WAS ICH DIR-"

"Aber ich hab-"

"MEINE WOHNUNG ZERSTÖRT, DANKE, DA WÄR ICH VON ALLEINE JA NIE DRAUF GEKOMMEN! HAST DU EIGENTLICH AUCH NUR DEN BLASSESTEN SCHIMMER, WAS-"

"Ich hab Tashigi zu Hilfe gerufen."
 

Sekundenlang war es totenstill, während der Grünhaarige sichtlich damit kämpfte, diese neue Information zu verdauen.

Dann durchbohrte er Ace mit seinen Blicken. "Du hast was?", fragte er gefährlich leise und der Schwarzhaarige sank tiefer in die Polsterung der Couch.

"Na ja...ich dachte, du bringst mich um, und-"

Zorro schnitt ihm mit einer knappen Handbewegung das Wort ab, wandte sich wortlos von ihm ab und stapfte wütend zur Tür, um die Haustür unten aufzudrücken.

Als er seine Wohnungstür öffnete, wurde er von sämtlichen Nachbarn nieder gestarrt. "Was?!", knurrte er gereizt.
 

Diese echt heftigen Drohungen machten selbst die härtesten Männer etwas kleinlaut.

Sie hatte noch nie jemanden so fluchen gehört, nicht mal ihren Chef. Sie müsste ihm wohl die Trophäe für das lauteste Organ und die miesesten Mordfantasien abnehmen und an Lorenor übergeben.

Dann endlich schallte der Türöffner auf, woraufhin sie sich leicht gegen die Tür drückte und diese aufstemmte. Einige Schaulustige hatten sich im Flur versammelt und durchbohrten den Grünschopf mit ihren Blicken. Dafür hatte sie irgendwie Verständnis, denn das Großmaul war nicht gerade "zärtlich" gewesen.
 

"Was ist denn hier los?", fragte sie skeptisch, zog etwas die Augenbrauen zusammen und drückte sich etwas durch die Menschenmasse.
 

Die alte Oma von schräg gegenüber, die Zorro insgeheim schon seit langem für scheintot erklärt hatte, drängte sich mühsam nach vorne und warf einen kurzen Blick in seine Wohnung - oder das, was davon übrig geblieben war - bevor sie dem Grünhaarigen energisch gegen die Brust schlug und verlangte, jemand solle die Polizei verständigen, dieser Idiot hätte jetzt vollkommen den Verstand verloren.
 

Zorro blinzelte ein paar Mal verwirrt, bevor ihm wieder einfiel, dass er Sprechen konnte. "Jetzt hör mir mal zu, Omi, das hab ich doch nicht selbst verzapft!", protestierte er dann, erspähte Tashigi und wusste sofort nicht mehr, wo ihm der Kopf stand.

"AH! Officer Tashigi! Kommen Sie schnell!", rief er dann zur Verwunderung aller Beteiligten, langte nach ihrem Arm und zog sie zu sich in Richtung seiner Wohnung.

Die Oma blickte kurz die junge Frau an, sah dann die Dienstwaffe um ihre Hüften glänzen, und war anscheinend zufrieden. "Das ging aber flott!", frohlockte sie schadenfroh und wedelte mit dem Zeigefinger vor Zorros Nase herum. "Sie sollten besser aufpassen, was Sie in Ihrer Wohnung treiben, Mister!", drohte sie ihm wenig überzeugend, dafür umso selbstsicherer.

Zorro schloss der Einfachheit halber einfach die Tür, nachdem er sich mit Tashigi im Schlepptau dorthin gerettet hatte.
 

Urplötzlich, wie aus dem Nichts, zog Lorenor sie am Arm zu sich. Sie blinzelte etwas irritiert, bevor sie bemerkte, was eigentlich abging. Er nutzte ihren Status als Rechtsvertreterin voll aus, was für eine Schande. Und dreist war es auch noch, denn eigentlich war sie nicht dienstlich hier. Aber gut, wenn sie damit seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, war es ihr ganz recht.
 

Dann fiel die Tür zu und Tashigi konzentrierte sich auf die Situation. Nun verstand sie, warum Lorenor so verdammt wütend war. Dresden 45 war ein Witz gegen diese Wohnung. Alles war ramponiert, umgeschmissen, verdreckt. Man musste aufpassen nicht in eine x-beliebige Scherbe zu treten. Tashigi würde wohl nicht anders reagieren, wenn Ace ihre Wohnung so verwüsten würde.

"Du kannst ausnahmsweise meine Waffe benutzen. Wenn du auf 'Mord im Affekt' plädierst, kommst du nicht all zu lange in den Knast...", grinste Tashigi und fing an sich durch die ramponierte Wohnung zu kämpfen.
 

"Zu viele Zeugen, die wissen, dass ich schon 'ne halbe Stunde lang rumschreie wie ein Irrer", gab Zorro seufzend zurück und kratzte sich ratlos am Hinterkopf, während er seinen Blick erneut durch das gleiten ließ, was vor ein paar Stunden noch als "Junggesellenbude" hätte durchgehen können.

Obwohl die Wut wieder in ihm aufflackerte, schaffte er es, sie kurz anzugrinsen. "Aber danke für das Angebot. Beim nächsten Mal vielleicht."
 

"Weiß ich ja bescheid!", lächelte sie nur zurück und machte sich daran einige umgefallene Gegenstände, die ihren Weg kreuzten wieder aufzustellen. Für so was war sie eigentlich nicht hergekommen, aber sie konnte ja schlecht alles so stehen und vor allem liegen lassen, so wie es war. Wie konnte man nur binnen so kurzer Zeit so ein Chaos anrichten? Das war Weltrekord reif, definitiv!
 

Fahrig fuhr sie sich durch die Haare. Dieser Vollpfosten!! Was Chaos und Zerstörungswut anging, hatte Ace wohl einiges dazugelernt. Sie konnte es Lorenor nicht verübeln, das er so am Rad drehte.

Wäre wohl Zeit für neue Möbel.
 

Zorro ging auf halbem Weg zum Wohnzimmer in die Hocke und ließ seinen Blick über die Trümmer gleiten.

Viel war von seiner Einrichtung nicht mehr übrig und das wenigste konnte er wohl noch wieder verwenden. Ratlos blätterte er durch ein zerfetztes Telefonbuch, legte es dann bei Seite und beschloss, dass das warten konnte, bis Ace aufrichtig bereute.
 

"Ace", sagte er gezwungen ruhig, während er in seiner Position verharrte und noch immer ungläubig den Kopf schüttelte.

"Ja?", kam es kleinlaut aus dem Wohnzimmer zurück.

"Schwing deinen Arsch hierher, damit ich dir reintreten kann."
 

Es dauerte zwar eine Weile, aber dann schob der Schwarzhaarige sich vorsichtig in den Flur und lächelte Tashigi vorsichtig zu. "Hey, Süße!"
 

Wütend verschränkte Tashigi die Arme "'Süße' kannst du dir vorerst an die Backe heften...", motzte sie. Er hatte sie einfach sitzen lassen, ohne jegliche Vorwarnung oder 'Tschüss' zu sagen. Außerdem machte die zerstörte Wohnung einen noch schlechteren Eindruck auf sie.

"Ich bin verdammt sauer auf dich. Sei froh, dass ich dir die Eier nicht an die Oberschenkel tackere!!!" Ebenfall gezwungen ruhig, aber bitterernst, redete sie auf den Idioten ein. Er würde noch sein Fett wegkriegen. Bloß wie, das wusste sie noch nicht. Für den Schaden aufkommen konnte er nicht, das wusste sie. Aber einen Job andrehen und Zorro alles zurückzahlen, das würde sich schon irgendwie einrichten lassen.
 

Sie seufzte, runzelte nur die Stirn und rieb sich über die Schläfe. Wer weiß, vielleicht war es auch besser so. Die Möbel waren alt und wenn Ace sie nicht geschrottet hätte, hätten es wohl die Kinder getan.
 

Der Grünhaarige schmunzelte schadenfroh und beschloss, den Ärger zumindest vorübergehend herunterzuschlucken.

Immerhin brachte ihn auch alles Gebrüll der Welt nicht weiter, jetzt galt es wenigstens, zu retten, was noch zu retten war.

Und das am besten so schnell wie möglich, weil er immerhin noch ein Familienessen und die Arbeit hinter sich zu bringen hatte. Die beruhigende Wirkung seines Nickerchens war längst verflogen; er fühlte sich ungefähr so ausgeruht wie heute Morgen und er hatte nicht einmal Kaffee, um sich bei Laune und Nerven zu halten.
 

Seufzend rieb er sich über die Stirn. "Haben die Konsolen den Anschlag überlebt?", fragte er dann zweifelnd.

Er hoffte es inständig, denn wenn auch nur eines der Dinger kaputt war, würde Ben ihm persönlich den Hals rumdrehn.

Er hatte schließlich von der guten alten N64 und der Atari bis hin zur Playstation 3 alles im Haus.
 

"Tut mir Leid", nuschelte Ace kleinlaut und meinte beide.

Einerseits, dass er Tashi gestern so ungalant sitzen gelassen hatte und andererseits...nun ja, die Konsolen waren aber auch so verdammt instabil.
 

Zorro wurde leicht blass um die Nase, als ihm seine geheiligte Speicherkarte mit den Spielständen einfiel, und er ließ die beiden links liegen und eilte ins Wohnzimmer um zu schauen, was davon noch übrig war.

Als er das kleine Plastikding zersplittert auf dem Boden entdeckte, war er kurz vor einem Nervenzusammenbruch, ließ sich entmutigt auf die Couch sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. "Ich bring ihn um, ich bring ihn um, ich bring ihn um..."
 

"Was zum Teufel hast du hier eigentlich gemacht? Party gefeiert, oder was?! Bist du komplett wahnsinnig geworden?!" Als Ace tief einatmete und ihre Frage beantworten wollte, fiel sie ihm ins Wort, bevor er nur einen Mucks sagen konnte. "Rhetorische Frage!", erklärte sie wütend, stemmte dann nur die Hände in die Hüften.

Sauer ging sie an Ace vorbei, unterdrückte ihr Bedürfnis Ace eine reinzuhauen und ging ins Wohnzimmer. Ihr Blick viel auf die kleine zerschmetterte Karte.

Okay, die schien wichtig gewesen zu sein, sonst wäre der Grünhaarige nicht so leichenblass. Wofür sie gut war wusste sie zwar nicht, aber dieses Hobby gehörte nun mal auch zu seinem Job.
 

Genervt stellte sie den Sessel wieder auf die Beine, nur um diesen dann wieder dafür zu nutzen, wofür er eigentlich auch gedacht war. Als Sitzgelegenheit! Sie wusste nichts zu sagen, aber hier konnte das alles nicht so bleiben, das stand fest.
 

Gedanklich ging er kurz sämtliche Spielstände durch, die auf der Speicherkarte gewesen waren und ihm fiel auf, dass drei Wochen Arbeit, nächtelanges Zocken, für die Katz gewesen war.

Dann ging er eine Liste von Dingen durch, die hier absolut nicht mehr zu retten waren - unter anderem sein Kühlschrank, diverse Schränke, etwaige Bücher, beinahe sämtliche Konsolen, noch viel mehr Möbel und an den Rest traute er sich gar nicht anzusehen.

Er musste seine Wohnung von Grund auf erneuern, soviel war klar. Außerdem musste er Ben anrufen und ihm irgendwie erklären, warum er seine Aufnahmen nicht pünktlich bei Lysop abliefern konnte.

Er war so was von geliefert.
 

Seufzend fuhr er sich durch das kurze Haar. "Ace, wo ist mein Handy? Ich muss meinen Chef anrufen und ihn anbetteln, dass er mich nicht kündigt", meinte er dann trocken.

Ace stand mittlerweile im Türrahmen wie das personifizierte schlechte Gewissen. "Hinter dem Sofa", murmelte er dann drucksend und Zorro kletterte über die Lehne, bis er es schließlich mit den Fingerspitzen erreichen konnte.

Und dann wählte er Ben's Nummer und machte sich auf ein Geschrei gefasst, dass sein eigenes wohl noch in den Schatten stellen würde.
 

Sie überlegte, was man in so einem Fall tun könnte. Eine ziemlich heikle Situation. Fast alles war schrott. Und so lange hier nichts zu gebrauchen war, müsste er wohl zum Blondchen ziehen.

Nach einigen Minuten rappelte sie sich wieder auf und machte sich weiter an die Arbeit möglichst viel zu retten. Aber es machte wohl mehr Sinn alles, was zerschmettert war, aufzuschreiben und neu zu besorgen. Hoffentlich hatte er ein gutes Einkommen, das würde nämlich alles nicht gerade billig werden.
 

Es dauerte zwar eine Weile, aber irgendwann nahm Ben den Hörer ab. "Was gibt's, Lorenor?", seufzte er resignierend, ganz so, als erwarte er bereits das Schlimmste von seinem chaotischsten Mitarbeiter.

"Hey Ben. Ich hab ein Problem."

"Das ist nichts Neues."

"Die Konsolen sind kaputt. Inklusive Speicherkarte."

"Welche?"

"...alle?", gestand Zorro zögernd und hielt den Hörer vorsorglich ein ganzes Stück von sich weg, denn er zweifelte nicht daran, dass das Donnerwetter sofort losbrechen würde.
 

"ALLE?!! WIE HAST DU DAS DENN HINGEKRIEGT, DU VOLLTROTTEL?! BEI DIR IST DOCH NE SCHRAUBE LOCKER! ERST WIRST DU VERHAFTET UND JETZT BRINGST DU MICH UM DEN VERSTAND! HAST DU EIGENTLICH AUCH NUR DEN GERINGSTEN SCHIMMER, WAS DAS BEDEUTET?!!"
 

"Ja", knirschte der Grünhaarige frustriert. "Glaub mir, mir gefällt das auch nicht! Meine ganze Wohnung liegt in Schutt und Asche!"

"...was soll das denn heißen?!", blaffte Ben ungehalten.

"Das meine Wohnung in Schutt und Asche liegt", wiederholte Zorro resignierend und lehnte sich zurück.

Er hatte zwar mit nichts anderem gerechnet, aber das machte die Sache auch nicht besser.
 

"...gegen dich hat sich auch alles verschworen, oder?", stellte der Regisseur schließlich leise seufzend fest.

Zorro grinste schwach. "Scheint so."

"Meinst du, du kannst eine Weile bei Sanji unterkommen? Der hat die Konsolen auch noch, dann müsst ihr euch die bis Montag teilen, bis dahin hab ich neue organisiert."

"Ja, dürfte kein Problem sein. Ich krieg nächste Woche nicht zufällig frei und nen Vorschuss, damit ich renovieren kann?"

Ben schnaubte. "Wovon träumst du nachts? Wir sind sowieso im Verzug."

"Ja, schon klar...ich krieg das schon hin, mach dir keine Gedanken", schmunzelte der Grünhaarige und stellte zu seiner Überraschung fest, dass das Ganze doch irgendwie besser lief. Ben war im Grunde gar kein so übler Kerl.

"Um dich sowieso nicht. Bis Montag." Und damit legte er auf.
 

Es schien wohl besser gelaufen als gedacht, auch wenn, wie es sich anhörte, er keinen Vorschuss bekommen hatte. Aber solange er ein Dach über den Kopf hatte war der Rest Nebensache.

Es würde wohl ein ziemlicher Aufwand werden den ganzen Schrott loszuwerden. Hoffentlich würde bald der Sperrmüll wieder abgeholt werden.
 

Tashigi hatte zwar eine Lösung im Kopf, was das Finanzielle anging, aber das wäre Betrug und auf so was konnte sie gar nicht ab. Aber besondere Maßnahmen erforderten besondere Lösungen.

"Hast du eine Unfallversicherung?"
 

Müde grinste er Tashigi an. "Was denkst du denn?", gab er trocken zurück, seufzte und verschränkte die Arme im Nacken.

"Dann frag ich meine Eltern heute Abend", meinte er dann achselzuckend, auch wenn es ihn eigentlich gewaltig wurmte.

Sein Dad würde ihn ausquetschen, was passiert war und falls Aya Matt mitschleppte, würde er sich auch noch gewaltig zusammenreißen müssen.
 

Wofür hatte er eigentlich zwei Jobs, wenn er sich doch Geld leihen musste?
 

Tashigi seufzte, reib sich nur kurz über die Stirn, hoffte, dass dadurch endlich ihre Schmerzen verschwinden würden und überlegte dann doch lieber weiter, was man nun tun könnte.

Wie konnte auch ein Kerl so viel Schaden anrichten? Sauer blickte sie zu Ace rüber. "Du arbeitest deine Schulden gefälligst ab, sonst setzt's eine!", drohte sich erst.

Hoffentlich konnte er sich benehmen, wenn er einen Job hatte. Sonst würde er dort auch nicht lange verweilen, da war sie sich sicher.
 

Dann raffte sich Tashigi wieder aus ihrem Sessel.

Sie hatte hier nichts mehr verloren. Sollte Lorenor Ace doch den Kopf abreißen, verdient hätte er es zumindest. Nach dem heutigen Tag sowieso.
 

Bevor Tashigi jedoch gehen konnte, klapperte in der Haustür ein Schlüssel und Sanji schob sich in die Wohnung.

"ZORRO! AUFSTEH-...ach du Scheiße! Zorro?! Lebst du noch?!!!", rief er quer durch die Wohnung und stockte, als er das Trümmerfeld erblickte.

"Bin im Wohnzimmer", gab Zorro genervt zurück und warf einen kurzen Blick auf das Handydisplay, um sich selbst davon zu überzeugen, dass es tatsächlich schon so spät war.

Mühselig kämpfte der Blonde sich durch den Flur, stand dann schnaufend im Türrahmen und starrte die Runde entgeistert an. "Was hast du angestellt?"
 

Halb zu Tode erschrocken, dass der Blonde so plötzlich durch die Tür hereinplatzte, wich sie etwas zurück und hielt sich etwas die Brust, versuchte zu verhindern, dass ihr Herz Amok lief. Sie würde irgendwann noch mal an Herzversagen sterben, wenn das so weitergehen würde.

"Klopfen ist 'ne feine Sache...", meinte Tashigi nur trocken, während sie sich langsam wieder einkriegte.

Dann sah sie ebenfalls auf die Uhr. Viel zu spät ihrer Meinung nach. Sie hätte schon längst in ihrem Bett liegen und sich ausschlafen können. Dann würde sie auch endlich diese verdammten Kopfschmerzen loswerden.
 

"Wieso klopfen, wenn man nen Schlüssel hat?", entgegnete Sanji verwundert und ließ seinen Blick durch das Zimmer wandern, bis er schließlich an den Konsolen hängen blieb.

"Oh nein...", seufzte er niedergeschlagen, warf Zorro einen kurzen Blick zu, der bloß hoffnungslos mit den Schultern zuckte, und durchbohrte Ace dann mit seinen Blicken.

"Wie konntest du nur?!!!", fuhr er ihn an.

"Woher willst du wissen, dass ich das war?!", fauchte Ace zurück und wurde dann durch einen harten Kick vor die Brust direkt ins Schlafzimmer befördert.

Sanji verschränkte die Arme vor der Brust. "Weil der Marimo seine wochenlange Arbeit nicht einfach so zerstören würde!"
 

"Wie wahr...", bemerkte der Grünhaarige dumpf und ließ sich noch tiefer in die Polsterung sinken. "Kann ich bei dir pennen?"

"Was für ne Frage."
 

Kurz blickte sie Ace hinterher, wie er in das nächste Zimmer flog. Sie schmunzelte etwas, seufzte dann aber nur erleichtert auf, dass wenigstens dieses, eher geringere, Problem aus der Welt geschafft wurde. An Ace dachte sie im Moment nicht, der konnte sowieso immer und überall in jeder noch so beschränkten Situation schlafen.
 

Kurz fischte sie ihre Autoschlüssel aus der Hosentasche, als sie Richtung Haustür ging. Dann hielt sie in ihrer Bewegung inne. "Ich muss wieder los!", lächelte sie nur kurz den beiden schief zu. Dann öffnete sie die Wohnungstür und blickte noch mal kurz zu Zorro rüber.

"Ach ja, wenn du Kartons für deine noch brauchbaren Sachen brauchst, ich hab noch welche!"
 

"Das wär super", gestand der Grünhaarige und rappelte sich wieder auf die Beine. Kurz überlegte er, ob sie das lieber wann anders oder jetzt machen sollten, aber so wie's aussah, musste er ja noch heute zu Sanji übersiedeln.

"Können wir dann kurz mitkommen?", fragte er dann und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf.
 

Tashigi war schon fast aus der Tür raus, als sie Lorenors Stimme noch mal im Hintergrund wahrnahm.

Sie lächelte etwas schief, nickte dann nur kurz zu. "Klar, von mir aus..." Zwar wusste sie ihre Kartons erstmal aus dem Keller kramen, aber das war nicht weiter schlimm. Nur gut, dass sie ein ordentlicher Mensch war.
 

Mit den Gedanken noch halb woanders nickte Zorro, hielt inne, nickte erneut und überlegte dann kurz. "Gib mir eine Minute", bat er sie dann, bevor er ins Schlafzimmer rauschte - sehr darauf bedacht, seinem Umfeld nicht allzu viel Beachtung zu schenken, weil ihn das bloß zur Weißglut getrieben hätte - , schnappte sich seine Jacke, fuhr sich zwei Mal durch das Haar und machte dann Anstalten, wieder kehrt zu machen.
 

"Und was ist mit mir?!", klagte Ace aus der hinteren Ecke des Schlafzimmers und wurde beinahe von seinen Blicken erdolcht.

"Ist mir doch egal. Viel mehr kannst du eh nicht mehr zerstören", knurrte der Grünhaarige dann und machte sich auf den Weg zurück zu Tashigi und Sanji.
 

Kurz sah sie zu, wie Lorenor ins Schlafzimmer eilte. Wartend lehnte sie sich gegen den Rahmen der Tür und verschränkte die Arme, metzelte Ace ebenfalls mit ihren Blicken nieder, als er es auch nur annähernd wagte den Mund aufzumachen.

"In meine Bude kommst du garantiert nicht, sonst wirst du heute noch von mir erschossen!", drohte und knurrte sie wütend. Wenn er nur auf den Gedanken kommen würde etwas anzufassen, würde sie ihn auf der Stelle die Hände abhacken. Sie steckte viel Zeit in ihre Wohnung, versuchte alles möglichst sauber zu halten. Also: Ace-freie Zone!
 

"Mannooooooohooooo...!", maulte der Schwarzhaarige nachdrücklich.

Er verstand nicht, wieso alle so sauer auf ihn waren! Bei Zorro konnte er es ja noch nachvollziehen, da hatte er immerhin mächtig Scheiße gebaut, ungeachtet der Tatsache, dass er sechs Jahre nachzuholen gehabt hatte, aber bei Tashigi und Sanji war es ihm ein Rätsel.
 

"Und wo soll ich jetzt schlafen?!", beschwerte er sich schließlich, als Zorro wieder aus dem Schlafzimmer herauskam, noch halb damit beschäftigt, das legere Hemd zuzuknöpfen und seinen Brustkorb - voll mit blauen Flecken und seiner Jugendnarbe - ungeniert zur Schau zu stellen.

"Schlaf im Keller!", raunzte der Grünhaarige ihn bloß knapp an und schnappte sich Schlüssel und Handy von der Couch.
 

Ein leises Lachen rutschte ihr heraus, als Zorro Ace seinen neuen Schlafplatz zuteile.

Doch ihr Lachen verstummte schlagartig, als sie seine bronzefarbene Haut unter seinem Hemd ausmachen konnte. Sie musste nicht, was sie davon halten sollte.

Eigentlich ein mehr als anregender Anblick, wenn da nicht diese tiefblauen Flecken und diese wahnsinnig riesige Narbe wäre. Woher er die wohl hatte...?

Anscheinend hatte er schon viel durchmachen müssen, denn diese Narbe war mehr als nur eine Verletzung gewesen. Andere Männer wären wohl an Blutmangel oder vor Schmerzen gestorben, aber er stand immer noch, ein unkaputtbarer Kerl.
 

Als er den Blick der Polizistin auf sich spürte, wurde er nun doch leicht rot und schloss etwas schneller als zuvor die letzten Knöpfe des Hemdes zu, bevor er, Ace's Gejammer, dass er ein herzloser Bastard sei ignorierend, zurück in den Flur stapfte und in seine Stiefel schlüpfte.

"Wir können!", informierte er die beiden anderen dann leichthin, schnappte sich seine Jacke, klopfte Staub und Splitter herunter und stopfte seine paar wenigen Utensilien in eine der Taschen.

Zwar war er es gewöhnt, dass Leute, die ihn nicht kannten, seine Narbe anstarrten, die quer über den Brustkorb verlief, aber er machte keine große Sache daraus und wich Fragen meist mehr oder weniger galant aus.
 

"Ehh... gut!" Dann ging sie voran.

Liebend gerne hätte sie ihn über seine Verletzung ausgefragt, aber das ging sie nichts an. Wahrscheinlich hatten ihn schon ziemlich viele auf seine Narbe angesprochen. Also schluckte sie ihre Fragen wieder herunter, darauf bedacht ihm keine nervigen Fragen zu stellen.
 

Immer noch etwas gerötet strich sie sich über den angespannten Nacken. Abgesehen von den blauen Flecken war er ziemlich attraktiv, das musste sie zugeben. Sogar mehr, als sie es sich vorher eingestanden hatte. Über ihre eigenen Gedanken bekam sie noch rötlichere Wangen. Sie kannte ihn eigentlich gar nicht, er war einfach nur jemand, den sie mit auf's Revier genommen hatte und jetzt?!

Tja, sie hatte sich ihr Herz ausgeschüttet, schlief und duschte bei ihm und half ihm nun auch noch beim Umzug... Okay, sie lieh ihm ein paar Kartons, dennoch half sie, wo sie konnte.
 

Ziemlich viele war untertrieben, und auch wenn es Zorro wunderte, war er angenehm überrascht davon, dass sie ihn nicht darauf ansprach. Das war wirklich mal eine nette Abwechslung zu den sonstigen, bestürzten Gesichtsausdrücken, die ihm im Freibad sonst folgten.
 

Als sie unten vor der Haustür standen - Ace hatten sie vorsorglich zurück gelassen - sah Sanji sich unsicher um. "Bei wem fährst du mit?"

Zorro zuckte mit den Schultern. "Mir egal. Wer will mich?", gab er dann schmunzelnd zurück.
 

Wieder musste sie lachen, ging dann einfach auf ihr Auto zu.

"Is' doch total egal!" Eigentlich war es das auch, hatte aber auch nicht wirklich Lust wieder allein zu sein, aber es war ja eh nur die Fahrt. Solange sie nur vorausfahren würde, war der Rest Rille.

Mit dem Fernschließer öffnete sie das Auto, woraufhin dieses nur mit einem Lichtsignal zu verstehen gar, dass die Türen nun offen waren.
 

Als der Grünhaarige keinerlei Anstalten machte, ihr zu folgen, sondern einfach nur weiter dekorativ in der Gegend herumstand, versetzte Sanji - den dieses Nichtstun langsam anödete - seinem Kumpel einen Stoß gegen die Schulter.

"Jetzt mach schon! Bewegung!", forderte er, schob dann eine Hand in die Hosentasche und schlenderte zu seinem Wagen.
 

Irritiert blickte Zorro ihm nach, ohne gerafft zu haben, was jetzt schon wieder in diesen Idioten gefahren war (er war Meister darin, einen Wink mit dem Zaunpfahl zu übersehen, selbst wenn er ihm in die Eier trat) und folgte dann brav Tashigi.
 

Kurz blieb sie an der Wagentür stehen, schmunzelte etwas, als der Grünschopf ihr dann doch folgte. Irgendwie fühlte sie sich geschmeichelt. Lächelnd stieg sie dann in ihr Auto, ließ die Tür zufallen und schaltete den eingebauten CD-Player an, nachdem sie sich angeschnallt und den Motor eingeschaltet hatte.

"Ich hoffe, du überlebst meine Fahrkünste...", scherzte sie nur wieder.
 

Grinsend ließ er sich auf den Beifahrersitz fallen und zog die Tür hinter sich zu. "Schlimmer als Mihawks können sie nicht sein", gab er nüchtern zurück.

Der Schwarzhaarige hatte seinen Führerschein nämlich entweder im Lotto gewonnen oder auf dem Schwarzmarkt erworben, da war er sich ziemlich sicher. Er parkte ja nicht nur vor der Polizeistation im absoluten Halteverbot, er gab auch einen Dreck auf Verkehrsregeln oder anderen, nichtigen Kram.

Nach einer Fahrt mit dem Anwalt wurde jedem klar, wie kurz das Leben sein konnte.
 

"Na dann...", lachte sie nur leicht auf und fuhr dann los, achtete im Rückspiegel darauf, dass das Blondchen auch mitkam.
 

To be continued…
 

Behind the Scenes – Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#16
 

Ben:

*legt das Telefon bei Seite*

*atmet tief durch*

*zählt gedanklich von 10 abwärts*

*umklammert den Bleistift in seinen Händen so fest, dass die Knöchel weiß hervortreten*
 

Mihawk:

*schlägt die Beine lässig übereinander*

*lehnt sich schmunzelnd zurück*

Lass mich raten…Zorro?
 

Ben:

*blickt ihm düster entgegen*

Wie konntest du mich nur dazu überreden, ihn einzustellen?!

Der Kerl ist ne wandelnde Katastrophe!

*fauch*
 

Mihawk:

Ich bin Anwalt.

Ich bin gut im Reden und Überzeugen – sonst würden die Geschworenen nicht dauernd nach meiner Pfeife tanzen.

Außerdem…eigentlich ist er ganz in Ordnung.
 

Ben:

*seufzt schwer*

Ich weiß. Ist aber auch sein einziger Pluspunkt.
 

Mihawk:

*grinst bloß vielsagend*

Da kann ich nicht widersprechen.
 

Ben:

….Mann, kotzt der Kerl mich manchmal an!!

Über Jungendsünden, böse Schmetterlinge und anderes Ungetier

Kunterbunte Plapperkiste – Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Mich irritiert der Titel ein wenig...wenn das "Schöner Wohnen Projekt" Stufe 1 war....wieviel Stufen folgen? Und WIE schlimm kann das noch werden???
 

Lady_Tashigi:

*grinst breit*

Tja...
 

blumenpups:

T__________T

Es ist jemandem aufgefallen!

GAN FORT SEI DANK!

Bisher sind wir bei Stufe 3...
 

Lady_Tashigi:

Aber wenn wir so weiter machen wie bisher, werden wohl oder übel noch einige mehr folgen.
 

blumenpups:

Ihr dürft gespannt sein!
 

Dringende Empfehlung der Redaktion: "How I met your mother" gucken.

Bringt nicht nur abnormal viel Fun, sondern lenkt auch erfolgreich vom Lernen ab...*hüstel*
 

@ -Tsume-: Es ist Ace. Natürlich rallt die Frohnatur nicht, das alle sauer auf ihn sind XD
 

@ Keinseier: Ruffy ist mindestens genauso schlimm. Wie genau sich das zugetragen hat, wissen wir selbst nicht genau - wir waren nicht dabei. Da beschäftigt man sich mal kurz mit was anderem und schon machen die Charaktere was sie wollen...

Die ENS zum OS (Wow, das reimt sich sogar!) ist im Service mit inbegriffen. Kannst also beruhigt ins Bett gehen ^.~
 

@ Aily-chan: Tiefgründig...ich glaube, damit bist du die Erste, die das tatsächlich von uns denkt. Wir fühlen uns geschmeichelt!
 

@ Marimo_PB: Noch ein Kaffeejunkie! Ohne meine tägliche Dosis von mindestens fünf Tassen wäre ich schon längst Amok gelaufen! Wir sind auch sehr daran interessiert, wie das aussähe, wenn Tashi ihren Plan in die Tat umsetzt. Bisher ist es noch nicht dazu gekommen, aber so viel sei verraten: er wird trotzdem leiden. Und zwar bei Projekt Stufe 2.
 

@ Alwena93: Warum Sanji denkt, Zorro wäre tot? Stell dir vor, du kommst in die Wohnung deines besten Freundes, alles liegt in Schutt und Asche und du entdeckst ihn nicht sofort. Und auch sonst kommt kein Lebenszeichen. Zu welchem Schluss würdest du da kommen? XD
 

@ Moni: OMG, du Ärmste! Am After der Welt? Wir schicken ein Klopapier-Carpacket mit dem Expressservice. Immerhin müssen wir uns um unsere Schäfchen ja auch kümmern =D

Die Vergangenheit der beiden wird noch gelüftet. Also, zumindest sprechen sie es demnächst an, genaueres kommt dann wahrscheinlich ab Kapitel 525 oder so o______O
 

So, das war's für heute.

Quatsch. Natürlich kommt noch ds Kapitel und die Outtakes ^.~

Wir wünschen euch wie immer viel Spaß!
 

Kapitel 17: Über Jungendsünden, böse Schmetterlinge und anderes Ungetier
 

Leicht angespannt, darauf achtend, dass ihr Beifahrer es nicht bemerkte, saß sie hinter dem Steuer. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Nur die Musik ihrer CD war zu hören. Wenigstens war es nicht so peinlich still.
 

Zorro schmunzelte. "Siehst du? Ist doch gar nicht so schlimm", meinte er dann und fuhr sich durch das kurze Haar.

Auch er wusste nicht so recht, was er denn nun sagen wollte, aber wenigstens die Musik war gut und füllte die Leere, die sie beide irgendwie nicht mit Worten füllen konnten.
 

Verdutzt blickte sie kurz zu ihrem Nebenan rüber, bevor sie wieder auf die Straße sah. Wieder schimmerten ihre Wangen leicht rötlich.

"Ehh... danke!", murmelte sie nur leise und konzentrierte sich wieder weiter auf die Straße.

Langsam war sie sich nicht mehr so sicher, ob es nicht doch besser gewesen wäre, wenn Lorenor bei seinem Kumpel mitgefahren wäre. Die Stille war ihr einfach nur peinlich.
 

Kurz dachte er ernsthaft darüber nach, ein halbwegs unverfängliches Gesprächsthema anzufangen, aber dann fiel ihm ein, dass es zwischen ihnen kaum ein Gesprächsthema gab, über dass sie beide ausführlich reden konnten. Außer Ace.

Schmunzelnd verschränkte er die Arme im Nacken, lehnte sich gemütlich zurück und blickte ebenfalls auf die Straße.

"Ich hab ja immer schon gedacht, ich wäre als Jugendlicher eine Katastrophe gewesen, aber Ace schlägt mich darin um längen. Ich hätte ausnahmsweise mal auf meine Eltern hören und ihn nicht in die Wohnung lassen sollen."
 

Erst grinste sie breit, konnte sich dann aber ein Lachen, oder eher ein Kichern, nicht verkneifen. Kurz ließ sie den Kopf fallen, blickte dann aber wieder auf die Straße und lehnte sich dann auch etwas in ihrem Sitz zurück.

"Glaub mir, du hast keine Ahnung, wie schlimm er wirklich war. Ich hoffe nur er hat sich wenigsten ein bisschen geändert, sonst darf ich mich mit meinen Kollegen rumärgern, weil er wieder auf die Wache muss."

Einige echt blöde Situationen fielen ihr dazu nur ein, woraufhin sie nur wieder breit grinsen und den Kopf schütteln musste.
 

"Ich hab keine Ahnung?", gab er provokant zurück und streckte die Beine so gut es eben ging aus. Dann überlegte er gespielt angestrengt.

"Also - das ist nicht das erste Mal, dass ich wegen ihm renovieren muss. Einmal ist er vorübergehend bei uns eingezogen, weil seine Eltern ihn rausgeschmissen haben, und er ist beim Baden eingeschlafen und hat das Bedazimmer so dermaßen unter Wasser gesetzt, dass es durch den Boden und die Decke ins Wohnzimmer gesickert ist.

Bei einer unerlaubten Party hat er uns dann beinahe alle umgebracht, weil er die Küche in Brand gesetzt hat. Von dem Versuch, das Feuer zu löschen, hab ich heute noch Narben, auch wenn ich mich an den Abend selbst nicht mehr erinnern kann.

Und einmal sind wir zusammen auf der Wache gelandet, weil er fand, dass es irre komisch wäre, in einen Klamottenladen einzubrechen. Dabei hat er allerdings nicht bedacht, dass es unter Umständen jemand mitkriegen könnte, wenn er die Ladentür aus Glas einschmeißt.

Was hast du zu bieten?", fragte er schmunzelnd und blickte sie erwartungsvoll an.

Das waren bloß drei Geschichten von Tausenden gewesen, aber die meisten hatte er bereits alle erfolgreich verdrängt.
 

Tashigi brach in schallendes Gelächter aus.

Sie war drauf und dran rechts ran zu fahren, so sehr musste sie lachen. Dass sie versuchte ihr Lachen zu unterdrücken, ließen es nur noch schlimmer werden.

"Ach du Scheißehehehe!", lachte sie nur, wischte sich die Tränen aus den Augen. Ihre Wangen schmerzten schon von den zu hoch gezogenen Mundwinkeln. Dann überlegte sie grinsend.

"Meine Top drei..." Sie stockte und überlegte. Die Liste der größten Ace-Pannen war lang, viel zu lang, als dass ein normaler Mensch den ganzen Scheiß ertragen konnte. Dann fing sie an. "Als wir mit der Bahn fahren wollten, stand neben uns an der Haltestelle eine Kindergartengruppe. Ace war aus irgendeinem Grund echt sauer und hat gegen eine Taube getreten, die vor ihm rum lief. Das Ende vom Lied war eine zermatschte Taube mit zuckendem Bein und viele kleine kotzende und weinende Kinder...", erzählte nur mit einem Grinsen. Eine Story von dreien!
 

"Taubenfußball...", lachte Zorro und schüttelte den Kopf. Damit hatte er auch schon so einige, leidgeprüfte Erfahrungen mit gemacht, denn immerhin fand der Schwarzhaarige es besonders lustig, so etwas mitten am helllichten Tag in der Stadt zu machen - gerade dann, wenn genug Zeugen vorhanden waren, die einen wegen Tierquälerei anzeigen konnten.
 

Dann viel ihr Top zwei ein. Sie unterdrückte ein Lachen.

"Ace hatte sich mal einen Spaß daraus gemacht, an Karneval als Tod im Altenheim aufzukreuzen. Einige Anwesende fanden es zwar ziemlich lustig, aber eine alte Dame, die Demenz hatte, ist hinten rübergekippt und nie wieder aufgestanden. Er ist abgehauen und konnte von Glück reden, dass ihn keiner erkannt hat. Dafür hat es aber ordentliche Arschtritte gesessen."
 

Lachend legte Zorro den Kopf in den Nacken.

Diese Aktion war so was von typisch, da konnte man gar nicht anders - so leid ihm der Tod der alten Dame auch tat, so sensibel konnte man ja immerhin wirklich nicht sein. Wahrscheinlich wäre sie auch ohne seine Beihilfe kurz darauf gestorben, Ace hatte ihr wahrscheinlich bloß den Gnadenstoß verpasst.

Aber Sterbehilfe war trotz allem verboten, und es wunderte ihn nicht im Geringsten, dass der Feigling die Flucht ergriffen hatte.
 

"Warte, jetzt kommt Platz 1, das Non-Plus-Ultra!"

Tashigi fuhr nun doch rechts ran und stellte den Warnblinker an. Denn wandte sie sich zu Lorenor um.

"Ich habe Ace auch für ein paar Tage bei mir untergebracht, da habe ich schon alleine gewohnt. Ich komme von der Uni wieder und ein durchnässter Ace sitzt auf meinem Sofa. Dann komme ich in die Küche und meine ganzen Lebensmittel stehen überall in der Küche herum. Ich also voll angepisst, will alles wieder in den Kühlschrank legen und erschrecke mich zu Tode, als ich den Schrank aufmache. Du errätst nie, was da drin war!

Er ist in den Zoo gegangen, während ich in der Uni war, ist ins Pinguin-Gehege eingebrochen und hat ihn in meinen Kühlschrank gestopft, als Lebensraum versteht sich."
 

Der Grünhaarige legte eine Hand auf den Bauch, der ihm vor lauter Lachen trotz intensiven Trainings bereits weh tat und brach in schallendes Gelächter aus.

Es war ihm zwar ein Rätsel, wie man bis zum Alter von siebzehn schon so viel Scheiße verzapft haben konnte, aber er selbst war da ja sicherlich auch nicht besser.

"Sei froh, dass er nicht auf die Idee gekommen ist, 'nen Löwen anzuschleppen!", presste er nach einer Weile mühsam hervor und war sich sicher, dass sie vor lauter Lachen einen Unfall gebaut hätten, wenn sie nicht angehalten hätten.

Hinter ihnen kam Sanjis Wagen zum Stillstand und im Rückspiegel konnte er dessen ratloses Gesicht erkennen. Wahrscheinlich fragte sich sein bester Freund grade, ob Tashigi nun wirklich am Seitenstreifen wohnte oder aber was zwischen ihnen los war. Aber das war ihm scheißegal, der Koch konnte warten.
 

Angestrengt versuchte er, die Fassung wieder zu erlangen und schaffte es nur mit äußerster Mühe, nicht wieder loszuprusten, als ihm eine weitere Geschichte einfiel.

"Als wir vierzehn waren, sind wir nachts bis an die Zähne mit Spraydosen bewaffnet in die Schule eingebrochen und haben die Turnhalle voll gesprüht. Wir fanden, es wär 'ne klasse Idee, unsere Spitznamen künstlerisch zu hinterlassen und uns ein Denkmal zu setzen - selbst wenn sich ohnehin jeder an uns zurückerinnern würde.

Wir haben fünf Stunden gebraucht, bis wir fertig waren - ein Puma für ihn, einen Affen für Ruffy und so weiter. Und dann stand der Direx hinter uns und Ace ist kreischend davon gerannt und hat mich alleine stehen lassen."
 

Tashigi schüttelte nur kurz den Kopf, machte Sanji nur kurz klar, das alles bestens war. Dann fuhr sie wieder los.

"Ich hatte backsteinhartes Brot bei mir zu Hause und Ace und ich wollten mal die Schwäne damit füttern. Anstatt das Brot kleinzumachen, hat er die ganze Stange rein geworfen und eine Ente erschlagen." Ihr Bauch schmerzte ebenfalls, ebenso wie ihr Gesicht und ihr Zwerchfell.
 

Das kam ihm irgendwie bekannt vor.

Er brauchte zwar eine Weile, bis er darauf kam, aber dann erinnerte er sich an den Film, in dem ein autistischer Junge so ziemlich das Gleiche fertig gebracht hatte. "About a boy", grinste er und fuhr sich nachdenklich mit einer Hand durch das kurze Haar.

Dann lachte er erneut auf. "Das aufwendigste Ding, das wir in der Schule gedreht haben, war, das Auto vom Direx auf das Dach zu setzen. Wir haben uns nachts auf einer Baustelle einen Kran geliehen, haben den Wagen von dem Kerl abgeschleppt und auf das Dach der Schule gewuchtet. Sein Gesicht war einsame Spitze, als er am nächsten Morgen ankam."
 

"Oh krass!", lachte sie wieder. Kichernd schaute sie weiter auf die Straße, dann stutzte sie.

"Aber sag mal, wenn Ace Puma war und dieser Ruffy Affe, was warst du dann?" Ihr vielen die absurdesten Tiernahmen für ihn ein, ließt aber lieber die bissigen und spöttischen Kommentar im Hals stecken.
 

Zorro schmunzelte.

Nicht nur ihr fielen da einige Namen ein, auch die anderen hatten damals Spaß daran gehabt, einige auszuprobieren - von Ameise über Schnecke bis hin zum Kiwi war eigentlich alles dabei gewesen - aber wirklich festgesetzt hatte sich bloß einer.

"Tiger", erklärte er schulterzuckend und kratzte sich mit einer Hand leicht am Hinterkopf. Nachdem Ace weg gegangen war, hatte ihn kaum noch einer so genannt, weshalb auch immer.
 

Sie grinste nur höhnisch.

"Tiger?! Ich hab an was echt Gefährliches gedacht, wie böser Schmetterling oder so was...", scherzte sie nur wieder und fuhr in die Straße ein, wo sie wohnte.

Warum Tiger? Vielleicht weil er eine ziemliche Kratzbürste sein konnte oder...? Wieder lief sie leicht rot an. Mein Gott, sie brauchte dringend wieder einen Freund!
 

Rau lachte er auf. "Böser Schmetterling hat doch was", gab er dann grinsend zurück und ließ seinen Blick durch das Fenster auf die Straße gleiten, in die sie eingebogen war.

Schöne, solide Wohngegend - bestimmt zehn Mal sicherer als seine eigene und sicherlich auch um einiges teuerer.

Gedanklich klopfte er sich selbst auf die Schulter. Na bitte, es ging doch. Sie hatten mindestens eine Viertelstunde ein Gespräch geführt, ohne dass einer von ihnen vor Scham im Boden versunken war.

Sie machten eindeutig Fortschritte.
 

Vor ihrer Wohnung kam sie mit ihrem Wagen zum Stehen und zog den Schlüssel. Über seinen Kommentar musste sie nur schmunzeln, schnallte sich ab und öffnete die Tür.

Endlich konnte sie sich wieder in ihr Bett legen, sobald sie ihre Kartons aus dem Keller gekramt hatte.

Sie streckte sich etwas, als sie wieder auf ihren Beinen stand. Dann sah sie, wie der Blonde vorfuhr. Zehn Kreuze im Kalender, wenn dieser Tag vorbei war.
 

Seufzend kämpfte auch er sich wieder auf die Beine, und so lustig es auch gewesen war, in den alten Zeiten rumzuwühlen - seine zertrümmerte Wohnung war leider die unverblümte Realität und dank Ace musste er nun vorübergehend ausziehen, nicht zu vergessen, dass er es sich mit seinen Nachbarn nun endgültig verscherzt hatte.

Kurz streckte er sich, während Sanji ebenfalls parkte und aus dem Wagen kletterte. "Hier wohnst du also?", stellte der Koch fest und gesellte sich zu ihnen. Dann grinste er kurz und warf Zorro einen vielsagenden Blick zu.

"Gut, das Zorro dich gestern mitgenommen hat! Deine Wegbeschreibung war doch etwas...vage."
 

Peinlich gerührt legte sie eine Hand auf ihr Gesicht, musste aber doch etwas grinsen.

"Bitte nicht wieder davon reden, das ist mir immer noch peinlich!", gestand sie und spielte mit ihrem Schlüssel, als sie auf die Wohnungstür zuging und diese besagte dann aufschloss.
 

"Ach was, Süße - passiert doch jedem Mal. Immerhin nimmst du keine Zimmer auseinander, wenn du was intus hast", meinte Sanji und warf seinem Kollegen einen Vorwurfsvollen Blick zu.

Zorro verdrehte bloß die Augen. "Das hältst du mir jetzt noch Jahre vor, oder?", fragte er trocken, während sie der Polizistin zur Haustür folgten.

"Dass das Bistro zwei Wochen geschlossen werden musste? Auf jeden Fall."

"Darf ich dich an meine Rippen erinnern?"

"Dummheit muss bestraft werden", gab der Blonde schulterzuckend und reuelos zurück.
 

Erleichtert und leise lachend öffnete sie die Tür ihrer Wohnung und warf ihren Schlüssel auf die Kommode im Flur, nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte.

"Peinlich ist es mir trotzdem." Da war es ihr fast schon lieber eine Bude zu Kleinholz zu verarbeiten, so wie Ace und der Grünschopf. Zumindest hatte sie sich nicht übergeben müssen...dachte sie zumindest. Und keiner von beiden hatte sie bisher darauf angesprochen, also hatte sie wohl alles bei sich behalten. Ein Glück...
 

Zögernd folgten die beiden Moderatoren ihr auf dem Fuße und Zorro blickte sich neugierig um.

Im Gegensatz zu seiner eigenen Bruchbude war das hier das reinste Wohlfühlparadies. Musste wohl an dem weiblichen Flair liegen oder so, jedenfalls war er sich ziemlich sicher, dass er das bei sich zu Hause wohl nie so hinkriegen würde.

"Wow, schön hast du's hier", stellte auch Sanji fest und fühlte sich auf Anhieb wohl.
 

"Danke!", lächelte sie dem Blonden nur zu und ging auf die Tür zu, die zu ihrem Keller führte. "Ihr könnte euch hinsetzen, wenn ihr wollt. Ich hol nur kurz die Kartons...", erklärte sie kurz und öffnete dann die Tür.
 

"Ich helf dir", meinte Zorro schulterzuckend, noch bevor Sanji die Gelegenheit dazu hatte, ihm einen auffordernden Seitenstoß zu versetzen.

Schmunzelnd ließ der Blonde sich im Wohnzimmer auf die Couch sinken. Ganz so beschränkt war sein Kumpel also doch nicht, so langsam schien er zu begreifen, was er von ihm verlangte.

Es war schließlich nicht zu übersehen, dass der Grünhaarige in die Polizistin verschossen war - auch wenn er bezweifelte, dass Zorro so hellsichtig war, das bereits jetzt zu erkennen.
 

Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen.

"Wobei? Beim Kartons tragen?! Ich bitte dich... Bin schon ein großes Mädchen!", grinste sie nur breit und stapfte dann die Treppen zum Keller runter. Es waren nur Kartons, die konnte sie wohl noch tragen.
 

Einen Moment lang blieb er unschlüssig stehen, dann schob er die Hände in die Hosentaschen und gesellte sich zu Sanji ins Wohnzimmer.

"Daran kannst du dir ein Beispiel nehmen", kommentierte dieser trocken und machte eine vage Geste hinein in das aufgeräumte Wohnzimmer.

Der Grünhaarige schenkte ihm keine Beachtung, denn mittlerweile hatte er es sich doch anders überlegt, machte kehrt und stahl sich durch die Kellertür, um ihr doch zu helfen.
 

Unschlüssig blieb die im Gang stehen und kratzte sich am Kinn. In welchen Raum hatte sie sie denn nun reingepackt? Sie seufzte einmal kurz auf und entschied sich dann jeden Raum durchzuforsten. Sie war sich eigentlich relativ sicher, dass die Kartons hier im Gang stehen mussten, waren aber nicht auffindbar. So ein Müll!

Genervt rückte sie sich die Brille zurecht und suchte in einen der Räume nach den Faltkartons.
 

Ratlos sah er sich in dem Gang um, der vor ihm lag, und schlug dann auf gut Glück irgendeinen Weg ein.

Vermutlich wäre es klüger gewesen, einfach mal nach ihr zu rufen, aber auf die Idee kam er erst gar nicht.
 

Leise murmelte sie Flüche aus. Diese verdammten Scheißteile konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Hier war wohl nichts zu finden. Vielleicht nebenan...?

Überlegend verließ sie den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich. Hatte sie nicht gerade noch Schritte gehört?

Leicht lugte sie um die Ecke, ließ den Kopf hängen, als sie Lorenor erblickte. Der hörte auch nicht mal für fünf Cent, Trottel!
 

Als er Schritte hinter sich hörte - war ja klar, bei einer 50:50 Chance schlug er den falschen Weg ein - hielt er inne und drehte sich zu ihr herum.

"Also? Wo sind sie?", fragte er dann schmunzelnd und machte wieder kehrt.
 

"Gute Frage...", gab sie nur Stirnrunzelnd von sich und ging auf ihn zu. Dann sah sie sich um. Letzt Chance, dass sie hier irgendwo waren.

Leicht tippte sie sich mit dem Zeigefinger überlegend auf der Wange rum.

Nach einigen fragenden Blicken erblickte sie, versteckt hinter voll geräumten Kisten, ihre Kartons und zog diese grinsend hervor.

"Voilá!", lächelte sie nur und streckte sich ihm entgegen, nur um diese dann erschrocken wieder fallen zu lassen. Eine widerlich gewaltige Spinne hing an ihren Kartons herunter. Jedes einzelne Haar war bei dieser Größe zu sehen, fest schon Handflächengroß, dieses Mistvieh! Zu Tode erschrocken hopste sie über die Kartons rüber zu Lorenor und wich noch weiter zurück.

"Mach sie tot, MACH SIE TOT!!!!!“
 

Zorro, der ihr bereitwillig gefolgt war, stutzte leicht, als sie ihm beinahe in die Arme sprang - und als er den Grund dafür sah, lachte er schallend los.

"Vor vermeintlichen Terroristen hast du ne große Klappe, aber sobald dein Gegner mehr als zwei Beine hat, kriegst du's mit der Angst zu tun?", frotzelte er schmunzelnd und klopfte ihr beruhigend auf die Schulter.

"Wird erledigt", versprach er dann und beugte sich nach vorne, um das Vieh auf die Hand zu nehmen - und Sanji einen riesigen Schrecken einzujagen, denn der reagierte auf Spinnen mindestens ebenso panisch.
 

Sichtlich erschrockener wich sie nun von Lorenor zurück.

"Wenn du mir damit zu nahe kommst, erschieße ich dich, ich schwör's!" Sie regte sich gerade ziemlich auf, aber das lag wohl an der Arachnophobie...

Bei jedem Schritt, den er tat, sprang sie mindestens zwei zurück. Der Typ war doch echt lebensmüde!
 

Immer noch lachend - Schadenfreude war doch die schönste Freude - streckte er ihr, lebensmüde wie er eben war, die Hand mit der Spinne entgegen, bevor er die Flucht ergriff und in ihre Wohnung zurücklief, wo er das Vieh dem nichts ahnenden Sanji entgegenreckte.

"Hier! Ein Haustier für dich! Ich hab sie Itzy Bitzy genannt!"

"WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!"
 

Tashigi zog schon ihre Waffe und drohte ihm, als er hinter den nächsten Ecke verschwand und dem kuren Gespräch oben lauschte. Mit diesem Namen wirkte jede Spinne gleich um einiges süßer, dachte sie sich nur und schmunzelte, während sie ihre Waffe wieder an den Halter stopfte.

Erstmal im Keller bleiben und der Gefahr ausweichen, obwohl... Es war nicht gerade clever sich im Keller vor Spinnen zu verstecken.

Hastig rannte sie die Stufen hoch. Jetzt wusste sie wieder, warum die den Keller möglichst vermied.
 

Nach seinem entsetzten Aufschrei hatte Sanji sich spektakulär hinter die Couch geworfen, um der Gefahr zu entgehen, während sein bester Freund sich haltlos vor Lachen schüttelte, immer noch dieses ekelhafte, vielbeinige Vieh auf den Armen.

"TU DAS DING DA WEG!!!!“, verlangte er in weinerlichem Tonfall und wagte es noch nicht mal, über die Lehne zu lugen, denn dem grünhaarigen Vollidiot traute er jede Gemeinheit zu.
 

Immer noch lachend beschloss Zorro, die beiden von ihrer Angst zu befreien und steuerte die Haustür an. Draußen angekommen warf er sie in Nachbars Garten - sollten die doch ihren Spaß damit haben.
 

Immer noch erschrocken stand sie nun vor der Kellertür.

Nein, da würde sie so schnell nicht noch mal runter gehen, das nahm sie sich vor.

"Ich geh nicht mehr runter und hole die Kartons. Die müsst ihr jetzt schon selbst holen!", verlangte Tashigi, ging dann wieder ins Wohnzimmer und setzte sich erstmal, um sich zu beruhigen. Selten hatte sie so eine Spinne gesehen, aber Lorenor schien es nicht zu kratzen. Entweder war er ein Vollidiot oder vollkommen lebensmüde. Schmunzelnd musste sie dann doch feststellen, dass wohl beides zutreffen würde.
 

Sanji, der immer noch hinter der Couch kauerte und es nicht wagte, dahinter herauszukommen - immerhin war er hier sicher - schüttelte bloß hastig den Kopf. "Keine zehn Pferde bringen mich da runter! Das kann der Idiot schön selbst machen!!"

Zorro schob sich indessen wieder zurück in die Wohnung und lachte spöttisch auf. "Geht klar, du Feigling!"
 

Feigling?!

Tashigi fühlte sich angesprochen, schloss sich aber Sanjis Meinung an.

"Wir können doch nichts dafür, dass du lebensmüde bist!" Ein gespielt motzender Unterton war zu hören. Dann hielt sie ihm die Tür zum Keller auf. "Viel Spaß da unten und wag es ja nicht, noch mal eine Spinne anzuschleppen!", drohte sich nur und musste doch etwas grinsen.
 

Unbeeindruckt hob der Grünhaarige eine Augenbraue in die Höhe.

"Ich sag Bescheid, wenn ihr das Tropeninstitut anrufen könnt", meinte er dann schulterzuckend und schob sich an ihr vorbei herunter in den Keller.

Nachdem er die Kartons wieder gefunden hatte, zog er den Stapel zu sich herüber und schwang sie sich über die Schulter, bevor er den Rücktritt antrat.

"So, erledigt!", meinte er dann, als er wieder in der Wohnung stand.
 

"Gut...", lächelte sie nur kurz und hoffte nur, dass wirklich keine von diesen Viechern irgendwo noch hing. Schnell schloss sie dir Tür zum Keller und schloss mindestens drei mal ab.

Wenn sie einen Spinnenbezwinger brauchte, wusste sie nun wenigstens, bei wem sie sich melden sollte.
 

Amüsiert beobachtete er, wie sie die Kellertür verriegelte, dann ging er weiter durch ins Wohnzimmer und suchte Sanji.

"Hör mal, Kochlöffel, du kannst wieder rauskommen. Die Gefahr ist gebannt", spottete er, als er bloß den Blonden Haarschopf hinter der Couch sehen konnte.

"Dir trau ich alles zu", fauchte dieser zurück und spinxte ängstlich über die Lehne. "Hast du auch keins mit reingeschleppt?"

"Nicht dass ich wüsste."
 

Tashigi stand nur in der Tür, den Kopf an den Türrahmen gelehnt und die Arme verschränkt. Ihr Grinsen wurde etwas breiter, als sie das Geschehen in ihrem Wohnzimmer verfolgte. Kaum waren die beiden in ihrer Wohnung, schon stand alles Kopf. Aber schlimmer wäre es gewesen, wenn sie Ace mitgenommen hätten. Das wäre eine Katastrophe gewesen. Manchmal, oder eher meistens, konnte er einer Naturkatastrophe Konkurrenz machen. Dann wäre die Spinne das kleine Übel gewesen...
 

Belustigt schnaufend stellte Zorro den Packen Kartons auf den Boden ab und trat auf die Couch zu. "Jetzt komm da raus, oder hast du vergessen, das Ace immer noch in meiner Bude ist und eventuell feststellen konnte, dass es noch ein paar Dinge gibt, die seiner Zerstörungskraft standgehalten haben?"

Widerwillig rappelte der Blonde sich auf die Beine. "Itzy Bitzy", grollte er immer noch eingeschnappt und schob sich an seinem Kollegen vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
 

Über so viel Stuss musste sie einfach nur den Kopf schütteln.

"Itzy Bitzy?! Killer wäre passender!" Ja, der Name passte wirklich besser.

Mental stellte sich Tashigi schon darauf ein, die Nachbarn vor der Tür stehen zu haben, um sich ihre Dienstwaffe auszuleihen. Irgendwie musste man ja dieses Vieh totkriegen und was würde da besser helfen als eine Knarre?
 

Der Grünhaarige schmunzelte bloß amüsiert un beobachtete zufrieden, wie Sanji mit noch immer zitternden Fingern nach seinen Zigaretten kramte.

Zorro indessen lehnte sich an die Wand und warf einen Blick auf Tashigi. "Wie regelst du das eigentlich, wenn keiner da ist?", wollte er interessiert wissen.
 

"Wenn man die meiste Zeit im Büro oder Streifenwagen hockt, gibt es nichts zu regeln." Naja, so gut wie nichts. Was sollte sie auch groß regeln. Ihren Haushalt? Spülen musste sie kaum, höchstens mal Wäsche waschen und Staub putzen. Eigentlich war die Wohnung nur reinste Deko für sie.
 

"Kommt mir bekannt vor...", seufzte der Moderator und griff wieder zu den Kartons. Sanji stand bereits zum Aufbruch bereit in der Tür und erdolchte ihn mit seinen Blicken, aber das ließ ihn relativ kalt. Aber leider würden sie wohl wirklich schon gehen müssen, immerhin musste er noch ein paar seiner Sachen retten und sich dann dem unvermeintlichen Familienabendessen stellen, das wahrscheinlich sowieso nur wieder in einer Katastrophe enden würde.

"Falls du Langeweile hast, wir sind heute Nacht wieder im Palace. Meine Nummer hast du ja. Und danke für die Kartons."
 

Sie lächelte den beiden nur aufmunternd zu. "Kein Problem! Was heute Abend angeht... ich überleg's mir!" Versprechen konnte sie nichts. Ihre Kopfschmerzen waren wieder da und sich dann wieder dieser höllisch lauten Musik aussetzen wäre wohl keine gute Idee. Zwar freute sie sich über die nette Einladung, aber solange ihre Kopfschmerzen da waren, ließ sie es lieber.
 

Während Sanji sich schon fröhlich winkend verabschiedete und beschloss, draußen auf ihn zu warten, brütete der andere Moderator noch immer darüber nach, wie er sich jetzt von ihr verabschieden sollte.

Das Fernsehen zeigte einem zwar viele Möglichkeiten, aber ein Händeschütteln wäre wohl gemessen daran, was sie jetzt schon alles gemeinsam durchgemacht hatten, viel zu unpersönlich.

Eine Umarmung würde bei ihm so ungelenk ausfallen wie Fitnessübungen bei Santa Klaus und ein Küsschen auf die Wange...also wirklich...
 

Lächelnd und im Türrahmen stehend winkte sie Sanji hinterher. Sein Freund stand immer noch bei ihr, der irgendwie ziemlich unbeholfen wirkte.

Fragend schielte sie zu ihm rauf. Er war anscheinend noch nicht bereit zu gehen.

Sie schmunzelte etwas. Musste sie ihn jetzt von ihrem Grundstück treten, damit er endlich ging?
 

Als er ihren Blick spürte, spürte er, wie ihm das Blut vor Verlegenheit ins Gesicht schoss und in der darauf folgenden Hektik, so schnell wie möglich aus der Wohnung heraus zu kommen, bevor sie seine Gedanken erriet, stolperte er drei Mal fast über seine eigenen Beine.

Nachdem er wieder fest stand, klemmte er sich die Kartons unter einen Arm und kratzte sich umständlich am Hinterkopf.

"Also...bis dann", meinte er schließlich zögernd.
 

"Ehh... ja, man sieht sich..." Lächelnd betrachtete sie seine Röte und seine schusselige Art. Eigentlich war sie es immer gewesen, die jedes Fettnäpfchen traf, aber dieses Mal schien es sie mal nicht zu treffen, ein Glück. Dafür fand sie es umso lustiger wie sich Lorenor anstellte. Irgendwie hatte das schon wieder was Putziges! Aber seine Röte war schon irgendwie irritierend. Es schien ihm echt peinlich zu sein.
 

Fahrig nickte er und trat dann eilends den Rückzug an.

Draußen angekommen ignorierte er gekonnt Sanji, der sich vor unterdrücktem Gelächter schüttelte und seinen Wagen ansteuerte, während er seinen Schädel am liebsten gegen die nächste Straßenlaterne gedonnert hätte.

Was war eigentlich in ihn gefahren?!
 

Seufzend sah sie noch kurz zu, wie die beiden ins Auto stiegen, bevor sie dann doch die Wohnungstür hinter sich schloss. Jetzt war sie wieder allein in ihrer viel zu großen Wohnung. Fahrig fuhr sie sich durch's Haare und ging auf das Sofa im Wohnzimmer zu.

Erstmal die Kopfschmerzen loswerden. Vielleicht würde sie es dann heute Abend zum Palace schaffen.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#17
 

Itzy Bitzy-Schrägstrich-Killer:

*landet verwirrt im Garten*

*hat immer noch das dämliche Gekreische im Kopf*

*fand die ganze Aktion allerdings ziemlich amüsant*

//Klein, aber O-ho!//

*grinst*

*wird wohl irgendwann wiederkommen*
 

Nachbarskind:

*tritt aus Versehen auf die Spinne*

*guckt unter seinen Schuh*

Ieeeeeeh....

*geht weiter*
 

Hier ruht Itzy Bitzy-Schrägstrich-Killer

Du warst eine wunderbare-Schrägstrich-schreckliche Spinne

R.I.P.

Das Nächstbeste nach Stille

Wir sind zurück aus der Versenkung!
 

Erst einmal vorweg: wir hatten in den letzten zwei Wochen 'ne Menge zu tun. Die Lady war auf der verzweifelten Suche nach einem Praktikumsplatz und das pups war unter anderem in der großen, weiten Welt unterwegs und hat sich um nichtige Dinge wie den Abigag und die mündliche Prüfung gekümmert.
 

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Ist das Glück mit den Dummen?
 

blumenpups: JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! Ist es!
 

Lady_Tashigi: Unsere Bemühungen hatten Erfolg!
 

blumenpups: Jetzt kann alles wieder seine geregelten Bahnen gehen!
 

Lady_Tashigi: Und für die lange Wartezeit gibt's Entschädigung :D
 

blumenpups: 22 Word-Seiten ist das Kapitel lang - ein ganz schöner Brocken!
 

Lady_Tashigi: Außerdem ist der One Shot bald fertig.
 

blumenpups: Bleibt gespannt! Wir sagen euch dann Bescheid!
 

Das musste Mal dringend gesagt werden.

Jetzt wird wieder wöchentlich ein Kapitel on kommen =D
 

@ Keinseier: Also, Ace ist in dieselbe Klasse gegangen, wie Tashigi - daher kennen die beiden sich. Zorro ist auf eine andere HighSchool gegangen als die beiden, aber wenn Ace einmal beschlossen hat, sich jemandem zum Freund zu machen, ist er ganz ähnlich wie Ruffy - einfach nicht mehr von der Idee abzubringen ;)
 

@ Marimo_PB: Ja, Ace ist einmalig. Ich hätte das zu gerne gesehen XDDDDDD Was für'n mieser Typ o____Ô Hat ihn wenigstens irgendwann mal jemand dafür vermöbelt? XD Falls es dich interessiert: Dein OS wird "Brownie Boys" heißen. Du darfst gespannt sein ^.~
 

@ Aimis-Kaetzchen_AILY: Wieso wurdest du zur Katze runtergestuft? o_Ô Egal: genieß es, solange es anhält. Katzen haben ein sehr viel komfortableres Leben als Menschen. Hm...wenn es mit den Daten wirklich so unübersichtlich ist, werd ich mir was einfallen lassen!
 

@ -Tsume-: Ja, der Pinguin XDDDDD Ich kann's mir so schön vorstellen - Tashis blödes Gesicht, als sie die Tür öffnet und ihr guckt so ein dicker Kaiserpinguin empört entgegen XDDDDDDD
 

@ Venominon: Als ob die beiden auf Anhieb zueinander finden würden XD Ja, Ace ist wirklich ein ganz Schlimmer - aber Ruffy wird sich auch noch bemerkbar machen, das darfst du mir glauben ^^
 

@ Moni: Bitte, bitte! Gern geschehen! Dass es dir wirklich nützen würde, hätte ich zwar nicht gedacht, aber so kann man sich irren XDDDD Und kannst du mir verraten, warum sich alle auf das Familiendinner freuen?

Wegen den Kindern oder weil da Ärger quasi vorprogrammiert ist? @____@
 

@ Alwena93: Macht nix, wir freuen uns über jeden Kommi - ganz egal, wann und wie spät oder wie kurz er auch kommen mag! Das Spinnen eklig sind, ist damit wohl unumstritten bewiesen. Alles, was mehr als 4 Beine hat, ist mir irgendwie grundlegend suspekt. Vielleicht sollte man dem Nachbarskind mal auf das tote Lebewesen aufmerksam machen. Übernimmst du das dann? ^^
 

Wir wünschen euch mal wieder viel Spaß beim Lesen!

Da es diesmal etwas länger ist, als gewohnt, stehen euch kostenfreie Häppchen und Getränke zur Verfügung. Amüsiert euch gut!

Außerdem: Unser Zorro x Tashigi - Fanficwettbewerb endet am 31. Mai! Falls noch jemand teilnehmen möchte, wir freuen uns auf jede Einsendung!
 

Kapitel 18: Das Nächstbeste nach Stille
 

Zweieinhalb Stunden später hatte Zorro Sanjis Spötteleien und waghalsigen Behauptungen (bitte, er war doch nun wirklich nicht in die Polizistin verknallt...) endgültig hinter sich gelassen.

In der Dunkelheit vor seinem Elternhaus hatte der Blonde ihn schließlich herausgelassen, und er zupfte noch ein letztes Mal das Hemd zu Recht, bevor er sich endlich dazu durchringen konnte, zu klingeln.
 

Beinahe sofort schwang die Tür auf und er sah sich seiner Schwester gegenüber, die sich spöttisch lächelnd in den Türrahmen lehnte und ihn von oben bis unten musterte. "Ich hab schon gedacht, du willst auf der Fußmatte übernachten, Bruderherz", begrüßte sie ihn lächelnd.

Zorro zuckte mit den Schultern. "Gar keine so schlechte Idee", gab er ruhig zurück. Immerhin wäre das wahrscheinlich noch besser, als in seiner eigenen Wohnung zu übernachten, aber das musste er ihr ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
 

"Ist das Zorro?", rief eine unverkennbare Stimme hinter ihr und der Moderator sah seine Chancen, einen Abend ohne sinnlose Streiterei zu verbringen, endgültig den Bach hinunter laufen. "Er ist ja reichlich spät."

"Musstest du ihn mitbringen?", fragte der Grünhaarige resignierend, während er sich an seiner Schwester vorbei schob und in das Haus seiner Eltern trat.

"Er ist mein Mann", gab die Ältere schulterzuckend zurück und beobachtete dann, wie ihre zwei Lieblingsmänner sich musterten, als würden sie sich in einem Boxring gegenüber stehen und nur noch auf das Startsignal des Ringrichters warten.
 

"Matt", stellte Zorro knapp fest.

"Zorro." Matt grinste süffisant und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Im Nebenzimmer verstummte das kindliche Getuschel und Gekicher schlagartig.

"Onkel Zorrooo!!!!!!", riefen zwei fröhliche Stimmen gleichzeitig aus Richtung des Wohnzimmers und ein paar Sekunden später war Matt nur noch reine Nebensache und seine Nichte und sein Neffe nahmen ihn gnadenlos in Beschlag.
 

= = =
 

Währenddessen ging es bei Tashigi ruhiger zu, sehr viel ruhiger.

Sie war auf ihrem Sofa eingeschlafen. Zwar schlief sie nicht lange, aber lang genug um die lästigen Kopfschmerzen endlich loszuwerden. Müde setzt sie sich auf. Mittlerweile war es schon dunkel, so dunkel, dass sie aufpassen musste, wo sie hintrat, als sie sich vom Sofa aufraffte und zum Lichtschalter taumelte.
 

Ihr war so unfassbar langweilig.

Lieber würde sie im Büro sitzen und langweilige Akten bearbeiten. Oder einfach nur mit jemanden Quatschen, egal ob es Drake, Revi und letztendlich Dutch wäre... es war ihr egal. Sie hatte sich so schnell daran gewöhnt, diese Knallköpfe um sich zu haben, dass es für sie nun noch unerträglicher für sie war, allein zu sein, als vorher.
 

Aufstöhnend fuhr sie sich durch's Haar. Ein Bad nehmen wäre zwar nicht der ultimative Zeitvertreib, aber besser als gar nichts...
 

= = =
 

Über die Köpfe der Kinder warfen sich die Schwager noch einen kurzen, alles vernichtenden Blick zu, aber dann grinste Zorro wie gewohnt und ging in die Hocke, damit Marron auf seinen Arm klettern konnte.

Während die drei also das Wohnzimmer ansteuerten, zupfte Renji die ganze Zeit über begeistert an seiner Hose herum und war so aufgeregt mit seinen Erzählungen beschäftigt - meine Güte, wie konnte so ein Knirps innerhalb 24 Stunden so viel erlebt haben? - dass ihm das Getue seines Vaters und seines Onkels total entging.
 

"Hey Mom...Dad", grüßte er kurz seine Eltern, die einträchtig nebeneinander auf der Couch im Wohnzimmer saßen und sich am Wein gütig taten.

"Zorro-Schatz, komm mal schnell her, Mommy will dir etwas zeigen!", rief seine Mutter gleich darauf und fuchtelte mit einem Prospekt in der Hand herum.

Langsam durchquerte er das Wohnzimmer, beugte sich über die Lehne des Sofas und runzelte die Stirn. "Das Praxisbuch des Channelns? Wie man seinen geistigen Führer findet und zu höherem Wissen gelangt?", las er zweifelnd vor und warf seiner Mutter einen skeptischen Blick zu.

Okay, seit er ausgezogen war (zwangsweise) fuhr sie voll auf diesen ganzen Esoterik und New Age Quatsch ab, daran hatte er sich mittlerweile ganz gut arrangiert und auch wenn er nichts davon hielt, akzeptierte er es doch zumindest. Aber geistiger Führer?

"Mom, meinst du nicht, dass das-"

"Ist das nicht wunderbar? Und ich hab ein neues Buch über Naturheilkunde gekauft. Wenn du mal Bauchschmerzen haben solltest, musst du nur anrufen und ich mache dir einen Kräuterbeutel, der 100% ig hilft!"
 

Strahlend blickte sie ihn an und Zorro begegnete dem mahnenden Blick seines Vaters. "Großartig, Mom. Ich werde dran denken", versprach er hastig und ließ sich dann neben ihnen in die Polsterung fallen.

Renji kletterte sofort neben ihn und erzählte munter weiter, während Marron es unheimlich komisch fand, an seinen Haaren herumzuspielen.
 

= = =
 

Wenn Tashigi jetzt neben Lorenor gestanden hätte, hätte sie sich wohl in Grund und Boden gelacht. Aber es wäre ihr alle Male lieber gewesen, als sich gerade jetzt Badewasser einzulassen.

Stirnrunzelnd zog sie sich aus und überlegte krampfhaft, was sie nun tun sollte. Sich wirklich wieder aus dem Haus quälen und ins Palace gehen oder doch lieber zu Hause bleiben und es sich gemütlich machen? Die zweite Option wäre zwar ganz schön, aber nicht allein. Dann stieg sie in die Wanne und seufzte wohlig auf.
 

= = =
 

Aya und Matt blieben noch eine ganze Weile verschollen, wahrscheinlich um irgendetwas Unzüchtiges anzustellen, an das er lieber keinen Gedanken verschwendete, aber das war ihm auch ganz Recht so.

Entgegen Matt's Annahme war er nämlich noch relativ früh dran und das Abendessen stand noch auf dem Herd und köchelte vor sich hin, sodass die Kinder seiner Schwester genug Gelegenheit hatten, sich um ihn zu streiten.
 

Während Renji also fließend dazu überging, ihm langatmig alle Kinderlieder vorzusingen, die er im Laufe seines Lebens irgendwo gelernt hatte, erlaubte er Marron, seine Fußnägel zu lackieren, woran das Mädchen einen irrsinnigen Spaß dran hatte und kichernd alle Glitzerfarbtöne ausprobierte, die ihr zur Verfügung standen.

Geduldig ließ er das alles über sich ergehen und warf im fünf Minuten Takt einen Blick auf sein Handydisplay, aber die Polizistin hatte sich bisher noch nicht bei ihm gemeldet, was ihn zwar nicht sonderlich überraschte, aber irgendwie doch wurmte.
 

= = =
 

Abwesend starrte sie an die Decke und ließt die letzten drei Tage Revue passieren.

Es war echt viel passiert. Und auch wenn sie die beiden aus der Fernseh-Show nicht lange kannte, mochte sie sie. Beide waren auf ihre eigene, schräge Art und Weise bekloppt.
 

Immer wieder schnitt sie in Gedanken das Thema Palace an.

Sollte sie denn nun hingehen, oder nicht?! Sie mochte die beiden, aber sie wollte nicht aufdringlich wirken, auch wenn Lorenor sie gefragte hatte. Ob es abschreckend wirkte, wenn man so sehr an Leuten hing?

Wieder seufzte sie und griff nach der Shampoo-Flasche.
 

= = =
 

Was ihn während der Wartezeit auf das Essen immer wieder wunderte, war, dass sein Vater ihn nicht mit einer Silbe auf ihr Gespräch am Mittag angesprochen hatte.

Allerdings konnte das auch daran liegen, dass Matt und Aya zurück ins Wohnzimmer gekommen waren, die Kleine auf dem Arm. Zorro wusste genau, dass sein Dad ebenso wenig von diesem eingebildeten Mistkerl hielt wie er selbst, und meist verstanden sie sich besonders gut, wenn sie einen gemeinsamen Todfeind im Blickfeld hatten.
 

In diesen seltenen Momenten, da sie gezwungen waren, Matt zu ertragen, waren sie ein beispielhaftes Duo, ein Abbild von Vater und Sohn wie es im Buche stand - und alle Streitereien von früher waren vergessen. Und von denen hatte es reichlich gegeben, ganz besonders, nachdem er in die Pubertät gekommen war.
 

Abschätzend warf der Braunhaarige einen kurzen Blick auf die nackten Füße seines Schwagers und grinste höhnisch. "Steht dir gut, Zorro. Solltest du öfter ausprobieren."

Marron, die den unterschied zwischen einem Kompliment und triefendem Sarkasmus noch nicht kennen konnte, lächelte überschwänglich und schraubte dann konzentriert die Nagellackflasche wieder zu.

Zorro blickte kühl zu ihm herauf, während Renji neben ihm 'Old McDonald had a farm' grölte und grunzte wie ein Schwein.

"Immerhin beschäftigt Zorro sich mit den Kleinen", sprang sein Vater ihm sofort hilfsbereit zur Seite und der Grünhaarige grinste seinem Vater unschuldig zu. Matt lächelte bloß süffisant und verwickelte seinen Schwiegervater anschließend in ein unheimlich trockenes Gespräch über die Börse, das keinen Anwesenden sonderlich interessierte.

Dennoch lächelte Keiji freundlich, nippte ungewöhnlich oft an seinem Wein und machte gute Miene zum bösen Spiel, indem er den Interessierten mimte.
 

= = =
 

Inzwischen shampoonierte sich Tashigi die Haare ein.

Nur gut, dass sie so schön kurz waren, das erleichterte die Haarpflege ungemein. Dann fing sie an nachdenklich an einer Haarsträhne rumzuspielen. Sie mochte zwar ihre Haare, aber vielleicht sollte sie sie doch wieder lang wachsen lassen. Männer standen auf lange Haare, oder?! Ob der Quatschkopf auch auf lange Haare stand?

Schlagartig lief sie rot an und rutschte peinlich gerührt tiefer in die Wanne, bis ihr Kinn im Wasser lag. Warum zu Teufel fiel ihr ausgerechnet jetzt dieser Trottel ein?
 

= = =
 

Zur Erleichterung aller Anwesenden rief seine Mutter sie kurz darauf alle zu Tisch - was immer eine Herausforderung für sich war.

Während sie sich also alle über den Braten und die Beilagen hermachten, erzählte Matt stinklangweilige Anekdoten aus seinem stinklangweiligem Arbeitsleben und Aya versetzte ihrem kleinen Bruder unter dem Tisch grobe, gezielte Tritte gegen das Schienbein, wann immer der Grünhaarige zu einem sarkastischen Kommentar ansetzen wollte.

Er hatte Matt's Benehmen vom Vortag nicht vergessen und er würde sich an dem eingebildeten Lackaffen rächen, sobald sich eine günstige Gelegenheit dazu bot, aber momentan waren wohl zu viele Zeugen anwesend, nicht zu vergessen die Kids, vor denen er sich sowieso in Acht nahm, wie er mit ihrem Vater umsprang.
 

Kurz, bevor seine liebevolle, durchgeknallte New-Age-Mutter in die Küche davoneilte, um den Nachtisch zu holen, beschloss Keiji, endlich mal das Thema von seinem Schwiegersohn abzulenken und richtete seinen Blick auf Zorro.

"Wie läuft es denn bei dir auf der Arbeit, mein Sohn?", fragte er schmunzelnd und zwinkerte ihm zu.

Zorro, der sein Bestes gegeben hatte, um Matts nasales Gelaber vollkommen auszublenden, verschluckte sich beinahe an seinem Wein - Bier lehnten seine Eltern komischerweise strikt ab, nachdem sie einmal den Vorrat unter seinem Bettkasten entdeckt hatten, als er fünfzehn gewesen war - und blinzelte irritiert.

"Ganz gut", wich er dann aus und trank hastig sein Glas aus, während Matt spöttisch grinste. "Ach, das ist ein Job? Ich dachte, das wäre bloß ein Hobby von dir", stachelte er dann lächelnd drauf los und der Moderator ließ gereizt das Besteck sinken.

"So wie es dein Hobby ist, Leute zu Tode zu langweilen?", gab er ungerührt zurück und zucke zusammen, als Aya ihn besonders kräftig trat. "Ist doch wahr..."
 

= = =
 

In Gedanken spülte sie sich das Shampoo aus den Haaren. Dann stieg sie aus der Wanne, griff nach einem Handtuch und ihrem Bademantel, den sie sich provisorisch überzog. Mit dem Handtuch trocknete sich ihre noch nassen Haare etwas trocken, woraufhin diese in alle möglichen und unmöglichen Richtungen abstanden.

Gelangweilt zog sie sich in ihr Wohnzimmer zurück und sah auf ihr Handydisplay. Lorenor hatte sich auch noch nicht gemeldet, aber warum auch? Er hatte alle Hände voll mit seiner Familie zu tun. Wahrscheinlich dachte er noch nicht mal an sie, was sie ihm nicht verübeln konnte…
 

= = =
 

Nach dem Essen meldeten sich Vater und Sohn gleichzeitig freiwillig, den Abwasch zu übernehmen und flüchteten sich, beladen mit einer Unmenge von benutztem Geschirr, in die große, heimische Küche.

"Dieser arrogante Dreckskerl", knurrte Zorro beherrscht, während er das Besteck lautstark in die Spüle pfefferte und den Wasserhahn aufdrehte.

Über eine Dreiviertelstunde hatte er Matt's Geschwafel ertragen, ohne dass ihm der Kragen geplatzt war, und sogar seine hämischen Seitenhiebe eingesteckt, ohne sich zu beschweren. Jetzt hatte er aber endgültig die Schnauze voll und machte seiner Wut Luft, indem er den Abwasch so brutal erledigte, als ginge es darum, seinen Schwager mit einem Sandstein die Haut vom Leib zu schrubben.
 

Keiji legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. "Du weißt, ich mag ihn auch nicht, aber aus irgendeinem Grund liebt deine Schwester ihn und er gehört zur Familie - auch wenn es uns nicht gefällt. Also tu mir den Gefallen und reiß dich zusammen, noch ein Familiendrama dieser Größenordnung halten deine Mutter und ich nicht aus", sagte er dann in gedämpften Tonfall und Zorro schnaubte.

"Ach ja? Und was ist mit mir? Ich muss mir das ewig gefallen lassen oder was?!"

"Nun...ja!", erklärte Keiji kurzerhand und nahm sich ein Handtuch, um die Teller und Töpfe abzutrocknen.

Dann ließ er seinem jüngsten Sohn erst einmal ein paar Minuten Zeit, sich abzureagieren, bevor er wieder das Wort ergriff. "Was war eigentlich heute Mittag mit dir los? Du hast einfach aufgelegt."

Zorro seufzte und fuhr sich mit den schäumenden Händen durch das kurze Haar, wobei er eine Seifenspur auf seinem Gesicht hinterließ und mit den Schultern zuckte. "Hat sich schon geklärt. War nicht so gemeint", versuchte er abzulenken und war versucht, schon wieder einen Blick aufs Handy zu werfen.

Den ganzen Abend lang hatte er darüber nachgebrütet, ob er Tashigi eine SMS schreiben sollte - aber was sollte er denn bitte sagen? Bitte bitte komm nachher? Komm her und erschieß Matt?

Wahrscheinlich wäre sie bei der zweiten Version sogar mit Dienstwaffe angerückt, und dieser Gedanke brachte ihm zum Schmunzeln.
 

Keiji beobachtete seinen Sohn erstaunt aus den Augenwinkeln heraus, aber es dauerte eine Weile, bis er dessen geistige Abwesenheit und den verschleierten Ausdruck in seinen Augen mit einer bestimmten Sache in Zusammenhang bringen konnte.

"Du bist verliebt", stellte er dann irritiert fest und packte sich gespielt schockiert an die Brust.

Er hatte bei seinem Sohn schon viele verschiedene Stadien beobachten können, von unbeholfen bis verzweifelt, von glücklich bis hin verängstigt war beinahe alles dabei gewesen - aber er hatte seinen Sohn noch nie wirklich und wahrhaftig verliebt gesehen.

"Bin ich nicht", gab Zorro schnaubend zurück.
 

= = =
 

Angestrengt nachdenkend tigerte sie im Wohnzimmer neben ihrem Tisch auf und ab, betrachtete hin und wieder das Handy.

Eigentlich wollte sie sich ja mit den beiden treffen. Mit Lorenor konnte sie sich gut unterhalten, wenn sie denn mal ein Gesprächsthema hatten. Das Gespräch von vor ein paar Stunden im Auto, wo sie sich Geschichten von Ace ausgetauscht hatten, das hatte ihr ziemlich gut getan. Vielleicht sogar mehr, als sie sich eingestehen wollte. Dieses herzhafte Lachen ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Als sie über ihre Situation nachdachte, stutzte sie.
 

NEIN!

Sie konnte sich nicht mit ihm treffen.

Er war nett! Viel zu nett! Viel netter, als er sein sollte. Das konnte nur in einer Katastrophe enden!
 

= = =
 

Er hatte die Schnauze voll.

Erst hatte Sanji mit dem Schwachsinn angefangen, auf der Arbeit hatten wahrscheinlich alle den gleichen Eindruck bekommen und jetzt fing auch noch sein Vater damit an und fand seine Schnapsidee anscheinend ziemlich gut, denn er hörte kaum noch auf, vor sich hinzuplappern und riet munter drauf los.

"Es ist Tashigi, oder?! Sonst wärst du sicherlich nicht so dermaßen am Telefon ausgeflippt!"

"Dad, hör endlich auf damit, oder ich ersteche dich mit dem Tortenheber", knurrte der Grünhaarige gereizt, warf einen Blick auf die Küchenuhr und versuchte einzuschätzen, gegen wie viel Uhr es wohl möglich sein würde, die Flucht zu ergreifen.
 

"Komm schon - mir kannst du es sagen, es erfährt keiner!!"

"Immer, wenn ich dir etwas erzählt habe, wusste es später das ganze Revier."

"Aha! Also habe ich Recht!", triumphierte der ebenfalls Grünhaarige und grinste bis über beide Ohren.

Zorro, der sowieso schon seit seiner Kindheit das Gefühl hatte, bei der Geburt vertauscht worden zu sein, gab es auf, dagegen zu argumentieren und ließ seinem Vater den vermeintlichen Erfolg. Das war einfacher für alle Beteiligten, das hatte er schon früh gelernt.

Anstatt zu widersprechen warf er sich also das Handtuch über die Schulter und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. "Apropos Recht haben", begann er dann und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. "Ich muss meine Wohnung renovieren und 'ne neue Einrichtung kaufen. Kannst du mir Geld leihen?"

Keiji hielt in seinem stummen Siegestanz abrupt inne, blinzelte einige Male und seufzte dann tief, bevor er sich über die Stirn fuhr. "Ich hab dir doch gesagt, lass ihn nicht in die Wohnung, du weißt doch, was passiert."

"Und ich hab 'nen Fehler gemacht, schon klar. Und?"

"Jaja, ich stell dir nachher nen Scheck aus."

"Einen Scheck? Wenn mein Schwager Geld braucht, hätte er auch ruhig uns fragen können", schaltete Matt sich ein, der mit einem spöttischen Grinsen im Türrahmen lehnte und bisher von keinem der beiden Lorenors bemerkt worden war.
 

Zorro knurrte gereizt. "Hat man dir nicht gestern schon vor Augen geführt, dass ich dein Geld nicht will?"

"Tja, ich weiß zwar immer noch nicht, was das für eine Show war, aber es wundert mich, dass du noch frei draußen herumlaufen darfst. War die Kleine eigentlich wirklich eine Polizistin oder bloß eine billige Stripperin, die du engagiert hast?"
 

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Tashigi hielt inne, musste einmal kräftig niesen und rieb sich dann die Nase. Da lästerte wohl mal wieder jemand über sie. Konnte ihr ganz recht sein, wenn doch nur bald dieses blöde Handy klingeln würde...!

Sie seufzte und gab es auf, ließ ihr Handy Handy sein und schlenderte in die Küche, um sich eine Flasche Wasser zu schnappen. Wenn sie gewusst hätte, was bei den Lorenor’s abging, hätte sie diesen verdammten Dreckskerl Blei zwischen die Augen geschossen. Mord im Affekt, Smoker würde ihren Arsch wieder aus der Schlinge ziehen und sie würde auch hoffentlich ihren Job behalten. Aber bei Smoker war sie sich relativ sicher, dass er ihr bei so was zur Seite stehen würde, auch wenn er sie hin und wieder gerne mal auf die Schüppe nahm.
 

= = =
 

Für ein paar endlose Sekunden lang waren Vater und Sohn einfach viel zu überrascht, als dass sie auch nur ein Wort hätten sagen können. Stattdessen senkte sich eine unheilvolle Stille über die Küche, und als Matt's Worte endlich zu Zorro durchgedrungen waren, wechselte er bloß einen kurzen Blick mit Keiji, bevor sein Verstand endgültig aussetzte.
 

Alles, was er später noch wusste, war, dass sein Vater ihn von Matt herunterzerrte und trotzdem Mühe hatte, ihn zu halten, obwohl er sonst auch mit kräftigen Schwerverbrechern spielend fertig wurde.

Das erste, was er bemerkte, war sein rasender Puls und das Gefühl, das etwas Warmes an seinen Händen klebte. Als er einen kurzen Blick auf Matt warf, erkannte er, dass dieser rücklings auf dem Boden lag und dass sein Gesicht blutverschmiert war.

Dunkel erinnerte er sich daran, sich auf ihn gestürzt zu haben sowie an ein lautes Knacken von Knochen, aber er konnte sich beim besten Willen nicht mehr an das Gefühl erinnern, ihn geschlagen zu haben.
 

Matt, keuchend und blutend, richtete sich mühsam soweit auf, dass er seinen Schwager wütend anblitzen konnte, und Zorro erwiderte den hasserfüllten Blick ungerührt, ohne die beruhigenden Worte seines Vaters überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.
 

Bevor einer der beiden Kontrahenten noch irgendetwas sagen konnte - obwohl Zorro auf Anhieb mindestens fünfzig Bezeichnungen auf der Zunge lagen, die er los werden wollte - durchriss der überraschte, geschockte Aufschrei seiner Mutter die Stille, die sich über sie gelegt hatte, kurz bevor die Kids in ohrenbetäubendes Geheule ausbrachen und Aya ihm so kräftig eine scheuerte, dass sein Kopf nach hinten flog.

"Was fällt dir eigentlich ein?!!", zischte sie ihren kleinen Bruder an, bevor sie ihm kaltherzig den Rücken zuwandte und sich zu ihrem Mann herunterbeugte.
 

Einen Moment lang schwieg Zorro sprachlos und wollte gerade zu einer wütenden Erwiderung ansetzen, als sein Blick auf Renji und Marron fiel, die sich hinter seiner eigenen Mutter versteckten, schluchzten und verwirrt zu ihm lugten.
 

Sein Vater hielt ihn vorsichtshalber immer noch fest, aber spätestens in dem Moment, wo ihm auffiel, dass er wieder einmal alles vermasselt hatte, wurde es unnötig.

"Lass mich los", sagte er leise und wunderte sich selbst darüber, dass seine Stimme so ruhig war, wo doch alles in ihm tobte und brodelte.

"Zorro, warte, ich erklär da-"

"Nein. Ich gehe lieber", meinte er grob, riss sich schließlich aus dem Griff seines Vaters und verließ das Haus, ohne ein weiteres Wort.

Scheppernd fiel die Tür hinter ihm zu und dann stand er draußen in der Kälte.
 

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Wieder steuerte sie auf das Badezimmer zu, um sich wenigstens die Haare trocken föhnen zu können. Das ohrenbetäubende Geräusch des Föhnes übertönte die Stille in ihrer Wohnung. Als schlussendlich ihre Haare trocken waren, kämmte sie sich diese zu recht, setzte sich ihre Brille auf und betrachtete sich im Spiegel.

Mit der Barkeeperin oder der Blondine, die Ace gestern anscheinend abgeschleppt hatte, konnte sie bei Weitem nicht mithalten. Ihr Veilchen, was langsam verblasste, unterstrich ihre Gedankengänge mehr als deutlich.
 

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Scheppernd ließ er das Gartentor seiner Eltern hinter sich zufallen und schob die Hände in die Hosentaschen, bevor er die Straße heruntertrottete und sich in seine Gedanken vertiefte.

Okay, Matt hatte zwar genau das bekommen, was er verdient hatte, aber es war trotzdem das Dümmste gewesen, was er hätte tun können. Dieses Arschloch erzählte immerhin ziemlich viel Müll, wenn der Tag lang war, und er hätte drüber stehen sollen, anstatt sich deswegen aufzuregen und die Nerven zu verlieren.

Kurz hielt er inne und wischte sich das immer noch feuchte Blut an seinen Händen umständlich an seiner Hose ab, fuhr sich dann durchs Haar und gab es schließlich auf.

Aya würde ihn vermutlich für die nächsten Jahre nicht mehr ansatzweise in die Nähe der Kinder lassen, darauf würde er selbst seinen Arsch verwetten, und das war es, was ihn am meisten ärgerte.

Immerhin liebte er die Kleinen, als wären es seine eigenen Kinder, und nun, wo sie nun einmal in sein Leben getreten waren und alles durcheinander gebracht hatten, konnte er sich nicht mehr vorstellen, wie es ohne sie sein sollte.

Nun, er würde es wohl noch früh genug kennen lernen.
 

Frustriert fingerte er sein Handy aus der Hosentasche und bemerkte erst, als er Sanjis Nummer eintippte, dass sein eigenes Gesicht ebenfalls irgendwie weh tat,

Prüfend fuhr er sich mit dem Handrücken über die Stirn und das Kinn und konnte nicht beurteilen, woher das frische Blut kam. Aber wahrscheinlich hatte er es auch nicht anders verdient. Sanji hatte manchmal schon Recht - Blödheit gehörte bestraft, und etwas Blöderes hätte er wohl kaum anstellen können.
 

Statt einem Tuten schlug ihm jedoch bloß Sanjis Mailbox entgegen, die ihn angepisst darauf aufmerksam machte, dass er sich beim Abendessen wohl zu viel Zeit gelassen hätte und doch zusehen sollte, wie er zur Arbeit kam.

Ein paar Sekunden lang blieb Zorro die Sprache weg. Das war wohl der altbekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, und als das Piepen der Mailbox ihn wieder aus seinen Gedanken riss, erklärte er Sanji gereizt, dass er ihn gerne kreuzweise am Arsch lecken konnte, bevor er ohne ein weiteres Wort auflegte.
 

Und nun?

Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass es tatsächlich schon ziemlich spät war, jedenfalls später als er gedacht hatte und viel zu spät, um noch pünktlich zur Arbeit zu kommen. Ganz besonders, weil er in diesem Aufzug und mit blutverschmierten Händen wohl kaum da aufkreuzen konnte.

Ratlos überlegte er, was er jetzt tun sollte, um hier wegzukommen. Aber merkwürdiger Weise fiel ihm bloß eine Person ein, die ihn vielleicht halbwegs verstehen würde.

Und das war eben die Person, an die er sowieso schon den ganzen Abend gedacht hatte.

Resignierend tippte er Tashigis Nummer ein und hoffte inständig, dass sie nicht bereits jetzt die Schnauze voll von ihm hatte.
 

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Viel zu vertieft in ihren wirren Gedankengängen bemerkte sie kaum, dass sie schon viel zu lange in den Spiegel starrte. Doch ihr Handy riss sie wieder in die Realität.

Sie schmunzelte nur, als sie die Nummer auf dem Display sah. Aber sie freute sich, er hatte wohl wirklich an sein Angebot gedacht. Jetzt hätte sie sich am liebsten in den Arsch getreten, dass sie sich nicht bei ihm gemeldet hatte. Vor lauter Grübelei hatte sie fast vergessen auf den Hörer zu drücken.

"Was ist los, Tiger?! Schnauze voll von deiner Familie?", spottete sie, konnte ja nicht ahnen, dass sie damit voll ins Schwarze traf.
 

Einen Moment verschlug es ihm die Sprache, dann schüttelte er kurz den Kopf, um wieder zur Besinnung zu kommen und er überlegte, wie er sie jetzt am besten fragen konnte.

"Kann man so sagen", wich er zunächst einmal aus und wischte sich etwas Feuchtes aus dem Augenwinkel. "Hör mal...kannst du mir vielleicht nen Gefallen tun? Sanji ist schon ohne mich gefahren und ich komm hier nicht mehr weg."
 

Verwirrt blinzelte sie vor sich hin.

Eigentlich hatte sie versucht witzig zu sein. Mal wieder endete es in einer Peinlichkeit. Ihre Hand landete selbsttadelnd auf ihrer Stirn.

"Schon okay, ich hol dich ab...", versicherte sie ihm, war verwundert über den Verlauf des eigentlich geplanten Abends. Zwar hatte sie gehofft, dass er sich bei ihr meldete, aber dass es wieder daraus hinauslief, dass sie sich so treffen mussten, hatte sie nicht gedacht.

Kurz schaute sie an sich runter. Sie stand immer noch im Bademantel in ihrem Bad.

"Gib mir ein paar Minuten, dann komm ich vorbei..."
 

"Danke", sagte er matt und gab ihr dann noch die Adresse durch.

Und dann hieß es wohl oder übel warten.

Etwas abseits von dem Haus seiner Eltern ließ er sich auf der Bordsteinkante sinken und stützte den Kopf in die Hände.

Vor ein paar Stunden hatte er sich noch gedacht, dass das Schlimmste was kommen könnte, war, dass Matt überhaupt anwesend da. Und nicht darin, dass er Matt halbtot schlug.

Gerade, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, hörte er das Gartentor quietschen und sah, wie Aya Matt in Richtung ihres Wagens stützte, während seine Mutter die beiden Kinder an der Hand hielt.
 

Als sie an dem Grünhaarigen vorbei kamen, warf Aya ihm einen vernichtenden Blick zu, aber erst als sie ihren Mann ins Auto verfrachtet hatte, beschloss sie, mit ihrem Bruder noch ein Wörtchen zu wechseln."Du hast ihm die Nase gebrochen, Zorro!" schleuderte sie ihm aufgebracht entgegen und stemmte die Hände in die Hüften. Zorro rappelte sich auf die Beine, nicht weniger wütend als seine Schwester es war.

"Ja und!? Er hat's verdient! Hat er dir auch erzählt, was er gesagt hat?!"

"Es interessiert mich einen Scheißdreck, was er vorher zu dir gesagt hat! Du bist alt genug, um zu wissen, wann man sich besser eine Faust in der Tasche machen sollte. Es kotzt mich an, dass ihr zwei euch ewig bekämpfen müsst, aber komischerweise bist immer du derjenige, der handgreiflich wird! Du bist doch echt das Allerletzte!"

"Was soll das denn schon wieder heißen?!"

"Dass du meine Kinder nie wieder in die Finger bekommen wirst, klar soweit?"
 

Zorro merkte, wie sich seine Kiefermuskulatur anspannte. "Das kannst du nicht machen, Aya. Ich hab ihnen nie etwas getan."

Schnaufend pustete seine große Schwester sich eine Haarsträhne aus der Stirn. "Außer vor ihren Augen ihrem Daddy die Nase zu brechen? Sehr verantwortungsvoll, Zorro, echt."

Und damit kehrte sie ihm endgültig den Rücken zu und ließ sich auf den Fahrersitz gleiten, um ihren Mann ins Krankenhaus zu fahren.

Seufzend fuhr Zorro sich mit einer Hand durch das Gesicht, bevor er sich wieder auf die Bordsteinkante setzte und sich daran erinnerte, tief durchzuatmen.
 

= = =
 

Hastigen Schrittes eilte die junge Polizistin in ihr Schlafzimmer und zog sich um, wobei sie fast ihre gesamte Unterwäscheschublade auseinander pflückte. Gerade jetzt! Warum Weiber auch immer diesen scheiß Modetick hatten. Es sah doch eh keiner, was sie drunter trug!

Nach einigen, hektischen Minuten hatte sie sich komplett angezogen, nahm in ihrem Gang den Schlüssel von der Kommode und schlüpfte in ihre Schuhe. Dann schloss sie die Wohnungstür hinter sich und ging auf ihren Wagen zu, kurz darauf sprang auch schon ihr Motor an.
 

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Er blickte erst wieder von der Straße auf, als sein Vater sich neben ihn sinken ließ und ihm seufzend das Knie tätschelte. "Ich rede noch mal mit ihr. Und Matt hat es verdient, ich hätt's am liebsten genauso gemacht."

"Hast du aber nicht", stellte Zorro treffend fest und Keiji grinste schief. "Einer von uns muss sich doch um die Kleinen kümmern. Aya kriegt sich schon wieder ein, verlass dich drauf. Spätestens wenn sie merkt, dass-"

"Matt ein mieser, dreckiger, kleiner Bastard ist?"

Keiji schmunzelte. "Nein, wenn sie merkt, wie sehr du ihr fehlst. Hier ist der Scheck - sag mir Bescheid, wenn du Hilfe brauchst. Soll ich dich irgendwo hinfahren?", bot der Ältere schließlich an und Zorro schüttelte hastig den Kopf. "Nein, ich werd schon abgeholt."

"Von Sanji?"

"Nein...", antwortete der Jüngere ausweichend und wurde leicht rot um die Nase.

Sein Vater lächelte. "Verstehe", sagte er bedächtig und rappelte sich wieder auf die Beine. "Ich ruf dich morgen Mal an. Und wisch dir besser mal das Blut von der Stirn, sonst verschreckst du Tashigi noch", fügte er zwinkernd hinzu und schlenderte zurück ins Haus.
 

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Einige Minuten fuhr sie durch die beleuchteten Straßen. Immer wieder blendete die Straßenbeleuchtung ihr ins Gesicht, sie schaute aber nur immer wieder in den Rückspiegel oder die Straße vor sich. Dieses Mal blieb es still in ihrem Wagen. Ihr war gerade nicht danach de Musik einzuschalten. Oder eher vergaß sie es komplett. Auch wenn sie aufmerksam fuhr, war sie doch mit den Gedanken ganz wo anders.

Lorenor hörte sich nicht besonders erbaut am Handy an. Und ihren dummen Kommentar hätte sie sich auch lieber verkniffen. Wie kam sie auch nur darauf ihn bei seinem "Spitznamen" zu nennen und dann noch so ein hohler Spruch hinterher...?

Es war ihr glatt schon peinlich, so wie immer halt. Wahrscheinlich war dieser Schleimscheißer vom letzten Mal dabei. Das würde seine Laune von Grund auf erklären.

Dann fuhr sie endlich in die besagte Straße ein.
 

Zorro versuchte eine Weile noch ziemlich erfolglos, sich in irgendeiner Weise anschaulicher zu machen. Aber es half alles nichts.

Das Blut an seinen Händen war schon längst getrocknet und verklebte ihm die Haut, sein Hemd hatte ebenfalls Blutspritzer und er hatte keine Ahnung, wo genau die Wunde an seinem Gesicht war, denn Ayas Ohrfeige hatte gesessen und seine linke Gesichtshälfte fühlte sich immer noch merkwürdig taub an.

Wahrscheinlich würde Vivi am Montag beim Dreh ne Menge zu tun haben, um das zu vertuschen und Tashigi und er konnten im Partnerlook rumlaufen.
 

Als sie Lorenor am Straßenrand auf dem Bordstein sitzen sah, fuhr sie einige Meter weiter, bevor sie nun endlich zum Stehen kam. Dann stieg sie aus. Das Blut hatte sie noch nicht wirklich gesehen, dafür war es zu dunkel.

Sie atmete tief durch. Es schien ihm echt schlecht zu gehen. Hoffentlich konnte sie ihn wenigstens ein bisschen aufbauen. Zwar bezweifelte sie es, aber sie würde es zumindest versuchen.
 

Als er ihren Wagen erblickte, rappelte er sich wieder auf die Beine und klopfte sich ein wenig imaginären Schmutz von der Jeans. Dann versuchte er sich an einem halbwegs ehrlichen Grinsen.

Zwar war ihm momentan ganz und gar nicht danach zu Mute, aber wahrscheinlich hatte er sie ohnehin gerade bei irgendwas gestört und er wollte ihr nicht noch mehr auf die Nerven gehen, als er es sowieso schon tat.
 

Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen, als sie weiter Schritte auf ihn zuging. Irgendetwas stimmte nicht, das hatte sie sofort bemerkt, Aber anscheinend schien es schlimmer zu sein als vorerst gedacht.

"Hey, alles okay?", fragte sie dann doch mit besorgtem Unterton.

Sein grinsen verrutschte ein wenig. War er wirklich so leicht zu durchschauen?

"Klar, passt schon", winkte er dann schulterzuckend ab, schob eine Hand in die Hosentasche und schlenderte auf sie zu.

Als er unter die Beleuchtung der Straßenlaterne trat, konnte man seinen Zustand mehr als deutlich erkennen. Sie schluckte, erschrak sich halb zu Tode und beschleunigte ihren Schritt. Unfassbar, dieser Mann hatte den Hang dazu, sich zu verletzen! Wahrscheinlich war er Dauer-Abonnent von Schmerzen. Innerlich seufzte sie.

"Wa- Was ist passiert?! Du siehst furchtbar aus...!", stellte sie dann fest und betrachtete sein blutverschmiertes Gesicht.
 

Peinlich berührt versuchte er erneut, die Blutspuren irgendwie aus seinem Gesicht zu wischen, aber nach ihrem geschockten Gesichtsausdruck zu schließen scheiterte er kläglich.

Seufzend fuhr er sich schließlich durch das Haar und biss sich auf die Lippe. "Kann ich dir das gleich erklären? Ich will erst mal hier weg", meinte er dann und nickte in Richtung des Hauses, in dem seine Eltern wohnten. Er hatte nämlich keine Ahnung, wann Aya mit Matt zurückkam, aber wenn, dann wollte er schon über alle Berge sein.
 

Ihr Blick schweifte kurz zu dem Haus rüber, auf das ihr Gegenüber deutete und nickte dann nur leicht. Er hatte seine Gründe und wenn er schnellst möglich verschwinden wollte, sollte es auch so sein.

Etwas eingeschüchtert ging sie mit ihm zum Auto. Was sollte sie jetzt aus dieser Situation machen? Mit so was kannte sie sich nicht besonders gut aus... jemanden aufbauen. Aber er schien es echt dringend zu brauchen. Kurz darauf öffnete sie die Autotür und stieg ein.
 

Erledigt ließ sich Zorro auf den Beifahrersitz fallen, klappte dann den Spiegel herunter und musterte kurz sein eigenes Gesicht.

Seine linke Gesichtshälfte war zwar immer noch gerötet, aber wenigstens hatte Aya keinen Handabdruck auf seiner Wange hinterlassen; seine Unterlippe war irgendwie angeschwollen und knapp über der Augenbraue hatte er einen Riss in der Haut, der immer noch blutete.

Dieser Bastard.

Seufzend lehnte er sich zurück. "Danke. Ich schulde dir was."

Mit den Gedanken ganz wo anders schnallte sie sich an und startete sie den Motor.

"Schon gut...", murmelte sie nur leise und ließ langsam die Kupplung kommen.

Fahrig strich sie sich ein paar Haarsträhnen zurück. So kannte Tashigi ihn nicht. Sie hatte ihn als witzigen, chaotischen Typ kennen gelernt und nun das. Gut, sie hatte auch schon erlebt, wie er war, wenn er einen Wutanfall hatte, aber dass es dann so enden würde...?
 

Er schmunzelte schwach. "Seh ich wirklich so schlimm aus?", wollte er wissen und ließ sich tiefer in den Sitz sinken.

Kurz wischte er sich das Blut aus dem Auge, bevor ihm klar wurde, dass er es ihr zumindest schuldig war zu sagen, warum sie ihn spät abends von seinen Eltern abholen musste.

"Es war...", setzte er an, dann seufzte er und blickte aus dem Fenster. Es wäre wohl nicht unbedingt klug, ihr zu sagen, dass er Matt nur die Nase gebrochen hatte, weil er sie als Stripperin bezeichnet hatte.

Erstens wusste er nicht, wie sie darauf reagieren würde und zweitens wusste er nicht, wie das allein seinen Ausbruch rechtfertigen sollte. Er verstand sich ja nicht mal selbst, aber irgendwie war dabei eine Sicherung durchgeknallt.

"Matt hat...mich auf die Palme gebracht und da hab ich ihm die Nase gebrochen...", erklärte er schließlich ausweichend.

Das war zwar nicht die komplette Wahrheit, aber gelogen war es auch nicht.
 

Leicht verwundert schielte sie aus den Augenwinkeln zu ihm rüber, sah dann aber wieder auf die Straße vor sich.

Sie stutzte und wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte. "Schon gut, du musst dich nicht rechtfertigen...", erklärte sie nur knapp. Sie merkte, wann jemand sich dazu zwang etwas zu erzählen. Er sollte es ihr nicht sagen, nur, weil er sich dazu verpflichtet fühlte. Wenn, dann nur, wenn er es von sich aus wollte und ihr es auch anvertraute. Und was Vertrauen anging... nun, das war so eine Sache. Sie kannten sich immerhin so gut wie gar nicht. In so kurzer Zeit Vertrauen aufzubauen war ein Ding der Unmöglichkeit.

Dann lächelte sie ihm nur aufmunternd zu. "Wenigstens hat der Saftarsch bekommen, was er verdient."

Und das aus dem Mund einer Gesetzeshüterin!
 

Zorro grinste. "Ja, wenigstens hab ich's ihm gezeigt", stimmte er der jungen Polizistin zu und entspannte sich etwas, obwohl die Sache trotzdem noch so verfahren war, wie vorhin.

Zwar munterte es ihn etwas auf, dass sie es nachvollziehen konnte und ihn nicht sofort verurteilte, aber dadurch änderte sich Ayas Meinung leider nicht.

Er seufzte tief und fuhr sich durch das Gesicht. "Sie hat mir verboten, die Kinder wieder zu sehen", meinte er dann und hoffte, dass seine Stimme nicht ganz so brüchig klang, wie es sich in seinen Ohren anhörte.
 

"WAS?!", fluchte sie und fuhr kurz ungewollt eine Schlangenbahn.

Seine Aussage war so absurd, oder eher die Entscheidung Aya's. Doch sie riss sich zusammen. Der erschütterte Unterton ihres Sitznachbars hing förmlich in ihren Ohren fest. Er tat ihr so Leid. Lorenor schien die Kinder über alles zu Lieben, was sie auch gut nachvollziehen konnte.

"Wieso das? Du bist der perfekte Vater für die Kleinen!", gestand sie und schüttelte nur über diese dermaßen dumme Entscheidung den Kopf.

Gut, sie wusste zwar immer noch nicht, welche Rolle Zorro jetzt in Ayas Leben spielte, aber Fakt war, dass er anscheinend das Beste war, was den Kindern bisher passieren konnte.
 

Er zuckte hilflos mit den Schultern und wusste nicht, was er jetzt noch sagen sollte.

Das Gefühl, das Aya mit ihrer Entscheidung gar nicht so daneben lag, ließ sich nicht abschütteln. Immerhin war er nicht gerade das beste Vorbild gewesen, als er Matt vor den Augen seiner Kinder zusammengeschlagen hatte.

In dem Punkt hatte er wohl versagt.
 

Als Lorenor ihr nur mit einem Schulternzucken antwortete, seufzte sie etwas auf.

Was sollte sie nur sagen? Ihr viel beim besten Willen nichts ein, was ihn wenigstens ansatzweise hätte aufmuntern können. Was das anging war sie nicht zu gebrauchen.

Bei dem Gedanken, wie der Abend wohl verlaufen sein musste, wurde ihr etwas Unwohl in der Magengegend. Es musste ihn wohl sehr hart treffen.

Es war wohl besser kein Wort mehr darüber zu verlieren, damit würde sie nur weiter Salz in die Wunde streuen.
 

Erst nachdem er einige Minuten stumm vor sich hingebrütet hatte, fiel ihm auf, was sie da eigentlich gesagt hatte und er blinzelte perplex und schielte aus den Augenwinkeln zu ihr herüber. Er und den perfekte Vater abgeben?

Wenn Sanji das gehört hätte, hätte er sich vor Lachen wahrscheinlich auf dem Boden herumgewälzt. Ihm war jedoch nicht zum Lachen zu Mute, stattdessen huschte ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht. "Danke", sagte er dann aufrichtig.
 

Auch sie musste doch etwas lächeln. Auch, wenn es nicht wirklich hilfreich war, was sie gesagt hatte, freute sich dennoch über seine Dankbarkeit.
 

Nach einigen Minuten Fahrt bog sie in seine Straße ein. Hoffentlich hatte Ace wenigstens ein bisschen was stehen gelassen. Vor seiner Wohnung kam sie zum Stehen.

Ob es besser wäre mit hochzugehen? Seine Verletzungen sahen nicht gerade prickelnd aus und ihn mit Ace allein lassen wollte sie auch nicht. Er würde alles nur noch schlimmer machen, das stand fest.

"Kommst du zurecht?", fragte sie dann doch etwas unbeholfen.
 

Er grinste leicht, als sie ihn so direkt fragte und nickte schließlich leicht.

"Ja, ich denke schon. Ace hab ich heute Nachmittag rausgeworfen und zu Ruffy geschickt, also kann der mir nicht auf die Nerven fallen."

Insgeheim hatte er sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie er den Rest des Abends verbringen würde. Entweder, er würde die Arbeit für heute sausen lassen und sich hemmungslos in seiner Wohnung besaufen, oder aber er würde sich erst hemmungslos besaufen und dann notgedrungen mit dem Motorrad zur Arbeit fahren. So wirklich entschlossen hatte er sich zwar noch nicht, aber das war nur eine Frage der Zeit.

"Danke fürs abholen und so. Das lief zwar schon wieder nicht so, wie es sollte, aber ich hoffe, ich hab dir keine Umstände gemacht."
 

"Nein, hast du nicht...", lächelte sie nur schief und schüttelte nur leicht den Kopf.

Sie wollte ihn nicht allein lassen, nicht unter diesen Umständen. Aber wenn er meinte, er käme zurecht, dann würde es wohl so sein.

Innerlich stöhnte sie auf. Manchmal stellte sie sich echt dumm an. Hätte sie ihn nur nicht gefragt und wäre einfach mitgegangen!
 

Er nickte erneut. "Gut...", meinte er dann zerstreut, öffnete die Beifahrertür und rappelte sich auf die Beine. Dann hielt er inne, beugte sich noch einmal in den Wagen rein, setzte zum sprechen an und brach wieder ab.

Das war doch so was von blöd.

Sie hatte ganz offensichtlich schon nicht mit ins Palace gewollt, denn ansonsten hätte sie ihm sicherlich bescheid gesagt, wieso sollte sie also seine Anwesenheit länger als unbedingt nötig ertragen wollen?

Eigentlich wollte er die Tür nur noch wieder schließen und sich in seine Wohnung flüchten, aber stattdessen machte sein Mundwerk sich selbstständig. "Und...was machst du heute noch so?"
 

Verlegen rieb sie sich über den Nacken. Seine Frage hatte sie etwas aus der Bahn geworfen. Dann überlegte sie... Gute Frage! Was sollte sie heute noch machen?!

"Eigentlich nichts...", gab sie dann doch zu und ließ einige wenige Sekunden Stille herrschen.

"Und was ist mit dir? Und glaube kaum, dass du so ins Palace gehst!"
 

Der Moderator grinste leicht und machte eine große Geste daraus, sich am Hinterkopf zu kratzen.

"Ich schwanke noch zwischen 'mich besaufen und die Arbeit sausen lassen' und 'mich besaufen und dann mit dem Bike zur Arbeit fahren'", gestand er dann und stützte sich mit dem Unterarm auf den Rahmen der Beifahrertür.
 

"Na!", grinste sie nur breit.

"Mach so was nicht, sonst muss ich dich verhaften!" Und sie glaubte kaum, dass er die ganze Prozedur noch mal durchmachen wollte.

Zorro lachte rau auf.

"Schon wieder? Na ja, dann darf ich mich halt nicht von dir erwischen lassen", gab er neckisch zurück und kramte in seiner Hosentasche nach dem Haustürschlüssel.

Nun rutschte ihr Grinsen ins Höhnische. "Du lässt dich anscheinend gern von mir verhaften. Aber gut, tu, was du nicht lassen kannst..." Irgendwie lief das nicht so, wie sie sich das gedachte hatte.

"Oh ja, ich steh total auf Fesselspielchen", gab der Grünhaarige trocken zurück.

Erst dann bemerkte er, was er da überhaupt redete und lief um die Nase herum leicht rosa an. Zum Glück war es dunkel und er hoffte inständig, dass sie es nicht bemerkte.
 

Tashigi zog die Luft an.

Dieser Typ... irgendwie bekam er es immer hin, sie voll aus der Bahn zu werfen. Diese Vorstellung ließ sie hochrot anlaufen.

Dann schüttelte sie nur lächelnd den Kopf. "Kümmer dich endlich um deine Verletzung, Trottel!", spottete sie nur und hätte ihm am lieben etwas an den Kopf geworfen.
 

"Geht klar", nuschelte Zorro hastig und spürte, wie er noch röter anlief - falls überhaupt noch möglich. Dann beschloss er, eilends den Rückzug anzutreten. Immerhin war der Tag eh schon gelaufen, da machte es jetzt auch keinen Unterschied mehr, dass er auch noch das Gespräch mit ihr versemmelt hatte.

"Ähm...jedenfalls danke und...viel Spaß noch, was immer du machst", sagte er dann zerstreut und machte Anstalten, die Tür zu schließen.

Und, verdammt, es machte doch einen Unterschied.
 

Kurz lächelte sie dem Mann hinterher, doch dieses verschwand so schnell, wie es gekommen war.

Als er die Tür schloss, hätte sie sich am Liebsten selbst in den Arsch getreten.

Dann fuhr sie los, nachdem sie ihm noch mal kurz zu gewunken hatte.
 

Vor einer halben Stunde war es nur sehr schwer vorstellbar gewesen, dass er tatsächlich noch tiefer sinken konnte.

Jetzt hatte er sich erfolgreich vom Gegenteil überzeugen können.

Frustriert ließ er seinen Kopf gegen die immer noch verschlossene Haustür prallen. "Autsch! Dieser Dreckssack!!", fauchte er gereizt, fuhr zurück und suchte dann seinen Schlüsselbund nach dem Haustürschlüssel ab.

Verdammt, er hätte sie einfach fragen sollen, ob sie nicht noch mit hoch kommen wollte. Andererseits...was hatte er schon zu bieten? Dank Ace hatte er gerade mal eine Sitzgelegenheit und ansonsten rein gar nichts.
 

Es war wirklich erstaunlich, wie einem innerhalb eines verfluchten Tages alles genommen werden konnte. Wohnung, Familie, Selbstachtung.

"Na herzlichen Glückwunsch, Zorro, du bemitleidest dich selbst. Und du führst verfickte Selbstgespräche!!", knurrte er missmutig, versetzte der Tür einen Tritt, als sie nicht aufgehen wollte und staunte nicht schlecht, als sie dadurch endlich aufschwang. "Geht doch."
 

= = =
 

Zu gerne wäre sie umgedreht, aber sie ließ es.

Sie wollte ihm nicht noch länger auf die Nerven fallen, aber andererseits... Es sah echt nicht gut aus. Aber vielleicht brauchte er einfach Zeit für sich. Wenn er Gesellschaft haben wollte, hätte er sie wohl gefragt. Dass er allerdings genauso eingeschüchtert war wie sie, konnte sie sich kaum, oder eher gar nicht vorstellen.
 

= = =
 

Als er, oben angekommen, wieder vor dem Trümmerhaufen stand, der ihn mittlerweile ungemein an sein Leben erinnerte, machte er wortlos wieder kehrt und ließ die Tür krachend hinter sich zufallen.

Es war eine scheiß Idee gewesen, Ace in seine Bude zu lassen, es war noch bescheuerter gewesen, einzuschlafen während er hier war und die grandioseste Idee des ganzen Tages war es wohl gewesen, zu diesem Familienessen zu gehen und Matt die Nase zu brechen.

Aber wenigstens eine Sache auf der Liste, die er heute falsch gemacht hatte, konnte er vielleicht ändern. Vorausgesetzt, es war nicht schon längst zu spät.

Während er also die Treppen wieder herunter trottete, zog er das Handy aus der Hosentasche und schrieb Tashigi eine SMS.

'Wenn du was machen willst, ich bin dabei. Z."
 

= = =
 

Einige Meter fuhr sie bis kurz Einfahrt auf die Hauptstraße. Sie überlegte. Nein, so konnte sie es nicht stehen lassen!

Leicht grinsend, kopfschüttelnd über sich selbst, fuhr sie um den Block, nur um zwei Minuten später wieder vor seiner Tür halt zu machen.

Kaum hatte sie den Schlüssel gezogen, klingelte ihr Handy. Ihr Grinsen wurde nur noch breiter. Dieser Idiot!

"Hab ich mir schon fast gedacht... Komm raus!", tippte sie nur in ihr Handy und wartete.
 

In derselben Sekunde, in dem das Handy in seiner Hand vibrierte, zog er die Haustür wieder auf und blinzelte irritiert, als er ihren Wagen erspähte.

Verwirrt runzelte er die Stirn, schmunzelte und las dann erst die SMS. Aaaaaha. Sie hatte es sich also schon fast gedacht, hm?

Leicht den Kopf schüttelnd, aber immer noch schmunzelnd, ging er auf ihren Wagen zu, öffnete die Tür und ließ sich wieder auf den Beifahrersitz fallen. "Also...das war rekordverdächtig", meinte er dann.
 

Tashigi lachte nur leise auf. "Auf jeden Fall!"

Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Die Situation war so was von absurd, dass es ihr fast schon wieder peinlich war. Aber es war mehr amüsant als alles andere.

"Willst du dich nicht erstmal darum kümmern?", fragte sie und deutete leicht auf seine Stirn. So konnte er nun wirklich nicht rumlaufen.
 

Zorro grinste leicht. "Keine schlechte Idee", stimmte er dann zu, klappte den Spiegel wieder herunter und begann damit, sich mittels seines Hemdes das Blut aus dem Gesicht zu wischen.

Zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin sah er danach wieder halbwegs akzeptabel aus und nicht mehr unbedingt wie ein durchgedrehter Irrer. Bei sich im Badezimmer hätte er vermutlich größere Erfolge erzielt, aber wenn er sich auch nur drei Sekunden länger dort oben aufgehalten hätte, hätte er mit Sicherheit endgültig den Verstand verloren.
 

Kopfschüttelnd fuhr sie los.

"Warte noch ein paar Minuten, bis wir bei mir sind. Dann kannst du dich immer noch drum kümmern..." Desinfektionsmittel und Pflaster wären ja wohl das Mindeste gewesen. Danach konnten sie immer noch überlegen, was sie noch unternehmen könnten.
 

"Okay", stimmte er nachdenklich zu, klappte den Spiegel wieder hoch und lehnte sich gemütlich zurück. Immerhin hatte er das wieder auf die Reihe bekommen, auch wenn es noch ungewiss war, wie es weitergehen würde.

Er bezweifelte stark, dass sie noch ins Palace gehen würden. Erstens hatte er keine Lust, sich jetzt noch hinter der Theke abzurackern und außerdem würde er selbst durch den Mitarbeitereingang in dem Aufzug nicht reinkommen, und eigentlich war ihm das auch ganz recht.
 

Innerlich seufzte sie auf.

Der Typ hatte wirklich immer das Glück zu verletzen, aber das hatte sie schon festgestellt, kurz nachdem sie geduscht hatte und er in sie reingelaufen war.

Sie schwieg, dachte nur an diese mehr als peinliche Situation zurück und wurde wieder hochrot. Das war echt mehr als beschämend für sie gewesen. So ein "Glück" konnte auch nur wieder sie haben.
 

Das Gefühl hatte er langsam allerdings auch.

Okay, als er noch jünger gewesen war, war es normal gewesen, dass er mit Beulen und verschrammten Knien nach Hause gekommen war. Das war bei allen Jungs in seinem Alter so gewesen und das Kendo Training hatte ihm zusätzliches abverlangt.

Aber dass das bis heute noch nicht nachgelassen hatte, sollte ihn vielleicht beunruhigen - tat es allerdings nicht, denn er wusste, dass es schlimmeres gab als ein paar Kratzer, er hatte es schließlich selbst am eigenen Leib erfahren und in menschliche Abgründe blicken können.

Stopp. Wo war das jetzt wieder hergekommen?

Er schüttelte kurz den Kopf über sich selbst und verschränkte dann die Arme im Nacken.
 

Wieder war da diese echt angespannte Stille zwischen dem Grünschopf und ihr.

Sie schmunzelte innerlich, als sie sich daran erinnerte, wie sie das letztre Mal die Stille unterbrechen konnten. Ace war echt ein toller Gesprächsstoff, aber wieder von ihm anfangen?! Nein, besser nicht. Er sollte nicht denken, dass ihr Leben nur aus Ace bestand oder sie einfach nur unkreativ war, was das Gesprächsthema anging. Ihr Leben war nun mal nicht das Aufregendste, also worüber sollten sie auch sprechen...?

Wohl kaum über die Schlägerei. Das würde alles nur schlimmer machen, das stand fest.
 

Auch ihm wurde diese Stille langsam zu angespannt und er zerbrach sich den Kopf darüber, welches Thema sie diesmal anschneiden konnten.

Eigentlich konnte er sich nicht vorstellen, dass ihr Leben nicht so aufregend war, immerhin war sie Polizistin und sein Vater hatte früher immer hunderte Geschichten auf Lager gehabt; einige lustig, andere eher grauenerregend, aber das war ja egal.

Er selbst hingegen konnte eigentlich nur über seine Pannen im Jugendalter oder die Arbeit berichten, denn viel mehr hatte er auch nicht erlebt, und das, was er darüber hinaus erlebt hatte, eignete sich nicht unbedingt für ein lockeres Gesprächsthema.
 

Nun, einige recht witzige Dinge passierten auch bei ihr auf dem Revier, aber meistens war es der Fall gewesen, dass die ganzen lustigen oder eher beschämenden Aktionen auf ihrem Mist gewachsen waren. Wenn sie da aus dem Nähkästchen plaudern würde, würde er wohl denken, dass sie kein Deut besser war als Ace. Nein, es war ihr viel zu unangenehm.
 

Bei genauerer Betrachtung musste er übrigens feststellen, dass alle seine Jugendsündern irgendwie mit Ace zu tun hatten, zumindest bis zum Alter von sechzehn, denn danach war der Schwarzhaarige ja flügge gewesen und er hatte mit dem viel vernünftigeren Sanji Vorlieb nehmen müssen - und alleine Scheiße bauen war nicht halb so lustig wie zu zweit.

Seufzend kratzte er sich am Nacken. "Stille ist doch auch was Feines...", brummte er schließlich resignierend, denn es schien ganz so, als wollte ihnen beiden kein passendes Thema einfallen.
 

Sie lachte leise. Irgendwie hatte er schon Recht, aber sie hatte genug Stille in ihrer Wohnung und war mal froh, wenn was los war.

"Mach doch das Radio an, wenn's dir zu leise ist...", schmunzelte sie nur und sah weiter aufmerksam auf die Straße.
 

Zorro grinste kurz und begann dann damit, an ihrem Radio herumzuspielen und nach einem halbwegs passenden Sender zu suchen, der er nicht fand.

Seufzend schaltete er es wieder aus. "Läuft mal wieder nur Mist", stellte er treffend fest und richtete seinen Blick dann ebenfalls wieder auf die Straße. Eigentlich fand er die Stille gar nicht mal so schlimm, immerhin war sonst genug Trubel um ihn herum und ein bisschen Ruhe war da vielleicht gar nicht so verkehrt.
 

Tashigi lächelte nur, aber so schnell es aufgetaucht war, verschwand es auch wieder.

In war in ihre eigenen Gedankengänge vertieft und wenn sie nicht ganz bei sich war, war sie eh kaum ansprechbar. Dazu kam noch, dass sie sich auf den Verkehr konzentrierte. Als Polizistin über eine rote Ampel zu fahren würde nun mal nicht so gut ankommen.

Nach einigen Schweigeminuten fuhr sie in ihr Wohnviertel ein.
 

Der Grünhaarige schmunzelte bloß ein wenig, als ihr Haus in Sichtweite rückte - und damit auch der Nachbarsgarten.

"Noch mal was von Itzy Bitzy gehört?", erkundigte er sich vorsichtig und hatte Mühe damit, sich das Lachen zu verkneifen.

Wenn er sich daran erinnerte, wie sie ihm beinahe in die Arme gesprungen war und dieser unbezahlbare Gesichtsausdruck dabei...nein, besser nicht dran denken.
 

Schockiert sah sie zu ihm rüber, nachdem sie den Wagen geparkt hatte.

"Hör bloß auf, nicht wieder damit anfangen!" Sie hatte eine Scheißpanik vor diesem Vieh gehabt. "Außerdem heißt das Killer und nicht Itzy Bitzy..." Mit diesen Worten stieg sie aus dem Auto und ließ die Tür hinter sich zufallen.
 

Mit seinem unterdrückten Lachen kämpfend kletterte er ebenfalls aus dem Wagen. Erst, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, wagte er es wieder, den Mund aufzumachen. "Wieso? Die war doch niedlich."
 

"Klar war die niedlich! Am liebsten hätte ich sie als Kuscheltier missbraucht...", spottete sie ironisch.

Wenn er es auch nur einmal wagen sollte mit so einem Tarantel-Verschnitt bei ihr aufzukreuzen, würde sie ihm gewaltig den Arsch aufreißen und ihm die Spinne sonst wo hinstecken. Mit so was war bei ihr nicht zu spaßen.

Einige Schritte und Verspottungen später standen sie vor ihrer Haustür.
 

"Siehst du", frotzelte er schulterzuckend und folgte ihr brav bei Fuß bis zur Haustür.

Kurz überlegte er, wie er sie damit wohl am besten noch einmal würde verarschen können - hatten sie im Studio nicht noch irgendwo dieses behämmerte Spinnenkostüm, das Sanji sich einmal für die Sendung hatte reinquetschen müssen?

Musste er mal recherchieren...
 

Innerlich seufzend schloss sie die Tür ihrer Wohnung auf und tastete nach dem Lichtschalter neben der Tür, den sie schließlich nach einigen Sekunden Suche fand.

Hastig zog sie sich die Schuhe aus und hetzte ins Bad.

"Setz dich schon mal!", schlug sie ihm vor und kramte einige Dinge aus ihrem Verbandskasten.
 

Irritiert blinzelnd folgte er ihr in die Wohnung und sah ihr nach, wie sie im Badezimmer verschwand.

Sekundenlang rätselte er, ob sie einfach nur dringend auf die Toilette gemusst hatte, bis ihm wieder einfiel, dass er eindeutig Probleme hatte, die behoben werden mussten. Über das Geplänkel vorhin hatte er das nämlich beinahe vergessen.

Langsam biss er sich auf die Lippe und griff nach dem Handy in seiner Jackentasche, aber Aya hatte sich offensichtlich noch nicht gemeldet, um ihre Worte von vorhin wieder zurückzunehmen, also steckte er es wieder weg und schlurfte ins Wohnzimmer, wo er sich auf der Couch sinken ließ und auf die Polizistin wartete.
 

Mit Desinfektionsmittel, Wattetüchern, Salben und Pflaster bewaffnet ging sie Richtung Wohnzimmer, stellte die Verbandsmittel auf den Wohnzimmertisch ab und setzte sich dann neben ihn auf die Couch.

Dann schnappte sie sich das Desinfektionsmittel und eines der Tücher.
 

Skeptisch zog Zorro bei dem Anblick von dem ganzen Kram eine Augenbraue in die Höhe.

Meine Fresse, die war ja besser ausgerüstet als das städtische Krankenhaus, ganz zu schweigen von seiner eigenen Bude, in der er meistens gerade mal soviel Verband da hatte, damit er nicht verblutete bevor er dazu kam, sich seine Wunden selbst zu nähen (was natürlich nur ganz, ganz selten der Fall war).

Resignierend zuckte er dann mit den Schultern. "Walte deines Amtes!"
 

Wieder musste sie leise lachen, dann tränkte sie das Tuch in das Mittel und rückte etwas näher, bevor sie ihm unters Kinn griff und seinen Kopf etwas zur Seite drehte.

Dass sie ihm verdammt nah war, bemerkte sie fast gar nicht, da sie wieder total vertieft war.

"Halt still, könnte brennen... Aber das bist du wahrscheinlich eh gewohnt."
 

Falls sie es nicht bemerkte, er bemerkte es zumindest stark genug für zwei und lief um die Nase herum leicht rosa an, hoffte jedoch, dass man das durch das Blut nicht wirklich sehen konnte.

Die Haut an seinem Kinn, die mit ihrer Haut in Kontakt kam, kribbelte merkwürdig, also hielt er ganz still und bewegte sich nicht. Eigentlich wagte er es kaum zu atmen.

Dann grinste er vorsichtig. "Wahrscheinlich."
 

Nur kurz erwiderte sie sein Lächeln und tupfte dann vorsichtig auf seine Wunde, achtete darauf, dass sie ihm möglichst nicht weitere Schmerzen zufügte.

"Sag, wenn's weh tut, okay?!"
 

"Hm...halb so wild", murmelte er vorsichtig, schielte umständlich an ihrem Gesicht vorbei und versuchte krampfhaft, sich auf irgendetwas anderes in diesem Zimmer zu konzentrieren.

Zwar brannte das Zeug wie die Hölle, aber er war ein gestandener Mann - momentan zwar ein wenig in der Zwickmühle und die Scheiße stand ihm bis zum Hals, aber man sollte den Kopf ja bekanntlich nicht hängen lassen - und als solcher würde er sich wohl kaum beklagen.

Außerdem war die Omi in der Zelle gestern weitaus ruppiger in ihrem Umgang gewesen.
 

Sie schmunzelte. Sein Blick sprach Bände.

Wahrscheinlich war er einfach zu stolz um zu zeigen, dass das Desinfektionsmittel wie die Hölle brannte.
 

Nach einigen Minuten Tupferei war seine Verletzung gereinigt. Zu guter Letzt noch ein Pflaster drauf und... "Fertig..." Jetzt konnte er wieder mit seien Kollegen "spielen" gehen.

"Die Firma dankt", grinste der Grünhaarige und befühlte prüfend das Pflaster, das er unter normalen Umständen sofort wieder abgerissen hätte, einfach aus dem Grund, weil es total lächerlich aussah und sich auch noch blöd anfühlte.

Aber er wollte ihre Meisterarbeit nicht entehren, von daher ließ er die Hand nach wenigen Sekunden wieder sinken und wunderte sich stattdessen gedanklich darüber, warum die Stellen, an denen sie ihn berührt hatte, sich immer noch wärmer anfühlten als der ganze Rest.

Dann verschränkte er die Arme im Nacken. "Und jetzt?", fragte er, ließ seinen Blick kurz über die blutigen Klamotten gleiten und grinste dann noch etwas breiter. "Kleine Kinder erschrecken?"
 

Schmunzelnd stand sie auf, griff nach den restlichen Verarztungsmitteln und schielte auf seine blutverschmierten Klamotten herunter.

"Klar! Ich drück dir mein Katana in die Hand und dann jagst du Kinder. Aber dann bin ich wieder die Blöde, die vom Revier angerufen wird und dich wieder einfangen muss!" Es klang so dumm und absurd, dass sie sich ein Lachen verkneifen musste. Dann ging sie wieder ins Bad und sortierte alles wieder in den Erste-Hilfe-Kasten.
 

Das Grinsen verschwand schlagartig aus seinem Gesicht und er glaubte, sich verhört zu haben. Katana?

Er war sich ziemlich sicher, dass er da was falsch verstanden haben musste, denn so eine unglaubliche Ähnlichkeit zwischen Tashigi und Kuina war ja wohl kaum möglich, außerdem...er wusste selbst nicht, warum ihn das so verwirrte, aber er sprang auf die Beine, folgte ihr in Richtung Bad und lehnte sich dann in den Türrahmen. "Katana? Du kämpfst mit Schwertern?", hakte er dann nach.
 

Verwirrt blinzelte sie ihn an und schloss dann die Klapptür des Kastens.

"Früher mal...", gestand sie und wunderte sich über sein plötzliches Interesse.

"Ich habe zwar noch eins, aber ich benutze es nicht mehr."
 

Okay, er hatte sich nicht verhört.

Das war zwar jetzt irgendwie mehr als merkwürdig, aber die Vorstellung, mal wieder einen ebenbürtigen Gegner beim Schwertkampf zu haben, juckte ihn viel mehr, als alles zu hinterfragen.

Er war sowieso schon viel zu lange nicht mehr im Dojo gewesen und seine 'Schätzchen' schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr aus ihrem Versteck in seiner Wohnung herausgekommen. (Bei dem Chaos, das sein Leben nun einmal war, ging Sicherheit vor - zumindest, was seine Schwerter betraf, die waren ihm heilig.)

"Lust auf 'nen Kampf?"
 

Noch irritierter als vorher zog sie ihren Augenbrauen skeptisch zusammen.

"Erstens: Nein, besser nicht, weil ich sonst noch versehentlich jemanden absteche und zweitens: du hast ein Katana?"

Das wäre ja wohl mal ein Zufall. Sie interessierte sich sehr für Katana, hatte sogar ein Lexikon über die berühmtesten Schwerter, so gesehen war es eines ihrer größten Hobbys!
 

Unbeholfen kratzte er sich am Hinterkopf.

Es war Jahre her, seit er das letzte Mal jemanden getroffen hatte, der sich ebenfalls für Schwertkampf interessierte, noch länger, dass auch jemand mit ihnen umzugehen wusste und das ihm jemand das Wasser reichen konnte...nun ja, das lag eben genau so lange zurück, wie Kuina tot war.

"Ich habe drei", gestand er dann und erinnerte sich mit einem leichten Schmunzeln daran, wie er die letzten beiden vor drei Jahren mühsam ergattert hatte.
 

"Was, echt?!"

Begeistert fing sie an breit zu grinsen an. Das war doch mal ein tolles Gesprächsthema...!

"Wenn wir deine Bude ausräumen, musst du mir die unbedingt zeigen!" Darauf bestand sie und ein "wenn und aber“ würde für sie da nicht in Frage kommen.

Auf den Weg zurück ins Wohnzimmer fiel sie wieder in ihre Gedanken. Zu gerne hätte sie damals ihr Hobby fortgeführt, aber als sie anfing, sich auf ihr Leben zu konzentrieren, hatte sie damit aufgehört. Die Schule beanspruchte zu viel Zeit und als sie dann noch ihren damaligen Freund kennen lernte, hörte sie ganz damit auf. Er tolerierte nicht wirklich ihre Leidenschaft für die Schwertkunst, es war ihm zu gefährlich für sie. Er hatte es zwar nur gut gemeint, aber dass er damit eines ihrer größten Interessen zerstörte, hatte er wohl nicht gewusst.
 

Nachträglich konnte Zorro sich gar nicht mehr wirklich daran erinnern, wann er damit begonnen hatte, den Schwertkampf zu vernachlässigen.

Angefangen hatte er seiner bescheidenen Meinung nach bereits, bevor er richtig laufen gelernt hatte, nach dem kleinen 'Zwischenfall', bei dem er sich seine Narbe zugezogen hatte, hatte er bloß noch verbissener trainiert, damit ihm sowas nie wieder passierte und die Schule war ihm sowieso egal gewesen.

Musste wohl irgendwann passiert sein, während er seine Jobs bekommen und erwachsen geworden war. Naja, jedenfalls halbwegs erwachsen.

"Gerne", grinste er. "Und wo ist deins?"

Und warum nicht jetzt? war die andere Frage, die ihm auf der Zunge lag, aber die sprach er lieber nicht aus.
 

Das Katana, das sie abgöttisch liebte, war immer da, wo es für sie gut zu sehen war. Es hing an der Wand neben ihrem Bett auf einen Halter. Eigentlich gehörte es in ihr Hobbyzimmer, wo auch ihr Klavier stand, aber so fand sie es besser.

"In meinem Zimmer. Ich zeig's dir!", lächelte sie nur knapp und ging auf ihre eigentlich privaten vier Wände zu.
 

Neugierig und mit weitaus besserer Laune als noch vor einer knappen Stunde - noch war er sich ziemlich sicher, dass Aya ihren Fehler erkennen würde, bevor er begann, die Kurzen zu vermissen - stiefelte der Moderator ihr hinterher.
 

Als die junge Polizistin die Tür ihres Zimmers öffnete hielt sie zwei Sekunden inne und schlug dann die Tür wieder zu.

Ihr Kopf glich einer Tomate. Sie war bis zum Haaransatz hochrot angelaufen.

Als Lorenor sie angerufen hatte, kam sie gerade aus der Badewanne und hatte ihre ganze Wäscheschublade auseinander genommen, weil sie nicht wusste, was sie anziehen sollte. Und jetzt lang immer noch alles verstreut auf ihrem Bett.

//OMFG! Das ist gerade echt peinlich!//

Beschämt fuhr sie sich über die glühenden Wangen und schielte dann nun kurz zu Lorenor herüber, nur um dann wieder auf die Tür vor sich zu starren.

"Ehhh... W-Warte kurz!", stotterte sie und verschwand durch einen Türspalt in ihr Zimmer.
 

Perplex wich der Grünhaarige zwei Schritte zurück, bevor sie ihm durch den rabiaten Umgang mit ihrer Tür noch das Nasenbein brechen konnte.

Da er direkt hinter ihr gewesen war und bereits einen Blick in ihr Schlafzimmer erhascht hatte, konnte er sich bildlich vorstellen, was sie so sehr störte und in Verlegenheit stürzte. Okay, das war vielleicht auch nicht unbedingt das erste gewesen, was er ihr in seinem Schlafzimmer gezeigt hätte, aber es war noch lange nicht schlimm genug, um sich deswegen verrückt zu machen.

Schmunzelnd stieß er die Tür auf. "Keine Panik - ob du's glaubst oder nicht, ich hab schon mal Unterwäsche gesehen!"
 

Noch verlegener als vorher wich sie einige Schritt zurück. War der jetzt komplett verrückt geworden?

"Schön für dich, aber du musst nicht unbedingt meine sehen!" Leicht schüttelte sie den Kopf und verschränkte die Arme. Manchmal war der Kerl echt nicht zu retten!

Dann gab sie es auf. Fahrig strich sie sich einige Haarsträhnen zurück und griff nach ihrem Katana, um es dann Lorenor vor die Nase zu halten.

"Hier...geh bloß sorgfältig damit um!", ermahnte sie ihn nur, aber wenn er selbst Katanas hatte, würde er schon wissen, wie man damit umzugehen hatte.
 

Er verkniff sich den Gedanken, was so schlimm daran war, wenn er ihre Unterwäsche sah und nahm stattdessen artig das Schwert entgegen.

Kurz strich er über die glatte Scheide, trat dann vorsichtshalber einen Schritt von ihr zurück, umfasste den Griff fest und zog es heraus, um die Klinge in Augenschein zu nehmen. Sie war glatt geschliffen, und als er einen Finger auf die Schneide legte, erkannte er auch, dass sie messerscharf war.

Er war leicht überrascht, wie leicht es in seiner Hand lag, dann wirbelte er es mit ein paar geschmeidigen Bewegungen einige Male um seine eigene Achse, bevor er es wieder einsteckte und ihr zurückgab. "Schönes Schwert."
 

Immer noch hochrot um die Nase sah sie ihm zu. Er schien zu wissen, was er tat, das erkannte sie sofort an seinen Bewegungen. Sie stellte fest, dass ihm ein Schwert gut stand, sogar besser als gedacht.

Noch verlegener als vorher nahm sie wieder ihr Schwert entgegen und stellte es zurück in den Halter. "Ehh... danke!"

Sie hatten anscheinend mehr gemeinsam als gedacht.

Kurz hielt sie inne und ging dann auf ihren Kleiderschrank zu Sie hatte noch Lorenors Klamotten, das passte ganz gut. "Hier, das sind eh deine. Danke noch mal...", gab sie nur leise von sich und fing an ihre Unterwäsche wegzuräumen. Er hatte definitiv genug gesehen!
 

"Ehh...danke", meinte er zerstreut, als sie ihm seine Sachen von heute morgen in die Hand drückte. Daran hatte er ja gar nicht mehr gedacht, aber das passte ja perfekt.

"Bin kurz im Bad", verkündete er dann und trat eilends den Rückzug an, um sich umzuziehen.

Erst dann fiel ihm auch ein, dass sie die Sachen ja den Tag über getragen hatte - und sofort wurde er wieder leicht rot um die Nase, bevor er damit begann, sich aus seinen Sachen zu schälen und in die anderen reinzuschlüpfen.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#18
 

Sanji:

*zieht gereizt an seiner Kippe*

*wartet jetzt schon viel zu lange auf Zorros Anruf*

*muss jetzt wirklich zur Arbeit aufbrechen*

*könnte den Idioten umbringen für seine elende Gedankenlosigkeit*

*spricht eine neue Mailboxansage für den Marimo XD*

*schaltet sein Handy dann aus*
 

Zorro:

*ruft etwas später den Koch an*

*steht blutend auf der Straße und weiß nicht wohin*

*hört mit gerunzelter Stirn zu*
 

"Hör mal gut zu, du beschränkter Kaktuskopf! Ich bin NICHT dein Dienstmädchen! Wenn du solange rumtrödeln musst, sie doch zu, wie du ins Palace kommst! Leck mich!"

Als wären wir Freunde

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage 1: Kommt auch irgendwann Marco vor?
 

blumenpups:

*scrollt durch die Storyline*

(JA, wir haben mittlerweile eine Storyline!)

Hm...bisher ist noch nichts in der Richtung geplant!
 

Lady_Tashigi:

Aber was nicht ist, kann ja noch werden!

Geb die Hoffnung noch nicht auf! :D
 

Frage 2: Warum verdammt hat das so lange gedauert?!
 

blumenpups:

Shame on me!

Bin in letzter Zeit viel unterwegs gewesen und zwischen Familie, Schule, Fahrschule etc. hin- und hergependelt. Aber mittlerweile läuft alles wieder in mehr oder weniger geregelten Bahnen, die Sorge um eventuelle Nachprüfungen ist weg usw.

Freut euch also auf ein neues Kapitel, pünktlich nächste Woche Montag!
 

Außerdem:

Der One Shot für pbxa_539, "Brownie Boys - Stoner Masterpiece" ist mittlerweile gute 20 Word-Dokument-Seiten lang und so gut wie fertig gestellt.

ENS bei Fertigstellung werden gerne rausgeschickt, sagt einfach Bescheid, falls ihr Interesse habt!
 

@ Marimo_PB: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen? o_Ô Wieder 'ne neue Redewendung dazugelernt, aber JA! Und NEIN, Ruffys Wohnung ist nicht fällig XD Hibbel du ruhig rum, ich hab ein paar Leseproben gemacht, um herauszufinden, wie's ankommt, und Len hatte ihren Spaß XD
 

@ Alwena93: Bei Aya kann man sich da nie so sicher sein - da ist sie ziemlich eigen. Und ohne Sanji wäre der Grünspan wirklich aufgeschmissen. Aber sie sind auch beste Freunde, da greifen sie sich schon mal gegenseitig unter die Arme ^^

Warum sollte er auch nicht Tashis Unterwäsche betrachten? Er muss ja wissen, woran er ist! XDDD
 

@ Aimis-Kaetzchen_AILY: Wie, Hamster? *verwirrt* Sei nicht allzu gespannt wegen Ruffy, der Gummidrop hat ja eher 'ne Nebenrolle =) Aber vorkommen wird er trotzdem!
 

@ Venominon: Die Barrikaden fallen noch früh genug XD Sind eben beides Sturköpfe, was will man schon groß von denen erwarten? Die brauchen ihre Zeit, bis sie auf den rechten Weg kommen...aber die Irrungen und Wirrungen auf dem Weg zum richtigen Weg werden noch lustig werden XD
 

@ Keinseier, -Tsume- & Moni: Wir hoffen inständig, dass euch die langen Wartezeiten bzw. das lange Kapitel vom letzten Mal nicht abgeschreckt haben! ._____.
 

~ SCHLEICHWERBUNG ~
 

Unser Fanfiction-Wettbewerb zu Zorro x Tashigi FF's läuft noch bis zum 30. Juni!

Zur Auswahl stehen verschiedene Titel, zu denen ihr eine FF schreiben und einreichen könnt. Es winkten recht hohe Preise in Form von Karotalern ^.~

http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=35772

Wir freuen uns über jede Einsendung!
 

Ende der Durchsage!
 

Jetzt geht's lohooos! Jetzt geht's lohooos!

Habt Spaß!
 

Kapitel 19: Als wären wir Freunde
 

Kurz sah sie ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war.

Dann fing sie wieder damit an ihre Sachen einzuräumen. Es war ihr mehr als peinlich, dass sie nicht daran gedacht hatte, ihre Unterwäsche wegzuräumen. Sie war nur froh, dass sie erstmal in Ruhe alles wegräumen konnte.
 

Nachdem sie fertig war, verzog sie sich wieder ins Wohnzimmer und überlegte, was man jetzt noch anstellen konnte. Eigentlich war ihr nicht danach zu Mute, ins Palace zu gehen, und Lorenor hatte wohl auch keine Lust, heute noch arbeiten gehen zu müssen, nach diesem Abend.

Sie seufzte tief. Ob er die Kinder wirklich nicht mehr bei sich haben durfte? Vielleicht hatte die Mutter der Kinder etwas überreagiert. Nun gut, sie wusste zwar nicht, warum der Streit zwischen den beiden Männern so ausgeartet war, aber er hatte sicherlich seine Gründe gehabt haben. Was auch immer dieser schmierige Kerl ihm an den Kopf geworfen hatte, musste ihn wohl ziemlich zur Weißglut gebracht haben, sonst hätte er ihn nie vor den Augen der Kinder geschlagen.
 

Als Zorro fertig und wieder vollständig bekleidet war, wagte er einen kurzen Blick in den Spiegel.

Das Pflaster saß immer noch genau da, wo er es vermutet hatte, und abgesehen davon, dass seine Lippe leicht angeschwollen war, war auch nichts mehr zu sehen.

Seufzend wusch er sich die Hände sauber, spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht und fragte sich zum hundertsten Mal, wie er so leichtsinnig hatte sein können, um die Beherrschung zu verlieren.

Nach einem kurzen Blick aufs Handy - Aya hatte sich immer noch nicht bei ihm gemeldet - trocknete er sich das Gesicht schließlich ab und ging zurück ins Wohnzimmer, wo er Tashigi vorfand.

"Und? Was machen wir jetzt noch mit dem angebrochenen Abend?"
 

Leicht fuhr sie zusammen, als Lorenors Stimme sie aus den Gedanken riss. Dann zuckte sie leicht mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht, sag du's mir...", lächelte sie nur kurz angespannt. Sie hatte eigentlich nie Männerbesuch und genaudas war ein Faktor, der sie etwas aus der Bahn warf.
 

"Mir wäre nach Alkohol in rauen Mengen", erklärte er nach kurzem Überlegen und mit einem kurzen Gedanken an den Verlauf des Abends.

Seufzend ließ er sich neben ihr auf die Couch fallen. "Und dir?"
 

Gespielt überlegend kratzte sie sich am Kinn.

"Hmmmm…ich hab nichts hier, außerdem habe ich erstmal genug Alkohol für ein Jahr getrunken!", gab sie zu. Allein trinken machte nun mal keinen Spaß, deswegen hatte sie auch nie Alkohol im Haus. Davon mal ab, sie wollte eh nichts trinken, nicht nach dieser Aktion. Dann sah sie auf die Uhr. So spät war es nun auch wieder nicht, einige Läden hatten noch auf. "Aber wir können noch schnell was holen."
 

Gar keine so schlechte Idee, fuhr es ihm durch den Kopf, aber andererseits...er hockte dann bei ihr im Wohnzimmer und sie sah ihm dabei zu, wie er sich sinnlos betrank?

Und sinnlos war zweifelsohne das richtige Wort dafür, denn meist scheiterten diese Versuche kläglich. Zwei, drei Flaschen Vodka schlugen bei ihm ungefähr so gut an wie eine Kanne Beruhigungstee - er hatte also ordentlich was zu tun.

"Und dann? DVD's gucken oder was?"
 

Abwehrend und dabei grinsend hob sie die Hände.

"Was immer du willst..." Dann raffte sie sich wieder auf. Ohne Alkohol schien es bei Männern nicht zu gehen. Innerlich stöhnte sie nur auf. Typisch! Ohne war sie wohl nicht zu ertragen!
 

Ihm kamen da noch so einige andere Dinge in den Sinn, wie sie den Abend verbringen könnten, wenn das, was sie gesagt hatte, tatsächlich galt - aber eher hätte er sich die Zunge abgebissen, anstatt auch nur eines davon tatsächlich auszusprechen.

Sie war hier nicht nur im Heimvorteil, sondern war auch noch schwer bewaffnet und so lebensmüde war er dann doch nicht.

Dann tat Zorro es ihr gleich und rappelte sich auf die Beine, denn anscheinend würden sie sich jetzt auf den Weg zu irgendeinem Laden machen.
 

Hätte sie gewusst, was dem Grünschopf so durch den Kopf spukte, hätte sie ihn erwürgt. Stattdessen nahm sie wieder ihre Schlüssel und schlüpfte in ihre Schuhe.

"Was essen wäre nicht schlecht", merkte sie dann nachdenklich an. "Worauf hast du Hunger?" Sie hatte einen Mordskohldampf, und wenn sie nicht bald was zwischen die Zähne bekommen würde, würde sie wohl durchdrehen und halluzinieren.
 

"Was auch immer du willst", gab er zurück und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Er hatte ja schließlich schon zu Abend gegessen - zwar in mehr als schlechter Gesellschaft, aber geschmeckt hatte es trotzdem - und falls sie etwas zu Essen aus irgendeinem Fast Food Restaurant holen sollten, würden sie wahrscheinlich zusätzlich noch Rabatt kriegen, weil ihn da fast jeder kannte.

Und zwar egal wo.
 

Fast Food war eigentlich nicht so ihr Ding, dafür achtete sie zu sehr auf ihre Figur. Eigentlich wollte sie nicht allein essen, aber es schien ihr nichts anderes übrig zu bleiben.
 

Nach einigen Minuten saßen sie also wieder im Auto. Hier schien sich irgendwie alles abzuspielen. Egal was war, alles endete in ihrem Wagen. Und wenn sie daran dachte, was man in einem Auto so alles anstellen konnte, hoffte sie nur, schnellst möglich wieder aussteigen zu können.
 

Das Gefühl bekam Zorro auch gerade und seine Gedanken glitten in so ziemlich die gleiche Richtung ab, bevor er beschloss, diesem pubertären Kram ein Ende zu setzen und ein Thema anzuschneiden, das ihnen beiden bekannt war.

"Wie bist du zum Schwertkampf gekommen?", fragte er daher interessiert und streckte die Beine von sich.
 

"Weiß nicht, hat mich einfach interessiert..." Sie wusste es kaum noch. Das Interesse am Schwertkampf war einfach irgendwann mal da gewesen. Es war viel zu lange her, als dass sie sich daran noch erinnern konnte.

Sie schnallte sich an und startete dann den Motor. Aber wenigstens hatten sie jetzt ein weiteres Gesprächsthema. Das war doch schon mal was.
 

Notgedrungen tat er es ihr gleich und schnallte sich an, bevor er es sich wieder bequem machte.

Hm...war bei ihm ganz ähnlich. Schon seit er denken konnte war er ins Dojo gegangen, wo das ganze seinen Anfang genommen hatte, wusste er schon längst nicht mehr. Wahrscheinlich war das eine der etwas sinnvolleren Ideen seines Vaters gewesen. Vielleicht sollte er bei nächster Gelegenheit mal nachfragen.
 

"Und was ist mit dir?"

Irgendwie musste sie ja die Konversation aufrecht halten. Außerdem interessierte sie sich für dieses Thema ungemein. Vielleicht war er ja ganz gut, wenn nicht sogar besser als sie. Aber ob sie das herausfinden wollte, war so eine Sache. Sie trainierte nur hin und wieder, wenn es hoch kam ein oder zwei Mal in zwei Monaten, aber sonst nie. Vielleicht sollte sie ja wieder damit anfangen. Immerhin ging sie hin und wieder ins Fitness-Studio, warum dann nicht einfach durch Schwertkampf ersetzen?
 

Er grinste leicht und zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Wahrscheinlich wollte mein Dad, dass ich lerne, mich zu verteidigen. Ich kämpfe mit dem Schwert, seit ich denken kann", erklärte er dann und verschränkte die Arme im Nacken.

Immerhin versuchte er, so oft wie nur irgend möglich ins Fitnessstudio zu kommen, aber meistens war er durch seine Berufe so ausgelastet, dass er dafür gar keine Zeit fand. Wenn, dann nur in der Sommer- oder Winterpause vom Dreh, und dann ging er meist parallel dazu ins Dojo, um nicht völlig einzurosten.
 

Naja, dass er sich verteidigen konnte hatte er ja am heutigen Tag gezeigt. Hauptsache er "verteidigte" sich nicht vor der Polizei, das könnte nämlich mehr als bitter enden.

Leise seufzend lehnte sich Tashigi im Sitz zurück und machte es sich best möglich bequem.
 

Als er ihre nachdenkliche Miene bemerkte, musste er unwillkürlich grinsen.

"Doch nur, falls irgendein Irrer sich an mir vergreifen will. War immer seine größte Angst. Nicht ganz unbegründet, oder?", meinte er dann und musste gedanklich hinzufügen, dass ihm das damals auch nichts gebracht hatte.
 

Auch sie musste dann etwas grinsen.

"Naja, du hast genug irre Leute um dich rum. Also hat's wirklich nichts gebracht."

Wenn sie darüber nachdachte, waren wirklich viele Personen in seinem Umfeld seltsam. Ace und das Blondchen zum Beispiel. Aber auch seine Kollegen schienen nicht ganz normal zu sein. Aber sie waren wenigstens nett und das war die Hauptsache. Dann konnte man auch über die kleinen Macken hinwegsehen.
 

Er lachte leise auf. "Stimmt. Naja, er hat halt immer befürchtet, irgendjemand könnte sich mal über uns Kinder an ihm rächen wollen oder so. Aber wenn man's so sieht, war's ne gute Idee, hätte ich damals nicht so viel gelernt, könnte ich mich wohl kaum bei den Deppen vom Dienst durchsetzen", grinste er.
 

Sie lachte nur leise, fuhr dann auf den Parkplatz vor den Laden und kam zum Stehen.

"Dein Vater ist wohl echt vorsichtig. Kein Wunder, warum er Polizist geworden ist."

Auch, wenn sein Vater ein sehr netter Mann war, ihm über den Weg laufen wollte er nicht. Vielleicht würde irgendwann mal der Tag kommen, an dem sie den Ring abnehmen könnte…
 

"Ja...nicht ganz umsonst", murmelte er in Gedanken versunken, aber dann standen sie auch schon auf dem Parkplatz und er kramte schon einmal in seiner Hosentasche nach dem Portemonnaie, denn allzu lange würden sie ja wohl eher nicht brauchen. Er würde jedenfalls schnell mit seinem Einkauf fertig sein.
 

"Warum nicht ganz umsonst?" Fragend zog sie eine Augenbraue hoch und sah ihn skeptisch an. Das Kampftraining war wohl wirklich nützlich für ihn gewesen. Aber diese Narbe hatte er sich offensichtlich nicht ersparen können.
 

Verblüfft blickte er auf und bemerkte erst dann, dass er offensichtlich laut gedacht hatte. "Hm? Ach...nicht weiter wichtig. Ist schon verjährt", wich er dann aus und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Immerhin war lag das jetzt schon satte zwölf Jahre zurück und er hatte sich schon seit Ewigkeiten damit abgefunden und sich - zur Erleichterung seiner Eltern - völlig normal entwickelt.
 

Gut, er wollte es ihr nicht sagen. Das konnte sie verstehen. Sie kannten sich gerade mal drei Tage und dass er ihr nicht viel von sich erzählte, war wohl mehr als klar.
 

Einige Haarsträhnen strich sie sich mit einer viel zu steifen Handbewegung hinter das Ohr. Hatte es etwas mit seiner Narbe zu tun? Unmerklich schüttelte sie die Gedanken wieder ab.

Es ging sie nichts an.
 

Aus den Augenwinkeln beobachtete er ihre steifen Bewegungen und grinste etwas zu schief.

Warum er jetzt ein schlechtes Gewissen hatte, konnte er auch nicht sagen, aber irgendwie erschien es ihm nicht richtig, ihr jetzt davon zu erzählen. Immerhin hatte sie seine Narbe heute Nachmittag schon so komisch gemustert, und er war nicht unbedingt scharf darauf, Mitleid für irgendwas zu ernten, was früher einmal passiert war und womit er sich längst abgefunden hatte.

Dann stieß er mit der Schulter die Ladentüre auf und überließ ihr - galant wie er nun mal manchmal sein konnte - den Vortritt.
 

Schief grinsend sah sie zu ihm auf.

"Danke...", murmelte sie nur leise und betrat den Laden. Sie war nun noch tiefer in ihrem Gedankenlabyrinth unterwegs, als vorher ohnehin schon. Ob aus ihnen wirklich richtige Freunde werden könnte wusste sie nicht, aber es schien nicht so zu sein.

Sie musste zugeben, dass sie sich für ihn interessierte. Nicht im Sinne von große Liebe, aber er hatte mehr mit ihr gemeinsam, als sie es anfangs gedacht hatte.
 

"Dafür nicht!", grinste er und ließ die Tür hinter sich wieder zufallen, bevor er sich suchend nach der Getränkeabteilung umsah.

Zwar kannte er diesen Laden und war auch schon öfter mit Sanji zum Einkaufen hier gewesen, aber das hieß ja noch lange nicht, dass er sich hier auskannte. Immerhin verlief er sich in seinen eigenen vier Wänden.

Er achtete darauf, Tashigi neben sich zu haben, denn er hatte keine Lust, sie zu verlieren und später alleine dazustehen - der blöde Koch hatte meist nämlich keine Probleme damit, ihn sich selbst zu überlassen, und das Risiko wollte er lieber nicht eingehen.
 

Aber bevor er sich auch nur annähernd umgeschaut hatte, zupfte ihn jemand vorsichtig am Ärmel, und als er sich verblüfft herumdrehte, standen zwei höchstens vierzehnjährige Mädels vor ihn und blickten ihm aus großen Augen entgegen.

"Er ist es wirklich!!!", quietschte eine von ihnen gleich darauf los und die andere nickte bloß so hastig, dass er für einen Moment befürchtete, ihr würde der Kopf abfallen.
 

Auf den Weg zur Getränkeecke wurden die beiden von zwei jungen Mädchen angehalten.

//Ach du Scheiße, das sind doch jetzt echt nicht Fangirls!//

Eine Hand auf der Stirn ruhend fing Tashigi an ungläubig den Kopf zu schütteln. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Gehörten solche Mädels nicht schon längst ins Bett?
 

Angepisster denn je stand sie nur still schweigend daneben, verschränkte nur die Arme und wünschte sich schnellst möglich wieder ins Auto. Gerade dahin, wo sie eigentlich vor ein paar Minuten nicht noch mal mit ihm allein sein wollte.
 

Ein paar Mal blinzelte Zorro perplex, dann fiel sein Augenmerk kurz auf Tashigi und danach dachte er hastig darüber nach, wie er die beiden so schnell wie möglich wieder loswerden konnte.

Es kam zwar nicht oft vor, aber ab und an wurden Sanji und er auf offener Straße angesprochen, und während der Koch die Aufmerksamkeit immer genoss, versuchte er sich zu flüchten.

Es konnte extrem nervig sein, wenn verschossene Minderjährige wie Kaugummi an seinen Füßen hingen und ihn nicht in Ruhe lassen wollten.
 

Daher - zweifelsfrei in einer panischen Kurzschlussreaktion - legte er der Einfachheit halber einen Arm um Tashigis Hüfte und rückte kaum merklich näher an sie heran. "Was gibt's?"

Sofort konnte er beobachten, wie sich die Bestürzung auf dem Gesicht der beiden Mädels ausbreitete und auf ihrer Stirn stand groß und breit 'Verdammt, er ist vergeben' geschrieben - als hätte er sich ernsthaft auf diese Kinder eingelassen...
 

Immer noch mit verschränkten Armen stand sie nun dicht neben ihm, spürte seine Hand ganz genau an ihrer Hüfte.

//Du Mistkerl!//, beschimpfte sie Lorenor in Gedanken, verschränkte immer noch ihre Arme vor der Brust und wurde heftig rot. Vor Wut und Scham, aber mehr vor Wut als alles andere. Wie konnte er es wagen sie als Schutzschild zu benutzen?! Sie war nicht sein Vorzeige-Püppchen!

Wenigstens war seine Strategie effektiv. Aber sobald die beiden weg waren würde er sich wünschen, sich den beiden Mädchen geopfert zu haben.
 

"Ähm..." Sichtlich verlegen rangen die beiden um Worte, bevor sie ihn schließlich ziemlich kleinlaut um ein Autogramm baten.

//Bitte was?!//

Skeptisch zog er eine Augenbraue in die Höhe, aber spätestens als eines der Mädchen ihm energisch einen Kugelschreiber entgegenhielt und mit einem Zettel vor seiner Nase herumwedelte, gab er sich geschlagen und überlegte Sekundenlang, ob er sein Testament direkt darunter kritzeln sollte. Er entschied sich dagegen und sobald die Mädels endlich tuschelnd abgezogen waren, schielte er vorsichtig zu der Polizistin herüber.

"Tut...mir...leid?", versuchte er es dann probehalber.

Schaden konnte das doch nicht...oder?
 

Immer noch sichtlich genervt schielte sie kurz zu ihm auf, setzte dann ihren Gang einfach weiter fort. "Wenn du das noch mal tust, setzt's 'n Tritt zwischen die Leisten!"

Und sie hielt, was sie versprach. Darauf gab sie Brief und Siegel.
 

Als sie voran ging, schmunzelte er flüchtig.

Da war er ja jetzt noch mal glimpflich davon gekommen. Zumindest glimpflicher als erwartet, aber eigentlich glaubte er ihren Worten auch nicht wirklich. Immerhin hatte sie ihm gestern auch schon gedroht, ihm ins Bein zu schießen und er hatte die Klappe trotzdem nicht gehalten.

Und wie der Zufall es so wollte, sein Bein war noch heile. (Wenigstens etwas an ihm.)

Aber er legte es dennoch lieber nicht drauf an und folgte ihr brav.
 

Noch angenervt über seine Aktion stand sie nun vor den Getränkeregalen. Sie verfluchte sich, überhaupt mit rein gegangen zu sein. Zu gerne hätte sie ihm jetzt einfach die Finger gebrochen. Aber die brauchte er ja noch zum zocken.

Wie er das wieder gutmachen sollte, war ihr ein Rätsel. Sie hasste es, für so was benutzt zu werden. Sie war kein Gegenstand, den man einfach mal eben so aus dem Ärmel zog, wie bei einem Zaubertrick.
 

Seufzend fuhr er sich über die Stirn, als sich ihre Laune schlicht und ergreifend nicht bessern wollte.

Sah ganz so aus, als hätte er es - mal wieder - vergeigt.

War ja nichts Neues. Stellte sich nur die Frage, wie er es diesmal wieder gut machen konnte.

"Sag mir, was ich machen soll und ich tu's", meinte er schließlich, während er vor dem Getränkeregal in die Hocke ging und einige Flaschen Vodka herauszog.

Zehn sollten für den Anfang genügen.
 

Sie schwieg. Er schien es ernst mit seiner Entschuldigung zu meinen. Schließlich stopfte sie ihre Hände in ihre Hosentaschen und fing an nur etwas zu lächeln.

"Schon gut..." Es genügte ihr, wenn jemand ihr etwas Gesellschaft leistete. Sie wollte keine Spielverderberin sein.
 

Kurz blickte er, beide Arme voller Spirituosen, zu ihr auf.

"Ich mein's ernst. Mir ist in der Öffentlichkeit so gut wie nichts peinlich, der Job macht in dem Punkt ziemlich stumpf", grinste er dann und rappelte sich mühsam wieder auf die Beine.
 

Kurz lachte sie auf.

"Ich... lasse mir noch was einfallen!", grinste sie nur und ging Richtung Kasse, warf noch mal einen kurzen, skeptischen Blick auf die Flaschen und fuhr ihren Gang fort.
 

Voll gepackt mit schönen Sachen, die bei jedem Schritt bedenklich klirrten, folgte er ihr zu den Kassen und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

Na, da war er ja mal extrem gespannt, was für eine Schmach sie sich für ihn ausdenken würde. Nur in einem war er sich sicher: schlimmer als das, was Ben für ihn immer auf Lager hatte, konnte es wohl gar nicht sein.
 

Ebenfalls grinsend fing sie an zu überlegen, was sie ihm Schönes antun könnte. Da würde sch schon was finden, Hauptsache, es war ihm mehr als peinlich.

"Du willst dich nicht zufällig ins Koma saufen, oder?!" Eher ernst als spottend deutete sie auf die Flaschen in seinen Armen. Hätte er nicht wenigstens was kaufen können, was halbwegs schmeckte?
 

"Süße, das reicht grade mal zum ansäuseln", stellte er zunächst einmal klar, bevor er damit begann, die ersten Flaschen mit Müh und Not auf das Band zu stellen.

"Brauchen wir sonst noch was?", fragte er dann an Tashigi gewandt und sah sich noch einmal nach nichts Bestimmten suchend um.
 

Leicht schüttelte sie ungläubig den Kopf. Der Typ war nicht mehr zu retten - ebenso wenig wie seine Leber.

"Nicht das ich wüsste...", denn was Knabbereien anging war sie relativ gut ausgestattet.
 

= = =
 

Zwei Stunden später hatte Zorro sein Alkoholsortiment fein säuberlich und halbwegs versteckt neben seinem zugeteilten Platz auf der Couch aufgereiht, genau so, dass er gerade so drankam, ohne sich großartig zu bewegen.

Aus Rücksichtnahme hatte er darauf verzichtet, bereits im Auto mit ihrer Vernichtung zu beginnen - die Nacht war schließlich auch lang und sie hatten noch etwas zu Essen und einige Filme besorgt.

Die sah er sich übrigens gerade durch. "Auf welchen hast du Lust?"
 

"Egal, Hauptsache guckbar..." Was Filme anging kannte sie sich halbwegs aus, aber alle, die sie sich in der Videothek ausgeliehen hatten, kannte sie nicht.

"Horror, Comedy oder Action?", fragte sie nur mit leicht zusammen gezogenen Augenbrauen. Sie glaubte kaum, dass er ein großer Fan von Schnulzen war. Mit Dramen konnte sie sich anfreunden, aber Liebesfilme konnte sie auch nicht leiden, da war sie mehr als untypisch weiblich.
 

Schulterzuckend ließ der Grünhaarige sich zurücksinken und reichte die Filme an Tashigi weiter. "Ist mir schnuppe. Tob dich aus", gab er zurück und grinste leicht.

Es hatte ihn ein wenig verwundert, dass irgendwie kein einziger Liebesstuss dabei gewesen war - standen nicht eigentlich alle Frauen auf den Quatsch? Sanji tat es jedenfalls und fing auch immer an zu heulen. (Heimlich und total männlich natürlich.)
 

Stirnrunzelnd betrachtete Tashigi die DVD-Hüllen. Mit einer kurzen Handbewegung zog sie eine der Hüllen aus dem Stapel.

"Fluch der Karibik... Lass uns den gucken!" Johnny Depp spielte in den Film mit, also konnte er nur herausragend sein. Einer von wenigen seiner Filme, die sie noch nicht kannte, obwohl so viel Trubel drum gemacht wurde.
 

Zorro nickte bloß leicht bestätigend.

Er hatte insgeheim schon lange vorgehabt, sich den Film mal anzuschauen, aber irgendwie war er nie dazu gekommen - auch wenn Sanji ihm geschworen hatte, dass er damit wirklich ein Meisterstück verpasste.

"Piraten, huh?", grinste er dann und angelte nach einer der vollen Flaschen, ohne sich auch nur ansatzweise aufrichten zu müssen.
 

Tashigi grinste nur leicht, warf den Film ein, schüttete sich etwas Cola in ihr Glas und lehnte sich ebenfalls zurück.

"Es ist Johnny Depp, da isses egal wer oder was er ist." Sie unterdrückte ein Lachen. Was den Schauspieler anging, war sie voll und ganz weiblich. Sie musste sowieso immer wieder feststellen, wie untypisch weiblich sie war und wie viele Frauen-Klischees sie über den Haufen warf. Allein ihr Job widersprach voll und ganz ihrem Geschlecht. Aber irgendwie war sie auch froh darüber. Sonst würde sie jetzt einen schlecht bezahlten Job als Frisöse oder Nagelpfeilerin haben.
 

Der Moderator schmunzelte bloß, während er die halbe Flasche auf Ex trank und dann wieder absetzte.

"Typisch Weiber", behauptete er dann, auch wenn er den Deppen eigentlich auch ganz gut fand. Jedenfalls in den Filmen, die er bisher mit ihm gesehen hatte, und wirklich viele waren das wohl eher nicht.
 

Einen gespielt grimmigen Blick warf sie zu ihrem Nebenan rüber.

"Arsch!", schimpfte sie nur leise und sah dann wieder auf den Fernseher vor sich, nachdem sie noch einen skeptischen Blick auf die Flasche warf. Schon allein bei dem Anblick, dass er die halbe Flasche auf Ex leerte, wurde ihr mehr als übel. Nicht, dass er ihr noch vor den Augen mit einer Alkoholvergiftung zusammen brach.

Auf Krankenhaus hatte sie im Moment keine Lust.
 

Da machte sich Tashigi eindeutig umsonst Sorgen, immerhin kannte er seine Grenzen - auch wenn diese kaum vorhanden waren. Musste wohl in der Familie liegen.

Bereits innerhalb der ersten halben Stunde des Films schaffte es der Rest der Flasche durch die Kehle in seinen Magen, dicht gefolgt von einer weiteren, ohne dass er einen Unterschied bemerkt hätte. Manchmal konnte das ganz schön frustrierend sein, ganz besonders in Momenten wie diesen, wenn man sich ausnahmsweise einmal besaufen wollte und auch die Zeit dafür hatte.
 

"Trink nicht zu viel, sonst hast du morgen den Rest vergessen...", hakte sie nur nach und griff wieder nach ihrer Cola. Er war schon ein ziemlicher Schluckspecht, das musste ihm ja mal lassen. Und bisher hatte er sich noch nicht übergeben oder sonst etwas getan, was sonst nur Besoffene tun würden. Zum Beispiel alles das, was sie im Palace gebracht hatte.

Lallen, Torkeln oder sich den Frust von der Seele quatschen.
 

Während er dabei zusah, wie Käptain (!) Jack Sparrow sich frisch-fröhlich durchs Leben stahl, fiel ihm einmal mehr auf, wie einfach die Leute es damals doch hatten.

Mit ein bisschen Training und genug Grips konnte man aus der Piraterie sicherlich was Gutes machen.

"Pirat hätte man sein müssen", schmunzelte er während einer Kampfszene.
 

Schmunzelnd, darüber nachdenkend, was sie wohl in früheren Zeiten geworden wäre, schüttelte sie den Kopf.

"Pirat?! Marine ist das einzig Wahre!" Ja, wahrscheinlich hätte sie sich in diesen Piraten-Zeiten eher zur Marine durchgerungen und hätte sich wohl genauso für die Gerechtigkeit eingesetzt wie sie es heutzutage tat.

Okay, das Leben als Pirat sah schon ziemlich amüsant aus, dennoch... Piraten waren eben auch Verbrecher.
 

Warum sie sich nun so haarklein über dieses Thema nachdachte, wusste sie nicht. Aber Fakt war... wenn sie sich damals irgendwann getroffen hätten, er als Pirat und sie als Marinesoldat, wären sie sich wohl an die Gurgel gesprungen. Da war es ihr so viel lieber.
 

"Oder Kopfgeldjäger", meinte der Grünhaarige nachdenklich und kompromissbereit. Immerhin konnte man damit auch ganz gut Kohle scheffeln, aber so wie er das sah, würde ihm das auf Dauer auch zu langweilig werden.

Und für die Marine wäre er wohl allein deshalb denkbar ungeeignet gewesen, weil er es hasste, sich an Regeln zu halten. Er war viel zu sehr Rebell, um nach der Pfeife von irgendeinem Schwachkopf zu tanzen.
 

Tashigi grübelte. Nun, gut, war schon mal besser als Pirat.

Dennoch, was anderes als Marine kam für sie nicht in die Tüte.
 

Kurz griff sie wieder nach ihrem Colaglas und lehnte sich mit diesem wieder zurück. Der Film war viel zu interessant, als dass sie den Rest verquatschen wollte.

Schmunzelnd griff sich Zorro ebenfalls eine der Flaschen und prostete ihr zu, bevor auch er sich wieder auf den Film konzentrierte.

Auch Tashigi hob kurz ihr Glas an und nippte dann an diesem.

Hin- und wieder lachte sie leise auf, wenn eine witzige Stelle im Film vorkam. Aber ansonsten schwiegen sie sich an.
 

= = =
 

Als der Film schließlich zu Ende war, hatten auch bereits vier Flaschen das zeitliche gesegnet und Zorros Stimmung hatte sich ein wenig gebessert - nun ja, eigentlich hatte sich die sowieso stetig gebessert, seit Tashigi ihn abgeholt hatte, aber diesen Gedanken verdrängte er gekonnt und schob ihn auf den Alkohol.

"Ich sag ja, Pirat hätte man sein müssen", wiederholte er schmunzelnd. Allerdings sahen sie sich jetzt wieder einer schwer wiegenden Entscheidung gegenüber: und welcher Film jetzt?
 

"Naja, sah schon ganz witzig aus...", gestand sie nur und werkelte wieder in dem Hüllenhaufen rum. Nur konnte sie die Titel kaum erkennen, da das Licht aus und sie ohnehin auch noch Brillenträgerin war.

Tashigi war viel zu faul um sich jetzt aufzuraffen und das Licht einzuschalten, also zündete sie einfach eine Kerze an, damit sie halbwegs etwas erkennen konnte.

"So, welcher Film jetzt?"
 

Schwerfällig rappelte auch der Moderator sich ein wenig auf, um einen Blick auf die Titelauswahl erhaschen zu können, denn im Laufe des Films hatte er die anderen schon wieder komplett vergessen. Als sie die Kerze anzündete, schmunzelte er leicht und ignorierte gekonnt, dass jetzt beinahe so etwas wie eine romantische Atmosphäre herrschte.

"Mir eigentlich immer noch egal", grinste er schließlich, als er sich die Filme noch einmal vergegenwärtigt hatte.

Und dann störte ihn plötzlich etwas gewaltig, und zwar so gewaltig, dass sich seine Nackenhaare sträubten und die Narbe an seinem Brustkorb zu jucken begann - ein Phantomschmerz, das hatte er schon oft genug gehabt, aber jedes mal aufs Neue brachte es ihn vollkommen aus dem Konzept und brachte Erinnerungen hoch, die er eigentlich schon längst verdrängt geglaubt hatte.
 

Rosenduft.
 

Er verzog die Mundwinkel leicht. Er hasste Rosen, und das nicht zu wenig. Und entgegen seiner sonstigen Abneigungen zu alles Möglichem hatte diese auch einen ganz besonderen Grund, der ihnen hier bloß den Abend verderben würde, wenn er es erklären sollte.

Dennoch wurde der Impuls, diese dämliche Kerze zu löschen, beinahe unerträglich, aber er zwang sich dazu, ruhig zu bleiben und das unterschwellige Grauen, dass dann immer in ihm hochstieg, gekonnt zu vertreiben.
 

Immer noch grübelnd hielt sie die Hüllen ins Licht. So recht entscheiden konnte sie sich nicht, viele davon sahen sehr interessant aus. Hin- und wieder drehte sie die Hüllen um und las sich die Filmbeschreibung durch. Fluch der Karibik war schwer zu toppen, also musste sie sich für den besten Film entscheiden, der auf dem Tisch lag.

Lorenors Stimmungsschwankung bemerkte sie nicht, dafür war sie viel zu sehr in ihre Filmwahl vertieft.
 

//Ganz ruhig. Stell dich nicht so dämlich an//, mahnte er sich selbst gedanklich und versuchte, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, aber der Rosenduft war so penetrant, dass ihm das erstaunlich schwer fiel.

In den letzten Jahren hatte er schnell dazu gelernt, wie er solche Augenblicke vermeiden konnte. Er näherte sich keinem Blumengeschäft mehr als zwanzig Meter, am Geburtstag seiner Mutter war er meist bloß morgens da, bevor die anderen Gäste ihre Blumensträuße abgeladen hatten und auch sonst kam er eigentlich relativ gut drum herum, mit diesen stacheligen Mistdingern in Kontakt zu kommen.
 

Nur mit so einer bescheuerten Duftkerze hatte er nicht gerechnet, und er wusste bereits jetzt, dass ihm das diese Nacht mal wieder den Schlaf rauben würde, ganz so, als wäre er wieder ein kleines Kind, das Angst vor dem Monster unter seinem Bett hatte.
 

Innerlich seufzend zog sie eine DVD heraus. Eigentlich war es egal, welchen Film sie sich jetzt ansehen würden. Alle schienen relativ gut zu sein.

Nach einigen Minuten Grübelei rappelte sie sich auf die Beine und warf die nächste CD ein.

Kurz wandte sie sich zum Grünschopf um und erkannte jetzt erst sein mehr als angespanntes Gesicht.

"...alles okay?"
 

Er konnte nicht verhindern, dass er eine Gänsehaut bekam.

Erst, als Tashigi ihn so direkt ansprach, konnte er diese Gedanken abschütteln und versuchte sich an einem Grinsen.

Spätestens, als ihm das nicht gelang, wusste er, dass er endlich diese scheiß Kerze ausmachen musste, denn ansonsten würde das mit dem Filme gucken wohl nichts mehr werden. Jedenfalls nicht bei ihm und nicht ohne dass sie ihn für total bescheuert hielt.

"Ja, klar, ähm...können wir die ausmachen?"
 

Mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen schaute sie zwischen Lorenor und ihrer Kerze hin und her. Er schien wohl etwas gegen Rosen zu haben, vielleicht eine Allergie oder ähnliches.

"Klar, wie du meinst...", lächelte sie nur schief, nahm die Kerze und pustete sie aus.

Sie fand es besser die Kerze aus dem Zimmer zu schaffen. Nicht, dass er noch einen Ausschlag bekam.
 

Auch als Tashigi schon mit der Kerze aus dem Zimmer war, hing der Rosenduft noch in der Luft. Seufzend vergrub Zorro das Gesicht in seinen Händen.

Na super.

Er sollte sich jetzt endlich abregen und dann die Sache so schnell wie möglich aufklären, bevor sie sich ihren eigenen Reim auf sein komisches Verhalten machte.
 

Über den Nacken reibend zog Tashigi sich wieder ins Wohnzimmer zurück. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er so auf eine Duftkerze reagierte. Hoffentlich hatte sie damit jetzt nicht sie Stimmung versaut, denn eigentlich war es bis jetzt ein schöner Abend gewesen.

//Memo an mich selbst: KEINE DUFTKERZEN MEHR!!// ermahnte sie sich selbst und würde sich über diesen Gedanken noch eine Notiz machen.
 

Als sie wieder eintrat, richtete er sich ebenfalls wieder auf und fuhr sich fahrig durch das kurze Haar.

Okay, jetzt hieß es, ausnahmsweise Mal darüber zu reden, damit sie sich nicht ein völlig falsches Bild von ihm machte. Eigentlich hatte er vor Jahren beschlossen, einfach so zu tun, als sei das nie passiert, obwohl ihn die Narbe jeden Tag hartnäckig daran erinnerte, aber wie man sah, funktionierte das nicht sonderlich gut.

Ratlos zuckte er mit den Schultern. "Tut mir Leid. Ich kann Rosen nicht ausstehen", setzte er dann an und merkte, wie fadenscheinig das klang.
 

Mit einem leichten Grinsen winkte sie ab.

"Dafür brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Ich kann auch keine Spinnen leiden...", schmunzelte sie nur und setzte sich wieder dazu.

Eigentlich rechnete die junge Polizistin nicht mit einer Erklärung seinerseits. Sie hatte es wohl irgendwie verlernt, neugierig zu sein.
 

Beinahe geriet sein Entschluss, ehrlich und offen zu ihr zu sein, ins Wanken, als sie das einfach so und ohne Nachfragen hinnahm. Etwas Besseres hätte ihm schließlich gar nicht passieren können.

Sanji hatte ihn immer ausgelacht, und er hatte Monate gebraucht, bis er dem Blonden schließlich verklickert hatte, warum er so 'nen Schiss vor diesen Dingern hatte.

Seitdem war Sanji immer darauf bedacht, sie nicht in seine Nähe zu lassen und wahrscheinlich waren ihm auch deshalb einige unangenehme Situationen erspart geblieben.

Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, ihr die Erklärung schon längst schuldig zu sein, und so lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme im Nacken, während er erleichtert bemerkte, dass der Rosenduft langsam verschwand.

"Bei mir ist das ein bisschen anders", begann er dann und atmete noch einmal tief durch.

"Hast du jemals vom American Beauty Killer gehört?“
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie_Productions
 

#19
 

Keiji:

*steht mit seiner Frau im Dojo*

*beobachten ihren Sohn heimlich beim Training*
 

Miyu:

*zieht skeptisch eine Augenbraue in die Höhe*

Findest du diesen Sport nicht...gefährlich für einen 6-Jährigen?

*blickt demonstrativ auf die scharfen Katana*
 

Keiji:

*winkt ab*

Ach, was!

*grinst leicht*

*sieht seinem Sohn weiter beim Training zu*

*Zorro von Kuina eins auf die Nase kriegt und zu Boden geht*

O_________O

*rennt hin*
 

Miyu:

Genau das hab ich gemeint...

*seufzt*

Schattenseiten

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Kommt Marco irgendwann vor?
 

Lady_Tashigi: Da wir grundsätzlich gerne Wünsche erfüllen...ja!
 

pups: Das haben wir letztens erst bei einer Tasse Tee besprochen, oder so.
 

Lady_Tashigi: Allerdings dauert es noch eine gefühlte Ewigkeit, bis er seinen ersten Auftritt bekommt.
 

pups: Und eine tragende Rolle wird er wahrscheinlich auch nicht unbedingt spielen o_Ô
 

Lady_Tashigi: ABER er kommt vor ^__^
 

Bei euch sind auch noch Wünsche oder Fragen offen?

Immer raus mit der Sprache! Wir sind allwissend!
 

@ Marimo_PB: Danke ^^ Und: ja, das war vermutlich gemein. Aber wir wollen ja sowieso, dass du vor Spannung beinahe umkommst. Der OS ist zwar in der Endphase, aber meine Muse hat sich kurzfristig Urlaub genommen. Ohne zu fragen. "American Beauty" ist keine Andeutung für den Film, alles andere wird aber jetzt näher erläutert. Und Tashigis "Rache" ebenfalls.
 

@ -Tsume-: Danke auch an dich XD Meinste, du kannst es dir schon denken? Da bin ich mal gespannt, ob wir deinen Erwartungen gerecht werden!
 

@ Alwena93: Tja, deine Spannung wird wohl jetzt befriedigt werden XD Allerdings weiß ich nicht, was ich zu deinem Kompliment sagen soll .//////////.

Außer: die Lady trägt genauso ihren Teil dazu bei! Und natürlich: Danke ^w^
 

Die Auflösung naht...

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und entschuldigen uns für die Verspätung ^.~
 

Kapitel 20: Schattenseiten
 

„Hast du jemals vom 'American Beauty-Killer' gehört?“
 

Kaum, dass er die Frage gestellt hatte, bereute er sie schon wieder. Das war kein Thema für einen lauschigen Filmabend. Eigentlich war es nicht einmal ein Thema, das man überhaupt anschneiden sollte, wenn es sich vermeiden ließ.

Es eignete sich höchstens als Schauergeschichte beim Zelten am Lagerfeuer oder als Stoff für irrwitzige Alpträume. Im letzten Punkt sprach er aus Erfahrung.
 

Aber da er so überzogen auf die Duftkerze reagiert hatte, verdiente sie eine Erklärung allemal. Sonst hielt sie ihn nachher noch für total plemplem, das würde seine Chancen sicherlich nicht gerade erhöhen. Die Frage war nur, ob sie damit umgehen konnte. Zwar hatte sie ja selbst die Erfahrung gemacht, dass das Leben nicht bloß Friede, Freude, Eierkuchen war, sondern durchaus auch seine Schattenseiten und miese Momente bereithielt, aber dass es auch tiefschwarz und makaber war?

Sanji hatte Wochen gebraucht, bis er damit umgehen konnte, obwohl es in North Carolina, insbesondere in Greenville selbst, ein offenes Geheimnis war. Nur, dass die schlechten Seiten der Vergangenheit mit aller Macht verdrängt wurden und schneller in Vergessenheit gerieten, als die blühenden Jahre. Er hatte sich tagelang in die städtische Bibliothek geflüchtet und alte Zeitungsartikel gewälzt, um die ganze Geschichte zurückzuverfolgen. Er hatte wissen wollen, womit er es genau zu tun hatte – und er hatte ihm nicht mehr in die Augen gesehen.

Er hatte den angehenden Jungkoch mit Gewalt daran erinnern müssen, dass er immer noch derselbe war und dass sich zwischen ihnen nichts geändert hatte.
 

Unbeholfen kratzte er sich am Nacken. Jetzt war es ohnehin zu spät, noch einen Rückzieher zu machen und es hieß, das Thema kurz und schmerzlos hinter sich zu bringen. Vielleicht konnten sie dann wieder dort fortfahren, wo sie heute angefangen hatten.

Er grinste schief. „Bescheuerter Name, eigentlich, aber die Zeitungen fanden’s wohl irgendwie ganz…passend“, fügte er hinzu, als sich ihre Blicke kurz kreuzten.
 

Tashigi runzelte kurz die Stirn.

Sie war Polizistin – natürlich kannte sie den Namen dieses sadistischen Bastards. Serienkiller waren in diesem Bundesstaat glücklicherweise eher eine Rarität und dieser psychopathische Frauenhasser hatte damals Schlagzeilen gemacht und sich zu einer schaurigen Legende gemausert. Aber das war schon Jahre her, damals musste sie beinahe noch ein Kind gewesen sein.

Alles, was sie noch wusste oder was sie noch davon gehört hatte, war, dass es ziemlich lange gedauert hatte, ihn aufzuspüren und dass die Aufgabe, ihn zu fassen, ein wahres Katz und Maus Spiel mit der Polizei gewesen war. Soweit sie wusste, war er jedoch letztendlich geschnappt worden und saß seine Zeit im grauen Bereich der Bertie Correctional Institution absaß – dem Sektor mit der höchsten Sicherheitsstufe.
 

„Ja, hab ich schon mal gehört“, gab sie schließlich zurück und lächelte unsicher, als Lorenor sich über den Namen lustig machte.

Sie wusste nicht genau, worauf er hinauswollte oder was das alles mit der jetzigen Situation oder seinem Verhalten zu tun hatte und sie wusste auch nicht, ob sie es überhaupt so genau wissen wollte, aber eines wusste sie genau: dass die meisten Menschen nicht grinsten, wenn sie über diesen fanatischen Mistkerl sprachen.
 

Der Grünhaarige nickte langsam.

Das war zumindest schon mal ein Anfang. Sicher, sie war Polizistin und es war nicht weiter verwunderlich, dass der Name ihr ein Begriff war, aber das war schließlich auch weit vor ihrer Zeit gewesen. Er bezweifelte, dass sie mehr als ein oberflächliches Wissen über ihn hatte, ein bisschen näher würde er wohl ins Detail gehen müssen.

Weil er nicht wusste, was er mit seinen Händen anstellen sollte, zupfte er an seiner Hose herum und rieb sich die feucht gewordenen Handflächen am Jeansstoff ab, während er sich selbst einen Ruck gab und die Geschichte fortfuhr.

„Sein…Beuteschema waren junge Frauen, die er betäubte, verschleppte und genau drei Tage am Leben erhielt, bevor er ihnen die Kehle durchtrennte. Die erste Leiche fand man in einem präparierten Kellerraum, mit aufgeschlitztem Oberkörper und mit unzähligen Rosenblättern gespickt“, erklärte er mit rauer Stimme.
 

Daher auch der Name.

Als sich die schauerlichen Morde gehäuft und die Zeitungen Wind davon bekommen hatten, dass er ausschließlich Rosen der Sorte American Beauty für seine makabre Inszenierung verwendete, hatte es nicht mehr lange gedauert, bis er seinen offiziellen Titel erhalten hatte.

Wobei ihm selbst einige andere Bezeichnungen einfielen, die das Ganze besser trafen.

Der Film American Beauty hatte er immer gehasst, nachdem er knapp ein Jahr danach auf den Markt gekommen war.
 

Wie auch immer. Er sollte wohl langsam mal auf den Punkt kommen, anstatt das Unvermeidliche weiter unnötig herauszuzögern.

„Mein Vater hat die Ermittlungen gegen ihn geleitet und war ihm ziemlich dicht auf den Fersen. Der Mistkerl hat mit Keiji gespielt, hat ihm Botschaften hinterlassen und Tipps zukommen lassen, wo der nächste Tatort zu finden ist. Einmal hat er einen Tipp zu viel abgegeben und mein alter Herr konnte ihn quasi auf frischer Tat ertappen. Zwar ist er trotzdem entkommen, aber er konnte seine Spuren nicht mehr verwischen und es war der Polizei möglich, seine Identität zu ermitteln.“
 

Nachdenklich verstummte er, um seine Gedanken noch einmal zu sammeln und seine nächste Wortwahl genau zu bedenken. Bisher klang das alles noch nach einem verzwickten Krimi, bei dem die Auflösung nahte – und nicht nach dem Anfang eines neuen Kapitels. Es fiel ihm immer schwer, den richtigen Tonfall zu bestimmen, wenn er darüber sprach, was danach passiert war.

Vielleicht, weil er es größtenteils verdrängt hatte, vielleicht aber auch, weil das Thema ein wenig zu persönlich war und er keinen großen Wert darauf legte, mitleidig gemustert zu werden.
 

Angespannt rieb er sich über die Stirn und sah aus den Augenwinkeln immer mal wieder flüchtig zu der Polizistin herüber, die ihm aufmerksam, beinahe gebannt zuhörte und auf das Happy End zu warten schien. Aber darauf würde sie noch eine Weile warten müssen.
 

„Danach wurde eine Großfahndung nach Nathan Bennet herausgegeben. Bennet war ganz und gar nicht begeistert darüber und hat einen persönlichen Rachefeldzug gegen Keiji in die Wege geleitet. Aya lag zu dem Zeitpunkt mit Pfeiffrischem Drüsenfieber flach, deshalb…“ Erneut wischte er sich die feuchten Handflächen an der Hose ab. Jetzt kam der unangenehme Teil.

„…er hat mich auf dem Weg zum Dojo überrascht, meinem Vater eine ganz persönliche Nachricht hinterlassen und das Spiel eröffnet. Daher die Narbe. Und deshalb bin ich auch nicht sonderlich scharf auf Rosen“, rückte er mit der Sprache heraus und zuckte leicht mit den Schultern.

Die Sache ließ sich nicht verschönern, egal, auf welche Weise man es erzählte. Und eigentlich war diese…Angst, oder wie man es auch immer nennen wollte, vollkommen kindisch und unbegründet, trotzdem brachte ihn allein der Geruch dazu, sich wieder vollkommen hilflos zu fühlen wie ein Zehnjähriger, der in der Falle saß und für den es kein Entkommen gab.
 

Tashigi schwieg benommen und starrte auf ihre Hände.

Während er sprach, wirkte er ungewohnt ernst und von seinem attraktiven Lächeln war nichts mehr zu sehen. Nur ein dunkler Schatten über seinen Augen, während er über seine Vergangenheit sprach, als ginge es um jemand anderen, jemand, den er entfernt kannte. Distanziert.

Sie spürte förmlich, wie sich ihr Magen auf links umkrempelte und ihr speiübel wurde, bei der alleinigen Vorstellung daran, was ihm widerfahren war. Er musste noch ein Kind gewesen sein.
 

Mit leichtem Schaudern dachte sie an die immense Narbe, die sie kürzlich erst hatte bewundern dürfen. Sie hatte sich nicht getraut, nachzufragen, woher sie stammte, aber niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass so eine…dramatische Geschichte dahinter steckte.
 

„Tut mir Leid…“, murmelte sie schließlich kleinlaut, als er geendet hatte. Die Welt war grausam und ungerecht; er hatte sicherlich nicht verdient, was ihm widerfahren war, genau so, wie sie es nicht verdient hatte, was ihr widerfahren war. Es war furchtbar, dass solche Dinge geschahen, aber so spielte das Leben.

Trotzdem war sie irgendwo froh darüber, dass sie die Geistesgegenwart besessen hatte, nicht nach dem Ursprung seiner Narbe zu fragen und ihm damit die Gelegenheit gegeben hatte, es ihr selbst zu erzählen. Auch, wenn ihr die Geschichte nicht gefiel und sie sie lieber nicht gehört hätte.
 

„Das…also, das muss es nicht“, wehrte Zorro ihre Worte hastig ab und kratzte sich unbeholfen am Nacken.

Dieses betretene Schweigen, die verzweifelte Suche nach Worten, das waren die Gründe, warum er kaum jemanden einweihte und so tat, als wäre das alles niemals passiert. Das – und die ungewollten Erinnerungen, die ohnehin verschwommen waren. Noch lange nach dem Vorfall hatte er sich nicht daran erinnern können, was wirklich passiert war.

Laut Fachleuten hatte das auch gleich mehrere Ursachen; Verdrängung, Schock, der hohe Blutverlust, der Herzstillstand, posttraumatische Belastungsstörung – die Liste war lang und je mehr Ärzte sich mit ihm beschäftigt hatten, desto länger war sie auch geworden.
 

Erst nach einigen Wochen waren die Erinnerungen bruchstückhaft zurückgekehrt.

Sie war noch immer lückenhaft, und bisher hatte er es auch vermieden, sich ernsthaft mit den Bildern auseinander zu setzen, die ihm manchmal im Kopf herum spukten.

Er hatte eine grobe Vorstellung davon, wie die Tage abgelaufen waren, und er hatte sich damit arrangiert und kam damit klar – sollte das Gleiche dann nicht auch für andere gelten?
 

Zumindest war er klug genug gewesen, nicht näher ins Detail zu gehen. Aber die Einzelheiten hatte er ohnehin immer für sich behalten, es war schließlich total unnötig, anderen Menschen Alpträume zu bereiten. Selbst die Polizei hatte nie genau herausfinden können, welchem abstrusen Ritual Bennet folgte und dabei würde es auch bleiben.

Immerhin saß der Kerl für den Rest seines Lebens hinter Gittern und würde wohl nie wieder jemandem Schaden zufügen können. Warum also weiter darüber reden, wenn die Sache doch eigentlich erledigt war?
 

Die Vermutungen, die die Ermittler – und auch sein Vater – aufgestellt hatten und die die Zeitungen sich zusammen gesponnen hatten, kamen nicht einmal annähernd an die Realität heran, und das war vermutlich auch ganz gut so.
 

Er seufzte schwer, fuhr sich durch das kurze Haar und grinste schief. „Das hätte ich wohl alles besser für mich behalten“, stellte er trocken fest und fragte sich, was genau er sich mit dieser Offenbarung eigentlich erhofft hatte.

Eigentlich nichts. Und jetzt im Nachhinein war er sich auch nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, denn es schien sie wirklich mitzunehmen. Andererseits…wenn sie eine Freundschaft aufbauen wollten, dann war Ehrlichkeit ein wichtiger Faktor. Vermutlich hätte sie es ohnehin irgendwann herausgefunden, und dann wäre sie vermutlich enttäuscht, dass er sie nicht ins Vertrauen gezogen hatte.
 

Abrupt sah Tashigi auf und errötete leicht. „N-Nein, schon gut“, wehrte sie bloß ab und bemerkte im selben Augenblick, dass das auch stimmte. Sie war tatsächlich froh darüber, dass er es ihr anvertraut hatte, dass er etwas von sich Preis gab, obwohl es ihm offensichtlich schwer fiel, auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Sie verstand bloß nicht, warum er es ihr erzählt hatte.

Immerhin kannten sie sich noch nicht lange, geschweige denn sonderlich gut. Es war ihr neu, dass jemand so schnell Vertrauen fasste – naja, nicht ganz so neu, Ace war in diesem Punkt ja auch etwas naiv und vorschnell.
 

Nachdenklich zwirbelte sie an einer ihrer Haarsträhnen herum und rang nach Worten. „Es ist…es wundert mich nur, das du es mir überhaupt erzählt hast“, gestand sie dann verlegen.

Irgendwie fühlte sie sich mies. Er legte ihr einen immensen Teil seiner Vergangenheit bloß und zog sie ins Vertrauen und sie…sie schaffte es immer noch nicht, über ihre eigene Vergangenheit mit ihm zu reden. Nicht, dass sie es ihm nicht zugetraut hätte, dass er es für sich behalten würde, es war einfach noch zu schmerzhaft, auch nur daran zu denken.
 

Ausweichend zuckte der Grünhaarige mit den Schultern. Was sollte er darauf antworten? So genau wusste er das ja selbst nicht.

Es war nicht nur die Tatsache, dass sie Kuina so verdammt ähnlich war, da war er sich ziemlich sicher. Aber was ihn darüber hinaus dazu verleitete, offen und ehrlich zu ihr zu sein, konnte er unmöglich sagen.

Er schmunzelte unbeholfen und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich hab einfach das Gefühl, dass ich’s bei dir kann.“
 

Verlegen wich Tashigi seinem Blick aus.

Auch, wenn er es vermutlich nicht einmal bemerkte, das war ein ziemlich großes Kompliment für sie, zumindest fühlte es sich so an. Aber sie würde eher sterben, als ihm das zu gestehen, deshalb beließ sie es bei einem schlichten, leicht eingeschüchterten: „Danke.“
 

Zorro, der seinen Blick zwischenzeitlich auf die Wand hinter dem Fernseher geheftet hatte, blinzelte verwirrt und schmunzelte etwas breiter, als er sie so verlegen zu Boden blicken sah.

Spätestens jetzt waren alle Zweifel an seinem Geständnis wie weggewischt, als sich ein warmes, ungewohntes Gefühl in seiner Magengegend ausbreitete.

Ach ja…deshalb hatte er es getan.

„Dafür nicht.“
 

Leicht lächelnd blickte sie zu Lorenor auf, sah aber relativ schnell wieder weg. Seine Worte bedeuteten ihr viel, vielleicht ein bisschen mehr, als sie es sollten.

Vollkommen in Gedanken versunken begann sie wieder damit, an ihren Haaren herumzuspielen. Jetzt im Nachhinein war sie sogar beinahe froh, dass sie die Duftkerze angezündet hatte, obwohl das Spielkind deshalb eigentlich in eine ziemliche Zwickmühle gedrängt hatte. So wusste sie wenigstens, welchen Status sie bei ihm einnahm – und dass er nicht bloß ein oberflächliches Interesse an ihr hatte.
 

Er lachte leise auf, verschränkte wieder die Arme im Nacken und lehnte sich gemütlich zurück.

Hartnäckig versuchte er den Gedanken zu verdrängen, dass er nur so erleichtert war, weil sie sich über seine Worte freute - denn das war doch wirklich ziemlich...ach, verdammt, es war sogar verdammt plausibel und das Bescheuertste war, dass er nicht einmal wusste, warum. Aber eigentlich war ihm das auch egal, solange er sich in ihrer Gegenwart immer noch wohl fühlen konnte. Und das konnte er, trotz des unbehaglichen Schweigens zwischen ihnen.

Es war vollkommen verständlich, dass die Neuigkeiten erst einmal sacken mussten, aber er hatte das Gefühl, dass sie schneller damit zurecht kommen würde, als Sanji damals.
 

Immer noch peinlich gerührt zog sie die Schultern etwas ran und zwirbelte weiter an ihren Haaren herum.

Erst nach einiger Zeit blickte sie auf die Uhr an der Wand. Mal wieder schwiegen sie sich an, wie lange schon, wusste sie nicht. Aber dieses Mal lief kein Film, der als Ablenkung diente. Unschlüssig überlegte sie, was sie ihm nun sagen sollte. Vielleicht auch etwas von ihr selbst, damit er sich besser fühlte? Sozusagen als Revanche? Aber was genau, wusste sie nicht.
 

Auch nachdem sie sich nun schon mindestens zehn Minuten angeschwiegen hatten, grinste Zorro noch leicht und dann machte er Anstalten, sich auf die Beine zu rappeln.

Er erwartete schließlich gar nichts von ihr, ganz besonders keine Gegenleistung oder so, und er wollte ganz bestimmt nicht, dass sie sich zu irgendwas genötigt oder gezwungen fühlte.

Nein, lieber sorgte er für die Ablenkung, damit sich die Stimmung zwischen ihnen wieder auflockern konnte und ihre Gedanken auf ein anderes, angenehmeres Thema gelenkt wurden.

Also schaltete er den DVD Player ein, schnappte sich die Fernbedienung und während er noch mit dem Rücken zu ihr stand, sagte er gerade so laut, dass sie es hören konnte: "Du musst gar nichts sagen."
 

Kurz sah Tashigi zu ihm, oder genauer gesagt zu seinem breiten Rücken, auf.

Manchmal hatte sie das Gefühl, ein offenes Buch für ihn zu sein. Sie schmunzelte nur etwas, seufzte dann leise auf und ließ sie wieder in die Polsterung ihres Sofas sinken.

Irgendwann würde sie es sich auch frei von der Seele reden können, nur war dafür noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen.
 

Nachdem er sich eine Weile mit der Fernbedienung herumgeärgert hatte, die so überhaupt gar nicht auf seine Befehle zu hören schien, lief der Film endlich an und er ließ sich wieder neben ihr auf die Couch sinken.

Der Gestank nach Rosen war endlich wieder verflogen und beinahe überrascht bemerkte er, dass er sich schon lange davor wieder entspannt hatte.

Schmunzelnd ließ er sich tiefer in die Polsterung sinken und kratzte sich mit einer Hand am Hinterkopf.
 

So richtig Lust auf einen weiteren Film hatte die junge Polizistin allerdings nicht mehr. Irgendwie war ihr die Lust darauf vergangen, aber etwas Besseres fiel ihr im Moment auch nicht ein.

Es lag nicht an dem, was Lorenor ihr anvertraut hatte, sondern eher daran, dass sie sich nun noch unnützer fühlte als sie es so schon tat.

Sie verbrachte mehr Zeit damit, über dies und das nachzudenken, als sich auf den Film zu konzentrieren. Sie bemerkte nicht mal, wie sie gedankenverloren wieder damit anfing, an ihrem Ring herum zu spielen.
 

Eine ganze Weile lang hielt Zorro den Blick auf den Bildschirm gerichtet, ohne sich den Film wirklich anzugucken.

Zehn Minuten später gab er es dann auch auf, den Faden der Handlung wieder zu finden und griff nach einer neuen Flasche Vodka. Und während die sich langsam aber stetig leerte, beobachtete er immer mal wieder aus den Augenwinkeln, was die junge Polizistin machte.

Irgendwie war es merkwürdig, wie oft sie gedankenverloren mit dem Ring an ihrem Finger spielte. Hatte sie nicht mit ihrem Freund schon etwas länger Schluss?

Der Gedanke, dass sie immer noch so sehr an ihm hängen könnte, obwohl er sie offensichtlich verlassen hatte, ließ seine Laune wieder ein wenig sinken.
 

Fahrig strich sie sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und konnte die Finger einfach nicht von ihrem Schmuckstück lassen. Erst, als sie bemerkte, was sie da eigentlich die ganze Zeit über tat, ließ sie es bleiben und faltete die Hände auf dem Schoß, um sich davon abzuhalten.

Eigentlich hatte sie kein bisschen von dem Film mitbekommen. Es blieb nichts hängen, nicht ein einziger Satz. Innerlich seufzte sie auf und griff nach ihrem Getränk.
 

Dem Grünhaarigen sank langsam aber sicher der Mut.

Gut, es war zu erwarten gewesen und es wunderte ihn nicht einmal sonderlich, dass die Stimmung am Boden war, aber es war ganz bestimmt nicht seine Absicht gewesen, ihnen mit seinem Verhalten und Geständnis den gesamten Abend zu versauen.

Jetzt war daran nichts mehr zu ändern, aber wenn die Polizistin nicht langsam mal etwas sagte oder aus ihren Gedanken aufwachte, dann…ja, was dann? Dann würden sie sich vermutlich noch bis zum nächsten Morgen anschweigen.

Unsicher, ob er jetzt bleiben sollte oder nicht, zupfte er wieder an seiner Hose herum. Vielleicht brauchte sie ja Zeit zum Nachdenken, Zeit für sich alleine und er störte hier nur?
 

Nach einer Weile blickte Tashigi wieder auf die Uhr.

Es war schon ziemlich spät und langsam aber sicher wurde sie von dem zermürbenden Nachdenken müde. Und fahren wollte und konnte sie in diesem Zustand auch gar nicht mehr, dafür war sie viel zu aufgewühlt und durch den Wind. Da konnte sie sich nicht auch noch auf den Straßenverkehr konzentrieren.

Alleine wollte sie Lorenor jetzt jedoch auch nicht gehen lassen – oder ihn heraus werfen oder so. Erstens hatte er den sagenhaften Drang dazu, sich mit jedem anzulegen und sich Ärger einzuhandeln und zweitens wäre das auch ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt dafür.
 

Außerdem war es heute Morgen schön gewesen, aufzuwachen und nicht alleine zu sein, auch wen sie es sich nicht gerne eingestand. Sicher, sie hatte Kopfschmerzen gehabt, es war alles andere als geplant gewesen und sie hatte ihm dadurch ziemliche Umstände bereitet, aber es hatte ihr gut getan, jemanden an ihrer Seite zu haben.

Wie er über die Sache dachte, wusste sie nicht. Ob sie ihn einfach mal fragen sollte?

Hastig verwarf sie diesen Gedanken wieder. Nein, es war viel zu peinlich. Wie sollte sie das auch fragen? Hey, Lorenor, willst du nicht hier schlafen, dann bin ich nich ganz so einsam wie sonst?

Keine gute Idee!
 

Irgendwann hörte Zorro mit dem sinnlosen Rumgezupfe auf und nahm stattdessen einen tiefen Zug aus der Flasche, bis seine Kehle angenehm brannte.

Der Alkohol hatte nicht nur einen durchaus beruhigenden Effekt auf ihn, sondern seine manipulative Seite setzte insgeheim auf die Hoffnung, dass sie ihn nicht vor die Tür setzen würde, wenn sie ihn nur für betrunken genug hielt.
 

In Gedanken schüttelte die junge Polizistin nur den Kopf. Anscheinend wollte sich ihr Nebenan wirklich die Kante geben. Ergo es blieb wieder an ihr hängen.

Sie hatte genug mit Trunkenbolden zu tun, da brauchte sie nicht noch welche in ihrer Freizeit ertragen. Zu gern hätte sie einfach nur die Flaschen genommen und aus dem Fenster geschmissen, aber nun gut, war sein Ding.

Wenn er sie nüchtern nicht ertragen wollte oder konnte, hätte er auch einfach gehen können, auch wenn sie es nicht wirklich wollte.
 

Wenn er tatsächlich die Absicht gehabt hätte, sich ordentlich die Kante zu geben (wie sie selbst am Vorabend), dann hätte er noch ein paar Kisten mehr Alkohol kaufen müssen - aber das konnte sie ja nicht wissen.

Trotzdem verwarf er den idiotischen Plan, ihr den Betrunkenen vormachen zu wollen, um einen Grund zum bleiben zu haben - immerhin konnte das genauso gut ein Grund sein, ihn vor die Tür zu setzen, und darauf wollte er es nun wirklich nicht anlegen. Als er ihren missbilligenden Blick sah, grinste er leicht und wusste, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.

"Keine Panik - ich übertreib's schon nicht", versprach er augenzwinkernd.
 

Misstrauisch lugte sie zu ihm herüber. Langsam wurde es ihr unheimlich! Der Kerl konnte anscheinend wirklich Gedanken lesen – oder, er hatte einfach nur eine abnormal gute Menschenkenntnis.

„Das will ich doch schwer hoffen“, erwiderte sie nur knapp und richtete ihren Blick wieder auf den Bildschirm.
 

Zwar hatten sie endlich mal wieder ein paar Worte miteinander gewechselt, dennoch... die Stimmung zwischen ihnen war irgendwie nicht die beste. Sie musste sich was einfallen lassen, um das Eis wieder einigermaßen zu brechen!

Prüfend blickte sie zu Lorenor rüber, bis ihr etwas Bestimmtes einfiel. Sie hatte noch was gut bei ihm, wegen der Sache im Supermarkt mit diesen aufdringlichen Fangirls. Mit einer knappen Handbewegung griff sie nach der Fernbedienung und drückte auf Stopp

"Zeig mir die Outtakes!!"
 

Während er die fünfte, erfolgreich geleerte Flasche (ohne Nebenwirkungen) wieder auf dem Boden abstellte, verstummten plötzlich die Filmgeräusche und Zorro blinzelte irritiert, als Tashigi ihre Forderung zum Ausdruck brachte.

Er brauchte einen Moment um zu verstehen, was sie eigentlich wollte, denn das mit den Outtakes war so völlig aus dem Zusammenhang gerissen, dass es ein paar Sekunden dauerte, bis ihm wieder einfiel, dass er ja auch noch eine Game-Sendung moderierte. Schlagartig errötete er leicht um die Nase und Ohrläppchen herum.

"Wozu?", versuchte er sich skeptisch herauszureden, denn auch wenn ihm die ganzen Outfits und Subtexte der Sendung an sich längst nicht mehr peinlich waren - hey, erstens wurde er dazu gezwungen und zweitens dafür bezahlt - war er sich hundertprozentig sicher, dass sie sich über ihn totlachen würde.

Tashigi schmunzelte, raffte sich dann auf und ging auf ihren PC zu.

"Ich hab noch was gut bei dir, vergessen? Außerdem will ich mal wieder lachen...", gestand sie und schaltete dann den Tower ein. Es war ihr egal, dass sie den Film unterbrechen mussten. Sie wollte einfach nur wieder die Stimmung lockern. Seitdem er ihr gestanden hatte, wo seine Narbe her kam, war eine Stimmungsflaute zwischen den beiden eingetreten, die sie ganz und gar nicht mochte. Und irgendwie musste sie was dagegen unternehmen, egal was!
 

Zwar schwante dem Grünhaarigen noch immer bloß das Schlimmste - einige der Ausschnitte, die im World Wide Web zu finden waren, waren vielleicht für Außenstehende unheimlich komisch, aber vermutlich würde Tashigi ihn danach für vollkommen verrückt erklären und vor die Tür setzen.

Aber weil sie eben verflucht noch mal Recht und noch einen bei ihm gut hatte, blieb ihm gar nichts anderes übrig. Außerdem gefiel ihm die Vorstellung, sie lachen zu sehen, ziemlich gut und es war alle Male besser, als tatenlos und schlecht gelaunt auf der Couch herumzusitzen.

Also zuckte er bereitwillig mit den Schultern und rappelte sich dann aus der Polsterung, um ihr zu dem PC zu folgen.
 

Tashigi zog noch einen Stuhl an ihren Schreibtisch und setzte sich dann gemütlich auf ihren Bürostuhl. Es war klar, wo man die Clips noch sehen konnte, außer auf der Homepage der Sendung. YouTube lässt grüßen!

Grinsend öffnete sie den Firefox und ließ Lorenor den Vortritt auf ihre Tastatur.

Sie machte sich auf alles gefasst. Auf dumme Versprecher und sonstige schwachsinnige Aktionen. Aber was wohl jetzt kam, sprengte wohl jeden gesunden Menschenverstand.
 

Um seinen Untergang noch ein wenig herauszuzögern, kratzte er sich in einer großen Geste am Hinterkopf und rückte eine Weile lang den Stuhl zurecht, bis alles weitere Zögern lächerlich geworden wäre.

Geschlagen seufzend tippte er die Adresse von YouTube ein und suchte dann nach Outtakes aus der Sendung, Mitschnitten von Dreh's oder anderen Peinlichkeiten, bevor er die Polizistin an Maus und Tastatur ließ, damit sie ihre Auswahl treffen konnte.

Die meisten Videos kannte er selbst bereits in und auswendig, weil Lysop es als seine Pflicht empfand, ihnen die Sachen alle immer und immer wieder vorzuspielen, und bei den Gelegenheiten hatte er feststellen müssen, das Ben wohl oder übel recht hatte: er war tatsächlich tausend Mal schlimmer als Sanji.
 

Unmerklich schielte Tashigi zu Lorenor rüber. Ihm schien das hier alles nicht zu passen. Eigentlich wollte sie nur die Stimmung wieder ein bisschen nach oben treiben und jetzt passierte anscheinend genau das Gegenteil. Irgendwie lief das alles nicht so wirklich, wie sie es sich vorher gedacht hatte.

Der Knopf an ihrem Computer wirkte von einer Sekunde auf die andere um Einiges verlockender. Es wäre clever gewesen, den PC einfach wieder auszuschalten. Aber was würde das wieder für einen Eindruck hinterlassen?
 

Als Tashigi keine Anstalten machte, eines der Videos anzuklicken, war er leicht erstaunt.

Dann nahm er die Sache selbst in die Hand, drehte die Boxen auf und lehnte sich schmunzelnd in seinem Stuhl zurück, die Arme im Nacken verschränkt, während er beobachten konnte, wie der Koch und er selbst nebeneinander auf der Couch hockten und die Schmachsendung anmoderierten.

"Ich hab gelogen", informierte er die Polizistin dann. "Das ist mir jetzt doch irgendwie peinlich."

Und dabei zuckten seine Mundwinkel verräterisch nach oben.
 

Leicht verwundert über seine plötzliche Umentscheidung sah sie zu ihm rüber. Wenn er es schon zugab, musste es ihm wirklich mehr als peinlich sein. Sie schloss das virtuelle Fenster wieder, lächelte nur etwas und raffte sich von ihrem Platz auf.

"Ich schau's mir irgendwann in Ruhe an.", erklärte sie nur knapp und ging ins Bad, um wenigstens der peinlichen Stille zu entkommen.

Es war ihm nun mal unangenehm und sie respektierte das, was er sagte. Und wenn es ihm wirklich so peinlich war, wäre es wohl besser, es zu lassen.
 

Frauen nahmen eindeutig alles zu wörtlich, was Männer ihnen versuchten zu vermitteln.

Gut, es war ihm peinlich, immerhin war noch eine Messerspitze Selbsterhaltungstrieb irgendwo übrig geblieben, so unvorstellbar das bei den Drehaktionen auch scheinen mochte, aber das hatte noch lange nicht geheißen, dass er etwas dagegen hatte.

Kurz fuhr er sich über die Stirn und erinnerte sich selbst daran, dass er im Subtext noch nie gut gewesen war und es eindeutig empfehlenswerter wäre, wenn er ab und an mal die Schnauze halten würde. Dann würden vielleicht nicht alle seine Worte in den falschen Hals kriegen oder falsch verstehen.
 

Entschlossen öffnete er einen weiteren Tab, tippte die Adresse der Spielkinder-Homepage ein und loggte sich erst einmal ein. Auch wenn er persönlich keine Ahnung hatte, wie man so was anstellte, hatte Lysop ihnen ein "Backstage-Forum" eingerichtet, neben dem Ottonormal-Forum.

Dort wurde über Spielerfahrungen, Ideen für den Dreh und die Problematik bei den Kostümen und den Requisiten diskutiert und gestritten - und außerdem lud der Regieassistent regelmäßig Rohfassungen der Outtakes und etliche verpatzte Szenen hoch, die so sonst nirgendwo zu finden waren. Nicht einmal auf YouTube.

"Tash - komm mal bitte."
 

Kaum hatte sie ihr Bad betreten, vernahm sie die Stimme des Mannes in ihrem Wohnzimmer. Sie seufzte leise, aber tief, fuhr sich leicht über die Stirn und nahm ihren Gang wieder auf.

Auf den Weg zurück ins Wohnzimmer schlug sie noch kurz den Weg in ihre Küche ein und bediente sich einer Flasche Sprudel und betrat dann wieder ihr Wohnzimmer.

"Hmm?"
 

In der Zwischenzeit hatte Zorro damit begonnen, nach den möglichst entwürdigendsten Augenblicken seiner gesamten Karriere zu suchen und er war fündig geworden.

Der Einfachheit halber hatte er die passenden Links in ihrer Favoritenliste zwischengespeichert. Nachher konnte er sie ja wieder löschen, aber so ging die ganze Show ein wenig schneller und reibungsloser von der Bühne.

Als Tashigi wieder hereinkam, scrollte er sich gerade durch eine visuelle Diskussion, in der er sich gleichzeitig mit Lysop, Ben, Sanji und Mihawk angelegt hatte, allein deshalb, weil Lysop meistens irgendwann dazu überging, Zorros Thesen mit Videos zu verlinken, die ihn oder Sanji in ganz unalltäglichen Situationen zeigten, die gleichzeitig irre komisch und irgendwie verstörend waren.

Dann setzte er sich aufrecht hin und deutete auf den Bildschirm. "Meine letzten zwei Jahre. Amüsier dich gut und stell mich danach nicht allzu lange an den Pranger."
 

Sie seufzte. Dieser Typ war einfach nicht mehr ganz dicht und schien gerne mal schnell seine Meinung zu ändern.

"Deine Stimmungsschwankungen sind schlimmer als bei einer Schwangernen, ehrlich! Damit solltest du mal zum Arzt gehen!", spottete die junge Frau nur. Innerlich schmunzelte sie und unterdrückte die Frage, ob er es nicht mal für nötig hielt sich einen Schwangerschaftstest zu kaufen.

Dann setzte sie sich unschlüssig wieder und betrachtete den Bildschirm. Auf eigene Gefahr...
 

"Was kann ich denn jetzt dafür, dass du mich nicht verstehst?", gab er bloß trocken und schmunzelnd zurück und deutete dann auf die obere Leiste.

"Bei deinen Favoriten hab ich alles reingeknallt, was auch nur im Ansatz entwürdigend ist. Und sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt", erläuterte er dann, bevor er auf Play drückte und das Video zu laden begann.

Ehrlich gesagt hatte er selber keine Ahnung, worauf er sich da gerade einließ, denn dieses eine hatte er selbst noch nicht gesehen, aber nach der Beschreibung zu urteilen hatte die Langnase gerade extreme Langeweile und das Tape vom Vortag mal genauer unter die Lupe genommen, zusammen geschnitten und für die gesammelte Crew hochgeladen.

Zorro ahnte bereits das Schlimmste.
 

"Klar, jetzt wieder auf die Weiber schieben..."

Gespielt schmollend blickte sie auf den Bildschirm vor sich.

Sie wusste nicht, ob es so richtig war sich das jetzt anzusehen. Lorenor schien es alles nicht zu gefallen, was sich dort abspielte. Sie wollte einfach nicht, dass er sich in ihrer Gegenwart unwohl fühlte, aber das, was sich nun zwischen den beiden abspielte, schien nichts besser zu machen. Sie hatte mal wieder mit ihrer dummen Aktion wieder voll ins Klo gegriffen.
 

Irgendwie kamen sie mit ihrem Verhalten auf keinen grünen Zweig, und deshalb beschloss er gedanklich und äußerst feierlich, jetzt einfach nicht mal mehr den Versuch zu starten, eine behagliche Atmosphäre zu schaffen. Offensichtlich scheiterte er mit dieser Strategie nämlich gnadenlos.

Heute Nachmittag - und es erschien ihm unvorstellbar, dass das ganze tatsächlich erst ein paar Stunden her war - war es ihnen so leicht gefallen, sich über etwas zu unterhalten und miteinander rumzualbern wie Teenager, aber irgendwann zwischen diesem Zeitpunkt und dem Punkt, an dem sie jetzt angelangt waren, war etwas katastrophal schief gelaufen.
 

Jetzt galt es, das Beste daraus zu machen und die Situation irgendwie wieder einzurenken, und ganz davon abgesehen, dass er mit seinem Latein total am Ende war, schien sie sich auch nicht viel besser dabei zu fühlen.

Und er wurde das Gefühl nicht los, dass das seine Schuld war und folglich auch seine Pflicht, es wieder gut zu machen.
 

Also machte er es sich auf dem Stuhl so gemütlich wie möglich und rückte wie selbstverständlich ein Stück näher an ihren Chefsessel heran, damit er einen besseren Blick auf den Monitor hatte. Zwar bemerkte er durchaus, dass ihre Schultern sich dabei berührten - und wie er das bemerkte, keine Frage - aber er machte keinerlei Anstalten, an diesem Umstand irgendwas zu ändern, denn falsch fühlte es sich keinesfalls an.
 

Skeptisch beobachtete er dann das Video.

Auf schwarzem Hintergrund wurde das gestrige Datum eingeblendet, dicht gefolgt von solch banalen Daten wie Drehort, Uhrzeit und Skript ("Ursprünglich mal aus der Feder der Kinderzimmer Productions - auch, wenn die Moderatoren das total ignoriert haben."), untermalt von dem ruhigen Kill Bill Soundtrack Bang Bang.
 

Die Musik verstummte abrupt und er stutzte, als der Parkplatz eingeblendet wurde, auf dem sie sich zum Dreh bereit gemacht hatten. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass die Jungs dort schon mit dem filmen begonnen hatte, aber es war eindeutig Jared's unterdrücktes Kichern, dass da im Hintergrund zu hören war, während Lysop - ebenfalls breit grinsend - auf die beiden Moderatoren und Ben zueilte und den Kameramann hinter sich herwinkte, damit das auch bloß alles in den Kasten kam.
 

Auch wenn die beiden noch einige Schritte von dem ungleichen Regisseuer-Terrorist-Cop-Trio entfernt waren, war Ben's Stimme klar und deutlich zu verstehen. ""Okay, Jungs, noch mal zum mitschreiben: die Dinger sind gefährlich und ich hab keine Lust, dass ihr euch gegenseitig umbringt. Also wenn ich mitkriege, dass einer von euch auch nur für wenige Millisekunden auf den Kopf des anderen gezielt hat, dann fliegt ihr hochkant raus. Ist das klar soweit?"
 

Man konnte gerade so erkennen, dass die beiden Moderatoren demütig nickten, auch wenn sie alles andere als begeistert von dieser Gardinenpredigt ihres Vorgesetzten waren.

Sehr gut sichtbar war allerdings Ben's angenervte Mimik, als er ihnen den Rücken zuwandte. Und beinahe noch schärfer waren die Grimassen, die Sanji ihm schnitt.
 

Dann wurde der Bildschirm wieder schwarz und die ersten Takte von „Come out and play“ von den Offsprings liefen an, kurz bevor gezeigt wurde, wie Zorro mit hochgerecktem Daumen in die Kamera grinste und sich dann mit maßlos übertriebenem Elan in die belebten Fußgängerstraßen zu stürzen, seine Waffe im Anschlag und mit dem Auftrag, Sanji mehr oder weniger gezielt auszuschalten.
 

Im Hier und Jetzt musste Zorro sich eingestehen, dass Lysop wirklich ein begnadetes Händchen dafür hatte, innerhalb kürzester Zeit ein Meisterwerk zu verbringen.

Obwohl das Video gerade mal fünfunddreißig Sekunden lang lief, grinste er schon.

Zwar waren das nicht unbedingt Outtakes, sondern eher ein Making Off von ihrem Counter-Strike-Dreh, aber er war zuversichtlich, dass Tashigi trotzdem etwas zum Lachen haben würde.
 

Fahrig fuhr sich Tashigi einige Haarsträhnen zurück und lief leicht rot um die Nase an, als sie Lorenor so nah neben sich spürte und sich sogar ihre Schultern berührten. Sie unterdrückte ein krampfhaftes Schlucken. Das letzte, was sie wollte, war so angespannt zu wirken, wie sie es gerade war.
 

Dann begann auch schon der Filmschnitt. Prüfend und skeptisch betrachtete sie die Schrift, die eingeblendet wurde. Okay, man konnte schon ahnen, dass es sich eher um den Drehtag handelte als die Outtakes. Eigentlich waren ihr die lieber gewesen, aber wer weiß, vielleicht war das auch ganz lustig. Trotzdem hatte sie eher wenig Lust darauf, ausgerechnet diesen Tag noch mal brühwarm serviert zu bekommen.
 

Auch wenn sie einige Szenen über vor sich hingrinste und hin und wieder mal leise lachte und Lorenor als "Spielkind" beschimpfte, richtig genießen konnte sie das alles nicht. Sie hätte es sich doch eher lieber allein in Ruhe ansehen sollen. Mit ihrer blöden "Du-Bist-Mir-Noch-Was-Schuldig,-Arschloch"-Aktion hatte sie wohl alles nur noch tiefer in die Scheiße gezogen.
 

Zorro lachte rau auf, als endlich die pikante Stelle kam, an dem er selbst den Koch in die Kronjuwelen getroffen hatte.

Gestern war er so beschäftigt damit gewesen, die Flucht zu ergreifen, dass er diesen einmaligen Gesichtsausdruck gar nicht mitbekommen hatte, und auch der Urschrei (den Lysop in Zeitlupe noch vier Mal wiederholte) war irgendwie an ihm vorbeigezogen.

Ein paar Sekunden später, als gezeigt wurde, wie Sanji Rache zu üben pflegte, fuhr er instinktiv mit den Fingerspitzen über die leicht gereizte Narbe an seinem Hinterkopf, während gelbe Farbe auf die Kameralinse spritzte.
 

Es war immer noch merkwürdig, sich selbst auf einem Bildschirm zu sehen, auch wenn er sich wohl in den letzten zwei Jahren daran gewöhnt haben sollte.
 

Das Video endete damit, dass die Szene einfror.

Sanji würde zumindest in diesem Making Off für immer hinter seinem Wiener Würstchen Aufbau kauern und er selbst unter Jared's Gelächter wie ein Rohrspatz fluchen.

Danach legte sich wieder Finsternis über die Szene, die Musik stoppte und Tashigis Stimme war aus dem Nichts zu hören. "POLIZEI!"

Aber - wie von Ben versprochen - waren die wirklich interessanten Sachen herausgeschnitten worden. Zumindest würde er wohl nicht an Ort und Stelle von Tashigi erwürgt werden.
 

Auch zu seiner eigenen Überraschung, nachdem der Bildschirm nun schon ein paar Sekunden schwarz und die Boxen stumm gewesen waren, flimmerte wieder weiße Schrift über den Monitor.
 

'Und nach uns die Sintflut'
 

Zorro blinzelte perplex.

Eigentlich hatte er vermutet, dass die Jungs Feierabend gemacht hatten, nachdem ihre beiden Hauptdarsteller abgeführt worden waren, aber anscheinend hatte er auch damit falsch gelegen. Denn anscheinend hatten Jared und Lysop sich einen Heidenspaß daraus gemacht, die unbeteiligten Passanten nach dem eben geschehenem zu befragen.

Die meisten von ihnen waren der festen Überzeugung, es wäre zu einem Amoklauf gekommen. Andere behaupteten, der Supermarkt wäre überfallen worden. (Ein altes Ehepaar war sogar überzeugt davon, es wäre die Bank gewesen, ja, ganz sicher.)

Ein bekifft wirkender Student blickte gelangweilt in die Kamera und verkündete, dass das Land sowieso vor die Hunde gehen würde und dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei, bis ein Mann aus der Unterschicht die Nerven verlor und unschuldige Menschen in der Innenstadt abballerte.

Eine junge Frau beharrte nachdrücklich darauf, dass Aliens gelandet wären.
 

Wieder wurde der Bildschirm schwarz und Zorro fragte sich, während er noch lachend um Atem rang, was die Langnase sich denn noch hatte einfallen lassen.

Auch Tashigi musste lachen, auch wenn es ihr zu Beginn nicht wirklich gepasst hatte, sich noch mal diesen Tag vor Augen führen zu lassen.
 

"Ach du Scheiße, wie heftig sind die denn?" Sie wunderte sich, dass wirklich so was frei rumrennen durfte, zumindest bei einigen Personen.

"Und für solche Leute setzte ich mich auch noch ein. Ich glaube ich sollte den Job wechseln!", lachte sie nur und konnte einfach nur den Kopf schütteln. Einige Leute waren doch einfach nicht mehr zu retten!
 

"Also, zumindest was Sanji betrifft stimme ich der Alien-Theorie voll und ganz zu", widersprach der Grünhaarige schmunzelnd und beobachtete, wie das nächste Wort über den Bildschirm flackerte.
 

'...Amoklauf?'
 

Es wurden einige Szenen von längst vergessenen Dreh's zu diversen Ego-Shootern eingeblendet, unter anderem ein Ausschnitt, in dem die beiden Moderatoren schwer bewaffnet durch einen Hühnerstall wetzten und besinnungslos vor sich hinbrüllten, während um sie herum das Gefieder auseinander stob und versuchte, durch das Heu zu entkommen.

Letztendlich rutschte Zorro auf Hühnerkot aus und landete formvollendet mit dem Gesicht voran auf dem Boden, während Sanji in schallendes Gelächter ausbrach und frontal in einen Heuballen herein rannte, weil er zu sehr damit beschäftigt war, den Sturz seines Partners zu belachen.
 

'...Überfall?'
 

Mindestens acht Mal wurden die verpatzten Szenen vom letzten Sommer eingeblendet, in denen er ihm partout nicht gelungen war, sich ernst zu halten oder sich sogar an den korrekten Text zu erinnern.

Ein ums andere Mal sprang er hinter dem Süßigkeitenregal einer Tankstelle hervor, brüllte Überfall und forderte Sanji stümperhaft an, ihm 'das Kasse aus dem Geld' zu geben.

Beim letzten Mal verkündete er gleichermaßen belustigt über sich selbst als auch irgendwo frustriert, dass das heute so keinen Zweck hätte und stieß mit dem Ellbogen versehentlich das Süßigkeitenregal um.
 

'...Mann aus der Unterschicht?'
 

Dem sonst eigentlich recht gepflegt aussehendem Grünhaarigen hingen die fettigen Strähnen seiner braunen Perücke wild ins Gesicht und er kratzte sich vor laufender Kamera am Hintern, während er den blonden Schicki-Micki-Sanji um ein bisschen Kleingeld anpöbelte.

Drei Mal gelang es dem Grünhaarigen nicht ernst zu bleiben und anstatt einen Schluck Bier zu trinken und dem Koch, wie im Drehbuch vorgeschrieben, einen derben Stoß vor die Brust zu versetzen, prustete er lachend los. Ein Mal spuckte er Sanji dabei versehentlich einen gewaltigen Schwall pisswarmes Billigbier ins Gesicht. (Sanjis Miene war gelinde gesagt: not amused.)
 

'...Aliens?'
 

In gelbe Gummischutzanzüge gezwängt und mit hypermoderner Technik aus dem All bewaffnet krackselten die beiden schließlich auf O- und X-Beinen durch die Kulisse im Studio und atmeten Darth-Vader-Like, mit dem festen Entschluss, die Menschheit zu vernichten.
 

'Mal ehrlich...nicht mal das würden die beiden auf die Reihe kriegen!', verkündete die Schrift und schlussendlich wurden noch einige der legendärsten Versprecher, Ausrutscher, Fettnäpfchen und Missgeschicke eingeblendet.
 

"Lysop hat eindeutig zu viel Zeit. Ich werd ihm am Montag ein Hobby beschaffen", verkündete Zorro, als das Video endgültig vorbei war und nichts weiter kam.

Die Langnase hatte es mal wieder auf den Punkt gebracht - sie waren nicht zwingend gemeingefährlich, auch wenn es wohl ratsam wäre, sie von der Öffentlichkeit fern zu halten.
 

Während dieses gerade Mal fünfminütigen Videos hatte er die Polizistin die ganze Zeit über im Auge behalten und war mehr als erleichtert gewesen, dass sie es wohl ebenfalls ganz lustig gefunden hatte.

Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass die Stimmung nicht wieder kippte.
 

Tashigi legte zwischendurch nur den Kopf in die Hände und schüttelte nur immer und immer wieder den Kopf. Es war einfach nicht zu fassen, wie dämlich man sich einfach nur anstellen konnte. Beide schienen echte Naturtalente zu sein, besonders der Grünschopf.

Vor lauter Lachen tat ihr schon das Zwerchfell weh. Sie hatte wohl selten so gelacht. Und wenn sie versuchte es zu unterdrücken, wurde es sogar noch schlimmer.
 

Mit dem Handrücken wischte sich die junge Frau die Tränen aus den Augen.

"Oh Mann, ihr seid ja so was von bekloppt im Kopf..." Sie grübelte nur darüber, wie jemand nur auf so einen Schwachsinn kommen konnte.
 

Der Plan, sich Lysop für seine letzte virtuelle Äußerung am Montag noch einmal vorzuknöpfen, rückte immer weiter in den Hintergrund, als es einen Moment lang den Anschein erweckte, Tashigi neben ihm würde vor Lachen zusammenbrechen.
 

Ihre Schultern stießen immer wieder zusammen und es störte ihn doch nicht im Geringsten, dass sie sich auf seine Kosten so köstlich zu amüsieren schien.

"Das war noch gar nichts", informierte er die Polizistin ebenfalls breit grinsend und beschloss gedanklich, sie irgendwann, wenn sie mal frei hatte, noch einmal mit zum Dreh zunehmen. Denn solche Pannen passierten am laufenden Band - im wahrsten Sinne des Wortes - und ein bisschen Spaß konnte schließlich auch nicht Schaden.
 

Dass Tashigi immer wieder mit der Schulter gegen Lorenors stieß, bemerkte sie kaum noch. So was einfach zu sehr damit beschäftigt gewesen sich die Seele aus dem Leid zu lachen. Das war schon echt nicht mehr feierlich, wie man sich so dumm benehmen konnte.

"Schamgefühl hast du wohl keins, oder?!" Fragen konnte ja nicht schaden. Obwohl er es einige Mal schon bewiesen hatte, dass auch ihm mal etwas peinlich sein konnte. Aber besser sprach sie ihn nicht drauf an, sonst würde sie nur wieder die Laune ins Minus ziehen.
 

Der Grünhaarige blinzelte gespielt irritiert.

"Schamgefühl? Was ist das?", hakte er dann misstrauisch nach, bevor er wieder gewohnt breit grinste und um einiges entspannter als noch vor zehn Minuten die Beine von sich streckte.

"Hätte ich eins, hätte ich mich wahrscheinlich schon längst umgebracht. Ben hat uns das ziemlich schnell ausgetrieben", fügte er dann belustigt hinzu und streckte seine Arme einmal so ausgiebig, dass seine Schulterblätter laut knackten.

"Sanji behauptet allerdings immer, er würde sich für mich schämen", meinte er dann nachdenklich und zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Dabei ist er auch nicht besser."
 

"Stimmt, ihr seid beide nicht ganz dicht!" Und das war noch nicht mal gelogen. Langsam hatte sie wirklich das Gefühl, dass er wirklich nicht mehr ganz richtig im Kopf war, ebenso sein Kollege. Aber das war nicht schlimm. Wenn alle gleich wären, wäre es doch mehr als langweilig.

Dennoch... Fakt war, dass ihm doch etwas peinlich sein konnte. Die Handtuchaktion im Flur war ihm wirklich peinlich gewesen. Bei ihr war es genauso.
 

Das war nicht von der Hand zu weisen und mochte vielleicht daran liegen, dass Ben ihn bis dato noch nicht zu so etwas gezwungen hatte. Allerdings wäre es auch neu, wenn so etwas in den Spielen, die sie testeten, vorkommen würde.

Als er den Job angenommen hatte, hatte er allerdings auch noch nicht damit gerechnet, eines Tages als Batman, Narr oder überdimensionaler Marienkäfer vor die Kamera hüpfen zu müssen.

"Da könntest du unter Umständen recht haben", gestand er grinsend ein und überflog kurz die Kommentare, die unter dem Video zu sehen waren und in denen Ben ("Boss") verkündete, dass Sanji ("Cookie") am Montag sein blaues Wunder erleben würde, dass Lysop ("Hero") an und für sich aber ganz gute Arbeit geleistet habe.
 

Auch Tashigi überflog den Text, zog skeptisch die Augenbrauen zusammen und fragte sich, wer jetzt genau den ordentlichen Arschvoll bekam.

Kurz drehte sie den Deckel ihrer Sprudelflasche wieder ab, als sie auf die Uhr unten in die Ecke blickte. Es war schon relativ spät. Zwar war sie etwas müde, musste sich aber noch um sein "Bett" kümmern, wenn er denn nun bleiben würde. Ihn zu fragen traute sie sich nicht.
 

"Lysop hat die Nicknames erstellt. Eine Schande, dass wir nicht mal das selber machen durften. Der traut uns auch gar nichts zu", erklärte Zorro schmunzelnd. Er selbst hätte sich bestimmt niemals 'Marimo' genannt, aber die Langnase hatte es urkomisch gefunden.

Dann kratzte er sich kurz am Hinterkopf, öffnete die Favoritenliste und klickte das nächste Video an - immerhin hatte sie Outtakes sehen wollen und kein Making Off, also würde sie das auch bekommen.
 

Abwehrend hob sie die Hände. Wenn es ihm wirklich zu lächerlich und zu peinlich war, dann hatte das noch Zeit.

"Hey, du musst mir das nicht zeigen, wenn du nicht willst."

Eigentlich hatte sie ja was gut bei ihm, aber sie wollte weiß Gott nicht, dass es ihm unangenehm war. Okay, im Laden war ihr seine Aktion auch irgendwie "unangenehm" gewesen. Aber man sollte etwas nicht mit Gleichem vergelten.
 

Nachdem er das Video irgendwie zum laufen gekriegt und sich wieder zurückgelehnt hatte, schwankte er immer noch zwischen zwei Optionen: den Einwurf ihrer Seite ignorieren oder tatsächlich darauf eingehen?

Wie oft sollte er es denn noch sagen?!

"Wenn ich wirklich nicht wollte, dann hätte ich den PC schon längst ausgeschaltet. Außerdem ist es für dich vermutlich ratsam zu wissen, mit wem du dich so rumtreibst", meinte er schließlich schmunzelnd.
 

"Glaub mir, wenn du mir zu verrückt wirst, schmeiße ich dich aus meiner Wohnung oder verhafte dich." Wieder fing sie an zu grinsen und konterte seinen Kommentar.

"Immerhin solltest du wissen, mit wem du dich hier abgibst, nicht umgekehrt!"

Dann lehnte sie sich ebenfalls zurück und betrachtete den Bildschirm.
 

"Ich glaub, das ist am Freitag ziemlich deutlich geworden...", gab er grinsend zurück und verschränkte wieder die Arme im Nacken.

Er erinnerte sich da an so einige Drohungen, die sie ihm oder anderen bereits an den Kopf geworfen hatte, und auch wenn sie sie bisher nicht wahr gemacht hatte, war er sich ziemlich sicher, dass sie dazu in der Lage wäre, sollte es einmal unvermeidlich sein.

Und er wollte nicht unbedingt anwesend sein, wenn sie Ace tatsächlich mal die Eier an den Oberschenkel tackerte.
 

Tashigi grinste breiter und höhnischer, erinnerte sich auch an ihre Drohungen und überlegte, wo denn nun ihr Tacker war. Wenn der nicht auffindbar wäre, müsste sie wohl oder übel den Sekundenkleber nehmen, machte eigentlich schmerzlich auch keinen Unterschied.

"Freitag war harmlos...", beichtete sie und erinnerte sich schon an ganz andere, fiesere Drohungen, die manchmal sogar wahr wurden. Aber das war so eine Sache, über die sie lieber nicht anfing zu erzählen.

Sie wartete nur darauf, dass die Moderation der beiden zu Ende ging und sie sich in Ruhe die Outtakes ansehen konnte.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#20
 

Ben:

*checkt das neue Material*

*knackt mit den Fingern*

*hat Sanjis Grimasse durchaus bemerkt*

Na warte...

*verbissen murmel*

*auf die Tastatur hämmert*
 

Mihawk:

*ist bei ihm zu Besuch*

*schmunzelt amüsiert*

*blättert Zeitung um*

Sei nicht so streng mit ihnen...

*bemerk*

Finde die Wahrheit

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Und? Woran lag's diesmal? o__Ô
 

Lady_Tashigi: An Pups! =P
 

blumenpups: Allerdings. Aber dafür ist "Brownie Boys" auch endlich online.
 

Lady_Tashigi: Guckst du da: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/409204/252283/
 

blumenpups: Viel Spaß beim Lesen allerseits!
 

Was gibt es sonst noch so zu sagen?
 

@ Marimo_PB: Ja, Zorros Vergangenheit ist ein wenig gemein, das gebe ich zu. Aber die Outtakes machen das doch wieder wett, oder? Hoffe, du bist zufrieden mit dem OS und er entschädigt dich für die lange Wartezeit darauf ;D
 

@ Alwena93: .////////////////////o Schankedön!!!!!!!!!!!!!!!!!!! *wissen gar nicht, was wir sagen sollen*
 

@ Painapuru-Aily: Glückwunsch zum Familienzuwachs! Und dir auch Dankeschön =//D Aber die Kommi-Schreiber, die wir haben, sind toll, und das ist es doch, was zählt oder? :D
 

Genug geschwafelt.

Viel Spaß beim Lesen und nicht so drängeln an der SB-Theke ^_~
 

Kapitel 21: Finde die Wahrheit
 

Dann wollte Zorro lieber nicht wissen, wie besonders fiese Drohungen bei ihr aussahen. Aber eigentlich...war er da ja auch nicht besser. Und Ace konnte von Glück sagen, dass er seine nicht allzu oft wahr machte. Aber wenn, dann richtig.

Schließlich war die Anmoderation zu Ende und die Outtakes konnten beginnen.
 

"In der Produktion von Spielkinder zeigt die Crew immer wieder, wie zuverlässig und verantwortungsbewusst sie ist, stellt ihre unnachahmliche Teamfähigkeit zur Schau und stellt ihre Professionalität eindrucksvoll unter Beweis.

Allerdings geht selbst bei uns profihaften Vollprofis mal was schief, und wie das dann ausschaut, das lässt sich doch am Besten anhand von unverfälschten Beweisen zeigen", plapperte die Backgroundstimme munter drauf los, bevor die ersten Ausschnitte gezeigt wurden, in dem sich Zorro vergeblich darum bemühte, seinen Monolog richtig auf die Reihe zu kriegen.

Eingekleidet in eine Militäruniform und mit einem Stock in der Hand versuchte er mit todernster Miene, seinen Schlachtplan zu erläutern, scheiterte jedoch gnadenlos über seine eigenen Versprecher.

"Man muss den Feind von – den scheiß Spieler muss man angreifen!“

"Man muss den Feind von der Ostfront - aaaaach, FUCK!"

"Man muss den Feind - zum wievielten Mal hab ich das jetzt gesagt?!"

"Man muss den Feind von-...okay, noch ein Mal."

"Man muss den Feind von der Ostfront aus angreifen, um ihn-" "AAAAAHAHAAAAAAAA! Schon wieder!!"
 

Als die Stimme ertönte, fing Tashigi an breit zu grinsen. Da war sie mal gespannt, wie bei den Deppen die Outtakes waren!

Schon beim dritten Fehlschlag der Moderation musste sie schon anfangen heftig zu lachen. Diese ernste Miene, das lächerliche Kostüm und dann noch die laufenden gleichen Versprecher. Er bekam es einfach nicht auf die Reihe!

Und bei jedem Fehltritt musste sie nur heftiger lachen. Selbst sie hätte so was hinbekommen - wenn sie nicht über irgendein x-beliebiges Kabel gestolpert wäre…
 

Zorro grinste ebenfalls.

Jetzt im Nachhinein konnte er drüber lachen, aber als sie gedreht hatten, war der Versprecher mehr als ärgerlich gewesen. Besonders, weil er es bestimmt fünfzig Mal vergeigt hatte, ohne überhaupt zu wissen, warum.

Aus purer Verzweiflung hatte Lysop schließlich ein Schild gemalt und es sich über den Kopf gehalten, aber das war bei den Outtakes nicht zu sehen. Oh. War es doch.

(Und er hatte es trotzdem noch drei weitere Male nicht hinbekommen. Einmal wegen dem Versprecher, zwei Mal, weil er lachen musste.)
 

Als er es endlich geschafft hatte, hörte man kurz das erleichterte Aufatmen der Crew, bevor die beiden Moderatoren schließlich vor ihrem altbekannten Set gezeigt wurden, wo Sanji gerade verkündete, wann irgendein lang erwartetes Spiel endlich auf den Markt kommen würde.

"Auf dem März, im PC...", verkündete der Blonde selbstsicher und blickte erst angemessen verwirrt in die Kamera, als Zorro neben ihm losprustete und sich wegdrehte.

"Das war dumm", stellte er dann fest, fuhr sich kurz über die Stirn und zuckte dann mit den Schultern. "Noch mal?"
 

Auch Tashigi brauchte einige Sekunden, bis sie den Versprecher bemerkte.

"Oh Scheiße, das war wirklich dumm!", lachte sie nur und schaute weiter auf den Bildschirm. Es wäre nur halb so witzig gewesen, wenn neben dem Blonden Lorenor nicht so heftig gelacht hätte. Seine Lache war echt ansteckend und dass Sanji so dumm aus der Wäsche schaute, unterstrich die ganze Situation noch einmal mit einem extra dicken Lach-Weg-Strich!
 

"Tja, da hat er ausnahmsweise mal die Wahrheit gesagt", stimmte der Grünhaarige ihr lachend zu und nutzte die Tatsache, dass sie von dem Video abgelenkt war, um ein paar Zentimeter näher mit dem Stuhl an sie ranzurutschen.

Damit er einen besseren Blick auf den Monitor hatte, selbstverständlich.
 

Zorro stand in der Nahaufnahme und man sah ihm nur allzu deutlich an, dass er krampfhaft versuchte, sich an den Text zu erinnern.

"Zurück zur gewohnten...Scheiße!!", fluchte er dann und im Hintergrund konnte man die Crew kichern hören. Sie versuchten es erneut - mit mäßigem Erfolg und einem noch größeren Patzer.

"Zurück zur gewohnten Seriosität", verkündete der Grünhaarige, wollte für Sanji Platz machen, stolperte über ein Kabel und krachte lautstark auf den Boden.
 

"...XBox Version", sagte Sanji, verzog dann das Gesicht und stapfte trotzig wie ein Kleinkind auf den Boden. "Mann!!!"
 

"...XBox Version", sagte Sanji erneut, verzog das Gesicht und blickte seinen Partner so giftig an, als wäre es seine Schuld.

"PC-Version?", half dieser zuvorkommend nach und die Blicke des Blonden wurden noch ein bisschen düsterer. "Das weiß ich selbst, du Idiot!!"

"Warum sagst du's dann nicht?"
 

"...XBox Version", sagte Sanji - schon wieder - bevor er beschloss, lieber gar nichts mehr dazu zu sagen.

Geflissentlich deutete Zorro auf den frustrierten Kerl neben sich. "Habt ihr das aufgenommen für die Outtakes? Er verkackt es immer, nicht ich!"
 

Dass Lorenor noch näher mit einem Stuhl ranrückte, bemerkte die Polizistin vor Lachen nicht. Sie legte einfach nur eine Hand auf die Stirn und schüttelte leise lachend den Kopf.

Unfassbar, was beim Dreh so alles schief gehen konnte. Text-Verpatzer und Stolperein waren da mehr als vertreten. Da war der Drehtag, an dem sie da war, nichts dagegen.

Auch Sanji schien so seine Probleme mit dem Text zu haben.

"Er 'verkackt' es genauso wie du!"
 

'Unfassbar' war so ziemlich genau das Wort, das Zorro auch benutzt hätte. Ben hätte wahrscheinlich eher 'frustrierend' genommen und Lysop 'Urkomisch' - das sah wohl jeder irgendwie anders, aber auf jeden Fall war es gut so.
 

Beim Dreh eines GTA-Teils schlenderte Sanji betont lässig auf einen an der Straße parkenden Wagen zu und erläuterte die Grundregeln des Spiels.

"Und wenn ihr einen anderen Wagen wollt, dann müsst ihr bloß den Besitzer eines anderen Wagens heraus bitten...-", erklärte er und wollte die Fahrerseite öffnen. Vergeblich.

Irritiert blinzelnd lugte der Blonde in das Innere des Wagens hinein und erblickte Zorro, der lachend im Fahrersitz lehnte. "Hat nicht geklappt, wa?"

"Wieso schließt du den Wagen ab, Idiot?!"

"Weil's lustig ist!"

"SCHWACHKOPF!!!!"
 

Die junge Polizistin lachte sich halb tot, als Sanji so fluchen musste. Verständlich, aber sau komisch!

Wieder schüttelte sie leicht den Kopf. Die beiden waren echt mehr als bekloppt im Kopf. Kein Wunder, warum deren Chef so gereizt sein konnte. Sie hatten wohl nur Blödsinn im Kopf! Und zwar wirklich nur!

"Ihr seid echt bescheuert!", murmelte sie leise und grinste dabei.
 

"Erzähl mir was Neues", grinste der Grünhaarige zurück und ließ seinen Blick auf dem Bildschirm ruhen, über den noch anderweitige Versprecher und Ausfälle flimmerten, bevor es schließlich mit einem kleinen Interview endete.
 

"Schämt ihr euch eigentlich gar nicht?", fragte die mysteriöse Stimme aus dem Hintergrund, die Zorro problemlos seinem Arbeitskollegen Gonzo zuordnen konnte, der meistens für die Hintergrunderläuterungen zuständig war.
 

Sanji grinste flüchtig. "Ganz ehrlich? Ich schäme mich für Zorro. Der Idiot macht alles, was nur ansatzweise verrückt klingt, wie so eine Maschine, ohne Sinn und Verstand."
 

Der Grünhaarige kratzte sich am Hinterkopf und blickte unschuldig in die Kamera. "Ich werde ja gezwungen!", informierte er das geneigte Publikum.
 

"Wie so ein Tier", vervollständigte Sanji seine Einstellung zu diesem Thema, bevor die dümmsten und lächerlichsten Mitschnitte von Zorros Fehltritten gezeigt wurden.
 

Dümmlich in die Kamera grinsend, in einem Mittelalter-Kostüm und in grünen Strumpfhosen.

Gerade dabei, sich einen Hamburger wild in den Mund zu stopfen und wie er die Hälfte dabei verlor.

Der spektakuläre Sturz über das Geländer einer Brücke und sein gnadenlos komischer, überraschter Gesichtsausdruck, bevor er sieben Meter in die Tiefe und damit auch ins Wasser fiel.

Zusammen mit Sanji im kompletten Safari Outfit auf der Flucht vor einer Plüschgiraffe.

Bei einem sinnlosen Tanz im Gemüsekostüm.

Und schlussendlich noch einmal sein gescheiterter Versuch, im Batman Kostüm einen Pfannkuchen in der Luft zu wenden.
 

Das war's. Ende.

Tashigi konnte nun wirklich nicht mehr. Das war einfach zu viel für ihre schwachen Nerven. Fassungslos legte die junge Frau die Arme auf den Tisch, der vor ihr stand, vergrub ihr Gesicht darin und lachte so heftig, dass ihr wieder die Tränen kamen.

Die Schnitte waren einfach so sau komisch und die Musik, die anscheinend die Langnase druntergelegt hatte, war mehr als passend. Hervorragend für die dümmlichen Kommentare uns Aktionen.
 

Obwohl er diese Szenen schon so oft gesehen hatte, konnte er bei Tashigis gnadenlosem Lachanfall einfach nicht anders, als selber wieder loszuprusten.

Es war ihm schnurzpiepegal, dass sie ihn vermutlich jetzt für den größten Vollidioten auf diesem Planeten hielt, denn irgendwie tat es verdammt gut, sie so ausgelassen zu sehen und er konnte nicht abstreiten, dass ihm das gefiel.

Nach einer Weile tätschelte er ihr die Schulter, immer noch mit seinem unterdrückten Lachen kämpfend. "So schlimm?"
 

Tashigi, die immer noch lachen musste, es aber schon etwas besser geworden war, streckte nur den Daumen aus, um ihm klar zu machen, dass alles okay war. Sogar mehr als okay!

Mit leicht geröteten Augen raffte sie sich wieder auf und fuhr sich mit dem Handrücken über die noch nassen Augenwinkel.

"Ohhhhohoh Mann... Ihr schafft mich noch!", gestand sie und musste nur wieder leise lachen.
 

Der Grünhaarige grinste breit. "Das ging aber schnell. Ich hab gedacht, du wärst taffer", frotzelte er munter drauf los und klickte dann das geöffnete Fenster weg.

"So. Du hast anscheinend genug für's erste", meinte er dann und lehnte sich wieder zurück. Noch mehr sinnloses Herumhampeln wollte er ihr lieber nicht antun, sonst klappte sie ihm noch zusammen.

"Och, schade! Gerade wo's so witzig war...", grinste sie nur und fuhr sich mit dem Ärmel über die verheulten Augen. Aber gut, den Rest konnte sie sich auch noch angucken, wenn sie allein war.

Sie seufzte wohlig auf, raffte sich von ihrem Platz auf und ging Richtung Küche. Sie hatte immer noch nichts gegessen, da sie ja fast den ganzen Tag verschlafen hatte. Dennoch war sie etwas müde, aber dafür ziemlich hungrig.

"Hunger?"
 

Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr auf dem Desktop und stellte überrascht fest, dass es tatsächlich schon ziemlich spät war. Wenn sie ihn bis jetzt noch nicht rausgeworfen hatte, war sie entweder noch nicht müde oder hatte nichts dagegen, wenn er den Rest der Nacht hier verbrachte, und das wertete er irgendwie positiv.

Überrascht blickte er auf, als sie ihm aus der Küche etwas zurief, und erst dann fiel ihm auch auf, dass sein Magen knurrte. "Ein bisschen", rief er zurück, rappelte sich auf die Beine und taperte in Richtung Küche um zu sehen, ob sie Hilfe bei irgendwas brauchte.
 

Ein bisschen?! Das reichte ihr, um einen Blick in den Kühlschrank zu werfen. Überlegend streckte sie den Kopf in den Schrank und überlegte, was man jetzt noch essen könnte. Es dauerte etwas, bis ihr einfiel, dass sie noch Kroketten im Tiefkühlfach hatte. Wenn Ace sie letztens einkaufen gelassen hätte, hätte sie ihm mehr anbieten können. Da dies jedoch nicht der Fall gewesen war, blieb ihr nichts anderes übrig als den Ofen für die Kroketten anzuschmeißen. Doch bevor sie das tat, warf sie Lorenor nur die Tüte zu.

"Bock auf Kroketten? Was anderes fällt mir nämlich gerade nicht ein."
 

Reflexartig fing er die kalte Tüte auf und warf einen kurzen Blick auf den Aufdruck.

"Machst du Witze? Wenn Sanji sich nicht um mich kümmern würde, als wäre ich ein Kleinkind, würde ich mich von nichts anderem ernähren", gab er dann schmunzelnd zurück und lehnte sich an den Türrahmen an, während er gedanklich noch darüber nachdachte, ob es wohl schlau wäre, nachzufragen ob er heute hier bleiben sollte oder nicht.

Aber alles hin- und her denken brachte ihn der Lösung auch keinen Schritt weiter, also beschloss er kurz darauf, sie einfach mal zu fragen.

"Sag mal...willst du mich loswerden oder kann ich den Rest der Nacht hier bleiben?"
 

Tashigi lugte hinter der Kühlschranktür zu ihm rüber. Sie sah etwas perplex aus der Wäsche, wunderte sich etwas, dass er sie so direkt fragte und bekam sogar eine leichte Röte um die Nase. Um ihren Kopf wieder halbwegs abkühlen zu können versteckte sie letztendlich den Oberkörper wieder hinter der kühlen Tür und fischte das Ketchup aus dem kalten Gefängnis.

"Also ich... hab kein Problem damit, wenn du bleibst."

Tashigi war ziemlich froh darüber, dass er sie auf dieses Thema ansprach. Sie hatte sich nun über zwei Stunden den Kopf darüber zerbrochen, wie sie Lorenor fragen sollte. Endlich erübrigte sich das "Problem". So musste sie sich wenigstens keine weiteren Gedanken darüber machen.
 

Er lachte innerlich, als sie ihn über die Kühlschranktür so merkwürdig musterte und anschließend der Salami mitteilte, dass er gerne bleiben könnte. Anscheinend war er nicht der einzige gewesen, der sich darüber Gedanken gemacht hatte, und das freute ihn.

"Gut...danke. Brauchst du Hilfe?"
 

Als Tashigi das Ketchup auf den Tresen gestellt hatte, lächelte sie nur und ging auf ihn zu, trat an ihn heran und nahm ihm wieder die Packung ab.

"Wie gesagt, bin ein großes Mädchen..." Dann ging sie zu ihrem Ofen und wärmte diesen schon mal vor. Sie hatte ihm schon mal erklärt, dass sie bei solchen Lappalien nun wirklich keine Hilfe brauchte, im Gegenteil. Er sollte sich einfach besser setzen, den Rest würde sie schon hinbekommen. Immerhin waren es nur Kroketten. Was sollten sie auch schon groß machen. Ihr entgegen springen? Wohl kaum!
 

Zorro teilte wahrscheinlich als einziger die Meinung, dass solch ein Angriff durchaus denkbar wäre, verzog sich aber brav zurück ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen.

Über den Bildschirm des Fernsehers war immer noch das Standbild der DVD zu sehen, auch wenn er keine Ahnung hatte, welcher Film das überhaupt gewesen war.

Mangels Alternativen machte er es sich bequem und ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer gleiten, auf der Suche nach irgendwas interessantem, aber da das Zimmer genauso ordentlich war wie alles andere in dieser Wohnung, fand er zumindest auf Anhieb nichts bestimmtes.
 

Inzwischen kümmerte sich Tashigi um das Essen. Die Kartoffelspeise landete auf dem Blech, das sie dann in den Ofen schob. Dann griff sie nach der Eieruhr, das auf dem Regal stand und stellte die Minutenzahl ein.
 

In ihre Gedanken vertieft betrachtete sie nun das tickende Ei, stellte dieses dann aber nach einigen Sekunden auf den Tresen neben der Ketchup-Flasche ab.

Ob es nun wirklich so gut war ihn über Nacht bei sich zu behalten? Sie wollte nicht, dass er einen falschen Eindruck von ihr bekam. Aber andererseits... Sie konnte Lorenor nicht einfach wieder in seine Wohnung gehen lassen. Sie war viel zu ramponiert. Dafür hätte sie Ace wirklich noch ordentlich in den Arsch treten sollen!
 

Hätte er gewusst, dass sie sich solche Gedanken über sein Bleiben machte, hätte er wahrscheinlich seine drei restlichen Flaschen genommen und wäre gegangen, um ihr die Situation zu erleichtern. Und das, ohne in irgendeiner Weise gekränkt zu sein.

Immerhin kannten sie sich wirklich erst seit zwei Tagen, auch wenn es ihm bereits jetzt so vorkam, als würden sie sich seit Jahren kennen und jegliche Bedenken konnte er irgendwo sicherlich nachvollziehen.
 

Da er das allerdings eben nicht wusste, blieb er wo er war und spielte mit einem Kissen herum, während er auf sie wartete.
 

Auch wenn Tashigi sich den Kopf darüber zerbrach, sie wollte, dass er blieb. Nur wollte sie keinen falschen Eindruck hinterlassen.
 

Leise seufzend strich sich Tashigi die Haare zurück hinter das Ohr und ging zurück ins Wohnzimmer. Auf den Weg dorthin musste sie sich einmal gründlich strecken, trat ein und setzte sich wieder neben ihn auf das Sofa.

Skeptisch sah sie auf den Bildschirm vor sich. Sie hatte eigentlich nichts von diesem Film mitbekommen und mittendrin einfach weiter schauen war auch nicht grade das Wahre. Also nahm sie wieder die DVD's an sich und drückte die Lorenor in die Hand.

"Hier, ich hab gerade schon einen ausgesucht."
 

Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, stoppte er in seiner Tätigkeit, das Kissen zu malträtieren und ließ sich bereitwillig die DVD's in die Hand drücken, nur um dann wahllos einen herauszuziehen und ihr entgegen zu halten.

"Da!" So schnell ging das eben.

Nur merkte er nicht, dass das Fluch der Karibik war...
 

Tashigi ließ den Kopf hängen, sah ihn dann skeptisch an und verschränkte die Arme.

"Scherzkeks...", meinte sie nur und deutete auf das Cover. Entweder war der Kerl echt faul oder es war ihm schlichtweg egal, was sie sich ansahen.
 

Zorro blinzelte irritiert, warf dann einen Blick auf das Cover und verdrehte die Augen wegen seiner eigenen Dummheit.

Dann legte er den Film bei Seite und warf zumindest einen Blick auf die verschiedenen DVDs, bevor er schließlich einen herauszog, der einen ganz guten Eindruck machte.

"Besser?`", schlug er vor und grinste leicht schief.
 

Sie grinste nur schief, zog etwas die Schultern ran und legte die CD ein. Warum nicht gleich so?
 

= = =
 

Mittlerweile war der Film zu ende, die Kroketten gegessen und die leeren Mägen gefüllt.

Als der Abspann des Filmes lief, raffte sich Tashigi aus der Polsterung auf und musste sich erstmal strecken. Der Film war gut, aber sie war einfach zu müde, um ihn richtig genießen zu können.

Dann überlegte sie. Sie konnte doch Lorenor nicht einfach auf dem Sofa schlafen lassen. Das war nicht sehr gastfreundlich.
 

Da sein Schlafpensum dank Ace nicht annähernd so erfüllt geworden war, wie er es sich von dem Samstagnachmittag erhofft hatte, fiel es auch Zorro schwer, die Augen noch offen zu halten.

Während dem Film waren ihm bereits einige Male die Augen zugefallen, sodass er nicht sonderlich viel davon mitbekommen hatte. Nicht einmal mehr zum strecken sah er sich in der Lage, außer es käme zu einer Situation, in der 'sich bewegen' zwingend erforderlich wäre. Momentan sah es jedoch nicht danach aus.

Um sich wach zu halten, fuhr er sich mit einer Hand durch das Gesicht und sah Tashigi dabei zu, wie sie sich streckte.
 

Angestrengt fuhr sie sich dann über den angespannten Nacken und zog die Schulterblätter zurück.

"Tut mir Leid, ich hab leider kein Gästebett. Aber du kannst auch ruhig in meinem Bett pennen..." Eingeschüchtert und schief grinsend fuhr sie sich mit derselben Bewegung über den Hinterkopf. Es war ihr egal, ob sie dann auf dem Sofa schlafen musste, oder nicht. Hauptsache ihr Besuch fühlte sich annähernd wohl. Immerhin war das der erste Besuch seit langem wieder, da wollte sie sich nicht so dumm anstellen wie sonst immer.
 

"Vergiss es", gab er träge zurück.

Ganz davon abgesehen, dass er durchaus Gentleman genug war, um Tashigi in ihrem Bett anstatt auf dem Sofa schlafen zu lassen, war er auch zu faul, jetzt noch aufzustehen und sich in das Schlafzimmer zu schleppen.

Wäre ihr Vorschlag gewesen, dass sie zu zweit in dem Bett schlafen könnten, wäre das noch mal was anderes gewesen, aber unter diesen Umständen hatte er gar keine andere Wahl.

"Ich beweg mich heut nicht mehr."
 

Okay, sie kam mehr zu dem Entschluss, dass er wirklich faul war. Sie konnte es ihm bei der Uhrzeit nicht verübeln. Ganz davon abgesehen, dass er zwei anscheinend anstrengende, wenn auch witzige Jobs hatte.

"Gut, wie du meinst...", lächelte sie nur und machte sich auf den Weg um ihm wenigstens eine Decke und ein vernünftiges Kissen zu besorgen.
 

Als sie nach einigen wenigen Minuten wieder ins Wohnzimmer kam, reichte sie ihm das Oberbett. Wenigstens damit konnte sie dienen.
 

Schläfrig nahm er das Oberbett entgegen und schaffte es gerade so, sich aufzusetzen und die Augen offen zu halten, um wenigstens das Nötigste an Kleidung auszuziehen.

Nach Schuhen und Hemd fand er, dass es genug war und ließ sich wieder nach hinten sinken. Eine Nacht in Jeans würde er schon überleben.
 

Hochrot drehte sie sich abrupt um, als er anfing sich das Hemd auszuziehen und verließ mit einen kleinlauten "Gute Nacht!" das Zimmer.

Das wollte sie nicht sehen. Sie hatte letztens schon genug Blicke unter sein Hemd erhaschen können. Auch, wenn nicht so viel Haut zu sehen war, es war genug für einen Monat. Und noch mehr würde sie wohl kaum verkraften, sonst würde sie wohl diese Nacht nicht mehr zur Ruhe kommen.
 

Sie schluckte, ging in ihr Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich, nur um sich dann leicht gegen diese zu lehnen und sich danach, immer noch mit geröteten Wangen, ebenfalls ihre Bluse aufzuknöpfen und sie achtlos auf das Bett zu werfen. In Gedanken versunken zog sie sich ihr langes Schlafshirt aus dem Schrank und zog es sich über.
 

= = =
 

Irritiert blinzelnd sah er ihr nach. "Nacht", gab er dann viel zu spät und überrascht zurück, als sich die Schlafzimmertür schon längst hinter ihr geschlossen hatte.

Kurz kratzte er sich noch einmal am Hinterkopf, dann zuckte er mit den Schultern und machte es sich bequem.

Mit geschlossenen Augen tastete er dann nach seinem Handy - vielleicht hatte Aya sich mittlerweile ja gemeldet - und ein Blick auf das Display genügte, um ihm klar zu machen, dass sie das nicht getan hatte.

Dafür hatte Sanji ihm eine SMS geschrieben, in der er ihm sowohl derbe Vorwürfe machte, warum zum Geier er nicht zur Arbeit gekommen war, als auch halbwegs besorgt nachfragte, ob alles soweit in Ordnung war.

Zorro beschloss, den blonden Idioten noch ein wenig schmoren zu machen, und nachdem er sich kurz Tashigis Verhalten durch den Kopf hatte gehen lassen, schrieb er ihr schließlich eine SMS.

'Dir auch gute Nacht. Schlaf gut. Und danke. Z.'

Es ihr selbst zu sagen, hätte er wohl nicht geschafft. Nicht nur, weil er zu müde war, um jetzt noch in ihrer Wohnung herumzuirren, auch, weil ihm das wahrscheinlich irgendwie unangenehm gewesen wäre. Warum auch immer.
 

= = =
 

Irritiert fingerte sie aus ihrer Hosentasche das Handy, schüttelte lächelnde den Kopf und antwortete nur mit einem spöttischen, aber ernst gemeinten "Kein Ding ^^".

Sie hatte wohl viel zu voreilig das Zimmer verlassen, aber so war es ihr lieber, als wenn sie weiter zugesehen hätte, wie sich Lorenor entblößte.

Sie grinste nur wieder, als ihr auffiel, wie verrückt diese ganze SMS-Schreiberei eigentlich war.
 

Als sie nun auch ihre Hose ausgezogen und ihre Klamotten weggeräumt hatte, legte sie sich müde und etwas frierend ins Bett.
 

= = =
 

Das Handy immer noch in der Hand, grinste er, als es vibrierte und er ihre SMS las.

Erst dann fielen ihm endgültig die Augen zu und seine Hand entspannte sich, sodass das Handy dumpf auf dem Boden aufschlug, während Zorro in einen tiefen Schlaf fiel.
 

= = =
 

Auch wenn sie gerade noch so unfassbar müde war, jetzt fiel es ihr umso schwerer die Augen zu schließen.

Es war ungewohnt jemanden um sich zu haben, auch über Nacht, aber sie bestritt nicht, dass sie das Gefühl irgendwie mochte. 'Mochte' war sogar mehr als untertrieben.

Erst nach einer halben Stunde fielen ihr ebenfalls die Augen zu und sie dämmerte müde weg.
 

= = =
 

Als die Sonne schon längst aufgegangen war, öffnete Tashigi murrend die Augen und wälzte sich auf die andere Seite, kehrte somit der Sonne den Rücken zu, fing dann an müde zu blinzeln und sich über die verschlafenen Augen zu reiben.
 

Ausgiebig streckend stieg sie aus ihrem Bett und öffnete erstmal ihr großes Schlafzimmerfenster. Die frühe Morgenluft tat gut und ließ sie schneller wach werden.

Erst nach einigen Minuten fing sie an sich langsam und immer noch leicht müde neue Klamotten rauszukramen und sich umzuziehen.
 

Nachdem sich die junge Polizistin umgezogen hatte, öffnete sie leise ihre Schlafzimmertür und tappste barfuss in die Küche, darauf bedacht den Grünschopf nicht zu wecken. Es wäre wohl besser, wenn er sich erstmal ordentlich ausschlafen konnte.
 

Bäuchlings, alle viere von sich gestreckt und ständig in der Gefahr, von der Bettdecke, die sich in jeder erdenklichen und unerdenklichen Weise um ihn gewickelt hatte, erdrosselt zu werden, schlief Zorro den Schlaf der Gerechten.

Er hatte keinen Vertrag damit, in einer fremden Umgebung und auf einer fremden Couch zu schlafen, und das eigentlich auch in keiner Lebenslage.

War noch nie so gewesen und würde wahrscheinlich auch nie so sein. Und meistens konnte ihn dann nicht einmal akute Gefahr wecken. (Sanji pflegte immer zu sagen, er würde selbst ruhig weiterschlafen, wenn die ganze Wohnung in Flammen stünde. Ganz so Unrecht hatte er damit wahrscheinlich nicht.)
 

Aber warum auch immer, diesmal wurde er wach, und zwar bereits, als er die Schlafzimmertür leise quietschen hören konnte.

Mit einem Schlag hellwach setzte er sich desorientiert auf und fuhr sich durch das struppige Haar, blinzelte einige Male und griff dann träge nach seinem Hemd, um es sich anzuziehen und der Polizistin ein wenig Gesellschaft zu leisten.
 

= = =
 

Nach der Sprudelflasche vom Vortag greifend begann sie damit die Tiefkühlbrötchen aus dem Gefrierfach zu fischen und diese dann, nachdem sie die Verpackung weggeschmissen hatte, in den Ofen zu legen.

Dass sie Lorenor dennoch geweckt hatte und dieser anfing sich anzuziehen bemerkte sie nicht sondern fing damit an den Tisch in der Küche zu decken. Erstmal ordentlich frühstücken...
 

Verschlafen rappelte Zorro sich schließlich auf die Beine und taperte in Richtung Küche, wobei er fast auf seinem Handy ausrutschte.

Stirnrunzelnd ging er in die Hocke - wie war das Ding denn auf dem Boden gelandet?! - und steckte es zurück in die Hosenasche, bevor er seinen Weg fortsetzte.

Schließlich lehnte er im Türrahmen und sah ihr dabei zu, wie sie damit begann den Tisch zu decken. "Morgen."
 

Leicht erschrocken hielt sie in ihrer Bewegung inne und sah verwundert zu Lorenor rüber, bevor sie sich weiter an die Arbeit machte.

"Oh, morgen. Ich hoffe ich hab dich nicht geweckt..."

Dabei hatte sie versucht möglichst leise zu sein. Anscheinend war sie nicht leise genug gewesen.
 

Der Grünhaarige schüttelte bloß kurz den Kopf und schlurfte dann zu dem Küchentisch herüber, wo er sich auf einen der Stühle sinken ließ, die Ellbogen auf die Tischplatte stützte und sein Kinn auf den Handflächen ablegte.

"Darf man dir diesmal helfen?", erkundigte er sich dann vorsichtig.
 

Sie lachte leise und warf ihm dann ihren Brotkorb zu. Dann sollte er sich eben um die Brötchen kümmern. Bei ihrer Schusseligkeit würde sie sich sowieso wieder die Flossen verbrennen.

"Du bist echt hartnäckig!"

"Wie Kaugummi unterm Schuh", grinste er dreist und wirbelte den Brotkorb einige Male in seinen Händen hin und her, bevor er ihn schließlich auf dem Tisch abstellte und einen kurzen Blick in den Backofen warf. Aber die Brötchen schienen noch ihre Zeit zu brauchen, und deshalb fand er sich auch nicht gerade nützlich.
 

Grinsend schüttelte sie den Kopf und warf ebenfalls einen Blick in ihren Backofen, bevor sie den Aufschnitt in ihrer Hand auf den Küchentisch legte und sich Lorenor gegenüber setzte.

"Kaugummi trifft's genau!" Mit spöttischem Unterton rückte sie sich ihren Stuhl zurecht und wartete auf ihre Brötchen.
 

Zorro zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Einmal reingerannt kriegt man mich halt nicht mehr los", gab er schmunzelnd zurück und warf dann einen kurzen Blick auf sein Handy, das ihm vorhin beinahe das Leben gekostet hatte.

Drei verpasste Anrufe und fünf SMS.

War ja klar, kaum, dass er schlief, wollten ihn alle erreichen.
 

Zwei der Nachrichten waren von Sanji, die beiden Anrufe ebenfalls und in der letzten SMS teilte Aya ihm mit, dass er sich ja keine Hoffnungen machen sollte, weil sie ihre Worte tatsächlich so gemeint hatte. Außerdem bedankte sie sich ziemlich sarkastisch für Matt's gebrochene Nase und eine relativ schlaflose Nacht. Ein super Start in den Tag.

Dann steckte er das Handy wieder weg - Sanji sollte ruhig weiter schmoren, das hatte er gar nicht anders verdient - und kippelte langsam mit dem Stuhl vor und zurück.

"Gut geschlafen?"
 

"Ja, ganz gut..." Eher kleinlaut und nachdenklich teilte sie ihm ihren erholsamen Schlaf mit. Sein enttäuschter Gesichtsausdruck war mehr als deutlich gewesen, als er die SMS gelesen hatte. Anscheinend hatte sich diese Aya endlich bei ihm gemeldet. Wobei es wohl doch besser gewesen wäre, wenn sie einfach nicht geschrieben hätte.

"Aya, oder?!"
 

Der Moderator blinzelte überrascht. Anscheinend war er für sie ein offenes Buch, und so früh am Morgen konnte er sich nicht entscheiden, ob das nun gut war oder ihn beunruhigen sollte. War ja eigentlich auch egal.

"Hm", bestätigte er brummig und stützte das Kinn auf die Hände. "Sie bedankt sich für Matt's gebrochene Nase und die schlaflose Nacht und bleibt bei ihrer Entscheidung."
 

Seufzend lehnte sich die Polizistin zurück. Wie konnte man nur so herzlos sein? Dabei hatte er sich so herzlich um die Kinder gekümmert.

"Mich geht es zwar nichts an und wahrscheinlich klingt das jetzt auch etwas fies, aber irgendwie kann ich nicht nachvollziehen, was du an der gefunden hast. Ihr passt echt überhaupt nicht zusammen."

Es würde ihm nichts bringen und auch nicht seine Laune heben, aber wenigstens hatte sie das mal loswerden können.
 

Gedankenverloren nickte er zustimmend.

Dann hielt er abrupt darin inne, hob den Kopf und blickte die Polizistin ziemlich entgeistert an. Was hatte sie da gerade gesagt?

Er und Aya...? Nein, oder?

Und dann brach er in schallendes Gelächter aus, verlor das Gleichgewicht beim Kippeln, fiel hinten über und lachte auf dem Boden weiter.
 

Als Lorenor plötzlich unter der Tischkante verschwand, stand sie abrupt auf und linste verblüfft über den Tisch zu ihm runter.

"W-Was ist daran bitte so komisch? Das ist mein Ernst!"

Tashigi presste ihren Mund zu einem schmalen Strich zusammen und kaute etwas auf der Unterlippe rum. Mit so einer Reaktion seinerseits hatte sie irgendwie nicht gerechnet.
 

Obwohl er durchaus bemerkte, dass sie von seiner Reaktion offensichtlich so gar nicht begeistert war oder auch nur ansatzweise offen gegenüber stand, konnte er nicht anders.

Es dauerte mindestens zwei Minuten, bis er es schaffte, sich halbwegs wieder aufzusetzen und das Lachen zu unterdrücken, nur, damit er sofort wieder losprustete, als er in ihr Gesicht blickte.

"Der war gut!", japste er nach ein paar weiteren Sekunden und wischte sich mit einer Hand über die vor Lachen tränenden Augen.
 

Immer noch recht verunsichert von seinem plötzlichen Lachanfall schmollte sie etwas vor sich hin. Was war nur so komisch daran, dass er vor Lachen samt Stuhl zu Boden ging?

Besser sie hätte die Klappe gehalten.

Innerlich schnaufte sie auf, blieb aber immer noch wie angewurzelt stehen und wartete auf eine Aufklärung.
 

Während er sich immer noch schwer atmend und breit grinsend wieder auf die Beine rappelte, sein Lachen unterdrückte und den Stuhl wieder aufstellte, blickte er kurz zu Tashigi, mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.

"Aya ist keine Verflossene von mir", gestand er dann und musste sich heftig auf die Unterlippe beißen, um nicht sofort wieder loszuprusten. "Sie ist meine Schwester."
 

Ungläubig und leicht angewidert blickte Tashigi ihn sprachlos an.

Was sollte sie jetzt davon halten? Er hatte bewiesen, dass er definitiv einen Knacks an der Rübe hat, aber so?!

Sie traute sich kaum zu fragen und versteckte die Frage stattdessen in einer geschickten Umformulierung. "Solange die Kinder nicht von dir sind..."
 

Das Lachen blieb ihm wortwörtlich im Halse stecken.

Irritiert drehte er sich wieder zu ihr herum, und als er in ihr Gesicht sah, konnte er sich von alleine zusammenreimen, was ihr durch den Kopf ging.

Einen Moment lang fehlten ihm glatt die Worte.

Dann schnaubte er ehrlich entrüstet. "Wofür hältst du mich?! Glaubst du wirklich, ich würde mit meiner Schwester – baaaaah, das ist ekelhaft!!!!"
 

"Nun, die Outtakes haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen!", spottete sie, musste aber auch ziemlich grinsen.

Gut, er war bekloppt, aber so bekloppt war er auch wieder nicht.

"Aber dass sie deine Schwester ist, macht es alles nur noch schlimmer." Lorenor und Aya waren sich nicht besonders ähnlich, charakterlich zumindest. Da war es ja für sie logischer, wenn die beiden wirklich mal was gehabt hatten, als festzustellen, dass die beiden Geschwister waren. Für sie war das Zweite irgendwo "sinnvoller".
 

Zorro schüttelte sich immer noch, halb aufgrund der Vorstellung, mit Aya auch nur irgendeine Art von Beziehung zu haben, halb vor Lachen. Dennoch schaffte er es irgendwie, zum Backofen zu gehen und nach den Brötchen zu schauen, die mittlerweile fertig waren.

Während er also nach dem Brotkorb griff und die heißen Dinger rausangelte, schielte er aus den Augenwinkeln zu der Polizistin hinüber. "Warum macht es das noch schlimmer?", hakte er skeptisch nach, denn immerhin konnte er sich nichts vorstellen, was schlimmer wäre als mit Aya auf Tuchfühlung zu gehen.

Er konnte immer noch nicht fassen, dass sie ihm das tatsächlich zugetraut hätte...
 

Fahrig fuhr sie sich über den Nacken.

"Ihr seid einfach so unterschiedlich. Außerdem... Du bist ihr Bruder und damit der Onkel der Kinder. Und dass sie dir so was an den Kopf wirft, ist echt mies." Was so was anging, war doch wohl die Familie an erster Stelle als dieses miese Arschloch von Ex-Freund, oder was auch immer dieser Matt war.
 

Er schmunzelte leicht, während er die letzten Brötchen in den Brotkorb schob. "Wir waren schon immer unterschiedlich. Aya ist die Vernünftige, Bodenständige, Erfolgreiche, während ich das beste Beispiel abgegeben habe, warum man keine Kinder kriegen sollte."

Der Grünhaarige schloss die Klappe des Backofens und stellte den Korb wieder zurück auf den Tisch. "Und ich habe ihrem Mann vor den Augen der Kinder die Nase gebrochen - ein bisschen kann ich sie ja verstehen. Ich geb' eben nicht unbedingt 'ne gute Vaterrolle ab."
 

"Soll das ein Witz sein?!" Mürrisch lehnte sie sich gegen den Tisch und verschränkte die Arme.

"Du bist alle Male ein besserer Vater als der Vollpfosten mit der großen Schnauze. Und ob deine Schwester die beste Mutter ist, sei auch mal dahin gestellt. Was sollen das für Eltern sein, die sich nicht um die Kinder kümmern?" Sie hatte gesehen, wie toll er sich um die Kleinen gekümmert hatte. Da konnte er das, was er gerade gesagt hatte, doch nicht wirklich ernst meinen.
 

Leicht erstaunt blickte er sie an und spürte, wie er leicht rot um die Nase herum wurde.

"Danke", grinste er dann und kratzte sich verlegen am Nacken, bevor er sich zögernd wieder auf einen der Stühle sinken ließ.

Leider half das alles auch nichts, Aya war mindestens genauso stur wie er und solange sie nicht unbedingt zwingend auf ihn angewiesen war, würde er wohl oder übel irgendwie ohne die Kleinen zurecht kommen müssen - ganz egal, ob ihm das schmeckte oder nicht.
 

Sie lächelte nur knapp, tat es ihm gleich und setzte sich letztendlich auch wieder auf ihren Platz. Aber alles das, was sie ihm gesagt hatte, war ihr voller ernst gewesen.

Ihr würde noch irgendwas einfallen, um ihm zu helfen. Sie mochte es nicht, wenn er so niedergeschlagen war. Sie mochte den Lorenor, den sie gestern auf ihrem Bildschirm gesehen hatte. Der immer gut drauf war und anscheinend jeden Scheiß mitmachte. Und nicht der, der ihr jetzt gegenüber saß und Trübsal blies.
 

Aber der Lorenor auf dem Bildschirm war eben auch nur der Lorenor auf dem Bildschirm - üblicherweise hatte er solche Probleme einfach nicht, da fiel es leicht, die kleinen Unebenheiten des Alltags zu ignorieren und sich von der guten Laune anstecken zu lassen. Jetzt war die Sache ein wenig komplizierter, aber irgendwie würde sich das sicher auch wieder einrenken. Denn mittlerweile konnte er sich ein Leben ohne seine Nichten und seinen Neffen wirklich nicht mehr vorstellen.
 

Dann beschloss er, das Thema wieder auf etwas Unverfänglicheres zu lenken. "Die Outtakes haben also einen bleibenden Eindruck hinterlassen?", hakte er leicht grinsend nach und lehnte sich wieder etwas zurück.

Wenn sie ihm sogar Inzest zutraute, wollte er wohl lieber gar nicht wissen, was genau das für ein Eindruck war...
 

Sie lachte nur etwas und wartete darauf, dass die Brötchen endlich genug abgekühlt waren.

"Ohne meinen Anwalt sag ich nichts mehr..." Ja, er war schon irgendwie verrückt im Kopf, aber Inzest traute sie ihm nun wirklich nicht zu. Es war mehr ein Witz gewesen. Aber eigentlich war die ganze Situation ein Witz gewesen.
 

"Dann wird das ja eine sehr einseitige Unterhaltung", grinste er und angelte sich dann ein Brötchen aus dem Korb, schnitt es auf und reichte es ihr herüber.

"Wenn du Lust hast, kannst du ja noch mal mit zum Dreh kommen, irgendwann", schlug er dann vor, während er sich selbst ein Brötchen aufschnitt.
 

Dankend nahm sie das Gebäck entgegen und griff nach der Butter.

"Je nach dem, wann ich immer arbeiten muss. Außerdem will ich euch nicht beim Dreh behindern. Ich guck mir lieber die Outtakes an!" Mit einem höhnischen Grinsen schmierte sie sich ihr Brötchen und langte nach der Wurst.
 

"Wann musst du denn immer arbeiten?", hakte er grinsend nach und begann ebenfalls damit, sich sein Essen zu Recht zu Zimmern.

Ganz davon abgesehen, dass sie sie beim Dreh überhaupt nicht behindern würde - das taten sie schon von ganz alleine - war es zehn Mal besser, die Outtakes live mit zu erleben, als sie sich am PC oder im Fernsehen anzusehen.
 

Angestrengt fing sie an nachzudenken. Gute Frage!

"Ich glaube ich bin ab morgen mit der Nachtschicht dran."

Dieser Gedanke gefiel ihr ganz und gar nicht. Die Frühschicht war ihr um einiges lieber, als sich mit Besoffenen oder Randalierenden rum zuärgern. Und meist war dann der restliche Tag nichts mit ihr anzufangen und ließ sich einfach nur in's Bett fallen.
 

"Mies", stellte er treffend fest und zuckte dann gleichgültig mit den Schultern, auch wenn es ihm eigentlich gar nicht so egal war.

Eigentlich fand er es sogar ziemlich schade, dass es dann diese Woche wohl eher nichts damit werden würde - er hätte sich darüber gefreut. Irgendwie.

Dann ging er dazu über, seine eigenen Termine durchzugehen. Wenn sich an dem Plan im Laufe der letzten 56 Stunden nichts mehr geändert hatte, dann würde am Dienstag und Freitag gedreht werden - den Rest der Woche würden sie alle in der Redaktion hocken und das Skript austüfteln, Szenen schneiden, über Spiele diskutieren, Scheiße bauen, Brainstorming betreiben, Ben ärgern, Scheiße bauen und Requisiten basteln.
 

Mies' war sogar noch glimpflich ausgedrückt. Sie hasste die Nachtschicht. Aber nun gut, es gehörte nun mal zu ihrem Job, ob es ihr passte, oder nicht.

Grübelnd biss sie in ihre Brötchenhälfte und zog ihr Diensthandy aus der Hosentasche. Bisher hatte sich noch niemand gemeldet und das war gut so.

"Was ist mit dir? Musst du nicht wieder zum Set oder ins Palace?" Vielleicht konnte sie sich mal im Palace blicken lassen und sich eine Cola bestellen. Zwar nur für ein paar Minuten, aber immerhin.
 

Er dachte gespielt angestrengt nach.

"Montag Redaktion, Dienstag Dreh, Mittwoch und Donnerstag Redaktion, Donnerstag Abends Palace, Freitag Dreh und Freitag und Samstag Abend ins Palace", listete er kurz und bündig herunter und zuckte erneut mit den Schultern.

"Du kannst ja mal gucken, wann du Zeit findest. Wenn du willst", setzte er schließlich noch hinzu und tat so, als würde es ihn nicht so diebisch freuen, wenn sie zusagen würde.
 

Ihm schien es egal zu sein, ob sie nun auftauchte oder nicht. Verständlich, er hatte anscheinend alle Hände voll zu tun.

"Sieht man dann...", erwiderte sie nur kurz und biss wieder in ihr Frühstück.

Kurz angelte sie sich die Flasche O-Saft und schenkte sich etwas ein, hielt ihm dann anbietend die Flasche hin, nachdem sie ihr Glas gefüllt hatte.
 

Leicht grinsend nahm er die Flasche entgegen und kippte sich ebenfalls etwas ein, während er überlegte, wie er sicherstellen konnte, dass sie vorbei kam - ob sie nun wollte oder nicht.

"Wenn du Nachtschicht hast, kannst du ja am Donnerstag im Palace vorbeikommen. Ich geb' Saga Bescheid, dann winkt er dich umsonst durch", meinte er schließlich.

Ganz davon abgesehen, dass Saga sie wahrscheinlich sowieso umsonst durchwinken würde, wenn sie in voller Polizeimontur vor ihm stehen würde.
 

"Ich sagte doch, sieht man dann..." Sie wollte nicht, dass er sich darum noch Gedanken machte. Er hatte andere Probleme, da musste sie ihm nicht auch noch an den Fersen hängen.

Außerdem konnte sie ihm nichts versprechen. Je nach dem, wie viel es zu tun gab oder ob Drake überhaupt Lust auf das Palace hätte. Selbst wenn, sie konnte nicht lange bleiben, das stand fest.
 

Zorro verspeiste sein Brötchen, ohne weiter nachzuhaken.

Sie würden das schon irgendwie auf die Reihe kriegen, vorausgesetzt natürlich, sie hatte überhaupt vor, weiterhin Kontakt mit ihm zu pflegen.

Ganz sicher war er sich in dem Punkt nämlich nicht, immerhin kannten sie sich erst knapp drei Tage und zwei davon waren so katastrophal schief gelaufen, dass es ihn nicht wundern würde, wenn er sie abgeschreckt hätte.
 

Von einer Sekunde auf die andere schwang die Stimmung auf eine eher angespannte Linie.

Das hatte sie eigentlich nicht gewollt, aber es war wohl besser so, als dass sie ihm leere Versprechungen machte.

Nachdenklich nippte sie an ihrem Glas und verfluchte sich dafür, dass sie sich noch kein Radio für die Küche besorgt hatte.
 

Nachdem sie, so gut wie die ganze Zeit schweigend, gefrühstückt hatte, fiel dem Grünhaarigen auf, dass er wohl besser mal duschen sollte.

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Kann ich dein Bad in Beschlag nehmen?"
 

Nach einigen Minuten des Schweigens sah sie dann etwas verwundert zu Lorenor auf.

Kurz lächelte sie. 'In Beschlag nehmen'... Warum sagte er nicht gleich 'duschen gehen'?

"Klar, mach nur. Brauchst du noch Handtücher?"

Zorro grinste kurz. "Wäre praktisch, außer du willst, dass ich deine Bude unter Wasser setze", meinte er dann und fuhr sich mit einer Hand durch das ohnehin noch vom Schlafen zerstrubbelte Haar.
 

Leicht lachend rappelte sich Tashigi von ihrem Platz auf und ging voran Richtung Bad.

Nach einigen Griffen in ihren Schrank hielt sie Lorenor einige Handtücher entgegen.

"Hier. Wenn du noch was brauchst, sag bescheid...", lächelte sie ihm nur kurz entgegen und verließ dann das Bad.
 

"Gut, danke", sagte der Grünhaarige und begann, sich auszuziehen, als die Polizistin den Raum verlassen hatte.

Sein Handy und den ganzen anderen Kram (wie Portemonnaie), den er momentan nicht brauchte, hatte er in der Küche liegen lassen.

Fertig ausgezogen hüpfte er dann unter die Dusche und stellte das Wasser an.
 

Während der Moderator sich einshampoonierte, klingelte auf dem Küchentisch munter sein Handy los.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Production
 

#21
 

Matt:

*liegt geschafft im Bett*

*Nase gerichtet und verbunden*

*totmüde*

Willst du drüber reden?
 

Aya:

Nein.

*schnippisch mein*

*könnte Zorro erwürgen*
 

Matt:

Okay....

//Gott sei Dank.//

*hätte sonst flunkern müssen, wie es dazu gekommen war*

*dreht sich auf die Seite*

*döst langsam weg*
 

Aya:

*starrt an die Decke*

Ist ja auch nichts Neues, dass du wegen Zorro ins Krankenhaus musst!

Und wenn du es okay findest, dass er dich als Boxsack benutzt, bitte!

Soll mir doch Recht sein!

...bist noch wach?

*skeptisch fragt*
 

Matt:

*zieht sich die Bettdecke über den Kopf*

Nein...

Nur die Besten sterben jung

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Hat Zorro eigentlich Kopfläuse und/oder Ausschlag und/oder Hautpilz? Warum kratzt der sich ständig?
 

blumenpups: Hm...gute Frage! *Kopf kratz*
 

Lady_Tashigi: Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht... *Kopf kratz*
 

blumenpups: Meinst du, wir haben ihn irgendwie angesteckt? *kratz kratz kratz*
 

Lady_Tashigi: Gut möglich! o___Ô *kratz kratz*
 

blumenpups: Bei nächster Gelegenheit schicken wir ihn zum Arzt! *kratz*
 

Lady_Tashigi: Haben wir doch schon. Bisher nichts festgestellt worden. *kratz kratz*
 

blumenpups: Hm...dann wird's doch ein Hobby sein! *kratz!*
 

Fragen sind...selten geworden in letzter Zeit.

Gibt es denn NICHTS, was euch auf dem Herzen liegt?
 

@ Alwena93: Lady_Tashigi hat gedacht, ich wäre vorm PC eingepennt, als ich die Outtakes geschrieben hab XD Schön, dass sich ihre Sorgen und meine Mühe gelohnt haben. In der Richtung wird's noch mehr zum Lachen geben!
 

@ Marimo_PB: Bitte bitte! Schön, dass er dir gefallen hat =D Ich glaube, Zorro wäre tierisch angepisst gewesen, wenn sie wirklich nein gesagt hätte o__O Aber wer weiß schon so genau, was in seinem Hinterstübchen vor sich geht?
 

@ Chi-girl: *Konfetti durch die Gegend schmeiß & Kaffee aufschüttet*

Herzlich Willkommen bei Spielkinder! Wow! Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass sich irgendjemand noch einmal die Nacht um die Ohren schlägt um unseren Hirnschmalz zu lesen, aber wir sind dir unheimlich dankbar dafür, dass du's getan hast und wir bewundern dein Durchhaltevermögen! Hoffe, wir können dich weiter fesseln und dazu bringen, an der Story dran zu bleiben! ^.~ Diggen Dank!
 

Und was gibt's sonst noch wichtiges?

Wir werden die FF ein wenig umstrukturieren. Also nicht wundern, wenn's demnächst mal etwas länger dauert. Außerdem haben Lady_Tashigi und blumenpups sich in den letzten 3 Wochen 2 Mal gesehen und mindestens 7 Stunden die Storyline ausgearbeitet.

Wem "Brownie Boys" oder "Schall und Rauch" bereits gefallen haben, der darf sich auf etwa 15 weitere One Shots freuen. Bisher.

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 22: Nur die Besten sterben jung
 

Leicht streckend ging Tashigi wieder Richtung Küche, als sie das Klingeln von Lorenors Handy vernahm.

Ein kurzer Blick auf das Display verriet ihr, dass mal wieder Sanji derjenige war, der versuchte, den Besitzer des Handys zu erreichen.

Sie überlegte, zögerte kurz, nahm aber dann doch das Handy an sich und nahm ab.

"Morgen Blondchen!"
 

Sanji, der sich nach der Arbeit krampfhaft noch einige Stunden wach gehalten hatte, damit er seinen minderbemittelten Partner - um den er sich mittlerweile ziemlich gewaltige Sorgen machte, denn es war einfach nicht Zorros Art, sich so lange nicht zu melden - setzte gerade zu einer wütenden Tirade an, als ihm auffiel, dass die Stimme überhaupt nicht Zorro gehörte.

Er brauchte ein paar Sekunden, bis er meinte, die Stimme der Polizistin zu erkennen, und selbst dann erschien ihm diese Idee so absurd, dass er lieber noch mal nachhakte. "Tashigi? Süße, bist du das?"
 

"Ehhh... ja?!"

Sanji schien etwas verwundert zu sein, dass sie sich am Hörer meldete. Tashigi konnte nur zu gut nachvollziehen, dass der Bonde gerade mehr als verwirrt war.
 

Okay.

Das war zumindest mal was anderes, als wenn irgendeine Krankenschwester dran ging und ihm geduldig erklärte, dass Zorro einige Stunden vorher von einem Auto angefahren war oder so. Das hatte es nämlich auch schon gegeben. Der Grünhaarige war prädestiniert für solche Art von Unfällen.

"Morgen! Ist der Idiot irgendwo in der Nähe? Ich würd ihm nämlich gerne den Arsch aufreißen..."
 

"Is' gerade etwas schlecht...", gestand sie und machte Anstalten sich am Hinterkopf zu kratzen. Nur zu gut, dass Sanji es nicht sehen konnte. "Er ist gerade unter der Dusche. War 'ne lange Nacht...
 

Darauf wusste Sanji erst einmal nichts mehr zu sagen, was unter anderem auch daran lag, dass ihm die Kinnlade herunterklappte.

Gut, er hatte zwar schon vorher so seine Vermutungen gehabt, aber dass das so schnell ging, damit hatte selbst er nicht gerechnet. Jetzt wusste er zumindest, warum Zorro die Arbeit hatte sausen lassen. Sex war ja auch alle Mal besser als irgendwelche Jungspunde zu bedienen.

"W-Was...? Naja, das erklärt einiges..."
 

Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen.

Sie hatte ihm noch nicht mal erklärt, was eigentlich passiert war und trotzdem "erklärte es einiges"?!

Naja, wahrscheinlich hatte Zorro ihm letzte Nacht noch eine SMS geschrieben.

"Soll ich ihm was ausrichten?"
 

Es wunderte Sanji schon, dass sie so locker darüber sprach, aber jeder hatte da wohl seine eigene Grenze, und das ging ihn auch eigentlich überhaupt nichts an.

Wahrscheinlich hatten sie nur nachgeholt, wobei er sie gestern früh gestört hatte. Kein Wunder, dass er sich nicht gemeldet hatte, offenbar hatte Zorro alle Hände voll zu tun gehabt.

"Ähm...ja, sag ihm bitte, er soll sich mal melden, wenn ihr nicht zu...beschäftigt seid, immerhin sollte ich da sein, wenn er irgendwann vor der Tür steht. Und er hat sich ja seit gestern Abend nicht mehr gemeldet und ich wollte eigentlich wissen, wie das Essen...auch egal. Sag ihm er soll anrufen, ja?"
 

Kurz lachte sie leise auf, als Sanji so krampfhaft ins Telefon brabbelte.

"Okay, ich sag ihm bescheid. Bis dann!"

Dann legte sie auf und legte Lorenors Handy wieder dahin, wo es vorher lag.

Hoffentlich hatte er nichts dagegen, dass sie einfach an sein Handy gegangen war. Immerhin, es hätte ja wichtig sein können.
 

"Bis dann", gab er, immer noch verwirrt zurück, legte dann das Handy aus der Hand und blieb einen Moment lang wie vor den Kopf gestoßen sitzen. Meine Fresse.
 

= = =
 

In der Zwischenzeit war der Grünhaarige soweit fertig geworden und schlüpfte wieder in seine Klamotten.

Ein Handtuch immer noch über die Schultern hängend rubbelte er sich im Gehen die feuchten Haare ab, während er wieder zurück in die Küche taperte.
 

Mittlerweile hatte Tashigi den Frühstückstisch wieder aufgeräumt.

Nun saß sie an ihrem Tisch mit einem Kaffe vor sich und schaute in die Zeitung. Als Lorenor dann endlich wieder die Küche betrat, warf sie ihm sein Handy rüber.

"Blondchen hat angerufen. Du sollst dich melden."

Dass Sanji sich Sorgen machte, konnte sie gut nachvollziehen. Immerhin hätte Lorenor gestern zur Arbeit erscheinen sollen, was nicht der Fall gewesen war. Und anscheinend hatte sich Zorro auch nicht bei ihm gemeldet.
 

Reflexartig, wenn auch etwas verblüfft, fing er das fliegende Mobiltelefon auf. "Hat er irgendwas Wichtiges gesagt?", hakte er dann schmunzelnd nach und ließ sich ihr gegenüber sinken und griff ebenfalls nach der Kaffeekanne - anders würde er nämlich bald nicht mehr zu gebrauchen sein.
 

"Nein, hat nur vor sich hingestammelt...", meinte Tashigi nur kurz und blätterte auf die nächste Seite der Zeitung um.

Dass Sanji sie so missverstanden hatte, konnte sie ja nicht ahnen. Okay, es war schon ziemlich merkwürdig, dass Lorenor bei ihr übernachtet hatte, aber dass der Koch sich so was zusammenreimte... sie wäre wohl vor Scham im Boden versunken.
 

Schulterzuckend nahm er einen Schluck von seinem Kaffee.

Sinnloses Herumbrabbeln sah Sanji immerhin ähnlich, trotzdem beschloss er, Gnade vor Recht walten zu lassen und seinen Freund mal zu kontaktieren.

Also wählte er dessen Nummer, und der Koch ging keine zwei Sekunden später ran. "Zorro!?"

"Jaja, ich bin’s. Was gibt's?"

"Ich...also...alles in Ordnung?"

Irritiert runzelte der Grünhaarige die Stirn. "Was ist los, Sanji?"

"Nun ja, also...nichts weiter. Du warst nur gestern nicht auf der Arbeit und du bist nicht ans Handy gegangen und jetzt hockst du mit Tashigi zusammen und ich dachte, da könnte vielleicht irgendein Zusammenhang bestehen."

Der Moderator lachte leise auf. "Allerdings! Da gibt's sogar nen ziemlich großen Zusammenhang! Dank dir kam ich gestern nämlich nicht mehr von meinen Eltern weg, und Tashigi war so nett, mich einzusammeln."

"Und deshalb kommst du nicht zur Arbeit?"

"Das erklär ich dir später."
 

Als ihr Name fiel und er auch noch anfing ihr ein Kompliment zu machen, lief die Polizistin etwas rot an und versteckte ihr gerötetes Gesicht hinter ihrer Zeitung.

Aber anscheinend war der gute Sanji mehr als irritiert darüber, dass Lorenor nun bei ihr saß.
 

Sanji schien die Sache zwar anscheinend nicht auf sich beruhen lassen zu wollen, doch er besaß genügend Verstand und Anstand, das Thema in eine andere Richtung zu lenken.

"Und? Wie war das traute Familienessen?"

Zorro biss sich leicht auf die Unterlippe. Für seinen Geschmack hatte er das Thema für heute bereits genug besprochen, daher beschloss er, es bei den wichtigsten Fakten zu belassen. "Ich hab Matt die Nase gebrochen. Also katastrophal."

"WAS!?"

"Hör mal, San, ich hab keinen Bock, das jetzt mit dir zu diskutieren. Kannst du mir nicht später Vorwürfe machen und mir erklären, was für ein zurückgebliebener Vollidiot ich doch bin? Ich ruf dich an, bevor ich mich auf den Weg mache."

"Moment, warte mal! Das kannst du jetzt nicht so stehen lassen!!"

"Doch, kann ich. In der Zeit kannst du dir ja Lysops neuestes Meisterwerk ansehen. Viel Spaß."

"WAG ES DICH JA NICHT, AUFZULEG-"

Aber dafür war es schon zu spät. Resignierend ließ der Grünhaarige das Handy wieder in seine Hosentasche gleiten und trank seinen Kaffee, als ob nichts gewesen wäre.
 

Tashigi, die wieder an ihrem Kaffee nippte, lauschte nur etwas beim Gespräch mit und ließ die Zeitung wieder auf den Tisch sinken.

Dass er von diesem Thema mehr als angepisst war, konnte sie zu gut nachvollziehen. Sie hatte ihn schon genug gelöchert, was dieses Thema anging. Aber der Blonde würde noch früh genug erfahren, was letztendlich in Lorenors Familienkreis abgegangen war.
 

Erleichtert, Sanji endlich abgewimmelt zu haben und nicht mit der Spur eines schlechten Gewissens - wieso auch? Der Koch handelte ihn oft genug genauso ab. - streckte er sich ausgiebig und trank seinen Kaffee aus, nur um sich direkt nachzuschenken.

"Und was machen wir noch mit dem angebrochenen Tag?"
 

"Kein Plan, schlag was vor?"

Verwundert über seine Frage nippt sie ebenfalls an ihrem Kaffee. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er nach dem Frühstück ging. Umso mehr freute sie sich darüber, dass er es anscheinend nicht so vorhatte, wie sie es sich gedacht hatte.

"Wie wäre es, wenn wir uns mal so langsam um deine Wohnung kümmern?"
 

Ach ja. Seine Wohnung.

Der Trümmerhaufen.

Vorausgesetzt, er wollte irgendwann mal wieder seine eigenen, bewohnbaren vier Wände haben - und das hatte er definitiv vor - wäre das wohl gar keine so schlechte Idee.

Außerdem hatte er schon lange Mal vorgehabt, auszumisten, und jetzt konnte er sowieso den Großteil seiner Sachen wegschmeißen.

"Gute Idee", grinste er daher zurück und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Ein wenig wunderte es ihn schon, dass sie an ihrem offensichtlich freien Tag nichts besseres zu tun hatte, als ihm dabei zu helfen, seine Wohnung mehr oder weniger auszuräumen, aber Recht war es ihm allemal.
 

Mit einem leichten Lächeln bestätigte sie nur seine Aussage. Es wurde wirklich mal Zeit, dass die Wohnung auf Vordermann gebracht wurde. Es war ihr egal, ob ihr freier Tag dafür flöten ging, Hauptsache sie hatte was zu tun. Und alles war ihr lieber, als nur gelangweilt auf dem Sofa zu sitzen. So konnte sie sich wenigstens sicher sein ihre Zeit sinnvoll genutzt zu haben.

Und bevor sie an dem Stuhl festwachsen konnte, raffte sie sich auf, ging in den Flur und zog sich die Schuhe an. Je eher, desto besser!
 

Ein wenig überrascht sah Zorro ihr nach, bevor er hastig seinen Kaffee herunterstürzte und ihrem guten Beispiel folgte. Aber vorher räumte er wenigstens noch die beiden Tassen in die Spüle, danach taperte er ins Wohnzimmer, schlüpfte in Schuhe und Jacke und sammelte seine dreckigen, blutigen Klamotten vom Vortag aus ihrem Bad auf.
 

Leicht grinsend schüttelte sie den Kopf. Die Klamotten hätte sie auch noch waschen können.

An der Haustür wartete sie, öffnete dann diese und überließ ihm den Vortritt.

"Lady's first...", schmunzelte sie und ließ die Tür hinter sich zufallen, als sie ihre Wohnung verließ.

"Du bist ein echter Gentlemen", gab Zorro bloß trocken zurück und schob sich an ihr vorbei durch die Haustür.

Dann stopfte er die Hände in die Hosentaschen und sah sich suchend nach dem Wagen der Polizistin um, beschloss aber, lieber auf sie zu warten, weil er ansonsten wahrscheinlich bloß im nächsten Straßengraben gelandet wäre.
 

"Kannste mal sehen..." Wahrscheinlich könnte Lorenor sich von ihr noch 'ne Scheibe abschneiden, was so was anging.

Aber was machte es für einen Sinn ihn vorzulassen, wenn er eh wieder auf sie wartete?!

Auf dem Weg zum Auto spielte sie an ihrem Schlüssel rum und schloss den Wagen mit den Fernöffner auf.
 

Ratlos drehte er den Kopf in die ungefähre Richtung, aus der das Signal ertönt war, zuckte mit den Schultern und ging auf gut Glück los, glücklicherweise in die Richtige Richtung, wie er feststellen konnte, als er ihren Wagen erkannte,

Fest entschlossen, zu beweisen, dass er durchaus ebenfalls gute Manieren an den Tag legen konnte, wenn er nur wollte, umrundete er den Wagen und hielt der Polizistin kurzerhand die Fahrertür auf.
 

Sie legte eine gespielt verwunderte Miene auf und lächelte ihm dann nur charmant zu.

"Wow, wie höflich. 'Ne Lady bist du trotzdem!", spottete sie und setzte sich in ihren Wagen.
 

Der Grünhaarige verdrehte bloß stumm die Augen und ließ die Autotür hinter ihr zufallen - vielleicht ein bisschen fester, als es unbedingt nötig gewesen wäre, aber na gut.

Er umrundete den Wagen erneut und ließ sich schließlich auf den Beifahrersitz fallen, den er mittlerweile ja schon ganz gut kannte. Pflichtbewusst schnallte er sich an und streckte dann gemütlich die Beine von sich.
 

Als die Autotür lauter als gedacht zufiel, sah sie dem Grünschopf nur kurz verwundert nach.

Eigentlich hatte sie nicht vor gehabt ihn zu beleidigen, sondern wollte einfach nur ein bisschen rumscherzen. Aber ihre Witze schienen wohl nicht all zu gut bei ihm anzukommen. Also hielt sie lieber die Klappe, am besten für den Rest der Fahrt.

Als Lorenor ebenfalls ins Auto stieg, legte sie nur ihre Lieblings-CD ein und schnallte sich auch an.

Kurz darauf startete sie den Motor und fuhr los.
 

Als die ersten Klänge der Musik ertönten und Tashigi keine Anstalten machte, irgendetwas zu sagen, begann er im Takt mit dem Fuß zu wippen.

Teil aus Langeweile, teils weil die Musik wirklich saugut war. Ob er sie mal fragen sollte, ob sie ihm die CD brannte?

...lieber nicht.
 

Stumm blickte sie weiter auf die Straße und lauschte nur etwas ihrer CD. Sie war viel zu sehr auf den Verkehr konzentriert und viel zu nachdenklich, um die Musik richtig zu genießen.
 

Leise seufzend stellte der Moderator schließlich fest, dass er es wohl mal wieder vermasselt hatte.

Aber momentan hatte er auch keine Ahnung, wie er es wieder einrenken sollte, also schwieg er ebenfalls, lauschte der Musik und lehnte den Kopf in den Nacken.

Noch bevor sie bei seiner Wohnung angekommen waren, war er eingeschlafen.
 

= = =
 

Dass ihr nebenan einfach weggeknickt war, bemerkte sie erst, als sie den Wagen parkte und sich abschnallte.

Leise seufzend und mit einem leichten lächeln rüttelte sie vorsichtig an Lorenors Schulter. Manchmal war der Typ nicht zu fassen.

"Hey, wir sind da, Schnarchkopf..."
 

Irritiert blinzelnd öffnete er die Augen wieder, vertrieb den merkwürdigen Mischmasch aus Arbeit, den Kids, einem blutenden Matt und einem etwas abstrakten DVD-Abend mit Tashigi aus seinem Kopf und sah sich dann orientierungslos um.

"...Si'mme schon da?", murmelte er dann verpennt und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen.
 

"Ja, sind wir..."

Leise seufzend schaltete Tashigi den CD-Spieler aus.

Anscheinend war der Abend gestern doch etwas zu lang gewesen. Länger als er anscheinend verkraften konnte. Aber er schien immer und überall schlafen zu können. Bei seinem Stress war es auch nicht besonders verwunderlich, dass er so müde war.
 

Noch immer etwas verwirrt setzte er sich schließlich auf und nickte fahrig. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder daran zu erinnern, was sie hier eigentlich gewollt haben, aber dann fiel ihm seine Wohnung wieder ein, inklusive dem Chaos, das darin herrschte, und sofort war sein Tatendrang geweckt.

"Okay. Auf ins Gefecht!", beschloss er dann um einiges wacher, schnallte sich ebenfalls ab, stieß die Tür auf und warf dabei beinahe einen Fahrradfahrer von seinem Untersatz.

Irritiert sah er dem fluchenden Typ mit Helm hinterher.

"Sorry!"
 

Der Kerl war wirklich unfassbar. Er schien wohl noch nicht ganz wach zu sein, auch wenn es gerade noch, bei seinem Tatendrang, für einen Augenblick so ausgesehen hatte.

Kurz strich sie die junge Frau einige Haarsträhnen aus der Stirn und ging dann Lorenor nach.
 

Weiterhin höchstentschlossen schloss er die Tür auf und stieg ihr voran die Treppen in den dritten Stock nach oben, entriegelte seine Wohnungstür und fand sich Sekunden später in dem gleichen Chaos wieder, wie am Abend zuvor.

Ratlos kickte er einige Bruchstücke bei Seite - vermutlich die kläglichen Überreste eines Küchengerätes, das es irgendwie bis in den Flur geschafft hatte - und sah dann über die Schulter zu Tashigi, schief grinsend.

"Wo sollen wir denn anfangen?"
 

Ratlos zuckte sie nur mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Ist deine Wohnung...", meinte sie nur knapp und trat über einige übel zugerichtete Möbelstücke hinweg. Zumindest das, was davon noch übrig war.
 

Skeptisch sah er sich um. Er musste eindeutig Sperrmüll anmelden, denn er bezweifelte stark, das von seiner Einrichtung noch irgendwas zu gebrauchen war.

Schließlich wuchtete er zumindest einige Teile beiseite, die wohl irgendwann mal zu seinem Schrank gehört hatten, und schaffte sie in dieselbe Ecke, in der bereits seine Kommode das Zeitliche gesegnet hatte. Runter tragen konnte er sie nachher immer noch.

Dann kämpfte er sich durch das Wohnzimmer, um die Umzugskartons zu holen. Kaum, dass er sie gefunden hatte, klemmte er sie sich unter den Arm und transportierte sie mit logistischer Präzision zurück in den Flur. "So. Am besten alles rein, was schrott ist. Den kläglichen Rest können wir dann ja erst mal im Bad bunkern. Ich glaube, da steht soweit noch alles."

Reingetraut hatte er sich zumindest noch nicht. Er konnte ja nicht ahnen, dass es da genauso schlimm aussah.
 

"Mööp. Falsch...", fuhr sie ihm ins Wort und musste nun doch anfangen etwas zu grinsen.

"Pack lieber alles rein, was nicht schrott ist. Ich glaube, so sind wir besser dran." Es war einfach unfassbar viel Schrott. Man müsste eigentlich einen Container bestellen, um den ganzen Scheiß loswerden zu können. Ace hatte nicht schlecht gewütet.

Kurz stockte sie.

"Ich hoffe deine Katana haben nichts abbekommen."
 

Der Grünhaarige grinste kurz. "Da könntest du Recht haben."

Aber bei ihren nächsten Worten war ihm gar nicht mehr nach Grinsen zu Mute.

Wenn Ace seine Schwerter auch nur schief angesehen hatte, dann würde der Gute bald keine drei Schritte mehr gehen können, ohne qualvoll zu schreien, dafür würde er sorgen.
 

Er atmete tief durch, bereitete sich auf alles mögliche und unmögliche vor, straffte die Schultern und stapfte dann durch das Gerümpel in sein Schlafzimmer, um Tashigis und seinen eigenen Bedenken nachzugehen.

Mit dem Fuß kickte er die Tür, die eh schon seit Ewigkeiten lose in den Angeln hang - irgendwann hatte er sie wohl mal zu feste hinter sich zugeschmissen - auf und sah sich suchend nach seinen Lieblingen um.

Schließlich entdeckte er sie, wie sie irgendwie schräg aus einem der Kleiderhaufen hervorlugte, und zog sie bedächtig aus ihrem Versteck hervor. Sofort durchströmte ihn eine gewisse Erleichterung und die Anspannung, die er bis dato nicht einmal gemerkt hatte, fiel prompt von ihm ab.

Den Katanas war nichts passiert. Und er würde auch nicht zulassen, dass sie noch einmal in die Nähe von Ace kamen.
 

Mit grübelnder Miene kratzte sich Tashigi am Hinterkopf, machte sich dann daran die Kartons zusammen zufalten und mit Klebeband zu fixieren.

Ein Fluchen und Scheppern blieb aus. Also war seinen Schmuckstücken nichts passiert, ein Glück.
 

Die Schwerter unter den Arm geklemmt stolperte er wieder zurück in den Flur, schnappte sich den ersten zusammengebauten Karton, der in sein Sichtfeld kam, legte die Schwerter hinein und beschloss, dass das auch der einzige Inhalt bleiben würde.

Er wollte die drei Katanas nicht beschädigen, nur weil er einiges wertloses Zeug darauf stapelte.

"Ich hätte ihn umgebracht", stellte er trocken fest, nahm sich dann ebenfalls einen leeren Karton und begann damit, sie zusammenzubauen.
 

Seine Gedankengänge konnte sie nur zu gut nachvollziehen, sie hätte wohl kaum anders reagiert.

Mit neugierigen Augen begutachtete sie die drei Schwerter im Karton neben sich. Was für verdammt schöne, und vor allem wertvolle Schwerter er hatte. Besonders das Schwert mit der weißen Saya hatte es ihr angetan.

Schon so lange hatte sie vor, so ein wundervolles Katana zu schwingen. Alle drei kannte sie, in ihrem schlauen Schwert-Büchlein waren sie abgebildet und wurden als sehr hochrangige Schwerter bezeichnet. Dennoch...so wie Lorenor von seinen Schwertern schwärmte traute sie sich kaum diese Schmuckstücke auch nur anzusehen.

Mit einem eher enttäuschten Seufzen - weil Lorenor ihr nicht wirklich seine Katana "vorgestellt" hatte - fuhr sie mit ihrer Arbeit fort.
 

Überrascht drehte der Moderator sich zu ihr herum, als er ihr Seufzen hörte. Nanu? Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht?

Auf die Idee, dass sie seine Schwerter mal genauer unter die Lupe nehmen wollte, kam er gar nicht. "Ist irgendwas?", hakte er daher nach.
 

Leicht verunsichert über seine Frage schüttelte sie nur hastig den Kopf.

"Nein, nichts...", lächelte sie ihm nur kurz zu, nahm sich einen den Kartons und ging Richtung Küche, hoffte, irgendwas an Geräten noch retten zu können, was gar nicht so einfach zu finden war.
 

Er kaufte ihr kein Wort ab.

Während sie in die Küche ging, widmete er sich also dem Gedanken, was er nun schon wieder verbockt hatte, aber eigentlich hatte er doch nichts gemacht, außer die Schwerter-

Ach ja, die Schwerter. Natürlich.

Dass er da nicht direkt drauf gekommen war.
 

Den Kopf über sich selbst schüttelnd - immerhin war sie auch eine Schwertkämpferin und erinnerte sich noch zu genau an gestern Abend, als er unbedingt ihr Katana unter die Lupe hatte nehmen wollen - zog er den Karton wieder zu sich heran und schnappte sich seine drei wertvollsten Besitztümer.

Dann raffte er sich wieder auf die Beine und folgte der Polizistin in die Küche. "Da", sagte er bloß und warf ihr eines der Katanas zu. Jenes, das er damals von Kuina geerbt hatte.
 

Grübeln stand sie in der Küche und betrachtete das Massaker, das Ace angerichtet hatte. Hier war fast nichts mehr zu retten, was Möbel anging. Und Lorenors heiß geliebte Kaffeemaschine, das Lebenselixier eines jeden Zockers, war auch hinüber.
 

Als der Grünschopf plötzlich ebenfalls in der Küche stand und ihr das Schwert zuwarf, zuckte sie nur zusammen, ließ den Karton abrupt fallen und fing das Katana auf. Was er denn nun total verrückt geworden? So ein schönes Schwert warf man nicht einfach so in der Weltgeschichte herum! Aber nun gut, war sein Schwert, also auch seine Sache.

"D-Danke...", stotterte sie nur kurz vor sich hin und betrachtete die wertvolle Waffe in ihren Armen.
 

"Bitte. Und sag nächstes Mal direkt, was los ist, dann muss ich mir nicht 'ne halbe Ewigkeit den Kopf darüber zerbrechen!", gab er schmunzelnd zurück und hielt ihr auch die anderen beiden entgegen.

Während sie sich also an seinen Katanas gütig tat, stupste er die arg lädierte Kaffeemaschine mit dem Zeigefinger an und verzog unwillig das Gesicht. Das war so was von unfair.
 

Dankbar lächelnd nahm sie auch die anderen beiden Katanas entgegen. Unfassbar, wie schön sie waren. Alle hochrangig und sau wertvoll. Wie er wohl daran gekommen war...?

Gut, irgendwo hatte er Recht. Sie hätte ihn einfach fragen sollen, ob sie sich die Schwerter hätte ansehen können, aber... sie hatte sich einfach nicht getraut.

"Wo hast du die her? Die sind echt super wertvoll!"
 

"Ach wirklich?", meinte er bloß verblüfft, während er die Überreste seiner Küche einsammelte. Das Besteck war größtenteils unbeschadet davongekommen, und auch ein paar Küchenschränke hatten die Apokalypse irgendwie überlebt. Aber sonst war wohl nicht mehr viel zu retten.

"Das Weiße hab' ich von meiner besten Freundin geerbt. Die anderen beiden hat mir so'n komischer Kauz vor ein paar Jahren geschenkt. Wusste gar nicht, dass sie wertvoll sind. Aber es sind gute Katanas."
 

Geerbt?! Sie fragte lieber nicht weiter nach, sondern betrachtete einfach nur weiter das Schwert mit der weißen Saya.

Vorsichtig zog sie das Schwert heraus und betrachtete die Klinge. Es lag gut in der Hand und für ein so stabiles Schwert war es ziemlich leicht, das bemerkte sie schon beim ersten Hieb.

"Unglaublich... Das Schwert ist echt klasse..."
 

Er linste kurz über die Schulter und konnte nicht verleugnen, dass sein Herzschlag um einige Takte beschleunigte, als er Tashigi mit Kuinas Schwert in den Händen sah.

Die Ähnlichkeit war nicht abzustreiten, und ganz besonders nicht zu ignorieren, und er war immer noch hin und her gerissen, ob er sie deswegen verachten oder lieben sollte.
 

Aber andererseits hatte er jetzt die Möglichkeit gehabt, sie näher kennen zu lernen, und auch wenn sie mit Kuina einige Ähnlichkeiten in der Persönlichkeit hatte...sie waren unterschiedliche Menschen, und ihm war vollkommen klar, das Kuina tot war.

Dann fand er endlich seine Sprache wieder und sein Herzschlag normalisierte sich. "Ja, ich weiß", gab er grinsend zurück.
 

Mit einer kurzen Handbewegung steckte sie die Klinge wieder in die Scheide und reichte ihm wieder das Schwert. Zu gerne hätte sie weiter damit rumgefuchtelt, aber sie ließ es lieber. Immerhin war es das Schwert seiner besten Freundin, sein Heiligtum.

"Wieso hat sie dir so ein tolles Schwert geschenkt?" Ob sie wusste, ob es so verdammt wertvoll war? Entweder sie wusste es nicht und hat es ihm dennoch geschenkt, oder sie hatte diesen Reichtum nicht nötig oder stand gar nicht auf Waffen.
 

Während er all den Schutt auf einen Haufen zusammen schmiss und gelegentlich etwas in den halbleeren Karton beförderte, antwortete er auf ihre Frage.

"Sie ist gestorben, als ich elf war. Ihr Vater, mein Kendomeister, hat es mir überlassen, als ich ihn darum gebeten habe."
 

Tashigi zog die Luft scharf an. Damit hatte sie nicht gerechnet.

Er hatte in seinem Leben unfassbar viel durchgemacht. Erst die Erklärung zu seiner Narbe und dann auch noch das.

Sie senkte den Blick. Obwohl sie wusste, wie sich so was anfühlte, wusste sie nun wirklich nicht, was sie dazu sagen sollte. Nur ein leises, dennoch erst gemeintes "Tut mir Leid" bekam sie über ihre Lippen.
 

Zorro winkte ab. "Ist schon okay. Ich bin drüber weg. Unfälle passieren", erklärte er und grinste leicht.

Außerdem hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits Ace um sich gehabt, mehr oder weniger freiwillig, und der war sofort da gewesen, um ihn aufzufangen, als ihn die Nachricht von ihrem Tod erreicht hatte.

Sicher, er vermisste sie immer noch, aber er konnte sie nicht zurückholen, und das hatte er schon vor langer Zeit akzeptiert.

Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Nur werd ich jetzt nie herausfinden, ob ich sie vielleicht irgendwann doch noch besiegt hätte."
 

"Besiegt? Sag bloß du hast gegen ein Mädchen verloren?"

Die Vorstellung, dass ein jetzt so kräftiger Kerl gegen ein Mädchen verloren hatte, war so absurd, dass sie leicht grinsen musste.
 

"Zweitausend Mal", gab er trocken zurück und erinnerte sich daran, wie frustrierend das gewesen war. Er hatte bis zum Erbrechen trainiert, um ihr irgendwann einmal das Wasser reichen zu können, und hatte in der Linie trotzdem kläglich versagt. Und dann war sie gegangen, ohne ihm eine Chance zu lassen, sie in einem fairen Kampf zu besiegen.

"Ich bin der Meinung, dass Frauen genauso gut kämpfen können wie Männer, wenn sie es nur wirklich wollen. Es geht nicht darum, wer das stärkere Geschlecht ist - ich hab schließlich auch hart trainiert, um so gut zu werden, wie ich bin."
 

Als sie die Zahl seiner verloren Kämpfe hörte, verkniff sie sich krampfhaft ein Lachen. Nun gut, er hatte schon irgendwo Recht. Und dass er sich nichts darauf einbildete, dass er ein Mann war, wunderte sie etwas. Er war wirklich kein Macho, oder sagte er das jetzt nur, um seine Niederlagen zu rechtfertigen?

Aber wenn sie so recht überlegte...

"Trotzdem... Ich wäre auch viel lieber als Mann zur Welt gekommen. Als Frau wird man nicht wirklich ernst genommen, besonders nicht bei der Polizei." Und das stimmte auf ganzer Linie. Manchmal verfluchte sie sich dafür, eine Frau zu sein.
 

"Ja, weil die meisten Männer Vollidioten sind", entgegnete er, während er erkannte, dass selbst sein Messerblock nicht verschont geblieben war. Er verdrehte die Augen. Ace war wirklich nicht zu fassen.

Dann warf er einen kurzen Blick über die Schulter und erkannte erst dann, wie verflucht ernst sie es anscheinend mit ihren Worten meinte. Zorro grinste leicht. "Du solltest froh sein, dass du so bist, wie du bist. Was anderes hat die Welt da draußen dir sowieso nicht zu bieten, also warum darüber ärgern, dass du ein x-Chromosom mehr hast als ich?"
 

Sie lachte etwas.

Er schaffte es immer wieder, sie zum Lachen zu bringen. Genau so was hatte sie jetzt auch bitter nötig.
 

Kurz überlegte sie. Er schien wirklich darüber hinweg zu sein. Dennoch, Tashigi wollte, dass er verstand, dass sie voll und ganz verstehen konnte, was in ihm vorging.

Sie setzte sich auf den Boden und lehnte ihren Rücken gegen die Küchenwand.
 

"Ich weiß, dass gehört jetzt hier nicht hin, aber... Ich weiß, wie das ist jemanden zu verlieren, den man gern hat."

Nachdenklich betrachtete sie ihren Ring und fing dann an, an diesen herumzudrehen.

"Mein Verlobter ist damals beim Dienst gestorben. Das war echt hart..."

Deswegen hatte sie es noch nicht geschafft, diesen Ring abzunehmen. Sie hatten sich nicht von sich aus getrennt, er wurde ihr einfach genommen. Die Welt konnte echt verdammt unfair sein.
 

Er hielt beim hantieren inne und lehnte sich gegen den Rest der Arbeitsplatte. Das erklärte nun wirklich einiges.

Vage erinnerte er sich daran, dass sein Vater ihm irgendwann einmal erzählt hatte, dass sein Partner erschossen worden war. Kannte er Tashigi deshalb so gut?

"Das tut mir Leid", entgegnete er schließlich und kratzte sich leicht berührt am Hinterkopf.

Wenn einer wusste, wie unfair die Welt war, dann war das wohl er, aber er wusste eben auch, dass man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte, ganz egal, wie schwer es einem manchmal schien.

"Manchmal werden einem eben die besten Menschen der Welt genommen, anstatt solche Arschlöcher, die es nicht anders verdient haben, da kann man nichts gegen machen. Tut mir wirklich Leid für dich."
 

Völlig in Gedanken nahm sie Lorenors Stimme nur am Rande war. Er hatte Recht, aber so was ließ sich nicht ändern. Was passiert war, war nun mal passiert. Man konnte die Vergangenheit nicht ändern oder die Zeit zurück drehen, so gern sie es auch getan hätte. Aber egal, was um sie herum auch passierte, sie glaubte daran, dass alles, was passierte, einen tiefen Grund hatte.

Karma und Schicksal... Das waren die einzigen Dinge, an die sie wirklich glaubte. Die hatten ihre Gründe, warum sie ihr damals ihren Verlobten genommen hatten.
 

"... Genau aus dem Grund bin ich Polizistin geworden...", murmelte sie nur leise und lehnte den Hinterkopf nun ebenfalls gegen die Wand und starrte an die Decke.
 

"Damit die Arschlöcher auch ihr Fett wegkriegen?", hakte er grinsend nach und pfefferte unachtsam zwei übrig gebliebene Teller in den Karton, die daraufhin ebenfalls zerbrachen.

Egal. Mit zwei Tellern hatte er eh nicht mehr viel anfangen können.

"Und dann nimmst du mich fest? Bin ich wirklich so schlimm?"
 

"Hey, du bist voll gefährlich!", meinte Tashigi nur mit spöttischem Unterton und musste sich eingestehen, dass sie da nicht all zu falsch lag. Matt's gebrochene Nase bewies es. Aber er hatte seine Gründe, da war sie sich sicher. Sonst könnte sie niemandem absichtlich auch nur ein Haar krümmen.
 

"Ja, pass besser auf, sonst fall ich dich gleich an", frotzelte er weiter und begann dann vorsichtig damit, die Scherben aus dem Karton zu fischen. Keine wirklich dankbare Aufgabe, und später würde er trotzdem noch irgendwas draufschreiben müssen, damit sich beim ausräumen niemand verletzte.

Irritiert musterte er dann die kunterbunten Flecken auf der Tapete, um sich von ihrem Ursprung zu überzeugen. Einiges davon stammte ganz sicher von der Tomatensauce vom Vortag, aber der Rest war unidentifizierbar - und er legte es auch nicht unbedingt darauf an, nähere Informationen zu erhalten...
 

Bei seinen Worten malte sie sich wieder unmögliche Fantasien aus, die sie lieber schnell wieder verdrängte, bevor man ihre Röte erkennen konnte.

Dann folgte sie dem Blick des jungen Mannes vor ihr und raffte sich dann auf.

"Was sind das für Flecken?"
 

"Das hab ich mich auch grade gefragt. Und dann hab ich beschlossen, dass ich es lieber doch nicht wissen will", gab er grinsend zurück.

Sein Blick fiel auf die Polizistin, die immer noch seine Schwerter in den Händen hielt, und er runzelte die Stirn. "Willst du die später noch mit ins Bett nehmen? Ich meine, jeder hat seine Eigenarten, aber sag vorher Bescheid, ja?"
 

"Ehhh, was...?!" Irritiert blickte sie auf die Schwerter in ihren Armen. Eigentlich wollte sie sie weglegen, hatte es aber total vergessen.

"Oh, 'tschuldigung!" Mit leicht geröteten Wangen stellte sie die Schwerter behutsam wieder zur Seite.
 

Zorro belächelte das nur; eigentlich war es ihm egal, von ihm aus, konnte sie sie auch noch Stunden lang in der Hand halten - er traute ihr durchaus zu, verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen. Wahrscheinlich sogar verantwortungsbewusster als er selbst.

Wahllos zog er schließlich einige der Schubladen auf und musterte ihren Inhalt. Zumindest von da war noch einiges zu gebrauchen.
 

Als sie Lorenors Heiligtum wieder weggelegt hatte, widmete sie sich der Arbeit, die der Grünschopf gerade abgebrochen hatte und sammelte vorsichtig die restlichen Scherben aus dem Karton.

Es war ihr etwas peinlich, dass sie jetzt schon so an den Schwertern hing. Aber sie waren halt soooo unfassbar schön.
 

"Kannst du mir verraten, was der hier angestellt hat?!", knurrte Zorro schließlich frustriert und kickte seinen Mixer aus dem Weg.

Das war doch einfach nicht zu fassen. Wie konnte der Depp bloß innerhalb von zwei Stunden seine komplette Wohnung zu Kleinholz verarbeiten? Und das ohne ihn aufzuwecken? Und welcher Teufel hatte ihn dazu getrieben?!
 

"Tja, Kleinkinder müssen sich halt auch mal austoben!"

Und Ace war definitiv das kleinste Kleinkind der Welt, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Aber dass Lorenor nicht wach geworden war, unterstrich ihre Theorie, dass er anscheinend den gesündesten Schlaf unter Gottes Sonne hatte.
 

Plötzlich zuckte sie zusammen und zog scharf die Luft an, als sie sich doch an den Scherben geschnitten hatte.

Toll, sie konnte einfach nicht aufpassen.
 

Er hatte sich gerade etwas nach vorne gebeugt, um eine der Krakeleien näher unter die Lupe zu nehmen, als er sie scharf die Luft einziehen hörte.

Irritiert drehte er sich zu ihr herum und erkannte dann das Blut, dass ihr den Finger entlang herunter lief und schließlich auf den Boden tropfte.

Eine Weile lang schwankte er zwischen Mitleid, Beileid und Belustigung, entschied sich schließlich jedoch für eine Mischung aus allem. "Zeig mal her!", forderte er etwas brüsk und streckte die Hand nach ihrer aus.
 

"G-Geht schon...", seufzte sie nur und ging Richtung Bad. Wenn so ein kleiner Kratzer sie schon aufschreiben lassen würde, wäre ihre Berufswahl ein gewaltiger Griff ins Klo gewesen.
 

Leicht schmunzelnd sah er ihr nach. "Tollpatsch", murmelte er dann leise, konnte allerdings nicht behaupten, dass er in dieser Hinsicht auch nur einen Deut besser wäre.

Dann stellte er sich mit verschränkten Armen vor seine Wand und versuchte erneut, die Flecken irgendwelchen Flüssigkeiten zuzuordnen. Unter Umständen könnte er das auch so lassen und behaupten, es wäre eine völlig neue Art abstrakte Kunst - allerdings glaubte er nicht wirklich, dass sein Vermieter damit einverstanden wäre.
 

Schließlich fiel sein Blick auf eine Kritzelei, halb verborgen hinter dem Kühlschrank. Kurz rückte er das ohnehin geschrottete Elektrogerät bei Seite, bis das vermeintliche Kunstwerk vor ihm offen lag und er lächelte leicht wehmütig, als er ein längst vergessenes Bild von Renji entdeckte.

Vor etwas zwei Jahren hatte der damals fünfjährige irgendwo in seiner Bude Buntstifte ausfindig gemacht und seine Tapete als Leinwand benutzt, um seine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Zwar konnte der Grünhaarige bis heute keine Giraffe in den unkoordinierten Strichen ausfindig machen, aber die Zeichnung zeigte ihm deutlich, wie sehr ihm die Kleinen fehlten. Und das, obwohl er sie erst gestern das Letzte Mal gesehen hatte.

Vorsichtig strich er mit den Fingerspitzen über die leicht verblassten Striche, dann hielt er Ausschau nach einem Cutter, um das Kunstwerk freizuschneiden und zu behalten.
 

Als Tashigi sich um ihren Kratzer gekümmert und ein Pflaster draufgeklebt hatte, ging sie wieder zurück in die Küche und blieb stumm im Türrahmen stehen und lehnte sich leicht gegen diesen, als sie ihm zusah, wie er das Bild an der Wand betrachtete.
 

An seinem Gesichtsausdruck konnte man erkennen, was in ihm momentan vorging. Es tat ihr so unendlich Leid. Die Kinder schienen ihn so sehr zu fehlen. Zu gerne hätte sie ihm geholfen.
 

Er bemerkte ihr Eintreten zunächst erst mal gar nicht und durchwühlte eine der Schubladen nach dem Teppichmesser.

Als er es endlich gefunden hatte, mühte er sich vergebens darum ab, es heil von der Wand zu kriegen und pfefferte das Messer schließlich frustriert in die nächste Ecke.

Leise aufseufzend fuhr er sich durch das kurze Haar, als er sich den Blicken in seinem Nacken bewusst wurde. Leicht verlegen drehte er sich zu ihr herum und zuckte hilflos mit den Schultern. "War wohl nichts."
 

Kurz lächelte sie ihm zu und nahm sich einen Lappen aus der Spüle, den sie etwas unter dem Wasserhahn anfeuchtete, das Messer an sich nahm und damit auf das kleine Kunstwerk an der Wand zuging.

"Warte kurz...", reit sie Lorenor und machte sich ans Werk.
 

Mit großzügigen Abstand zum eigentlichen Bild feuchtete sie etwas die Tapete an und wartete einige Minuten, bevor sie es letztendlich ausschnitt und es Lorenor reichte.
 

Mehr als verblüfft sah er ihr bei ihrer Tätigkeit zu.

Ein wenig unangenehm war es ihm schon, dass es so offensichtlich war, wie viel ihm die Kleinen am Herzen lagen und damit auch fehlten, aber was sollte er machen? Es war nun mal so, und er war sich ziemlich sicher, dass er Aya in spätestens drei Tagen darum anflehen würde, die Kinder wieder bei sich haben zu dürfen.

Peinlich berührt nahm er das Tapetenkunstwerk schließlich entgegen, faltete es vorsichtig zusammen und steckte es sich in die hintere Hosentasche, damit es nicht abhanden kam. "Danke."
 

„Dafür nicht...", lächelte sie ihm zuversichtlich zu. Dass er so an den Kindern hing zeigte wenigstens, dass er ein Herz hatte. Aber das hatte sie sowieso schon vorher gewusst.

Irgendwie stand ihm die Rolle vom liebvollen Onkel. Sie fand es sogar ziemlich süß.

"Los, machen wir weiter. Sonst werden wir nie fertig!"
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#22
 

blumenpups:

*ist am Bahnhof angekommen*

*wartet auf die Lady und ihre Schwägerin*

*hibbel hibbel hibbel*
 

Lady_Tashigi:

*sieht dat pups schon von weitem*

*winkt wie bekloppt*

*rennt auf sie zu*

PUUUUUUUUUUUPS!!!!
 

blumenpups:

GINIIIIIIIIIII!!!!

*rennt los*

*hoppst ihr auf den Arm*

*freu freu freu freu freu*
 

Lady_Tashigi:

*fängt pups lachen auf*

o________Ô

Hast du zugenommen?
 

blumenpups:

=________=

Na toll, danke!

Wahrheit süß-sauer

Kunterbunte Plapperkiste – Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Was geht in Zorro's Hinterstübchen vor sich?
 

Lady_Tashigi: Naja, angenommen, sein Gehirn verläuft in den üblichen, der Menschheit bekannten Weise...
 

blumenpups: ...und reagiert annähernd auf die Art, wie wir es gewohnt sind...
 

Lady_Tashigi: ...und seine Psyche ist nicht mit einer uns unbekannten psychischen Krankheit beschädigt
 

blumenpups: ...dann läuft da wahrscheinlich eine riesen Party mit gelegentlichen Cage Fights, lauter Hardrock-Musik, nackten Girls und viel, viel Alkohol.
 

Lady_Tashigi: Und Schwertern. Auf irgendeine abstrakte Weise.
 

blumenpups: Vielleicht als Phallus-Symbol. Müsste man dann aber recherchieren.
 

Lady_Tashigi: So viel also zu unserer Meinung als Fachfrauen.
 

Frage: Wie alt war Tashigi, als sie den Antrag bekam?
 

Lady_Tashigi: Gute Frage!
 

blumenpups: Wir dachten, sie hat ihn kurz vor dem Tod ihres Verlobten bekommen.
 

Lady_Tashigi: Und wir dachten, dass der Tod ihres Verlobten bereits drei Jahre zurück liegt.
 

blumenpups: Folglich dachten wir, dass sie ungefähr 21 Jahre alt war.
 

Lady_Tashigi: ...aber irren ist ja menschlich.
 

"Hallooooooooooo? War da nicht noch was mit Besserung?!" werden sich die meisten von euch jetzt fragen. Sicher. Eigentlich sollten wir wohl vor euch zu Kreuze kriechen und um Verzeihung winseln.

Aber dafür haben wir gar keine Zeit. Dieses Kapitel ist sowieso einzig und allein deshalb on, weil blumenpups den PC ihrer Schwipp-Schwiegermama 'übernommen' hat, unmittelbar nach der Arbeit.

Jaja. So ist das Leben.

Trotzdem "Sorry!"
 

@ -Tsume-: Bis Zorro selber Vater wird, dauerts wohl noch ne Weile *lach* Dafür stellen die beiden sich mit Abstand zu blöd an. Mich würde viel eher interessieren, wer den Kampf gewonnen hat: du oder die Motte?
 

@ Alwena93: Ja, Tash's Vergangenheit hat's auch ganz schön in sich. Aber das war nicht die Idee vom Pups, sondern von der Lady. Außerdem wär's sonst ja langweilig. Und das wird noch wichtig werden – also behaltet es gut in Erinnerung.
 

@ Chi-girl: Scheint so o___O Keine Sorge, zwischen dem Blondchen und unseren zwei Turteltäubchen wird es noch eine ganze Reihe mehr Missverständnisse. Einige darunter haben uns glatt vom Stuhl gehauen – vor Lachen.
 

@ Marimo_PB: Doch. Antwort gut angekommen? XD Naja, die sind beide viel zu stur, um es sich einzugestehen. Man kennt das ja. Romeo und Julia. Die alte Geschichte. Bis einer stirbt!

...und, NEIN, es sollte KEIN Tipp sein, wie die Story ausgeht.
 

Genug Small Talk. Ihr habt lange genug gewartet. Have Fun!
 

Kapitel 23: Wahrheit süß-sauer
 

Einige Stunden später sah seine Wohnung beinahe so aus, als wäre er gerade erst dabei, sich häuslich einzurichten.

In zwei Räumen fehlte die Tapete komplett, im Wohnzimmer hatten sie gerade angefangen, und sämtliche Möbelstücke und Dinge, die nicht mehr zu gebrauchen waren, hatten sie gemeinsam hinaus auf die Straße oder in den Keller geschafft.

Nun stand sein kleiner Kellerraum kurz vorm Platzen, die Straße sah aus, als hätte man einen Container auf ihr ausgeleert und seine Wohnung war gähnend leer.

Selbst mit der Matratze musste Ace irgendetwas angestellt haben, und obwohl das hieß, dass er nun wirklich keinen Schlafplatz mehr hatte, hatte der Moderator beschlossen, dass es auch für seine Couch an der Zeit war, unter die Erde oder besser noch in die Müllpresse zu kommen.
 

Nun waren sie beide verschwitzt, verdreckt und wahrscheinlich auch komplett ausgelaugt, aber er konnte nicht abstreiten, dass ihm das Projekt mit ihr nicht auch Spaß gemacht hatte. Eigentlich sogar ziemlich viel Spaß, denn die Arbeit beim Fernsehen hatte sich nach zwei Jahren so sehr in ihm festgesetzt, dass er es sich in manchen Situationen einfach nicht verkneifen konnte, irgendeinen Quatsch anzustellen.
 

Grinsend machte er es sich schließlich auf dem Boden gemütlich und zog sein Handy aus der Hosentasche. "Worauf hast du Hunger?"
 

Fix und fertig ließ Tashigi sich neben den jungen Mann sinken und musste erstmal ordentlich verschnaufen. Aber sie musste sich ebenfalls eingestehen, dass es wahnsinnig Spaß gemacht hatte seine Wohnung auseinander zu nehmen.
 

Als sie sch etwas streckte, linste sie zu ihrem Sitzpartner rüber und sah zu, wie er sich das Handy aus der Tasche zog.

"Egal, so kommen wir aber nicht mal in eine Kneipe!", lachte sie leise und schaute an sich runter. Eigentlich hatte sie es auch nicht vor, aber sie wollte es wengistens mal erwähnt haben.
 

Er nahm sich ein Beispiel an der jungen Polizistin, blickte an sich herunter und konnte nicht anders, als herzhaft aufzulachen.

"Ha! Wenn du wüsstest, in welchen Aufzügen ich schon alles essen war!", grinste er, denn je nachdem wo man gerade mit der Crew drehte, musste auch dort gegessen werden - und wenn man eben nur zehn Minuten Zeit hatte und es fünfzehn Minuten alleine gebraucht hätte, um das Kostüm einmal an und aus zu ziehen, dann hatte man eben keine große Wahl.

Allerdings musste er zugeben, dass sie beide wirklich total verschmutzt waren und er hatte schon seit geraumer Zeit das Gefühl, von dem ganzen Staub an seinen Händen irgendwo einen fetten, schwarzen Strich in der Stirn zu haben.
 

Herzhaft lachend deutete sie auf sein Gesicht, um genauer zu sein auf seine Stirn.

"Wenn wir Glück haben, kommen wir so in Mecces rein...", grinste sie höhnisch und rappelte sich auf, um wenigstens einen Blick in den Badezimmerspiegel werfen zu können. Aber was "anständiges" zu Essen hatten sie sich nach dieser heftigen Aufräumaktion gänzlich verdient. Mecces oder BK würde da wohl nicht reichen. Obwohl ein Schokoshake nicht schlecht wäre.
 

Mit dem Handrücken rieb der Moderator sich über die Stirn, in dem zweifelhaften Versuch, sich den Dreck wegzuwischen, mit dem Ergebnis, dass es danach nur noch schlimmer aussah.

Geschlagen rappelte er sich also wieder auf die Beine und taperte in die Küche, um sich wenigstens Gesicht und Hände zu waschen.

"Bestellen oder essen gehen? Ich lad dich ein", rief er schließlich über die Schulter. Immerhin hatte sie ihm den ganzen Tag über geholfen, da war das ja wohl das Mindeste, was er tun konnte.
 

Grinsend und leicht mit dem Kopf schüttelnd beugte sich Tashigi über das Waschbecken vor sich und wusch sich erstmal das Gesicht.

"Keine Ahnung, lass uns irgendwohin gehen, wo alle so aussehen wie wir." Ein spöttischer Unterton war zu hören. Am besten würde sich wohl da ein Biergarten eignen. Am besten noch das Oktoberfest, aber das lag nun mal nicht gerade um die Ecke.

"Lass uns lieber was holen und uns irgendwohin setzen." An der frischen Luft essen, irgendwo auf 'ner Parkbank und quatschen. Das wäre mal was. Sowas tat sie höchstens mal bei der Arbeit, aber ansonsten...
 

"Geht klar", rief er zurück und wischte sich mit einem Küchentuch das Gesicht trocken.

Zumindest war er sich jetzt halbwegs sicher, dass im die Arbeit nicht mehr wortwörtlich ins Gesicht geschrieben stand, sondern nur noch an seinen Klamotten abzulesen war.

Die Idee hatte durchaus etwas verlockendes. So etwas machte er sonst nur bei der Arbeit, meist aus Zeitmangel und Ähnlichem. In seiner Freizeit ließ er sich beliefern, von Sanji bekochen oder nahm sein Essen mit vor die Konsole.

Aprospos Konsole. Dieses Wochenende hatte er - abgesehen von den drei Stunden am Vortag - noch nichts für die Arbeit getan. Sah aus, als müsste er das heute Nacht bei Sanji nachholen...
 

Auch Tashigi sah wieder halbwegs annehmlich aus. Aber ihre Klamotten verrieten immernoch, was für ein anstrengender Tag heute gewesen war.

Sie griff neben sich zum Handtuch und rieb es sich über das nasse Gesicht und trocknete sich damit danach die Hände ab.

Nach wenigen Minuten stand sie wieder vor der Küche und betrachtete nochmal das Werk, was sie bis jetzt geschafft hatten. Es war ein Haufen Arbeit gewesen, aber es hatte sich gelohnt. Und das ihre Kleidung darunter leiden musste, störte sie nicht im Geringsten.
 

Zorro streckte sich ausgiebig, als Tashigi zu ihm in die Küche trat, folgte ihrem Blick und grinste leicht.

"Gute Arbeit, Officer", meinte er dann großzügig, öffnete mühsam den umgekippten Kühlschrank und angelte mit Müh und Not eine neue Flasche Pepsi heraus, die er Tashigi dann hinhielt.
 

"'Ne?!", stimmte sie nur zu, nahm die Pepsi entgegen und drehte den Decke auf, nur um diesen sofort wieder zuzudrehen, nachdem sie bemerkte, dass ihr das klebrige Getränk entgegen sprudelte. Dass die Pepsi im Kühlschrank gelegen hatte, hatte sie völlig vergessen.

Sie seufzte, schüttelte nur fassungslos, wegen ihrer eigenen Dummheit, leicht den Kopf und verfluchte sich selbst. Sowviel zu Thema: Gerade gewaschen!

"So blöd kann auch nur ich sein", murrte sie leise zu sich selbst, zuckte dann nur mit den Schultern (jetzt war's eh egal), öffnete immer wieder etwas den Deckel, um die restliche Kohlensäure entweichen zu lassen und danach einen Schluck zu trinken.
 

Der Moderator grinste breit, verkniff sich jedoch einen spöttischen Kommentar und warf ihr das Küchenhandtuch zu, mit dem er selbst sich vorhin das Gesicht abgetrocknet hatte.

"In irgendeinem Karton im Flur sind Shirts von mir, such dir ruhig eins aus, wenn du willst."
 

Reflexartig fing Tashigi das Handtuch auf und trocknete sich erstmal die Hände ab, nachdem sie die Flasche abgestellt hatte.

"Danke, ein Shirt wäre echt nicht schlecht...", gestand sie seufzend und legte wieder das Handtuch bei Seite. Dann ging sie, wie Lorenor es ihr geraten hatte, in den Flur und fischte sich ein neues Shirt aus einem der Kartons. Okay, sie waren alle viel zu groß, aber das ließ sich wohl nicht ändern.
 

In der Zwischenzeit fuhr sich Zorro durch die Haare, in dem dumpfen Versuch, sie damit vielleicht ein bisschen zu bändigen. Aber seine Haare waren sturer als er selbst, was bereits ein Kunststück an sich war, also ließ er irgendwann die Arme sinken und stopfte sich eine Hand in die Hosentasche, während er mit der anderen nach seiner Jacke und seinen Schlüsseln griff.
 

Schnell tapste Tashigi ins Bad, zog sich das verdreckte Oberteil aus, legte es über seinen Badewannenrand und streifte sich Lorenors Shirt über. Viel zu weit, aber was soll's!

Dann ging sie in den Flur und griff ebenfalls nach ihrer Jacke.
 

"Wohin soll's denn gehen?", fragte er, während er sich die Jacke anzog und den Flur langsam aber sicher ansteuerte.

Handy und Schlüssel stopfte er dabei in die Jackentaschen, das Portemonnaie blieb in einer seiner hinteren Hosentaschen und mehr brauchte er ja erst mal nicht.
 

Überlegend kratzte sich Tashigi am Kinn. Gute Frage.

"Wie wär's mit chinesisch? Ich kenne da einen Guten, keine zehn Minuten mit dem Auto."

Chinesisch... hatte sie schon lange nicht mehr!
 

Den kannte Zorro allerdings auch. Er war immerhin Stammkunde.

Zwar hatte das nicht viel zu heißen, weil er ungefähr bei zehn verschiedenen Take-Out Stammkunde war und sämtliche Besitzer, Bedienungen und Köche mit Vornamen kannte, aber immerhin konnte er ihr in dem Punkt eindeutig zustimmen.

Außerdem hatte er Lou schon verhältnismäßig lange keinen Besuch abgestattet.

"Okay. Auf zu Lou", gab er grinsend zurück.
 

Lou?! Verwundert starrte sie den Grünschopf an. Nun gut, zumindest wusste er, von welchem Geschäft sie sprach."Fahren wir mit meinem Auto?"

Er war schon drauf und dran zu nicken, als ihm einfiel, dass sein Bike ja ebenfalls noch existierte und bei einem seiner Nachbarn in der Garage untergestellt war.

Immerhin, er hatte ein lebendes Navigationssystem vor sich stehen, warum also nicht? Mit ihr hinten drauf würden sie schon nicht in der Wallachei landen, da war er sich ziemlich sicher.

"Was hältst du von Mottorrädern?", hakte er also schmunzelnd nach.
 

Fragend blinzelte sie zu Lorenor rüber und grübelte.

"Keine Ahnung, ich bin noch nie mit ein Motorrad gefahren...", gestand sie verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Klar, sie hatte schon oft darüber nachgedacht, ob sie nicht mal einige Fahrstunden damit machen sollte, aber sich dazu getraut hatte sie bisher noch nicht.

"Dann wird's allerhöchste Zeit", stellte der Grünhaarige leicht erstaunt fest - ehrlich gesagt, er war bisher noch niemandem über den Weg gelaufen, der noch nie auf einem Motorrad gesessen hatte, aber es gab ja bekanntlich für alles ein erstes Mal.

"Wir fahren mit meinem. Ich hab noch 'nen zweiten Helm unten. Bereit?"
 

"Wie?! J-Jetzt?" Ehlich gesagt hatte sie ein bisschen Schiss, auch wenn sie das schon immer mal machen wollte. Aber mehr überraschte Tashigi, dass die Gegenüber ein Motorrad besaß, als dass er sie jetzt einfach fragte.

"Gut, von mir aus. Ich hoffe du kennst den Weg zum Krankenhaus." Bei ihrem Glück und der Tollpatschigkeit war es nicht all zu verwunderlich, wenn sie vom Motorrad fiel.
 

Zorro lachte rau auf, während er die Haustür aufstieß und in den Flur trat.

"Keine Panik, mit dem Ding kann ich schon umgehen", versicherte er der Polizistin schließlich und merkte, dass er sich irgendwie total darauf freute, wieder ein bisschen durch die Gegend zu heizen.

"Das hoffe ich doch!" Etwas nervös ging sie Lorenor nach, aber dennoch... Sie vertraute ihm. Also, warum nicht?
 

Eine Hand in den Hosentaschen vergraben und freudig mit den Schlüsseln klimpernd trottete er die Treppen herunter, stieß schließlich die Tür unten auf und hielt sie ihr auf.

Nun galt es nur noch herauszufinden, welche dieser blöden Garagen noch mal seinem Nachbarn gehörte, aber er meinte, es wäre die zweite von rechts gewesen.

Er behielt Recht, das merkte er, als der Schlüssel passte und das Tor geschmeidig quietschend aufglitt und den Blick auf sein "Baby" freigab.
 

Neugierig sah sich die junge Polizistin um und blieb bei Lorenors Maschine hängen. Sie staunte nicht schlecht, das Gefährt war echt schick.

"Wow, nicht schlecht..." Je länger sie auf seine Maschine starrte, desto mehr hatte sie Lust drauf einen Führerschein Klasse A zu absolvieren und sich ebenfalls so ein schönes Motorrad zu kaufen.

"Ja, nicht?", stimmte der Moderator grinsend zu und tätschelte den Sitz seines treuen Gefährts.

Ein bisschen vertaubt und vielleicht ein bisschen zu vernachlässigt, aber es würde schon gehen, davon war er überzeugt.

Er beugte sich über das Bike, um an das dahinterliegende Regal zu kommen, auf dem seine beiden Helme lagen. Einen davon reichte er der Polizistin herüber, bevor er sich seinen eigenen unter den Arm klemmte, das Lenkradschloss entriegelte, den Ständer zurückklappte und das Bike rückwärts aus der Garage schob.
 

Dankend nahm sie den Helm entgegen und folgte ihm aus der Garage. Kurz rieb sie über den Helm und entstaubte diesen damit. Er schien wohl länger nicht gefahren zu sein, denn seiner sah nicht gerade sauberer aus. Würde schon schief gehen.
 

Er schnitt eine kurze Grimasse, während er ebenfalls den Staub vom Visier wischte.

"Das letzte Mal bin ich mitten im Nirgendwo gelandet. Sanji hat drei Tage gebraucht, um mich zu finden", erklärte er und machte eine große Geste daraus, sich am Hinterkopf zu kratzen. Dann zuckte er gleichgültig mit den Schultern.

"Ich sollte mir wahrscheinlich ein Navi zulegen."
 

Tashigi unterdrückte ein Lachen. Sein Orientierungssinn war einfach einmalig, das stand fest.

"Das wäre mal 'ne Idee!", schmunzelte sie, setzte sich den Helm auf, klappte das Visier hoch und versuchte die Schnallen zu schließen, was jedoch nicht so wirklich gelingen wollte.
 

Grinsend sah der Grünhaarige ihr dabei zu, legte dann seinen Helm auf dem Boden ab und trat einen Schritt auf sie zu.

"Lass mal den Profi ran da", meinte er schmunzelnd, griff dann nach den Schließgurten, schloss die Schnallen und zog die Bänder schließlich fest, damit der Schutz nicht allzu sehr wackeln konnte.

Immerhin wollte er es nicht unbedingt verantworten, dass sie sich den Schädel brach, falls es doch zu einem Unfall kommen sollte. Man wusste ja nie und sicher war sicher.
 

Verblüfft blickte sie zu Lorenor auf und lief hochrot an. Als er ihr den Gurt zu zurrte, klappte das Visir von selbst wieder runter, woraufhin dieses von innen beschlug. Und das alles nur wegen ihren glühenden Wangen, verdammt!

"Danke..."

"Dafür nicht", meinte er knapp, klopfte dann kurz grinsend gegen ihr geschlossenes Visier und griff dann schließlich nach seinem eigenen Helm.

Dort war zum Glück soweit nichts verstellt, und wenn es nach ihm ging, konnte der Spaß losgehen. Also schwang er sich auf seine geheiligte Maschine und klopfte auffordernd auf den Ledersitz hinter sich.

"Aufsteigen, bitte!"
 

Kurz stöhnte Tashigi aufgeregt auf, tat dann aber brav, was Lorenor ihr gesagt hatte und setzte sich auf den Rücksitz.

Eher zögerlich und angespannt klammerte sie sich an seiner Jacke fest, traute sich gar nicht, die Arme um ihn zu legen.
 

Zorro runzelte kurz die Stirn, als er ihren vorsichtigen Griff spürte, dann umfasste er ihre Hände entschlossen mit seinen und legte sie sich um den Bauch.

Kurz klappte er sein Visier auf. "Gut festhalten. Und leg dich ein bisschen mit in die Kurven. Und vergiss nicht, mir den Weg zu sagen, außer du willst, dass wir in einer Woche noch unterwegs sind!", wies er sie dann an und konnte nicht leugnen, dass er es mochte, sie so nah bei sich zu haben - auch, wenn er das nie zugeben würde, aber er hegte den dumpfen Verdacht, dass sein hart pochendes Herz ihn vielleicht verraten könnte.
 

"Oh, okay..."

Tashigi hoffte, dass man ihre heftige Röte nicht zu sehen waren. Sie hatte eigentlich nicht vor gehabt, ihm so auf die Pelle zu rücken, aber das ließ sich wohl gerade nicht vermeiden. Außerdem... sie stritt nicht ab, dass es ihr irgendwie gefiel.

Auch ihr war ihr starker Herzschlag mehr als unangenehm. Und es lag näher, dass er ihren Puls am Rücken spürte, als sie seinen.
 

Während er mit den Füßen das Gleichgewicht der Maschine hielt und mit der linken Hand den Lenker gerade, kramte er mit der rechten in seiner Jackentasche nach den Schlüsseln.

Triumphierend zog er sie dann unter großem Geklirre ans schwindende Tageslicht und steckte sie ins Zündschloss.

Er war ziemlich froh darüber, dass er vorne saß, so konnte sie ihm nicht so leicht ins Gesicht sehen und seine Röte bemerken - oder seinen konzentrierten Gesichtsausdruck, denn irgendwie fiel es ihm jetzt bedeutend schwerer, seine Gedanken auf die Straße zu beschränken, wo gerade das doch wichtig war.

"Bereit?", grinste er dann, startete den Motor und ließ ihn theatralisch ein wenig aufheulen, bevor er losfuhr.
 

Zögernd nickte sie. Sie war nervös, sogesehen war sie noch Jungfrau in dem Gebiet.

Sie drückte sich nur um so mehr an ihn und presste ungewollt ihren Oberkörper gegen seinen Rücken, als er schließlich losfuhr. Gott, hoffentlich bemerkte er ihren Herzschlag nicht.
 

Als der erste Fahrtwind durch den schmalen Schlitz, den er vom Visier offen gelassen hatte, drang und ihm durchs Gesicht fegte, fühlte er sich gleich bedeutend wohler in seiner Haut.

Ihm war gar nicht wirklich bewusst gewesen, wie sehr ihm das gefehlt hatte, und probeweise gab er noch ein bisschen mehr Gas, als eigentlich erlaubt war, aber das war ihm ziemlich egal.

Tashigi hatte ihre Arme nun ganz schön fest um ihn geschlungen, und er konnte ihre Körperwärme durch ihrer beider Jacken hindurch nur zu gut fühlen. Er erinnerte sich selbst vorwurfsvoll daran, dass sie das erste Mal auf einem Motorad saß, und bremste vor der ersten Kurve ein wenig ab, bis er wieder auf dem erlaubten Tempolimit war.

Aber in ein paar Minuten, wenn sie sich an das Gefühl gewöhnt hatte, würde er wieder aufdrehen, das wusste er jetzt schon.
 

Leicht verängstigt kniff die Blauhaarige die Augen zusammen. Verdammt nochmal, er sollte sich mal durch den Kopf gehen lassen, wen er hinter sich sitzen hatte. Wenn er sich nicht bald an das Tempolimit halten würde, würde sie ihn in Handschellen abführen.

Jedes Mal, wenn er weiter auf's Gas trat, klammerte sie sich mehr an ihn. Zwar war alles mehr als ungewohnt, aber irgendwie war es auch ein echt angenehmes Gefühl. Wenn jemand anderes für ihr sitzen würde, würde es sich wohl ganz anders anfühlen, da war sie sich sicher. Ob es jetzt ein positives oder eher negatives Zeichen war, wusste Tashigi selbst nicht so genau.

Dann fiel ihr wieder ein, was eigentlich ihre Aufgabe war. Leicht tippte sie Lorenor an und deutete in die Richtung, in die er fahren musste, um zu Lou's Chinapalast zu kommen.
 

Ace hatte sie ja eigentlich bereits vorgewarnt: sowohl er als auch Sanji würden sich von ihrem Status als Polizistin nicht im Geringsten davon abhalten lassen, sich weiterhin genau so zu verhalten, wie sie es immer taten.

Na gut, der Koch vielleicht schon, aber Zorro sicherlich nicht. Er hatte sich von seinem Vater nicht einschüchtern lassen, und von Tashigi auch nur in geringer Art und Weise.

Irgendwann spürte er, wie sie ihm auf die Schulter tippte und setzte den Blinker, bevor er sich mit ihr in die Kurve legte und kaum, dass sie wieder senkrecht standen, überholte er die elend langsamen PKW's vor sich und verschaffte ihnen locker ein paar Sekunden Vorsprung.
 

Schnell... Viel zu schnell!

Der Idiot würde noch sein blaues Wunder erleben, wenn sie wieder halbweges auf festen Beinen stehen konnte. Dieser verdammte Mistkerl! Soviel zum Thema "Vertrauen"!

So schnell würde sie nicht mehr auf sein Bike steigen.

Verängstigter als vorher schon krallte sie sich mehr in seine Jacke fest, zog die Schultern heran und legte den Kopf zwischen seine Schulterblätter. Hoffentlich war der Spuk bald vorbei.
 

Erst als die junge Polizistin ihre Finger beinahe schmerzhaft fest in ihm verankerte, kapierte er auch, was los war und bremste vorsichtig ab, bis er wieder in einem einigermaßen gemäßigten Tempo fuhr.

Allerdings verstand er nicht einmal ansatzweise, warum sie sich so anstellte. Er wusste, wie er mit seinem Bike umzugehen hatte und er war schon weitaus rasanter gefahren, ohne damit irgendjemanden außer Konzept zu bringen. Nicht einmal die Autofahrer, denn er war vernünftig genug, erst zu überholen, wenn auch genug Platz und kein Gegenverkehr war.

Trotzdem blieb er brav und fuhr ausnahmsweise Mal nach Geschwindigkeitsbegrenzung.
 

Sichtlich erleichtert, wenn auch verwundert, sah sie kurz zum Fahrer auf. Er schien es begriffen zu haben, dass sie einfach noch viel zu ängstlich für so rasante Fahrten war. Wenigstens hatte er Nachsicht mit ihr und fuhr für sie langsamer. Jetzt konnte sie wenigstens die restliche Fahrt genießen.

Wieder kam sie ihrer Aufgabe nach und zeigte ihm den Weg.
 

= = =
 

So lotsten sie sich vorbildlich durch die Stadt, bis selbst ein Kerl mit einem Orientierungssinn eines Scheibe Toast, wie er es war, die Gegend widererkannte und letztendlich kam er auf dem Parkplatz hinter dem Restaurant zum Stillstand.

Eigentlich schade, fand der Moderator, denn immerhin hatten sie es doch schön kuschelig gehabt und wenigstens in der zweiten Hälfte der Fahrt hatte Tashigi auch keine Todesängste mehr ausstehen müssen.

Er wusste nicht Recht, ob ihn jetzt Ärger erwarten würde, aber er war für alle Eventualitäten gewappnet.
 

Etwas erleichtert, aber auch bedröppelt sah sie zu, wie Lorenor das Gefährt zum Stillstand brachte. Langsam stieg sie vom Sitz, nur um sich kurze Zeit wieder etwas gegen das Motorrad zu lehnen. Horror, sie hatte immernoch zittrige Knie! Eigentlich war sie nicht so ein Waschlappen, aber das vibrierende Metall und die laut vorbeifahrenden Autos, dazu noch dieser große Gefahrenfaktor...

Seufend stieß sie sich wieder ab und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
 

Er biss sich hart auf die Lippe, um sich das Schmunzeln zu verkneifen, bevor er sich ebenfalls von der Maschine schwang, den Ständer mit seinen schweren Stiefeln wieder nach vorne klappte und das Bike abstützte.

Der Moderator klappte das Visier nach oben, um an frische Luft zu kommen und löste nach einigem herumtasten die Schnalle unter seinem Kinn, bevor er den Helm absetzte.

"So schlimm?", neckte er sie dann und lehnte sich gegen das Bike.
 

Tashigi knurrte, trat etwas näher an ihn heran und verpasste ihm eine Headnut samt Helm. Pech für ihn, dass er seinen gerade abgenommen hatte, das hatte ihm eine Beule erspart.

"Mistkerl! Ich hatte voll Schiss, mach das nie wieder!!" Eher würde sie nie wieder auf das Bike steigen. Toll, sie hatte den Reiz am Motorrad fahren verloren.

Enttäuscht fummelte sie am Verschluss, öffnete diesen und zog sich ebenfalls den Helm ab. Sie würde wohl wieder mit dem Bus nach Hause fahren.
 

"Outsch!!", entfuhr es ihm unwillkürlich und er zuckte zurück.

Sein armer, schöner Schädel! In den letzten Tagen mutierte der ernsthaft zu einem Magneten für Gefahr und Verletzungen.

Knurrig rieb er sich über die schmerzende Stelle.

"Jaja, ist ja gut, ich werd brav wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird!!"
 

"Klar, von wegen...", brummte sie nur leise und ging zum Eingang von Lou's Chinapalast. Er würde sich eh nie ändern, genauso wenig wie Ace.

Den Helm unter'm Arm geklemmt betrat sie das Lokal.
 

Na ganz toll.

Begeisterung sah anders aus, da war er sich ziemlich sicher. Aber na gut, er hatte ja nicht ahnen können, dass sie in dem Punkt so überempfindlich war.

Missmutig stopfte er eine Hand in die Jackentasche, mit der anderen hielt er den Helm, und folgte ihr, um Lou wenigsten auch Hallo sagen zu können.
 

Eigentlich war es schon ganz schön gewesen, mit ihm durch die Gegend zu fahren. Aber dass er so einen Bleifuß hatte wusste sie ja nicht.

Leise seufzend legte sie den Helm auf den Tresen und stützte sich auf diesen ab, wartete darauf, dass ihr Beifahrer eintrat oder dass sie bedient wurde.
 

Zorro wurde von angenehmer Wärme und einem altbekannten Stimmengewirr begrüßt, als er ebenfalls eintrat. Tashigi sah er am Tresen lehnen, und bereitwillig verzieh er ihr für's erste und gesellte sich zu ihr.

Weit und breit war keine Bedienung zu sehen, aber das stellte für ihn keierlei Hindernis dar.

Kurzerhand umrundete er den Tresen, stieß die Küchentür auf und verschaffte sich ungefragt Eintritt. "Lou?! Bist du hier irgendwo?"

Lautes Gerümpel von diversen Töpfen, dann konnte der Grünhaarige den Kopf von Lucky Lou erkennen, irgendwo zwischen einem Unterschrank und in einem Gewirr aus Töpfen und Deckeln. "Zorro? Bis' du das?", kam es gedämpft hervor.

"Japp. Ich dachte, ich schau mal vorbei. Hab auch jemanden mitgebracht."

Der korpulente Koch, der ein enger Freund von Ben war, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und strahlte dem Moderator breit entgegen. "Tut gut dich zu sehen, Mann. Was macht die Arbeit?"

"Unheimlich proffessionell bei uns, wie immer. Und bei dir?"

"Och, ich kann nicht klagen. Was darf's denn sein?", hakte der Koch schließlich nach, wischte sich die Hände an der Schürze ab und bewegte sich etwas watschelnd auf den Grünhaarigen zu, der mittlerweile wieder auf dem Weg in Richtung Tresen war.

"Musst du die Lady fragen", gab Zorro schulterzuckend zurück und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte, direkt neben der Kasse.

"Donnerwetter!", entfuhr es Lou, als er Tashigi erblickte, und er pfiff anerkennend durch die Zähne. Zorro verdrehte die Augen und hoffte, dass die Polizistin ihm das nicht auch noch übel nahm.
 

Skeptisch sah sie Lorenor nach. Das war einfach nicht zu fassen. Der Typ verschaffte sich einfach so freien Eintritt in die Privatbereiche. Nun gut, sollte er doch. Tashigi hatte wenigstens den Anstand hinter dem Tresen zu warten, zuckte leicht zusammen, als sie die Töpfe scheppern hörte und lauschte nur etwas dem leisen Gebrabbel der beiden Männer. Sie schienen sich sehr gut zu kennen und trotzdem kannte der Trottel den Weg zum Chinapalast nicht?!

Tashigi seufzte, lehnte sich etwas mehr gegen die Theke vor sich und sah sich etwas um, bis Zorro und Lou endlich aus der Küche traten.

Mit leicht geröteten Wangen fuhr sich die junge Polizistin über den Hals und schaute beschämt weg. Sie freute sich über das Kompliment, auch wenn Lou nicht gerade... ihr "Typ" war.

"H-Hallo..."
 

"Hallo", grinste Lou zurück, stützte sich neben Zorro mit den Ellbogen an der Arbeitsplatte ab und lächelte der Polizistin wohlwollend zu.

"Was darf ich dir zaubern?", fragte er dann und griff nach einem Notizblock, um sich ihre Bestellung zu notieren.
 

Lou war anscheinend ein echt netter Kerl. Was Freunde anging, die hatte Lorenor anscheinend ohne Ende. Gut, dass nicht alle so wie Ace waren.

"Das, was der Meister empfielt!", lächelte sie freudig, wollte sich einfach mal überraschen lassen und freute sich dafür um so mehr auf das Essen.

"Geldmäßig ist es egal, der Quatschkopf zahlt!", grinste sie höhnisch und deutete auf den Grünschopf neben ihn. Hey, er hatte es versprochen, also konnte sie das ruhig mal ausnutzten!
 

Der dicke Koch lachte lauthals auf, zwinkerte ihr zu und stieß Zorro dann vielsagend seinen Ellbogen in die Seite.

"Uiuiui, Zorro, seit wann bist du denn so ein Chameur?", neckte er seinen langjährigen Stammkunden, klopfte ihm auf die breite Schulter und wandte sich schon wieder zur Küche um.

"Für dich wie immer, nehme ich an?"

"Wann hab ich je was anderes bestellt?", gab Zorro unbeeindruckt zurück und zog nebenher zwei kalte Fläschchen Pepsi aus dem Kühlschrank, bevor er wieder auf die andere Seite des Tresens kam und eine davon Tashigi entgegenhielt.
 

Dankend lächelte sie ihrem Nebenan zu, nahm die Flasche entgegen und drehte den Verschluss vorsichtig auf. Sie hatte keine Lust, dass das Gleiche nochmal passierte und ihr alles entgegen kam. Gut, die Flasche schien sich nicht gegen sie verschworen zu haben, aber wenigstens hatte sie dran gedacht.

"Bekommst du hier auch Stammkundenrabatt oder Freundschaftspreise?", schmunzelte sie und nippte an ihrer Flasche.
 

Zorro schmunzelte amüsiert, während er den Verschluss seiner eigenen Flasche öffnete. "Das kommt drauf an, wie er gelaunt ist. Manchmal zahl ich sogar mehr, als auf der Karte steht", klärte er auf, trank einen Schluck und stelle die Flasche erstmal bei Seite.
 

Leicht grinsend schüttelte sie etwas den Kopf. Mehr als auf der Karte stand?! Hoffentlich war er heute gut drauf. Brav warteten beide auf ihr essen. Tashigi war mehr als gespannt, was der Chefkoch für sie zurecht zaubern würde.

Während sie warteten stützte Zorro sich mit den Ellbogen gegen den Tresen und ließ seinen Blick gelangweilt über die besetzten Tische des Restaurants gleiten.

Er wusste ehrlich gesagt nicht, worüber er mit ihr reden sollte, besonders wo sie vorhin so sauer auf ihn gewesen war.Es war nicht unbedingt sein Plan gewesen, sie zu verärgern, sondern viel mehr, sie für das Motorradfahren zu begeistern, und das war ihm wohl wieder gründlich misslung-

Sein Blick blieb an einem altbekannten, verhassten braunem Haarschopf hängen und innerlich seufzte er tief auf.

Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
 

Ebenfalls gelangweilt fing Tashigi an an ihren Fingernägeln rumzuknibbeln. Vielleicht hatte sie doch etwas überreagiert. Die Kopfnuss mit dem Helm hätte nicht sein müssen.
 

Lorenors Seufzer machte sie stutzig. Sie folgte seinen Blick durch das Lokal und verzog das Gesicht. Na super, dieser Penner fehlte auch noch. Sie hielt dennoch lieber die Klappe, immerhin hatte sie sich letztens schon eingemischt, da war genug. Hauptsache, es artete nicht wieder in einer Schlägerei aus.
 

Matt.

Wie er leibt und lebte und mit einer hübschen, bandagierten Nase.
 

Ein schadenfrohes Schmunzeln konnte Zorro sich bei dem Anblick einfach nicht verkneifen, trotzdem wandte er den Blick lieber schnell wieder ab, bevor dieser Mistkerl ihn ebenfalls entdecken und sich mit ihm anlegen konnte - denn das hätten seine Nerven zweifelsohne gar nicht ausgehalten.
 

Tashigi tat es ihm gleich und sah ebenfalls wieder Richtung Küche. Sie verkniff sich ein Lachen beim Anblick der gebrochenen Nase. "Sieht besser aus als vorher...", murmelte sie und trank einen Schluck aus ihrer Flasche. Wo sie Recht hatte, hatte sie nun mal Recht!

Zorro grinste breit, nahm einen Schluck aus seiner Flasche, bevor er leicht nickte. Da sagte sie mal was Wahres.

Mit den Fingerspitzen trommelte er nun gelangweilt auf dem Tresen herum und es juckte ihn gewaltig, zu seinem Schwager zu sehen und ihm ordentlich die Meinung zu geigen. Gestern war er schließlich eindrucksvoll von Aya unterbrochen worden und was hatte er schon zu verlieren?

Aber er beließ es dabei, noch einmal einen Blick über die Schulter zu werfen und ihm blieb beinahe die Luft weg, als er erkannte, dass Matt seinen Arm um eine junge, schlanke Frau gelegt hatte, die ganz eindeutig nicht Aya war.
 

Dass dieser Idiot mit einer anderen Frau da war, hatte Tashigi nicht bemerkt. Stattdessen sah sie nochmal kurz einen Blick zu Lorenor rüber und verpasste ihn einen leichten Stoß zwischen die Rippen.

"Glotz nicht so auffällig rüber, sonst bemerkt der Penner noch was." Und auf diese Art von Kommunikation hatte sie weiß Gott keine Lust.
 

Für einige Sekunden war der Grünhaarige wie vor den Kopf gestoßen, und erst Tashigis Rippenstoß holte ihn wieder in die Realität zurück, sodass er die Polizistin erst einmal reichlich intelligent anblinzelte. "Was?"

Dann richtete er seinen Blick wieder auf das Pärchen und beobachtete, wie die Frau seinem Schwager durch das Haar fuhr und er ihr daraufhin ganz natürlich eine Hand auf den Oberschenkel legte.

Zorro biss die Zähne so fest zusammen, dass es weh tat.

"Ich bring ihn um", prophezeite er dann und machte Anstalten, aufzustehen.
 

Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen, folgte dann erneut Lorenors Blick durch den Raum und bemerkte jetzt erst, was los war. Das war nicht die Frau in seinen Armen, die vor einigen Tagen noch an seiner Seite war.

Erst als Zorro vor sich hindrohte, bemerkte sie, wie ernst er es meinte.

"Reiß dich bloß zusammen. Zettel jetzt bitte keinen Streit an!", mahnte sie ihn und fand es sogar recht gelegen für Lorenor. "Seh es positiv, so wirst du ihn wenigstens los und kannst die Kinder wiedersehen. Also mach jetzt nichts Unüberlegtes."

Unmerklich zog sie ihr Handy hervor, schaltete die Kamera ein und schoss wenigstens, natürlich ebenfalls unbemerkt, ein Foto von dem turtelnden Pärchen. Wenn es nicht anders ging, mussten halt Beweismittel helfen.
 

Auch wenn es ihm im Grunde gar nicht schmeckte und dieses Arschloch eine Tracht Prügel spätestens jetzt ein für alle Mal verdient hätte, drangen Tashigis Worte doch irgendwie zu ihm hindurch, und auch wenn er eigentlich etwas ganz anderes tun wollte, wusste er, dass sie Recht hatte.

Es wäre dumm, sich wegen solch einem Trottel in die Scheiße zu reiten - immerhin hatte er mehr als genug um die Ohren und die Polizistin würde in solch einer eindeutigen Situation wohl auch kein Auge mehr zudrücken können.

Knurrend ließ er sich wieder auf den Sitz sinken, hielt seinen Blick jedoch eisig auf den Hinterkopf seines Schwagers gerichtet.
 

Dass es Lorenor nicht schmeckte, was er da sah, war verständlich und an seiner Stelle hätte sie keinen Deut anders reagiert, ganz klar. Aber wenn er es wirklich für nötig hielt ihm eine reinzuschlagen, dann müsste sie eingreifen und das würde eher positiv für das Großmaul enden. Das gönnte sie ihm nicht! Und höchst wahrscheinlich würde es dann mit einer Anzeige an den Grünschopf enden, dann könnte er die Kinder ganz vergessen.

Dazu käme noch, dass Lou ausrasten und Lorenor rausschmeißen würde. Dann könnte er sich hier auch nicht mehr blicken lassen.

Als Lou dann endlich wieder aus seiner Küche kam und den beiden ihr verpacktes Essen reichte, kam Tashi wieder halbwegs zur Ruhe.
 

Zorro war indessen dazu übergegangen, seinen Schwager in Grund und Boden zu starren, aber der Dreckskerl war so in seine Flirterei vertieft, dass er die hasserfüllten Blicke gar nicht bemerkte.

Als Lou ihnen das Essen über die Theke reichte, zuckte er beinahe überrascht zusammen und wandte sich verblüfft um.

Der dicke Koch runzelte bloß verwirrt die Stirn, als er den Gesichtsausdruck des Grünhaarigen bemerkte. "Alles okay?"

"Hm", brummte der Moderator knapp zurück, überlegte es sich dann anders und deutete auf Matt. "Tust du mir 'nen Gefallen? Spuckst du ihm ins Essen?"
 

Tashigi verkniff sich das Lachen, schüttelte stattdessen nur mit dem Kopf und nahm das Essen entgegen. Eigentlich gar keine so schlechte Idee. "Na toll, mit dir darf ich mich also nicht anlegen, sonst kann ich nie wieder irgendwo was zu essen kaufen."
 

Lou lachte einmal kurz auf, bis er bemerkte, wie ernst der Jungspund vor ihm es anscheinend meinte. Er beugte sich ein wenig über die Theke, um einen besseren Blick auf den Mann erhaschen zu können und zuckte dann gutmütig mit den Schultern. "Ich seh mal, was sich machen lässt. Was hat er dir getan?"

Zorro war hingegen noch damit beschäftigt, Tashigi eine Grimasse zu schneiden. "Quatsch. Das ist ja was völlig anderes." Dann wandte er sich Lou zu. "Er betrügt meine Schwester."
 

Tashigi seufzte. Zu gerne hätte sie ihm mit ihren Status als Beamte geholfen, aber als Polizistin durfte sie keine Partei ergreifen. Und wenn Lorenor wirklich als Erster zuschlagen würde, müsste sie ihn wieder mit auf's Revier nehmen. Das war bitter, aber zu gut, dass Lorenor überall Freunde hatte, die ihm helfen konnten. Wahrscheinlich hatte er eine Liste, wo draufstand, was für Freunde er noch brauchte. Autoschrauber, Mechaniker, Klempner...die Liste müsste schon ziemlich lang sein. Polizist war da bestimmt schon zwei Mal abgehakt, dank Zorros Vater und ihr.
 

"Meine Fresse", war alles, was dem dickleibigen Koch dazu einfiel, dann nickte er entschlossen und fasste auch noch zwei, drei andere Möglichkeiten ins Auge, wie man sich an diesem ihm so unbekannten Kerl rächen könnte.

"Weiß sie's denn?", hakte er dann vorsichtig nach und der Grünhaarige zuckte ratlos mit den Schultern. "Ich denke nicht. Wie viel kriegst du?", fragte er dann und kramte in seiner Jacke nach dem Portemonnaie herum, aber Lou winkte ab. "Lass gut sein."

Der Moderator nickte leicht fahrig und grinste dann dankbar. Immerhin, nicht die ganze Welt hatte sich in diesen Tagen gegen ihn verschworen. Zwar ein schwacher Trost, aber es war einer.

Zum Abschied hob er also die Hand. "Mach's gut, Lou."

"Du auch. Und mach besser keinen Aufstand, ich hab keine Lust, dir die Polizei auf den Hals hetzen zu müssen", riet der Koch ihm und grinste leicht.

Zorro lachte rau auf. "Dafür isses eh schon zu spät", meinte er und nickte kurz in Tashigis Richtung.
 

"Halt den Rand", murrte Tashigi leise und verschränkte die Arme, während sie ihm nachging. Soviel zum Thema 'Zum Essen einladen'. Wenn sie mit Lou geflirtet hätte, wäre das Gleiche bei rausgekommen, nämlich, dass sie nichts bezahlen müsste. Aber gut, immerhin. Er brauchte eh das Geld für die Wohnung. Schön zu sehen, was für tolle Freunde er doch hatte.
 

Der Grünhaarige schmunzelte leicht, sagte jedoch nichts weiter dazu.

Ihm war es schnurzpiepegal, was sie von Beruf war - von ihm aus konnte sie auch LKW's fahren oder Model sein, er würde trotzdem nicht anders mit ihr umgehen als bisher oder sich deswegen in irgendeiner Art verstellen.

Als sie an dem Tisch, an dem Matt mit seiner Affaire dinierte, vorbeikamen, konnte er nicht anders, als noch einmal hinzusehen, auch wenn er genau wusste, dass ihn dann die Mordlust wieder packen würde.
 

Die Frau an Matts Seite bemerkte jedoch seinen feindseligen Blick, runzelte die Stirn und raunte dem Braunhaarigen etwas ins Ohr, woraufhin der sich umwandte und Zorros Blick begegnete. Es sah ganz so aus, als würde dem sonst so überheblichen Matt die Kinnlade herunterfallen - zumindest entgleisten ihm sämtliche Gesichtszüge.
 

Zorro tat das einzig vernünftige und riss sich zusammen, anstatt dem eingebildeten Fatzke an die Gurgel zu springen und ihm die Halsschlagader zu zerfetzen. Noch mehr Ärger als er bereits hatte konnte er sich ohnehin nicht leisten, auch wenn das Verlangen danach ziemlich groß war.

Er nickte seinem Schwager kurz zu und schaffte es sogar, ihn anzugrinsen. Matt schien immer noch so verdattert, dass er erst einmal zu gar keiner Regung fähig war.
 

Eigentlich hatte Tashigi nicht vor, diesem Schleimbeutel vor die Augen zu treten, da sie wirklich die Befürchtung hatte, dass Lorenor seinem Schwager eine verpassen würde, dass ihm Hören und Sehen verging. Aber anders als erwartet tat er es nicht, bliebt sogar relativ cool, auch wenn sie seine Anspannung bemerkte. Sich so zusammen zureißen, das konnte nicht jeder. Dafür respektierte und lobte Tashigi ihn insgeheim.
 

Der jungen Frau neben Matt schien das Spektakel gar nicht zu gefallen, denn sie zupfte den Braunhaarigen ungeduldig am Jackenärmel, aber dieser ignorierte das entweder sehr gekonnt und er war so geschockt, von Zorro entdeckt worden zu sein, dass er es schlicht und ergreifend nicht mitbekam.

"Z-Zorro...!", stieß er nach einigen Sekunden bloß mit leicht panischem Unterton aus, als der Grünhaarige schon längst Anstalten machte, mit Tashigi an seiner Seite heraus zu gehen. Dann sprang er auf die Beine und wollte den Tisch umrunden, um auf seinen Schwager zuzutreten, aber der Moderator hob nur kurz eine Hand, was den Braunhaarigen sofort innehalten ließ.
 

Innerlich bebte Zorro vor Wut und Hass, aber äußerlich war er die Ruhe in Person, auch wenn seine Stimme so kühl und beherrscht klang wie nur selten.

"Wenn deine Nase eine Chance auf Heilung haben soll, würde ich an deiner Stelle genau dort stehen bleiben und nicht in meine Reichweite kommen."
 

Einen Moment lang wirkte Matt tatsächlich verängstigt, aber er fasste sich relativ schnell wieder und strich sich nervös durch das Haar. Sein Blick wanderte zwischen seinem Schwager und Tashigi hin und her, aber ausnahmsweise - und das war bisher wirklich noch nie vorgekommen - verkniff sich Matt einen gehässigen Kommentar. Es schien, als habe er begriffen, dass er nicht in der Position dazu war, Mätzchen zu machen.

"Das...ist jetzt nicht das, wonach es aussieht", begann er schließlich lahm und unbeholfen, und Zorro lachte freudlos auf.

"Was für eine Überraschung", spottete der Moderator gehässig und beschloss, dem Dreckssack keinerlei weitere Beachtung zu schenken. Denn wenn er das tat, würde er wahrscheinlich die Beherrschung verlieren und dann konnte er für nichts mehr garantieren.

Also atmete er tief durch, um die Wut wenigstens ein wenig abzuschütteln und nickte Tashigi leicht zu. "Lass uns gehen."
 

Matt hatte aber anscheinend andere Pläne geschafft - ob nun deshalb, weil er immer noch total verdattert war oder einfach nur lebensmüde, jedenfalls wollte er diese Situation so nicht auf sich beruhen lassen und musterte Tashigi abschätzend. "Gerade du bildest dir ein, ein Urteil über mich fällen zu können? Wieviel zahlst du für die da, hm?"
 

Einige der Gäste hatten ihr Besteck mittlerweile sinken lassen und auch die Gespräche im näheren Umkreis verstummten abrupt. Lou, der vorsichtshalber hinter der Theke geblieben war, rechnete bereits mit dem Schlimmsten und machte Anstalten, auf sie zuzukommen.
 

Einen kurzen Moment war Zorro wie vor den Kopf gestoßen.

Was fiel diesem widerlichen Mistkerl eigentlich ein, solche Behauptungen aufzustellen, noch dazu wo Tashigi anwesend war und vor allen Leuten?!

Seine Augenbraue zuckte steil in die Höhe und blitzschnell hatte er die Distanz zwischen sich und Matt hinter sich gebracht und seinen Schwager hart am Kragen gepackt, woraufhin dieser leicht überrascht aufkeuchte.
 

Der Moderator war drauf und dran, seine Wut abzuladen, und es kostete ihn so ziemlich alles an Willensstärke, sich davon abzuhalten.

Stattdessen durchbohrte er ihn einige Sekunden hasserfüllt mit seinen Blicken, bevor er sich betont langsam zu ihm vorbeugte. "Ich an deiner Stelle wäre verdammt vorsichtig, was ich rumerzähle. Ich würde dich unheimlich gerne zu Brei schlagen, weißt du, und irgendwann bietet sich immer eine Gelegenheit, in der keine Zeugen da sind", raunte er ihm dann beherrscht ins Ohr.

Das war eine leere Drohung, das wusste er selbst gut genug - wenn überhaupt, dann würde er ihn jetzt vermöbeln und nicht irgendwann später, wenn er genug Zeit gehabt hatte, sich abzuregen, aber seine Drohung zeigte anscheinend Wirkung, denn Matt schluckte nur hart und befreite sich dann mühsam aus seinem Griff.
 

= = =
 

Das Zorro zunächst so cool undgelassen blieb, war nun wirklich nicht zu erwarten gewesen, Hut ab.

Aber als dann doch ein hohler Spruch von Seiten des Schwagers kamen, wusste sie, dass sich das jetzt alles schärfer entwickeln würde, als gedacht. Überhaupt... Wie kam dieser Wixer dazu, sie zu beleidigen?! Er kannte sie nicht mal, stellte sie aber anscheinend als Prostituierte oder sonst was hin, obwohl sie ihm letztes Mal klar gemacht hatte, dass sie Polizistin war.

Es kribbelte ihr förmlich in den Fingern ihn wegen Beamtenbeleidigung festzunehmen oder ihm zumindest einen ordentlichen Strafzettel reinzudrücken, aber sie ließ es, machte sich eher einen Kopf darum, Lorenor ganz schnell wieder auf den Boden zu holen. Denn dieser war gerade dabei Matt an den Hals zu springen.

Jetzt musste sie was unternehmen, ob sie nun wollte, oder nicht. Aber besser eingreifen als Lorenor nachher noch wegen Todschlag in den Knast zu schicken.
 

Zusammen mit Lou eilte Tashigi dazwischen, versuchte die Situation zu entschärfen. Sollte der hirnamputierte Vollidiot doch denken, was er will. Na und, dann war sie halt in seinen Augen irgendein Flitchen. Der würde noch früh genug merken, was Sache war.

"Lass mal gut sein. Der kriegt noch sein Fett weg, aber nicht so!"
 

Auch wenn es ihn in den Fingern juckte, diesem Arschloch noch ein wenig mehr Angst einzujagen, als er offensichtlich ohnehin schon hatte, nickte er fahrig, als Tashigi sich in die Situation einschaltete.

Einerseits, weil er irgendwo wusste, dass es das einzig Vernünftige war, andererseits vielleicht auch, weil sie es gewesen war, die hinter ihm stand.

Aber eigentlich war ihm das von Anfang an klar gewesen und während sie auf das Essen gewartet hatten, hatte er sich auf alle Eventualitäten vorbereiten können. Ganz unerwartet hatten ihn Matt's törichte Behauptungen demnach nicht getroffen und er besaß immerhin noch so viel Geistesgegenwart, dass er ihm dieses Mal nichts gebrochen hatte.
 

Von dem leichten Grinsen, das sonst so gut wie immer auf seinem Gesicht lag, war nicht mehr die Spur zu erkennen, stattdessen hatte er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Und dann ließ er seinen Schwager los und wandte sich ruckartig von ihm ab.

Es kostete ihn gewaltige Anstrengung, jetzt den Ball flach zu halten und kein falsches Wort zu sagen. Mühsam würgte er alles, was ihm auf der Zunge lag herunter, nickte Tashigi und Lou leicht zu - vor Wut immer noch unfähig, irgendetwas Vernünftiges herauszubringen - und nickte dann in Richtung Tür, zum Zeichen, dass es besser wäre, wenn Tashigi jetzt ganz schnell mit ihm hier raus ging, bevor er es sich doch noch anders überlegte.
 

Seufzend nickte sie Lorenor zu, sah ihm nach, als er schon mal Richtung Tür ging.

"Tut mir Leid für die Unannehmlichkeiten, Chefkoch!", murmelte Tashigi nur noch leise zu Lou rüber verneigte sich, um ihrer Entschuldigung noch mal einen Nachdruck zu verpassen und eilte dann Zorro nach. Sie wollte seine Gäste nicht verteiben oder ihnen Angst einjagen. Ihr wäre es viel lieber gewesen, wenn sie es draußen "geklärt" hätten. Aber nun gut, es ließ sich nicht mehr ändern.
 

Immernoch sichtlich empört über den Vorwurf, dass sie eine Nutte sei, stampfte sie nach draußen, die Tüte mit dem Essen immer noch in den Händen.

Dennoch war sie sichtlich erleichtert, dass es nicht alles noch viel schlimmer geworden war. Um ehrlich zu sein war sie auch ziemlich stolz auf ihren brummigen Kumpel.
 

Der war immer noch auf hundertachtzig.

Es mochte ja sein, dass er sich im Restaurant noch realtiv gut unter Kontrolle gehabt hatte, aber jetzt, wo Matt außerhalb seiner Reichweite war, hielt ihn nichts mehr davon ab, seiner Wut auch Luft zu machen.

Sein Opfer war eine unschuldige Mülltonne, die es gewagt hatte, sich in seinen Weg zu stellen und nun einige kräftige Tritte versetzt bekam. Immer noch besser, als wenn er sich seinen Schwager auf diese Art und Weise gekrallt hatte.

"Dieses intregante, eingebildete, heuchlerische, untreue, hinterhältige, widerliche, abartige Arschloch!"
 

Genervt aufstöhnend fuhr sich Tashigi mit dem Handballen über die Stirn. Die arme Tonne!

Nun gut, sollte er sich aufregen. Aber eigentlich müsste sie irgendetwas treten, immerhin hatte Matt beleidigt... und indirekt auch ihn. Sie mnusste sich wohl geschlagen geben und ihn einfach weiterfluchen lassen.

"Reg dich nicht auf. Ich bin immerhin die Hure, schon vergessen?!", spottete sie und versuchte mit einigen Sprüchen die Situation etwas aufzulockern. Denn eigentlich wollte sie nicht, dass der eigentlich recht schöne Tag so endete.

"Nimm's einfach mit Humor."
 

Erst, als er völlig außer Atem und wieder einigermaßen bei Sinnen war, hörte er auf, die Tonne zu malträtieren und stopfte die Hände gereizt in seine Hosentasche.

Bei ihren Worten runzelte er irritiert die Stirn.

Mit Humor nehmen?

Der Typ betrog seine große Schwester nach Strich und Faden, beleidigte seine Freunde und ihn selbst wie es dem Dreckssack grade in den Kram passte und er sollte das auch noch mit Humor nehmen?

Während er Atem schöpfte, fuhr er sich mit einer Hand durch das angespannte Gesicht, in dem zweifelhaften Versuch, seine überschäumenden Gedanken wieder auf die Reihe zu kriegen.
 

Eigentlich hatte er gedacht, er hätte Matt gestern deutlich gemacht, dass er es nicht leiden konnte, wenn seine Freunde ohne Grund beleidigt wurden, aber anscheinend hatte selbst die gestrige, folgenschwere Auseinandersetzung keine Früchte getragen. Im Gegenteil.
 

Nach einer Weile nickte er jedoch fahrig, atmete noch einmal tief durch und versuchte sich probehalber an einem Grinsen. "Ich kümmer mich später darum", beschloss er dann, zuckte mit den Schultern und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. "Lass uns erst Mal was essen, bevor es kalt wird."
 

Tashigi nickte. Das war mal eine Idee. Sie hatte schon das Gefühl, dass sich ihr Magen auf links gekrempelt hatte.

Einige Meter weiter setzte sie sich erstmal auf eine Bank. Hoffentlich hatte er sich bald wieder eingekriegt, denn mit so einer Laune konnte sie den Grünschopf echt nicht ausstehen. Er war sogar fast zum Fürchten.
 

Leicht seufzend ließ er sich neben der Polizistin auf der Bank sinken, aber es war schwerer als gedacht, das eben Geschehene einfach zu verdrängen, bis es an der Zeit war, sich darum zu kümmern.

Aber das Schlimmste an der ganzen Sache war ja eigentlich, dass er sich überhaupt so dermaßen deshalb aufregte. Matt hatte ein grandioses Talent dazu, ihn zur Weißglut zu treiben und das vermittelte Tashigi wahrscheinlich einen vollkommen falschen Eindruck.

Eigentlich war er ja gar nicht so. Jedenfalls nicht wirklich.
 

Mit Sanji und den anderen - das war immer nur Spaß. Das mit Matt war jedoch tödlicher Ernst, wenn er sich nicht langsam in Acht nahm und sein Temperament ein wenig zügelte.

"Tut mir Leid", knirschte er schließlich und fuhr sich erneut durch das Gesicht.

Langsam aber sicher hatte er das Gefühl, dass er es tatsächlich jedes Mal schaffte, ihnen alles zu versauen. Immer, wenn es grade richtig gut lief, schaffte er es, sich falsch zu verhalten, warum auch immer.
 

"Hör auf dich zu entschuldigen. Da kannst du doch nichts zu, Trottel!", grinste Tashigi nur und versuchte zu entziffern, was nun ihre Schachtel war. Dafür konnte er nun wirklich nichts, im Gegenteil. Sie verstand ihn ja auch, aber er schaffte es wohl nicht das Positive darin zu sehen. Gut, sie konnte sich nicht wirklich in ihn hineinversetzen, aber dass dieser Penner seine Schwester betrog musste echt ein verdammt mieses Gefühl sein. Aber eigentlich wunderte sie es nicht, dass es so gekommen war. Der erste Eindruck von ihm war also der Richtige gewesen. Ein Hoch auf ihre Menschenkenntnisse.
 

Leicht schmunzelnd erbarmte sich der Grünhaarige schließlich und nahm ihr die beiden Schachtel aus der Hand. Ein kurzer Blick genügte, und er wusste genau, in welcher sein eigenes Menü war, die andere reichte er ihr rüber.

Eigentlich war er immer noch so wütend, dass er gar keinen Hunger mehr hatte, aber er wusste auch, dass er etwas essen musste. Immerhin hatten sie beide seit heute Morgen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen, und ganz egal, was heute noch auf ihn zu kam - ob es nun nur ein ruhiger Abend oder eine neue Abfolge von mittleren Katastrophen war, er konnte es sich momentan nicht leisten, nicht bei Kräften zu sein, also würde er es trotzdem vertilgen.
 

Er war froh, dass sie es ihm nicht übel nahm, wie er sich in der letzten Zeit aufgeführt hatte. In den letzten Tagen musste sie den Eindruck bekommen haben, dass er es wirklich nonstop auf Ärger anlegte, aber eigentlich war er wirklich nicht ganz so schlimm.

Wenn sich die Wogen wieder ein wenig geglättet hatten, würde sie das sicherlich mitkriegen können.

"Lass es dir schmecken", meinte er schließlich und grinste ihr zu. Der Tag war bisher gut gelaufen, und er sah es nicht ein, sich das von seinem Schwager kaputt machen zu lassen.
 

Lächelnd und mit einem kurzen "Danke" nahm sie ihre Schachtel entgegen. Und wieder war seine Laune im Keller. Super!

Sie mochte ihn so viel lieber, wenn er lachte.

Es stand ihm einfach besser.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes – Outtakes der Chaostriologier Productions
 

#23
 

Matt:

*hat immer noch 'nen hochroten Schädel*

*Zorro ihm Zwischenzeitlich ganz schön Muffensausen gemacht hat*

*lässt sich fahrig wieder auf dem Stuhl sinken*

Verdammt...

*mächtig angepisst*
 

Affaire:

*setzt sich neben ihn*

Was war denn das für ein Spinner?

*missmutig mein*
 

Matt:

...mein Schwager!

*gereizt zurück gibt*
 

Affaire:

....dein Schwager?!!!

*ungläubig wiederhol*

*wusste nicht, dass Matt verheiratet ist*

*Blond und Blöd*
 

Lou:

*schleicht sich von hinten ran*

*stellt die Teller auf den Tisch*

Mit den besten Empfehlungen des Hauses...

*säuselt*

*hat reingespukt XD*

Sternstunden

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Welche Jahreszeit haben die da jetzt eigentlich?
 

Lady_Tashigi: Herbst! Ende September!
 

blumenpups: Das Geheimnis wird aber auch im Laufe des Kapitels beantwortet ^^
 

Lady_Tashigi: Und warum hat's jetzt wieder so lang gedauert?
 

blumepups: Weil wir uns für nix und wieder nix den Arsch aufreißen!
 

Lady_Tashigi: Deshalb.
 

blumenpups: In dem Sinne: Sorry, aber in letzter Zeit ging's echt nicht. Aber jetzt bin ich ja arbeitslos und habe Zeit. Nach dem Bewerbungsgespräch an der Uni nächste Woche wissen wir mehr und können euch nähere Auskunft darüber geben, wie's weitergeht.
 

Lady_Tashigi: Aber irgendwie geht's immer weiter, auch wenns mal was dauert ;D
 

Das Leben kann man in drei Worten beschreiben:

Es. Geht. Weiter.
 

@ Marimo_PB: Ja, Matt ist ein Arschloch. Das war ja auch so geplant, gut, dass es auch so angekommen ist ;D Einen Strafzettel kassiert er zwar nicht, aber auf Ayas Reaktion dürft ihr gespannt sein!
 

@ -Tsume-: Ja, Matt ist ein Arschloch. Aber 1:0 für die Motte? Wir schenken dir Insektenvernichter zu Weihnachten. Gelle, Lady?
 

@ Alwena93: Also, Aya kann durchaus genauso grob werden wie Zorro - aber ob sie ihm glaubt oder nciht, das Geheimnis bleibt ungelüftet. Und ja, Matt ist ein Arschloch. Faszinierend, wie einig ihr euch da alle seid XD
 

@ Moni: Gut, das Mexx mit dem Zensieren von Kommentaren wirklich sparsam ist. Ansonsten hätte dein Kommi wohl "Piep piep piep" gelautet XD Newsletter wird immer wieder gerne verschickt!
 

@ Painapuru-Aily: *schreiben schreiben schreiben* Höh? *schreiben schreiben schreiben...*
 

Unser Fazit des Tages: Wir haben sehr gelacht, als wir eure Reaktionen auf das vorige Kapitel gelesen haben. Vier von fünf Personen waren sich absolut einig: Matt ist ein Arschloch. Nur Aily hatte eine andere Meinung - wobei "Vaginakopf" schon fast eine Kreativ-Auszeichnung verdient hätte. Ein Hoch auf Neologismen!
 

Kapitel 24: Sternstunden
 

Neugierig schaute sie in ihre Schachtel. Was der Chefkoch ihr wohl zusammen gezaubert hatte? Auf jeden Fall roch es super und sah mehr als lecker aus! Hoffentlich war es so gut wie es roch.

Kurz fischte sie ihre Stäbchen aus der Tüte und probierte.
 

Falsch!

Es war noch viel, viel leckerer, als es aussah und roch. So was Leckeres hatte sie selten gegessen. Jetzt verstand sie eindeutig, warum Lorenor dort Stammkunde war.

Überlegend schaute sie auf ihr Essen. Eigentlich wollte sie ihn nicht auf die Situation von gerade ansprechen, aber sie konnte es sich einfach nicht verkneifen.

"Willst du es deiner Schwester sagen?"
 

Zorro, der gerade mit kauen beschäftigt war, beeilte sich, den Bissen herunterzuschlucken und zuckte dabei mit den Schultern. "Klar. Ich meine...wenn's andersrum wäre, würd ich's auch wissen wollen. Die Frage ist nur, ob sie mir überhaupt zuhört", gab er zu bedenken, denn so sauer, wie Aya gestern auf ihn gewesen war, glaubte er eher, dass sie ihm die Tür vor der Nase zuknallen würde, geschweige denn dass sie ihm glauben schenken würde.
 

Nur ein leises, überlegendes "Hmmm", gab Tashigi von sich, tastete dann nach ihrem Handy und ließ das letzte Foto, was sie geschossen hatte, auf dem Display aufleuchten, bevor sie es Lorenor zuwarf.

"Ich glaube, das ist aussagekräftig genug. Es wäre zwar besser, wenn du es ihr persönlich sagen würdest, aber wenn's nicht anders geht, steckst du ihr das Foto zu", erklärte Tashigi nur und nahm noch einen Happen aus der Verpackung.

Besser so, als die Tür vor der Nase zugeknallt zu bekommen.

Der Moderator grinste leicht. "Da hast du echt schnell geschaltet. Ich war viel zu perplex", gestand er dann, schob sich noch eine Gabel in den Mund und hielt ihr dann seine Schachtel hin. "Mal probieren?", bot er an und kramte sein eigenes Handy heraus, um sich das Foto rüberzuschicken.
 

Etwas verwundert starrte Tashigi in seine Schachtel. Das sah auch sehr lecker aus.

"Gerne, danke!", lächelte sie nur wieder aufmunternd und fischte sich was aus der Packung. Wow, das war auch nicht schlecht. Lorenor hatte Geschmack.

"Was machst du, wenn deine Schwester dir trotzdem nicht glaubt?"
 

Nachdem sie sich genommen hatte, legte er die Schachtel auf seinen Knien ab und überlegte einen Moment. Ja, was wenn Aya ihm trotz Beweisfoto keinen Glauben schenkte?

Immerhin war sie so stinksauer auf ihn, da wäre es nicht einmal sonderlich verwunderlich, und wahrscheinlich traute sie ihm auch eine ganze Menge zu, ganz besonders, weil es so offensichtlich war, dass er gewaltig etwas gegen Matt hatte.

Ratlos zuckte er mit den Schultern. "Keine Ahnung. Was soll ich dann schon machen? Irgendwann kommt sie selbst dahinter, der Kerl ist einfach zu dämlich, um etwas lange geheim zu halten. Und wenn sie mich braucht, dann bin ich für sie und die Kids da.

So einfach ist das", meinte er schließlich und zwang sich zu einem leichten Lächeln.
 

Aus den Augenwinkeln heraus sah sie zu ihrem Nebenan herüber. Definitiv, er war einfach die bessere Vaterrolle. Und irgendwann, wie er es gerade gesagt hatte, würde auch seine Schwester das bemerken.

"Steck das Foto doch einfach in die Post. Dann kann es von jedem sein. Der Verdacht liegt dann zwar nahe, dass du es reingesteckt hast, aber sich sicher sein kann sie sich nicht. Und ein Foto sagt immerhin mehr als 1000 Worte", erklärte sie. Das war zwar eine Möglichkeit, aber dass ihr betrügerischer Ehemann das Foto vor Aya finden würde lag nahe.

"Oder gib es deinen Eltern und die reichen es weiter."

Das war eine sicherere Möglichkeit, ganz klar. Während Tashigi so nachdachte, hielt sie Zorro ebenfalls ihre Schachtel hin.

"Mal schauen. Ich glaub, ich werd erst mal versuchen, mit ihr darüber zu reden. Wenn sie mich sofort wieder rausschmeißt, kann ich ja immer noch andere Mittel einsetzen", meinte er schließlich und beugte sich ein wenig zu ihr herüber, um von ihrem Essen zu probieren.

Aya und er hatten immer ein sehr spezifisches Verhältnis zueinander gepflegt. Kein Wunder - sie war acht Jahre älter als er selbst und hatte schon damals keine große Lust darauf gehabt, auf ihren kleinen Bruder aufzupassen, jedenfalls soweit er sich noch daran erinnern konnte.

Aber eigentlich war es immer so gewesen, dass sie offen über ihre Probleme hatten reden können, und er sah keinen handfesten Grund, warum sich das geändert haben sollte.

"Gut..." Sie waren Geschwister, wenn auch sehr unterschiedliche. Dass Lorenor dann lieber persönlich mit ihr drüber reden wollte, konnte sie sehr gut nachvollziehen. Hoffentlich konnte er bald wieder mit den Kindern Zeit verbringen.
 

Die junge Frau unterdrückte ein Gähnen. Der Tag war ziemlich anstrengend gewesen, auch wenn's, bis auf grade, recht witzig war. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es schon relativ spät war. Aber das war Nebensache. Sie konnte ausschlafen. Sie hatte ab morgen Nachtdienst.

"Wie spät haben wir's denn?", fragte Zorro nach, als er aus den Augenwinkeln bemerkte, dass die Polizistin auf die Uhr sah.

Immerhin musste er morgen um halb neun in der Redaktion sein und vorher noch irgendwie seine Sachen holen und sich bei Sanji einquartieren. Lust hatte er dazu zwar noch nicht, aber irgendwann würde er sich auf den Weg machen müssen, und vorher mussten sie ja noch zu seiner Wohnung, weil Tashigis Wagen dort parkte. Vorausgesetzt, sie traute sich noch mal auf das Bike.

"Kurz vor 9", seufzte die Polizistin und leerte weiter ihre Packung. Lou war echt ein Spitzenkoch!

Hoffentlich war sie Lorenor heute nicht all zu sehr auf den Geist gegangen. Aber wenigstens mit der Wohnung waren sie ein ganzes Stück weitergekommen.
 

Er nickte leicht, aß ebenfalls noch was, bis er das Gefühl hatte, sich übergeben zu müssen, wenn er nur noch eine Gabel aß und stellte die Schachtel schließlich bei Seite.

Die Arme verschränkte er im Nacken und machte es sich auf der Bank bequem.

"Gegen wie viel Uhr willst du denn nach Hause? Oder besser gesagt: fährst du noch mal mit auf dem Bike oder hab ich dich damit jetzt zu sehr abgeschreckt?", hakte er schließlich schmunzelnd nach.

Auch Tashigi war mehr als satt, fand es aber einfach zu schade das schöne, leckere Essen wegzuwerfen und packte es stattdessen wieder ein.

"Zeittechnisch brauchst du dich nicht nach mir richten. Ich hab morgen Nachtdienst." Ergo: sie konnte ausschlafen, er nicht. "Und was das Motorrad angeht... Ich fahre gerne noch mal mit, aber gib nicht gleich sofort Gummi." An diese heftige Geschwindigkeit musste sie sich erstmal gewöhnen.
 

Er lachte leise auf.

"Geht klar, ich bin ganz brav", versprach er dann und nahm sich auch vor, sein Wort zu halten. Immerhin hatte er ihr wohl heute bereits genug Schrecken eingejagt, noch mehr musste ja nun wirklich nicht sein.

Obwohl die Nacht relativ kurz und der Tag recht anstrengend gewesen war, fühlte er sich noch nicht wirklich müde, und er hatte auch keine Lust, jetzt schon zu Sanji zu fahren und die ganzen Ereignisse schon wieder durchzukauen.

Kurz überlegte er, nahm den Helm in die Hände und drehte ihn einige Male hin und her. "Was hältst du davon, noch 'ne Spritztour zu machen?"

Auch Tashigi musste leise lachen. Manchmal der Kerl echt nicht zu fassen.

"Und wo soll's hingehen?", lächelte sie nur etwas und wunderte sich etwas über seinen Vorschlag. Anscheinend war sie ihm bisher noch nicht auf den Sender gegangen.

Sonst hätte er sie wohl ohne Umwege nach Hause gefahren.
 

Der Moderator grinste erleichtert.

Nach dem Treffen mit Matt hatte er schon befürchtet, sie hätte jetzt endgültig die Schnauze voll von ihm, aber wenn das so gewesen wäre, dann hätte sie wohl eher nein gesagt, anstatt zu fragen, wo es hingehen sollte.

"Keine Ahnung. Wohin willst du denn?", hakte er also nach und spielte mit dem Visier herum.

"Weiß nicht. War deine Idee rum zu fahren!", grinste Tashigi breit. "Und wenn ich mich überraschen lasse, landen wir wohl in der Walachei..."

Das war noch nicht mal spaßig gemeint. Sie hatte wirklich Schiss, die nächsten 5 Tage nicht nach Hause kommen zu können, nur weil sie keinen Sprit mehr hatten oder/und nicht wussten, wo sie waren.
 

Zorro machte eine große Geste daraus, sich am Hinterkopf zu kratzen. "Wenn ich den Weg alleine bestimme und du nicht aufpasst...wahrscheinlich, ja", gestand er dann seinen Manko ein und schnitt eine halbherzige Grimasse.

Dann grinste er wieder. "Aber du bist ja dabei, dann kann ja nichts schief gehen", wagte er zu behaupten. Solange einer von ihnen die Orientierung behielt, sollte ein kleiner Ausflug doch kein Problem darstellen.

Mit leicht geröteten Wangen lächelte die Polizistin Lorenor zuversichtlich zu. "Gut, von mir aus gerne!"

Wenigstens war er ehrlich. "Ich hoffe du hast bald Geburtstag, dann schenk ich dir ein Navi...", spottete sie nur etwas, setzte sich den Helm auf und nahm die Tüte.
 

Grinsend klopfte er ihr als kleine Rache für diese 'Frechheit' mit den Knöcheln gegen den Helm, nachdem er sich ebenfalls auf die Beine gerappelt hatte.

Er verzichtete darauf, den Helm bereits jetzt anzuziehen, das konnte auch noch warten, bis sie bei der Maschine waren, aber dann fiel ihm ein, dass sie eventuell ja etwas länger unterwegs sein könnten.

"Ich hol uns noch was zu trinken. Du kannst ja schon mal zum Bike gehen", schlug er vor und drückte ihr dann die Schlüssel in die Hand. "Das Essen kannst du unter den Sitz packen", erklärte er dann und fuhr sich durch das ohnehin zerzauste Haar.
 

Kleinlich nickte Tashigi ihm zu und sah ihm nach, bevor sie das tat, was er ihr geraten hatte und ging Richtung Bike. Auf den Weg dorthin fummelte sie wieder an dem Helm rum und versuchte diesen zu schließen. Mit der Mechanik musste sie sich noch anfreunden.

Am Motorrad angekommen packte sie die Tüte unter den Sitz und wartete auf Lorenor.
 

Damit er sich auch ja nicht verlief, steuerte der Grünhaarige den Kiosk direkt neben Lou's Chinapalast an, kaufte eine Flasche Wasser und eine Flasche Cola für den Weg und schaffte es tatsächlich ohne größere Umwege binnen fünf Minuten ebenfalls zum Bike.

Dort nahm er seinen Schlüssel wieder entgegen, verstaute die Getränke und schmunzelte amüsiert, als er feststellte, dass Tashigi anscheinend immer noch Probleme damit hatte, ihren Helm zu schließen. Wie auch zuvor nahm er ihr diese Aufgabe ab, zog sich dann ebenfalls den Helm auf und schwang sich auf den Sattel, wo er auffordernd auf den Platz hinter sich klopfte.
 

Tashigi lachte leise, wurde wieder etwas rot, als Lorenor ihr mal wieder dabei helfen musste den Helm zu schließen und pflanzte sich hinter ihn auf den Sitz.
 

Gerade, als er den Motor starten wollte, fiel ihm ein, dass es ja eigentlich schon recht kühl war - immerhin hatten sie Ende September - und dass er genau für diesen Fall immer ein paar Handschuhe unter dem Sitz verstaut hatte.

Kurz spielte er mit dem Gedanken, sie Tashigi zu geben, weil ihr bestimmt kalt werden würde, aber dann hatte er einen anderen Einfall, für den sie nicht extra noch einmal absteigen mussten. "Wenn deine Hände zu kalt werden, schieb sie ruhig in meine Jackentaschen, okay?", rief er über die Schulter, bevor er die Maschine startete und vorsichtig anfuhr.

Ein Versprechen war eben ein Versprechen.
 

Ihre Wangen nahmen noch mehr an Röte an, die, Gott sei Dank, unter dem Helm nicht zu sehen war.

"Ehh... E-Ist gut...", stotterte sie leicht und legte wieder vorsichtig die Arme um ihn. Sie wollte nicht aufdringlich wirken und sich wie eines seiner Fan-Girlys an ihn kletten, aber so war das nun mal, wenn man Motorrad fuhr.
 

Wieder einmal war er froh, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Er schmunzelte leicht, als sie sich so vorsichtig an ihm festhielt.

"Wenn du fällst, bist du's selbst Schuld!", lachte er amüsiert, als sie vom Parkplatz herunterrollten. Zwar würde er zuerst langsam, beziehungsweise Normalgeschwindigkeit, fahren, aber er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie auch am Tempo eventuell noch gefallen finden könnte.

Aber dann würde sie ihm schon Bescheid sagen, da war er ganz zuversichtlich.

"Ist mein Krankenhausbesuch. Also mecker nicht! Du klingst nämlich schon wie meine Mutter", grinste sie höhnisch und wollte einfach nur wieder Lorenor aufziehen. Bei dem Gedanken musste sie etwas lachen. Sie meinte es nicht böse, sondern wollte ihn einfach nur wieder verarschen. Nicht, dass er es in den falschen Hals bekam.
 

Sie schlängelten sich durch den dichten Verkehr der Innenstadt, bis sie zumindest das Zentrum hinter sich gelassen hatten und einige Schilder ihnen diverse Möglichkeiten boten, wo sie hinfahren konnten.

Um sie herum wurde es dunkel, und damit sie nicht allzu viel Gegenverkehr hatten, entschied er sich für die Landstraßen.

Ihm gefiel es, ihre Arme um sich zu spüren und den kühlen Wind, der an seinem Hals entlang strich und er war verdammt froh, dass sie zugestimmt hatte.
 

Langsam fing sie an sich an das Tempo zu gewöhnen. Als er zum Stehen kam, blickte sie auf die Schilder vor der Kreuzung. Sie überlegte, lächelte dann nur kurz, als ihr da doch eine nette Stelle einfiel, wo sie hinfahren konnten. "Fahr mal nach links...", schlug sie vor.

Er musste ebenfalls lachen, tat aber wie geheißen und bog links ab.

Anscheinend wusste sie so ungefähr, wo sie waren - das war gut, weil er mittlerweile keinen blassen Schimmer mehr hatte. Wäre er alleine unterwegs gewesen, hätte er wohl vor Mittwoch auf gar keinen Fall nach Hause gefunden, aber wahrscheinlich wäre er alleine ja auch überhaupt nicht losgefahren.

Das eine Mal, als er verschollen gewesen war, hatte ihm nämlich voll und ganz gereicht und auf eine Wiederholung war er nicht unbedingt scharf.

Tashigi sah sich immer wieder um. Langsam hatte sie ein Gefühl für die Geschwindigkeit und hatte sich auch schon dran gewöhnt. "Ich glaube jetzt kannst du ruhig etwas schneller fahren.", gestand sie kleinlaut, wollte lieber den Mund nicht all zu voll nehmen. Aber bekanntlich ging probieren über studieren.
 

Der kalte Wind ließ ihre Finger anfangen zu frieren, war aber leider viel zu verklemmt ihre Hände in seine Jackentaschen zu stecken. Um so erleichterter war sie, dass Lorenor so ein breites Kreuz hatte und ihr damit einen guten Windschatten bot. Und so breite Schultern. Und...

Oh!

...

!!!Verdammt!!!

Sie verfluchte sich. Das driftete irgendwie in eine mehr als ungewollte Richtung.
 

Das mit dem Tempo ließ sich der Moderator nicht zwei Mal sagen.

Allerdings war er human genug, um die Beschleunigung langsam aber sicher vorzunehmen - Stückchen für Stückchen - und mittlerweile wünschte er sich selber, er hätte die Handschuhe angezogen. Seine Finger um Gas und Kupplung wurden langsam klamm und er wusste, dass er, wenn sie irgendwann mal anhielten, eine ganze Weile damit zu tun haben würde, sie wieder einigermaßen aufzutauen.

Umso mehr wunderte er sich, warum die Polizistin ihre Hände immer noch an seiner Jacke anstatt in den Taschen, wo es viel wärmer wäre.

"Ist dir nicht kalt?!", rief er umständlich über die Schulter, weil sie ihn wahrscheinlich ansonsten wohl kaum verstanden hätte.
 

Verwundert über seine Frage blinzelte sie ihn an. Ihre Röte war gut versteckt unter dem Helm.

"Geht so...", gestand sie, legte den Kopf leicht gegen seine Schulterblätter und bekam eine Gänsehaut nach der anderen. Ob es nun an der Kälte oder doch an Lorenor lag, konnte sie nicht beantworten. Und um ehrlich zu sein hatte sie sogar etwas Schiss vor der Antwort. Also beließ sie es bei der Ungewissheit.
 

Er hätte es eigentlich besser wissen müssen.

Um die Jahreszeit fuhr man nicht einfach so spontan abends mit dem Motorrad los, ohne sich vorher vernünftig anzuziehen.

"Meine Jackentaschen stehen immer noch zu deiner freien Verfügung!", informierte er sie schmunzelnd und er war recht froh, dass Tashigi nicht sehen konnte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten, als sie sich gegen ihn lehnte.

Ein Hoch auf den Helm.
 

Insgeheim beschloss er, ihr zumindest für die Rückfahrt seine Jacke aufzuzwingen.

Er selbst fror eigentlich relativ selten, da mussten schon tiefe Minusgrade herrschen, damit ihm mal ernsthaft kalt wurde, und eine Stunde Fahrt im Pulli würde er überleben.

Aber er hatte sie zu diesem Ausflug gewissermaßen überredet und er würde keine Proteste dulden.
 

"Ehh... ja, danke...", lächelte sie etwas, freute sich über das Angebot, wusste nun nicht, ob es eine gute oder doch beschissene Idee gewesen war mit dem Motorrad zu fahren.
 

Hin und wieder musste sie Lorenor den Weg erklären, bis sie endlich an dem Platz waren, wo sie eigentlich hinwollte. Ein ziemlich abgelegenes Fleckchen mit perfekter Aussicht auf die Stadt. Hier verbrachte sie eigentlich nur Zeit, wenn Silvester war und die Stadtbewohner es ordentlich krachen ließen. Aber auch so war es ein relativ toller Ausblick.
 

Auf ihr Geheiß stoppte er an einer abgelegenen Lichtung mitten im Nirgendwo und beinahe bedauerte er es, dass die Fahrt bereits vorbei war.

Routiniert löste er die Schnalle an seinem Kinn und hängte den Helm zunächst über den Lenker, bevor er sich umständlich zu Tashigi herumdrehte und ihr half, den ihren auszuziehen.

Erst dann erlaubte er sich selbst, sich umzusehen, und er musste zugeben, dass man von hier aus den perfekten Ausblick auf die Stadt hatte.
 

Mittlerweile war es so gut wie stockdunkel, und weil es hier keine Straßenlaternen gab, konnte man kaum fünfzehn Meter weit sehen, aber die Stadt erstreckte sich hell beleuchtet vor ihnen.

"Hat's dir diesmal besser gefallen?", erkundigte er sich schließlich vorsichtig und hoffte inständig, dass er nicht allzu schnell für sie gewesen war. Er hatte keine Lust, noch eine Kopfnuss zu bekommen.
 

Tashigi lächelte, nahm ihren Helm ab und ordnete etwas ihre kurzen Haare, strich sie sich nach vorne und warf diese dann nur wieder etwas zurück, damit sie nicht all zu chaotisch aussah.

"Ja, viel besser!" Sie hatte sogar richtig Spaß am Fahren.

Immer wieder rieb sie sich die Hände, hauchte diese sogar ab und zu an. War doch kälter als gedacht.
 

Jetzt, wo der Fahrtwind nicht mehr da war, war ihm ziemlich warm. Und während er der Polizistin zusah, wie sie ihre Haare zurückwarf, wurde ihm aus irgendeinem unerfindlichen Grund noch wärmer und er war froh, dass es so dunkel war, dass man die Röte auf seinem Gesicht wohl unmöglich erkennen konnte.

Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Tashigi versuchte, sich warm zu halten und prompt bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er ihr die Handschuhe nicht doch einfach gegeben hatte.

Der Moderator schälte sich aus seiner Jacke heraus und hielt sie ihr hin, Widerspruch würde nicht geduldet werden, punkt.

"Hier, zieh die an. Mir ist total warm", meinte er und grinste leicht. "Schöne Stelle hast du dir ausgesucht", fügte er dann noch hinzu, als sein Blick noch einmal auf die Aussicht fiel.
 

Bevor sie irgendwelche Proteste einwerfen konnte, wechselte Lorenor wieder das Thema. Erst fühlte sie sich schlecht, immerhin war sein Pullover nicht gerade dick.

"Danke... Hier bin ich jedes Jahr, wenn Silvester ist.", erklärte sie nur kurz und legte sich die Jacke über die Schultern. Sie war schön warm und hatte schon längst Lorenors Eigengeruch angenommen. Immer wieder jagte es ihr einen Schauer nach den anderen über den Rücken. Nun war sie sich sicher... Es lag nicht an der Kälte.
 

Der Grünhaarige streckte sich einmal ausgiebig und machte sich dann an der Sitzklappe zu schaffen, um ihre Lebensmittel wieder hervorzukramen.

Mittlerweile war er sich nämlich ziemlich sicher, dass in seinem Magen wieder genug Platz war und auch was zu trinken war sicherlich nicht zu verachten.

Als er sich wieder herumdrehte, sah Tashigi immer noch so aus, als würde sie fürchterlich frieren und jetzt bekam er ein richtig schlechtes Gewissen. "So schlimm?", hakte er nach, kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf und kramte dann wieder in dem Schließfach herum, bis er endlich die Handschuhe gefunden hatte.

Beinahe verlegen hielt er sie ihr hin. "Zieh die besser auch noch an, wenn dir immer noch so kalt ist", meinte er skeptisch. Nicht, dass sie jetzt wegen seinem Leichtsinn krank wurde. Dann hätte er wohl endgültig verschissen.
 

Lächelnd lehnte sie ab.

"Danke, aber brauch ich nicht. Die Jacke reicht mir vollkommen." Es war ein echt beschissenes und dennoch irgendwie angenehmes Gefühl. Schüttelfrost und gleichzeitig eine Bullenhitze. So was war ihr noch nie passiert.

Aber seine Fürsorge war schon irgendwie niedlich. Zwar stand es ihm nicht wirklich, die Rolle als Mutterersatz, aber sie freute sich dennoch über seine Bedenken.
 

Zorro schmunzelte leicht und schwenkte die Tüte mit dem Essen dann verheißungsvoll in der Luft herum. "Essen?"

Zwar würden sie sich hier auf dieser Lichtung wahrscheinlich vorkommen wie bei einem Picknick, aber daran störte er sich nicht besonders. Eher das Gegenteil war der Fall, denn trotz der Kälte war es sicher angenehmer, alleine mit ihr hier zu sein anstatt mitten in der Stadt zu hocken und von manchen Leuten blöd angegafft zu werden.

Tashigi sah der Tüte nach und musste nur leicht grinsen.

"N bisschen passt noch...", gestand sie und machte eine viel zu große Geste daraus sich am Kinn zu kratzen. Es war zwar arschkalt, aber das störte sie nicht. Sie hatte eine schöne warme Jacke und nette Gesellschaft. Da sah man gerne mal über die Kälte hinweg.
 

"Gut", gab der Grünhaarige zurück und sah sich suchend an der Straße entlang nach einem geeigneten Platz für sie beide um, aber die Lichtung an sich sprach ihn immer noch am meisten an. "Mit wem feierst du Silvester denn so?", hakte er dann neugierig nach, weil er der Meinung war, dass das hier eher ein luschiges Plätzchen für zwei Personen war, die ungestört sein wollten, und er hoffte, dass sie nicht früher mit ihrem Freund hier gewesen war und dass er keine alten Wunden aufriss.

"Kommt drauf an. Letztes mal war ich mit einer Kollegin von mir hier, ansonsten allein.", schmunzelte sie, kramte ihr Essen aus der Tüte und wärmte ihre Hände an der noch halbwegs warmen Schachtel.
 

Diese Thermosschachteln waren extrem praktisch, das merkte er, als er die Tüte entgegen nahm und seine eigene Schachtel herauszog - eine Wohltat für seine abgefrorenen Hände.

Nachdenklich steuerte er wahllos einen Platz auf der Lichtung an. Alleine?

Sylvester feierte man nicht alleine, soviel war ihm klar, und wenn er sich Recht erinnerte, war er am Jahreswechsel eigentlich nie alleine gewesen. Gut, das war auch nicht immer das beste, was einem passieren konnte (besonders, wenn sie - wie letztes Jahr - mit der Crew feierten und niemand außer ihm halbwegs nüchtern war, um das Chaos in Grenzen zu halten und man unfreiwillig zum Babysitter mutierte), aber so ganz alleine, das war schon irgendwie traurig.
 

Also beschloss er, das zu ändern.

"Was hast du für dieses Jahr geplant?"
 

"Hab ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Aber bis dahin ist ja auch noch viel Zeit.", lächelte sie nur, ging neben Lorenor her und wärmte weiterhin ihre Hände an der Schachtel.

Die Frage war nur, ob sie überhaupt jemanden an den Feiertagen um sich haben wollte. Nicht, dass sie was gegen die anderen hätte, im Gegenteil. Aber an einigen Tagen war es doch schöner, allein zu sein.
 

Der Grünhaarige schmunzelte leicht.

Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht - denn auch wenn sie ganz zufrieden mit dem Umstand zu sein schien, er hatte ja noch genug Zeit, sie für eine andere Option zu gewinnen. Er wusste jetzt schon, dass es ihm gar nicht wohl bei dem Gedanken wäre, wenn sie alleine war.
 

Worauf Lorenor hinaus wollte, war ihr schon irgendwie klar. Laut aussprechen tat sie es dennoch nicht, auch wenn sie sich ziemlich geschmeichelt fühlte.
 

Innerlich seufzenf setzte sich Tashigi auf eine Stange, die einen Teil des Zaunes darstellen sollte und öffnete die Schachtel. Sofort stieg ihr wieder der leckere Geruch von Lou's Leckereien entgegen.

Die freie Hand in der Hosentasche vergraben schlenderte Zorro neben ihr her und ließ sich schließlich neben ihr auf den Balken sinken, die Beine von sich gestreckt.

Leicht nachdenklich öffnete er ebenfalls seine Schachtel mit Essen und brütete über ein Gesprächsthema nach. Es dauerte zwar ein paar Sekunden, die er mit essen überbrückte, aber dann fiel ihm auf, dass sie viel über seine Arbeit wusste - er dafür kaum etwas über ihre.

"Bist du eigentlich zufrieden mit deinem Job? Ich mein, dein Chef ist schon ziemlich aufbrausend, was?"
 

Sie überlegte und ließ ihren Blick nachdenklich auf die Stadt rüber schweifen. Dann schmunzelte sie. "Man gewöhnt sich an alles. Aber eigentlich ist mein Chef kein so schlechter Kerl. Außerdem ist er ein guter Freund meines Vaters. Da versteht man sich automatisch besser."

Sie freute sich, dass er sich anscheinend ein bisschen für sie und ihren Job interessierte. Aber es war halt nichts anderes wie bei seinem Vater.
 

"Immer noch so viel Papierkram zu erledigen? Mein Dad hat das immer gehasst wie die Pest", gab der Moderator grinsend zurück und erinnerte sich noch an einige Abende seiner Jugend, in der Keiji einen wahren Berg an Akten vom Revier mitgeschleppt und zu Hause bearbeitet hatte. Oft hatte er diese Gelegenheiten genutzt und sich einige der Akten mit ins Zimmer genommen, um sie sich durchzulesen - obwohl er genau wusste, dass ihn das rein gar nichts anging und eine Menge Ärger geben würde.
 

Solche Abende hatte sie schon oft genug hinter sich gebracht. Akten durch arbeiten, meist die ganze Nacht durch. Entweder nahm sie diese ebenfalls mit zu sich nach Hause, oder blieb gleich auf dem Revier.

"Da ist er nicht der Einzige. Die häufen sich bestimmt wieder auf meinem Schreibtisch...", murrte Tashigi und fischte sich mit den Stäbchen etwas aus der Schachtel. Wenn sie wieder an die Papierberge dachte, wurde ihr wieder so schlecht, dass ihr glatt der Appetit verging.
 

Zorro schmunzelte und beschloss, sein Geheimnis zu offenbaren.

"Ich hab mir die Akten früher immer gerne durchgelesen. Wenn mein Dad abgelenkt war oder in der Küche bin ich in sein Arbeitszimmer geschlichen und hab mir ein paar mit ins Zimmer genommen. War immer 'ne Recht spannende Gute Nacht Lektüre."
 

Tashigi schüttelte nur verblüfft den Kopf. Der Typ war nicht zu retten.

"Du weißt schon, dass das verboten ist? Und du redest gerade mit einer Polizistin...", spottete sie. Aber mal ehrlich, festnehmen würde sie ihn jetzt wohl eh nicht mehr. Besonders jetzt nicht, dafür war es gerade zu gemütlich und schön. Davon mal abgesehen würde sie nicht mehr nach Hause kommen.

Aber Recht hatte er. Einige Fälle waren wirklich mehr als spannend.
 

Der Grünhaarige zuckte gleichgültig mit den Schultern.

"Na und? Das ist eh längst verjährt", gab er gelassen zurück und schmunzelte immer noch leicht. Sauer darüber schien so ohnehin nicht zu sein und ein schlechtes Gewissen bekam er wegen einer solchen Lappalie noch lange nicht.

Damals hatte es ihn so ziemlich gar nicht interessiert, ob etwas verboten war oder nicht - und wahrscheinlich interessierte es ihn immer noch nicht. Sein Vater prophezeite ihm sowieso schon seit knapp 10 Jahren, dass er irgendwann hinter Gittern landen würde, auch wenn er es wahrscheinlich gar nicht ernst meinte.
 

Egal, ob es verjährt war, oder nicht. Fakt war, dass Verbrechen nie verjährten. Aber Akten lesen war nun wirklich nicht so schlimm. Zumindest, wenn er niemanden von den Fällen erzählen und der Schweigepflicht unterlegen würde.

Kurz sah sie wieder auf ihre Uhr. Hoffentlich würde Lorenor morgen früh ausgeschlafen sein. Ausnahmsweise war sie froh, Nachtdienst zu haben.
 

Er hatte es bisher auch noch nie jemandem erzählt. Und er hatte die Akten immer unberührt zurückgebracht, sobald sich die Möglichkeit dazu geboten hatte, also war es wohl halb so schlimm.

Als sie auf die Uhr schaute, fiel ihm auch wieder ein, dass es bereits spät war und er morgen wieder zur Arbeit musste. Aber ehrlich gesagt, er fühlte sich gerade ziemlich wohl und hatte noch gar keine Lust, sich auf den Rückweg zu machen.
 

Peinlich gerührt über die plötzlich eingetretene Stille kuschelte sich Tashigi mehr in seine Jacke. Sie war schön warm, wenn auch zu groß, und hatte schon längst den Eigengeruch des Besitzers übernommen, was dazu führte, dass Tashigi etwas rot um die Nase wurde.

Wer hätte gedacht, dass sie sich mal so gut verstehen würden, wenn man mal überlegte, wie sie sich eigentlich kennen gelernt hatten. Aber irgendwie... kam es ihr so vor, als ob es in eine Richtung driftete, die sie nicht wirklich wollte, auch, wenn sie Lorenor mochte.
 

Schließlich packte er seine Leere Schachtel zurück in die Tüte und kratzte sich leicht am Hinterkopf. "Wann wolltest du zu Hause sein?", hakte er vorsichtshalber einmal nach, nicht, dass er sie unwissentlich von irgendetwas abhielt.

Kurz lächelte sie, packte dann auch ihre Schachtel zurück in die Tüte und streckte sich etwas.

"Je nachdem, wann du im Bett sein willst. Ich richte mich einfach nach dir."

Wie gesagt, sie hatte Nachtschicht.
 

Ach ja...

Seufzend fuhr er sich durch das Gesicht. Eigentlich eine ziemlich gute Frage, wann er vorhatte, den Tag zu beenden. Denn Schlaf hatte er zweifelsohne nötig, ganz besonders weil wieder eine relativ harte Woche bevorstand, und Sanji würde auch nicht ewig auf ihn warten, bevor er sich in seiner Wohnung verbarrikadierte und ins Bett ging.

Unwillig zuckte er mit den Schultern. "Wenn ich vernünftig wäre, würden wir wohl oder übel fahren müssen."

"Bist du denn vernünftig?", fragte sie spöttisch, grinst nur etwas höhnisch und fing an, an ihrem Helm rumzuspielen. Vernünftig war er nicht wirklich. Zumindest nicht das, was sie bisher von ihm kennen gelernt hatte.
 

Er überlegte gespielt.

War er vernünftig? Nun wirklich nicht.

Wenn er es wäre, dann hätte er Matt gestern nicht die Nase gebrochen, Ace niemals in seine Wohnung gelassen und er würde nicht jede Schwachsinnsaktion mitmachen, die die anderen vorschlugen. Wahrscheinlich hätte er nie die Schule abgebrochen und den Job bei Spielkinder gekriegt, hätte einen Hund und eine Rentenversicherung und sein Leben wäre todlangweilig.

"Nicht die Spur", grinste Zorro daher zurück und verschränkte die Arme im Nacken.
 

Leicht kopfschüttelnd grinste sie breit und seufzte. "Bist du nicht müde? Du musst immerhin morgen früh zur Arbeit."

Leicht beschämt fing sie an sich am Hals zu kratzen. Sie klang doch besorgter, als sie es eigentlich wollte.
 

Müdigkeit war bei ihm eher relativ.

Es gab Tage, an denen hatte er nichts anderes gemacht außer zu schlafen und er fühlte sich trotzdem noch so, als könne er mindestens drei Wochen durchschlafen und Tage, an denen er - zumindest rein theoretisch - vor Müdigkeit aus den Latschen kippen sollte, aber sich noch total fit fühlte.

Momentan war es eher so ein Zwischending. Wenn er sich hinlegen würde, würde er zweifelsfrei auch schlafen können, aber er musste nicht unbedingt.

Ratlos zuckte er bloß erneut mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ein bisschen."
 

Nun gut, letztendlich war es seine Entscheidung, ob oder eher wann er sich in sein Bett fallen ließ. Also hakte sie nicht weiter nach. "Wie du meinst...", lächelte Tashigi nur etwas, versuchte nicht zu zeigen, dass sie sich doch etwas Gedanken darum machte, ob er morgen pünktlich zur Arbeit kam, oder nicht.
 

Pünktlich zur Arbeit kommen würde er - ganz egal, wann oder ob er ins Bett ging. Immerhin würde er sich bei Sanji einquartieren müssen und der war nach fast zehn Jahren Gesellschaft mit ihm bestens auf seine morgendlichen Launen vorbereitet und wusste nur zu gut, wie man ihn effektiv aus den Federn bekam.
 

Etwas überfordert von der wieder plötzlich eingetretenen Stille ließ Tashigi den Kopf in den Nacken sinken und schaute gen Himmel.

Nirgendwo in der Stadt konnte man so gut die Sterne sehen. Nur hier konnte man sie förmlich zählen. Wie weiße Buchstaben auf tiefblauen, fast schon schwarzen Papier. Auch wenn sie sich gerade wieder anschwiegen...wenigstens hatte sie etwas zu tun.
 

Nach einer Weile, in der sie nichts gesagt hatte, weil Worte manchmal einfach unnötig waren, folgte der Moderator ihrem Blick und schmunzelte leicht.

Früher, als er noch sehr viel kleiner gewesen war, hatte sein Dad oft ein Spiel mit ihm gespielt. Mitten in der Nacht hatten sie sich gemeinsam aus dem Haus geschlichen und sich mit Tee und Decken bewaffnet in den Garten gelegt und versucht, Dinge in den Sternen zu erkennen. Wann genau sie damit aufgehört hatten, wusste er nicht - oder gar warum ihm das gerade jetzt einfiel.

"Ein Hase", meinte er nach einer Weile ruhig.
 

Fragend blickte sie zu ihrem Nebenan rüber. Dann sah sie sich auf dem Feld vor sich um.

"Hase?! Wo?", fragte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Dass er ein Sternenbild meinte, konnte sie ja nicht ahnen.
 

Der Grünhaarige lachte leise und schüttelte den Kopf, bevor er einen Arm hob und auf den Himmel deutete. "Da oben."

Viel zu spät bemerkte er, wie bescheuert das eigentlich klang und spürt, wie ihm das Blut in die Wangen stieg.

"Das hat mein Dad früher mit mir gespielt..."
 

Tashigi folgte seinem Blick und blieb an der Stelle hängen, auf die Lorenor zeigte.

"Ach, das meintest du...", lachte sie leise auf und suchte dann ebenfalls nach einigen Sternenbildern. "So was ähnliches habe ich auch immer gemacht, nur mit Wolken.", gestand sie und deutete dann auch auf ein gefundenes Abbild. "Eichhörnchen..."

Grinsend folgte er ihrem Blick, bis auch er die Umrisse eines Eichhörnchens erkennen konnte, und suchte dann akribisch weiter nach anderen Tieren oder Dingen.

"Oktopuss", schmunzelte er schließlich.

Angestrengt suchte sie nach dem Oktopuss, musste nur etwas lachen. Irgendwie war es schon witzig. Das letzte Mal, als sie so was gespielt hatte, war mindestens 6 Jahre her. Aber jeder Mensch blieb irgendwie immer ein Kind.

"Vogel..."

"Yoshi!", entfuhr es ihm perplex, bevor er ebenfalls loslachte und den Kopf in den Nacken legte, um weiter hinter sich blicken zu können.

Es war Ewigkeiten her, dass er das das letzte Mal gespielt hatte, und es war ihm nur Recht, den Spaß daran mit ihr wider zu erkennen.
 

Auch Tashigi musste etwas lachen. Yoshi hatte sie ja schon kennen gelernt. Anscheinend nahm sein Hobby sein ganzes Leben ein.

"Nur gut, dass man so ein Spiel stundenlang spielen kann. Schlecht für dich, weil du morgen früh wieder raus musst...", spottete sie und strich sich einige Haarsträhnen aus der Stirn.
 

Über den ganzen Stress mit der Wohnung und Matt und über die ganze Zeit, in der er mit ihr zusammen gewesen war, hatte er total vergessen, dass seine Aufzeichnungen dank Ace gelöscht waren.

Jetzt fiel es ihm wieder ein, und am liebsten hätte er den schwarzhaarigen Kiwifresser nachträglich noch erwürgt.

"Ich hasse Ace...", stellte er verärgert fest und kratzte sich umständlich am Hinterkopf.

So viel Arbeit dahin - für nichts außer Zerstörung und Chaos.
 

Skeptisch zog Tashigi die Augenbrauen zusammen. Gut, sie konnte nachvollziehen, dass Lorenor ihren Jugendkumpel Ace hasste, aber wie kam er jetzt darauf?

"Sag so was nicht! Eigentlich ist er ein echt toller Freund, nur etwas... anstrengend...", schmunzelte sie, versuchte Lorenor möglichst wieder aufzuheitern.

"Jaah, ich weiß, aber er ist 'ne wandelnde Katastrophe!", gab der Moderator zurück und musste gegen seinen Willen schmunzeln.

Dann verschränkte er die Arme vor der Brust, hielt seinen Blick jedoch auf den Himmel gerichtet. "Wenn ich dran denke, was ich wegen Ace alles noch mal zocken muss, werd' ich fast verantwortungsbewusst."
 

Tashigi lachte leise auf. Eigentlich tat er ihr schon ziemlich leid, aber witzig war's trotzdem.

"Kann man die Speicherkarte echt nicht mehr retten? Frag doch mal eure Langnase. Vielleicht lässt sich da noch was machen..."

Nachdenklich fing sie an, an ihrem Helm rumzuspielen.
 

Das war allerdings mal eine Idee.

Lysop bekam schließlich so ziemlich alles wieder hin, auch wenn er ernsthaft bezweifelte, das an dem Ding noch was zu retten war.

"Ich werd ihm morgen mal die Bruchstücke mitbringen", feixte er also.
 

"Gut!", lächelte sie nur zuversichtlich. Die Langnase würde das schon wieder hinbekommen, in der Hinsicht war sie zuversichtlich.

Kurz sah die junge Frau auf ihre Armbanduhr und musste feststellen, dass es nun wirklich verdammt spät war.
 

Seufzend lehnte sich der Grünhaarige ein Stück näher zu ihr herüber, um ebenfalls einen Blick auf ihre Uhr werfen zu können.

Während der Räumaktion in seiner Wohnung hatte er nämlich festgestellt, dass seine eigene Uhr, die im Bad gelegen hatte, das Attentat nicht heil überstanden hatte.

Er blinzelte verblüfft. Tatsächlich schon so spät?

"Na, dann brechen wir wohl langsam auf..."
 

Sie nickte verlegen, als Lorenor ihr etwas näher kam und fing wieder damit an, Lorenors Helm aus Spielzeug zu missbrauchen.

"Gut, gehen wir..."
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#24
 

Organisatorische Schwierigkeiten
 

Lady_Tashigi:

*wartet schon seit 'ner Stunde auf Pups*

*weiß, dass sie in der Stadt ist*

*ist aber schon spät*

*ruft an*

Stuff? Wo bleibt ihr?
 

blumenpups:

*hetzt seit 20 Minuten mit Tina quer durch Düsseldorf*

*geht ans Handy*

*holt tief Luft*

Also: Tina hat jetzt zu Ende telefoniert.

Aber dann kam die Bahn erst in 20 Minuten und uns war zu kalt zum warten und dumm rumstehen.

Also sind wir zu Fuß los, immer an den Bahngleisen entlang.

Aber dann ging's da nicht mehr weiter und jetzt sind wir irgendwo im Südpark, von Hasen umzingelt, und haben keinen blassen Schimmer, ob wir richtig sind.

Aber wir sind unterwegs! Nur, du kennst ja meinen Orientierungssinn o__Ô
 

Lady_Tashigi:

*lacht*

Zorro lässt grüßen, wa?
 

blumenpups:

=_________=

Du sagst es...ich meld mich wieder, wenn deine Station in Sichtweite ist.

Kann sich nur noch um Stunden handeln...

Zwischen den Zeilen

Kunterbunter Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Gibt es außer Tashigi und Zorro noch andere Paare?
 

Lady_Tashigi: Seit wann sind die zwei den schon ein Paar?
 

blumenpups: Keine Ahnung o__O Haben wir was verpasst?
 

Lady_Tashigi: Soll ich nachlesen gehen?
 

blumenpups: Dauert zu lange! XD
 

Lady_Tashigi: O__o Stimmt auch wieder. Aber man munkelt ja von weiteren Paaren.
 

blumenpups: Meinst du solche, die schneller von Kapie sind als Zorro und Tashigi?
 

Lady_Tashigi: Wer ist NICHT schneller von Kapie als die zwei?
 

blumenpups: Auch wieder wahr. Ich hab ja gehört, Ruffy findet noch jemanden.
 

Lady_Tashigi: Du auch? Dann scheints ja zu stimmen.
 

blumenpups: Und der Kameramann bei Spielkinder auch!
 

Lady_Tashigi: Jared bzw. Red? Den mag ich!!
 

blumenpups: Ich auch! ^////^
 

Eigentlich bist du mir egal.

Eigentlich bist du nicht mein Typ

und auf jeden Fall bin ich fast gar nicht in dich verliebt.

(Farin Urlaub - Phänomenal egal)

@ Moni: Tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen: Lou's Chinapalast gibt es leider nur in der FF ;D Danke für's Daumen drücken, nächste Woche stellt sich raus, was es gebracht hat XD
 

@ Marimo_PB: Als ob wir euch vergessen könnten! Besser, die Kapitel kommen unter diesen Umständen online als gar nicht, das Schreiben hat einfach gefehlt. Dein Eindruck täuscht dich nicht, langsam nähern sie sich an, aber mehr wird eh nich' verraten :P
 

@ Alwena93: *Kühlakku geb* Dann frag dich ruhig weiter, bis Sylvester sind's ja noch 4 Monate und wenn wir in dem Tempo weiterkommen bekommst du im Jahr 2025 die Antwort.
 

@ CanadianPrincess: Danke für das Kompliment! XDDDD Ja, wir sind wirklich kaputt im Kopf, haben wir schon öfter festgestellt, aber du scheinst ja auch nicht ganz richtig zu ticken, wenn du dir das alles in einem Rutsch durchliest o_____O

Tja. Ist uwar nicht das erste Mal, dass wir in dieser Situation sind, aber wir sind immer noch sprachlos. Was treibt einen ganz bis halbwegs normalen Menschen dazu, sich diese FF in einem Stück reinzuziehen? Vielleicht dasselbe, was uns dazu treibt, es aufzuschreiben, aber nun gut: wir sind bis über alle Maßen begeistert, verlegen und baff: DANKE! Also, mach's dir im Backstage-Bereich bequem, lass dir von Zorro 'nen Drink mixen und genieße das Kapitel!
 

@ -Tsume-: Auch an dich: ♥-lichen Dank für's Daumen drücken >/////< IHR seid toll, soviel Lobhudelei haben wir doch gar nicht verdient, wo wir euch immer so lange warten lassen...
 

@ _StrawHat_Luffy_: o//////O Danke! Auch wenn Wahnisnn und Genialität ja bekanntlich eng beieinander liegen und wir uns meistens eher auf der zweiten Seite befinden ;D Na dann, ich hoffe, du hast dich diesmal genauso gefreut und wirst es auch in Zukunft! Das reicht schon, um uns den Tag zu retten!
 

@ schoko_cooky: Gönn' dir ruhig Pausen, es muss ja nicht jeder so selbstzerstörerisch veranlagt sein und alles in einem Rutsch lesen ;D Wir freuen uns trotzdem wie'n Schnitzel und sind weiterhin fassungslos, so viele treue Leser zu haben. Fassungslos - und gerührt. Und falls Zorro ihm nicht die Nase bricht: machst du das dann? ^.~
 

@ Painapuru-Aily: Es steht nicht mal in Flammen. Es ist die HÖLLE persönlich ;D Also, mit deinen bisherigen Vermutungen bezüglich der Personenkonstellation liegst du schon mal 100%ig im Schwarzen. Das Ben als Redaktionsleiter die Rolle von Uke einnimmt ist ja auch irgendwie klar. Der Rest hat sich einfach nur so und völlig ungeplant ergeben XD
 

@ Venominom: Als ob wir was dazwischen funken lassen würden. Wir doch nicht. Seit wann sind wir den so gemein? Empörung! ...na gut, ja, ich geb's zu, zum Kuss kommt's tatsächlich nicht ;D Ist der Newsletter gut angekommen? Und deine Frage beantwortet? Gut, dann kann's ja losgehen!
 

**Werbeblock**

Wir haben etwas neues, unfassbar Dummes geplant und arbeiten parallel zu "Spielkinder" schon eifrig daran. Da wir einfach mal so dreist sind und davon ausgehen, dass euch das eventuell auch gefallen könnte, wollten wir mal ein bisschen die Werbetrommel rühren: wir haben Lorenor Zorro und Puma D. Ace zur US Army geschickt.

Nähere Informationen zu Projekt "Drop the Bomb" gibt's auf blumenpups's Weblog. Einfach mal reinschauen und uns mitteilen, ob es sich lohnt, daraus 'ne FF zu basteln ^.~
 

Kapitel 25: Zwischen den Zeilen
 

Wahrscheinlich gelangten sie bloß durch Tashigis Wegbeschreibung ziemlich schnell - viel zu schnell eigentlich, wäre er doch lieber langsamer gefahren - wieder an seiner Wohnung an, wo die kleine Spritztour ursprünglichen ihren Anfang genommen hatte.

In zwei Meter Sicherheitsabstand zu der Garage hielt er an, stellte den Motor aus und öffnete seinen Helm, um ihn abziehen zu können. Danach lugte er über die Schulter zu Tashigi.

"Na? Meinung wieder geändert?", erkundigte er sich, denn als sie bei Lou gewesen waren, hatte sie ihm schließlich für seinen Fahrstil eine übergebraten.

"Ja, jetzt hab ich mich ja dran gewöhnt.", schmunzelte sie und versuchte den Verschluss zu öffnen, was ihr endlich mal allein gelang, wenn auch nach einigen Minuten. Dann zog sie den Helm ab, lächelte und stieg vom Bike.

Eigentlich schade, dass es schon vorbei war.
 

Zorro sah ihr dabei zu, lachte dann rau auf und applaudierte spöttisch.

"Wow, du hast es mal geschafft", frotzelte er und stieg dann ebenfalls von der Maschine.

"Siehste mal, ich lerne schnell!", grinste sie höhnisch. Aber wenn sie so recht überlegte, hätte er ihr ruhig weiter den Gurt öffnen können.

Nun standen sie da und sie wusste wieder nicht, was sie sagen sollte. Sie unterdrückte ein seufzen.
 

"Tja...", stieß der Grünhaarige ratlos aus und ließ sein Visier zwei Mal auf- und zuklappen. Wahrscheinlich wollte sie nach Hause oder so, und das konnte er ganz gut verstehen, schließlich hockte er ihr nun schon mehr als 24 Stunden im Nacken, dennoch...

"Wenn du Lust hast, kannst du ja noch mit zu Blondie kommen."
 

Zwar fühlte sich die junge Frau geschmeichelt dennoch...

"Besser nicht. Du musst morgen früh zur Arbeit."

Zu gerne hätte sie sich den Mund zugetackert, aber ihr war es so lieber, als dass sie ihm weiter auf die Nerven ging. "Trotzdem danke..."
 

Okay, er hätte wahrscheinlich besser den Mund halten sollen. Seine Vermutung, dass sie nur noch nach Hause und weg von ihm wollte, schien sich mit ihrer Absage bewahrheitet zu haben. "Na gut. Schade. Dann...danke für deine Hilfe in meiner Wohnung", meinte er schließlich zerstreut.

Kurz lächelte Tashigi, wenn auch gequält. "Schon gut, hab ich gerne gemacht..."

Sie hatte ihm gerne geholfen. Abgesehen davon hatte sie ihren Spaß gehabt.

"War schön heute...", gestand sie und rieb sich fahrig und peinlich gerührt über den Nacken.
 

"Ja, fand ich auch", gab er ehrlich zu und nestelte merkwürdig nervös an dem Verschluss des Helmes herum, den er noch immer in den Händen hielt. Der Tag - und auch die Nacht, auch wenn das echt anders klang als es eigentlich gewesen war - war irgendwie besonders gewesen. Und das, obwohl sie bloß mit der Renovierung seiner Wohnung angefangen und etwas Essen gewesen waren.

Leicht bedröppelt legte sie den Helm auf den Rücksitz und lächelte ihm zuversichtlich zu.

"Also, ehhm... Ich... melde mich."

Im nächsten Augenblick hätte sie sich am liebsten die Kugel gegeben. Russisches Rollet mit voller Trommel. Was für ein dämlich Satz! 'Ich melde mich'. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Und überhaupt...was war das für eine heikle Situation?! Sollte sie ihm nur die Hand geben oder doch lieber zur Verabschiedung umarmen? Verdammt!
 

Ungefähr dieselben Gedanken rasten dem Grünhaarigen ebenfalls durch den Kopf, und trotzdem wusste er nicht, was er tun sollte.

Meist bedeutete es eher das Gegenteil, wenn jemand sagte 'Ich melde mich', und noch war er nicht ganz überzeugt davon, ob sie es auch wirklich tun würde. Aber warum eigentlich nicht? Immerhin...ganz so schlimm war er nun auch nicht gewesen...oder?

Der Moderator nickte leicht. "Gut", gab er dann leicht grinsend zurück.
 

"Gut!", lächelte sie dann nur schüchtern zurück. Und jetzt? Verdammt! "Also dann..."
 

Umarmen? Nicht umarmen?

Umarmen?! Nicht umarmen?!

//Aaaaaargh, du Vollpfosten!! Mach doch einfach!!//, fuhr Zorro sich selbst in Gedanken an.
 

Handschütteln?! Nein, dafür waren sie heute zu lange unterwegs gewesen.

Umarmen?! Tashigi überlegte. Es machte mehr Sinn, als ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken... Moment! Kuss auf die Wange?! Tashigi riss sich zusammen, um nicht scharlachrot zu werden. "Man sieht sich..."
 

Erst, als er sich fast den Finger im Visier eingeklemmt hätte (was hieß hier eigentlich fast? Natürlich hatte er sich den Finger geklemmt, und wie!), wurde er wieder zurück in die Realität befördert und nickte bloß erneut.

"Davon geh ich aus."
 

Kurz lachte sie. Darauf konnte er sich verlassen. Sie würde sich bei ihm melden.

Entweder bei ihm oder Ace.

Dann wand sie sich lächelnd ab und ging auf ihren Wagen zu. Sie wollte es nicht noch peinlicher machen, als es so schon war.
 

Der Moderator konnte nicht anders, als zu Grinsen.

Damit hatte sich das Thema der Verabschiedung wohl gegessen, und es war ihm nur Recht, dass er die Entscheidung nicht hatte fällen müssen.

Er schnappte sich den nun überflüssigen Helm und kramte nach den Schlüsseln, um ihn in die Garage zu bringen und das Bike abzuschließen, bevor er sich noch ein paar Sachen zusammenpackte.
 

Tashigi stand seufzend vor ihrer Wagentür, bevor sie diese aufschloss und sich reinsetzte.

Es war ein ziemlich schöner Abend gewesen. Dennoch... warum zum Teufel hatte sie ihn nicht umarmt? Sie würde sich zu gerne selbst in den Hintern treten.

//Verdammt!!!//

Nach einigen Minuten ließ sie dann doch den Motor an und ließ die Kupplung kommen.
 

Während er das Bike abschloss, brütete er darüber nach, warum er sie nicht einfach umarmt hatte. Vielleicht, weil das irgendwie so schnell zwischen ihnen ging. Vielleicht, weil er nichts überstürzen wollte.

Wahrscheinlich, weil er ein riesiger Vollidiot war.
 

Frustriert seufzend wischte er sich über die Stirn und rappelte sich wieder auf die Beine, als er erkannte, dass Tashigis Wagen immer noch da stand, wo er vorher gewesen war.

Schmunzelnd schob er die Gedanken wegen der blöden Verabschiedung bei Seite und winkte ihr noch einmal zu.
 

Kurz fuhr Tashigi zusammen, als sie bemerkte, wie lange sie eigentlich noch da stand und er ihr noch zuwinkte. So winkte leicht grinsen zurück, als sie an ihm vorbeifuhr und fuhr weiter. Wie peinlich!
 

Nach einigen Kreuzungen ließ sie sich seufzend weiter zurück fallen.

Sie hatte sich echt blöd aufgeführt. Selbsttadelnd rieb sie sich über die Stirn und ließ den Abend Revue passieren.

Sie lächelte und stellte fest, dass es wirklich ein mehr als schöner Tag gewesen war.
 

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Zorro sah ihr noch nach, bis sie und ihr Wagen wirklich nicht mehr zu sehen waren, und dann schloss er die Haustür auf und begann mit dem Aufstieg der Treppen.

Keine Viertelstunde später hatte die lebenswichtigen Sachen in einen Rucksack verfrachtet und machte sich wieder auf den Weg zu seinem Bike, um zu Sanji zu fahren, der sicherlich schon im Dreieck sprang vor Wut.
 

Seit heute morgen hatte er schon keinen Blick mehr auf sein Handy geworfen, und als er wieder draußen stand holte er das nach. Sanji hatte im Laufe der letzten zwei Stunden mehrmals angerufen, sein Vater hatte ebenfalls versucht ihn zu erreichen, aber sonst gab es nichts Neues.

Er beschloss, seinen Vater morgen zurückzurufen und Sanji konnte ihm gleich persönlich die Meinung geigen.

Also öffnete er das Schloss an seiner Maschine, schwang sich drauf und fuhr los zu seinem besten Freund, mit den Gedanken noch ganz woanders.
 

= = =
 

Auch Tashigi war in ihren eigenen Gedankengängen gefangen und konzentrierte sich nur geringfügig auf den Verkehr. Sie war schon lange nicht mehr so abwesend gewesen wie jetzt.

Irgendwie kam ihr das alles mehr als ungewohnt vor. Sie hatte sich schon an das Gefühl auf dem Motorrad gewöhnt, Lorenor vor sich und den heftigen Fahrtwind, der an ihr vorbei rauschte.

Seltsam... Auf seinem Motorrad fühlte sie sich sicherer, als in ihrem Wagen. Oder lag es einfach nur daran, dass sie jetzt wieder allein war? Sie wusste es nicht und um ehrlich zu sein wollte sie es nicht wissen. Da bahnte sich was an, was sie nicht haben wollte. Hoffentlich hatte er eine andere Ansicht.
 

= = =
 

Während er sich durch die Straßen schlängelte, gingen seine Gedanken einen Recht ähnlichen Weg.

Irgendetwas fehlte, und er glaubte ziemlich genau zu wissen, was, nämlich der Beifahrer. Um präzise zu sein, die Beifahrerin, denn mit Sanji hinten drauf wäre es doch wieder was ganz anderes gewesen als mit Tashigis Armen um seinem Körper.
 

Der Tag war wirklich schön gewesen und auf jeden Fall eine Wiederholung wert, trotzdem war er sich unsicher, was genau er eigentlich wollte.

Ihre Gesellschaft tat ihm gut, es machte Spaß, Zeit mit ihr zu verbringen und er mochte sie wirklich...vielleicht ein wenig mehr, als er sich eingestehen wollte.
 

= = =
 

Nach einiger Zeit parkte Tashigi vor ihrer Wohnung, schaltete den Motor aus und ließ sich mit einen tiefen seufzen mehr in den Sitz sinken.

Sie kannten sich kaum. Gut, sie erzählten sich Dinge aus der Vergangenheit. Schlimme Ereignisse wie auch ziemlich Witzige. Trotzdem kannten sie sich gerade mal etwas mehr als eine halbe Woche. Und trotzdem hatte sie schon bei ihm übernachtet - wenn auch eher ungewollt - und andersherum. Und wenn sie daran dachte, wie sie sich eigentlich kennen gelernt hatten, musste Tashigi doch etwas lachen.
 

Sie blieb noch mindestens drei Minuten in ihrem Wagen sitzen, bevor sich letztendlich doch ausstieg, das Auto abschloss und auf ihre Wohnungstür zuging.
 

= = =
 

Er hatte sich mindestens drei Mal verfahren und unnötig lange gebraucht, um die Wohnung seines besten Freundes zu erreichen, und als er schließlich da war und den Motor abstellte, war er sich immer noch nicht sicher, wie er jetzt zu Tashigi stand.

Wollte er eine Freundschaft? Ja, auf jeden Fall, dafür verstanden sie sich trotz der ganzen Ereignisse viel zu gut.

Aber hatten sein Vater und Sanji tatsächlich Recht und war er in sie verliebt?

Einerseits war das ja wohl vollkommener Schwachsinn, immerhin hatte er sie als aller erstes angeschossen und sie die ganze Fahrt zum Polizeirevier über beschimpft und lächerlich gemacht. Aber das war ja auch gewesen, bevor er sie wirklich kennen gelernt hatte.

Andererseits konnte er sich nicht daran erinnern, sich in der Gegenwart von jemand anderem jemals so gefühlt zu haben, wie es bei ihr der Fall war. Und jetzt, wo sie auf dem Weg nach Hause war, fehlte irgendwas. Aber war er deshalb verliebt?
 

Nachdenklich öffnete er den Gurt seines Helms und machte sich daran, die Maschine wieder abzuschließen, noch immer tief in Gedanken versunken.

Eine Antwort fand er nicht. Jedenfalls nicht wirklich.
 

= = =
 

Nachdenklich schloss die Polizistin die Wohnungstür hinter sich, schaltete das Licht ein und trat in ihr Wohnzimmer.

Alles sah noch genauso aus, wie sie es nach dem "DVD-Abend" verlassen hatte. Chipstüten über all verteilt, die Decke, die sie Lorenor gegeben hatte, auf dem Sofa ausgebreitet, die Gläser auf dem Tisch sowie die Getränkeflaschen, die ebenfalls auf oder unter dem Tisch standen.

Tashigi schmunzelte. War ja so was von klar. Männer hinterließen überall Chaos, egal wo. Nur der Frühstückstisch sah so aus wie immer.

Aufräumen konnte sie morgen auch noch.
 

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Den Helm unter den Arm geklemmt schloss er die Haustür auf - ja, er hatte einen eigenen Schlüssel - und trottete die Stufen zum ersten Stock hinauf, um zu Sanjis Wohnung zu gelangen.

Aufschließen musste er dort jedoch nicht mehr, denn Sanji hatte sich bereits im Türrahmen aufgebaut und funkelte ihn an wie ein wütender Racheengel. "Hast du 'ne Ahnung, wie spät es ist?!", fuhr der Blonde ohne Umstände auf.

Zorro duckte sich unter Sanjis Bein hinweg und entging damit haarscharf einem Tritt, der ihn geradewegs wieder die Treppen hinunterbefördert hätte. "Hast du ein Problem damit, Cookie?!", blaffte der Grünhaarige ebenso laut zurück und war drauf und dran seinem Partner den Helm gegen den Schädel zu werfen.
 

Einige Sekunden funkelten sie sich gegenseitig so durchdringend an, als ob sie ernsthaft versuchen würden, sich mit Blicken zu töten, dann schnaubte der Koch wie ein wilder Stier und gab den Weg in seine vier Wände frei.
 

Zorro folgte ihm rein und ließ die Tür scheppernd hinter sich zufallen, bevor er geradewegs die Küche ansteuerte und im Kühlschrank nach etwas zu trinken suchte.

Mit verschränkten Armen, eine brennende Zigarette im Mundwinkel, lehnte Sanji sich gegen die Arbeitsplatte. "Und was hast du so lange gemacht?"

"Na was wohl? Wir haben meine Wohnung geräumt, waren was Essen und haben dann noch 'ne kleine Spritztour gemacht. Muss ich mich jetzt bei dir abmelden oder was?", brummte der Grünhaarige zurück, während er eine Wasserflasche aufschraubte und dann dazu überging, sie zur Hälfte zu trinken.

Dabei bemerkte er gar nicht, wie Sanji die Kippe aus dem Mundwinkel fiel. "Du...warst den ganzen Tag mit Tashigi zusammen?", hakte der Koch misstrauisch nach.

"Ja. Und?"

"Sonst habt ihr nichts gemacht?"

"...nein."

"Sicher?"

"Ja!!"
 

= = =
 

Müde fing Tashigi an sich zu strecken, rieb sich über die Augen und sah dann zu ihrem PC.

Gut, Tashigi und der Grünschopf kannten sich kaum, aber wenigstens konnte sie das nachholen, im Gegensatz zu Lorenor. Es sei denn, er würde auf die Idee kommen in's Revier einzubrechen und ihre Polizeiakte zu klauen. Nicht, dass sie es ihm nicht zu trauen würde...

Jedoch war Lorenors Leben, oder eher Job, für jeden frei zugängig.

Tashigi stutzte, schaltete dann doch den PC an und machte es sich auf ihrem Stuhl gemütlich.
 

= = =
 

Es dauerte zwar eine Weile, aber letztendlich hörte Sanji mit diesen bescheuerten Fragen auf und entschied sich dazu, doch lieber wissen zu wollen, wie das Familienessen denn nun gelaufen war.

Zorro schoss ihm einen vernichtenden Blick zu, dann siedelten sie ins geräumige, elegant eingerichtete und penibel aufgeräumte Wohnzimmer um, fläzten sich auf die Couch, und während einer Runde Halo 3 listete der Grünhaarige auf, was in den letzten vierundzwanzig Stunden alles passiert war.
 

Als er fertig war, schaltete der Blonde auf Pause und starrte ihn entgeistert an.

"WAS?!!"

"Ich hab Matt die Nase gebrochen", meinte Zorro stirnrunzelnd.

"Nein, das mein ich nicht", winkte Sanji zerstreut ab.

"Ich darf die Kinder nicht mehr sehen?", versuchte der Grünhaarige es erneut.

Sanji erstarrte. "Ja, das auch. Aber er betrügt sie?! Das hätte ich ihm nun wirklich nicht zugetraut", knurrte der Koch und biss dabei wütend auf dem Filter seiner Zigarette herum. Zorro selbst zuckte mit den Schultern.

"Ich werd morgen mal bei Aya vorbeischauen und versuchen, es ihr beizubringen."
 

= = =
 

Ein Video voller Outtakes schaffte Tashigi, danach war Schluss.

Sie konnte kaum noch vor Lachen und wenn sie noch an ihrem Leben hing, wäre es wohl besser, sich erstmal wieder einzukriegen. Einige Bilder würden wohl für immer in ihrem Gedächtnis kleben bleiben. Lorenor als Lara Croft oder er zusammen mit dem Blondchen als Pong-Strich auf einem Tennisplatz, wie sie durch die Gegend stolperten und seltsame Geräusche von sich gaben.

Nein, das war echt zu viel des Guten.
 

Immer noch leise lachend rieb sie sich über die schmerzende Seite.

Ihr Zwerchfell bedankte sich klagend für ihren grandiosen Lachanfall. Jetzt war sie kein bisschen mehr müde, super. Also beschloss sie wenigstens noch einige Noten herunter zuladen und auszudrucken. Morgen hatte sie genug Zeit, mehr als ihr lieb war. Da konnte sie sich ruhig mal wieder ans Klavier setzen oder ins Fitness-Studio gehen.
 

= = =
 

Zunächst einmal ließ Sanji das so auf sich beruhen, auch wenn ihm immer noch deutlich anzusehen war, dass er vor Wut schäumte und Matt wohl ebenso gerne den Arsch aufgerissen hätte, wie Zorro gerne getan hätte.

Jetzt im Endeffekt war er jedoch ganz froh darum, dass Tashigi ihn erfolgreich davon abgehalten hatte, denn ansonsten hätte er wohl ein paar Probleme zu viel gehabt.

Nein, eine verbitterte Schwester, eine zerstörte Wohnung, Ace als Plagegeist und das Verbot, die Kinder nicht mehr sehen zu dürfen, reichte ihm für den Anfang vollkommen aus.
 

Damit sie sich ablenken konnten, starteten sie das Spiel wieder, bis Sanji sich soweit abgeregt hatte, dass er seinen besten Freund weiter ausquetschen konnte. "Und...wann seht ihr euch wieder?"

"Ich und Matt? Hoffentlich nie."

Der Blonde stieß ihm so hart seinen Ellbogen in die Seite, dass Zorro beinahe gestorben wäre - jedenfalls im Game. "Outsch! Was sollte das denn?!", fauchte er den Koch an.

"Doch nicht Matt, du Volltrottel! Tashigi!"

"Achso...keine Ahnung. Sie meldet sich."

Sanji blickte ihn zweifelnd an. "Und...das ist in Ordnung, weil...?"

Gereizt beendete der Barkeeper das Spiel endgültig. "Das ist vollkommen in Ordnung, weil wir weder zusammen, noch verlobt und erst recht nicht verheiratet sind!", gab er zurück und hievte sich aus der Polsterung.
 

Für ein paar Sekunden legte Sanji den Kopf in den Nacken.

Verflucht, entweder er hatte gerade tatsächlich einen wunden Punkt getroffen oder der Marimo hatte mal wieder seine Tage. "Wo willst'n du hin?", hakte er dann vorsichtig nach.

"Duschen", meinte Zorro knapp und deutete kurz an sich herunter. Ohne Zweifel, nach den Räumungsarbeiten hatte er eine Dusche bitternötig.
 

= = =
 

Tashigi streckte sich wieder ausgiebig und stieß dabei ein herzhaftes Gähnen aus. Dann schaltete sie den Computer wieder aus. Es wäre besser sich einige Stunden hinzulegen. Morgen war ein langer Tag und die Nachtschicht würde sie wohl ziemlich schlauchen, da war sie sich sicher. Bisher war es immer so. Aber es kam öfter vor, dass Drake bei der Streife im Wagen einschlief als andersherum, was wohl auch daran lag, dass sie diejenige war, die am Steuer saß. Kaffee war da meist ihr bester Freund, natürlich nach ihrem Partner.
 

Mit einer knappen Handbewegung schaltete Tashigi das Licht im Wohnzimmer aus und ging auf ihr Schlafzimmer zu. Auf den Weg dorthin blickte sie auf ihr Handy. U

nfassbar, wie spät es schon war. Nebenbei bemerkt... Keine weiteren Nachrichten. Das wunderte sie nicht. Aber vielleicht...? Nein! Keine SMS! Immer wieder ermahnte sie sich selbst, legte das Handy auf ihren Nachtschrank und zog sich um, damit sie sich einige Minuten später in ihr Bett kuscheln konnte.
 

= = =
 

Nachdem er sich ein paar frische Sachen aus seinem Rucksack gekramt hatte, flüchtete er sich vor Sanjis Fragen ins Bad und verriegelte sorgsam die Tür, bevor er sich rücklings gegen sie lehnte.

Wenn der olle Koch sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte oder irgendwas wissen wollte, dann konnte er nicht nur furchtbar anstrengend sein, sondern auch total nervig. Mittlerweile wünschte er sich sogar zurück in seine eigene Wohnung - gegen eine weitere Nacht auf Tashigis Couch hätte er allerdings auch nichts einzuwenden gehabt.
 

Seufzend schälte er sich schließlich aus den Klamotten heraus und schmiss sie alle auf einen Haufen. Dabei rutschte sein Handy aus der Hosentasche und schlitterte über den gefliesten Boden.

Nachdenklich blickte er darauf hinab, dann verwarf er den Gedanken, Tashigi noch eine SMS zu schreiben wieder und kletterte stattdessen in die Dusche, um sich den Schmutz vom Leib zu waschen.
 

= = =
 

Seit gut einer viertel Stunde wälzte sich Tashigi hin und her, betrachtete das Handy, das auf dem Schrank neben dem Bett lag und unterdrückte den Impuls, ihm noch mal kurz zu schreiben.

Nein, besser nicht. Sie wirkte schon so anhänglich genug.
 

Wieder rollte sie sich auf die andere Seite und starrte aus dem Fenster.

Sie war kein bisschen müde, verdammt.
 

= = =
 

Eine Viertelstunde später trat er wieder aus dem Bad, nur in Jogginghose und mit einem Handtuch um den Nacken.

Die dreckigen Sachen hatte er bei Blondie in die Wäsche geworfen und das Handy war zurück in seine Hosentasche gewandert. Seine Gereiztheit war nach der heißen Dusche etwas abgeflaut - Entspannung war doch was Feines - aber er schwor sich, Sanji an die Gurgel zu springen, sollte dieser ihn wieder ausquetschen wollen.
 

Zu seiner eigenen Überraschung schien Sanji jedoch nicht die Absicht zu haben, ihm weiter auf die Nerven zu fallen.

Stattdessen hatte er in der Zwischenzeit die Couch soweit präpariert, dass er ohne weiteres darauf schlafen konnte, und irgendeinen Fernsehkanal eingeschaltet.

Auf dem Tisch warteten vier Flaschen Bier auf ihre Vernichtung, und einen Mitternachtssnack hatte er auch schon vorbereitet.

Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht und auch die letzte Wut verpuffte. Der Koch kannte ihn viel zu gut und wusste aus langjähriger, leidgeprüfter Praxiserfahrung, wie man ihn wieder besänftigen konnte.
 

Also warf er sich neben dem Blonden auf die Couch, angelte sich ein Bier vom Tisch und stieß mit ihm an, bevor er sich zurücklehnte und eher desinteressiert den Bildschirm anglotzte.

"Hast du Lysops Making-Off gesehen?"

"Mmm", brummte Zorro zurück und nippte an seiner Flasche.

"Meinst du, ich krieg Ärger mit Ben?"

"Wegen der Grimasse? Nicht so viel wie ich wegen den Konsolen und Spielaufzeichnungen, glaub mir."
 

= = =
 

Mittlerweile lag Tashigi auf den Rücken, verschränkte die Arme im Nacken und betrachtete die Decke. Keine 2 Sekunden später schweifte ihr Blick zurück auf ihr Mobiltelefon.

Nachdenklich verzog sie das Gesicht, kniff die Augen zusammen, rollte sich auf den Bauch und schrie, lauter als beabsichtig, in ihr Kissen.
 

Sie griff nach ihrem Handy, hielt inne und legte es sofort wieder zurück.

Selbst, wenn sie ihm schreiben sollte... was sollte sie schreiben?
 

'War schön heute!'

'Hoffe ich bin dir nicht auf die Nerven gefallen...'

'Schlaf gut und träum was Schönes.'
 

Das klang so plump, viel zu pubertär. Und wie ein Mutter-Ersatz wollte sie auch nicht klingen. Bevor sie so etwas schrieb, ließ sie es doch lieber bleiben.
 

= = =
 

Eine Weile lang ließen sie sich einträchtig vom schlechten Fernsehprogramm berieseln, ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Anscheinend hatte der Blonde gemerkt, dass er mittlerweile fix und fertig war, immerhin hatte er immer noch viel zu wenig Schlaf intus, um wirklich ausgeschlafen zu sein, in den letzten Vierundzwanzig Stunden hatte er bereits zwei Familiendramen durchlebt und seine Bude ausgeräumt.

Eigentlich merkwürdig, dass das alles in den Hintergrund rückte und er die beiden Tage trotzdem recht schön gefunden hatte. Aber warum das so war, darüber wollte er sich sicherlich nicht mit Sanji aussprechen, denn der hätte das als Aufforderung angesehen, dabei zu helfen, ihn mit Tashigi zu verkuppeln. Und er war sich noch nicht sicher, ob er das überhaupt wollte - geschweige denn, ob sie das wollen würde.
 

Nach einer Flasche Bier verkündete Sanji allerdings, er würde schlafen gehen, klopfte ihm auf die Schulter, wünschte ihm eine gute Nacht und ließ ihn schließlich alleine.

Nachdenklich machte Zorro es sich ein wenig bequemer, schaltete auf ein anderes Programm um, auf dem irgendein Actionfilm lief, den er vor ewig langer Zeit mal gesehen hatte, und zog das Handy aus der Hosentasche.

Noch keine Nachricht, aber das wunderte ihn auch nicht. Ein paar Minuten spielte er mit dem Gedanken, Tashigi doch noch eine Nachricht zu schicken, aber er wusste beim besten Willen nicht was. Bei irgendeinem 0815-Text wäre er sich dämlich vorgekommen.
 

= = =
 

Tashigi knurrte. Mann, das konnte doch nicht so schwer sein, einige Wörter zu tippen. Warum machte sie sich überhaupt so einen Kopf darum, was sie schreiben sollte? Eigentlich war es doch wohl scheiß egal.
 

Sie stutzte, nahm dann nach geschlagenen 5 Minuten hin- und Herüberlegens ihr kleines Kommunikationsgerät in die Hand und fing an drauf los zutippen. Doch mindestens 20 Nachrichten landeten sofort wieder im virtuellen Papierkorb, bis sie endlich was halbwegs anständiges, wenn auch wenig, hinbekam.
 

'Hey! Hoffe du hast den Weg ohne "Umwege" zum Blondchen gefunden.

Tash'

Nein, mehr war nicht drinne.
 

= = =
 

Er merkte erst, dass er im Begriff gewesen war, einzuschlafen, als das Handy, das er immer noch in der Hand hielt, vibrierte und er erschrocken die Augen öffnete. Irritiert blinzelnd starrte er auf das leuchtende Display, öffnete die Nachricht und lachte leise auf, als er sie gelesen hatte.

'Ich nehme nie "Umwege", nur "Abkürzungen" - aber mittlerweile bin ich angekommen. Noch mal was von Itzy Bitzy / Killer gehört? Zorro', tippte er dann schmunzelnd zurück, legte sich das Handy auf die Brust und verschränkte die Arme im Nacken.
 

= = =
 

Auch ihr Handy vibrierte neben ihr und las die Kurzmitteilung.

Tashigi lachte leise. "Ich geb dir gleich: Itzy Bitzy...", murmelte sie leise und verstummte, als sie bemerkte, dass sie mittlerweile schon mit sich selbst sprach. Dann antwortete auf seine Nachricht.

'Ich sag dir Bescheid, wenn ich was von ihr höre, oder eher sehe. Dann MUSST deine schnellsten "Abkürzungen" nehmen, sonst schreie ich die ganze Stadt zusammen.'
 

= = =
 

Grinsend las er die neu eingegangene SMS und konnte sich das Debakel bildlich vorstellen. Immerhin war sie ihm gestern - war das wirklich erst gestern gewesen? - beinahe auf den Arm gesprungen. Anscheinend galt bei ihr zu Hause das Motto: nur eine tote Spinne ist eine gute Spinne!

'Stehe auf Abruf bereit - in akuten Notfällen finde selbst ICH auf Anhieb den Weg. Und falls nicht: Helden kommen immer erst in letzter Sekunde.'
 

= = =
 

Lachend ließ sie ihr Gesicht ins Kissen fallen, bevor sie wieder anfing zu tippen.

Auf ihn war doch kein Verlass. Also sich doch Insektenspray, Fliegenklatsche und Pistole bewaffnen. Jetzt hatte sie sogar Schiss einzuschlafen.
 

'Sehr beruhigend! Danke, du Miststück =D

Und jetzt geh schlafen und grüß morgen Blondchen von mir.'
 

= = =
 

Danke, du Miststück?!

Er biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut aufzulachen, weil Sanji sonst wohlmöglich rein ekommen und ihn für verrückt erklärt hatte, bevor er dazu in der Lage war, eine halbwegs vernünftige Antwort einzutippen.
 

'Bitte, hohle Nuss.

Ja, Officer, der Depp vom Dienst geht jetzt ins Bett. Vielleicht solltest du dasselbe tun. Nacht!'
 

'Schön! Dann schlaf gut.

Bis dann =)'
 

'Japp, du auch =)'
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie_Productions
 

#25
 

Dies ist die Mailbox von: "Zorro".

Sie haben 7 neue Nachrichten.
 

Nachricht 1:

"Hey, du Sack, ich bin's, Sanji.

Meld dich mal; koche grade und will wissen, ob ich auf dich warten soll."
 

Nachricht 2:

"Ich nochmal. Das Essen ist mittlerweile kalt, danke für den Rückruf.

Kommst du heute noch oder nutzt du Tashigi's Gunst weiter aus?"
 

Nachricht 3:

"Wofür hast du eigentlich ein Handy, wenn du sowieso nicht drangehst, du Arsch?

Wenn du denkst, ich würde ewig auf dich warten, hast du dich geschnitten!"
 

Nachricht 4:

"Zorro? Hier ist dein alter Herr, ruf mich doch mal an, wenn du das hörst. Gestern das ging ja alles so schnell, vielleicht sollten wir noch mal drüber reden; Aya ist zwar immer noch stinksauer, aber der Dickschädel liegt ja anscheinend in der Familie und ich finde nicht dass du dir unnötig Sorgen darum machen solltest. Außer-"
 

Nachricht 5:

"Nein, Miyu, ich habe gerade nicht aufgelegt. Ja, ganz sich- oh, warte, es hat grade gepiepst. Zorro?! Plötzlich war der Anruf beendet, wahrscheinlich hab ich mich einfach zu lang gefasst. Deine Mutter denkt, ich hätte aufgelegt. Pah! Teile ihr bei nächster Gelegenheit bitte mit, dass dem nicht so war. Und ruf zurück!!"
 

Nachricht 6:

"Alter, hast du 'ne Ahnung, wie spät es ist? Dir ist schon klar, dass wir morgen früh raus müssen? Wo treibst du dich überhaupt wieder rum? Ruf an, falls du dich verlaufen hast und sei nicht so stur und geh einfach weiter, wir wissen beide wo das hinführt - nämlich ins NICHTS."
 

Nachricht 7:

"Du kannst mich mal kreuzweise. Falls du noch kommst, dann sei wenigstens leise, es kann nämlich gut sein, dass ich dann schon eingeschlafen bin. Und wenn du mich weckst, bring ich dich um. Arsch. Arsch!!"

Mut zur Veränderung

Kunterbunter Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Wie seid ihr eigentlich auf die Idee von "Drop the Bomb" gekommen?
 

blumenpups: *zeigt auf die Lady* Ihre Schuld!
 

Lady_Tashigi: Tu doch nicht so, als ob alles auf meinem Mist gewachsen wäre!
 

blumenpups: Das vielleicht nicht, aber du hast damit angefangen. In einem Moment, als ich von Babykatzen geschwächt auf dem Balkon deiner Schwiegereltern Zuflucht gesucht habe!
 

Lady_Tashigi: Haha! Ja, der Abend war cool! *^w^*
 

blumenpups: Seh ich auch so. Außerdem sind solche Abende der beste Dünger für merkwürdige Ideen.
 

Lady_Tashigi: Man sieht ja, was dabei rauskommen kann.
 

„Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.“

- Mark Twain -

@ Moni: *im Bastelwahn* Huh? Benachrichtigen? Geht klar! *weiterbastel*
 

@ pbxa_539: Ob die beiden auch mal in die Pötte kommen? Schwer zu sagen. Aber immerhin den schriftlichen Verkehr haben sie schon für sich entdeckt XD Und auf solche Ideen kommen nur sehr, sehr kranke Menschen. o__Ô
 

@ _StrawHat_Luffy_: "Drop the Bomb" ist ein Lied von der deutschen Band "Itchy Poopzkid" und wir dachten irgendwie, dass das ganz gut passt :D Ist der Newsletter gut angekommen?
 

@ tzuki: ....WILLKOMMEN IN UNSERER SCHRÄGEN WELT! Dafür, dass du eigentlich keine langen Reviews schreibst, fühlen wir uns allein schon durch die länge deines Kommis geehrt - ganz zu schweigen davon, dass du dich durch etliche Kapitel gewühlt hast! Danke für das Lob & nu gesell dich schnell zu Shanks an die Bar! Es ist HappyHour!
 

@ CanadianPrincess: Wie wir darauf kommen, wissen wir meist selbst nicht. Aber scheinbar gehört schon ganz schön viel Wahnsinn dazu oO
 

@ schoko_cooky: Wo du Recht hast, hast du Recht. Zorro und Ace in der Army kommen ungefähr einem Weltuntergang gleich, aber das werdet ihr ja bald selbst sehen *^^*
 

@ Alwena93: Bitte, bitte. Ja, Verabschiedungen können schon eine Last sein, vor allem, wenn man sich noch nicht so lange kennt. Aber ja, die beiden stellen sich manchmal schon ganz schön an. Ich hab nie Mailboxnachrichten, aber mein Freund hat auch ab und zu so merkwürdige...das ist immer lustig ^^
 

@ Painapuru-Aily: Wie lange es noch dauert? Bis in die Unendlichkeit...und noch viel weiter! Wann Ace das nächste Mal auftaucht? JETZT!
 

@ -Tsume-: Schön, dass dir die Mailboxnachrichten und der Newsletter gefallen XDDDD Vielleicht können wir dir ja auch diese Woche versüßen...?
 

@ Venominon: Wer weiß schon so genau, worüber die Jungs alles reden, wenn wir nicht dabei sind? Wen Ruffy abkriegt, wird nicht verraten, das erfahrt ihr noch spät genug, und ob das was mit Zorro und Tashigi wird...mal ehrlich, es wäre doch blöd, wenn wir das jetzt schon verraten, oder? Wo bleibt denn da die Spannung??
 

Kein Anschluss unter dieser Fanfic.
 

Nanu? Da kam schon wieder seit Wochen kein neues Kapitel?

Lasst es uns erklären: die Lady rackert sich für einen Hungerlohn tag aus, tag ein den Rücken krumm (und kommt zu kaum noch was) und Pups PC (der schon immer eine tiefe Abneigung gegen sie gehegt hat) ist in einen Dauerstreik getreten.

Jetzt ist der PC komplett aufgerüstet (und so schnell!*_________*), ein wahres Wunderwerk der Technik, und Pups endlich wieder dazu in der Lage, neue Kapitel zusammenzustellen.

Also: verzeiht die Winterpause. Sie war nicht beabsichtigt und ganz sicher nicht gewollt, aber jetzt ist sie vorbei. Obwohl es immer noch Winter ist T_T
 

Und sonst... hat blumenpups euch noch etwas ganz Wichtiges zu sagen:
 

DANKÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ!!!!!!!

Und zwar an alle, die mir die Daumen für's Gespräch an der Uni gedrückt haben! Es hat funktioniert!!!! Kaum zu fassen, aber die wollen mich tatsächlich haben, sodass ich ab Oktober Kulturjournalismus studiere, an der geilsten Uni, die ich je gesehen hab. Chaka! Ende der Durchsage, jetzt geht's los!
 

Kapitel 26: Mut zur Veränderung

Er hatte gerade mal fünf Minuten zum einschlafen gebraucht - und Sanji über eine Stunde, bis er ihn am nächsten Morgen auch wieder wach gekriegt hatte.

"Du bist echt unmöglich", brummte der Blonde, als sie endlich in der Küche saßen. Zorro sah ganz so aus, als würde er sofort wieder wegpennen, aber er hielt seine Kaffeetasse fest umklammert und gab sich alle Mühe, dass ihm die Augen nicht wieder zufielen.

Erst nach drei Tassen Kaffee war der Grünhaarige soweit ansprechbar, dass Sanji ihn in Richtung Bad scheuchen konnte, denn langsam aber sicher mussten sie aufbrechen. Immerhin mussten sie noch zu Zorros Wohnung, die Konsolen einladen, die sowieso nicht mehr zu gebrauchen waren, damit Ben sich davon überzeugen konnte, wie schlimm es wirklich war.

"Beeil dich", mahnte er seinen Partner also, der bloß leicht nickte und irgendwas vor sich hin murmelte, das verdächtig nach einer Beleidigung klang.

= = =

Trotz der kurzen Nacht hatte Tashigi ziemlich gut geschlafen. Sie war nicht müde, obwohl sie mindestens eine Stude eher auf war als der Grünschopf. Kurz sah sie auf die Uhr. //Tja, und jetzt?//

Die Polizistin wusste einfach nichts mit ihrer Zeit anzufangen. Erstmal frühstücken, danach ins Fitness-Studio und dann? Gute Frage. Darüber konnte sie noch nachdenken, wenn sie am Frühstücken war.

Gedacht getan.

Nach einer üppigen Mahlzeit aus Müsli, Kaffee und den Schlagzeilen der Tageszeitig stapelte sie ihr dreckiges Geschirr in der Spüle. Abwaschen konnte sie später immer noch.

Kurz verschwand sie in ihr Zimmer, kramte sich einige Klamotten aus dem Schrank, die sie dann in ihre Sporttasche stopfte. Um 19 Uhr musste sie im Revier sein. Bis dahin hatte sie noch alle Zeit der Welt.

= = =

Etwas mehr als eine Stunde später drückten die beiden Moderatoren die Tür der Redaktion auf und schoben sich in den engen Flur, der zu den Räumen führte, zu denen sie kommen mussten.

Im Flur sprang ihnen jedoch zunächst ein großes Pappplakat ins Auge, das neu war und das nichts Gutes verhieß. Zorro runzelte ungläubig die Stirn und beugte sich etwas nach vorne.

"Das ist nicht Lysops Ernst. Der Zettel hat's doch früher auch getan!", meinte er schließlich, als er erkannt hatte, wofür das Ding war. Es zeigte an, wer Küchendienst hatte - und zwar, in dem der Name in riesigen Buchstaben geschrieben war und mit einem riesigen Foto inklusive, Verwechslung ausgeschlossen.

Heute war Ruffy dran - und das konnte ja nur in einer Katastrophe enden.

"Naja, so kann es wenigstens keiner übersehen oder sagen: hab ich vergessen", gab Sanji zurück und blätterte das provisorische...Ding einmal durch. "Guck mal, am Donnerstag bist du dran."

Der Grünhaarige verdrehte die Augen und stapfte weiter, geradewegs zu Ben's Büro. Ohne großes Federlesen oder gar anklopfen trat er ein, ignorierte Ben's verärgerte Miene und begann damit, die zerstörten Kosolen auf dem Schreibtisch vor ihm aufzubauen.

= = =

Mitlerweile saß Tashigi in ihrem Wagen und fuhr die Straßen entlang. Imme rwieder sah sie auf ihr Handy, das auf dem Beifahrersitz lag. Hoffentlich hatte der Grünspan nicht verschlafen. Aber das Blondchen war ja auch noch da.

Nach einigen Minuten fuhr sie auf den Parkplatz des Studios und stellte den Motor ab. Kurz strich sie sich die Haare zurück, stieg aus und betrat das Gebäude. Sie war oft hier und kannte einige Leute vom Personal ganz gut. Auch sprach sie mit einigen Stammgästen. Hier waren einige echt nett.

= = =

Im Umgang mit Ben gab es einige einfache Regeln, die es zu befolgen gab: geh ihm nicht auf die Nerven, überbring ihm keine schlechten Neuigkeiten und wenn du es doch tust, zieh dir Ohrenschützer an.

Einige Sekunden lang war es totenstill im Büro, während der Regisseur sich vorbeugte und skeptisch seinen Blick über die Elektrogeräte gleiten ließ. Eine Augenbraue zuckte bedrohlich in die Höhe - und das war nie ein gutes Zeichen. Dabei war er ja vorbereitet gewesen.

"Was hast du angestellt?", fragte er schließlich mit bedrohlich leiser Stimme und blickte seine beiden Frontschweine durchdringend an.

"Naja, eigentlich ist es ja gar nicht Zorros Schuld", sprang Sanji ihm hilfbereit zur Seite, während er selbst sich einen Stuhl heranzog und sich darin fallen ließ.

"Und wessen Schuld ist es dann? Von alleine haben sich die Dinger sicher nicht so zugerichtet!"

= = =

In der Zwischenzeit war Tashigi in der Umkleidekabine verschwunden und zog sich um. Kurz darauf landeten ihre Klamotten in ihrer Sporttasche, die sie dann in einem der Spinde verschwinden ließ und diesen verriegelte. Nur ein Handtuch, das sie um ihre Schultern gelegt hatte, und ihre Wasserflasche hatte sie bei sich, was anderes brauchte sie nicht.

Als die junge Frau den Raum wieder verließ, kam ihr schon der Besitzer des Studios entgegen. "Hi, ich hab dich die letzten 3 Tage vermisst.", spottete der Mann etwas und knuffte sie an der Schulter.

"Hey Jazz. Lange nicht gesehen...", lächelte sie nur kurz und rieb sich den Oberarm.

Er war ziemlich kräftig, dunkle Haut, fast kahl geschorenen Kopf und ziemlich, ziemlich groß, fast schon furchteinflößend. Aber an sich war er ein feiner Kerl.

= = =

Die Sache war schnell erklärt, auch wenn Ben danach ganz so aussah, als wäre er einem mittleren Nervenzusammenbruch ziemlich nahe.

Dann bestellte er Lysop in sein Büro, der die Konsolen einmal genauer unter die Lupe nehmen sollte und ihnen dann die schlechte Nachricht verkündete. "Da ist nichts mehr zu retten. Ace hat saubere Arbeit geleistet", meinte die Langnase nachdenklich und strich bedauernd über die glatte Oberfläche der Playstation 3.

Entmutigt sanken Sanji und Ben in ihren Stühlen zurück, aber Zorro kramte in seiner Jackentasche herum und schob dem Regieassistenten die Überreste seiner Memorycard entgegen, in einem Taschentuch eingewickelt. "Und was ist damit?"

Seufzend wickelte Lysop die Teile aus, breitete sie vor sich auf dem Tisch aus (Ben sah mittlerweile ganz danach aus, als wäre er kurz davor, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen) und schüttelte den Kopf. "Sieht schlecht aus. Aber ich werd sehen, was sich machen lässt."

Das mussten die vier Beteiligten dann erst einmal sacken lassen. Immerhin standen sie nicht jeden Tag vor so einer Katastrophe.

Ben schien jedoch noch fragen zu haben. "Dieser Ace...ist Ruffys Bruder?" Eigentlich hatte er immer gedacht, ihr Chaospraktikant wäre schon schlimm genug, aber anscheinend hatte er sich einige Sachen bloß von seinem großen Bruder kopiert.

"Hm", brummte Zorro missmutig zurück.

"Und wen hab ich dann vorhin angestellt?", hakte Ben skeptisch nach und blätterte in seinen Unterlagen.

Sanji und Zorro entgleisten unisono sämtliche Gesichtszüge. "Nein...!", entfuhr es dem Blonden, bevor er quer über den Schreibtisch nach den Unterlagen langte und geschockt in Ace grinsendes Bewerbungsfoto blickte, gefolgt von der Kopie eines Arbeitsvertrags für ein Jahrespraktikum.

Lysop schwante bereits das Schlimmste und Ben konnte nicht fassen, dass er einen so fatalen Fehler gemacht hatte.

"Ben! Wie konntest du das tun?!!"

"Aber...die haben ja noch nicht mal den gleichen Familiennamen!", fauchte der Regisseur gereizt zurück und ließ sich entmutigt zurück in den Stuhl fallen. "Das war's. Wir sind geliefert. Packt eure Sachen, Jungs, zwei von der Sorte halten wir nicht aus."

= = =

Tashigi saß nun schon seit einigen Minuten an der Getränkebar für Besucher und unterhielt sich mit Jazz, der neben ihr an der Bar saß. Die Barkeeperin Pola stand vor ihnen und putzte gerade die Gläser, rückte hin und wieder ihre Brill zurecht und stellte das Glas zurück in die Vetrine.

Tashigi erzählte den beiden von den Vorfällen der letzten Tage, was auch erklärte, warum sie sich so lange nicht hatte blicken lassen. Pola schmunzelte und verzog amüsiert das Gesicht. "Wow, Tashi, da hast du dir ja einen angelacht. Ich hoffe er sieht gut aus."

"Ehhh... was?! Nein nein, so ist das nicht!!", erklärte sie mit hochrotem Kopf und hob abwehrend die Hände. Gut, er war wirklich kein schlechter Kerl, aber gleich auf Tuchfühlung zu gehen... Das war nicht ihre Art! Besonders nicht, wenn sie diese Person erst wenige Tage kannte. Pola lachte nur kurz und reichte ihr eine Sprite.

= = =

Zehn MInuten später hatten die beiden Moderatoren sämtliche Hoffnung aufgegeben und drückten sich nun fassungslos vor Ben's Bürotür herum.

"Ace arbeitet hier", sagte Sanji dumpf und ignorierte es, dass sein Partner die Augen schloss und sich gegen die nächstbeste Wand lehnte, um nicht die Fassung zu verlieren.

"Ace arbeitet hier", wiederholte der Blonde und probierte aus, ob es dadurch erträglicher wurde, dass er es mehrmals aussprach. Vielleicht konnte er sich dann damit abfinden. "Ace arbeitet hier, Ace arbeitet hier, Ace arbeitet hi- Outsch!!"

Zorro hatte ihn ziemlich effektiv zum Schweigen gebracht, in dem er ihm seinen Ellbogen in die Seite gerammt hatte. "Dadurch, dass du es wie ein Mantra vor dich hin sagst, wird's auch nicht besser!", knurrte der Grünhaarige gereizt, stopfte die Hände in die Hosentasche und stapfte den Flur voran, geradewegs auf den Redaktionsraum zu, in dem auch ihre Schreibtische und die vom Rest der Crew untergebracht waren.

Sanji setzte sich hastig in Bewegung. "Und was machen wir jetzt?!"

"Hoffen, das unsere Schreibtische noch existent sind!", fauchte Zorro gereizt zurück und stieß die Tür auf.

= = =

Noch geschlagene fünf Minuten unterhielt sie sich mit den beiden, rappelte sich dann aber von ihrem Hocker auf, nachdem sie das Glas geleert hatte und versuchte möglichst einer solchen Art von Gespräch auszuweichen. Sie hatte keine Lust darüber zu reden. Es war ihr peinlich und sie wollte sich nichts einreden lassen, was noch längst nicht war.

Leicht genervt stellte sie ihre Flasche neben das Laufband, hing das Handtuch über die Haltevorrichtung und schaltete das Gerät ein, erst langsam, dann immer schnellere Stufen. Zum warm werden reichte es, außerdem konnte sie bei Laufen gut nachdenken.

= = =

Zorro stieß die Tür auf und war milde Überrascht, das noch nichts in Flammen stand oder eine wilde Meute sich auf Ace gestürzt hatte. Im Gegenteil.

Soweit er es erkennen konnte, stand alles noch.

Misstrauisch ließ er seinen Blick über die besetzten Schreibtische gleiten. Sanji neben ihm tat dasselbe. Aber anscheinend war tatsächlich alles soweit in Ordnung.

Stellte sich eben nur die Frage, wie lange noch.

"Morgen, Jungs!", rief Jared ihnen zu und der Rest der Belegschaft brummte ihnen ebenfalls einen halbherzigen Gruß zurück.

Es war doch immer wieder schön zu sehen, wie motiviert die Crew morgens um halb neun schon bei der Arbeit war. Faszinierend.

"Morgen", gaben die beiden Moderatoren verwirrt zurück und blickten sich kurz zweifelnd an. Zorro zuckte mit den Schultern - wenn die Apokalypse noch auf sich warten ließ, war ihm das nur Recht - und er schlängelte sich durch die Schreibtischreihen bis zur Hängematte durch, auf die er sich fallen ließ und dann Jared über die Schulter lugte. "Beschäftigt?"

"Wie kommst du denn da drauf...", gab der Kameramann grinsend zurück, klickte ein paar Mal auf seinem Bildschirm herum und zeigte ihm eine Email. "Guck mal. Du solltest auch mal nachschauen gehen."

Aus den Augenwinkeln beobachtete Zorro, wie Sanji sich ebenfalls zu seinem Platz durchkämpfte - vorsichtshalber hatte Ben ihre Schreibtische soweit wie nur irgend möglich auseinander gelegt, damit sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlugen - und linste dann über Jareds Schulter auf die virtuelle Nachricht. Als er die ersten paar Sätze entziffert hatte, grinste er. "Die GamesCom? Spitze!"

= = =

In Gedanken vertieft lief sie weiter und erhöhte nach einigen Minuten nochmal die Stufe. Sie dachte angestrengt nach, auch wenn kein Zusammenhang zwischen ihren Gedankengängen zu finden waren. Sie dachte gleichzeitig über alles und nichts nach. Zum Kotzen!

Erst als eine junge, sehr attraktive Frau neben ihr das Laufband in Beschlag nahm, kam sie wieder halbwegs auf den Boden der Tatsachen zurück. Kurz musterte sie die Frau neben sich. Sie war schlank, hatte eine ziemliche Oberweite, viel mehr als Tashigi, obwohl sie wohl etwas jünger war als sie. Orangenes, kinnlanges Haar. Wahrscheinlich hatte sie an jedem Finger mindestens fünf Verehrer.

Anscheinend hatte die Polizistin etwas zu lange gemustert, denn diese Blicke sie nur kurz an und lächelte ihr zu. Peinlich gerührt über ihre Starrerei sah Tashigi wieder nach vorne und stellte erstmal wieder das Laufband ab. Sie erschrak leicht, als das Mädchen neben ihr auf sie zukam und ihr die Hand reichte. "Hi, ich heiße Nami. Kennst du dich hier aus?"

Verwundert nahm Tashigi ihre Hand entgegen und schüttelte diese kurz.

"Ha-Hallo, Tashigi, angenehm!" Fahrig kratzte sich Tashigi am Hinterkopf. "Warte, ich erkläre dir, wie diese Dinger funktionieren." Anscheinend war diese Nami zum ersten mal in einem Fitness-Studio. Nur gut, dass Tashigi sich halbwegs auskannte.

= = =

Zorro rutschte mit der Hängematte soweit es eben ging an Jareds Schreibtisch heran, nahm die Maus in Beschlag und überflog die Mail, die Ben anscheinend erst vor wenigen Minuten abgeschickt hatte.

Jedenfalls war noch kein Jubelsturm in der Redaktion ausgebrochen und er zweifelte nicht im Geringsten daran, dass das noch geschehen würde, sobald sich die Nachricht verbreitet hatte. Er markierte eine Zeile und runzelte die Stirn. "Was soll das denn heißen? Wir sollen uns 'dieses Jahr ausnahmsweise nicht daneben benehmen'? Letztes Jahr waren wir doch ganz brav", meinte er dann schmunzelnd und ließ sich zurückschwingen.

Jared runzelte die Stirn. "Du vielleicht für deine Verhältnisse. Das ändert aber nichts daran, dass Lysop volltrunken in den Eingang der Messe gereihert hat, kaum das wir angekommen waren."

Zorro grinste. "Oder das Ruffy fünfzehn Stände hintereinander umgeschmissen hat", fügte er hinzu und der Kameramann grinste versonnen bei der Erinnerung. "Jaah...Ben war nicht begeistert."

"Ben ist auch ein Spießer", gab der Grünhaarige zu bedenken, raffte sich auf und stapfte auf seinen Schreibtisch zu, um sich die Mail in Ruhe durchzulesen und ein paar andere Sachen zu checken. "Was steht für heute so an?"

"Meeting um zwölf und zwei. Lysop organisiert übrigens grade den Dreh für Assassins Creed 2. Er hat schon Tickets nach Venedig gebucht."

"Nicht dein Ernst!? Hey, wir geben uns ja ausnahmsweise richtig Mühe!", feixte der Grünhaarige, warf einen kurzen Blick auf den Zettel, der an seinem Monitor klebte ('Er läuft wieder. Mach ihn bitte nicht noch mal kaputt. Lysop'), zerknüllte ihn und warf ihn zielsicher quer durch den Raum - geradewegs Sanji gegen den Kopf. Dann schaltete er den PC ein und wartete, dass er hochfuhr. Währenddessen schälte er sich aus der Jacke und machte es sich gemütlich.

Eine halbe Stunde später war er um einiges schlauer.

Die GamesCom - die wohl größte Game-Messe in der Umgebung - würde in vier Wochen stattfinden und so, wie es aussah, würde fast die gesamte Belegschaft hinfahren, in zwei Bussen. Sie würden in einem mittelmäßigen Hotel übernachten, ihr Zeitplan war jeweils so vollgestopft, dass sie wohl kaum Zeit für irgendetwas anderes haben würden, und als Extra hatte Ben ihnen erlaubt, jemanden mitzunehmen, solange dieser jemand keine wandelnde Katastrophe war. Ace war also scheinbar ausgeschlossen, aber an den hatte er sowieso nicht gedacht.

Nachdenklich kippelte er in seinem Stuhl vor und zurück und sein Handy zog seinen Blick wie magisch an. Ob er Tashigi fragen sollte, ob sie Lust hatte, mitzukommen?

Immerhin waren es ganze vier Tage, er würde viel zu tun haben und vielleicht hatte sie ohnehin bis dahin schon die Schnauze voll von ihm.

Trotzdem.

= = =

Tashigi war damit beschäftigt ihrer neuen Bekanntschaft die Trainigsgeräte zu erklären und hatte gar nicht bemerkt, wie ihr die Zeit förmlich davon flog. Aber es war ihr relativ egal. Sie verstand sich gut mit Nami und half ihr gerne. Sie nahm zwar dem Personal damit die Arbeit ab, aber gut... Sie freute sich helfen zu können.

Mittlerweile war Tashigi mit Klimmzügen beschäftigt und Nami probierte einige andere Geräte aus.

"Sag mal, kennst du zufällig das Palace?", fragte Nami, nahm sich ihr Handtuch und tupfte sich über die Stirn.

Tashigi hielt inne und sah zu Nami rüber.

"Ja, wieso?"

"Kommst du heute abend mal vorbei? Ich bin auch da."

Tashigi überlegte, beendete vorerst ihr Training und griff nach ihrer Flasche.

"Ich muss leider arbeiten, tut mir Leid. Aber ich versuche trotzdem irgendwie vorbei zukommen."

Nami lächelte nur etwas und machte mit ihrem Training weiter. "Gut, ich würde mich freuen."

= = =

Zehn Minuten später hatte er sich immer noch nicht entschlossen, ob er sie nun fragen sollte oder nicht, aber in der Zwischenzeit hatte Lysop die Kaffeemaschine wieder zum Laufen gebracht, die Ruffy letzte Woche 'versehentlich' aus dem Fenster katapultiert hatte und einer ihrer Praktikanten hatte sich dazu erbarmt, ein paar Kannen aufzuschütten.

Wie der Zufall es so wollte, trafen er und Sanji gleichzeitig in der Küche ein, um sich eine Tasse zu holen, um wenigstens ansatzweise an die tägliche Dosis Koffein zu kommen, bevor das Meeting begann. Allerdings wurden sie auf Schritt und Tritt von Jared verfolgt, der auf Befehl von ganz oben eine Kamera um den Kopf geschnallt hatte - was nicht nur sehr auffällig war, sondern auch total lächerlich aussah.

"Was soll das eigentlich werden, wenn's fertig ist?", hakte der Grünhaarige nach und tippte gegen die Linse.

"Sag mal, wie findest du das eigentlich, dass wir zur GamesCom fahren?", gab Jared jedoch unbeeindruckt zurück und grinste ihn an.

Der Grünhaarige kapierte und Sanji hinter ihm brach in unterdrücktes Lachen aus. Im Internet gab es schon genug Videos, die sie bei der Arbeit zeigten, aber Ben legte komischerweise Wert darauf, dass es auch möglich war, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Es war nicht das erste Mal, das Jared dazu gezwungen wurde, sie alle zu beschatten und auszuquetschen.

Er grinste leicht und reckte den Daumen in die Kamera. "Wie soll ich das schon finden? Das wird der Höhepunkt des Jahres."

Sanji legte ihm den Ellbogen auf die Schulter und schob sich mit ins Kamerabild. "Und das Schlimmste ist, er merkt nicht mal, wie traurig das ist."

Weil das erstens viel zu nah war und zweitens der Kommentar völlig unangebracht, stieß er den Koch wieder von sich weg.

"Wisst ihr zwei denn schon, wen ihr mitnehmen wollt?", hakte der Braunhaarige scheinheilig nach und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte, während die beiden Moderatoren damit fortfuhren, sich am Kaffee gütig zu tun und Sanji sich eine Zigarette ansteckte.

Zeitgleich zuckten sie mit den Schultern. "Keine Ahnung", meinte der Blonde schließlich und Zorro grinste leicht. "Ja, ihr müsst nämlich wissen, dass Sanji keine Freunde hat, die er fragen könnte", gab er seinen Senf dazu und erntete Gelächter seitens Jared und einen giftigen Blick von seinem besten Freund.

Das einzige Problem war, dass Sanji leider kontern konnte. Und Zorro war sich ziemlich sicher, dass das nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte - zumindest nicht, wenn er die nächsten Tage überleben wollte. "Hast du schon mal überlegt, ob du Tashigi fragst, Marimo?"

Tashigi würde ihn erschießen, wenn das so ins Internet gelangte, und zu allem übel fiel ihm auf Anhieb auch keine passende Antwort ein. "Ja, hab ich. Aber das ist immer noch meine Sache", meinte er also knapp und beobachtete, wie Jared sich die Kamera vom Kopf schnallte und auf sich selber richtete. "Ihr müsst wissen, dass Tashigi die Polizistin ist, die er beim Dreh angeschossen hat", erklärte er den geneigten Zuschauern und Zorro hätte die beiden Idioten am liebsten erwürgt.

"Aus Versehen!!", stellte er klar, schnappte sich seine Kaffeetasse und ignorierte das schallende Gelächter der beiden, als er sich wieder an seinen Schreibtisch flüchtete.

Dort angekommen starrte er wieder auf sein Handy, anstatt sich seiner Arbeit zu widmen. Schließlich seufzte er, griff danach und tippte hastig eine SMS ein.

'Was machst du am zweiten Wochenende nächsten Monat? Zorro'

= = =

Tashigi überlegte. Sie würde zu gerne zum Palace kommen. Auch wenn es dort voll, laut und stickig war und sie abgefüllt wurde ohne Ende, als sie das erste Mal dort war. Andererseits war es auch der Ort, wo sie Lorenor erst richtig kennen gelernt hatte. Und jetzt hatte sie sogar mehrere Gründe dort hinzugehen.

Dennoch stutzte sie. Sie wusste nicht, ob Drake sich dazu breitschlagen ließ mit ihr dort aufzukreuzen. Außerdem durfte Smoker davon nichts mitbekommen. Andererseits... Sie fuhr nun mal Streife und dort gab es genug Betrunkene, auf die man achten musste. Auch, wenn sie es bevorzugte, solchen Leuten möglichst aus den Weg zu gehen, selbst bei ihrer Streife.

Dass Lorenor ihr gerade eine SMS geschrieben hatte, wusste sie nicht, Ihr Handy lag immernoch in ihrer Sporttasche in ihrem Spint.

= = =

Im selben Moment, als Zorro das Handy weglegte, tauchte Jared hinter seinem Schreibtisch auf und richtete die Kamera auf ihn. "Na? Hast du ihr geschrieben?"

Der Grünhaarige blickte den Kameramann unbeeindruckt an. "Wird das jetzt eine Dokumentation über mein Privatleben oder über unsere Reaktion auf die GamesCom? Wie wär's mit konstruktiven Fragen zum eigentlichen Thema?"

Falls Jared enttäuscht über seine Reaktion war, ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen filmte er, wie Zorro die Beine auf den Schreibtisch legte und die Arme im Nacken verschränkte. Dann überlegte der Grünhaarige es sich anders und zog eine Schublade in der näheren Umgebung auf. Jared beugte sich interessiert näher zu ihm vor. "Was machst'n da?"

"Rache üben", erklärte Zorro und zog einen schon fast vergessenen Feuerwerkskörper von letztem Jahr ans Tageslicht.

Oder sie hatten ihn irgendwann mal für einen Dreh gebraucht - so genau wusste das keiner, Tatsache war, dass er existierte und ihm gerade gelegen kam.

"Ben wird das nicht gutheißen", warf Jared hastig, aber viel zu spät ein, denn die Lunte brannte schon.

"Ist mir egal!", gab Zorro schmunzelnd zurück und warf das Ding geradewegs auf Sanjis Schreibtisch. Als es so urplötzlich knallte und die Funken stoben - nur wenige und er war sich auch ziemlich sicher, dass es ungefährlich war - blickte die komplette Crew von ihrer Arbeit auf, Sanji zuckte so erschrocken zusammen, dass er sich den Kaffee ins Gesicht schüttete und als alle Anwesenden in schallendes Gelächter ausbrachen, filmte Jared immer noch.

Selbstzufrieden lehnte Zorro sich zurück und ignorierte Sanjis aufgebrachtes: "Das bedeutet Krieg, Lorenor!", während Jared sich langsam wieder einkriegte und die Kamera auf ihn richtete. "Du bist auch im coolen Bus, oder?"

"Gibt's denn auch 'nen uncoolen? So genau hab ich mir das noch gar nicht angeguckt."

"Doch doch. Ich bin auch im coolen Bus."

Zorro grinste vielsagend. "Tja, dann hat Ben wohl einen Fehler gemacht. Stimmt's, Ben?", rief er quer durch den Raum, weil er den Regisseur im Türrahmen entdeckt hatte. Was ihm allerdings erst später auffiel, war, dass er sich nach der Quelle des Lärms erkundigen wollte, also ging er unter seinem Schreibtisch lieber auf Tauchstation, bevor der Schwarzhaarige ihn noch entdeckte.

= = =

Die beiden jungen Frauen unterhielten sich immernoch über sämtliche Dinge, über die Frauen nun mal so sprachen, wenn sie allein waren. Sie verstanden echt gut. Sie hatten sogar schon die Handynummern ausgetauscht, zumindest auf einen Zettel geschrieben. Denn sowohl Nami, als auch Tashigi hatten ihre Handys in ihren Taschen. Namis Kommentar war dazu nur: 'Falls du heute Abend doch vorbei kommen solltest, schreib mir einfach 'ne SMS!' Mehr hatte sie dazu nicht gesagt. Tashigi grinste. Langsam füllte sich ihr Telefonbuch. Fast schon stolz nahm sie den Zettel entgegen.

"Lieb von dir, danke!"

= = =

Nachdem die Luft wieder rein war - oder eben so rein, wie das bei geschlossenen Fenstern und einer Crew von knapp zwanzig Männern in einem engen Raum eben möglich war - und Jared sich ein anderes Opfer zum 'unauffälligen' Interview herausgepickt hatte, wagte sich der Grünhaarige wieder unter seinem Schreibtisch hervor und begann mit der eigentlichen Arbeit, vor der er sich jetzt lange genug gedrückt hatte.

Immerhin hatte er alle Mails gecheckt, ein bisschen Unfug gebaut und Kaffee getrunken, jetzt war es an der Zeit, sich seine Brötchen zu verdienen. Auf altmodische Art und Weise, mit harter Arbeit. Zwar bestand die im Endeffekt doch nur daraus, ein paar Kostüme zu skizzieren, damit er einen Praktikanten losschicken und die Materialien holen lassen konnte, aber Arbeit war es trotzdem.

Er war gerade dabei, sich eine halbwegs passable Rüstung für Assassins Creed auszudenken - die Outfits für The Ballad of Gay Tony standen so weit - als Lysop vor ihm auftauchte. "Du, wir haben ein Problem."

Zorro blickte von seiner Skizze auf. "Wir haben Ace an Bord, was hast du erwartet? Wo steckt der eigentlich?"

Die Langnase sah plötzlich unheimlich betroffen aus und ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen. "Das ist ja das Problem."

"Hätt ich mir denken können."

= = =

Nami und Tashigi trainierten noch knapp eine Stunde und saßen auch an der Getränkebar mindestens 15 Minuten, bevor Tashigi nun doch auf ihre Uhr sah. Die Zeit glitt ihr durch die Finger. Aber sie hatte ja sonst nichts vor.

"Musst du noch weg?", fragte Nami, als sie ihre Blicke auf der Uhr bemerkte und zum Trinken ansetzte.

"Nein, eigentlich nicht. Ich wundere mich nur, wie schnell die Zeit vergagen ist.", schmunzelte die junge Polizistin und setzte sich ihre Brille wieder auf, die sie abgenommen hatte, bevor sie mit dem Training begann.

Auch Nami blickte auf die Uhr und grinste. "Tatsächlich! Ich kann auch leider nicht mehr länger bleiben, tut mir Leid. Aber ich hoffe wir sehen uns heute Abend!" Tashigi nickte, war etwas geknickt, dass Nami schon ging, aber dennoch freute sie sich, dass sie Nami getroffen hatte. "Ich gebe mir Mühe, aber versprechen kann ich nichts."

"Ist gut!", wunk Nami ab, verabschiedete sich von Tashigi und betrat die Umkleidekabine. Tashigi aber blieb noch einige Minuten sitzen und unterhielt sich etwas mit Pola, bevor sie sich auch daran machte den Heimweg, bzw. den Weg zur Umkleide anzutreten.

= = =

Er hatte es nicht glauben wollen, aber jetzt, wo er es mit eigenen Augen sah, wusste er nicht, ob er den Idioten erschießen oder gnadenlos auslachen sollte.

Stattdessen lehnte er sich über das Fensterbrett und lugte hinab zu Ace, der auf halber Höhe zwischen dem ersten und zweiten Stock baumelte - an einem Seil, das nicht mehr wirklich stabil aussah, und das sich irgendwie zwischen den Dachziegel verfangen hatten. Ohne diesen glücklichen Umstand wäre der Schwarzhaarige alle drei Stockwerke heruntergeknallt, und ob das glimpflich ausgegangen wäre, war eine ganz andere Frage.

"Kannst du mir mal verraten, was du mit einem Seil auf dem Dach gemacht hast?", rief er herunter und ein kaum merkliches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der wandelnden Katastrophe aus. "Hey Zorro! Kannst du mich hochziehen?"

"Kommt ganz auf deine Antwort an", gab der Grünhaarige unbeeindruckt zurück.

"Ich wollte nur mal gucken!"

"Ich lass dich hängen."

"Okay, okay! Ich wollte das Seil am Schornstein festbinden und durch ein offenes Fenster im dritten Stock einsteigen!", berichtigte Ace sich hastig. Zorro wurde trotzdem nicht schlau daraus. "Und wozu?"

"Zum Spaß! Holst du mich jetzt rauf??"

Seufzend packte der Grünhaarige das Seil und begann damit, Ace wieder hereinzuziehen. Es dauerte zwar eine Weile, aber schließlich schaffte der Schwarzhaarige es, sich über das Fensterbrett zu ziehen und war wieder in Sicherheit.

Grinsend rieb er sich die Hände an der Hose ab. "Das war knapp!", stellte er fest. "Das war idiotisch", erwiderte Zorro unbeeindruckt und klopfte Lysop auf die Schulter. "Problem gelöst."

Und damit machte er sich auf den Rückweg zur Redaktion.

= = =

Inzwischen war Nami schon gegangen und Tashigi war dabei, ihren Spint aufzuschließen, die Tasche hervor zuziehen und sich umzuziehen. Sie hatte ihren Soll für heute erledigt. Hauptsache, sie blieb fit und schlank.

Tashigi hielt inne und dachte nochmal an Nami zurück. Sie war echt unfassbar hübsch. Nachdenklich sah Tashigi an sich herunter und betrachtete sich in einen der Spiegel, die dort hingen. Sie seufzte. Tashigi war zwar mit ihrem Körper zufrieden aber Nami war das reinste Aphrodisiakum für Männer.

Tashigi rieb sich über die Stirn.

//Denk nicht an so einen Müll! Sei lieber zufrieden. So, wie du bist, bist du in Ordnung.// Größere Brüste waren nicht immer praktisch, besonders in ihrem Beruf nicht.

Seufzend zog sie sich weiter um und verließ nach einigen Minuten das Gebäude.

= = =

Manchmal konnte er echt nicht begreifen, warum Ace eigentlich immer so lebte. Mindestens drei Mal am Tag schaffte er es, sich grandios daneben zu benehmen oder auch sich vor lauter Spaß aus versehen in einen Freitod zu stürzen.

Es wunderte ihn jedoch überhaupt nicht, dass die umliegenden Häuser und ihre Bewohner Ace Gehampel ignoriert hatten - durch ihre mehr oder weniger unkoordinierten, chaotischen Dreh's waren die schon einiges gewöhnt und nahmen das längst nicht mehr Ernst.

Ansonsten würde das Ordnungsamt oder der Rettungswagen so gut wie jeden zweiten Tag vor ihrer Redaktion stehen.

Kopfschüttelnd ließ er sich wieder hinter seinem Schreibtisch sinken und warf einen kurzen Blick auf sein Handy.

Schade. Immer noch nicht geantwortet.

= = =

Dass Lorenor auf eine Antwort erwartete konnte Tashigi nicht ahnen. Sie war mit den Gedanken ganz wo anders und achtete gar nicht auf ihr Handy. Mittlerweile saß sie schon in ihren Wagen und machte sich auf den Heimweg. In Gedanken versunken blieb sie vor einer roten Ampel stehen. Unfassbar, wie hübsch Nami war. Wahrscheinlich konnte sie jeden haben, wenn sie wollte. Ebenso wie Lorenor... Sie bestritt nicht, dass er verdammt attraktiv war und bei so einen Job hatte er bestimmt unendlich viele Fangirls. An Valentinstagen kamen bestimmt unendlich viele Briefe in die Redaktion mit schnulzigen Liebeserklärungen. Bei Sanji lief das wohl nicht anders ab.

Tashigi seufzte, sah an sich wieder herunter und piekste sich in die linke Brust.

//Im Gegensatz zu Nami hab ich echt nichts!!//, tadelte sie in Gedanken, hatte nicht bemerkt, dass neben ihrem Wagen an anderer zum Stehen gekommen war, ebenfalls auf "Grünes Licht" zum Weiterfahren wartete und die Leute, die dort drin saßen (fast alles Kerle) ihr verheißende Blicke zuwarfen. Hochrot sah Tashigi weg und fuhr sofort los, als die Ampel endlich umsprang.

= = =

Eine halbe Stunde später beförderte er die Skizzen, die nichts geworden waren - also einen Großteil des Blätterhaufens vor sich - geradewegs in den Papierkorb (den sie zu einem Basketballkorb ummodelliert hatten, um ihre Treffsicherheit in punkto Papierbällen testen konnten) und machte sich mit ein paar wenigen anderen auf den Weg zum Meeting.

Das Thema war immer wieder ungewiss. Die meiste Zeit ging es nur darum, welche Spiele in die Sendung kommen sollten oder welches Material sich besser für ein bestimmtes Kostüm eignete. Und weil das eben meistens total langweilig war, machten sich immer bloß eine handvoll Leute überhaupt die Mühe, zu diesen Treffen zu gehen.

Eigentlich entschieden Ben, Sanji, Lysop und er selbst diese Dinge und gaben die Anweisungen an den Rest der Crew weiter. Aber rein theoretisch konnte jeder seinen Senf dazu geben.

Sein Handy hatte er sich in die Hosentasche gestopft - immerhin war alles möglich.

= = =

Wenige Minuten später parkte die junge Frau endlich vor ihrer Wohnung. Seufend öffnete sie die Autotür und ließ diese dann wieder zufallen, nachdem sie ausgestiegen war.

Die Tasche unter dem Arm geklemmt betrat sie ihren Flur, warf den Schlüssel auf ihre Komode, wo er immer lag, und pflanzte sich auf ihr Sofa im Wohnzimmer, neben sich die Tasche liegend. Kurz strich sie sich die Haare zurück. Ihr war mehr als langweilig.

= = =

Sanji war immer noch angefressen, weil er einen Böller auf ihn geworfen hatte, das erkannte der Grünhaarige an den giftigen Blicken, mit denen der Blonde ihn während des Meetings von der anderen Seite des Raumes aus durchbohrte.

Sein Hemd hatte Kaffeeflecken und er zog so gereizt an seiner ZIgarette, dass es Zorro nicht gewundert hätte, wenn er sie sozusagen "auf ex" hätte rauchen können - wäre immerhin mal was neues gewesen.

Er selbst hörte nur mit halbem Ohr zu und zockte stattdessen irgendein Mini-Game auf seinem Handy, während Ben mit Lysop über irgendeinen möglichen Drehort diskutierte. Erst, als das Wort 'Venedig' fiel, horchte er wieder auf.

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Nach geschlagenen zwei Minuten Wand anstarren raffte sich Tashigi aus dem Sofa auf, ging Richtung Badezimmer und fummelte sich auf den Weg dorthin umständlich die Knöpfe ihrer Bluse auf. Wäre auch die Höhe gewesen, wenn sie so verschwitzt zur Arbeit erscheinen würde.

Als Tashigi sich weiter auszog, schaute sie kurz in den Spiegel und musste wieder an ihre neue Bakanntschaft Nami denken.

//VERDAMMT, TASHIGI! Krieg dich endlich wieder ein!//, mahnte sie sich in Gedanken selbst und wischte mit einer Hand über ihr Spiegelbild, in der Hoffnung diese blöde Gedanken aus dem Kopf zu wischen. Eigentlich mochte sie ihren Körper, sie war ziemlich fit. Was sie allerdings mehr als nervte war ihre Brille. Und vielleicht standen Männer doch eher auf lange Haare.

Kopfschüttelnd stieg sie in die Dusche. Es war bestimmt nicht verkehrt ein bisschen was aus sich zu machen, aber von Grund auf ihren Typ ändern wollte sie nun wirklich nicht.

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Spätestens, als das Wort 'Venedig im selben Satz mit dem Titel 'Assassins Creed 2' fiel, war er wieder voll bei der Sache, aber dummerweise hatte er bereits die Hälfte verpasst.

"Wann geht's los??", hakte er also nach und sah, wie die restlichen Anwesenden entweder grinsten oder die Augen verdrehten.

"Wie wär's, wenn du mal zuhörst?", gab Ben unbeeindruckt zurück.

"Wie wär's, wenn du Ace wieder feuerst?", grinste Zorro ungerührt und der Regisseur gab Lysop einen Wink, dass er nochmal alles Wichtige wiederholen sollte, während er selbst sich mit seinen Schuldgefühlen abplagte.

Die Langnase grinste und richtete sich in seinem Stuhl etwas auf, wild mit den Händen gestikulierend. "Das wird der Oberhammer. Zwar haben wir nur knapp 48 Stunden Zeit - wir fliegen mitten in der Woche, das war günstiger - und ihr könnt euch richtig austoben. Schon mal über Dächer gesprungen in letzter Zeit?" Er grinste vielsagend.

Zorro überlegte kurz und fand dann Gefallen an der Idee. "Klingt super. Wann?"

"Noch vor der GamesCom. Übernächste Woche."

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Tashigi, die mitterweile unter der Dusche stand, griff nach ihrer Shampooflasche und seifte sich erstmal ordentlich ein. Sie dachte nach, über alles, was in den letzten Tagen passiert war. Tashigi schmunzelte amüsiert. Irgendwie kam ihr das nicht wirklich realistisch vor.

Sie hatte vor wenigen Tagen 2 Quatschköppe verhaftet und nun war sie mit beiden mehr oder weniger befreundet. Und das dank ihrem verschollenen Jugendkumpel.

Verrückt! Plötzlich kam alles auf einmal... Aber es störte sie nicht, im Gegenteil.

= = =

Gedanklich überschlug der Grünhaarige, wie viel Zeit er wohl noch zum renovieren brauchen würde und nickte dann. "Müsste klar gehen."

Ben zog kritisch eine Augenbraue in die Höhe. "Müsste klar gehen?", wiederholte er. "Natürlich geht das klar. Die Tickets sind gebucht, und wenn nötig quetsche ich dich höchstpersönlich in einen Koffer und schleuse dich durch die Sicherheitskontrollen", knurrte er dann beherrscht und Zorro unterdrückte ein Schmunzeln, als sein Handy urplötzlich losschrillte.

Während er verblüfft, aber freudig, das Handy wieder in die Hand nahm, sah Ben so aus, als würde er ihn am liebsten erwürgen. "Mach dein scheiß Handy aus! Wir arbeiten!"

"Ach was...", winkte Zorro ab und war beinahe etwas enttäuscht, als er Namis Nummer auf dem Display erkannte. Trotzdem ging er ran. "Was gibt's?"

"Hi Zorro. Heute Abend schon was vor?"

"Ja, renovieren, wieso?"

"Weil Shanks ausrichten lässt, dass du um acht hinter der Theke stehen sollst. Wegen Samstag. Er meinte, du wüsstest Bescheid."

Der Grünhaarige verzog das Gesicht. Er hatte gehofft, Shanks wäre zu betrunken gewesen, um sein Fehlen zu bemerken. "Jaah...geht klar."

"Bring mein Geld mit oder ich leg dich um."

Und damit legte sie auf.

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Kurz fuhr sie sich mit dem Oberarm über die Stirn, nachdem sie das Wasser ausgestellt und aus der Dusche geklettert war. Tashigi zitterte und ertastete eines ihrer Handtücher und ihren Bademantel, den sie sich schnellst möglich überzog und das Band zu einem Knoten zusammen zurrte. Schon viel viel besser, jetzt war ihr wenigstens nicht mehr so kalt.

Nachdem sie das Badezimmer verlassen hatte, sah sie wieder auf die Uhr in ihrem Wohnzimmer. Toll, jetzt, wo sie allein war, wollte die Zeit einfach nicht vorüber gehen. Aber das war ja bekanntlich immer so.

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Verärgert steckte Zorro das Handy wieder weg, ignorierte Ben's halblaute Verwünschungen und verbrachte den Rest des Meetings damit, sich seelisch auf den Abend vorzubereiten.

Er hatte keine Lust, zu arbeiten - beziehungsweise noch länger zu arbeiten als ohnehin - und er hatte eigentlich auch heute Aya einen Besuch abstatten wollen, ganz gleich, ob diese ihn nun sehen wollte oder nicht, er musste unbedingt mit ihr reden.

Jetzt war sein ohnehin knapper Zeitplan noch knapper.

= = =

Tashigi ließsich auf das Sofa fallen, schaltete den Fernseher ein und machte es sich bestmöglich bequem.

Dabei achtete sie nicht einmal sonderlich auf die bunten Bilder in der Flimmerkiste, sondern ließ ihre Gedanken schweifen. Was die anderen wohl gerade machten? Ob sie sich mal bei ihnen melden sollte?

Grübelnd zog sie ihr Handy aus dem Seitenfach ihrer Sporttasche. Der erste Blick auf das Display zeigte, dass Lorenor sich schon längst gemeldet hatte. Skeptisch laß sie die Wörter und stutzte. Das zweite Wochenende nächsten Monat?! Scherzkeks! Was sollte sie schon groß vorhaben?

'Wenn du mir verrätst, was da los ist, kann ich's dir sagen =)'

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Ben war immer noch sauer auf ihn, wegen dem Anruf, fuhr aber beherrscht mit der Diskussion über die Venedig-Exkursion fort, als sein Handy erneut losbimmelte.

SCHEZÄÄÄÄÄM!, gab es einmal in die gerade einsetzende Stille von sich, der Regisseur ließ resignierend den Kopf sinken und Zorro kramte mal wieder nach seinem Handy.

Als er den Absender der SMS erkannte, huschte ein kurzes Grinsen über sein Gesicht. Na endlich!

Ungeachtet Ben's Zorn tippte er umgehend eine Anwort ein.

'Nur das größte Ereignis des Jahres, Baby.

GamesCom! Yay! Kommste mit? =)'

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Als sie die Antwort auf dem Display las, schmunzelte sie.

`Baby`?! Was sollte das denn nun werden? Was eine plumpe Anmache. Aber anscheinend freute sich das Kleinkind wie bolle auf diese... GamesCom. Aber so schnell ihr Grinsen über das Gesicht huschte, so schnell verschwand es auch wieder. Es war halt einfach nicht ihre Welt und wahrscheinlich hatten die beiden Trottel keine Zeit für sie. Außerdem... HALLO?! Dachte er denn gar nicht nach? Sie kannten sich nicht besonders lange und bestand trotzdem darauf, dass sie mitkam? Nun gut, Kinder waren sie wirklich nicht mehr, aber er schien sich ja rein gar nichts dabei zu denken.

'Wenn's länger als das Wochenende dauert muss ich passen.

Ansonsten... Vielleicht!'

= = =

SCHEZÄÄÄÄÄM!

"LORENOR!!!", fauchte Ben ungehalten und machte Anstalten, mit seiner Kaffeetasse nach ihm zu werfen, aber Zorro schaffte es rechtzeitig, vom Stuhl zu springen und sich aus dem unterbesetzten Konferenzraum zu flüchten.

Er verpasste sowieso nichts Wichtiges.

Während er die Treppen zur Redaktion wieder hinaufstieg, las er sich ihre SMS durch. Länger als ein Wochenende würde Ben ihnen wahrscheinlich ohnehin nicht erlauben, auch wenn der Zeitplan anders ausgerichtet war. Aber vier Tage am Stück würde Ben sie alle nicht aushalten, geschweige denn, dass sie alle es vier Tage schaffen würden, keinen Unsinn anzustellen. Haha.

'Vielleicht gibt's nicht, das ist ein MUSS. Ich hab' mir sagen lassen, dass wir im "coolen Bus" sitzen. Also keine Widerrede!'

= = =

Tashigi lachte.

'Cooler Bus?! Gibt's denn noch einen für die MoF's?'

Unmerklich schüttelte Tashigi den Kopf. Dieser Typ war doch echt nicht mehr zu retten. Dennoch ging es nicht. Auch wenn sie es irgendwo wollte und sich auch über die Einladung freute.

'Ich muss trotzdem absagen. Schon mal überlegt, dass ihr arbeiten müsst? Dann habt ihr eh keine Zeit für mich. Außerdem... hast du mal-'

Mist! Zweite SMS. Egal...

'deinen Chef gefragt, ob das klar geht? Also lass mal lieber gut sein. Trotzdem danke.'

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Er ließ sich gerade an seinem Schreibtisch sinken, als - SCHEZÄÄÄÄM! - ihre Antwort eintrudelte.

Jared, der nicht weit von ihm saß, beugte sich interessiert zu ihm herüber. "Hast du sie endlich gefragt?"

"Halt die Klappe", brummte Zorro zurück, runzelte die Stirn und hatte das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben. Hatte sie nicht eben noch gesagt, vielleicht? Und warum dann jetzt so plötzlich doch nicht?!

Schnaubend legte er die Beine auf den Tisch und verschränkte die Arme im Nacken. Jetzt war Überzeugungsarbeit angesagt. Blöd nur, dass er darin denkbar schlecht war.

'Ben bittet sogar darum.', tippte er nachdenklich ein, hatte jedoch keinen blassen Schimmer, wie er sie davon überzeugen sollte, mitzukommen. Also löschte er die Worte wieder und überlegte weiter.

Aber ihm fiel verflucht noch mal nichts ein.

= = =

Wartend starrte Tashigi auf ihr Handy, aber keine Antwort kam.

Naja, so lange konnte sie ja in die Glotze gucken.

Grübelnd zappte sie durch das Programm und blieb bei einem bestimmten Programm hängen. War das jetzt Intuition oder Schicksal, dass ausgerechnet jetzt 'Spielkinder' im Fernseher lief?

Unfassbar! Egal, wo sie hinsah, die beiden Trottel waren einfach überall! Und immer dann, wenn sie es eigentlich nicht brauchte. War das jetzt ein Omen, oder nicht?

Sie stutzte und sah nochmal kurz auf ihr Handy. Immernoch keine Antwort.

...

Ach Mensch! Man gönnt sich ja sonst nix!

'Gut, von mir aus. Und wehe es wird nicht lustig.

(Du schaffst mich noch, alter Quatschkopf ^^)'

= = =

Gerade pfeilte er zum bestimmt zehnten Mal an einer SMS herum und löschte den Text dann doch wieder.

Frustriert stützte er sein Kinn in die Handfläche, ließ seinen Blick geistesabwesend auf dem Monitor verweilen und grübelte nach, als - SCHEZÄÄÄÄM! - wieder eine SMS eintrudelte.

Als er sie las, breitete sich langsam aber sicher ein unnatürlich breites Grinsen auf seinem Gesicht aus. Na also, warum nicht gleich so?

'Geht doch =)

Klar wird's lustig - was dachtest du denn?'

= = =

Nicht viel später und ihr Handy fing wieder an zu vibrieren. Anscheinend hatte er gerade nichts anderes zu tun, außer sie mit SMS vollzubomben. Aber gut, sollte er ihr ruhig schreiben.

'Ich verlass mich drauf.'

Kurz fiel ihr Blick wieder auf ihre Uhr. Besser wäre es, sie würde etwas früher zum Revier fahren und einige Schießübungen machen. Smoker bestand darauf, dass die Dienstwaffen regelmäßig gesäubert und gecheckt wurden. Und heute hatte sie mehr als genug Zeit dafür.

= = =

Langsam aber sicher hatte er das Gefühl, dass er sein Handy besser auf lautlos stellen sollte, als es erneut SCHEZÄÄÄÄM! machte. Aber als er sich umsah, bemerkte er, dass die Hälfte der Crew ohnehin gerade Mittagspause oder Mittagsschläfchen machte und das es - mit Ausnahme von Jared, der ihn schmunzelnd aus Argusaugen beobachtete - kein Schwein interessierte, was er eigentlich trieb.

Da konnte er auch weiter schreiben.

'Kein Problem. Und? Was machste?'

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Eigentlich hatte Tashigi damit gerechnet, dass das wohl vorerst die letzte SMS war, die sie schreib, aber Lorenor war hartnäckig und ließ nicht locker.

'Fahre gleich zum Revier, Waffe checken.'

Kurz blickte sie wieder zum Fernseher, lächelte nur etwas vor sich hin und schaltete dann auf den Aus-Knopf an der Fernbedienung.

'Ansonsten nix...' Wie üblich!

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'Waffen checken kannst du auch bei uns. Biete Ace als lebende Zielscheibe an', schrieb er feixend zurück und rutschte tiefer in seinen Sitz hinein.

Kurz stellte er sich Tashigi am Schießübungsstand vor, die Waffe im Anschlag, die Ohrenschützer übergezogen und den Blick hochkonzentriert auf das Ziel geheftet - und ihm wurde plötzlich ganz warm.

Völlig übereilt versuchte er, die Beine vom Tisch zu nehmen, damit er sich auf ein paar Skizzen stürzen konnte, kippelte dabei jedoch eine Spur zu weit nach hinten und krachte geradewegs auf Gonzos Schoß, der hinter ihm saß.

Einen Moment lang blinzelten sie sich überrascht an, dann hob er die Hand zum Gruß. "Morgen, Gonzo!"

"Soll das 'ne Anmache sein, Zorro? Wenn ja, dann ist sie ziemlich plump."

Der Grünhaarige reckte ihm den Mittelfinger entgegen, als es KLICK machte und Jared grinsend mit der Kamera in der Luft herumwedelte. Hier war man eben nie unbeobachtet.

= = =

Wieder musste Tashigi lachen, schüttelte nur etwas den Kopf und strich sich die Haare zurück.

'Ace als Zielscheibe?! Klingt sehr verlockend. Aber ich mach das doch lieber auf dem Revier...Dann kann ich wenigstens sagen, dass ich Ace nicht absichtlich getroffen habe :D'

Wieder schmunzelte sie, rappelte sich dann doch wieder auf und ging sich erstmal anziehen. Immerhin konnte sie ja wohl schlecht im Bademantel auf der Straße rumrennen.

= = =

SCHEZÄÄÄÄM!

Zorro machte sich gar nicht erst die Mühe, von Gonzos Schoß zu klettern, blieb so liegen wie er war und las lieber die SMS. Gonzo hieß das ganz und gar nicht gut.

Er war ein Schrank von 1,96m Größe, muskelbepackt wie Meister Proper aber im Grunde ein ganz umgänglicher und lieber Kerl - solange man ihm nicht an die Karre pisste. "Willst du hier übernachten?"

"Gemütlich isses jedenfalls. Und besser als bei Sanji alle Mal", gab er unbeeindruckt zurück und tippte seine Antwort ein.

'Schade. Hätte mir bestimmt viel Ärger erspart. Ben hat ihn aus Versehen eingestellt und kommt aus der Sache nicht mehr raus (Idiot.)'

"Zorro, ich warne dich noch ein Mal."

"Und sonst was?"

"Lässt du's drauf ankommen?", hakte Gonzo provokant nach und zog eine Augenbraue in die Höhe. Zorro blickte kurz vom Handy auf. "Ja, ich denke schon."

Und dann...tja, dann lernte er fliegen. Über drei Schreibtischreihen, bevor er geradewegs in Sanjis Arbeit krachte und sowohl dessen Monitor als auch den Liebestöter selbst auf den Boden beförderte.

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Skeptisch zor Tashigi die Augenbrauen zusammen, nahm ihre Brille ab, putzte diese und setzte sie wieder auf. War ihre Brille dreckig oder stand da gerade wirklich, dass Ace jetzt bei ihnen arbeitete? Das konnte doch nur in einer Katastrophe enden. Aber wenn sie so recht überlegte.

'Gut, jetzt kann er ja die Schulden für deine Wohnung bei dir abbezahlen. Pass bloß auf, dass er keinen Mist verzapft.'

Tashigi zog sich weiter an und tippte danach ihre Nachricht zu ende.

'Ich muss jetzt los, sorry. Melde mich nachher nochmal

Tash'

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Einen kurzen Augenblick war er so perplex, plötzlich auf dem Boden zu liegen, dass er das aufbrandende Gelächter seiner Arbeitskollegen gar nicht wirklich wahr nahm, die sowohl ihre Belustigung zum Ausdruck brachten als auch Jared bejubelten, weil der es schnell genug auf Aufnahme gedrückt hatte und das ganze Spektakel für die Öffentlichkeit und die Nachwelt festgehalten hatte.

Dann musste er, ungeachtet der Schmerzen in seinem Rücken und seinen Kniekehlen, ebenfalls losprusten und dadurch entging ihm, dass er Sanji unter sich begraben hatte und dass der Koch die Situation nicht halb so lustig fand wie er selbst.

Jared richtete die Kamera auf Gonzo, der bloß kurz grinste und sich dann wieder seinem Truthahnsandwich zuwandte. "Irgendwas dazu zu sagen?", hakte der Kameramann dann immernoch kichernd nach und das Kraftpaket gönnte ihm einen kurzen Blick. "Sagt das nicht alles?"

Dann beeilte Jared sich, die Distanz zwischen sich und der Bruchlandung hinter sich zu bringen und richtete die Linse auf die beiden Moderatoren, von denen einer sich vor Lachen krümmte und der andere aussah, als würde er vor unterdrückter Wut gleich explodieren.

"Sag mal...hast du es heute irgendwie auf mich abgesehen, Marimo?", zischte der Blonde gereizt und schubste Zorro von sich runter, der zu einer Antwort noch gar nicht in der Lage war.

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Es dauerte lange, bis wieder Ruhe in der Redaktion eingekehrt war - unter anderem, weil Sanji es sich nicht hatte nehmen lassen, seinen Partner quer durch das Gebäude zu jagen, um einige Dinge mit ihm anzustellen, die das Gesetz gar nicht gerne sehen würde - aber irgendwann gab der Koch es auf und verzog sich angepisst nach draußen um eine zu rauchen, während Lysop den Schaden am Monitor begutachtete.

Keuchend - vor Lachen und von der Hetzjagd - ließ Zorro sich wieder in seinen Schreibtischstuhl fallen und warf einen Blick auf sein Handy.

'Schon zu spät. Es ist Ace.

Bis dann. Viel Spaß beim ballern. Zorro'

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Erst nach einigen Minuten kam eine Antwort von Lorenor, gerade, als sie zur Tür rausging. In der Zeit hatte sie sich schon längst in ihre Polizei-Uniform gezwängt und ihre Haare halbwegs gerichtet.

Schmunzeld laß sie die SMS, klickte die Tastensperre ein und ließ das Mobiltelefon in ihrer Hosentasche verschwinden. Sie hatte immer Spaß daran ihre Munition zu verheizen, zumindest im Übungsraum.

Auch, wenn sie viel zu früh dran war... So war es ihr lieber, als nichts zu tun. Außerdem hatte sie noch ein bisschen was nachzuholen. Immerhin hatte sie sich krank gemeldet, als sie total verkatert in Lorenors Schlafzimmer aufgewacht war. Unfassbar! Das war gerade mal drei Tage her.

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Immernoch dreist grinsend warf Zorro einen Blick auf die Uhr und erkannte, dass das nächste Meeting nicht mehr weit war - und er beschloss, dass es Zeit für's Mittagessen war und das Meeting im Gegensatz zu seinem knurrenden Magen total unwichtig.

Also hievte er sich wieder auf die Beine und marschierte auf Sanjis Schreibtisch zu, wo Lysop an dem Monitor rumschraubte.

"Wie sieht's aus, Doc?", fragte er mit todernster Miene nach und beobachtete, wie die Langnase hochkonzentriert an dem Ding herumschraubte, die Zunge zwischen den Lippen.

"Es gab Komplikationen. Herzstillstand", gab der Regieassistent trocken zurück und drehte das Ding einmal um, schloss ihn wieder an und seufzte enttäuscht, als der Bildschirm schwarz blieb. "Schade."

Zorro streckte den Arm aus und drückte den Powerknopf, woraufhin ein kleines Licht grün aufleuchtete und Sanjis Monitor aus dem Koma erwachte.

"Operation erfolgreich. Gehst du mit mir was essen?"

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Nach einigen Minuten Fahrt kam Tashigi endlich am Revier an, stieg aus und ließ die Autotür wieder zuknallen.

Die Jungs von der Frühschicht waren noch da und hetzten durch den Raum. Sobald Smoker in der Nähe war liefen eh alle auf dem Revier Amok. Die am Fenster vorbei huschenden Personen und deren Gesichtsausdrücke sprachen Bände.

//Na spitze!// Ob Cheffchen nun wieder schlechte, oder doch ausnahmsweise mal gute Laune hatte... das wusste nur der liebe Gott.

Fast schon bettelnd sahen ihre Kollegen Tashigi an, als sie das Revier betrat. Soviel wie: "Tashi, tu doch was!"

Am besten auf den Solen wieder kehrt machen und nach Hause fahren? Nein, so ein Kameradenschwein war sie nun wirklich nicht.

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Lysop stimmte zu, aber zu ihrem Leidwesen liefen sie auf dem Weg hinunter Ace und Ruffy in die Arme, die sofort begeistert bei der Sache waren und sich selbst einluden.

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, trafen sie vor der Tür, draußen auf dem Platz, auf Sanji, dessen Mordgelüste anscheinend wieder aufflackerten und der sich mit einem wilden Schrei auf seinen Partner stürzte.

Um das Chaos abzurunden, hetzte Jared ihnen hinterher.

Er war vorhin so in das Schneiden des neuen Exklusivmaterials verteift gewesen, dass er Zorros Abgang gar nicht mitbekommen hatte, aber nachdem er etwas rumgefragt hatte, wusste er nun, dass der Grünhaarige in Begleitung von Lysop auf dem Weg zum nächsten Fast Food Shop war und hatte beschlossen, sich ihnen anzuschließen - mit Kamera selbstverständlich.

Und so machten sie sich letztendlich zu sechst auf den Weg.

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Smoker hatte also mal wieder schlechte Laune. Warum wunderte sie das nicht? Hoffentlich kam sie nicht unter seine Fittiche.

Angestrengt den Blicken der anderen ausweichend wollte Tashigi den Weg zum Übungsraum antreten. Doch als sie sich umdrehte, stand Smoker schon hinter ihr.

"Was machst du denn schon hier? Du hast heute Nachtschicht, schon vergessen?!", knurrend biss Chief Smoker auf seinen Zigarren rum. Dennoch bemerkte man, dass er mehr als verwundert darüber war, dass Tashigi schon auf dem Revier erschien.

Eingeschüchtert schluckte die junge Polizistin schwer, stand dann aber stramm. Strammer und eingeschüchteter, als sie es eigentlich wollte. Warum zum Henker hatte ihr Chef schon wieder so verdammt schlechte Laune?

"E-Ich weiß, Chief. Ich... wollte nur meine Waffe checken und... den... Papierkram möglichst schnell hinter mich bringen."

Manchmal konnte der Kerl aber auch mehr als beängstigend sein.

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Keine Viertelstunde später saß der Chaostrupp in einem billigen Fast ood Restaurant, jeweils ein Tablett mit Essen vor der Nase und bequatschte die neuesten Ereignisse.

Jared hielt die ganze Zeit über die Kamera fest umklammert, während er versuchte, Zorro über Tashigi auszuhorchen, aber der Grünhaarige ignorierte ihn konsequent und begnügte sich damit, sein Essen zu verzehren.
 

Sanji indessen hatte beschlossen, wieder mit seinem Partner und zeitweiligen Mitbewohner zu reden. "Hast du sie mittlerweile eigentlich gefragt?", hakte er neugierig nach und linste unverhohlen neugierig zu seinem Freund herüber.

"Gibt's bei euch eigentlich kein anderes Thema mehr?", brummte dieser bloß gereizt zurück und runzelte bedrohlich die Stirn.

"DOCH!", kreischte Ruffy und ließ alle anderen am Tisch zusammenzucken. Außer Ace - der war während dem Essen eingeschlafen und schnarchte, mit der Nase in Ketchup, auf seinem Tablett herum.

"WIR FAHREN ZUR GAMESCOM! WIR FAHREN ZUR GAMESCOM! WIR FAHREN ZUR GAMESCOM~~"

Lysop fiel begeistert mit ein und Jared hielt diesen nostalgischen Moment auf Band fest. Zorro und Sanji wechselten einen kurzen Blick.

Kein Zweifel: wenn sie beide noch nicht vollkommen irre waren - die anderen waren es auf jeden Fall.
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie_Productions
 

#26
 

Auszug aus einer weiteren Rundmail von Ben an die Crew
 

Dinge, die ich auf der GamesCom mit euch NIE WIEDER erleben will:

- dass jemand in die Eingangshalle kotzt

- dass jemand vor laufender Kamera kotzt

- dass jemand in den Bus kotzt (mal ehrlich - das ist widerlich!)

- dass jemand dem Busfahrer bei voller Fahrt von hinten die Augen zuhält und "Wer bin ich?" ruft

- dass jemand ohne Sinn und Verstand die Messestände umwirft

- dass die Moderatoren sich mit Messern durch Halle 3 (oder irgendeine andere!) jagen

- dass irgendjemand mein Gesicht mit Edding vollkritzelt, nur weil ich einen über den Durst getrunken habe

- dass das Hotel mir später die zerstörten Zimmer in Rechnung stellt

- dass die Zimmermädchen angesichts des Chaos schreiend die Flucht ergreifen

- dass drei superteure Kameras zu Bruch gehen[...]

Das Leben ist ein Ketchupmassaker

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Wer oder was sind MoF's?
 

blumenpups: Menschen ohne Freunde sind sogenannte MoF's.
 

Lady_Tashigi: Wobei es im Digitalen Zeitalter mittlerweile möglich ist, innerhalb kürzester Zeit Freundschaften für's Leben zu schließen. Zum Beispiel via Myspace.
 

blumenpups: Zumindest virtuell, denn die meisten hat man noch nie im Leben gesehen und wird es wahrscheinlich auch nicht ;D
 

Ich brauche neue Freunde. Die alten wissen zu viel.
 

@ Moni: Danke *^^* Was Ace als Praktikant machen wird? Große Scheiße natürlich, was sonst? Und ob die Firma in den Ruin geht, davon könnt ihr euch vermutlich bei der GamesCom ein Bild machen.
 

@ pbxa_539: Ob Ace mit auf die GamesCom darf, steht noch in den Sternen. Jared, als echter Profi, schneidet das Video vorher noch zurecht, bevor er es hochlädt und was die Busfahrt bzw. Venedig angeht...das erfahrt ihr dann in einem anderen Kapitel ^.~
 

@ Lady_Tashigi: Solange du dich nur vor Lachen krümmst, und nicht stirbst, soll's mir Recht sein ;D Gute Besserung!
 

@ schoko_cooky: Der coole Bus hat was, wa? ;D Was deine Befürchtungen zum Thema Dächer springen anbelangt: ja, allerdings, so ein Job ohne einen Krankenhausbesuch sähe der Truppe nicht ähnlich.
 

@ Alwena93: Die beiden und dämlich? Wie kommst du denn auf die Idee? ;D Tja, irgendwann werden sie sich näher kommen, aber wann, das lassen wir dann mal so stehen...^^
 

@ _StrawHat_Luffy_: Ja, Mission Impossible war der Grundgedanke. Man nehme außerdem eine sinnfreie Wette mit Ruffy, übersteigertes Selbstwertgefühl, vollkommenen Realitätsverlust und verzerrte Wahrnehmung hinzu und man kann sich ausmalen, wie er auf den Quatsch gekommen ist.
 

@ Venominon: "Armer Zorro" trifft's ziemlich gut, aber das ist erst der Anfang o_O Unseren Lieblings-Idioten stehen noch eine Menge Herausforderungen bevor und warum? (Weil wir's sind.)
 

Neue Ausgeburten unserer absurden Fantasie:
 

Wie bereits angekündigt arbeiten wir parallel an dem RPG "Drop the Bomb" und haben 'ne Menge Spaß dabei. Jetzt haben wir uns entschlossen, den Startschuss zu geben, und bereits letzte Woche den Prolog online gestellt.

Wer den Kampf an der Front mitverfolgen will, sei herzlich willkommen: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/409204/269360/
 

Kapitel 27: Das Leben ist ein Ketchupmassaker
 

Es gab Tage in der Redaktion, die waren ungefähr so spannend wie ein Besuch im Altenheim: alle hingen scheintot vor ihren Schreibtischen, starrten wie Zombies auf die Monitore und bewegten sich nur so viel, wie es unbedingt nötig war.

Aber solche Tage waren extrem selten und heute war eindeutig keiner dieser Tage. Jareds Kennerherz schlug einige Takte schneller, wenn er auch nur im entferntesten an das prima Material dachte, dass er heute hatte aufnehmen können.

Nicht nur seine Aufnahmen zu den Redaktionsreaktionen bezüglich der GamesCom oder Gonzos "Zorro-Weitwurf" Aktion...Tage wie dieser zeigten, dass selbst ein simples Mittagessen eine Attraktion sondergleichen sein konnte.

Und Ruffys Singsang war NICHT damit gemeint.
 

Für Außenstehende mochte es so aussehen, als hätten sie jede Menge Alkohol intus gehabt, aber wer auch nur einen vernünftigen Tag mit ihrer Crew verbracht hatte, wusste, dass solche Aktionen an der Tagesordnung standen. Meistens zumindest.

Heute liefen die Jungs jedoch scheinbar zu ihrer Höchstform auf - er würde sich die Nacht um die Ohren schlagen, um die einzelnen Szenen auszuwerten, zu schneiden und er würde wahre Meisterwerke vollbringen, da war er sich sicher.

Zwar würden sowohl Zorro als auch Sanji ihn nachträglich dafür lynchen, aber das war es allemal wert.
 

Alles hatte eigentlich damit begonnen, dass Ruffy aus den Augenwinkeln Zorros Hamburger ins Visier genommen hatte. Und weil nun mal jeder wusste, wie unberechenbar Ruffys Appetit war und wie unnachgiebig und schnell er sein konnte, hatte Zorro sich beeilen müssen.

Nun, die Mission war erfolgreich gewesen - wenn auch nicht ganz so schön mit anzusehen. Und das Endresultat bestand aus einem grünhaarigen Moderator mit fettigen Händen und einem Ketchupverschmierten Shirt. In punkto Tempo konnte ihm allerdings so schnell keiner etwas nachmachen.
 

Auch Sanjis Laune hatte sich bereits erheblich verbessert.

Zwar war keines der Mädels an den Kassen auch nur ansatzweise auf seine hoffnungslos überzogenen Flirtversuche eingegangen, aber das kränkte den blonden Casanova schon lange nicht mehr.

"Ist das Leben nicht schön?", verlangte er zu wissen und tänzelte schwerverliebt auf dem Bürgerstein herum und warf einer jungen Frau schmachtende Blicke nach - woraufhin sie ihre Schritte beschleunigte, um schnell die Fliege zu machen.

"Das Leben ist ein Ketchupmassaker", brummte Zorro zurück und wagte den zehnten Versuch, sein Shirt mit einer Serviette ein wenig zu säubern. Dann gab er es schulterzuckend auf.

"Wo du grade so blutverschmiert aussiehst, Zorro", warf Lysop ein und Sekunden später waren er und die beiden Moderatoren in eine hitzige Diskussion über Call of Duty, Modern Warfare 2 vertieft, mit der sie so schnell nun auch nicht wieder aufhören würden.
 

Jared hielt sich lieber da raus, sein Element war vor allem die Kamera, auch wenn er das Game bereits selbst angezockt hatte. Aus den Diskussionen hielt er sich aber gut und gerne raus - zumindest meistens.

Ruffy und Ace alberten gemeinsam herum. Der Strohhutjunge interessierte sich einfach nicht sonderlich für Spiele und Ace war durch seinen Travel&Work-Australia-Trip lange nicht mehr zum zocken gekommen und nicht gerade auf dem neuesten Stand der Dinge. Aber eigentlich war das auch egal, jetzt, wo er seinen kleinen Bruder und seine besten Freunde wieder ärgern konnte.
 

= = =
 

Tashigi hatte sich erfolgreich aus dem Schneider gemacht und war im Schießübungsraum, oder eher: Keller, verschwunden. Gerade als Tashigi dabei war die Munition auszutauschen stellte sich Revi, ihre Kollegin, zu ihr und zog ebenfalls ihre Waffe, um diese zu checken. "Dutch hat heute Abend mit dir zusammen Dienst."

"Was? Wieso das denn? Ist Drake krank?"

"Nein, aber er besteht darauf, heute Abend frei zu bekommen. Seine Tochter hat Geburtstag."

Tashigi seufzte. Stimmt, da war was... Sie hatte nichts gegen Dutch, im Gegenteil, sie fuhr gerne mit ihm durch die Gegend. Sie ärgerte sich nur wieder über sich selbst, dass sie tatsächlich wieder mal vergessen hatte, dass heute der Geburtstag der Kleinen war. Mit "Daten merken" hatte sie es nicht so. Außerdem war Dutch äußerst pflichtbewusst.

Ergo... Den Besuch beim Palace konnte sie heute wohl eher knicken.
 

"Hab ich mal wieder vergessen. Sag Dutch, dass ich mich schon freue."

Mit Kopfhörern und einer Schutzbrille ausgerüstet machte sich Tashigi daran ihre Waffe zu entsichern und zielte konzentriert auf die Zielscheibe einige Meter vor sich.

"Schade, dass du heute Nachtschicht hast. Ich hätt' mal wieder Lust ordentlich einen zu Kippen." Revi war die reinste Saufnase und Lorenor würde bestimmt so seine Schwierigkeiten damit haben, sie unter den Tisch zu saufen, da würde sie jede Wette eingehen.

"Dann nehme ich dich mal mit ins Palace. Ist ziemlich witzig da." Sie schoss und traf ihr Ziel, jedoch eher schlecht als recht. Mit dem Katana war sie einfach besser dran.

"Ich wollte heute für ein 'ne halbe Stunde oder so mal vorbei schauen, aber Dutch wird sich wohl nicht breitschlagen lassen."

Revi lachte. Da sprach ihre Kollegin ein wahres Wort. "Weißte was?! Ich übernehm die Nachtschicht für dich oder Dutch."

"Lass mal lieber. Ich muss arbeiten, hab doch letztens erst gefehlt." Wieder schoss sie und erst jetzt fiel ihr auf, dass die Waffe nach links zog. Skeptisch schoss sie wieder um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht irrte.

"Wie du meinst, ist deine Sache." Auch Revi schoss, traf ihr Ziel genau ins Schwarze. An der Waffe war sie unschlagbar.
 

Revi verzichtete auf Schutzbekleidung. Sie fand es lächerlich. Und wenn es hart auf hart kam, hatte man nun mal keine Zeit für Gehör- und Augenschutz.

"Aber danke für dein Angebot, Revi!", lächelte sie ihre,r für das Alter viel zu erwachsenen ,Kollegin zu und konzentrierte sich weiterhin auf die Zielscheibe vor sich.

"Kein Ding. Wir sehen uns vielleicht nachher nochmal." Sie wunk ab und ging wieder zu den anderen Kollegen.
 

Seufzend legte Tashigi nach dem leergeschossenen Magazin ihre Dienstwaffe vor sich, entfernte das Magazin und legte die Schutzvorkehrung auf das Pult vor sich. Überlegend nahm sie ihre Waffe auseinander und fing an, diese nach und nach zu polieren.

//Tja, dann war's das wohl. Schade, ich hätte gerne mal vorbeigeschaut.//

Als Tashigi soweit fertig war, setzte sie ihre Waffe wieder zusammen, steckte sie diese zuück in den Halfter an ihrem Gürtel und hinterließ ihren Trainigsplatz so, wie sie ihn vorgefunden hatte.
 

Zurück im Büro musste sich Tashigi erstmal ordentlich strecken. Kurz ließ sie einen Blick über ihr Handy in ihrer Hosentasche schweifen. Dann seufzte sie tief, planzte sich auf ihren Platz und nahm sich langsam aber sicher die Akten vor. Scheiß Schreibtischkram.

Da hatten Blondchen und Grünschopf echt Glück mit ihren Jobs.
 

= = =
 

Die letzten Stunden in der Redaktion verbrachten sie hauptsächlich damit, tatsächlich ihre Arbeit zu machen.

Zusammen mit einigen anderen sowie den Praktikanten verbarrikadierten sie sich im Bastelkeller, um die Kostüme für den morgigen Drehtag zu vollenden. Als das soweit fertig war, taten sie so, als seien sie nicht fertig, damit Ben ihnen nicht kurz vor Schluss noch mit irgendeiner langvierigen Aufgabe kommen konnte.
 

Sanji fachsimpelte in einer Ecke des Raumes über Assassins Creed und Zorro hockte in gebührendem Abstand auf dem Boden und versuchte mal wieder, sich ein passendes Kostüm für das Game einfallen zu lassen. Aber alle Resultate waren dann doch irgendwie nicht das Wahre, und dann ging er dazu über, aus zunächst perversen Zeichnungen Gesichter zu skizzieren - und er hatte einen Heidenspaß dabei.

"Wie lange noch???", gähnte Ace müde, positionierte sich hinter dem Grünhaarigen und lachte amüsiert auf, während er ihn beim Zeichnen beobachtete.

Zorro konnte es nicht abhaben, wenn so eine wandelnde Katastrophe wie Ace ihm im Nacken hockte und klappte seinen Skizzenblock genervt zu. "Keine Ahnung!", meinte er gelangweilt, bevor er sich Sanji zuwandte. "Fährst du mich nachher ins Palace?"

Der Blonde runzelte die Stirn. "Wieso das denn?"

"Weil ich an der Stange tanzen will."
 

Einen Moment lang kehrte vollkommene Stille ein und sämtliche Gesichter wandten sich verdutzt zu ihm herum - inklusive die Linse von Jared's Kamera. Zorro verdrehte die Augen. Die trauten ihm auch alles zu.

"Weil ich arbeiten muss, warum wohl sonst, du Vollpfosten?!"
 

= = =
 

Immer wieder fuhr sich Tashigi durch's Haar, machte sich dann aber weiter an die Arbeit. Der verdammte Papierkram! Wenn die Sesselscheißer endlich mal ihre Jobs anständig machen würde, müsste Tashigi jetzt nicht hier sitzen. Jetzt, wo ihre Waffe wieder anständig schoss, brauchte sie Testobjekte und einige aus dem Büroabteil wären genau das richtige Ziel dafür gewesen.

Sauer ließ sie von ihren Mordgedanken ab und widmete sich wieder ihren Akten. Wenn ihr jetzt jemand vor die Flinte lief und ihr dabei noch auf den Sender gehen würde, konnte sie für nichts garantieren. Warum sie auf einmal so verdammt wütend war, konnte sie selbst nicht verstehen. Vielleicht lag's daran, dass sich ihr Plan für heute Abend verflüchtigt hatte.

Tashigi seufzte... Gut, man musste sich ja auch nicht jeden Tag sehen.
 

= = =
 

Als Ben sie endlich in ihren wohlverdienten Feierabend entließ und die komplette Crew aus dem Gebäude stürzte, als wenn ein Amokläufer gesichtet worden wäre, lehnte Zorro sich noch einmal in seinem Stuhl am Schreibtisch zurück und schaltete den PC aus, bevor er sein Handy ans Tageslicht zog und noch einmal überprüfte, ob er nicht doch eine Nachricht verpasst hatte.

Hatte er nicht. Schade.

Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf. Tashigi hatte heute Nachtschicht, also war die Wahrscheinlichkeit, dass sie heute Abend im Palace vorbei kommen würde ziemlich gering. Außerdem hatte sie ja noch keine Ahnung, dass er heute Arbeiten musste, immerhin hatte er es ja selbst erst vor ein paar Stunden erfahren.

Irgendwie war es komisch. Die letzten Tage hatten sie kaum Zeit getrennt voneinander verbracht, und jetzt, wo der Alltag wieder einkehrte, fehlte irgendwas. Aber wenigstens hatte er sie davon überzeugt, mit zur GamesCom zu fahren, und wenn das nichts war, dann wusste er auch nicht weiter.
 

"Kommst du?", rief Sanji ihm zu, der schon seit geraumer Zeit im Türrahmen stand, mit den Autoschlüsseln spielte und auf seinen besten Freund wartete. Laut dem Grünhaarigen hatten sie schließlich nicht allzu viel Zeit, bevor er ihn am Palace absetzen musste.

Zorro schreckte aus seinen Gedanken auf. "Klar, sofort", antwortete er, schnappte sich seine Jacke und durchquerte den Raum, damit sie ebenfalls aufbrechen konnten.
 

= = =
 

Seufzend ließ sich Tashigi in ihren Stuhl weiter sinken. Sie brauchte erstmal eine Verschnaufpause. Aber sie freute sich, ihr Aktenberg war tatsächlich schon geschrumpft. Immer wieder hatte sie auf ihre Uhr gesehen und die Zeit wollte einfach nicht vorbeigehen. Aber jetzt, wo sie Pause machte, fiel ihr erst auf, wie viel sie geschafft hatte, und das in so "relativ" kurzer Zeit. Bei den anderen schien die Zeit wohl vorbeizufliegen wie sonst was.

Wahrscheinlich musste sie noch einen ganzen Arbeitstag darin investieren, aber damit kam sie schon klar. Angespannt von der Schufterei machte sie es sich auf ihren Stuhl gemütlicher, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schaute kurz aus dem Fenster. Es dämmerte. In knapp einer halben Stunde würde ihre Nachtschicht anfangen.

Tashigi schob die restlichen Dokumente zur Seite. Nein, heute keine Akten mehr, sie hatte die Schnauze voll. Um so mehr freute sich sich schon auf die "Abwechslung" bei ihrer Streife.
 

= = =
 

Es war merkwürdig, wie verlassen die Redaktion wirkte, sobald alle gegangen waren.

Zorro zog die Tür hinter sich zu und folgte dem Blonden über den Parkplatz, der im Dämmerlicht lag, zu ihrem Wagen. Sanji warf ihm die Wagenschlüssel zu und er fing sie routiniert auf, war aber doch milde Überrascht. Meist begnügte er sich immerhin mit dem Beifahrersitz und der Koch saß am Steuer, aber als er ihm einen fragenden Blick zuwarf zuckte der andere bloß kurz mit den Schultern und kramte in der Jackentasche nach seinen Zigaretten.

Der Grünhaarige schüttelte leicht den Kopf, konnte ein leichtes Grinsen jedoch nicht unterdrücken. Nach jahrelanger Freundschaft konnte er Sanji schlecht etwas vor machen - ja, verflucht, er fühlte sich grade nicht besonders gut.

Tashigis Anwesenheit war nicht das Einzige, was fehlte. Seit zwei Tagen hatte er die Kids nicht mehr gesehen, und er hatte auch noch keine Hoffnung, sie so bald wieder zu sehen. Er musste seiner Schwester noch irgendwie beibringen, dass Matt sie betrog - und was tat er?

Er ging arbeiten, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.

Sachte kratzte er sich am Hinterkopf. Ändern konnte er es momentan nicht, also war es auch sinnlos, sich deswegen runterziehen zu lassen.
 

Sanji grinste ihn kurz an, während er sich die Zigarette anzündete, dann kletterten sie beide in den Wagen und der Grünhaarige ließ den Motor anspringen.

Eine Weile lang fuhren sie schweigend, Zorro den Blick auf die Straße gerichtet und der Blonde die Beine von sich gestreckt und den Kopf in den Nacken gelegt. "Willst du drüber reden?", hakte der Koch irgendwann ruhig nach und sah dann dem bläulichen Rauch dabei zu, wie er sich in die Höhe schlängelte.

"Nein."

Der Koch schmunzelte amüsiert. "Hab ich mir schon gedacht."
 

= = =
 

Immer noch auf ihrem Stuhl sitzend und den Kopf im Nacken liegend betrachtete Tashigi die Decke. Jetzt hieß es nur noch 'Zeit totschlagen'.

Plötzlich klingelte ihr Diensthandy, was vor ihr auf den Schreibtisch lag. Sie hätte sich fast zu Tode erschrocken, nahm dann aber endlich ab, ohne auf ihr Display zu sehen.

"Hi, ich bin's", es war Dutch's Stimme, das erkannte sie sofort. "Weißt du schon be-?"

"Ja, ich hab schon gesagt bekommen, dass du für Drake einspringst."

"Gut... Bist du zu Hause?"

"Nein, im Revier."

"Okay, ich hol dich ab. Bis gleich!" Dann legte Dutch auf. Auch Tashigi drückte auf den roten Knopf und legte das Handy wieder bei Seite. Das konnte noch eine lange Nacht werden.
 

= = =
 

Den Rest der Fahrt verbrachten sie in angenehmen Schweigen, bei Sanji zu Hause angekommen überließ der Blonde seinem Freund sogar großzügig das Badezimmer, anstatt sich wie sonst mit ihm darum zu prügeln.

Immerhin musste Zorro gleich wieder los, und während der Marimo sich fertig machte, konnte er ihnen auch was zu essen machen.

Während Zorro also im Bad verschwand, verzog Sanji sich in seine großräumige Küche und durchforstete seinen Kühlschrank auf der Suche nach einer passenden Rezeptidee.

Dabei juckte es ihn in den Fingern, mit seinem besten Freund zu reden, auch wenn aus dem meist ungefähr so viel rauszukriegen war, wie aus dem legendären Hochsicherheitstresor Fort Knox.
 

= = =
 

Nach weiteren fünf Minuten rappelte sich Tashigi von ihrem Platz auf, verabschiedete sich von den Kollegen, die noch Überstunden abrackerten und verließ das Revier. Diese paar Minuten konnte sie auch noch vor dem Revier warten.

Immer wieder blickte Tashigi auf die Uhr. Sekunden dehnten sich wie Kaugummi und wurden gefühlte Stunden. Ihr war verdammt langweilig. Erst nach zehn Minuten fuhr Dutch vor, parkte und ließ sein Auto dort stehen, nur um sich danach wieder in den Dienstwagen zu setzen. Tashigi folgte ihm.

"Hey Kleine! Hoffe du bist ausgeschlafen...", spottete Dutch und grinste etwas, woraufhin Tashigi nur etwas zurücklächelte und die Tür hinter sich wieder zuschlug.

"Halbwegs... Aber wird schon gehen."

Dtuch grinste nur wieder, startete den Motor und trat damit seine Schicht an.
 

= = =
 

Als Zorro frisch geduscht, in recht ansehlichen Klamotten und nassen Haaren wieder aus dem Badezimmer trat, duftete die ganze Wohnung bereits verführerisch und seine Beine trugen ihn wie von selbst in die Küche, wo der Koch hochkonzentriert am Herd stand und den Kochlöffel schwang. Dabei summte er entspannt vor sich hin und bedeutete ihm mit einer kurzen Handbewegung in Richtung der Kaffeemaschine, dass er sich ruhig schon bedienen konnte, wenn er wollte.

Das ließ der Grünhaarige sich nicht zwei Mal sagen.

Nachdem er sich mit einer Tasse Kaffee an den Esstisch verfrachtet hatte, spielte er eine Weile mit einer Orange aus der Obstschüssel herum, dann beschloss er, Tashigi eine SMS zu schreiben. Ihre Schicht musste wohl gerade angefangen haben und seine würde auch in weniger als zwei Stunden losgehen, und wann sie zu Ende war stand noch in den Sternen.

'Na, war die Ballerei erfolgreich? Muss gleich noch ins Palace, Stunden nacharbeiten. Vielleicht schaffst du's ja, vorbei zu schauen. Zorro'
 

= = =
 

Während Dutch durch die Straßen kurvte schaltete Tashigi das Radio ein, wenn auch nur leise. Hauptsache etwas...

Jetzt hieß es Abwarten und Tee trinken. In diesem Fall wohl eher Kaffee. Sie seufzte, trank einen Schluck ihres Kaffees, den Dutch ihr mitgebracht hatte und lehnte sich entspannt zurück.

"Was steht als erstes an?"

"Raserkontrolle. Die fahren wieder wie die Irren, seitdem der Blitzer umgefahren wurde. Smoker ist richtig ausgerastet."

Tashigi lachte leise. "Naja, besser als Besoffene nach Hause kutschieren."

Was nicht hieß, dass nicht auch Betrunkene hinter dem Steuer saßen. Die allerdings landeten sofort auf dem Revier.

Nach einer halben Stunde Fahrt waren sie am Rand der Stadt und checkten die Landstraßen nach Rasern ab.
 

= = =
 

Obwohl Sanji ihn immer wieder genervt ansah, checkte er alle paar Minuten, ob sie ihm schon geantwortet hatte. Aber nichts.

Tja, sah ganz so aus, als hätte sie zu tun. Und er sollte das nicht schade finden, weil er ebenfalls ziemlich viel zu tun hatte. Falls sie Zeit hatte, würde sie vielleicht kommen, und wenn nicht, dann war das auch kein Weltuntergang.

Satt schob er schließlich den Teller von sich und legte den Kopf nachdenklich leicht schief. "Du pennst bestimmt schon, wenn wir schließen, was?"

"Worauf du wetten kannst", gab Sanji grinsend zurück. "Wie kommst du zurück?"

Zorro zuckte mit den Schultern. "Einer wird mich schon absetzen können."

= = =

Tashigi hatte gar nicht bemerkt, dass ihr sie eine SMS bekommen hatte. Ernst nach einigen Minuten, als sie auf die Uhr des mobilen Telefons starrte, bemekrte sie, dass sie eine bekommen hatte. Schnell schrieb sie zurück.
 

'Wohl eher nicht, tut mir Leid.

Ich hab jetzt alle Hände voll zu tun.

Aber vielleicht sieht man sich ja die Tage...

Tash'
 

'Die Tage...'?! Tashigi stutzte. Nein, vielleicht war es ganz gut so. Sie wollte ihm nicht auf die Pelle rücken und das konnte er ruhig wissen. Nach einigen Grübeleien schickte sie dann doch die SMS ab.

Sie schmunzelte. Männer standen darauf, wenn die Frauen schwer zu kriegen waren... Zumindest kannte sie das so vom Hören-Sagen. Jagdinstinkt oder so in der Art... Sie konnte ihn also ruhig etwas zappeln lassen. Sie stockte. Wieso denn jetzt wieder 'zappeln lassen'?! Ihre Gedanken waren verwirrter als sonst.
 

= = =
 

SCHEZÄÄÄÄM!

Sanji atmete erleichtert auf. Na endlich hatte sie geantwortet. Und er hatte schon befürchtet, Zorro würde ihm bald die Wände hochlaufen.

Er rechnete fest damit, dass sich seine Laune jetzt ein wenig bessern würde - und er lag daneben.
 

Die Tage...? Vielleicht?

Der Grünhaarige runzelte bedenklich die Stirn. Okay, anscheinend fiel er ihr langsam aber sicher auf den Wecker. Verübeln konnte er es ihr nicht. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass es seine Laune noch weiter in den Keller trieb.

'Kein Problem, ich hab ja auch viel zu tun. Erfolgreiche Verbrecherjagd wünsch ich dir =) Zorro.'

Zumindest per SMS konnte er seine Laune verbergen - was ihm vor Sanji nicht so gut gelang.

Schulterzuckend steckte er das Handy wieder ein und trank seine Tasse aus. "Wollen wir los?"

"Zorro...es ist noch über 'ne Stunde hin."

"Ich weiß. Ich will mit Aya reden."

"Was?!"

"Ich will mit Aya reden."

"Aber...warum denn grade jetzt?!"
 

= = =
 

Wieder sah sie auf ihr Handy, als dieses in ihrer Hand vibrierte. Gut... Wenn er viel zu tun hatte, war es ja anscheinend nicht schlimm, wenn sie heute nicht kam.
 

'Danke! Verrenk dich nicht beim Cocktail mixen! Bis dann...', spottete Tashi und schickte die Kurznachricht weg.
 

"Tash, konzentrier dich bitte auf deine Aufgabe!", tadelte Dutch und machte sich daran schon die ersten Verkehrssünder auf den rechten Seitenstreifen zu bitten. Wie gesagt, Dutch nahm seinen Job sehr ernst. Die ersten Leute bekamen schon ihre ersten Knöllchen, die dann nur fluchten ohne ende, es aber trotzdem hinnahmen., oder eher hinnehmen mussten. Es war nun mal nicht gerade clever, sich mit einen Polizisten anzulegen. Besonders, wenn es so jemand war wie Dutch. Er war riesig, fast schon beängstigens riesig, schwarz, aber an sich ein sehr ruhiger, geselliger Typ. Jeder hatte Respekt vor ihm, besonders die fremden Autofahrer.

= = =

Der Koch gab sich endgültig geschlagen. Sein bester Freund hatte gesprochen, also musste er wohl oder übel springen, denn Zorro konnte extrem stur sein und würde es ihm noch ewig übel nehmen, sollte er ihn jetzt nicht sofort zu seiner Schwester kutschieren.

Gut, er konnte den Grünhaarigen ja verstehen, trotzdem fand er, dass Zorro nicht in der besten Stimmung war, um ein vernünftiges Gespräch mit Aya zu führen.
 

Wie auch immer, sie fuhren hin.
 

"Ich finde das gar nicht gut", beteuerte Sanji düster und verschränkte die Arme vor der Brust. Nicht nur, dass es jetzt wahrscheinlich nicht unbedingt der beste Zeitpunkt war, der Depp bestand auch noch darauf, alleine zu gehen.

"Egal wie oft du das noch sagst, es ändert sowieso nichts", meinte Zorro trocken, stieß die Fahrertür auf und kletterte aus dem Wagen, den sie unmittelbar vor dem adretten Einfamilienhaus geparkt hatten, in dem Aya mit Matt und den Kindern lebte.

"Du wartest hier", schärfte Zorro ihm noch einmal ein, bevor er sich zum Gehen wandte.
 

Vor der Haustür blieb er unschlüssig stehen.

Vielleicht war es eine dumme Idee gewesen, hierher zu kommen. Aya hatte die letzten zwei Tage kein Wort mehr mit ihm gewechselt und er glaubte nicht wirklich daran, dass sie es jetzt tun würde. Aber versuchen musste er es wenigstens.

Er streckte sich ein wenig, um durch das Küchenfenster sehen zu können. Das Licht brannte, aber sehen konnte er niemanden.
 

Dann raffte er sich zusammen - hey, das war seine Schwester, wie schlimm konnte es schon werden? - und klingelte.

Es dauerte zwar ein paar Sekunden, aber schließlich konnte er im Hausflur Schritte hören und dann wurde die Tür aufgezogen. Aya strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und als sie ihn entdeckte, rümpfte sie die Nase.

"Lass mich erklä-" Sie schlug die Türe wieder zu.

Das fing ja gut an.
 

= = =
 

Tashigi hatte das Gefühl, dass es von Minute zu Minute kühler wurde. Verdammt, sie wurde müde. Schnell griff sie wieder nach ihrem Kaffee und trank einen großen Schluck, der sie wieder halbwegs wachrüttelte und sie wärmte.

Einige Zeit lang tröpfelte der Abend in ständig gleichem Rhytmus vor sich hin. Hinterherfahren, zum Anhalten bitten, Fahrschein und Führerschein checken, Strafzettel verteilen und weiterfahren lassen. Wie ätzend. Aber dann...

Diese eine Person war der Grund dafür, warum sie wieder schlagartig wach wurde. Ein hönisch breites Grinsen huschte über Tashigis Gesicht, was Dutch sofort auffiel. Okay, der Ausdruck war neu.
 

"Guten Abend, so sieht man sich wieder."

Es war Matt, der eher entgeistert die Polizistin anstarrte, als wäre sie ein sprechender Fisch. War wohl nicht sein Tag.
 

= = =
 

Einen Moment stand der Grünhaarige perplex vor der Haustür, und die Worte waren ihm glatt im Halse stecken geblieben.

Gereizt hob er die Hand erneut zur KLingel und hielt sie solange gedrückt, bis seine Schwester ihm sichtlich entnervt erneut öffnete, um ihm die Leviten zu lesen und bevor sie ihm wieder die Tür vor der Nase zuschlagen konnte, stellte er seinen Fuß zwischen Tür und Angel.
 

Aya presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust, abwartend.

"Ich muss mit dir reden", erklärte Zorro hastig, bevor sie sich dazu entschließen konnte, das Wort zu ergreifen.

"Schön für dich. Ich aber nicht mit dir. Und jetzt verschwinde."
 

Obwohl er seinen Fuß wohlweislich in den Türrahmen gestellt hatte, hielt das seine Schwester nicht davon ab, die Türe probehalber trotzdem einmal zuzuknallen.

Zwar tat es weh - scheiße, tat das weh!!! - aber er hatte eindeutig dringendere Probleme als ein Pochen im rechten Fuß.

"Hör mir zu!", verlangte er brüsk und stemmte sich gegen die Tür, bis er sie weiter aufgeschoben hatte und es Aya mit ihrer schmalen Figur nicht mehr möglich war, ihm den Weg zu versperren. Er nutzte die Chance aus und schob sich in den Hausflur, einerseits um seinen Fuß in Sicherheit zu bringen, andererseits, weil es sich drinnen einfach besser reden ließ.

"Welchen Teil von 'Ich will nicht mir dir reden' hast du nicht verstanden?! Raus hier! Das ist Hausfriedensbruch!", fauchte Aya ihn unwirsch an und deutete wutentbrannt auf die offene Haustür.

Zorro ignorierte das gekonnt und lehnte sich gegen das Sideboard an der Wand, während er mit einer Hand in seiner Jackentasche kramte und das Handy herauszog.

"Es geht um Matt", fuhr er unbeeindruckt fort und seine Schwester sah ganz so aus, als würde sie ihm jeden Moment an den Hals springen und ihm die Augen aus den Höhlen kratzen.

"Ich warne dich noch ein letztes Mal, Brüderchen", zischte sie und der Spitzname, den sie ihm verpasste, hätte verachtender nicht klingen können. Nicht einmal aus seinem Mund.

Zorro wusste aus leidgeprüfter Erfahrung, dass Aya, wenn sie einmal wirklich wütend war und momentan war sie das ganz eindeutig, keine Scherze machte und gerade, als seine große Schwester so aussah, als müsse sie noch überlegen wo der Schlag wohl am besten hingehörte, fand er endlich das Foto und hielt es ihr unter die Nase.

"Tut mir Leid, ich hätt's dir gern schonender beigebracht, aber Matt betrügt dich!"
 

Danach war es sehr lange, sehr still. Zu still.
 

Angespannt beobachtete Zorro Aya's Gesichtsausdruck, aber der blieb so undurchdringlich und nichts sagend, wie sein eigener oftmals. Musste wohl in der Familie liegen.

Für einen kurzen Moment schien es tatsächlich so, als würde sie sich seine Worte durch den Kopf gehen lassen, ihm Glauben schenken, aber spätestens, als sich ein süffisantes Lächeln über ihr Gesicht huschte, wusste er, wie falsch er damit lag.

Mit spitzen Fingern steckte sie ihm das Handy in die Brusttasche seines Hemdes. "Weißt du...ich hab mich nie so recht mit deinen Hobbies anfreunden können - Computer, Spiele, Konsolen...aber dass du das tatsächlich ausnutzen würdest, um Fotos zu manipulieren und meine Ehe zu zerstören, das hätte ich dir nun wirklich nicht zugetraut."
 

Einige lange Sekunden war er wie vor den Kopf gestoßen.

Sie unterstellte ihm doch tatsächlich manipulierte Fotos!

Fassungslos suchte er nach den richtigen Worten und schien damit Ayas unsinnigen Verdacht bloß noch zu bestärken.

Und dann schlug seine Verwirrung in selbstgerechte Wut um.

"Weißt du was?! Ich hab mir IMMER den Arsch für dich aufgerissen, ich war IMMER für dich da und trotzdem unterstellst du mir, ich würde so einen Scheiß machen, nur um dir das Leben zu versauen?! Du müsstest mich besser kennen!", fuhr er auf.

"Na, zumindest kenne ich meinen Mann besser als du!", fauchte sie giftig zurück und ihre Augen funkelten gefährlich - vor Wut, nicht wegen Tränen. So etwas stand ihr nicht, hatte es noch nie getan.

"Ach ja?! Dann weißt du natürlich schon längst, dass er hinter deinem Rücken mit ner anderen rumvögelt und sie zum Essen ausführt un-"

Er verstummte abrupt, als er Ayas Wut zu spüren bekam - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ihm blieb glatt die Luft weg, als seine große Schwester ihm ihr Knie in die Weichteile rammte und ein flammender Schmerz durch seine gesamte Körpermitte zuckte und für die nächsten Minuten genau dort blieb.

Ächzend versuchte er, sich halbwegs aufzurichten, hatte jedoch das Gefühl, sich keinen Schritt rühren zu können. Die Entscheidung wurde ihm jedoch abgenommen, weil Aya ihn grob an der Schulter packte und nach draußen vor die Tür zerrte.

Keuchend und stolpernd kam er draußen zum Stehen und blickte gerade zu ihr herüber, als sie aus dem Türrahmen wie ein Racheengel zu ihm hinunter sah.

"Noch eine solche Anschuldigung gegen meinen Mann, und dieser Schmerz ist dein kleinstes Problem. Lass dich nicht mehr hier blicken."

Und damit fiel die Tür erneut krachend ins Schloss.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie-Productions
 

# 27: Paralleles RPG schreiben und deren Nebenwirkungen
 

Der Vorsitz der Chaostriologie_Productions warnt dringlichst vor den Folgen einer Doppelidentität. Langzeitstudien ergaben, dass bei Autoren, die an zwei RPG's gleichzeitig arbeiten, schwerwiegende gesundheitliche Schäden entstehen können.

Durch den dauerhaften Wechsel zwischen den beiden RPG's "Spielkinder" und "Drop the Bomb" sind die Autoren gezwungen, sich immer wieder neu in die Charaktere einzufühlen. Dies ist häufig mit massiven Stimmungsschwankungen verbunden, die zur Folge haben, dass die ohnehin manischen Autoren einem Zustand vollkommener Sprachlosigkeit ausgesetzt sind und oftmals wertvolle Zeit damit vergeuden, sinnlos auf den Monitor zu starren.

Vergangene Woche gab die Redaktion folgende Nachricht aus: "Lady_Tashigi & blumenpups sind leider "Out of Order". Durch paralleles Schreiben in 2 RPGs und das dauernde hin- und her bezüglich der Stimmungen haben die Autoren leider den Verstand verloren."

Mittlerweile haben sie ihn wiedergefunden (er lag unterm Schreibtisch, im Mülleimer) und sich nichtsdestotrotz dazu entschlossen, wie bisher fortzufahren.

Wir rufen die Bevölkerung dazu auf, die Augen offen zu halten und die Männer mit den weißen Westen zu rufen, falls sie einen der beiden besinnungslos umherwandeln sehen.

Korruption

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Das Revival einer Frage aus dem sechsten Kapitel: Kommt auch Schweinkram drin vor >//D?
 

Lady_Tashigi: JA!
 

blumenpups: JAAAA!
 

Lady_Tashigi: JAAAAAAA!
 

Zorro: Übertreibt nicht... *schmollt immer noch*
 

blumenpups: Ach, komm schon, Marimo XD
 

Zorro: Ihr könnt mich mal! *stiefelt davon*
 

@ Lady_Tashigi: Gerne, Süße! ;D
 

@ Moni: Jaah, allerdings. Wir mussten auch knapp 300 RPG-Seiten lang warten, bevor endlich einer mal auf den Trichter gekommen ist. Allerdings...freut euch nicht zu früh XDDDDDDD
 

@ pbxa_539: Öhm...geistige Umnachtung, Ausbruch des Wahnsinns oder Chaostheorie - such dir was aus. Ich vermute, es war menschliches Versagen - ich glaub, ich hab's einfach voll vercheckt. Ich hoffe, der von diesem Kapitel ist heil angekommen, sorry! Und Berichterstattung bei Zorro? Kannste haben ;D
 

@ -Tsume-: Kannst du Gedanken lesen? Und was Zorros Kronjuwelen angeht...wir hatten glaub ich schon mal festgestellt, dass er unkaputtbar ist. Hoffen wir mal, dass das auch für seine Fruchtbarkeit gilt XD
 

@ schoko_cooky: *feuert Tashi an* Und warum kommen die Männer zu dir? Auch ein Fall akuten Wahnsinns?
 

@ _StrawHat_Luffy_: Ich hätt's ihm auch zugetraut - allerdings hat der Marimo das vertraglich geregelt und mal ehrlich: Pole-Dance-Stunden bei Nami würde der arme Kerl nicht überleben o__O
 

@ Alwena93: Besucht sie ihn? Besucht sie ihn nicht? Das ist hier die Frage - und die Antwort gibbet gratis!
 

@ Venominon: Blondchen wird im Laufe der FF noch genug Kommentare abgeben, da kannst'e dich drauf verlassen! Das geb ich dir sogar gerne schriftlich, verbrieft, mit Siegel und so XD
 

„Es gibt ebensowenig hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol.“ (Siegmund Freud)
 

Kapitel 28: Korruption
 

Während Zorro versucht mit seiner Schwester zu reden, hatte Tashigi das passende Gegenstück vor sich und ärgerte sich mit diesem herum. Und sie freute sich wie Bolle.
 

Dass einige Meter vorher eine Kamera die Verkehrssünder filmte, wusste Tashigi, die Fahrer jedoch nicht. Und dieser Fakt ließ Tashigi noch etwas breiter grinsen. Denn nun hatte sie nicht nur auf ihrem Handy den Beweis dafür, dass dieser Matt ein untreuer Mistkerl war.

Denn, wie nicht anders erwartet, saß neben ihm die junge Frau aus Lou's Chinapalast.
 

"Guten Abend... Officer." Anscheinend war sie wohl doch keine Stripperin.

Seine Worte klangen so schleimisch und gelogen, dass es Tashigi schon wieder anwiderte. Selbst jetzt, wo er auf Schleimscheißer machte, klangen seine Worte so verdammt heuchlerisch und gelogen... "'Nabend... Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte."
 

Genervt hielt Matt ihr alles entgegen, versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen.

Dutch stand hinter Tashigi, was den Großkotz zusätzlich einschüchterte.
 

"So so... Matthew...", betonte sie seinen Namen extra vagant und verleihte ihm noch mal einen ordentlichen Nachdruck. Für seine Beleidigungen und seiner vorlauten Zunge musste er nun gerade stehen. Das Karma spielte ihr nun ordentlich in die Hände. Tashigi rümpfte die Nase.

"Hier riecht es aber ziemlich nach Alkohol. Sie fahren doch wohl nicht etwa betrunken Auto?"
 

Natürlich stimmte das nicht. Zum ersten Mal in ihrem Leben nutzte sie den Status als Beamte aus. Das würde wohl ein einzigartiger Fall bleiben, aber ein Mal war bekanntlich kein Mal.
 

"Nein, ich habe nicht ge-"

"Steigen Sie bitte aus Ihren Wagen aus."

Die Frau neben ihm wirkte sichtlich angespannt, sagte aber lieber vorerst kein Wort.
 

Dutch sah verblüfft zu Tashigi rüber. Sie log - und das wusste er.

Dennoch sagte er nichts, nicht ein Wort. Stattdessen verschränkte er nur die Arme und wartete ab, was passierte. Zwar war er nicht ihr eigentlich Partner, aber dennoch ein guter Freund und er wusste, dass sie so etwas nicht ohne triftigen Grund tun würde. Dafür war ihr Sinn nach Gerechtigkeit viel zu ausgeprägt.
 

Skeptisch sah Tashigi zu, wie Matt genervt aus dem Wagen sieg. Kurz betrachtete sie die Papiere, warf dann aber einen vielsagenden Blick zu ihrem furchteinflößenden Kumpel rüber, der sich daran machte, Matt zu untersuchen, der die Anweisung bekam, die Hände auf die Haube zu legen und die Beine etwas auseinander zu stellen. Dutch durchsuchte ihn, während Tashigi nochmal einen kurzen Blick auf seine Papiere warf und diese dann auf das Auto legte.
 

Grob packte der große Mann Matt an der Schulter und drehte ihn herum wie ein Koch sein Steak in der Pfanne. "Sehen Sie auf meine Finger.", befahl er, presste beide Zeigefinger zusammen und wanderte damit vor Matt's Nase nach links uns rechts. Nach einigen gezogenen Bahnen ließ er beide Finger ruckartig auseinander fahren. Tashigi lachte, als Matt total überfordert versuchte beiden Fingern zu folgen. Das war ein Doofen-Test, den einfach keiner bestehen konnte.
 

"Definitiv, der Mann ist angetrunken."
 

Als ihr Kollege dann auch noch mitspielte, konnte Tashigi sich einfach kaum noch halten. Das war zu viel. Matt, total außer sich, blickte beide nur wütend an.

"Verarschen Sie mich nicht, verdammt nochmal! Was seid ihr für korrupte Bullen?!"
 

Das ließen sich die beiden nicht zwei Mal sagen.

"Vorsicht Freundchen! Das setzt noch einen Strafzettel wegen Beamtenbeleidigung.", meinte Tashigi, kritzelte nochmal auf ihren Block rum und steckte diesen dann in Matt's Brusttasche - wie vor einigen Tagen, als sie sich zum ersten Mal über den Weg gelaufen waren und sie ihm den Schein wieder in die Tasche stopfte. Dutch zog schon seine Handschellen und legte diese grob um Matt's Handgelenke an. Tja, jetzt fehlte nur noch die Beifahrerin.
 

Diese schickte Tashigi ebenfalls aus dem Wagen und rief ihr ein Taxi. Immerhin war es gut möglich, dass sie "auch" etwas getrunken hatte. Der Abschleppdienst war auch schon unterwegs.
 

= = =
 

Okay, das war deutlich genug gewesen.

Noch einen Versuch zu wagen, wäre sowohl sinnlos als auch lebensmüde gewesen.

Die Stelle, an der Aya ihn so zielgenau getroffen hatte, brannte wie Feuer und stach wie tausend Messerstiche gleichzeitig. Aber noch mehr als die Schmerzen störte ihn, dass Aya ihm nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde Glauben geschenkt hatte. Hielt sie ihn wirklich für so hinterhältig und rücksichtslos?!
 

Vorsichtig richtete er sich auf und machte probehalber ein paar Schritte auf den Bürgersteig zu, bevor er beschloss, dass ein paar Minuten Ruhe wohl kaum schaden konnten und er sich dort niederließ.

Düster starrte er auf den Asphalt, während der pochende Schmerz an- und wieder abschwoll, an- und wieder abschwoll und seine Gedanken Karusell fuhren. Gut, er hatte vorher schon gewusst, dass das Unternehmen eine heikle Sache werden würde, aber dass es so ausarten würde, hätte er niemals zu träumen gewagt.
 

Hinter sich hörte er eine Autotür zufallen und Sekunden später ließ Sanji sich neben ihm nieder. "Ist nicht so gut gelaufen, was?", stellte er mitfühlend fest.

"Wieso? Lief doch blendend! Hast du nicht gesehen, wie wir uns zum Abschied umarmt haben?", gab Zorro nüchtern zurück.

Der Blonde schmunzelte sachte und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Solange Zorro noch seinen Galgenhumor besaß, würde er drüber hinwegkommen und bald einen neuen Angriff wagen, da war er sich sicher. Denn ein Lorenor ließ sich nicht so einfach unterkriegen.
 

Als die Schmerzen langsam aber sicher wieder erträglich wurden, rappelte er sich mühsam auf die Beine. "Lass uns verschwinden, bevor sie noch die Polizei ruft."

Sanji lachte lesie auf. "Wer wäre dir lieber? Tashigi oder dein Vater?"

"Halt die Klappe, Küchenschabe!"
 

= = =
 

Matt saß, angepisst wie noch nie in seinem Leben, auf dem Rücksitz des Polizeiwagens.

Diese verdammten Dreckssäcke! Zu gerne wäre er Amok gelaufen. Aber er entschied sich doch lieber dafür, sie irgendwann vor's Gericht zu schleifen. Das würden sie noch büßen.
 

Während Dutch vor der Wagentür stand und sich gegen diese lehnte, wartete Tashigi auf das Taxi, das die Beifahrerin des Mannes, den sie gerade festgenommen hatte, in Beschlag nahm und nach einem kargen, aber sachlichen Wortwechsel davon fuhr. Tashigi grinste. Der Abschleppdienst fuhr einige Minuten später auch noch vor. Den Rest schafften die Jungs allein. Sie wussten ja, wo es lang ging.
 

Dutch grinste nur, als Tashigi ihm entgegen kam.

"Ich glaube wir müssen gleich mal miteinander reden, Fräulein!"

Tashigi lachte. "Gut, nachher. Aber lass uns erstmal zum Revier fahren. Die Ausnüchterungszelle wartet.", spottete sie, ging um das Auto herum und stieg ein. Die drohenden Blicke im Nacken spührend ließ sich die Polizistin in die Polsterung fallen. Herrlich!
 

Immernoch fluchend und angepisst bis auf's Mark musste Matt zulassen, dass diese verknackte Polizistin ihn vorläufig festnahm. Dagegen machen konnte er nichts, auch nicht gegen die ganzen Kosten, die jetzt auf ihn zukamen. Die Strafzettel für 'zu schnelles Fahren' und der angeblichen Beamtenbeleidigung, den Abschleppdienst und wahrscheinlich auch noch das Taxi für seine Freundin.
 

Tashigi grinste schadenfroh. Auch sie war sich darüber bewusst, was jetzt für Unkosten auf ihn zukamen. Jedoch zählte Tashigi noch die Scheidungskosten dazu. Sobald der Idoiot auf dem Rücksitz in der Ausnüchterungszelle sitzen würde, würde sie sich mehrfach das Beweisfoto ausdrucken. Zu gerne hätte sie Lorenor angerufen und ihm alles haarklein erklärt, aber sie unterdrückte den Impuls, auf die Tasten zu hauen.

Es kam einfach viel besser, wenn sie es ihm persönlich sagte. Sie musste einfach sein Gesicht dabei sehen. Sie hatte schon sein tiefhöhnisches Grinsen vor Augen, und konnte nicht anders, als zu schmunzeln.
 

= = =
 

Mit einem kurzen Seitenblick auf Zorro hatte der Koch die Autoschlüssel an sich genommen, denn anscheinend brauchte sein Freund noch eine Weile, um sich gleichermaßen vom Schock als auch vom Schlag erholen zu können.

Zwar wünschte er sich manchmal selbst, dem Deppen einfach eine zu verpassen, aber in dieser Art und Weise hatte er es dann doch nicht verdient. Ganz und gar nicht.

Aber er würde sich hüten, seinen Senf dazu zu geben, denn Mitleid war etwas, was Zorro auf drei Meilen nicht ausstehen konnte.
 

Für Ablenkung musste er allerdings auch nicht sorgen, das übernahm Zorros Handy, dass keine fünf Minuten, nachdem sie losgefahren waren, penetrant losbimmelte.

"Willst du nicht rangehen? Oder wenigstens den Klingelton ändern?"

Zorro verdrehte die Augen und fischte das Handy aus seiner Brusttasche und warf einen kurzen Blick auf die Nummer. Seine Eltern.

Hatte er vor wenigen Sekunden nicht noch beschlossen, dass es unmöglich noch schlimmer werden könnte? Anscheinend hatte er daneben gelegen.
 

Resignierend nahm er ab, und sein Vater polterte ohne große Erklärungen drauf los. "ZORRO?! IST DAS WAHR?!!!"

"Du musst nicht schreien, ich versteh dich auch so ganz gut."

"IST DAS WAHR?!!!!!!"

"Ich hab keinen Bock, mich jetzt auch noch von dir anschnauzen zu lassen, also quassel von mir aus meine Mailbox voll, aber lass mich in Ruhe mit deinen Anschuldigungen!!", fauchte der Grünhaarige gereizt in den Hörer und war kurz davor, einfach wieder aufzulegen.

"Betrügt er sie jetzt oder nicht?!!", giftete sein Vater ungeachtet seiner Worte zurück - und endlich machte es Klick bei dem Grünhaarigen. "Ja, tut er."

"Aya glaubt das aber nicht."

"Also, da wär ich ja nie drauf gekommen."
 

= = =

Nach geschlagenen zwanzig Minuten standen sie wieder vor dem Revier.

Dutch kümmerte sich um den ungebetenen Gast, währed Tashigi in die Zentrale losstürmte, damit sie die Fotos drucken konnte. Drei Stück. Einmal für's Revier, dann eins für die Post (geblitzte Verkehrssünder bekamen ihre Strafzettel mit der Post - auch wenn diese in der Zelle saßen) und eins für das vertrottelte Spielkind.
 

Hastigen Schrittes eilte Tashigi durch das Büro, bis hin zur Zentrale, wo ihre stämmige Kollegin (Spitzname: Molly) die Funkrufe durchgab. Sie war auch für die Verwaltung zuständig. Alle Aufnahmen der Blitzer im Umkreis wurden zu ihr durchgegeben. Ein Hoch auf die Technik!
 

"Hey Molly, kann ich kurz was drucken?"

Sie zuckte leicht zusammen, als Tashigi sie so plötzlich aus dem Nichts fragte. "Mach nur. Aber zu weißt ja..."

"Ja ja, die Schweigepflicht!"

Von wegen Schweigepflicht. Obwohl... es war für Lorenor eine Familiensache. Also würde es schon nicht so schlimm sein. Es durfte eigentlich nichts Aktenkundiges das Revier verlassen, aber da machte die stämmige Frau bei hr gerne eine Ausnahme.

"Danke, bist ein Schatz!"

"Für dich immer, Sweetheart!" Dann machte sie sich weiter daran ihrer Aufgabe nachzugehen, während Tashigi sich abmühte, die richtigen Aufnahmen zu finden und diese zu drucken.
 

Inzwischen hatte Dutch das Großmaul hinter Schloss und Riegeln gebracht. "Viel Spaß beim 'Ausnüchtern'! Wir sehen uns morgen."

Dann verließ er den Raum und ließ Matt allein. Dieser konnte es einfach nicht fassen. Was sollte das alles? War er im Irrenhaus gelandet? Diese verdammten Schweine!
 

Kaum hatte Dutch den Raum verlassen, düste ihm Tashigi entgegen. "Hey, wo willst du hin?"

"Ich muss nur kurz jemanden was geben. Ich bin auch gleich wieder zurück, versprochen!"

"Nichts da!" Dutch verschränkte die Arme vor der Brust. "Du gehst nirgendswo hin!"

Tashigi ging vor ihm in die Knie. "Bitte! Bitte, Bitte, Bitte! Dutch!!"

Ihr Gegenüber seufzte tief. "Dann mach halt. Aber ich komme mit."

Tashigi grinste breit, fiel Dutch dankend um den Hals, während dieser nur leicht genervt die Arme verschränkte. "Danke, du bist ein Schatz!"

"Ja, ist ja gut...", murrte der Riese nur. Eigentlich tat er ihr gerne einen Gefallen. Aber das ihr Dienst drunter litt, fand er nicht besonders pralle.
 

= = =
 

Nachdem sein Vater zehn Minuten lang wie ein Rohrspatz über Matt geflucht und ihn auf jede erdenkliche Weise verflucht und zum Teufel gewünscht hatte, fühlte Zorro sich schon etwas besser.

Komischerweise glaubten ihm alle, nur Aya nicht, aber sie würde es schon noch erkennen, davon war er überzeugt. Ewig würde Matt sie nicht hintergehen können, da war er sich sicher.
 

"Geht's wieder?", fragte Sanji, als sie vor dem Palace hielten, und er konnte sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen. Der Grünhaarige rammte ihn zur Strafe seinen Ellbogen in die Seite und stieß die Beifahrertür auf, um aussteigen zu können.

"Bis morgen früh", meinte er, ließ die Tür hinter sich zufallen und hob kurz die Hand zum Abschied, als Sanji an ihm vorbei fuhr. Dann überquerte er den Parkplatz, betrat durch den Hintereingang das Palace und schleuste sich mühsam durch die Gänge bis er endlich die Party Ebenen erreichte und damit auch die Bar, an der er heute gemeinsam mit Franky und Nojiko tätig sein würde.

Dort traf er auf Nami, die auf einem der Barhocker saß und sich über die Theke zu ihrer Schwester vorbeugte. Dass dabei ihr knappes Top hoch und ihr noch knapperer Rock ein wenig runterrutschte, sodass sie viel zu viel Haut zeigte, schien sie entweder nicht zu merken oder aber sie hatte es auf die lüsternen Blicke der Kerle abgesehen, die sie angafften, als wäre sie das achte Weltwunder.
 

"HEY, BRUDER!", grölte Franky begeistert und reckte ihm den ausgestreckten Daumen entgegen. Der Grünhaarige grinste leicht, schnappte sich ein Handtuch, dass er sich über die Schulter warf, und schob sich dann zu dem Blauhaarigen durch.

"HEY, FRANKY! KANNST DU MICH SPÄTER NACH HAUSE FAHREN?"

"SORRY, MANN! ICH GEH DANACH NOCH EINEN TRINKEN!"

Na super. Ratlos kratzte der Grünhaarige sich am Hinterkopf und wandte sich dann Nojiko zu. "WAS IST MIT DIR?"

"NUR, WENN DU MIR VERRÄTST, WARUM DU SO BREITBEINIG RUMLÄUFST, SÜßER! UNTER DIE COWBOYS GERATEN?", grinste die ältere der beiden Schwestern zurück, stützte sich auf die Theke und sah ihm gut gelaunt entgegen.

Zorro verdrehte die Augen. "MEINE SCHWESTER HAT VERSUCHT, MICH ZU KASTRIEREN."

"DAS MACH ICH AUCH GLEICH, WENN DU DIE KOHLE NICHT DABEI HAST. UND GLAUB MIR, ICH SCHAFF ES AUCH!!!", fauchte Nami ihn an und ihre Blicke sprachen Bände.
 

Nachdem das Geld seinen Besitzer gewechselt hatte und Nami zufrieden zurück an ihren Arbeitsplatz abgedampft war, schaffte Zorro es ebenfalls, sich endlich seiner Arbeit zuzuwenden.

Kaum zu glauben, aber selbst unter der Woche und noch so relativ früh am Abend war bereits die Hölle los. ZWar nicht so extrem wie am Wochenende, aber trotzdem war es schwer, mal ein paar Minuten Ruhe zu bekommen.

Franky versuchte eine Weile lang, ihn dazu zu kriegen, mal wieder eine Show abzuziehen - ein bisschen Spaß war ja wohl kaum zu viel verlangt - aber der Grünhaarige war ganz eindeutig nicht in der Stimmung für Späße.
 

= = =
 

Im Auto rieb sich Tashigi schon die Hände vor Freude. Dutch saß am Steuer, eine Kippe im Mundwinkel und kurvte durch die Straßen der Stadt. Tashigi hasste es, wenn im Auto geraucht wurde. Das versüffte immer das ganze Auto, aber gut. Immerhin hatte er gerade ein Auge zugedrückt.

"Tash, was hast du dir nur dabei gedacht? Deinen Status als Polizistin so auszunutzen..."

Die Angesprochene zuckte nur kurz mit den Schultern. "Er ist ein Mistkerl und hat es verdient. Auf jeden Fall hatte ich meine Gründe."

Oh ja, und wie sie die hatte. Am liebsten hätte sie dem Penner gleich das Rückrad gebrochen...wenn er denn eins hatte.
 

Fünfzehn Minuten später parkte Dutch auf dem Parkplatz neben dem Palace.
 

Seufzend versuchte Dutch Tashigi zu folgen. Fahrig rieb er sich über die Glatze und stöhnte genervt auf. "Nutz nie wieder deine Dienstmarke aus, verstanden?!"

Tashigi nickte energisch, als Dutch an ihr vorbei zum Haupteingang ging, seine Marke zückte und der Türsteher sie vorbei ließ. Tashigi lachte. "Soviel zum Thema 'Missbrauch der Dienstmarke'!!", spottete sie und ging hinterher. Auch ihr Kollege lachte rau und sah sich interessiert um. Okay, hier war er noch nicht gewesen. Aber sah ganz nett aus...
 

Die junge Frau sah sich ebenfalls um. Verdammt, was war denn hier los? Arbeit wurde wohl überbewertet. Sie versuchte angestrengt durch die Massen du drängeln, aber nach einigen fragenden Blicken machten doch möglichst viele Platz, zumindest so gut es eben ging.

= = =
 

"EY BARKEEPER! KRIEG ICH JETZT ENDLICH MAL'N BIER?!"

Zorros Augenbraue zuckte bedrohlich in die Höhe. Arbeiten - gut und gerne, aber sich von einem eingebildeten Rotzlöffel, der mit Papis Mercedes und Kreditkarte da war, blöd anmachen lassen? Nein, danke.

Konsequent ignorierte er ihn und bediente stattdessen eine junge Frau, die unmittelbar neben ihm stand und ihn dankbar anlächelte, bevor sie wieder abzog. Dem Jungspund mit den hochgegelten Haaren verging die gute Stimmung und er verschränkte provokant die Arme vor der Brust.

"HÖR MAL, SCHIMMELKOPF, ICH WAR SCHON VOR DER TUSSI DA!"

"ICH WEIß! ABER DIE GEHT MIR WENIGSTENS NICHT AUF DIE NERVEN!"
 

= = =
 

So, jetzt nur noch an die Theke kommen, dann war's endlich geschafft. Langsam taten der jungen Frau die Fürße weh. Aber einen Barhocker konnte sie sich wohl trotzdem abschminken, dafür war's einfach zu voll.

Mit einer kurzen Geste machte Tashigi ihrem Partner klar, dass er vorgehen sollte. Tzze, das wäre doch gelacht, wenn er da nicht durchkam. Er musste nur kurz die Leute vor sich auf die Schulter tippen, danach machten die schon sichtlich eingeschüchtert von allein Platz. Ach, wie schön es doch immer wieder war, mit ihrem Kumpel auf Streife zu gehen. Dass er jedoch die Gutmütigkeit in Person war, konnte ja keiner wissen. Harte Schale und viel zu weicher Kern eben.
 

Diese ganzen Menschenmenge war dem Riesen echt zu nervig. Als er endlich an der Theke war, lehnte er sich gegen diese, wodurch er sichtlich kleiner wirkte. Nun stand er direkt neben dem Rotzlöffel, der dem Barkeeper blöd von der Seite anmachte. Aber das war nicht sein Problem.

"HEY MEISTER, MACHSTE MIR ZWEI COKE?"

Stocksauer wandte sich der Kerl zu Dutch um, bemerkte weder Uniform, noch Größe und besonders die Waffe oder Dienstmarke nicht. "HEY! STELL DICH GEFÄLLIGST HINTEN AN, PENNER!!"

Die Ruhe in Person richtete sich Dutch komplett auf und sah abfällig zu seinem nebenan runter.

"SOLLEN WIR DAS DRAUßEN KLÄREN?"

Erst jetzt bemerkte der Mann den Koloss von einem Polizisten. Er zog eingenässt den Schwanz ein und verdrückte sich.
 

Zorro grinste triumphierend, als der schwarze Hüne vor ihm den Mistkerl für ihn vertrieb und griff nach zwei leeren Gläsern, um ihm die gewünschten Gertänke zu machen.

Dass der Kerl Polizist war, hatte er noch nicht gesehen, geschweige denn Tashigi entdeckt.

"GEHT AUFS HAUS", teilte er dem anderen mit, als er ihm die beiden Gläser reichte.
 

Dutch lachte rau und leise, nahm nur die Gläser entgegen entgegen und nickte ihm kurz dankend zu. War anscheinend einer von der netten Sorte.

Nun hatte Tashigi endlich Platz, nachdem der Kerl sich eingeschüchtert verzogen hatte. Gespielt genervt nahm sie Dutch ein Glas ab. "FIRMA DANKT!!"

Kurz lächelte sie begrüßend zum Grünschopf rüber. Laune?! So weit oben wie die Spitze des Himalaya!
 

Zorro rutschte vor Überraschung beinahe ein frisch gespültes Glas aus der Hand. Perplex blickte er sie an, grinste dann kurz und gab Franky ein Zeichen, dass er eine kurze Pause einlegen würde.

Der Blauhaarige schenkte ihm ein breites Grinsen, ein raues Lachen und ein peinliches Hüftwackeln, bevor er sich seiner Arbeit wieder zuwandte, während der Grünhaarige die Theke umrundete, bis er auf der anderen Seite stand. "HEY! DOCH NOCH ZEIT GEFUNDEN?"
 

"GEFUNDEN?! SIE HAT SICH DIE ZEIT EINFACH GENOMMEN...", meinte Dutch nur und trank einen deftigen Schluck von seiner Cola. Peinlich gerührt kratzte sich Tashigi daraufhin nur am Hinterkopf. Dass Lorenor mehr als komisch ging, fiel ihr jedoch sofort auf.

"DU GEHST SO SELTSAM. WAS IST PASSIERT?"
 

Der Moderator grinste kurz und fasste Dutch's Kommentar im Stillen als Kompliment auf. Sie hatte ihn also sehen wollen.

Jaja, erst absagen und dann doch auftauchen. Ihm war's nur Recht - sein Tag war für's erste gerettet. Viel schlimmer hätte es wahrscheinlich sowieso nicht mehr werden können.

Bei ihrer Frage verzog er kurz das Gesicht. "AYA WOLLTE SCHON MAL IM VORRAUS VERHINDERN, DASS ICH KINDER KRIEGE. MEINE BEHAUPTUNG HAT IHR NICHT SO GEFALLEN, WIE ICH ES MIR ERHOFFT HABE!"

Tashigi verzog das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Das war mehr als bitter...

"KEINE SORGE... WENN SIE DIR NICHT GLAUBT, DANN DER POLIZEI!!", grinste Tashigi, wedelte mit einem Umschlag, in dem sein ganz persönliches Foto als Andenken steckte, vor ihrem Gesicht rum und hielt ihn dann Lorenor hin.

Verwirrt nahm er ihr den Umschlag ab. "WAS IST DAS? 'NE EIDESSTAATLICHE AUSSAGE, DASS DU IHN AUCH GESEHEN HAST?", hakte er schmunzelnd nach, öffnete dann den Klebestreifen und zog das Foto heraus.
 

Er brauchte lange, mehr als eine Minute, bis er verstand, was er da eigentlich in der Hand hielt und was das für ihn bedeutete.

Matt, samt seiner blöden Affaire, im Wagen, bei einem Tempo, das wahrscheinlich schneller war, als die Polizei erlaubte. Der Grünhaarige blinzelte einmal, zweimal ungläubig und blickte dann von dem Foto zu Tashigi und wieder zurück.

"DAS IST DOCH NICHT DAS, WAS ICH DENKE, ODER?"
 

"DOCH, ABER PASS AUF, DAS IST NOCH NICHT ALLES...", fing Tashigi an, konnte aber vor Lachen kaum was sagen. Es war einfach nur so lustig. Einmal tief durchatmen, dann ging's halbwegs wieder. Sie setzte wieder an. "WIR HALTEN DEN PENNER AN, DAS ÜBLICHE, FÜHRERSCHEIN UND FAHRZEUGPAPIERE...", Tashigi musste nur wieder lachen und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Dutch stellte leicht genervt sein Glas ab. Das dauerte ihm einfach zu lange.

"ER HAT UNS BELEIDIGT UND PROMPT HAT ER NOCH 'N KNÖLLCHEN WEGEN BEAMTENBELEIDIGUNG REINGEDRÜCKT BEKOMMEN."

Tashigi stieß ihrem Kumpel kurz in die Seite. "MANN, LASS MICH ERZÄHLEN."

"DU BRAUCHST ZU LANGE. DAS VERSAUT DIE POINTE!"
 

Zorro war sich sicher, dass sein Gesicht so aussah, als wären gerade alle Feiertage dieser Welt auf diesen Moment gelegt worden - plus ein Lottogewinn der Extraklasse.

Seine schlechte Laune von vorhin? Was war das eigentlich? Schlechte Laune gab's nicht mehr.

In einem Anflug von Unzurechnungsfähigkeit und unendlicher Dankbarkeit - denn diesen Beweis konnte man gar nicht fälschen und Aya würde gar keine andere Wahl haben, als den Tatsachen ins Auge zu sehen - umarmte er die Polizistin an der Taille, drückte sie fest an sich und wirbelte sich mit ihr einmal um die eigene Achse. Dann kehrte sein Verstand zurück, er bemerkte, was er da eigentlich tat und setzte sie hastig wieder auf dem Boden ab.

Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, konnte jedoch nicht anders, als trotzdem breit zu grinsen. Konnte man eigentlich so viel Schwein haben, wie er es momentan hatte? Wohl kaum.

"ÄHM...DANKE!"
 

Tashigi wollte gerade weiter erzählen, als sie einen viel zu starken Griff um ihre Taille spürte. Etwas erschrocken lief sie hochrot an, spürte, wie ihr Literweise Blut ins Gesicht schoss. Verwirrte sah sie ihn an, war verlegen bis zum Haaransatz und räusperte sich dann kurz.

"HÖR DOCH ERSTMAL ZU, BEVOR DU DICH BEDANKST!", grinste Dutch nur etwas und machte es sich möglichst auf dem Barhocker bequem.

Tashigi stutzte. Vor lauter Verlegenheit hatte sie fast vergessen das Wichtigste zu erwähnen.

"ÄHHH... ACH JA, STIMMT! WIR HABEN IHN IN UNSERE AUSNÜCHTERUNGSZELLE GESPERRT."

"TASHIGI, ER WAR NICHT VOLL!"

"NA UND, IST MIR DOCH EGAL", gestand Tashigi und boxte ihrem Freund gegen den Oberarm. "AUßERDEM HAST DU MITGEMACHT. GIB'S ZU, DU FANDEST ES SAUKOMISCH."

Sein Grinsen sprach Bände. Mehr musste er wohl dazu nicht mehr sagen. Natürlich fand er es lustig!
 

Fassungslos blickte der Grünhaarige vom einen zum anderen und war, gelinde gesagt, total überrumpelt. Und perplex. Und sprachlos noch obendrein.

Und er hatte keinen blassen Schimmer, wie er sich dafür jemals bei ihr revanchieren konnte, denn offensichtlich hatte sie ihm damit gerade Matt auf Lebzeiten vom Hals geschafft. Da ihm die Worte fehlen, gestikulierte er unbeholfen herum, ließ dann die Hände wieder sinken und runzelte die Stirn.

Er hatte sie als rechtschaffene, pflichtbewusste Polizistin kennen gelernt, und jetzt hatte sie Matt weggesperrt, obwohl er gar nicht betrunken gewesen war? Der Kerl musste ja bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

"UND ER HOCKT IMMER NOCH IN DER ZELLE? MANN, DU HAST ECHT WAS GUT BEI MIR!!"
 

"BEI MIR?! ACH QUATSCH! BEDANK DICH BEI DUTCH. DAS HÄTTE NICHT JEDER MITGEMACHT. AUßERDEM HAT ER DEN DOOFEN-TEST GEMACHT!" Sie deutete auf ihren Kollegen, der sein Glas abstellte und Lorenor das Kunststück vorführte, woraufhin die junge Frau wieder in schallendes Gelächter ausbrach. Es war einfach nur lustig. Smoker würde ihnen wohl den Arsch aufreißen, aber das nahm sowohl sie, als auch Dutch, gerne in Kauf.
 

Zorro folgte den Fingern von Tashigis Kollegen, versuchte jedoch erst gar nicht, beiden gleichzeitig zu folgen und konnte nicht anders, als in schallendes Gelächter auszubrechen, als er sich Matt's Gesicht vorstellte.

Wahrscheinlich musste ihm irgendwann aufgefallen sein, dass sich alles gegen ihn verschworen hatte, und er wäre zu gerne dabei gewesen, als ihm dieses Licht aufging.

"IHR HABT BEIDE WAS GUT BEI MIR! WOLLT IHR WAS ESSEN?"

Dutch hob eine Hand.

"LASS MAL GUT SEIN. WIR MÜSSEN GLEICH WIEDER LOS!"

Tashigi seufzte. Leider hatte er da recht. Deshalb musste sie wohl auch vorerst passen. "TROTZDEM DANKE!"
 

"ICH HAB ZU DANKEN!", gab Zorro abwinkend zurück und wedelte mit dem Foto vor sich hin. Schade, dass die beiden direkt wieder losmussten, er hätte gerne noch ein bisschen mit ihr gequatscht, aber daran ließ sich wohl nichts ändern. Außerdem musste er ja auch arbeiten, genau wie sie, da konnte er sie also verstehen.

Er würde die beiden einfach mal zum Essen einladen, sobald sie alle drei Mal Zeit hatten, als kleines Dankeschön. Das war wohl das mindeste, was er tun konnte.

Im nächsten Moment legte ihm jemand einen Arm um die Schulter. Es war Nami. "VERTREIBST DU DIR MAL WIEDER ANDERWEITIG DIE ZEIT, DU TRAMPEL-...OH! HEY, TASHIGI!!", rief sie dann erfreut, als sie die Polizistin wieder erkannte.
 

Tashigi stutzte, als sie Nami sah. Wie sie ihm den Arm um die Schultern legte... Sie kannten sich also? Und anscheinend wohl ziemlich gut. Vielleicht sogar... zu gut?

"HEY NAMI! SCHÖN DICH ZU SEHEN!" Sie freute nicht und hatte schon fast vergessen, dass Nami sie heute hier treffen wollte. Eigentlich hatte sie nicht vor gehabt hier auszukreuzen, wegen Dutch, aber irgendwie kam das alles anders, als sie sich die Schicht gedacht hatte.
 

"IHR KENNT EUCH?!", entfuhr es dem Grünhaarigen verblüfft.

Woher denn so plötzlich?!

"JA, WIR HABEN UNS HEUTE MORGEN IM FITNESSSTUDIO KENNENGELERNT. EIFERSÜCHTIG?", gab Nami provokant zurück, löste ihren Arm von seiner Schulter und tätschelte ihm mitfühlend die Wange.

Zorro verdrehte bloß die Augen. Er musste dringend zusehen, dass er Tashigi vor ihr warnte, bevor die Polizistin tatsächlich noch auf den falschen Gedanken kam, Nami könnte eine gute Freundin sein. War sie nämlich nicht.

Nami war zwar gutaussehend, intelligent und ehrgeizig - aber auch geizig, völlig egoistisch und unheimlich cholerisch. Gegen die Frau waren die Klitschko-Brüder Weicheier und Luzifer ein Heiliger.

Er hätte die Orangehaarige nicht einmal mit der Kneifzange oder für Geld angefasst, geschweige denn, dass er mit ihr zusammen war oder da irgendetwas mehr lief, als abgrundtiefe Abneigung und andauernde Streitereien.
 

Innerlich seufzend raffte sich Tashigi von ihrem Barhocker auf. Warum hatte er nicht einmal seine Freundin erwähnt, seitdem sie sich kannten? Nun... dann war es wohl besser die beiden allein zu lassen.

Tashigi knuffte Dutch in die Seite, woraufhin dieser zusammenfuhr und sich an seinem letzten Schluck Coke etwas verschluckte. "NU KOMM, WIR MÜSSEN LOS!"

Der Angesprochene hustete leicht, stand dann jedoch ebenfalls auf. Erst quängeln, weil sie ins Palace wollte und dann sowas...

Die junge Frau sah nochmal kurz zu Lorenor, der anscheinend immernoch mit Nami beschäftigt war.

"MAN SIEHT SICH!!" Etwas lächelnd hob sie zur Verabschiedung die Hand.
 

Als die Polizistin sich so schnell aufbruchbereit machte, schob der Grünhaarige Nami unwirsch und etwas irritiert bei Seite, aber die Orangehaarige hatte andere Pläne.

Schmunzelnd blickte sie zwischen ihrem Arbeitskollegen und Tashigi hin und her. Die Eifersucht stand der jungen Polizistin ins Gesicht geschrieben, während der Barkeeper mal wieder keinen Peil von gar nichts hatte. Manchmal tat es förmlich weh, wie begriffsstutzig er sein konnte.

Sie stolzierte an ihm vorbei und legte der jungen Frau freundschaftlich einen Arm um die Schulter. "NIX DA! SO SCHNELL KOMMST DU MIR NICHT DAVON, SÜßE!"
 

Etwas überrascht über Namis plötzlichen Griff sah sie zu ihr.

"GEHT NICHT, ICH MUSS WEITER ARBEITEN." Anscheinend war ihr noch nicht aufgefallen, dass sie in ihrer Uniform ins Plalace gekommen ist. Überhaupt schien sie noch nicht begriffen zu haben, dass sie Polizistin war.

Dutch verschränkte nur die Arme. Sie konnten nicht noch länger warten. Wahrscheinlich kamen schon etliche Funkrufe rein, die er nicht angenommen hatte.
 

Die Orangehaarige ließ ihren Blick kurz an der jungen Frau heruntergleiten und zuckte dann mit den Schultern. "NA VON MIR AUS. DANN GEH HALT AUF VERBRECHERJAGD. ABER LASS MICH KURZ DRAUßEN MIT DIR REDEN, JA?"
 

Zorro ahnte nichts Gutes.

Wenn Nami mit jemandem unter vier Augen sprach, endete das meist in einem Desaster. Und wenn sie ihn vorher bereits schon so argwöhnisch musterte, dann meist in einem Desaster für ihn.
 

Fragend zog Tashigi die Augenbrauen zusammen und sah dann kurz zu ihrem Partner rüber. Dieser fuhr sich nur wieder genervt über den Kopf und zuckte mit den Schultern.

"DANN MACH! ABER LASS DIR NICHT ZU VIEL ZEIT!" Mit einem tiefen Seufzen ging er schon mal zum Ausgang, Richtung Wagen.
 

Tashigi sah Dutch nur kurz nach, bevor ihr Blick wieder zu Nami rüberschweifte.

"GUT, DANN KOMM..." Es wäre wohl besser irgendwo hinzugehen, wo es um einiges leiser war, denn lange würden ihre Simmenbänder das nicht mehr mitmachen.
 

Am liebsten wäre Zorro der Orangehaarigen geradewegs an die Gurgel gesprungen. Warum hatte sie genau in dem Moment auftauchen müssen, in dem Tashigi hier war?! Erst, nachdem Nami angetänzelt war, hatte die Polizistin beschlossen, zu gehen - und er kam nicht um den Glauben rum, dass beides miteinander zu tun hatte.

Aber es schien, als könnte er an dem Entschluss der beiden Frauen nicht mehr viel ändern. Es schien, als würde er abwarten müssen, was Nami ihr mitzuteilen hatte.

Unbeholfen kratzte er sich am Hinterkopf und hob einmal kurz das Foto in die Höhe. "SCHADE! NAJA, WAR SCHÖN DASS DU HIER WARST, UND DANKE NOCH MAL!!"
 

"ACH, DAFÜR NICHT! VIEL SPAß NOCH BEI DER ARBEIT." Das waren für heute wohl die letzten Worte, die sie mit Lorenor geweselt hatte. Dann ging sie hinter Nami her, geradewegs durch die Menschenmasse.
 

Die Orangehaarige ging voran und bahnte sich ihren Weg durch die tanzende Menge, bis sie schließlich zu den Bereichen der Mitarbeiter gelangten und somit auch zum Hinterausgang.

Zorro sah dem Trio mit gemischten Gefühlen hinterher. Er würde Nami ausquetschen, sobald er sie wieder in die Finger bekam, und wenn sie Mist verzapft hatte, würde er ihr höchstpersönlich den Hals rumdrehn.
 

Dutch hatte sich schon aus dem Staub gemacht. Dieses Weibergetratsche ging ihn nichts an und interessierte sich auch nicht dafür. Leicht angesäuert wartete er am Wagen. Eigentlich wäre selbst er noch etwas länger geblieben. Aber dieses Mal war Tashigi es, die so schnell wie möglich wieder gehen wollte, warum auch immer.
 

Als die beiden endlich an einem leiseren Ort waren, strich sich Tashigi kurz einige Haarsträhnen aus der Stirn und sah zu Nami rüber.

"Und?! Was wolltest du unter vier Augen mit mir besprechen?"
 

Nami lehnte sich gegen die nächstbeste Mauer und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie Tashigi abschätzend musterte. Sie war sich nicht sicher, ob sie es ihr sagen sollte.

Einerseits war es nichts als die Wahrheit, andererseits hatte sie Zorro auch noch nie in dieser Verfassung gesehen. Was auch immer sie für diesen Nichtsnutz getan hatte, seine schlechte Laune war jedoch ins Nichts verpufft und er war selten so gut gelaunt gewesen. Nachdenklich strich sie sich ebenfalls eine Haarsträhne aus der Stirn.

"Sag mal...was hältst du eigentlich von Zorro?"
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie_Productions
 

#28 Chat-Protokoll, 24. März 2011
 

11:42, Lady_Tashigi: du Bescheuerte

11:43, blumenpups: Erzähl mir was Neues...

11:43, blumenpups: Du wusstest, worauf du dich einlässt, also beschwer dich nicht

11:44, Lady_Tashigi: ach, so lange du noch garantie druff hast... =D

11:45, blumenpups: Quatsch, vom Umtausch ausgeschlossen XD

11:47, Lady_Tashigi: XDD

11:47, Lady_Tashigi: gut so

11:51, Lady_Tashigi: Pause =)

11:51, Lady_Tashigi: bis gleich

11:57, blumenpups: Yo!

11:58, Lady_Tashigi: wieder da

12:00, blumenpups: Wow, ganze 7 Minuten Pause? XD

12:02, Lady_Tashigi: jau, viel zu viel

12:03, Lady_Tashigi: mehr darf ich mir im moment nciht leisten

12:06, blumenpups: O_____o

12:06, blumenpups: Ich dachte, die Sklaverei wäre von offizieller Seite her abgeschafft?

Im Zweifel für den Angeklagten

Kunterbunter Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Mensch, was wird das nur?
 

Lady_Tashigi: Keine Ahnung!
 

blumenpups: Wir sind aber auch gar nicht in der richtigen Position, darauf eine Antwort geben zu können. Es ist ja gar nicht mal so sicher, ob wir Menschen sind.
 

Lady_Tashigi: Monster trifft es eher.
 

blumenpups: Vielleicht sind wir aber auch Ausgeburten der Hölle.
 

Lady_Tashigi: Das würde zumindest einiges erklären.
 

blumenpups: Ein Team von Wissenschaftlern, unter anderem unsere allseits beliebte Psychiaterin Dr. von und zu Len, erforscht gerade, welcher Spezies wir überhaupt angehören.
 

Lady_Tashigi: Die neuesten Erkenntnisse gibt's natürlich immer sofort hier bei uns. Naja, wobei "sofort" natürlich auch im übertragenen Sinne gemeint ist.
 

blumenpups: Unsere biologische Uhr tickt halt anders.
 

@ Venominon: Wieso findest du Keiji's Reaktion erstaunlich? Er und Zorro sind immer einer Meinung, jedenfalls wenn's um die Anti-Matt-Kampagne geht ;D Und wer würde sich nicht an den Grünspan hängen, wenn er in natura vor einem steht? Tashi ist ja nur neidisch. Ob Zorro's gute Laune anhält, erfährst du weiter unten. Ebenso, wie Smoker auf den Mann in der Ausnüchterungszelle reagiert.
 

@ pbxa_539: Jaja, brave Mädchen kommen in den Himmel, Böse überall hin. Zum Beispiel ins Palace. Wenn du Nami jetzt schon nicht magst, wird dieses Kapitel dich vielleicht nicht unbedigt umstimmen. Aber wir schwören hoch und heilig, dass sie eigentlich ganz zahm ist =D Und lieb. So wie wir *MUHAHAHAAA*
 

@ Moni: "Matt hätte es verdient, wenn Aya ihn wie ne Weihnachtsgans ausnehmen würde." - schöne Vorstellung! Aber nur, wenn Zorro ihn tranchieren darf ;D Die Zubereitung dürfte auch amüsant sein. Sanji, einen Arm bis zum Anschlag in Matt's Fettarsch, um ihn Gemüse in die Bauchhöhle zu stopfen...da hätte nicht nur Aya ihren Spaß ^^
 

@ Chaos_NoNo: Macht nix, wir wissen's meistens selbst nicht so genau. Herzliche Glückwünsche zum neuen Namen, übrigens. Wär' schön, wenn sich das Leben auch mal dran halten würde, so "Kein Chaos" und so o_O Träumen darf man ja noch *^^*
 

@ schoko_cooky: Soll ich dem Mysterium mal auf den Grund gehen? Die sind einfach zu doof, um zu checken, was sie fühlen. Aber wer weiß, vielleicht wird ja irgendjemand irgendwann erleuchtet? So lang ist das Zeitalter der Aufklärung nun auch noch nicht her und da die beiden eh Spätzünder sind...^^
 

@ Alwena93: Naja, "ausgedacht" ist nicht unbedingt das richtige Wort. Nami geht nur nach den Tatsachen - rein theoretisch zumindest. Und was das Herumwirbeln angeht...jetzt lass ihn doch auch mal seinen Spaß haben XD Was den Kuss angeht - den ham' wir uns selbst gewünscht, aber nix da. Die Charaktere machen einfach nicht, was wir wollen. Die haben ihren eigenen Kopf. Wird Zeit, dass wir ihnen die Gehälter kürzen. So kann das ja nicht weitergehen.
 

@ _StrawHat_Luffy_: "mädel, mach die augen auf" - Du wirst es zwar nicht gutheißen, aber das ist genau das, was Nami in etwa sagen wird o_O Außerdem...lob uns doch nicht so himmelhoch >/////////////< *hujshrfduilaefzhquiowerz* Sonst wissen wir vor lauter Ehrfurcht bald gar nicht mehr, was wir schreiben sollen! (Scherz bei Seite: wir wissen zwar immer so ungefähr, was wir schreiben wollen, aber das Hirn ist schneller als die Finger auf der Tastatur. Und wenn du uns weiter so lobhudelst, brennen in dem Hirn auch noch die letzten Sicherungen durch vor Freude. Also: vorsicht ist geboten! ^^)
 

@ HathorCat: *dhfdgfehdgfhsdbfhegrf* So, letzte Sicherung offiziell durchgebrannt. Gut, dass der Gehirnschmalz noch bis in alle Ewigkeit reicht. Also...WOW. Keine Ahnung, wie oft wir das jetzt schon gesagt haben, aber: verrückt. Wie kann man sich den ganzen Schwachsinn auf einmal reinziehen und uns dann auch noch dafür loben? >///> Willkommen an Bord, ab in die VIP Lounge und lass dir von Zorro oder Franky (oder beiden, inklusive Striptease-Show) 'nen Drink mixen. Geht auch auf uns :D Wir sind absolut sprachlos, besonders, weil du die FF liest, obwohl du kein ZoTa-Fan bist und wir dich ab jetzt mit auf eine Reise in den Wahnsinn nehmen dürfen. Reiserücktrittsversicherung gibt's übrigens nicht und der Trip geht bis in alle Ewigkeit, also mach dich auf was gefasst. Hoffentlich sitzt du bequem! PROST! :D
 

Wenn dir jemand sagt: "Die Zeit heilt alle Wunden",

Dann hau ihm in die Fresse und sag: "Warte, gleich wird's besser."


 

So, genug auf die Folter gespannt. Jetzt will ich nur noch ein 3 Tausendfaches "HOCH!" auf Windows Live mit der tollen Office-Funktion haben (auf denen man ganz prima auch auf dem Anti-Schriftsteller-Computer von meinem Freund suuuuuper Word-Dokumente erstellen kann!) und wer's kann, darf meine sadistische Schrottkiste von PC gerne mit Flüchen belegen. Er läuft nämlich immer noch nicht.

Fertig?

Sehr schön. Dann dürft ihr jetzt lesen ;D
 

Kapitel 29: Im Zweifel für den Angeklagten
 

"Sag mal...was hältst du eigentlich von Zorro?"
 

Tashigi stutzte. Diese Frage kam mehr als plötzlich. Sogar eine leichte Röte schlich sich auf ihre Wangen und sie versuchte verzweifelt, diese Tatsache zu verbergen. Gott sei Dank fielen ihr die Haare ein wenig ins Gesicht. "Ganz netter Kerl...warum?"

Wie kam sie nur darauf? Ja, er war ein ganz netter Kerl, sogar netter, als ihr lieb war. Aber an sich kannten sie sich kaum. Jedenfalls noch nicht lange. Nami ging doch nicht ernsthaft davon aus, dass sie was miteinander hatten...?
 

Die Orangehaarige lächelte leicht. Sie hatte es ja gewusst. Tashigi's Blicke sprachen Bände, auch wenn sie offensichtlich versuchte, sich das Gegenteil einzureden. Und auch der dämliche Grünspan ließ an seinen Absichten keinerlei Zweifel aufkommen. Allein schon die Art, wie er sie ansah, sobald er dachte, sie würde es nicht mitkriegen.

Zwar war das nicht unbedingt Zorro's normales Beuteschema, aber wenn er seine Taktik geändert hatte, konnte ihr das ja egal sein. Sie würde Tashigi vorwarnen, dann konnte am Ende niemand sagen, sie hätte es für sich behalten.

"Hör mal, Süße, ich sag's dir ja nur ungern. Zorro mag vielleicht ein netter Kerl sein - aber von Beziehungen hält er nicht wirklich viel, wenn du verstehst, was ich meine."
 

Urplötzlich stieg der Polizistin noch mehr Blut in den Kopf. Ihr Wangen glühten heftig. Also ging sie wirklich davon aus, dass...?

Abwehrend hob Tashigi die Arme.

"N-Nein, nein, so ist das nicht. Also... ich hab nicht vor, irgendwie so was in der Art mit ihm... also..." Fahrig fuhr sie sich über den erhitzten Hals und ließ ihre Hand schließlich im Nacken ruhen. "Wir kennen uns kaum. Von Beziehung kann man nun wirklich nicht reden."
 

"Schätzchen, bei Zorro redet man sowieso höchstens von One Night Stands - und ich hab gesehen, wie er dich anguckt."

Gut, die üblichen Mädelverschnitte blickte er zwar irgendwie anders an, aber sie vermutete, dass es bei Tashigi hauptsächlich die Herausforderung war, die den Grünhaarigen juckte. Sicher sein konnte sie sich zwar nicht, aber sie wollte es nicht verantworten, dass Tashigi ihm dennoch auf den Leim ging und früher oder später gegen seinen Charme verlor - den hatte Zorro nämlich leider ohne Ende, auf seine ganz eigene Art und Weise.

"Ich wollt's dir nur gesagt haben. Fall nicht auf ihn rein, sonst lässt er dich fallen wie ein nasser Sack. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede."
 

One-Night-Stands?! Nein, so eine war sie garantiert nicht. Und ganz sicher würde sie sich von keinem Kerl auf diese Art und Weise ausnutzen lassen, ganz besonders nicht von dem Grünspan. "Ich... werde es zur Kenntnis nehmen", gab Tashigi schließlich mühsam zurück und wunderte sich selbst darüber, wie erbärmlich schwach ihre Stimme plötzlich klang.
 

Nachdenklich ging sie an Nami vorbei zum Hinterausgang, legte ihr nochmal kurz freundschaftlich die Hand auf die Schulter und öffnete die Tür zur frischen Luft.

"Danke... Wir sehen uns."

Mehr davon hören wollte sie nun wirklich nicht. Sie hatte genug. Ihre gute Laune war so schnell vergangen, wie sie gekommen war.
 

Nami biss sich leicht auf die Lippe und lächelte die andere dann an. "Nimm's dir nicht zu Herzen, Süße", meinte sie dann noch, bevor sie ihr kurz zuwinkte und wieder im Getümmel verschwand.

Total in Gedanken versunken steuerte sie den Polizeiwagen an, wo Dutch schon auf sie wartete, gegen das Auto gelehnt und eine Kippe im Mundwinkel. Dass ihre Laune so heftig abgestürzt war, entging dem gemütlichen Riesen nicht. "Hey Babe, alles klar? Wo ist deine gute Laune auf einmal hin?"

"Jetzt nicht Dutch, okay?! Erzähl ich dir später...", erklärte sie gereizt und stieg auf der Beifahrerseite ein. Jetzt brauchte sie erst mal ein bisschen Zeit zum nachdenken. Hatte er sie wirklich nur mit solchen Blicken angesehen? War sie nur ein potenzieller One-Night-Stand für ihn? Spaß für eine Nacht und dann Adieu? Hielt er wirklich nichts von einer Freundschaft zwischen ihnen?
 

Okay, Sanji war durch und durch ein Lustmolch, aber sicher war, dass er auch ein guter Freund für Frauen sein konnte. Und über Ace machte sie sich da erst recht keine Gedanken. Aber Lorenor? Er hatte nur Zeit mit ihr verbracht, um sie ins Bett zu bekommen...das war echt kränkend.
 

Dutch schnippte seine Zigarette weg und stieg dann ebenfalls ein. Gut, war Tashi's Entscheidung...weiter nachhaken wollte er auch nicht.

Währenddessen lehnte sich Tashigi in ihrem Sitz weiter zurück und machte es sich möglichst gemütlich. Knapp griff sie nach dem Gurt und schnallte sich an, bevor Dutch noch auf die Idee kam, sie motzend daran zu erinnern. Dieser warf nur einen kurzen Blick zu seiner Kollegin rüber, schnallte sich ebenfalls an und startete den Motor.
 

= = =
 

An anderer Stelle schrubbte Zorro die dreckigen Gläser sehr viel energischer als vorher, während er gleichzeitig Ausschau nach Luzifers Stellvertreterin auf Erden hielt.

Ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass die blöde Kuh alleine mit Tashigi redete und er wollte sich lieber nicht vorstellen, was sie ihr alles anvertraute - oder anzuvertrauen glaubte. Denn eins stand fest: wenn sie Mist gelabert hatte, würde sie das büßen müssen.
 

Er hatte ohnehin schon so viel falsch gemacht, seit er Tashigi kannte, und er hatte ganz bestimmt nicht vor, seine Freundschaft mit ihr aufs Spiel zu setzen.
 

Als er Nami's orangenen Haarschopf in der Menge entdeckte, verschwendete er erst gar keine Zeit damit, die Theke einmal zu umrunden - er schwang sich lieber direkt über sie drüber, das sparte enorm viel Zeit. Denn die brauchte er ganz eindeutig, um sich durch die Menge zu schieben.

Und plötzlich stand Nami direkt vor ihm und blickte milde überrascht zu ihm hoch, während er sie wortlos am Ellbogen packte und wieder zurück zum Mitarbeiterbereich zerrte. Saga und einige andere warfen ihnen skeptische Blicke zu, und um halbwegs unbeobachtet zu sein, stieß er eine Tür auf, die mit 'Staff only' beschildert war, und drückte Nami wütend gegen die nächste Wand.
 

"Was hast du ihr erzählt?!", verlangte er zu wissen, doch Nami grinste ihn bloß überheblich an und tätschelte ihm erneut die Wange.

"Mach dir keine Sorgen, Kleiner, ich hab nur die Wahrheit erzählt."

"Ach ja?! Und die wäre?!"

"Dass du sie nur ins Bett kriegen willst."
 

Zorro blieb glatt die Sprache weg, so dermaßen vor den Kopf gestoßen fühlte er sich. Die Frau hatte doch eindeutig einen an der Klatsche! Die war schlimmer, als jede Krankheit der Welt und schwerer von der Backe zu kriegen als sonst irgendein Material. Hartnäckiger als Kaugummi unter den Fußsohlen und dabei noch so unglaublich dreist!
 

"Du hast WAS?!!", fuhr er nach zwei Sekunden bleierner Stille wutentbrannt auf und hätte der Orangehaarigen am liebsten den Hals umgedreht.

"Ach komm schon, jetzt tu nicht so", meinte sein Gegenüber leicht genervt und verdrehte die Augen.

"Weißt du was, Nami?! Du hast keinen blassen Schimmer!!", fauchte der Grünhaarige, bevor er ihr ruckartig den Rücken zuwandte und aus dem Raum herausstürzte.
 

Vielleicht konnte er sie ja noch auf dem Parkplatz abfangen und die Sache aus der Welt schaffen.
 

Laut krachend ließ er die Tür hinter sich zufallen und schlängelte sich durch die anderen Mitarbeiter hindurch, bis ihn jemand an der Schulter packte.
 

"Zorro, wo willst'n hin?", fragte Saga ihn angestrengt und ihm schlug eine von Wiskey geschwängerte Luftwolke entgegen, die ihn für einen Moment benebelte. "Keine Zeit!", fauchte er dann, kämpfte sich weiter und stieß die Tür nach draußen auf.
 

= = =
 

Kaum hatte Dutch den Zündschlüssel rumgedreht, schrillte das Funkgerät im Dienstwagen auf.

"Hier Zentrale. Jemand in der Nähe der Ecke 34?" Es war Mollys Stimme, die durch das Funkgerät kam. Ihre Nachtschicht machte sich an ihrer Stimme langsam bemerkbar. Sie klang unglaublich geschafft, aber sie war taff. Würde sie schon hinbekommen.
 

"Da brauch wohl jemand ganz dringend einen Kaffee!", meinte Dutch und ließ Tashigi ans Funkgerät. Diese rieb sich leicht genervt über die Stirn, nahm dann aber das Gerät in die Hand. "Hier Wagen 20-11. Was gibt's?"

"Ziemlich heftige Schlägerei. Kümmert euch drum. Ich schick euch noch Verstärkung rüber."

"Mach das, danke." Damit steckte die junge Frau das Gerät wieder in den Halter zurück.
 

"Also dann!" Drei Sekunden später schrillte schon die Polizeisirene und der Wagen fuhr los. Das konnte mal wieder heiter werden. Gut, dass Dutch dabei war.
 

= = =
 

Zorro wetzte gerade über den Parkplatz und hielt Ausschau nach einem Polizeiwagen, dann schrillte irgendwo recht von ihm die Polizeisirene los und das Suchen wurde überflüssig.

Das Rennen übrigens auch, denn den Wagen würde er wohl so schnell nicht mehr einholen.
 

Fluchend blieb er stehen und sah unwillig dabei zu, wie der Wagen und somit auch Tashigi aus seinem Blickfeld verschwand. Soviel zum Thema "die Sache aus der Welt schaffen". Das würde wohl oder übel warten müssen, auch wenn ihm das total gegen den Strich ging.
 

= = =
 

Sichtlich angepisst und in ihren eigenen Gedankengängen versunken sah Tash auf ihre Fingernägel, bevor sie anfing, an ihnen herumzupiddeln. Dann fiel ihr Blick kurz auf ihren Verlobungsring und wieder zurück auf ihre Fingernägel. Nein...so schnell würde sie sich nicht mehr auf einen Mann einlassen, das stand fest. Nicht so wie Lorenor, der anscheinend sein Aussehen voll und ganz ausnutzte. Und so, wie es schien, war selbst Nami schon auf ihn reingefallen...oder fiel sie immer noch bewusst auf ihn rein? Vielleicht hatte Lorenor deswegen kein einzieges Wort über Nami verloren.
 

Wie aus dem Nichts war Tashigi wieder auf den Boden der Realität, was daran lag, dass Dutch ihr laut ins Ohr schnippste.

"Mein Gott, Mädchen! Ich rede jetzt schon fünf Minuten auf dich ein. Komm wieder zur Sache, sonst muss ich Meldung bei Smoker machen - und darauf hab ich keine Lust."

"Eh...Ist gut, sorry...", gab sie kleinlaut von sich und versuchte, sich so weit wie möglich zu konzentrieren.
 

= = =
 

Erst um drei Uhr leerte sich das Palace soweit, dass sie auch die letzten Freunde der Nacht verscheuchen und getrost Feierabend machen konnten. Zorros Laune hatte sich noch nicht im Geringsten gebessert und Nami ging er soweit es möglich war aus dem Weg, bevor er noch auf dumme Gedanken kam und sich die Frau noch einmal schnappte, um ihr die Schwachsinnsideen herauszuschütteln. Würde wahrscheinlich sowieso nicht funktionieren und außerdem hatte er auch schon bessere Einfälle gehabt.
 

Während er seine Jacke einsammelte und einen kurzen Blick auf sein Handy warf - Tashigi hatte sich noch nicht gemeldet, war ja auch nicht zu erwarten gewesen - tippte Nojiko ihm vorsichtig auf die Schulter.
 

"Soll ich dich noch mitnehmen?", hakte sie nach. Vorhin hatte Nami ihr in allen Einzelheiten und mit wüsten Beschimpfungen erzählt, was vorgefallen war und sie bezweifelte, dass der Grünhaarige noch im selben Wagen mit ihrer kleinen Schwester fahren wollte, aber sie würde ihn sicherlich nicht ohne weiteres stehen lassen.
 

Der Moderator schüttelte den Kopf. "Bloß nicht. Außer du stehst auf Mord und Totschlag."

Sie lachte leise. "Und wie kommst du nach Hause?"

Zorro zuckte mit den Schultern. "Ich ruf mir ein Taxi. Muss eh' noch was erledigen", erklärte er schulterzuckend und lehnte sich gegen seinen Spind, während er darüber nachdachte, ob er Tashigi noch eine SMS schreiben sollte. Aber würde das was bringen?
 

Seufzend verwarf er den Gedanken schließlich, aber während er draußen auf das Taxi wartete, den Kragen gegen den kalten Wind hochgeklappt, überlegte er sich trotzdem, was er schreiben könnte, wenn er es denn tun würde.

Aber alles, was ihm in den Sinn kam, hörte sich blöd an und ganz so, als ob Nami eigentlich recht hatte. Seufzend fuhr er sich durch das Haar, lehnte sich gegen eine der Straßenlaternen und tippte nun doch eine kurze Nachricht ins Handy.
 

'Danke noch mal für das Foto. Damit hast du mir das Leben gerettet. Muss mal mit dir reden. Meld dich. Schönen Feierabend! Zorro.'
 

Ja, wenn er persönlich mit ihr redete, konnte er ihr vermutlich alles erklären - auch wenn's da eigentlich nicht viel zu erklären gab. Gut, dann war er vielleicht eher der Typ für One Night Stands, aber das hieß ja noch lange nicht, dass es bei ihr dasselbe war. War es nämlich mit Sicherheit nicht.
 

Zorro behielt das Handy in der Hand, in der Hoffnung, eine Antwort zu erhalten, bis das Taxi kam. Seufzend ließ er sich dann auf den Beifahrersitz fallen, gab die Adresse seiner Eltern an und lehnte sich zurück.
 

Doch auch auf der Fahrt antwortete sie ihm nicht. Das konnte zwei Möglichkeiten haben: entweder, sie war zu beschäftigt und hatte gar nicht bemerkt, dass er ihr geschrieben hatte oder aber - und diese Möglichkeit gefiel ihm ganz und gar nicht - sie hatte Namis Worten Glauben geschenkt und hasste ihn nun.
 

Dabei hatte er ja noch nicht mal irgendwas verbrochen.
 

= = =
 

Müde fuhr sich Tashigi über die Augen, saß etwas auf der Motorhaube des Wagens und wartete auf Dutch, der gerade hastig die Straße überquerte, bewaffnet mit jeweils einem Kaffebecher in jeder Hand. Langsam bekam Tashigi auch noch Hunger, aber so spät, beziehungsweise früh, wollte sie einfach nichts mehr essen.

"Hier, dein Kaffee." Ihr dunkelhäutiger Kollege lehnte sich neben sie gegen den Wagen, hielt ihr das warme Gesöff unter die Nase und sah auf die Uhr.

"Danke...", murmelte Tashigi, nahm diesen entgegen und legte beine Hände um den Becher, um wenigstens ein bisschen Wärme abzwacken zu können. Die restliche Schicht war einfach nur Horror für sie gewesen. Sie war einfach nicht bei der Sache.
 

Nachdem ihr Handy in ihrer Hosentasche anfing zu klingeln, und sie die SMS las, schmiss sie dieses genervt durch das offene Fenster auf ihren Sitz, setzte sich wieder richtig auf die Haube und schlürfte etwas von ihrem Kaffee.
 

Dutch hakte nicht nach. Er wollte, dass sie es von sich aus erzählte. Alles aus der Nase ziehen war nun mal nicht seine Art, was Tashigi nur gut hieß. Erst nach knapp zwei Minuten des Schweigens wurde es ihr zu still. "Nur gut, dass du nicht so ein schwanzgesteuerter Egoist bist."

Dutch lachte rau. "Wie kommst du denn jetzt auf den Müll?"
 

Tashigi starrte nachdenklich Löcher in den Asphalt vor ihren Füßen, setzte nochmal den Becher an die Lippen, ließ es dann aber doch lieber bleiben.

"Dieser verdammte Mistkerl treibt mich in den Wahnsinn! Er war nur so nett zu mir, weil er mich flachlegen wollte."
 

Vielleicht war er ja immer noch sauer auf sie, weil sie ihn damals verhaftet hatte. Es würde sogar irgendwo Sinn machen. So 'ne Art Rache-Sex. War ja klar...niemand würde so nett zu ihr sein, nachdem sie ihn verhaftet hatte.
 

"Wer? Der Grünschopf aus'm Palace?!" Wieder musste Dutch leise lachen. "Ich glaube er ist ein ganz netter Kerl."
 

Wieder den Becher an den Lippen haftend sah sie zum Geschäft gegenüber und grübelte weiter vor sich hin.

"Ja, viel zu nett...", murmelte sie und trank einen tiefen Schluck aus dem Becher.

"Ich weiß zwar nicht wie du auf diese Idee gekommen bist oder wer dir das eingeredet hat, aber ich würde nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Mach deine eigenen Erfahrungen. Und wenn er dir wirklich an die Wäsche will, erschießt du ihn einfach", schlug ihr Kollege schließlich vor. Tashigi lachte. Genauso ein Witzbold wie Drake. Aber wahrscheinlich hatte er Recht.
 

Vielleicht hatte sie sich einfach nur was einreden lassen. Sollte er doch mit Nami das Bett teilen oder was auch immer...ausnutzen lassen würde sie sich nicht, soviel stand fest.

"Du schaffst mich...", gestand sie grinsend, fischte ihr Handy vom Rücksitz und fing an, seine SMS zu beantworten.
 

'Danke, wünsch ich dir auch. Und was das Reden angeht...mach dir darüber keine Gedanken.
 

Tash'
 

= = =
 

Er hatte dem Fahrer gerade ein saftiges Trinkgeld in die Hand gedrückt, als sein Handy losplärrte. SHEZÄÄÄÄM!
 

Während das Taxi davonbrauste, überlegte er einige Sekunden, ob er ihre Antwort tatsächlich wissen wollte. Immerhin konnte sie ihm so ziemlich alles an den Kopf knallen, und mit dem meisten würde sie wahrscheinlich sogar Recht haben. Aber eben nicht in diesem einen Punkt. Am liebsten hätte er Nami immer noch erwürgt.

Schließlich siegte jedoch die Neugierde, er las die SMS und ihm viel ein ganzes Gebirge vom Herzen. Anscheinend gab sie doch nicht viel auf Namis Worte, und das war mehr, als er hatte hoffen können. Trotzdem würde er es ihr bei nächster Gelegenheit erklären. Aber für jetzt reichte es.
 

'Mach ich aber. Nami mag zwar in gewissen Punkten recht gehabt haben, aber nicht, was dich angeht. Lust, später mit zum Dreh zu kommen? Zorro'
 

Er hatte die SMS gesendet, bevor er näher darüber nachgedacht hatte, aber eigentlich war er ganz zufrieden damit. Falls sie zusagte, fanden sie bestimmt auch Zeit, in Ruhe darüber zu reden.

Dann stopfte er das Handy in seine Hosentasche und begann damit, seine Eltern aus dem Schlaf zu klingeln, in dem er die Türklingel gedrückt hielt.
 

= = =
 

Zufrieden grinste Dutch in sich hinein. So sollte das sein... Und er wusste, dass Tashigi einsehen würde, dass sie zu voreilig reagiert hatte.

"Tja ja... wenn jemand sagt, dass der Film, der dich interessiert, scheiße ist, lässt du dich immerhin auch nicht bequatschen. Du musst dich schon selbst davon überzeugen."

"Recht haste...", lächelte Tashigi nur und leerte ihren halben Becher, als wieder ihr Handy anfing zu klingeln. Sie las die SMS und schmunzelte.
 

Nun gut, er interessierte sich nicht für sie. War ihr nur Recht. Aber was sollte das auch groß für einen Sinn machen, mit ihr ins Bett zu springen, wenn er doch Nami hatte? Innerlich seufzte sie. Sie hatte es geahnt. Nami war einfach viel eher seine Kragenweite, als sie es war.
 

'Mal sehen... ich muss erst mal ausschlafen. Vielleicht bis nachher. Mach dir noch 'nen schönen Abend.'
 

= = =
 

Er ließ den kleinen Knopf, der das ohrenbetäubende Klingeln in seinem Elternhaus auslöste, erst los, als sein Vater im Bademantel und mit einem Küchenmesser in der Hand die Tür aufriss, die Haare in alle Richtungen abstehend, und ihn perplex anstarrte.

Zorro blickte unbeeindruckt auf die Klinge in der Hand seines Vaters. "Auf die Schnelle nicht mehr an die Dienstwaffe gekommen?", fragte er unschuldig, klopfte ihm zur Begrüßung auf die Schulter und schob sich in den dunklen Flur hinein.
 

Keiji murmelte einige halblaute Flüche vor sich hin, fuhr sich mit der freien Hand durch das Gesicht und ließ schließlich das Messer in einer Tasche seines Bademantels gleiten, bevor er das Licht anknipste. Einen Moment lang blinzelten sowohl Vater als auch Sohn gegen das helle Licht an, dann schob sich eine dritte Person ins Bild. Zorros Mutter Miyu tapste barfuß und mit wirren Haaren die Treppen hinunter.
 

"Hallo Schätzchen! Kommst du grade von der Arbeit? Ich schütte Kaffee auf und mach dir was zu Essen", beschloss sie, als wäre es das alltäglichste der Welt, dass ihr erwachsener Sohn nachts um halb vier im Haus auftauchte.

"Kaffee klingt super. Siehst du, so begrüßt man seinen Sohn!", tadelte der Grünhaarige seinen Vater, der bloß ein leises Knurren von sich gab. Das familiäre Trio wanderte in Richtung Küche, während Zorro flink Tashigi antwortete ('Geht klar. Du dir auch') und Sanji per SMS mitteilte, dass er ihn nachher bei seinen Eltern abholen sollte.
 

Keine fünf Minuten gaben die beiden Männer eine eher schweigsame Frühstücksgesellschaft ab, während Miyu elegant zwischen den Küchenschränken hin- und herglitt und mit wenigen Handgriffen ein plumpes Mahl für ihren Sohn zauberte. Dabei redete sie vor sich hin, ohne darauf zu achten, ob ihr auch jemand zuhörte.

Über ihren neuen Ingwertee, der hervorragend bei Bauchschmerzen helfen sollte, über das neue Buch, dass sie angefangen hatte, über die alte Nachbarin Mary Jones, die vorgestern gestorben war, kurzum: über alle unwichtigen Themen der Weltgeschichte.
 

Keiji vertiefte sich schlaftrunken in seine Zeitung und brummelte irgendwas in der Richtung, dass er ohnehin in wenigen Stunden hätte aufstehen müssen. Zorro spielte mit dem Umschlag in den Händen herum, aber erst, als Miyu ihm die erste Tasse Kaffee vor die Nase setzte, gab er die gute Nachricht preis.

"Matt sitzt in der Ausnüchterungszelle. Und wir haben ein Polizeifoto, wo er mit seiner Affäre zu sehen ist. Vielleicht könnt ihr ja noch einmal mit Aya reden. Euch glaubt sie eher als mir."
 

Ein paar Sekunden lang waren seine Eltern sprachlos, dann riss sich Keiji das Foto unter die Nase und während er frohlockte, dass sie endlich einen Beweis hatten, der nicht zu fälschen war, vollendete Miyu ihr Werk und schob Zorro sein Frühstück vor die Nase.

"Sag mal, Sohnemann, wo hast du das Foto eigentlich her?"
 

"Tashigi", erklärte Zorro knapp und mit vollem Mund, und er wusste, dass sein Vater nicht sauer sein würde, weil die Polizistin diese Dienstvorschrift zu ihren Gunsten gebrochen hatte. Er behielt Recht.
 

= = =
 

Müde streckte Tashigi ihre Arme von sich und unterdrückte ein herzhaftes Gähnen.

Wie sie die Schichtarbeit hasste. Man musste immer und jederzeit in Bereitschaft sein. Nicht mehr lange und die Jungs von der Frühschicht mussten ihren Dienst antreten. Dann konnten die sich mit dem fluchenden Matthew auseinander setzen. Apropos... Sie musste noch den Brief loswerden. Scheiß auf Post. Sonst kam der Idiot noch auf den Gedanken, den Brief abzufangen.
 

Dutch stellte sich wieder ordentlich auf und klopfte Tashigi auf die Schulter. "Komm... Wir sind für heute fertig."

Erleichtert nickte Tash, rappelte sich ebenfalls auf, öffnete die Tür und ließ sich dann auf den Beifahrersitz fallen, bevor sie wieder die Wagentür zufallen ließ. Endlich ging's nach Hause.

Zwar war der Weg zum Revier nicht sonderlich weit, dennoch kam ihr jede Minute unendlich lang vor. Das lag wohl an der verdammten Müdigkeit.
 

"Soll ich dich nach Hause fahren?" In diesen Zustand wollte er seine Kollegin nicht ans Steuer lassen, das war ihm zu unsicher, aber Tashigi winkte nur ab. "Lass mal, ich muss noch was erledigen...", lächelte Tashigi nur leicht und fächerte sich mit dem Kuvert Luft zu.
 

Ein paar Minuten später stieg jeder von ihnen in seinen eigenen Wagen. Dutch war noch so freundlich Molly einen Kaffee zu bringen, während Tashigi sich auf den Weg machte und letztendlich vor dem Haus von Lorenor's Schwester stehen blieb. Es war einfach besser, wenn seine Schwester so schnell wie möglich einsah, was für ein Mistkerl ihr Mann war. Je früher, desto besser. Da kam es einfach auf jede Stunde an.

Schließlich landete der Brief im Türschlitz und die müde Polizistin machte sich auf den Weg nach Hause.
 

= = =
 

Geschafft stülpte Tashigi sich die Schuhe von den Fersen, ließ diese auf den Weg zum Schlafzimmer einfach liegen und warf ihre Jacke daneben.

Totmüde fiel die Polizistin in ihr Bett. Sie hatte es noch nicht mal geschafft, sich ihr Sweatshirt und die Polizeihose aus- und ihre Schlafklamotten anzuziehen. Einfach nur noch schlafen. Sie brauchte keine fünf Minuten, bis sie eingeschlafen war. Der Tag war einfach zu viel und die Nachtschicht einfach nur Horror gewesen. Auf wie viele Betrunkene sie eingeredet hatte, hatte sie nicht mitgezählt. Und auch die Schlägerei war nicht gerade lasch gewesen.
 

Musste man immer erst die Knarre ziehen, und einen Warnschuss abgeben, damit solche Idioten endlich mal wieder zu Vernunft kamen?
 

Mit einem Seufzen vergrub sie ihr Gesicht tiefer ins Kissen und träumte vor sich hin.
 

= = =
 

Nach ein paar Tassen Kaffee kämpften Vater und Sohn schließlich um die Dusche, wobei Alter schließlich vor Schönheit ging und Zorro beschloss, es sich auf der Couch noch ein wenig gemütlich zu machen, bis Sanji irgendwann hier eintrudelte.
 

Er hätte natürlich auch in sein altes Zimmer gehen können, dass seine Eltern bis zum heutigen Tage noch nicht verändert hatten (auch wenn Keiji immer wieder versuchte, seine Frau zu überreden, einen Fitnessraum daraus zu machen), aber er zog die Couch vor. Er hatte keine große Lust, unter Postern und alten Klamotten zu schlafen.
 

Als Keiji wieder aus der Dusche kam, war sein Sohn längst eingeschlafen, alle viere von sich gestreckt und den Kopf im Nacken gelegt.

Keiji schmunzelte leicht, während er sich mit einem Handtuch die Haare trocken rubbelte. Sein Sohn war schon so eine Klasse für sich.
 

Vor ein paar Jahren hätte er es noch nicht für möglich gehalten, dass sein jüngster Spross sein Leben tatsächlich mal alleine auf die Reihe kriegen würde. Eine Katastrophe hatte die nächste gejagt, bis er schließlich mit seinem Latein am Ende gewesen war und ihn vor die Tür gesetzt hatte.
 

Und wenn man ihn sich heute ansah...zwar hatte er sich charakterlich nicht wirklich geändert, aber er arbeitete rund um die Uhr, so konsequent, wie er es ihm nie zugetraut hätte. Stolz lächelte er auf ihn herab, nahm sich eine Decke und legte sie über ihn, bevor er sich zu seiner Frau in die Küche gesellte.
 

= = =
 

Um sieben Uhr klingelte es erneut an der Tür.
 

Keiji war bereits zur Arbeit aufgebrochen und Zorro schlief noch immer den Schlaf der Gerechten, also lag es an Miyu, Sanji die Tür zu öffnen, der für sie bereits wie ein zweiter Sohn war. "Komm rein! Kann ich dir einen Tee anbieten?"

Sanji hatte sowieso nie verstanden, warum Zorro sich früher immer gegen seine Eltern aufgelehnt hatte - er genoss es jedenfalls, bei einer Tasse Tee in der Küche zu sitzen und Miyu zuzuhören, während sie ihm von den neuesten Naturkundeheilpraktiken erzählte. Das ein oder andere Rezept ließ er sich manchmal sogar mitgeben, um es selbst auszuprobieren, und er war immer wieder überrascht, wenn es funktionierte.
 

Aber irgendwann wurde es Zeit, Zorro aus seinem komatösen Tiefschlaf zu wecken. Keine leichte Aufgabe.
 

"Hey, du Penner. Aufstehen, die Arbeit ruft", verkündete er, während er sich ans Fußende der Couch sinken ließ und sich zurücklehnte. Keine Reaktion. Hatte er aber auch nicht erwartet.
 

"Hörst du mich?", fragte er der Sicherheit halber, packte den grünen Haarschopf seines besten Freundes und zog dessen Kopf etwas in die Höhe. Seine Augen öffneten sich einen Schlitz weit. "Entweder du lässt mich los oder ich mach dich kalt", drohte der Grünhaarige nuschelnd und klang dabei nicht sonderlich überzeugend.

"Entweder du stehst auf oder ich schleife dich nackt zur Arbeit", gab der Koch unbeeindruckt zurück und ließ Zorros Kopf zurück auf die Lehne fallen.
 

"Klingt total verlockend", brummte der Moderator unbeeindruckt zurück, rollte sich auf die Seite, zog sich die Decke - wo kam die eigentlich so plötzlich her? - über den Kopf und suchte sein Heil im Schlaf. Bis gerade eben war es doch noch so schön gewesen. Warum musste Sanji ihm eigentlich immer alles kaputt machen?!
 

"Sag mal, wie geht's eigentlich deinen Kronjuwelen? Ich könnte mit Leichtigkeit sämtliche Fortschritte wieder zu Nichte machen...", überlegte Sanji halblaut und unerbittlich.

Zorro stöhnte entnervt, hievte sich in die Senkrechte und stützte sich auf die Ellbogen, um halbwegs aufgerichtet sitzen zu bleiben. "Das ist dein voller Ernst, oder? Du ziehst die Mission 'Zorro in den Wahnsinn treiben' wirklich durch?"

"Hast du jemals daran gezweifelt, mein junger Freund?", gab Sanji lächelnd zurück, tätschelte ihm die Wangen ein wenig zu grob und stieß ihn hart gegen die Schulter. "Aufstehen! In zwei Minuten will ich dich spätestens in der Küche sehen und alles über das Foto hören!", rief er über die Schulter, während er das Wohnzimmer wieder verließ und den Grünhaarigen ein wenig Zeit gab, aufzuwachen.
 

= = =
 

Alle Gliedmaßen von sich gestreckt rollte sich Tashigi auf den Bauch, den Kopf etwas schief liegend, damit sie nicht erstickte. Sie hatte es noch nicht mal geschafft, die Rollläden runter zu lassen, um in Ruhe ausschlafen zu können. Stattdessen schien nun die Sonne penetrant nervig und grell in ihr Schlafzimmer.

"Scheiß Sonne...", murrte die Polizistin müde, legte sich ein Kissen auf den Kopf und ließ erschöpft den Arm wieder fallen, der daraufhin aus dem Bett baumelte.
 

Eine Weile lang wälzte sich Tashigi unruhig von einer Seite auf die andere und versuchte, wieder einzuschlafen, wobei die Sonne sie gnadenlos strahlend anlächelte und genau dieses Vorhaben unmöglich machte. Verdammt noch mal! Warum hatte sie daran nicht gedacht?!

"Nervensäge...", schimpfte Tashigi nur in Richtung Fenster und rappelte sich dann widerwillig auf. Kurz griff sie nach ihrem Wecker, hielt sich das Ding so nah an das Gesicht, damit sie es anständig lesen konnte. Ohne Brille war sie ein regelrechter Maulwurf. Seufzend ließ sie sowohl den Wecker, als auch sich wieder fallen. Arschlecken! So früh stieg sie doch nicht aus dem Bett.
 

= = =
 

Im Endeffekt benötigte Zorro zwanzig Minuten, bis er sich dazu imstande war, sich seiner Mutter und Sanji gleichzeitig zu stellen, was eine Herausforderung sondergleichen war, die er ohne Kaffee unmöglich überstehen konnte.
 

Aber statt Kaffee gab es nur Tee, und dann auch noch eine Kräutermischung aus der eigenen Herstellung seiner Mutter, von der Sanji ganz begeistert war. Brummig gestimmt ließ sich der Grünhaarige am Küchentisch nieder und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob seine Mutter sich vielleicht wünschte, den Koch zum Schwiegersohn zu haben. Das allerdings würde voraussetzen dass sie beide schwul waren, und soweit würde es ganz bestimmt nicht kommen. Jedenfalls nicht bei ihm, dem Blonden traute er alles zu.
 

"Also? Wie war das mit dem Foto?", hakte Sanji interessiert nach, während er einen Schluck von seinem Tee nahm.

"Tashigi kam, sah und siegte. Haushoch", erläuterte Zorro kurz angebunden und zog sein Handy aus der Hosentasche. Ob sie schon wach war? Fragen würde schon nicht schaden.
 

'Fahren in 'ner halben Stunde los. Sollen wir dich mitnehmen oder fröhnst du noch dem Schlaf der Rächer? :D'
 

Er schickte die Nachricht ab und schmunzelte in sich hinein, während Sanji ihn aus den Augenwinkeln beobachtete.

"Und sonst?", hakte er dann total unauffällig nach und Zorros Miene verfinsterte sich sichtlich. "Und sonst hat Nami ihr erzählt, was für ein Arschloch ich doch bin."

"Und das bist natürlich nicht, weil...?"

"...ich dich bisher noch leben gelassen habe. Kann sich aber auch ganz schnell ändern!!"
 

= = =
 

Brummend sah Tashigi an die Decke, gähnte einmal herzhaft und sah wieder auf die Uhr. Okay, die Jungs von der Frühschicht hatten sich bestimmt schon um das Problem 'Arschloch in der Ausnüchterungszelle' gekümmert. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit bis...
 

Das Handy schrillte auf.
 

Es wunderte Tashigi nicht im geringsten, dass Smoker's Name auf dem Display erschien. Soviel zum Thema: 'Frage der Zeit'.

Tashigi hob ab. "Morgen Chief...", murmelte sie müde, fuhr sich fahrig über das Gesicht und wappnete sich innerlich schon gegen eine Standpauke.
 

"VERDAMMTE SCHEIßE! Tashigi, kannst du mir mal erklären, warum ein nüchterner Mann in unserer Zelle gesperrt war?"
 

Leise seufzend legte sich die junge Frau eine Antwort zurecht. "Er war... ziemlich aufmüpfig."

"Was soll ich unter aufmüpfig verstehen?!"

"Beamtenbeleidigung..."
 

Smoker schwieg. Er wusste genau, dass Tashigi so was sonst nie tat. Und das sie es getan hatte, erklärte nur, was für ein Mistkerl bei ihnen im Revier hockte. "Okay, schlaf weiter. Wir sehen uns heute Abend..."

Tashigi hörte am anderen Ende der Leitung ein lautes Fluchen a lá 'HOLT MIT DAS ARSCHLOCH AUS DER ZELLE, DAMIT ICH IHM DAS GESICHT EINTRETEN KANN!!!'. Lachend verabschiedete sich Tashigi und legte auf. Schlafen konnte sie nun wirklich nicht mehr.
 

Unmittelbar danach ertönte erneut schrill ihr Handy. Sie brauchte ganz dringend ein neuen Klingelton, sonst würde sie irgendwann noch mal daran verenden.

Mit angezogenen Augenbrauen griff sie nach dem Telefon und las die SMS. War er verrückt geworden? So früh und schon so munter! Dass er eben nicht munter war konnte sie ja nicht wissen.
 

'Könnt ja vorbei kommen. Ob ich da schon startklar bin weiß ich nicht. Ich beeil mich!'
 

Mist! Sie musste noch ganz dringend duschen. Schnell schwang sich Tashigi aus dem Bett, wobei sie sich mit dem Fuß in der Decke verhedderte, unsanft fiel, tief genervt aufstöhnte und mit den Fingern kurz auf dem Boden rumtrommelte. Tollpatsch bleibt Tollpatsch!
 

= = =
 

"Also, Zorro! Man droht seinen Freunden doch nicht damit, sie umzubringen", tadelte seine Mutter ihn energisch, während sie ihm eine Tasse Tee unter die Nase schob. Kurz schnüffelte er daran und schob ihn dann so weit von sich weg wie nur irgend möglich. "Ich hab ja nie behauptet, er wäre ein Freund von mir. Das redet er sich bloß selbst ein, weil er sonst keinen hat", gab er knapp zurück und rutschte von seinem Stuhl herunter. Sanji stellte ihm zur Rache ein Bein, sodass er geradewegs auf die Nase knallte.
 

Während er also bäuchlings auf den kalten Kacheln lag, schrillte sein Handy los. SHEZÄÄÄÄM!!!
 

"Ich kann deinen bescheuerten Spruch bald echt nicht mehr hören", murmelte Sanji, bevor er nach dem Handy griff, das noch immer auf dem Küchentisch lag. Ungefragt las er Tashigis Antwort und runzelte überrascht die Stirn. Dann grinste er und kippelte leicht nach hinten. "Ach, wir holen sie ab? Dann scheint sie Nami's Worte ja doch nicht so ernst genommen zu haben. Bahnt sich da etwa was an?"

"Wenn du deine Beerdigung meinst, sehe ich der Zukunft positiv entgegen!", raunzte der Grünhaarige und rappelte sich wieder auf die Beine.

"Da muss ich dich enttäuschen."

"Dann geh ich mich unter der Dusche ertränken...", murmelte der Grünhaarige und machte Anstalten, die Küche zu verlassen. "Beeil dich!", rief Sanji ihm ungeachtet nach.
 

"Ja, ich spul den Film meines Lebens vor, vielleicht geht's dann schneller!!", blaffte Zorro über die Schulter zurück.
 

= = =
 

Ausgerüstet mit frischen Klamotten aus ihrem Kleiderschrank verschwand Tashigi im Bad, zog sich das Shirt über den Kopf und grübelte etwas vor sich hin, während sie sich weiter auszog.
 

Hatte Nami sie gestern vor Lorenor gewarnt, weil die beiden wirklich so was wie eine Zweckbeziehung hatten? Wenn ja, warum hatte Lorenor nicht Nami gefragt, ob sie mit zur GamesCom kam? Oder nahm er sie tatsächlich aus dem Grund mit, ihr näher zu kommen? Nein, das hatte Lorenor bestritten...
 

Auch wenn sie ihre eigenen Erfahrungen machen wollte, vielleicht war es trotzdem nicht so verkehrt, etwas Abstand zu nehmen.

Nachdenklich stieg Tashigi unter die Dusche und griff nach der Shampooflasche.
 

= = =
 

Während er unter der Dusche seiner Eltern stand, fiel ihm einmal mehr auf, wie geradezu himmlisch es doch war, Ruhe zu haben. Es wurde ganz eindeutig Zeit, seine eigenen vier Wände wieder auf Vordermann zu bringen, denn ansonsten würde Sanji es wohl wirklich noch schaffen, ihn zur Weißglut zu treiben.
 

Dann schweiften seine Gedanken wieder in andere Gebiete ab und kurz fragte er sich, ob Tashigi Nami's Worte wirklich so auf die leichte Schulter nahm und wie er eigentlich zu der ganzen Sache stand.
 

Okay, die Beziehungen, an denen er sich bisher versucht hatte, waren wirklich früher oder später immer gescheitert - einerseits, weil er wirklich wenig Zeit für eine Beziehung erübrigen konnte, zweitens, weil sämtliche Mädels mit seiner Art einfach nicht klar kamen. Irgendwann hatte er eben die Hoffnung verloren und sich auf One Night Stands beschränkt, aber war das ein Verbrechen?
 

Bei Tashigi hatte er es nicht darauf abgesehen, das war ihm vollkommen klar. Aber wenn er ihr das so erklären würde, würde sie ihm nach Namis Aufklärungsversuch wahrscheinlich ohnehin nicht mehr glauben.
 

Frustriert stellte er das Wasser schließlich aus und warf einen kurzen Blick in den Spiegel. Er sah ein wenig übernächtigt aus, aber das war vermutlich auch kein Wunder und Vivi würde ihn schon putzmunter schminken.

Aber das mit Tashigi ließ ihm keine Ruhe. Er fragte sich, was sie wohl über ihn denken mochte.

Wahrscheinlich hielt sie ihn für einen cholerischen, gewalttätigen, chauvinistischen, eingebildeten Bastard, und er konnte es ihr nicht einmal sonderlich verübeln. Die Frage war nur, wie er ihre Meinung ändern konnte.

Und die andere Frage war, warum er das überhaupt so dringend wollte.
 

Die Antwort war simpel, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte.
 

Bisher war ihm noch niemand begegnet, der auch nur ansatzweise wie Tashigi war. Sie war etwas Besonderes, ganz im positiven Sinne. Bei ihr konnte er abschalten und alles vergessen, was ihn störte oder Probleme bereitete. Sie schaffte es spielend, seine schlechte Laune zu vertreiben.

Kurz und bündig: er war bis über beide Ohren verknallt, und damit hatte er nicht die geringste Erfahrung.
 

Diese Erleuchtung verbesserte seine Laune jedoch nicht im Geringsten.
 

Zum einen, weil ihm das auch nicht weiter half, zum zweiten, weil er damit automatisch seinem Vater und Sanji Recht gab und zum dritten, weil...ja, verflucht, was sollte er denn jetzt machen?! Denn selbst wenn sie ihm abkaufte, dass er gar nicht so ein riesen Arschloch war und es wirklich ernst meinte, hieß das noch lange nicht, dass sie sich auch darauf einlassen würde, dasselbe wollte.

Manchmal war das Leben echt unfair, aber damit hatte er ja bereits Erfahrung gemacht.
 

= = =
 

Seufzend strich sie sich die nassen Haarsträhnen, die an ihrer Stirn klebten, zurück und war damit beschäftigt sich die Lution auszuwaschen. Wieder schwirrten ihre Gedanken in die Richtung, die sie nicht wollte. Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, aber es ergab sich immer wieder. Nami's Worte schlichen sich immer lauter in ihren Kopf.
 

Warum zum Henker war er nur so unfassbar nett zu ihr? Und das trotz des echt miesen Starts? Wirklich nur aus Rache? Weil er sie für eine Nacht haben wollte? Oder wollte er wirklich eine Freundschaft mit ihr? Sie wollte auf jeden Fall eine. Er schaffte es spielend sie zum Lachen zu bringen und sowas brauchte sie einfach. Genauso wie Sanji und Ace. Eine Art Clique, mit der sie rumblödeln konnte...war das echt so schwer, richtig gute Freunde zu finden? Klar, auch Freundschaften mussten sich aufbauen, aber die Jungs waren momentan das Einzige, was sie außerhalb des Jobs hatte.
 

Schnell drehte Tashigi den Wasserhahn zu und stieg aus der Dusche. Blind ertastete sie eines ihrer Handtücher, womit sie sich provisorisch abtrocknete, nach ihrem Bademantel griff und sich in diesen kuschelte. Die Dusche tat echt gut, jetzt war sie wenigstens 100%-ig wach.
 

Hastig kramte sie ihren Fön aus dem Schrank und fönte sich ihre kurzen Haare so schnell sie konnte. Sie hatte nicht mehr viel Zeit und dass die Jungs zu spät zur Arbeit kamen, wollte sie nun auch nicht.

Schließlich verstummte der Fön, legte diesen bei Seite und zog sich endlich an, auch wenn der Bademantel viel zu kuschelig war. Aber sie konnte ja schlecht mir Bademantel auf die Straße gehen.
 

Nachdem sich Tashigi eines ihrer Muskelshirts übergezogen hatte, folgte ihre Brille. Kurz sah sie in den Spiegel und hielt in ihrer Bewegung inne, nahm nach einigen Sekunden die Brille wieder ab und sah auf diese.

Sie war einfach nur eine dusselige Brillenschlange... Natürlich würde er es nicht ernst mit ihr meinen. Wenigstens auf eine Freundschaft würde sie bestehen. Schnell setzte sie sich die Brille wieder auf die Nase und strich sich nochmal den langen Pony zurück. Dann verließ sie das Badezimmer.
 

= = =
 

"Na? Das Duschen überlebt?", begrüßte Sanji ihn spöttisch, als er wieder in die Küche trabte und erleichtert bemerkte, dass seine Mutter in der Zwischenzeit Kaffee aufgeschüttet hatte.

"Nee, Ausbruch der Zombieapokalypse", meinte der Grünhaarige knapp, bevor er hastig eine Tasse Kaffee herunterstürzte und seine paar Sachen zusammen sammelte.

"Na, von der Haarfarbe passt's."
 

Zorro warf ihm einen vernichtenden Blick zu, gab seiner Mutter zum Abschied einen kurzen Kuss auf die Wange und packte seinen besten Freund dann umstandslos an der Schulter, um ihn zum Aufbruch zu bewegen.
 

Etwas irritiert stolperte Sanji dem Grünhaarigen nach, aber erst als sie im Wagen saßen, kam er dazu, auch mal was zu sagen.

"Meine Fresse, deine Stimmung ist mal wieder am Erdkern, kann das sein?"

"Gibt's was Tieferes? Wenn ja, kannste das nehmen", brummte der Barkeeper schlecht gelaunt zurück und lehnte sich tiefer in den Sitz. Er musste dringend mal was dagegen unternehmen - sowohl gegen seine Laune als auch gegen seine konfusen Gedanken. Sonst flog er mit seiner dämlichen Erkenntnis schneller auf, als sein Vater, der früher denkbar schlecht versucht hatte, ihnen den Weihnachtsmann vorzugaukeln. Weder er noch Aya waren auch nur für den Bruchteil einer Sekunde darauf reingefallen - vor allem, weil Keiji kopfüber im Schornstein stecken geblieben war.

Naja, zumindest hatten sie alle was zum Lachen gehabt.
 

"Das hat nicht zufällig was mit Tashigi zu tun?"

"Nein. Das hat eher was damit zu tun, dass du mir gewaltig auf die Eier gehst!!"
 

Sanjis Mundwinkel zuckten verräterisch und Zorro wusste was kam, während der Koch in aller Seelenruhe den Motor in Gang setzte. "Nett von Aya, dass sie dir welche übrig gelassen hat."

"Koch, ich warne dich..."
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie_Productions
 

#29 "April, April"
 

14:57, blumenpups: BWAAAAAHAHAAAAHAHAAAAAA!

14:58, blumenpups: Mexx hat mich grade voll verarscht! XD

16:10, Lady_Tashigi: OMG!!!

16:10, Lady_Tashigi: STUFF!

16:10, Lady_Tashigi: es tut mir Leid

16:11, blumenpups: Kein Ding XD

16:11, Lady_Tashigi: omfg

16:12, Lady_Tashigi: ich gerade zu Cheffe!

16:12, Lady_Tashigi: Ich will nur noch nach Hause, was essen und ficken

16:13, blumenpups: So, pass auf XD

16:13, Lady_Tashigi: ??

16:13, blumenpups: XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

16:14, blumenpups: Ich hab vorhin das neue Kapitel zu Ende korrigiert, Vorwort gemacht, Nachwort gemacht, abgeschickt - und krieg prompt 'ne ENS von animexx zurück.

16:15, blumenpups: "Du hast einen Massenupload von einem Kapitel veranstaltet. Deine FF muss leider für einen Monat zurückgestellt werden. Bitte sieh in Zukunft davon ab Massenuploads zu machen."

16:15, blumenpups: Ich nur: WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS?!!!!! O___O

16:15, blumenpups: EINEN MONAT?!!!!!!

16:15, Lady_Tashigi: LABER!

16:15, Lady_Tashigi: Beschwerde an Animexx!

16:16, blumenpups: Ich wälz also erst mal die FF-Regeln durch und schreib dann an den FF-Admin: Was soll das? Ich war gar nich zu Hause und hab nix hochgeladen, blabla

16:16, blumenpups: Da krieg ich folgende Antwort:

16:17, blumenpups: Hallo :) Wie in der ENS geschrieben, gilt das eine Kapitel schon als Massenupload. Als Erklärung gebe ich den Hinweis, auf das heutige Datum zu schauen ;) Gruß, Keira

16:17, blumenpups: Und ich guck...1. April.

16:17, blumenpups: LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL!

16:17, Lady_Tashigi: omfg

16:17, Lady_Tashigi: wie fies, alter XD

16:17, blumenpups: Und ich hatte schon an Painapuru-Aily voll den pissigen Newsletter abgeschickt XD

16:18, blumenpups: Ich ihr also noch ne ENS geschrieben: Ich nehm alles zurück. Und an Keira: Ihr seid ja soooooooo gemein! XD

16:18, Lady_Tashigi: OMG

16:18, Lady_Tashigi: voll verarscht

16:19, blumenpups: Das war voll das Drama vorhin, ich bin zuerst voll im Dreieck gesprungen und dachte: das KANN doch nicht sein!

16:19, Lady_Tashigi: zu krass

16:19, blumenpups: Und ich hab gleichzeitig mit zwei Freundinnen geschrieben und meinte noch: Was denn fürn Massenupload? Wir ham doch grad mal den ERSTEN!

16:21, Lady_Tashigi: omg

16:21, Lady_Tashigi: boah

16:21, Lady_Tashigi: da hättes schon klick machen müssen XD

Wetten, dass...?

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Warum dauert dass denn immer so lange??
 

blumenpups: Weil mein PC ein verräterischer, intreganter kleiner Mistkerl ist.
 

Lady_Tashigi: Nachdem er nun seit geschätzten 2 Monaten in Reperatur ist...
 

blumenpups: ...hat er entgültig den Geist aufgegeben. Zuerst hieß es "Festplatte schrott", jetzt lautet die Diagnose "Motherboard schrott" und ich muss auf 'nen neuen warten ;___;
 

Lady_Tashigi: Und weil sie zu stur ist, um sich bei den Kapiteln helfen zu lassen...
 

@ HathorCat: Sehr schön *^^* Es kommen nämlich noch mindestens 200 weitere, coole Kappis XD Ihr seid beim RPG jetzt auf Seite 94...von über 300. Und wir haben uns gerade mal richtig warm geschrieben ;D
 

@ Venominon: Ja, Vivi ist Visagistin ;D Aber Ruffy haben wir für sie nicht ins Auge gefasst, auch wenn wir dich damit enttäuschen. Und Nami hat's nur lieb gemeint oO Immerhin mag sie Tashi. Ob sie und Zorro was hatten, klärt sich im Laufe der FF aber irgendwann auf ^^
 

@ pbxa_539: Zorro war auch kurz davor. Aber Nami hat's ehrlich nur gut gemeint!
 

@ Alwena93: Ganz sicher, dass du Smoker gern als Chef hättest? O___O Stell dir mal vor, er kann dich nicht leiden...! Dann haste die Arschkarte! XD
 

@ Chaos_NoNo: Haha XD Einfach herrlich, eure Reaktionen auf Nami sind alle so ähnlich...sie hat's aber nur gut gemeint mit Tashi ^^
 

@ Moni: JAAAAA, der Groschen ist gefallen! Und "konstruktiv" wird eh überbewertet XD Hoffe du hast Spaß im Urlaub!
 

@ _StrawHat_Luffy_: "So etwas wie Stolz" trifft Keiji's Gefühle wohl ziemlich genau XD Und für die detaillierte Beschreibung...einfach mal in die Outtakes gucken ;D
 

@ schoko_cooky: "Jetzt muss es nur noch Tashi checken und dann...

halt, ne warte, dann wirds wahrscheinlich auch nix, weil die beiden viel zu unsicher sind, ob der andere das selbe für sie empfindet... -.-" HAAAAAAAAAAAHAHAHAHAHAHAAAAAAAAA!!!!!!!!!! XDDDDDDDDDDDDD
 

Wir müssen schon sagen, innerhalb der ersten 29 Kapitel habt ihr uns echt gut kennen gelernt XD

Wenn's mal wieder länger dauert, liegt das 1. an blumenpups dämlichen PC (der definitiv über das Balkongeländer fliegen wird, falls sie ihn noch mal in die Finger bekommt) und 2. daran, dass der nächste Chaostreff bevorsteht.

Ab Freitag wird das gemeinsame Gehirn mal wieder auf Hochtouren gebracht, wenn General of the Stupid und General of the Weird wieder vereint sind.

Erinnert uns an Kugelschreiber und DAS MANUSKRIPT. ;D
 

Männer, die einen [oder halt drei XD] Ohrring tragen, sind für die Ehe gut vorbereitet:

Sie können Schmerz ertragen und Schmuck kaufen.

Kapitel 30: Wetten, dass...?
 

Zwar schmunzelte der Blonde die ganze Fahrt über weiter in sich hinein, aber zumindest tat er ihm den Gefallen und behielt die dämlichen Kommentare ausnahmslos für sich.

Als sie schließlich vor Tashigis Haustür hielten, beschloss Zorro, dass das auch ruhig so bleiben konnte und sprang aus dem Wagen, bevor der vollends zum Stillstand gekommen war.

Es war gerademal viertel nach Acht, viel zu früh, nach einer langen und anstrengenden Nacht, aber das hinderte ihn nicht daran, geistig völlig anwesend zu sein. Immerhin war er es gewohnt, wenig Schlaf zu kriegen, und jetzt sollte er besser ganz schnell damit anfangen, gute Laune zu bekommen.
 

Mit einer Hand fuhr er sich durch das klamme Haar, bevor er kurz an Tashigis Tür klingelte, um sie abzuholen.
 

= = =
 

Kurz erschrak Tashigi, fuhr sogar etwas zusammen, sah dann aber auf die Uhr und ihr fiel auf, dass sie die Zeit vollkommen aus den Augen verloren hatte.

"Oh Shit... MOMENT NOCH!", rief sie, schlüpfte hastig in ihre Schuhe, hüpfte auf einem Bein durch den Flur während sie sich ungeschickt dabei die Schnürsenkel zuband, schnappte sich ihre Lederjacke und öffnete endlich die Tür.
 

Er schmunzelte leicht, als er ihren gehetzten Ruf hörte, und lehnte sich gegen die nächstbeste Wand, bis die Tür aufgerissen wurde und Tashigi in all ihrer Pracht vor ihm stand.

In all ihrer Pracht? Meine Fresse...er war heute echt nicht auf der Höhe. Oder aber ihm schlug seine Erleuchtung auf den Magen. Lag wohl ganz im Auge des Betrachters.
 

"Morgen! Siehst ziemlich geschafft aus...", beichtete Tashigi etwas grinsend, war sich aber relativ sicher, dass sie nicht viel besser aussah.

Auch wenn sie lächelte, irgendwie war das Gefühl, das sie hatte, wenn sie Lorenor sah, anders als sonst. Zeigen tat sie es nicht.
 

"Das Kompliment geb' ich zurück. Hab ich dich geweckt mit der SMS?", hakte er vorsichtshalber nach und hätte sich am liebsten selbst in den Arsch getreten. Er hätte ahnen müssen, dass sie nach der Nachtschicht Besseres zu tun hatte, als mit zum Dreh zu kommen.

Aber bevor sie zu Sanji zurückkehrten, musste er dringend noch mit ihr reden, denn ansonsten würde dieses merkwürdige Gefühl, dass er seit dem vorigen Abend hatte, wohl niemals weichen.

"Hör mal, wegen dem, was Nami gesagt hat...", begann er zögernd und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf.
 

"Als erstes...", fing Tashigi an und richtete sich noch mal ihre Jacke. "Nein, du hast mich nicht geweckt. Zum zweiten... Ich hab dir doch gesagt, dass du dir darüber keine Gedanken machen sollst."

Nein, das brauchte er wirklich nicht. Sie hatte sie dazu entschlossen auf die Meinung und Ratschläge anderer vorerst zu verzichten. Und wenn sie nun wirklich auf die Schnauze fliegen sollte, dann war das halt so. "Ich würfel mir meine eigene Meinung zusammen. Also geh nicht davon aus, dass ich dich hasse, so ist das nämlich nicht."

Tashigi lächelte zuversichtlich. Machte er sich jetzt wirklich solche Gedanken darüber und machte sich Sorgen, was sie von ihm dachte? Trottel!

Eigentlich berechtigt, süß war's trotzdem. Irgendwie.
 

Einen Moment lang war Zorro sich ziemlich sicher, sehr perplex aus der Wäsche zu schauen, aber dann fing er sich wieder. Gut, sie hasste ihn nicht, das war positiv. Auch wenn es berechtigt gewesen wäre, nachdem, was Nami ihr versucht hatte, einzuimpfen.

Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, etwas erklären zu müssen.
 

Ratlos zuckte er mit den Schultern. "Naja, was die Frauen anbelangt, hatte sie Recht. Das mit den Beziehungen hat bei mir nie so wirklich funktioniert, aber...bei dir...ist es nicht so. Versprochen."

Das war zumindest nicht gelogen. Er hatte es nicht nur auf Sex abgesehen. Das spielte keine Rolle.
 

Um ehrlich zu sein war es Tashigi schon ziemlich unangenehm. Sie kannten sich keine Woche und schon mussten sie sich mit so einem Thema auseinandersetzen. Zumindest war sich jetzt sicher, dass ihm freundschaftlich etwas an ihr lag und das reichte ihr vollkommen. Wenn sie ihm total egal gewesen oder er sie tatsächlich nur in die Kiste bekommen wollte, würde er sich nicht solche Gedanken um das, was sie über ihn dachte, machen.
 

"Das will ich hoffen, Idiot!", spottete sie breit grinsend und schlug ihm leicht gegen den Oberarm. "Und jetzt hör auf so ein Gesicht zu ziehen. Lach lieber, das steht dir besser..." Mehr hatte sie dazu nicht zu sagen, ging deswegen auf Sanji zu, der im Wagen wartete und begrüßte diesen.

Aber das hatte sie voll und ganz ernst gemeint. Sie mochte es viel lieber, wenn er gut drauf war.
 

Sanji hatte die Situation so weit es ihm eben möglich war beobachtet und grinste erleichtert. Na endlich, zwischen den beiden schien wieder alles in Ordnung zu sein und er zweifelte auch nicht im Geringsten daran, dass sich Zorros Laune jetzt wieder heben würde.

Es war echt merkwürdig. Vor anderen tat sein Kumpel immer so eisern und stark, aber wenn ihm etwas an die Substanz ging, war ihm das trotzdem anzumerken wie bei sonst niemandem. Und es war nur sehr schwer, ihn dann wieder zu beflügeln.

Tashigi schaffte das allerdings ganz gut, zumindest besser, als er es je geschafft hatte.

"Hey Süße!! Alles klar?", grinste er ihr entgegen, als sie auf den Wagen zu kam.
 

Zorro folgte ihr gemächlich und versuchte, seine Erleichterung und sein Grinsen zu verbergen, scheiterte aber kläglich, weil die gute Laune nun doch langsam aber sicher aufkam - und die wollte er auch gar nicht unterdrücken.
 

Breit grinsend und ebenfalls erleichtert sah die Polizistin zu Sanji.

"Natürlich Schnucki, und bei dir?", grinste sie breit und umrundete das Auto. Sie wollte nicht umbedingt hinten sitzen, vorne gefiel ihr einfach besser. Schmunzelnd blickte sie über den Wagen hinweg zu Lorenor. "Spielkinder sitzen hinten!"

Dann stieg sie ein und grinste weiter vor sich hin.
 

"Wie sollte es anders sein? Der Brummbär ist mir zwar ein bisschen auf die Nerven gefallen, aber sonst...", grinste der Blonde zurück, während Zorro ob Tashigis Kommentar rau auflachte und sich auf die Rückbank fallen ließ.

"Ich dir auf die Nerven gefallen? Du hast mir doch gedroht, mich nackt zur Arbeit zu schleifen", frotzelte er gnadenlos zurück und lehnte sich gemütlich nach hinten.
 

Tashigi lachte etwas, während sie nach dem Gurt griff und sich anschnallte. Sie unterdrückte die Kommentare, die ihr auf der Zunge lagen und machte es sich stattdessen auf dem Sitz möglichst gemütlich. Sollten sie sich doch weiter streiten. Was anderes war sie eh nicht gewohnt. "Hey, ich brauch gleich ganz dringend 'nen Kaffee, sonst könnt ihr mich heute komplett vergessen."

"Da bist du möglicherweise nicht die Einzige. Stimmt's, Zorro?", meinte der Koch provokant, während er den Wagen wieder startete und auf die Straße lenkte.

Der Grünhaarige gab ein unverständliches Brummen zur Antwort, dicht gefolgt von "Ich hasse Kräutertee!!", bevor er sich noch tiefer als ohnehin schon in die Polsterung sinken ließ und Sanji amüsiert in sich hinein kicherte.
 

Auch Tashigi musste bei seinem Kommentar etwas kichern, streckte sich, so gut es eben möglich in dem Wagen ging und ließ sich wieder gemütlich in die Polsterung sinken. Sie hatte weder Kaffee getrunken, noch gefrühstückt. Aber noch meldete sich ihr Magen nicht.
 

"Ich muss seine Mutter unbedingt mal fragen, woher sie das Rezept hat", vertraute der Blonde seiner Sitznachbarin an und sein Partner trat von den billigen Plätzen einmal kräftig gegen seinen Sitz. "Untersteh dich!!"

Breit grinsend schüttelte Tashigi etwas den Kopf und musste doch leicht lachen, als Sanji fast gegen das Lenkrad flog.

//Die seid auch nur am Zoffen...//, dachte sie und grübelte etwas. Schien ja eine sehr fürsorgliche Mama zu sein... Süß!

"Wenn du das Rezept hast, will ich's auch haben. Dann weiß ich wenigstens wie ich den Grünschopf vergraulen kann...Dann gibt's nur noch Tee anstatt Kaffee oder Vodka!" Quatsch! Bevor sie sowas freiwillig trinken würde, müsste sie schon derbe krank werden.

"Jetzt fang du nicht auch noch an!", maulte der Grünhaarige, während er die Arme im Nacken verschränkte und Sanji für sein vorlautes Mundwerk verfluchte. Jedenfalls gedanklich.
 

Der Blonde indessen horchte interessiert auf. "Vodka?", hakte er dann unschuldig nach. Davon wusste er ja noch gar nichts!

Die wirklich spannenden Sachen behielt sein bester Freund ihm natürlich vor. Die beiden, unter Alkoholeinfluss, zusammen...da konnte ihm doch keiner weis machen, dass da nichts gelaufen war!
 

Kurz streckte Tashigi dem Grünschopf zu Zunge raus, bevor sie zu Sanji rüber sah.

Ob das Blondchen es nun glaubte, oder nicht... Da war tatsächlich nichts gelaufen.

"Ja, der da ist ein ziemlicher Schluckspecht und einfach nicht voll zu kriegen! Das ist fast schon beängstigend...", gestand Tashigi und konnte immernoch nicht glauben, dass Lorenor so viel saufen konnte, ohne ohnmächtig zu werden oder im Krankenwagen abtransportiert zu werden.
 

Schade. Wenn Zorro der Einzige war, der getrunken hatte, dann war es vielleicht doch möglich, dass da nichts gelaufen war.

Sanji lachte amüsiert. "Versuch dich bloß nie an einem Wetttrinken mit ihm, das kann gefährlich in die Hose gehen. Zorro ist ein Fass ohne Boden."

"Er spricht da aus Erfahrung - Cookie verträgt nämlich nichts", warf der Grünhaarige vom Rücksitz aus ein und grinste.

"Ruhe dahinten auf den billigen Plätzen!"

"Wieso? Stimmt doch!"
 

Tashigi fühlte sich angesprochen. Sie vertrug ebenfalls nichts.

"Gut, dann sauf halt für drei... Ich vertrag doch auch nichts. Aber mit meiner Kollegin musst'e mal um die Wette trinken. Da hast du null Chance gegen."

Revi war ein echt übler Schluckspecht. Normale Menschen wären an Leberschäden verreckt, aber die Frau nicht. Wer eine Flasche Barcadi auf Ex saufen konnte war wohl ein würdiger Gegener für den Grünschopf.
 

Interessiert beugte sich Zorro nach vorne, die Ellbogen auf die beiden Sitze gestützt. Das klang verlockend.

"Wollen wir wetten?", fragte er herausfordernd und Sanji verdrehte die Augen. "Lass das, Zorro. Sie ist noch nicht so weit für Ohrfeigen-Wetten."
 

Breit grinsend sah sie leicht über die Schulter hinweg zu Lorenor, dessen Kampfgeist anscheinend nun geweckt worden war. "Natürlich bin ich schon soweit. Ich kann gut Ohrfeigen austeilen!"

Siegessicher griff sie nach ihrem Handy und fing an zu Tippen. Zwar hatte Revi gerade Dienst, aber simsen war ja wohl nicht verboten.
 

'Hast 'ne Herausforderung zum Wettsaufen bekommen. Biste dabei?'
 

Überaus zufrieden rieb sich Tashi die Hände. "Ich warne dich, die Frau ist echt nicht schlecht. Mit der wirst du noch deine Probleme bekommen."
 

Durch die Sitze hindurch hielt er Tashigi auffordernd die Hand hin. "Die Wette gilt. Fünf Ohrfeigen für den Verlierer, entweder aufeinanderfolgend oder unangekündigt über einen beliebigen Zeitraum hinweg. Deal?"

Er war sich seiner Sache ziemlich sicher. Nami war ebenfalls ein Schluckspecht und nur schwer zu schlagen, aber trotzdem hatte er bislang jedes Mal gewonnen.

Sanji am Steuer verdrehte die Augen. "Als ob du sie tatsächlich schlagen würdest, wenn du gewinnst..."
 

Gespielt übertrieben fuhr sich Tashigi über das Kinn, bevor sie dann doch einschlug.

"Gut... Ich hab zwar mit einer gerechnet, aber meinetwegen. Und du da, mach dir mal keinen Kopf.", meinte Tashigi und knuffte Sanji etwas in die Seite. "Ich seh jetzt schon, wie schön sich die roten Wangen mit den grünen Haaren beißen!"

Ein bisschen necken durfte ja wohl drin sein.

Tashigis Handy klingelte schrill auf ihrem Schoß. Kurz laß sie und fing an breit vor sich hinzugrinsen.
 

'Was ist das für 'ne Frage, Süße? Natürlich bin ich dabei! Wann und wo?'

Tja, gute Frage. Tashigi hielt Lorenor das Handy vor die Nase, damit er ihre Frage lesen konnte.
 

Zorro streckte ihr die Zunge raus, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen. Das klang gut - sogar mehr als das. Das letzte Trunkensein lag schon lange zurück und es wäre eine gute Gelegenheit, seinen Ruf mal wieder zu verteidigen.

Als Tashigi ihm das Handy vor die Nase hielt, las er kurz und überlegte dann angestrengt. Zwar hatte er momentan nicht allzu viel Zeit, aber das musste drin sein.

"Samstag Nacht, vier Uhr, Palace", gab er dann zurück.
 

"Gut...", lächelte Tashigi und fing an den Termin ins Handy zu tippen, woraufhin nur ein kurzes 'Bin schon gespannt... Bis dann, Babe!!' von Revi kam.

Na, das konnte ja noch heiter werden. Beide waren echt verdammt schwer voll zu bekommen. Das würde noch richtig witzig werden. Hauptsache Revi kam nicht an ihre Knarre. Wenn sie nämlich angetrunken war, war sie echt unausstehlich.
 

Sanji verdrehte bloß die Augen.

Na, das konnte ja heiter werden. Wenn Zorro einmal richtig voll war, war er nur schwer zu bändigen. Er musste zusehen, dass ihm dann niemand in die Quere kam. Es hatte ganz den Anschein, als dürfe er dann den Babysitter spielen.

Aber nun gut: das war auch selten der Fall. Es kam immerhin viel häufiger vor, dass er selbst seine Grenzen nicht einschätzen konnte und der Grünhaarige ihn ins Bett verfrachten musste - wenn er denn mal gnädig gestimmt war.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#30
 

Smoker:

*sitzt breitbeinig auf nem Stuhl*

*vor der Ausnüchterungszelle*

*pafft dabei vor sich hin*

*und versucht, das Arschloch mit Blicken zu töten*

*sagt dabei keinen Ton*
 

Matt:

*rutscht unbehaglich hin- und her*

*versucht den Cop zu ignorieren*

*kann sich nicht noch mehr Ärger leisten*
 

Dutch:

*kommt rein*

*schmunzelt kurz*

Chief? Sie werden vorne am Empfang gebraucht.
 

Smoker:

*grunzt unwillig*

*rappelt sich auf*

Übernehm mal.

Ich beeil mich...

*geht*
 

Dutch:

*runzelt irritiert die Stirn*

*lässt sich dann auf den Stuhl fallen*

*starrt weiter*
 

Matt:

;__________;

//SIND DIE HIER DENN ALLE SO BEKLOPPT?!!!//

Ich bin unschuldig...
 

Dutch:

Halt die Klappe.

Das interessiert hier niemanden.

Von fliegendem Grünzeug und anderen Katastrophen

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Soll ich euch ein SCHEIßE singen?
 

blumenpups: O__________ô
 

Lady_Tashigi: Keine Sorge. Das ist Lord Tourette aus dem Piss-Kack-Furz-Wald!
 

blumenpups: Ahhhhhhhh.
 

Lady_Tashigi: Guckst du Youtube: Dick figures "Rollenspieler"
 

@ Venominon: Tja, ich hoffe die Vorfreude hat dich nicht umgebracht oO Und: Mann, die Wetten stehen für Zorro ja echt mies!
 

@ Chaos_NoNo_: Smoker ist und bleibt einfach herrlich und über das Endergebnis wird hier noch nix verraten. Aber immerhin erbaulich, dass nicht ausnahmslos alle dafür sind, dass er total ablosed.
 

@ HathorCat: Du hast Recht: Matt ist es einfach nicht wert. Außerdem kann Schweigen manchmal schlimmer sein als tausend Worte. Ich glaub, in der Situation ist das Sprichwort "Wenn Blicke tödlich wären" anzuwenden :D
 

@ pbxa_539: Entschädigung? Pfft. Gibt's nicht. Hast du nicht das Kleingedruckte gelesen? "Lesen auf eigene Gefahr!". Also, unsere Schuld ist das nicht.
 

@ -erised-: Nicht länger schoko_cooky? .______. Mann, wir haben uns echt Zeit gelassen >__> Todesblicke sind 'ne praktische Erfindung, aber wahre Meister findet man so selten. Smoker ist einer davon - Gott sei Dank! Also, alles gute zum neuen Namen und was das Wettsaufen angeht, hüllen wir uns in Stillschweigen.
 

@ Moni: Recht herzlichen Dank für den Eimer Sangria und ich hoffe, er ist im Endeffekt da geblieben, wo her hin sollte ;D Tja, Technik ist so 'ne Sache, die ich wahrscheinlich auch nie raffen werden. Mir musst du was das angeht, kein Leid klagen. Das Zeug ist hinterhältig, gemein und immer dann kaputt, wenn man's nicht gebrauchen kann.

Also ständig und besonders, wenn es neu ist >__>
 

@ Alwena93: Sanji betrunken? Mit Zorro als Babysitter? Ja, gut möglich, dass der Koch sich irgendwann mal abschießt ^^ Was das Wettsaufen zwischen Tashi und Zorro angeht, werdet ihr euch gedulden müssen. Lebe allerdings in der Hoffnung, dass euch der Ausgang trotz eurer verschiedenen Vermutungen trotzdem allen gefallen wird Oo

Oder ist das mein Wunschdenken?
 

@ _StrawHat_Luffy_: Zorro's Stangentanz kommt noch früh genug, verlass dich drauf XD Und der Ausgang der Wette wird noch nicht verraten, also schon weiter grübeln. Irgendwann klären wir euch auf ^^
 

Genug um den heißen Brei geredet: Lasset die Spiele beginnen!
 

"Ich glaube, deine Pflanze braucht Wasser." - "Quatsch, die simuliert."

 

Kapitel 31: Von fliegendem Grünzeug und anderen Katastrophen
 

Etwas später fuhren sie auch schon auf das Gelände der Kinderzimmer Productions. Zorros einziger Gedanke momentan galt dem Kaffee in der Redaktion - wenn der noch nicht aufgeschüttet war, würde er wohl am Rad drehen.

Kaum, dass sie standen, stieß er die Tür auf und kletterte hinaus ins Freie. "Wenn Ruffy wieder die Kaffeemaschine rausgeschmissen hat, bring ich ihn um!", prophezeite er. Ja, Kaffee wäre jetzt echt eine Wohltat.
 

"Mal den Teufel nicht an die Wand...", seufzte Tashigi etwas, kletterte ebenfalls aus dem Wagen und stieß die Tür hinter sich zu. "Geht das überhaupt klar, wenn ich mit zum Set komme? Nicht, dass euer Chef sauer wird."

Darauf hatte sie nämlich gerade echt keinen Nerv. Ein wütender Boss reichte ihr vollkommen und den musste sie heute noch ertragen.

"Ben ist was so was angeht ziemlich offen", meinte Sanji, während er den Wagen abschloss. Auch er hoffte, dass noch keiner der beiden Chaosbrüder sich an der Küche vergriffen hatte - aber die Chancen standen denkbar schlecht, vorausgesetzt, Ruffy hatte seinen Küchendienst am Vortag tatsächlich wahrgenommen.

"Ja - er ist sogar so offen, dass er Ace eingestellt hat. Solange wir ihm das nur immer wieder unter die Nase reiben, haben wir eh 'nen Freifahrtschein", fügte Zorro schmunzelnd hinzu.

"Na, dann war's also doch nicht so schlecht, dass er Ace eingestellt hat.", grinste Tashigi leicht und ging neben den beiden her. Sie war ziemlich erleichtert darüber, dass der Chef der beiden wenigstens nicht so streng war wie ihrer. Smoker mochte im Gegensatz zu Ben nämlich keine Gäste, egal ob die nun in der Zelle saßen oder einfach im Revier rumspazierten.

"Da bin ich mir noch nicht so sicher", antworteten die beiden Moderatoren wie aus der Pistole geschossen und vollkommen synchron.
 

"Gestern musste ich ihm schon zwei Mal das Leben retten. Einmal, weil er von Dach gefallen ist und einmal, weil er sich im Schlaf an seinen Pommes verschluckt hat", erläuterte der Grünhaarige, während er die Tür zur Redaktion öffnete.

Im Flur strahlte ihnen Jared's Gesicht entgegen, der heute für den Küchendienst verantwortlich war. "Tja, der Marimo ist eben der geborene Babysitter", frotzelte Sanji unbeirrt weiter.

Die junge Frau lachte, als sie sich vorstellte, wie Ace im Schlaf vor sich hinhustete und keuchte. "Ja, ist mir auch schon aufgefallen...", spottete sie. "Irgendwem muss er ja die Flasche geben!"

Dabei sah sie vielsagend zu Sanji rüber. Immerhin war Sanji ebenfalls ein 'Spielkind'. Und wenn Kinder (wie zum Beispiel Zorro) auf Kinder (wie zum Beispiel Sanji) aufpassen mussten, war Chaos vorprogramiert. Und das war ja wohl bei den beiden Programm.

Der Koch zwinkerte ihr grinsend zu. Zorro

verdrehte bloß die Augen.

Er musste sich dringend darum kümmern, dass das Tattoo auf seiner Stirn ('Verarscht mich ruhig! Ich krieg nie genug davon!') schnellstens weg kam. Doch noch bevor sie die Treppen zu den oberen Stockwerken erreichen konnten, kam ihnen der heutige Küchendienst leibhaftig entgegen - mit der Kamera im Anschlag, wie sollte es auch anders sein?

"Oh! Morgen Jungs! Ihr seid ja pünktlich!", begrüßte er die beiden Moderatoren der Sendung, bis ihm Tashigi auffiel, die die beiden Chaoten flankierte.

Einen kurzen Moment wusste er gar nichts zu sagen - er hegte immer noch die Befürchtung, dass sie ihn vielleicht nachträglich noch wegen Beihilfe zur Körperverletzung festnehmen würde - aber da weder Sanji noch der grünhaarige Vollidiot Handschellen trugen, entspannte er sich sofort wieder. "Morgen!!", begrüßte er also auch die Polizistin und hielt die Kamera auf das ungleiche Trio.

"Mann, Jared, muss das so früh am Morgen schon sein?", brummte Zorro und hielt die Linse kurzerhand zu.

"Pfoten weg, du versaust die Aufnahmen!!"

"Tut er das nicht immer?"

"Schnauze, Kochlöffel!"
 

Etwas überrumpelt von Jared und seiner Kamera nickte Tashigi ihm nur kurz begrüßend zu. "Guten Morgen...", lächelte sie knapp und schmunzelte etwas, als die Jungs sich wieder anfingen zu streiten. Hoffentlich wurde ihr Gesicht jetzt nicht veröffentlicht, denn sie war ziemlich kamerascheu, aber das brauchten ja die anderen nicht umbedingt wissen.
 

"Zorro, verflucht, jetzt nimm endlich die Hände da weg! Du machst immer alles kaputt!!", jammerte der Braunhaarige, als der Barkeeper immer noch nicht locker ließ und das Bild auf jede anwesende Person mit seinen Gorillahänden blockierte.

"Du musst nicht jede freie Minute filmen. Du wirst gleich schon noch genug Arbeit bekommen", entgegnete der Grünhaarige jedoch konsequent. Außerdem hatte Jared gestern schon prima Material geliefert bekommen, nicht zuletzt durch die gute Nachricht über die GamesCom und Gonzos kurzzeitigen Wutausbruch.

Das schien Sanji in dem Moment auch wieder einzufallen und er stöhnte leise auf bei der Erinnerung. "Hat eigentlich schon jemand den Zorro-Weitwurf-Clip online gestellt?"
 

Jared sah aus, als würde er auf Wolke sieben schweben. "Ja. Und wir kriegen erstklassige Kritiken dafür!", schmunzelte er und wich Zorros Seitenhieb gekonnt aus.
 

Schnell brachte er die Kamera in Sicherheit, nachdem er sie widerwillig ausgeschaltet hatte, und ging rückwärts die Treppen wieder hoch, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Tashigi richtete. "Und? Kommst du mit zur GamesCom???"

Leise lachend sah sich die Polizistin das Spektakel an. Ein anderes Verhalten hatte sie nicht erwartet, aber lustig mit anzusehen war es trotzdem immer wieder auf's Neue.

Auf Jared's Frage hin zuckte sie verlegen mit den Schultern. "Ehh, ja! Ich komme mit. Wie kommst du denn jetzt da drauf?"

Fragend sah sie zwischen den Jungs hin und her.

Sofort deutete Zorro auf die beiden anderen. "Dumme, anhängliche, hartnäckige Nervensägen!!", erklärte er kurz und bündig und fand eigentlich, dass das aussagekräftig genug war.

Sanji verdrehte die Augen. "Ich habe lediglich nachgehakt, ob du sie schon gefragt hast", fügte er ergänzend hinzu.

Jared kicherte amüsiert. "Zorro reagiert so schnell über."

"Ich brate dir gleich eins über."

"Siehst du, was ich meine?"
 

Kichernd schüttelte die Kurzhaarige nur leicht den Kopf. Sie fühlte sich mehr als geschmeichelt, dass Lorenor ausgerechnet sie gefragt hatte, ob sie mitkommen wollte. Auch, wenn es für sie keinen Sinn ergab. Aber wer weiß, vielleicht hatte Sanji Nami bereits gefragt und Lorenor hatte deswegen noch einen Platz an seiner Seite frei. Nachhaken wollte sie jetzt aber lieber nicht.

Jared versuchte, die Kamera so unauffällig wie möglich wieder anzuschalten und auf den Blonden zu halten. "Sanji? Hast du eigentlich schon jemanden gefragt?"

Sanji blickte geradewegs in die Kamera - so schnell entging ihm das nun auch wieder nicht - und verdrehte die Augen. "Nein. Und selbst wenn, würde ich es nicht gerade dir auf die Nase binden, du Freak!"
 

Tashigi runzelte die Stirn. Okay... Nami kam also nicht mit. Umso mehr grübelte sie nach dem Grund. Dennoch fühlte sie sich irgendwie... erleichtert?

Wieso erleichtert?

Eigentlich mochte sie Nami ja. Sie war nett zu ihr und schien sich ungemeine Gedanken um sie zu machen. Sie hatten sich auf Anhieb verstanden, aber irgendwas war anders als bei anderen Freunden.
 

"Ich bin gar kein Freak", maulte Jared beleidigt und schaltete die Kamera frustriert wieder aus.

"Bist du wohl", meinte Zorro schmunzelnd und drückte die Tür zur Redaktion auf.

Dort herrschte die Apokalypse, die sie nun schon seit gestern gespannt erwartet hatten.
 

Auf dem Flur lagen einige Bruchstücke und Zettel herum - von was genau konnte man nicht unbedingt sagen, aber der Grünhaarige fühlte sich ungemein stark an seine Wohnung erinnert -, aus dem Raum, in dem sie ihre Schreibtische gequetscht hatten, drang lautstarkes Gepolter und aus Bens Büro erklang ein Geräusch, dass ganz darauf schließen ließ, dass der Regisseur vor Wut eine Tasse gegen die Wand geschmissen hatte.

"Ich sag's ja nur ungern, aber ich glaube, das war's mit dem Kaffee", seufzte Zorro resignierend und im selben Moment flog die Tür am Ende das Ganges auf und Ace stürzte panisch heraus.

Leicht erschrocken sah sie Tashigi und sah Ace auf sich zukommen. Was war denn nu' kaputt?
 

Zorro sah den Aufprall schon kommen und schloss in stummer, leidvoller Erwartung die Augen - hinter ihm warteten die anderen auf Durchlass, weil er blöd wie er war die Spitze übernommen hatte und recht und links von ihm waren Wände - bevor Ace mangels Alternativen frontal in ihn hineinrannte und brutal zu Boden riss.

Sanji war plötzlich vollauf damit beschäftigt, sein Lachen zu unterdrücken und Jared hatte es eilig, die Kamera wieder in Gang zu bringen und auf die beiden Raufbolde zu halten.

Ace war gewissermaßen das Kind mit den brennenden Streichhölzern - auf der Brust von einem Fass voller Schwarzpulver.
 

Die restliche Crew, die hinter Ace hergewesen war, um ihn für seine Straftaten zu lynchen, legten auf dem engen Flur eine Vollbremsung ein und schmunzelten amüsiert.

Mit Zorro hatte sich ihr Problem erledigt. Ace konnte froh sein, wenn er danach noch laufen konnte.
 

Allerdings nahm der Schwarzhaarige die drohende Gefahr gar nicht wahr.

Benommen setzte er sich auf und blieb der Bequemlichkeit halber auf Zorros Brust sitzen. Der Grünhaarige probierte es gerade mit der Methode seiner Mutter - tief durchatmen und bis zehn zählen, bis die Mordgelüste verflogen waren - und war bei 26 angelangt (die Mordgelüste hatten nicht im Geringsten nachgelassen) als dem Sommergesprossten Tashigi auffiel.

"TASHIIIIII!!! ICH HAB NEN JOB!!!!", jubelte er ihr begeistert entgegen und schien alles andere um sich herum vergessen zu haben.

"Nicht mehr lange...!", drang es dumpf aus Ben's Büro hervor.

Schmunzelnd sah Tashigi zu den beiden Chaoten runter, verkniff sich krampfhaft ein herzhaftes Lachen.

"Schön! Aber ich an deiner Stelle würde die Beine in die Hand nehmen...", grinste sie nur breit und deutete auf Lorenor, auf dem Ace immer noch saß. Der Grünschopf schien alles andere als begeistert zu sein, im Gegenteil... sein Kopf nahm eine abartig rote Farbe an. Nicht mehr lange und er würde Amok laufen.
 

Vierundsechzig. Fünfundsechzig. Sechsundsechzig... - noch weiter zu zählen hätte wohl keinen Zweck gehabt, und wenn Ace auch nur noch eine Sekunde länger auf ihm sitzen blieb und so bedröppelt von einem zum andern sah, dann konnte Zorro nicht dafür garantieren, dass der Schwarzhaarige die nächsten Minuten lebend überstehen würde.

Dasselbe schien dem Übeltäter in dieser Sekunde ebenfalls aufzugehen, denn er versuchte überstürzt, von Neuem die Flucht zu ergreifen, aber Zorro schaffte es gerade so, ihn hart am Kragen und damit an Ort und Stelle zu halten.

"Was hast du jetzt schon wieder angestellt?!"

"Nichts besonderes...!!!", versicherte Ace hastig, aber das Aufstöhnen der Crew strafte seine Lügen doppelt und dreifach.
 

Vereinzelnd drangen Vorwürfe hervor ("Drucker kaputt" "Computer am Arsch" "Akten vernichtet" "Systemabstürz!!!"), aber es gab nur eine Sache, die den Grünhaarigen wirklich interessierte. "Was ist mit der Kaffeemaschine?!"

"Welche Kaffeemaschine???", fragte Ace unschuldig.
 

Die Crew beobachtete das Geschehen in gespannter Erwartung.

Es war immer schwer abzusehen, wie Zorro reagieren würde, aber auf die ganzen Anschuldigungen ging er gar nicht ein - eigentlich schade, aber spätestens wenn er seinen eigenen Arbeitsplatz sah, würde er seine Meinung sicherlich ändern.
 

"Die in der Küche, du Katastrophengebiet!!", fauchte der Grünhaarige entnervt und ein erleichtertes Grinsen huschte über Ace's Gesicht. "Achso...die Kaffeemaschine. Die gab ich nicht angefasst!", gelobte er feierlich und hielt abwehrend die Arme hoch.

Zorro atmete erleichtert durch, bevor er den Sommergesprossten losließ und unwirsch von sich herunterschubste. "Na dann - flüchte!", riet er ihm, als der Rest der Crew langsam wieder in Bewegung kam. Ace ließ sich das nicht zwei Mal sagen, winkte dem Trio noch einmal kurz zu und flitzte dann eilig die Stufen hinunter, um seine Haut zu retten, während Zorro sich wieder auf die Beine rappelte.
 

Überaus belustigt sah die Polizistin Ace hinterher, wie er um sein Leben rannte. Manchmal konnte der Grünschnabel einem echt Angst einjagen. Immer noch leise lachend half sie Lorenor auf die Beine. Hoffentlich hatte er sich nicht ernsthaft verletzt, denn Ace war nun mal nicht gerade leicht.

"Eine laufende Katastrophe...", gestand sie und wunderte sich, warum Ace noch nicht gefeuert wurde.

"Das kannst du laut sagen!", schnaufte Zorro, als er wieder auf beiden Beinen stand und sich den Staub von der Hose klopfte. Gut, er hatte damit gerechnet, dass sich die Redaktion mit Ace als Jahrespraktikant früher oder später in ein Krisengebiet verwandeln würde, aber hatte es gerade jetzt sein müssen?

Ratlos zuckte er mit den Schultern. "Vielleicht hat Ben ja doch ein großes Herz und ist nun festentschlossen, das zu zeigen."

"Wohl kaum", gluckste Jared belustig und tätschelte seine Kamera liebevoll.

Tashigi seufzte. Langsam ging ihr die Kamera auf den Keks. Kurz griff sie nach der Abblende und steckte diese wieder an die Linse. "Sendepause jetzt..."

Sie brauchte ganz ganz dringend einen Kaffee und da musste ja nun nicht wirklich umbedingt jeder zusehen.
 

Zorro grinste amüsiert, als Tashigi Jared den Saft abdrehte, und ging voran in Richtung Küche. "Jetzt siehst du mal, was ich den ganzen Tag durchstehen muss", meinte er zufrieden und spähte vorsichtig in das Zimmer rein.

Aber anscheinend hatte Ace die Wahrheit gesagt - die Küche stand tatsächlich noch und der Kaffee war auch schon fertig.

"Wir können gerne mal tauschen...", spottete die junge Polizistin und folgte den beiden in die Küche des Studios. Eigentlich eine witzige Vorstellung... Sie war zwar kamerascheu, aber ein quatschköpfiger Lorenor, der sich mit Smoker anlegt, die Vorstellung hatte durchaus etwas Amüsantes an sich.
 

Der Grünhaarige grinste leicht, während er die Hängeschränke nach Tassen durchsuchte und vier davon herauszog, um endlich an seinen Koffeinschock heranzukommen.

"Nee, lass mal lieber - das endet eher in einem Blutbad", mutmaßte er.

Sanji steckte sich eine Zigarette an und lehnte sich gegen die Fensterbank. "Ja, und Mihawk würde es gar nicht gefallen, einen Fall zu verlieren."

"Hat ja auch keiner gesagt, dass er verlieren würde", gab Jared zu bedenken. "Zorro kommt doch immer mit allem durch."

"Wahrscheinlich hat Ben Ace nur eingestellt, um mich zu bestrafen", vermutete der Grünhaarige schmunzelnd, bevor er Tashigi eine Tasse Kaffee in die Hand drückte.
 

Stumm hörte diese den Jungs zu, als sie über dieses und jenes redeten. Sie selbst fühlte sich eher etwas deplatziert. Auf der Convention nächsten Monat würde es wohl kaum anders von statten gehen.

Erst als Lorenor ihr die Tasse reichte, war sie wieder halbwegs auf dem Boden der Realität. "Danke...", nickte sie nur etwas lächelnd und lehnte sich etwas gegen die Küchenzeile.

Zorro nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse und genoss den bitteren Geschmack in seiner Kehle. Wohlig aufseufzend lehnte er sich an die Arbeitsplatte, legte den Kopf in den Nacken, um die restlichen Minuten vor der Arbeit zu genießen, und blendete Sanji's und Jareds Diskussion über die Friseurin von gegenüber (Ist sie solo oder nicht solo? Das war hier die Frage!) als auch das lautstarke Gekeife und Gefluche über Ace, das aus dem Flur zu über ihnen hinüberwehte, vollkommen aus.

Die Einzige außer ihm, die nicht nervtötend herumposaunte und die Ruhe zerstöre, war Tashigi. Er linste zu hier hinüber. "Wenn du Ruhe gesucht hast, bist du hier absolut fehl am Platz, was?", schmunzelte er verständnisvoll.

Tashigi lachte etwas. Natürlich hatte sie das nicht gedacht, so ein Verhalten war abzusehen gewesen. "Wenn ich heute meine Ruhe wollen würde, wäre ich erst gar nicht aus dem Bett gestiegen.", schmunzelte sie und nippte ebenfalls kurz an ihrem Kaffee.

Ruhe hatte sie schon oft genug um sich herum. So ein bisschen Lärm würde sie da schon nicht groß stören, im Gegenteil. Endlich war mal was los und es war echt schön, nicht dauernd allein zu sein.
 

"Ach wirklich?", gab Zorro grinsend zurück und nahm noch einen Schluck aus seiner Tasse. "Dabei ist es für heute noch verhältnismäßig ruhig. Du hättest die Idioten gestern mal erleben sollen."

"Wer ist hier der Idiot? Ich bin nicht durch die halbe Redaktion geflogen", warf Jared schadenfroh ein und war eigentlich der Meinung, dass Tashigi das unbedingt sehen sollte. Immerhin war es zum Brüllen komisch gewesen.

"Ich kann auch nichts dafür, dass Gonzo 'nen schlechten Tag hatte! Und immerhin hab ich Sanji mitgenommen!"

"Erinner mich bloß nicht daran...", stöhnte der Koch missmutig.

"Durch die Redaktion geflogen?!", fragend legte Tashigi den Kopf schief, sah zwischen den Jungs hin und her und fand schon allein die Vorstellung ziemlich komisch. Ob sie das sehen wollte, war eine andere Sache. Wahrscheinlich würde sie sich blamieren ohne Ende, wenn sie vor Lachen keine Luft mehr bekam.

Allein bei dem Gedanken an das Bild, das Tashigis Worte vor seinem inneren Auge hervorrief, schüttelte Jared sich innerlich vor Lachen...aber eine Erklärung war nicht halb so komisch, wie es selbst mit anzusehen.
 

Zorro verdrehte die Augen, als er Jared's Hintergedanken erkannte. "Na mach halt", brummte er gutmütig und konnte sich im Endeffekt sein Schmunzeln doch nicht verkneifen.
 

Der Kameramann war sofort wieder bei der Sache, fasste Tashigi ohne Vorwarnung am Ellbogen und schleifte sie mit sich in Richtung der Arbeitsplätze, um ihr seine Aufnahmen zu dem Thema Zorro-Weitwurf zu zeigen.

Der Grünhaarige folgte ihnen in gebührendem Abstand und auch Sanji wirkte nicht allzu begeistert. "Meinst du, es schreckt sie von mir ab, weil ich dir auf Band später mit 'nem Messer hinterher jage?", wollte er wissen.
 

= = =
 

Etwas überrumpelt wurde Tashigi einfach mitgezogen. Leicht verwirrt sah sie zu Jared rüber, der immer noch wie ein Honigkuchenpferd vor sich hingrinste. Gut, dass sie ihren Kaffee vorher auf der Arbeitsplatte abgestellt hatte. So schnell, wie er sie hinter sich herzog, hätte sie wohl den gesamten Tassenhinhalt verschüttet.

"Ist es wirklich so lustig, wie ich es mir vorstelle?", grinste Tashigi skeptisch, als sie im Arbeitszimmer anhielten.

"Noch viel lustiger", versprach der Braunhaarige breit grinsend, stieß die Tür die zwischen ihm und den PC's lag mit einem Schwung auf und gab den Blick in das absolute Chaos frei.
 

Umstandslos zog er sie hinter sich her, bog an der Hängematte rechts zu seinem Schreibtisch ab und bedeutete der Polizistin, es sich bequem zu machen, während er damit begann, sich hastig durch die Ordner zu klicken.Sanji lehnte sich gegen den Schreibtisch hinter Jared's, während Zorro sich langsam seinen eigenen Stuhl heranzog und sich in die Polsterung fallen ließ.

Aber wenigstens hatte er daran gedacht, seinen Kaffee mitzunehmen - und er war sogar so gnädig gewesen, Tashigis Tasse auch direkt mitzunehmen, und den reichte er ihr jetzt herüber. "Verschluck dich nicht", mahnte er grinsend.

"Danke James! Werde ich schon nicht...", grinste Tashigi höhnisch Lorenor zu, während Jared weiter durch die Gegend klickte. Kurz nippte sie an ihrer Tasse, bevor sie diese wieder zurückstellte.
 

Weil sie eben noch ein bisschen Zeit hatten, bis Ben sie hier raus scheuchen würde und weil er eben möglichst uninteressiert gucken wollte, ignorierte Zorro Tashigis Bemerkung und griff stattdessen lieber nach seinem Skizzenblock. Immerhin würde es in zwei Wochen schon nach Venedig gehen...ob er Tashigi da nicht vielleicht auch mitnehmen könnte? Vorrausgesetzt sie wollte?

Am liebsten hätte er seinen Schädel in dieser Sekunde gegen die nächste Wand geknallt, aber er ließ es bleiben - bloß kein Aufsehen erregen - und linste aus den Augenwinkeln völlig unauffällig zu Jared's Monitor, wo dieser gerade den Clip anlaufen ließ.

Tashigi stutzte. Gut, dann eben keine Sticheleien.
 

Als der Clip anlief, sah Tashigi zum Monitor vor sich und sah das Chaos schon kommen. Sie rechnete mit dem Schlimmsten und gleichzeitig Lustigstem.

Aber als Lorenor dann wirklich durch den Raum flog, war das fiel heftiger als erwartet. Es war einfach nur megalustig und Tashigi hatte echt Mühe, sich auf dem Stuhl zu halten. Sie versteckte ihr lachendes Gesicht hinter den Händen und schüttelte nur immer wieder den Kopf. War das denn zu fassen?! Eher nicht!! Das kam so unerwartet plötzlich, dass es die junge Frau fast vom Hocker riss, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
 

"OH MEIN GOTT! Spul nochmal zurück, bitte!", lachte Tashigi. Nein, das musstesie sich einfach nochmal angucken!

"War klar!!", kommentierte Zorro bloß trocken, als die Polizistin sich vor Lachen beinahe in die Hose zu machen schien. Aber er konnte es ihr nicht übel nehmen - Jared wiehrte nämlich ebenfalls wie ein Pferd und selbst Sanji konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen.

Wie er selbst das fand, war gar keine Frage: endlich konnte er das blöde Gesicht vom Koch sehen, als er gegen ihn geprallt war. Und das war der Flug allemal wert gewesen.
 

Als Jared nochmal die Szene zurückspulte und Tashigi ebenfalls das Gesicht des Kochs sah, musste sie so heftig lachen, dass ihr schon das Zwerchfell schmerzte.

"Ihr habt doch echt 'nen Schuss weg...", murmelte sie lachend und fuhr sich mir der Hand über die schadenfrohen Tränen, die ihr in den Augen standen.

"Ist das was Neues für dich?", fragte Sanji amüsiert auf, als sein Monitor-Ich den blöden Schwertkämpfer von seiner Brust stieß und ihm direkt nachjagte.

Zwei Stühle weiter grinste der grünhaarige Depp belustigt vor sich hin, und am liebsten hätte er ihm gleich noch mal eins übergebraten.

Belustigt ließ Tashigi sich tiefer in den Stuhl sinken und griff nach ihrem Kaffee, schaute der Hetzjagd zu und musste nur wieder leise lachen. Die beiden waren echt schon ein Fall für sich, richtige Kindsköpfe. Kein Wunder, warum sie so viele Fans hatten und überhaupt ziemlich beliebt waren. Da brauchte sie sich nun wirklich nicht wundern, dass hin und wieder ein Mädel anbiss...

Innerlich seufte sie. Warum musste sie ausgerechnet jetzt wieder daran denken?

Bevor Zorro ihren Stimmungsumschwung bemerken konnte, stand der Olympiameister im Moderatorenweitwurf, Gonzo the Beater, mit seinen knapp hundert Kilo friedlichem Lebendgewicht hinter ihm und warf ebenfalls einen Blick auf das Video.

Dann zuckten seine Mundwinkel verräterisch. "Hab ich den Rekord gebrochen?"

"Auf jeden Fall. Ich hoffe, du musst nicht üben oder so", gab Zorro lachend zurück und verschränkte die Arme im Nacken.

Gonzo schüttelte kurz den Kopf. "Nein. Ich sag dann Bescheid. Außer du gehst mir auf den Geist."
 

Tashigi schmunzelte, als sie diesen Riesen vor sich sah. Gonze gegen Dutch im Armdrücken wäre wohl ein interessantes Kräftemessen.

Für Lorenor blieb wohl nur zu hoffen, dass er ein sanfter Riese war. Denn die Jungs konnten echt einen auf den Zeiger gehen, das wusste sie selbst. Lorenor würde wohl eher früher als später erneut durch die Gegend fliegen.

Leicht eingeschüchtert nickte sie begrüßend zu Gonzo rüber.

Gonzo blickte kurz zu Tashigi herüber und lächelte ihr zu, bevor er Zorro vielleicht ein wenig fester als unbedingt nötig auf die Schulter klopfte und sich dann wieder an seinem Schreibtisch sinken ließ, um noch ein paar Dinge abzuklären.

Zorro grinste kurz und richtete s

einen Blick dann wieder entspannt auf den Monitor. Gonzo war eigentlich total in Ordnung, manchmal ein wenig aufbrausend (in schlechterem Sinne) aber normalerweise ging keine Gefahr von ihm aus.

Tashigi schielte etwas auf ihre Uhr am Handgelenk. Bevor sie wieder ihre Schicht antreten musste, war es wohl kaum verkehrt, sich noch für ein oder zwei Stunden auf's Ohr zu hauen, aber dazu hatte sie noch genug Zeit. Sie wollte jetzt viel lieber die Zeit mit den Jungs tot schlagen, das war ihr im Moment wichtiger - und vor allem um einiges lustiger.

Jared hatte einen Heidenspaß daran, Tashigi die besten Stellen des Videos - also so ziemlich alle - ein ums andere Mal zu zeigen. Der Koch zollte ihm seinen Tribut darin, dass er sich eine Zigarette anmachte und in Zorros Richtung genervt die Augen verdrehte.
 

Der Grünhaarige verstand sofort. Für Außenstehende sah es eher so aus, als ob Blondi gelangweilt wäre. Für ihn als besten Freund ließen sich aber auch andere Botschaften entziffern. "Das ist sowieso nur deine Schuld", "Du bist ein Idiot" und "Verflucht, ich hätte schon früher wissen müssen, dass du ein Idiot bist" rangierten dabei ganz oben.

Der Barkeeper schmunzelte bloß amüsiert und trank seinen Kaffee aus, im selben Moment, in dem Ben die Tür aufriss und sich im Türrahmen aufbaute. "Jungs! Text lernen! Sofort!!", rief er gebieterisch und wedelte mit einigen Blättern Papier in der Luft herum.
 

Leicht erschrocken über das plötzliche Auftreten Ben's fuhr Tashigi etwas zusammen und sah zwischen den Chaoten und Ben hin und her. Ja, langsam wurde es wirklich mal Zeit, dass die Jungs an ihre Arbeit gingen.

Vivi stand schon hinter Ben und bereitete sich mental darauf vor, Zorro und Sanji in die Maske zu stecken. Die Blauhaarige hatte die Augen geschlossen und rieb sich mit den Fingerspitzen über die Schläfen.

Ihre Nerven waren normalerweise wirklich aus Stahl, aber die allseits beliebten Spielkinder schafften es trotzdem regelmäßig, sie überzustrapazieren. Nicht nur das andauernde Gezanke zwischen den beiden war anstrengend, auch Sanjis anhaltenden, erfolglosen und gnadenlos schleimigen Flirtversuche machten die Sache nicht einfacher.
 

Sanji saß sofort kerzengerade auf dem Stuhl, den er beschlagnamt hatte. "Vivi-Mäuschännn! Ich bin sofort bei dir, mein Augenstern!!"

Sein bester Freund verdrehte genervt die Augen und stieß dem Blonden mahnend den Ellbogen in die Rippen. Manchmal musste man ihn eben gewaltsam daran erinnern, wann es zu viel wurde. Und bei Sanji war es definitiv immerzu viel.

Vor sich hinschmunzelnd besah sich Tashigi das Spektakel und warf der armen Visagistin Blicke zu, die voller Mitleid waren. Ja, die Kleine konnte einem schon wirklich Leid tun.

"Dann macht euch mal ans Werk, ich will lachen...", schmunzelte die junge Frau süffisant und warf den beiden Holzköpfen vielsagende Blicke zu.
 

Als Sanji erneut zum Sprechen ansetzen wollte, trat der Grünhaarige ihm so heftig auf den Fuß, dass er verwirrt inne hielt, und genau diese Sekunde nutzte Vivi dankbar, um das Weite zu suchen.

"Was?!!", fauchte der Koch muckelig und sah der Vigasistin bedrückt nach.

"Hör mal, Casanova, ich weiß, du denkst du bist der Beste, aber dein Geschnulze kommt nicht an! Gib's endlich auf!!"

"Du bist doch nur neidisch", schnaubte Sanji abwertend, seufzte dann und rappelte sich auf die Beine. Dann tätschelte er Tashigi die Schulter (Zorros Blick verhärtete sich leicht) und versprach ihr augenzwinkernd, dass sie sie schon nicht enttäuschen würden.

Zorro schnitt ihr eine Grimasse. "Na, dann mal los."
 

Schmunzelnd sah die Polizistin dem Crew hinterher, rappelte sich dann ebenfalls von ihrem Platz auf und folgte ihnen. Mal sehen, was heute Lustiges passieren würde. Zwar hatte sie schon etliche, witzige Clips von den beiden gesehen, daran satt geguckt hatte sie sich aber noch nicht.

Rein generell war der Grünhaarige zwar dafür, dass sie erst noch eine Tasse Kaffee tranken - oder noch ein Nickerchen machten, das konnte ja jeder selbst entscheiden - aber er glaubte nicht, dass es irgendjemanden interessierte.

Also rappelte er sich widerwillig auf die Beine, schob eine Hand in die Hosentasche und schloss sich dem Grüppchen an.
 

Im Türrahmen drückte Ben ihm gereizt ein paar Blätter in die Hand, bevor er an ihm vorbeizog und hinunter in Richtung des Studios hetzte.

Er überflog die Blätter flüchtig, nur solange, wie er brauchte, um herauszukriegen, was genau sie eigentlich drehen würden. "Fracture?", las er begeistert und konnte ein dreckiges, schadenfrohes Lachen nicht unterdrücken.

Sanji, der einige Schritte vor ihm ging, warf bloß einen kurzen, vernichtenden Blick über seine Schulter. "Halt die Schnauze, Lorenor! Das kriegst du zurück!!"

"Von wegen! Ich werde dazu gezwungen! Das ich Spaß dran haben werde ist vollkommen nebensächlich!"
 

Fragend sah Tashigi die beiden an und versuchte einen Blick auf die Zettel zu erhaschen. "Was ist so lustig?"

Sie war einfach zu neugierig, um sich überraschen zu lassen.
 

Sanji stapfte leicht angepisst neben Jared her, während der Grünhaarige der Polizistin amüsiert das Skript entgegenhielt.

"Wir drehen heute über Fracture. In dem Shooter gibt's 'ne Erdverformungswaffe - und ich darf Blondi Suppe ins Gesicht schießen", erklärte Zorro gut gelaunt und schob die Hände in die Hosentasche.
 

Tashigis Blick huschte kurz über die Blätter.

Sie zog die Schultern amüsiert ran und unterdrückte krampfhaft ein schadenfrohes Lachen. "Ohhh~ Du kannst einen echt Leid tun, Blondchen!"

"Jaa, vielleicht musst du mich danach sogar trösten!", rief Sanji mit einem anzüglichen Grinsen zurück und der Grünhaarige nahm sich fest vor, nachher mal ein Wörtchen mit dem Blonden zu reden. Okay, grundsätzlich baggerte er ja jede an, aber musste es ausgerechnet Tashigi sein?
 

Von seinem Dämpfer ließ er sich jedoch nichts anmerken. Immerhin durfte er allzu bald schon Rache üben.

Innerlich seufend fuhr sich die Polizistin durch die Haare. Es wurde mal langsam Zeit, dass das Set flirtfreie Zone wurde. Leicht knuffte sie den Koch gegen die Schulter und warf ihm gespielt tadelnde und mahnende Blicke zu.

"Nicht mal im Traum, Schnucki. Und jetzt mach deinen Job!", grinste sie, zwinkerte nur etwas und sah zu, wie der Rest der Truppe Ben's Anweisungen befolgte.
 

Ein paar Minuten später hatten sie das heutige Set erreicht - was aus nicht viel mehr bestand als einem Küchentresen und einem Stuhl, gepaart mit dem Anblick einer aufgeräumten Wohnung als Hintergrundbild. In einer anderen Ecke war ein ganz normales, langweiliges Schlafzimmer erstellt worden.

Ben sah gerade ziemlich beschäftigt aus und tauschte mit Lysop Anweisungen aus, die Techniker waren vollauf damit zu Gange, das Licht zu setzen und Vivi winkte von der Tür zur Garderobe auffordernd nach ihnen.

Sanji trabte willenlos und ergeben zu ihr hinüber, Zorro blieb kurz stehen und wandte sich der Polizistin zu. "Willst du hier im Chaos bleiben oder mit in die Maske kommen?", fragte er grinsend. "Vivi hat 'ne Kaffeemaschine drin stehen", fügte er kurz darauf hinzu.

"Kaffee klingt immer gut...", gestand sie und ihr fiel jetzt erst auf, dass sie ihre halbvolle Tasse im Büro hatte stehen lassen. Trottel!

Müde fuhr sie sich über den Nacken und unterdrückte ein Gähnen. Sie wollte nicht so unhöflich sein und gelangweilt wirken, was nun wirklich nicht so wahr. Die Nacht war einfach viel zu lang gewesen, aber Lorenor konnte davon ebenfalls ein Lieb von trällern.

Der Grünhaarige schmunzelte leicht und konnte ihr da eigentlich nur beipflichten.

Was hätte er nicht alles drum gegeben, ein wenig länger schlafen zu können? Am liebsten würde er Sanji immer noch eins überbraten dafür, dass er es gewagt hatte, ihn zu wecken.

Jetzt war es ohnehin zu spät, dafür war Kaffee seine einzige Chance, den Tag halbwegs unbeschadet und geistig anwesend zu überstehen. "Vivi, ist der Kaffee schon fertig?", fragte er hoffnungsvoll, während er die Tür aufstieß und hinter sich aufhielt.

Die Blauhaarige stemmte scheinbar empört eine Hand in die Hüften, lächelte jedoch sarkastisch. "Was denkst du denn? Klar doch, ich kenn dich doch, Koffeinjunkie."

"Mein Einziges Manko", pflichtete Zorro ihr bei.
 

Lächelnd rückte sich Tashigi einen der Stühle zurecht und setzte sich auf diesen. Leicht legte sie den Kopf in den Nacken, legte die Hände auf das viel zu übermüdete Gesicht und gähnte in ihre Hände. Wurde man vom Lachen etwa so müde?

Während Sanji halblaut darüber sinnierte, ob der enorme Kaffeekonsum tatsächlich sein einziges Manko war, begann die Vigasistin damit, in gnadenlos für die Kamera aufzustylen und der Grünhaarige ging dazu über, Kaffee für alle beteiligten zu holen.

Mit logistischer Präzision verfrachtete er alle drei Tassen an ihre Besitzer und ließ sich dann auf einen freien Stuhl zwischen seinem Partner und Tashigi sinken.

Dankend nahm sie die Tasse entgegen, lächelte Lorenor kurz aufmunternd zu und nippte leicht an ihrer Tasse. Dann stellte sie die Tasse neben sich auf dem Tisch ab und sah Vivi zu, wie sie gekonnt das Puder auftrug.
 

Sanji zu stylen, brauchte nicht unbedingt viel Zeit, denn im Gegensatz zu anderen Personen verbrachte der blonde Moderator eine Menge Zeit im Badezimmer und ging stets gepflegt aus dem Haus. Als Vivi sich dem Grünhaarigen zuwandte, konnte sie sich ein Seufzen nicht verkneifen. "Was soll das, Zorro?"

"Was soll was?", hakte der Barkeeper irritiert nach und die Blauhaarige zupfte in gespielter Empörung an seinen Nackenhaaren rum. "Was hast du wieder angestellt? Deine Lippe ist aufgerissen und zum rasieren bist du anscheinend auch mal wieder nicht gekommen."

"Sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht", wehrte Zorro brummig ab und untersuchte sein Gesicht kurz selbst im Spiegel. Nein, alles halb so wild.

"Weiß nicht, was du hast. Ich seh immer noch gut aus", gab er grinsend von sich. Unter dem Tisch trat Sanji ihm gegen das Bein.
 

Breit grinsend schaute Tashigi zu Lorenor rüber. So ein 3-Tage-Bart machte ihn ziemlich erwachsen...noch erwachsener, als er es so schon war. Und das führte zu einer unerwarteten Reaktion in ihrem Brustkorb. Irritiert fuhr sie sich mit einer Hand verwundert über die pochende Stelle direkt über ihrem Herzen.

Vivi ging gar nicht weiter darauf an, zog den Kopf des Grünschnabels in den Nacken und begann ungefragt damit, ihn zu rasieren, bevor sie sich seinen Haaren und danach auch seinem Make-Up widmete und den Riss in seiner Unterlippe so gut wie möglich kaschierte. Und mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, klappte das auch recht gut. "Wen hast du verprügelt?"

"Übers Wochenende? Matt, Sanji, Ace...ich glaub, das war's."
 

Das waren ziemlich viele Schlägerein für ein Wochenende, aber Tashigi sagte lieber nichts weiter dazu, sondern widmete sich erneut ihrem Kaffee und sah der Visagistin weiter zu.
 

Vivi hatte alle Hände voll damit zu tun Lorenors Macken bestmöglich zu verdecken. Was sollten denn die Fans denken? Verletzungen am Set waren zwar nichts neues, aber sowas war noch nie passiert. "Du solltest mal ein bisschen kürzer treten mit deinen Hahnenkämpfen. Oder willst du deine Fans verschrecken?"

"Ja, klar, es wäre natürlich unendlich schade, wenn mich keine Vierzehnjährigen mehr ansprechen", gab Zorro sarkastisch zurück und erinnerte sich schaudernd an die verknallten Fangirls, denen Tashigi und er im Supermarkt begegnet waren. Er war Heilfroh, dass sie sich mit einem Autogramm hatten verscheuchen lassen.

"Außerdem bleibt dann mehr für mich", gab Sanji seinen Senf dazu und grinste breit. Nicht, dass er auf 14jährige stehen würde, aber ein bisschen Aufmerksamkeit vom anderen Geschlecht war immer was Feines.

Vivi lachte. Und auch Tashigi musste etwas schmunzeln, als ihr ebenfalls die Situation vor einigen Tagen im Supermarkt wieder durch den Kopf schoss.

"Aber dann haben wir weniger Einschaltquoten. Obwohl ich echt nicht nachvollziehen kann, warum ihr beiden Spinner so beliebt seit.", spottete Vivi und kümmerte sich weiter um die Maske.

"Da bist du nicht die Einige, die sich das fragt", gab Zorro zurück und unterdrückte ein Schmunzeln.

Eigentlich taten sie doch nichts anderes, als sich zu verkleiden und Blödsinn anzustellen, aber anscheinend kam das bei der breiten Öffentlichkeit ganz gut an. "Bist du fertig? Ich will Sanji endlich Suppe ins Gesicht schießen!"

"Klappe, Tiger!!"

"Halt den Rand und lass mich meinen Job machen...", maulte Vivi leicht und tupfte einmal trotzig das Puder ins Gesicht, warauf hin dieses Schneeweiß wurde.

Tashigi musste einfach nur lachen. "Sehr schick!", gestand sie lachen und nahm einen großen Schluck der dunklen Brühe in ihrer Tasse.
 

Zorro blinzelte durch das Puder hindurch und erhaschte mühsam einen Blick in den Spiegel, wo ihm sein eigenes Gesicht ungewohnt blass entgegenstarrte.

Der Koch auf dem Stuhl neben ihn schüttelte sich vor unterdrücktem Lachen, während er sich ein Stück weit nach vorne beugte und sich selbst interessiert unter die Lupe nahm. "Das hat doch auch was. Lebender Toter-Style."

Vivi grinste, packte Lorenor an die Schulter und zog diesen grob in den Stuhl zurück.

"Wen ich nicht innerhalb von fünf Minuten fertig bin, wird Ben wieder sauer. Also stillhalten jetzt!", erklärte die Visagistin und machte sich weiter an's Werk.

Der Grünhaarige unterdrückte sein Schmunzeln und blieb ausnahmsweise einmal artig und ganz still sitzen, denn auch, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass Ben weniger sauer sein würde, wenn sie in den nächsten fünf Minuten zum Ende kamen, verschwindend gering war, so war es doch immerhin eine Wahrscheinlichkeit. Und ein wütender Ben war nie gut, selbst, wenn es bei ihm bereits ein Dauerzustand war.
 

= = =
 

Nach wenigen Minuten packte Vivi ihr Make up zusammen und lächelte.

"Fertig! Ihr könnt zum Set..."

Mittlerweile hatte Tashigi ihre Tasse geleert und schob diese von sich, rappelte sich auf und sah zu den dreien rüber.
 

Dem blonden Koch schien mittlerweile gar nicht mehr zum Lachen zu Mute. Er schmollte lieber und blätterte sich noch einmal durch das Skript. "Meinst du, es besteht Hoffnung, dass wir die Rollen noch tauschen?"

"Auf gar keinen Fall! Das ist der Höhepunkt dieses Tages, wag es ja nicht, mir diesen Lichtblick zu versauen!!", erwiederte Zorro stur wie eh und je, trank seinen Kaffee aus und streckte sich einmal ausführlich, bevor er sich ebenfalls aus seinem Stuhl wuchtete und grinsend zu Tashigi sah. "Auf in den Kampf?"

Tashigi lachte. "Ist euer Kampf, ich bin nur Schiedrichter!", schmunzelte sie und überließ den beiden den Vortritt.

"Bist du denn auch unparteiisch?", hakte der Barkeeper schmunzelnd nach und zog die Tür auf.
 

Lysop, der sich anscheinend schon seit geraumer Zeit davor herumdrückte, sah aus, als würde ihm ein riesen Stein vom Herzen fallen. "Na endlich", stöhnte die Langnase erleichtert, schnappte sich die beiden Moderatoren am Unterarm und zerrte sie umstandslos mit sich in Richtung Garderobe.

Zorro warf einen kurzen, entschuldigenden Blick auf die junge Polizistin. Am liebsten hätte er Lysop eine Kopfnuss verpasst, aber das würde warten müssen, bis sie Feierabend hatten. Trotzdem ärgerte es ihn maßlos, dass er Tashigi schon wieder einfach so stehen lassen musste. "Schnapp dir Vivi und hab Spaß!"
 

Verdutzt sah sie den Jungs hinterher.

"Mach dir darüber mal keine Gedanken...", lächelte sie und war, entgegen ihrer Worte, froh darüber, dass er es doch tat. Sie sah ihnen noch kurz hinterher, bis die Jungs im nächsten Raum verschwanden. Und weg waren sie. Schade.
 

= = =
 

Der Regieassistent griff absolut zielsicher nach zwei Kleiderbügeln, die den beiden anderen unter dem ganzen anderen Kram auf den Kleiderstangen gar nicht weiter aufgefallen wären, und drückte sie den beiden in die Arme.

"Beeilt euch bitte", sagte er noch und lächelte ihnen zaghaft zu, bevor er wieder im Studio verschwand und letzte Vorbereitungen traf.

Sanji begutachtete die Kleidung eine ganze Weile lang, hatte anscheinend jedoch nichts daran auszusetzen. Währendessen hatte der Grünhaarige sich schon aus seinen alten Klamotten geschält und war in die schwarze Jeans geschlüpft. Irritiert hielt er inne, als er seinen besten Freund lachen hörte.

"Was ist daran bitte so lustig?"

"Hast du dich in letzter Zeit mal im Spiegel angeschaut?", prustete Sanji amüsiert und ließ seinen Blick schadenfroh und schamlos über Zorros Brustkorb und Rücken gleiten, auf dem sich unübersehbare blaue bis violette Flecken abzeichneten.
 

Der Grünhaarige verdrehte die Augen und zog sich das ebenfalls schwarze Shirt über den Kopf. "Du siehst doch auch nicht besser aus. Alles fit im Schritt?"

Das Lachen verstummte, wurde aber durch ein leichtes Schmunzeln ersetzt. "Ja, und bei dir? Was meinst du, tut mehr weh? Paintballmunition oder Aya's Knie?"

Zorro war sich nicht sicher, ob er wirklich eine Antwort darauf haben wollte und begutachtete stattdessen das Konstrukt, das anscheinend die Erdverformungswaffe darstellen sollte und aus einer Mischung von Pappmaché, Plastik und diversen anderen Materialen hergestellt war. Das Ding gebastelt zu haben, daran konnte er sich nur dunkel erinnern.
 

Schulterzuckend streifte er es sich über den rechten Arm. Sanji hatte es bisher noch nicht geschafft, sich seine Klamotten anzuziehen, aber er hatte keine Lust mehr zu warten und folgte stattdessen Lysops Beispiel und trat wieder ans Set.

Sofort durchbohrte ihn Ben's Blick und eine Augenbraue des Regisseurs zuckte zumindest andeutungsweise millimeterweit nach oben. Nach zwei Jahren zusammenarbeit musste er keine Fragen mehr stellen, alle wussten mehr oder minder genau, was er von ihnen wollte. "Cookie braucht noch was", erklärte Zorro daher dreist grinsend und sah sich suchend nach Tashigi um.

Mittlerweile hatte Vivi ihre sieben Sachen zusammen gesucht und kam ebenfalls zum Set, gesellte sich sofort zu Tashigi, die sich etwas umblickte. Eine schöne Kulisse. Eine Küche und auf dem Tresen stand eine Schüssel voll mit Kelloggs.

"Das wird doch bestimmt wieder was für die Outtakes.", lächelte Vivi und rechnete schon mit dem Schlimmsten. Immerhin sprach sie hier von Sanji und Zorro, das konnte doch nur wieder in einer Katastrophe enden. Tashigi nickte ihr lächelnd zu. Wo sie recht hatte, hatte sie nun mal recht.
 

Der Grünhaarige entdeckte die beiden Mädels nahe den Scheinwerfern und Kulissen und überquerte das Set, bis er bei den beiden angelangt war. Kurz folgte er ihrem Blick und grinste selbstzufrieden.

Die Schüssel war an Gummibänder gespannt und wartete nur auf ihren Abschuss. Und er würde einen diebischen Spaß an der Sache haben. "Worauf ihr wetten könnt", stimmte er den beiden Frauen zu und schob die linke Hand in die Hosentasche.

Leicht erschrocken sahen die beiden zum Grünschopf rüber, als er so plötzlich hinter ihnen stand. Mit etwas geröteten Wangen sah Tashigi wieder zum Set.

Schwarz stand ihm ziemlich gut...

"Dann bin ich ja mal gespannt, was ihr wieder verzapfen werdet...", schmunzelte Vivi und fragte sich, warum sie Sanji eigentlich geschminkt hatte. Das hatte eh keinen Sinn, wenn er jetzt die Schüssel ins Gesicht bekommen würde.
 

"Zerstörung und Chaos", versprach der Barkeeper zwinkernd und lehnte sich gegen das nächstbeste, was in der Nähe war.Das Wandgestell aus Styropor und Holz kippte sofort um und Zorro schaffte es bloß mit Mühe, nicht mit ihm zu Boden zu gehen und sein Gleichgewicht zu halten.

Kurz erstarrte das Treiben um sie herum, er hob eine Hand zur Entschuldigung und wuchtete das Teil wieder in die Senkrechte.
 

Alle verdrehten einmal einvernehmlich die Augen und fuhren mit ihrer Arbeit fort.
 

Tashigi fuhr zusammen, als das Gestell umfiel, sah zum Spielkind rüber und fing an grinsend den Kopf zu schütteln. Schnell ging sie auf ihn zu und half dabei, das Gestellt wieder auf die "Beine" zu stellen.

"Trottel...", schimpfte sie ihm lächelnd entgegen. Naja, sie war wohl der Mensch, der sich mit Tollpatschigkeit am besten auskannte. Immerhin schaffte sie es zu jeder Tages- und Nachtzeit, in eines ihrer Fettnäpfchen zu treten.

Der Grünhaarige grinste verlegen und fuhr sich mit einer Hand über die Nackenmuskulatur. "Ich hab nur mein Versprechen eingehalten", redete er sich schließlich geschickt heraus und warf einen kurzen Blick zur Garderobe.

Langsam musste Blondi doch mal fertig sein.
 

Als wäre dieser Gedanke sein Stichwort gewesen, schwang in eben jenem Moment die Tür auf und Sanji trat heraus, bekleidet in einer ausgewaschenen Jeans und einem weinroten Shirt. Trotzdem zupfte er an seinen Haaren herum und schien nicht sonderlich glücklich mit seiner Rolle.

"Kann losgehen", seufzte er schließlich und stellte sich seinem Schicksal wie ein waschechter Mann.
 

Über beide Ohren fing Tashi an zu grinsen. "Du kannst einem echt Leid tun, Cookilein." Das war noch nicht mal gelogen. Sie fand es zwar ziemlich lustig - und das jetzt schon - Leid tat er ihr trotzdem. Er zog wohl des Öfteren die Arschkarte.
 

Er zog die Arschkarte jedoch noch lange nicht oft genug, das fand Zorro jedenfalls, und genau deshalb hatte er den Fracture-Dreh schon seit langem abgewartet.

Ein paar Meter weiter traf Ben mit den anderen Technikern die letzten Absprachen und die Zeit nutzte Sanji, um die Distanz zwischen sich und den beiden Mädels zu überwinden.

"Danke, Süße", meinte er zu Tashigi und grinste etwas schief.

Zorro richtete den Abklatsch der Erdverformungswaffe auf seinen Partner. "SCHEZÄÄÄÄÄM!!!!"

"Ich kann's nicht mehr hören..."
 

"Wie die Kleinkinder...", gestand Vivi leise lachend. Auch Tashigi hatte das schon eingesehen, verschränkte nur schmunzelnd die Arme und sah wieder zum Set, wo die Crew rumlief wie aufgeschreckte Hühner.

"Okay, Jungs, alles wie besprochen. Kommt schon, wir haben nicht ewig Zeit", kommandierte Ben Sekunden später und allein seine Stimme verriet schon, wie genervt er tatsächlich war.

Zwar fragte sich Zorro, wann sie jemals irgendetwas besprochen hatten in der letzten Zeit - vermutlich hatte er einfach nicht zugehört - aber die Anweisungen waren klar und deutlich und allzu viel konnte man bei dieser Szene auch nicht falsch machen.

Die beiden Moderatoren grinsten die beiden Frauen kurz an, bevor sie zum Set trabten - der Grünhaarige grinsend, Sanji eher schleppend.
 

An beiden Enden des aufgebauten Tresens lungerten Menschen herum. Links Gonzo, den das ganze so gar nicht zu interessieren schien, recht Ruffy, der aufgeregt hin und her hibbelte und drauf und dran war, die Schüssel schon vorher fliegen zu lassen.

Beide hielten die Gummistrippen in der Hand und warteten darauf, ihre Aufgabe zu erfüllen. Geschlagen ließ Sanji sich auf den Barhocker dahinter fallen.

Ruffy lugte vorsichtig über den Rand des Tresens. "Und du rächst dich auch ganz bestimmt nicht?", hakte er misstrauisch nach.

Der Blonde verdrehte die Augen. "Nein. Ich darf ja nicht."

Das stimmte den junior Chaospraktikanten anscheinend friedlich.
 

Zorro bezog ein Stück weiter weg seine Stellung.

Lysop stand zweifelnd neben ihm. "Meinst du nicht, dass du eventuell auch was abkriegen könntest?", meinte er unsicher und besah sich das stümpferhafte Konstrukt, dass sie sich überlegt hatten.

"Ach was, ich seh ja wo das hingeht. Das klappt schon", meinte der Grünhaarige zuversichtlich und blinzelte gegen das Scheinwerferlicht an, dass Temperaturen um den Siedepunkt von Wasser zu verantworten hatte.
 

Tashigi sah den beiden nur aufmunternd lächelnd hinterher, verschränkte die Arme vor der Brust und sah interessiert zu.

Auch Vivi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, musste aber jederzeit in den Startlöchern stehen, auch wenn es bei so viel Milch gar keinen Sinn machte, Sanji noch mal eine Maske aufzulegen.

"Da bin ich ja mal gespant...", lächelte sie zu Tashigi rüber. Die Angesprochene nickte nur und wartete neugierig auf das Spektakel.
 

Der blonde Koch saß auf seinem Hocker, die Hände neben der Schüssel abgelegt, und wartete auf das Unvermeintliche, während das heiße LIcht langsam aber sicher dafür sorgte, dass ihm der Schweiß ausbrach.

Dann erbarmte sich Ben endlich und nickte Lysop zu, der sich hastig vom Set verzog, die Klappe holte und sich vor dem Tresen aufbaute. "Drei, zwei, eins..."

Lautstark ließ er die Klappe zuschnellen und verzog sich aus dem Bild, um sich das ganze aus sicherer Entfernung anzusehen.
 

Zorro wischte sich das breite Grinsen aus dem Gesicht.

Er hatte nur ein paar Sekundenbruchteile, um sich zu überlegen, wie genau er die Sache angehen wollte, und schließlich entschied er sich für das Naheliegenste.

Mit zwei Schritten Anlauf und einer Flugrolle warf er sich ins Bild und landete ebenso lautlos wie sicher auf den Füßen, nur um sich zu Sanji vorzuschleichen.

Hinter dem Blonden lugte er grinsend über dessen linke Schulter, tauchte ab, lugte über die rechte Schulter, zielte mit seinem Arm auf die Schüssel mit Cornflakes.
 

Sanji konnte es zwar nicht sehen, ahnte aber bereits, was für einen übertriebenen, spektakulären Auftakt sich sein Partner geleistet hatte. Unter anderem deshalb, weil die Crew sich angestrengt das Auflachen verbiss.

Als er Zorros Atem und seine Bewegungen im Rücken spürte, wusste er, dass es nicht mehr allzu lange dauern konnte. Trotzdem konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Zorro war echt ein Idiot.

Dann setzte sich die Schüssel in Bewegung und als ihm etwas Nasses ins Gesicht spritzte, kniff er die Augen zu. Aber irgendwie war das nicht halb so viel, wie er erwartet hatte.
 

Der Grünhaarige sah genau, wie sich die Gummibänder spannten. Er sah auch, wie sich die Schüssel in Bewegung setzte.

Und dann sah er gar nichts mehr, weil ihm fast die volle Ladung Cornflakes ins Gesicht flog.

Reflexartig versuchte er, sich wegzuducken, aber dafür war es schon längst zu spät. Das Endresultat bestand darin, dass er mit Milch und Cornflakes bekleckert war und sich lachend aus dem Blickfeld der Kameras schob.

Vivi verkniff sich krampfhaft ein Lachen, aber als der eigentlche Täter die Schüssel ins Gesicht bekam, konnten beide Frauen sich nicht mehr halten. Tashigi lachte so heftig, dass sie sich fertig an ihren Knien abstützte. Auch Vivi krümmte sich vor lachen. Tja, das war wohl nichts!! Aber lustig war's alle Male.

Mühsam schaffte der Grünhaarige es, sein Lachen gerade soweit zu unterdrücken, dass er aufrecht stehen konnte. Denn eigentlich interessierte es ihn brennend, wieviel Sanji denn nun wirklich abbekommen hatte.

Und Sanji interessierte es brennend, wieviel der Täter abbekommen hatte, dass die Crew so einstimmig losgrölte. Dann kam der Grünhaarige um die Ecke geschlichen, ebenfalls ein abnormal breites, 200 Watt Lächeln auf dem Gesicht, mit Milchbart und Cornflakes in den Haaren. Und der Blonde flog beinahe vom Stuhl in dem zweifelhaften Versuch, sein eigenes Lachen zu ersticken.
 

Tashigi hielt sich den Bauch. Langsam aber sich fing ihr Zwerchfell an zu schmerzen, so heftig musste sie lachen. Ihr stiegen schon die Tränen in die Augen und auch Vivi fuhr sich verstohlen über die feuchten Augen.

"Ich kann nicht mehr... Das ist zu viel!!", stieß die Polizistin gepresst aus, konnte nicht mehr stehen und ließ sich deswegen lieber auf den Hintern fallen. Sie schlang die Arme um die Knie und vergrub ihr Gesicht darin, schüttelte nur immer und immer wieder den Kopf über so viel... Blödheit?! Nein, das traf's nicht wirklich. Aber es war einfach nur saukomisch!
 

Selbst Ben's Mundwinkel zuckten verräterisch - und das wollte schon was heißen.

Während der Koch sich darum bemühte, aufrecht sitzen zu bleiben und vor Lachen nicht in Tränen auszubrechen, wischte sich Zorro mit dem Handrücken die Ladung der Schüssel aus den Augen und schüttelte sich einmal kurz, sodass die Milch aus seinen Haaren spritzte. "Das war wohl nichts", stellte er trocken fest. Sanji vergrub den Kopf in seinen Armen und hoffte, dass er an seinem dreckigen Lachen nicht zu Grunde ging.

"Sieht so jeder Drehtag bei euch aus?", lachte die Polizistin und benutzte ihren Ärmel als Taschentuch, womit sie ihre Tränen wegwischen konnte.

Vivi nickte. "Fast jeder...", gestand sie, schmunzelte immer noch und unterdrückte ein weiteres Lachen.
 

Gonzo, den so schnell nichts aus der Ruhe brachte und vor allem nichts zum Lachen brachte, war der erste, der sich wieder bewegte, nachdem der Plan so offensichtlich fehlgeschlagen war.

Niemand hatte mitbekommen, dass er kurzweilig verschwunden war, aber während alle Beteiligten sich noch darum abmühten, genügend Luft in ihre Lungen zu pressen und mit dem hysterischen Lachanfällen aufzuhören, tauchte er plötzlich wieder zwischen den beiden Moderatoren auf und hielt ihnen jeweils ein Handtuch hin.

Wortlos und immer noch vor unterdrücktem Lachen geschüttelt nahmen die beiden die Handtücher entgegen und wischten sich so gut es eben ging das Gesicht sauber.

Danach wurde es langam still. Die Crew brauchte eindeutig Erholung für die Bauchmuskulatur.
 

Gonzo lächelte kaum merklich. "Wir müssen das noch mal drehen, oder? Das hat irgendwie Spaß gemacht", meinte der Schwarzhaarige hoffnungsvoll und Sanji brach sofort wieder in unkontrolliertes Lachen aus und erstickte beinahe daran.

Tashigi saß immer noch auf dem Boden, war sicherer. Sie konnte nicht versprechen, dass sie sich so schnell wieder einkriegen konnte. Vivi stand immer noch neben ihr und hatte sich auch langsam wieder eingekreigt. Hoffentlich konnten die Jungs auf Sanjis und Lorenors Maske verzichten!
 

Schwer atmend stützte Zorro eine Hand auf dem Knie ab und wartete solange, bis er das Gefühl hatte, sich ganz gut im Griff zu haben. Dann warf er einen Blick auf sein Shirt, das mit nassen, weißen Flecken und aufgeweichten Cornflakes dekoriert war, grinste kurz und setzte sich dann endlich in Bewegung.

Im Vorbeigehen klopfte er seinem Partner auf die Schulter, der den Kopf immer noch in den Armen vergraben hatte und sich nicht traute, einen zweiten Blick auf den Grünhaarigen zu werfen, bevor er das Set geschickt umrundete und Tashigi auf dem Boden erblickte.

Er schmunzelte. "Na? Amüsiert ihr euch gut?"

Tashigi schluckte ihr Lachen runter, als der Grünschopf dazu kam, hatte aber alle Mühe damit nicht wieder laut loszuprusten. Und Vivi... tja, ihr erging es da nicht anders.

"Quatsch, ich langweile mich zu Tode, siehst du doch!", spottete sie, fuhr sich noch mal kurz über die Augenwinkel und rappelte sich wieder halbwegs auf die Beine. Ihr Zwerchfell protestierte, die Polizistin zeigte es aber nicht. Wie sah das denn aus, dass sie vor Lachen zu Boden ging?

"Ja, den Eindruck hab ich auch bekommen", frotzelte der Grünhaarige zurück und musste sich selbst das Lachen verkneifen.
 

Um sich auf etwas anderes zu konzentrieren, beugte er den Oberkörper leicht nach vorne und strubbelte sich durch das kurze Haar, um den Inhalt der Schüssel weitestgehend herauszukriegen. Jetzt hatte er immerhin eine Aufgabe.

Schmunzelnd sah sie dem Grünschopf dabei zu. //Wie ein nasser Hund!//, dachte sie sich und unterdrückte ein amüsiertes Grinsen.

"Du hast nicht umsonst ein Handtuch", warf Vivi ein und grübelte. Eigentlich wäre es doch besser, wenn er sich die Haare gleich waschen würde. Bei seinen kurzen Haaren würde das wohl kaum ein Problem darstellen. Bei San war das schon etwas problematischer. Da musste man erstmal die Kelloggs aus den Haaren zupfen. Vivi seufzte. Da würde wohl noch ziemlich viel auf sie zukommen.

"Damit verschmier ich's doch bloß noch mehr", gab Zorro zurück.

Wenn der ganze Scheiß im Handtuch hing während er sich die Haare trockenrubbelte, würde das die Angelegenheit auch nicht sonderlich verbessern. Und die Haare zu Waschen würde auch nicht sonderlich sinnvoll sein, wo sie doch eh wahrscheinlich nachher weiterdrehen würden.

"Gut, dann mach, was du willst, Sturkopf!", warf Vivi ein, organisierte für Tashigi und sich jeweils einen Stuhl und setzte sich. Das würde noch ein langen Tag werden.
 

Dankend sah Tashigi zur Visagistin rüber und setzte sich auf den Stuhl.Gleich viel gemütlicher.

Das Handtuch legte er sich um den Nacken, während er sich aufrichtete. Dreist grinste er zu Vivi herüber. "Tu ich das nicht eh immer?"

Langsam aber sicher schien die Crew sich zu beruhigen - immerhin war aus immer weniger Ecken hysterisches Kichern zu hören und auch der Spott hielt sich in Grenzen. Das konnte unter Umständen daran liegen, dass Ben mittlerweile genug von der allgemeinen Belustigung hatte und zurück zum Wesentlichen kommen wollte.

Auch die beiden Mädels bemerkte, dass es wieder halbwegs ernst am Set wurde.

"Anscheinend geht's gleich weiter...", merkte Vivi an und ließ sich ebenfalls auf einen der beiden Stühle sinken.

Tashigi grinste vor sich hin. "Dann bring uns wieder ordentlich zum Lachen!" Sie bezweifelte nicht, dass das wieder eintreffen würde. Die Hauptsache war, dass er sich Mühe gab.

Der Grünhaarige schmunzelte leicht. "Das ist mein Job - das krieg ich hin...", behauptete er und versuchte, das Shirt wieder halbwegs sauber zu kriegen, aber es erweckte ganz den Anschein, dass Hopfen und Malz verloren waren.

Also umziehen. Sanji hatte es nicht halb so schlimm erwischt.
 

Schulterzuckend winkte er den Mädels noch einmal zu, bevor er sich auf den Weg zur Garderobe machte, um sich ein neues Shirt zu organisieren.

Die junge Polizistin sah ihm nach und lächelte nur kurz, als er noch einmal zu den beiden rübergewunken hatte und letzendlich um die nächste Ecke verschwand. Vivi winkte nur lächelnd zurück und sah dann wieder zu Tashigi rüber.

"Ihr seid ein echt lustiger Haufen!", gestand Tashigi und grinste nur noch breiter als vorher.

Vivi zog nur die Schultern etwas ran. "Wohl wahr... Aber deswegen mag ich ja auch diesen Job. Nur Schade, dass ich als einzige Frau hier rumhänge. Tut gut, hin und wieder mal andere Gesichter am Set zu sehen."
 

= = =
 

Innerhalb kürzester Zeit waren die beiden Moderatoren wieder auf Vordermann gebracht und sie konnten die Szene - rein theoretisch zumindest - noch einmal drehen.

Aber Ben schien vorrübergehend mit irgendetwas anderem beschäftigt, Sanji stand immer noch in der Garderobe vor dem Spiegel und prüfte akribisch genau, ob seine Haare in Form waren und Lysop war irgendwie verschollen.

Ohne Regisseur drehte es sich eben nur halb so gut, also beschloss der Grünhaarige, sich zu den Frauen zu gesellen.

Jared schleppte er einfach mit sich.

Nach einigen Minuten Frauengespräche trudelten die beiden Jungs zu ihnen rüber, worauhin die beiden Frauen nur zu ihnen aufsahen.

"Immer noch Pause?! Ihr Moderatoren seid ein ganz schön faules Pack!", grinste Tashigi bis über beide Ohren. Natürlich witzelte sie nur wieder rum, aber Lorenor ein bisschen aufziehen würde wohl kaum schaden.

"Sprach der Bulle, der Kaffeeschwätzchen hält", gab Zorro auf diese freundliche Begrüßung zurück und verkniff sich das Grinsen mit Mühe und Not.
 

Jared hingegen nahm sich nicht zurück. "Du müsstest die zwei Mal in der Redaktion erleben. Die machen wirklich gar nichts." Als Zorros mahnender Blick ihn traf, verbesserte er sich hastig. "Na gut, Sanji macht schon was, Zorro ist der Faulpelz."

Das hatte der Barkeeper nun nicht unbedingt gemeint. Er verdrehte die Augen. "Lügner."

Tashigi lachte etwas und auch Vivi schmunzelte amüsiert vor sich hin. Tashigi grübelte, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war Lorenors Angebot, mit zur GamesCom zu fahren.

"Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass das auf der GamesCom weiter ausartet?" Sie machte sich schon auf das Schlimmste und Peinlichste gefasst.
 

Kurz blickten die beiden Männer sich an und bissen sich dann zeitgleich auf die Unterlippe, um nicht loszuprusten.

Sie hatten ihren letzten Firmenausflug auf die Games-Messe noch gut im Gedächtnis und 'ausarten' war gar kein Ausdruck dafür.
 

Im Jahr zuvor hatten sie sich auf der Hinfahrt mehr oder weniger allesamt betrunken - vielleicht ein guter Grund, warum Ruffy danach gar nichts mehr auf die Reihe bekommen hatten - und Ben's Geduld war schlussendlich auch ausgeschöpft gewesen.

Die Arbeit stand zwar immer noch im Vordergrund, war aber mit beinahe doppelt so viel Spaß verbunden, wie es sonst üblich war. Andererseits war ihr Zeitplan wahrscheinlich auch nicht ohne Grund um einiges straffer, als im Vorjahr.

"Ich gelobe feierlich, mich zu zügeln", versprach der Barkeeper schließlich schmunzelnd.

"Ach komm, hör auf rumzulügen!", mahnte Vivi den Grünschopf und bäumte sich etwas vor ihm auf."Letztes Jahr wart ihr so voll, dass ihr euch Kondome über den Kopf gezogen und sie aufgepustet habt."
 

Vivi erinnerte sich noch harrgenau an diesen Tag. Sie musste nämlich als einzig Nüchterne auf die Knallköpfe aufpassen.
 

Tashigi schwieg, versuchte krampfhaft nicht laut aufzulachen. Das wollte sie sich nun wirklich nicht vorstellen.

Jared hingegen prustete augenblicklich los bei der Erinnerung daran.

Er hatte es unbedingt filmen wollen, aber erstens hatte er selber mitgemacht und zweitens war er zu diesem Zeitpunkt schon dermaßen voll gewesen, dass er das auch gar nicht mehr auf die Reihe gekriegt hatte.

Der Moderator kratzte sich umständlich am Hinterkopf, musste jedoch ebenfalls leicht grinsen. "Wirklich? Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern..."

"So voll warst du?", hakte der Kameramann immer noch lachend nach.

"Nein. Falls du dich noch dran erinnerst, ich war der Letzte, der noch stehen konnte. Ich musste euch alle ins Bett verfrachten."
 

Interessiert hörte Tashigi dem Gespräch zu. Was Lorenor sagte klang sogar ziemlich stimmig. Immerhin konnte er saufen wie 10 Russen, die Vodkaflaschen bewiesen es. Er war wohl in jeder Lage Babysitter.

Vivi verdrehte die Augen. "Dieses Mal bekommt ihr nicht einen Schluck Alkohol in die Hand. Ben wird das auch gutheißen. Ich hab nämlich echt keine Lust auf euch aufzupassen."

Noch bevor Jared seiner gerechten Empörung Ausdruck verleihen konnte - bei den Worten der Vigasistin hatte er entsetzt nach Luft geschnappt, denn eine GamesCom ohne Alk war keine richtige GamesCom, jedenfalls nicht mit ihrerCrew - nahm Zorro das bereitwillig in die Hand.

"Das kannst du voll knicken. Die Liste für's Vorglühen geht schon rum. Ben bringt zwei Flaschen Whiskey mit", erklärte er mit einem zufriedenen Grinsen und streckte der Blauhaarigen die Zunge raus.

Vivis Auge zuckte bedrohlich. "Das ist doch nicht zu fassen." Diese Idioten! Wie konnten sie nur? Empört sah sie die beiden Männer an, wand sich dann zu Tashigi um und warf ihr bettelnde Blicke zu. "Tashi, sag doch auch mal was! Bitte!!"

Tashigi schmunzelte nur skeptisch und zuckte mit den Schultern. Dann stand sie von ihrem Platz auf stellte sich zu Vivi und flüsterte ihr etwas ins Ohr. "Betrunkene kann man am besten verarschen..."

Vivi stutzte, daran hatte sie noch nicht gedacht.
 

"Wer flüstert der lügt" , nölte Jared.
 

Es interessierte ihn brennend, was die beiden da tuschelten, aber seine Chancen, herauszufinden, was genau, standen anscheinend schlecht.

Zwar interessierte es Zorro mindestens ebenso brennend, aber das hätte er nie zugegeben - geschweige denn nachgefragt. Immerhin ließ sich Tashigi von dem Revue der letzten GamesCom scheinbar nicht abschrecken, und das war es, was momentan für ihn zählte. Er hatte schließlich lang genug gebraucht, bis er sich dazu überwunden hatte, sie zu fragen, geschweige denn, bis er sie überzeugt hatte, dass es durchaus mal eine Abwechslung für sie sein konnte.

Und wo sie gerade beim Thema verreisen waren, konnte er ja eigentlich direkt mal das Thema Venedig auf den Tisch bringen.
 

"Schon mal in Italien gewesen?", hakte er bei der Polizistin schmunzelnd nach. Zwar waren die Tickets schon gebucht, aber nachfragen konnte man ja mal. Ben hätte sicherlich nichts dagegen, er persönlich sowieso nicht und vielleicht sah Tashigi das ja genauso.

Verwirrt blinzelte sie zu Lorenor rüber. Auch Vivi schaute nicht schlecht aus der Wäsche. Was sollte das denn jetzt werden? Hatte er wirklich vor sie mit nach Venedig zu nehmen? Ohne Ben's Erlaubnis?

"Ehh... nein, warum?"
 

Als er Vivi's zweifelndem Blick begegnete, fand Zorro seine Idee doch nicht mehr so toll.

Zur GamesCom hatte er sie schließlich auch überreden müssen, wieso sollte es mit Europa anders sein? Außerdem - das musste er sich immer wieder in Erinnerung rufen - kannten sie sich erst wenige Tage und es konnte durchaus einen merkwürdigen Eindruck vermitteln, wenn er sie überall hin mitschleppen wollte.

Das er verknallt war (und er war immer noch verflucht merkwürdig, sich das vor Augen zu halten und sich einzugestehen, dass es verdammt noch mal stimmte!) hieß noch lange nicht, dass sie genauso empfand, und so gerne er sie auch um sich hatte, vielleicht ging er ihr bloß auf die Nerven.

Und irgendwie frustrierte ihn das.
 

Ausweichend zuckte er mit den Schultern. "Nur so. Wir fahren übernächste Woche hin..."

"Ahh...", kam es stutzend von der Polizistin und sah überrascht in die Runde. Als Vivi ihren fragenden Blick sah, fing sie an zu erklären. "Ja, für ein Spiel, dass zu Da Vinchis Zeiten in Venedig spielt."

Okay?! Für ein Game flog man also schon nach Europa? "Klingt toll. Wünsch euch viel Spaß!"

"Jaah, danke..." Der Grünhaarige lächelte matt, und irgendwie freute er sich jetzt gar nicht mehr auf Venedig. Vielleicht hätte er sie doch fragen sollen.

Vielleicht hätte er damit aber auch alles vermasselt.
 

Nachdenklich fuhr er sich über die Stirn und schaffte es trotzdem nicht, die Gedanken bei Seite zu wischen. Wahrscheinlich hätte sie ihn für merkwürdig gehalten. Oder aufdringlich, zu sehr fixiert, für vollkommen verrückt erklärt oder sonst irgendwas Schlechtes, und dafür war ihm ihre Freundschaft jetzt schon viel zu wichtig.

Wahrscheinlich hatte er einfach Schiss, dass sie nein sagen könnte und was das dann bedeuten würde.
 

"Ich seh mal nach, wo Blondi bleibt", meinte er schließlich ausweichend, grinste halbherzig und verschwand dann hastig wieder in Richtung Garderobe, mit der Gewissheit, irgendwie trotzdem alles falsch gemacht zu haben.
 

Jared blickte seinem Kumpel leicht überrumpelt nach.

Okay, das war merkwürdig, selbst für Zorros Verhältnisse.

Fragend blickte er zu den Mädels hinüber, in der Hoffnung, dass die vielleicht eine Erklärung für das Verhalten des Barkeepers auf Lager hatten.

Ziemlich überrascht sah die junge Polizistin dem Grünschopf hinterher, tauschte mit den beiden Anwesenden fragende Blicke aus, worauhin Vivi nur mit den Schultern zuckte.

"Was das jetzt soll, weiß ich selber nicht..." Vivi und Zorro kannten sich schon ziemlich lange, beide waren von Anfang an bei 'Spielkinder', aber sowas war definitiv noch nie passiert. Überhaupt benahm er sich in letzter Zeit sehr, sehr seltsam.
 

Nun gut, Tashigi kannte den Grünschopf noch nicht wirklich lange, aber sein Verhalten war nun wirklich merkwürdig. Grübelnd fuhr sie sich über den Nacken. Hatte sie was Falsches gesagt? Sie hatte ihnen doch nur viel Spaß gewünscht, was war daran falsch? Sie gönnte es ihnen sehr, dass sie nach Venedig konnten. Aber seiner Reaktion nach zu urteilen, hatte

sie ihn gerade beleidigt.

Jared zuckte ratlos mit den Schultern.

"Es gibt drei Möglichkeiten, die Wahrheit aus Lorenor zu kriegen. Erstens: Beschattung. Nicht besonders effizient, weil er das immer mitkriegt. Zweitens: Ausquetschen. Ungefähr genauso erfolgreich, weil er ein Meister im abblocken ist. Drittens: Abfüllen, aber er ist ein Fass ohne Boden", listete er bierernst herunter und fand gleichzeitig irgendwie Gefallen daran.

Beschatten, Ausquetschen oder Abfüllen?! Also bitte... Sowas hatte sie nicht nötig.

"Nein, wenn er ein Problem hat, soll er es von sich aus sagen." Tashigi verschränkte die Arme vor der Brust. Das war ihr bitterer Ernst.

Vivi nickte. "Ist sein Problem, hat sie Recht. Also komm bloß nicht auf dumme Gedanken, Blödmann!", mahnte die Visagistin ihren Kollegen.

Der Kameramann schmollte für ungefähr drei Sekunden, bevor er einsah, dass die Mädels Recht hatten. Außerdem waren die Erfolgschancen, was den Grünspan anging, ziemlich begrenzt, wenn sie denn überhaupt vorhanden waren.
 

Wenn er es sich recht überlegte, wusste er eigentlich gar nicht, wie Zorros Privatleben so aussah. Sicher, er wusste, dass er noch einen zweiten Job im Palace hatte, dass er am liebsten Ego-Shooter spielte, dass er sich um die Kinder seiner Schwester kümmerte (was er auch nur wusste, weil er die Kinder ein Mal mit zur Arbeit gebracht hatte), aber sonst...?

Und musste er sich da jetzt Sorgen drüber machen oder war das in Ordnung so?
 

= = =
 

Als Zorro die Tür zur Garderobe aufstieß, richtete Sanji sich immer noch die Haare und zuckte nicht einmal ansatzweise zusammen.

Mit dem Fuß stieß der Grünhaarige die Tür hinter sich zu, ließ seinen Blick kurz durch den überfüllten Raum gleiten und zog sich dann einen Stuhl heran. "Ich bin ein Idiot."

"Erzähl mir was Neues...", murmelte der Koch konzentriert und schnaubte frustriert. "Es ist nicht zu fassen. Sie halten immer noch nicht!"

"Na, immerhin bin ich nicht der einzige Idiot in diesem Raum."

"Okay...schieß halt los."
 

= = =
 

Sanji hatte mit ziemlich allem gerechnet.

Wenn sein bester Freund sich alle Jubeljahre mal dazu entschloss, ihm etwas anzuvertrauen (und das kam wirklich nur äußerst selten vor, weil man ihm meistens alles aus der Nase ziehen musste), dann waren es meist so uninteressante Sachen wie: "Ich muss dringend renovieren" oder "Kannst du mir Geld leihen?"

Wirklich persönliche Dinge hatte er erst zwei Mal von ihm gehört. Einmal, als Kuina gestorben war, und ein Jahr später, als er ihm endlich anvertraut hatte, dass er mal das Opfer eines gemeinen Psycho-Killers gewesen war.

Aber das alles waren Dinge gewesen, bei denen er ihm nicht viel weiter hatte helfen können. Diese Sachen waren Vergangenheit und weil Zorro nun mal nicht gern zurückblickte, sondern immer nach vorne und mit dem Kopf durch die Wand, waren Zorros Geständnisse auch nie eine wirkliche Aufgabe für ihn gewesen.
 

DiesesGeständnis riss ihn allerdings beinahe vom Hocker. Das hatte es noch nie gegeben und er bezweifelte auch, dass er es noch ein zweites Mal hören würde, und weil die Hoffnung trotzdem noch bestand hatte, hakte er lieber mal nach.

"Sag das noch mal."
 

Zorro fuhr sich mit einer Hand genervt durch das Gesicht, die andere lag locker auf seinem Knie, und obwohl er beim besten Willen nicht wusste, wem er es sonst hätte erzählen sollen, wünschte er sich, er hätte es nicht getan.

Die Wand, der Toaster, eine Gabel - alles wäre vermutlich besser gewesen, als den Blonden ins Vertrauen zu ziehen.

"Ich glaub, ich hab mich in Tashigi verknallt."

"Sag das noch mal."

"Hast du auch noch was anderes drauf?!!"

Sanji hatte den ersten Schock gerade verdaut - der Grünhaarige hatte ihn nachträglich darauf hingewiesen, dass er es sehr befürworten würde, wenn er dann endlich damit aufhören könnte, Tashigi anzubaggern (wörtlich: "Lass also die Finger von ihr." "Sag das noch mal...") - und dachte über eine passende Antwort oder einen Ratschlag oder sonst irgendwas nach, als es an der Tür klopfte.

"Seid ihr bald mal fertig?", rief Lysop skeptisch und unverkennbar durch die Tür.

Zorro zog die Tür einen Spaltbreit auf und blickte zu der Langnase. "Sieht das so aus?"

"Ähm...-"

"Gut", meinte der Barkeeper knappt und schloss die Tür wieder. Als sein Blick auf Sanji fiel, der sichtlich verdutzt blinzelte, musste er beinahe grinsen. Aber eine Antwort bekam er immer noch nicht. "Also?"
 

"Tja, was soll ich dazu sagen?", seufzte Sanji und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich hab's ja gesagt? Warum gibst du's nicht direkt zu? Schnapp sie dir, Tiger?"

"Schnapp sie dir, Tiger?", wiederholte Zorro zögernd und zog eine Augenbraue steil in die Höhe.

Der Blonde verdrehte die Augen. "Du weißt genau, wie ich das meine."

"Aber klar doch, Cookie." Um Zeit zu gewinnen, kratzte er sich am Hinterkopf und stützte danach sein Kinn in die Hand. "Soll ich sie fragen, ob sie mit nach Venedig kommen möchte?"

"Keine Ahnung. Musst du wissen."

"Du bist ja echt 'ne klasse Hilfe, Casanova!"
 

Für ein paar Sekunden beschimpften sie sich gegenseitig leise, dafür umso bestimmter, bis ihnen beiden die Lust daran verging. So kamen sie schließlich auch nicht weiter.

Seufzend zog Sanji sich ebenfalls einen Stuhl heran und setzte sich Zorro gegenüber. "Bestandsaufnahme: sie mag dich, du magst sie. Vielleicht ein bisschen mehr."

"Ziemlich sicher ein bisschen mehr", warf Zorro ein und verdrehte die Augen.

"Okay, definitiv ein bisschen mehr. Ihr habt die letzten Tage miteinander verbracht. Sie hat bei dir geschlafen, du hast bei ihr geschlafen...sie hält es immer noch aus, deine hässliche Visage zu sehen, obwohl du dich wahrscheinlich in jedem möglichen Punkt daneben benommen hast-"

"Kannst du auch langsam mal auf den Punkt kommen?!", fauchte der Grünhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit dem Rücken lehnte er gegen die Tür, damit keiner in ihr Gespräch hineinplatzte und langsam aber sicher war seine Geduld am Ende.

Er hätte Sanji niemals so etwas fragen sollen.
 

Der Blonde grinste bloß belustigt, ignorierte seinen besten Freund ansonsten jedoch. "Du nimmst sie mit zur GamesCom und sie ist jetzt schon zum zweiten Mal mit zum Set gekommen...hast du ihr schon mal gesagt, was du fü-"

"Bist du vollkommen wahnsinnig?!"

"Okay, okay! Dann eben nicht!! Wenn du sowieso alles besser weißt und meine Hilfe nicht brauchst, wieso fragst du sie dann nicht einfach?!", blaffte Sanji.

"Ja, vielleicht mach ich das auch!!", raunzte der Barkeeper ebenso angepisst zurück und kam auf die Beine.

"Schön! Dann geh doch!"

"Mach ich auch!!!" Und damit fiel die Tür hinter Zorro zu.
 

Der Blonde schmunzelte zufrieden.

Simple Psychologietricks funktionierten eben doch immer.
 

= = =
 

Tashigi nieste. Kurz fuhr sie sich mit dem Finger unter die Nase, um sicher zu gehen, dass noch wirklich alles da war, wo es hingehörte.

"Gesundheit...", meinte Vivi nur kurz und sah dann wieder zu Jared, der sich anscheinend hatte breitschlagen lassen, nichts Abwegigeszu unternehmen.

Dankend nickte Tashigi der Visagistin zu, rückte sich die Brille wieder etwas zurecht und strich sich die Haare zurück.

Sie sah gedankenverloren auf ihre Uhr und brütete über Zorro's merkwürdige Laune nach. Vielleicht hatte das ja was mit Nami zu tun.
 

...
 

Warum ging ihr das schon wieder durch den Kopf? Am besten wäre es gewesen, wenn sie sich an die nächstbeste Wand gestellt und sich diese Gedankengänge aus dem Kopf gehauen hätte.

Gerade, als sich Tashigi setzten wollte, klingelte ihr Diensthandy in ihrer Hosentasche. Na super!

Leicht genervt fischte Tashigi ihr Handy aus der Hosentasche. Was war denn nuN wieder kaputt? Hatte sie wieder irgendwas vergessen?

Eine SMS von Drake. Wow, sonst schrieb er nie eine SMS. Als sie die Nachricht öffnete, wurde sie kreidebleich. Nein, das konnte doch nicht sein.
 

'Überfall auf das Revier. Beeil dich!'
 

Schnell stopfte sie ihr Handy zurück in die Hosentasche, rannte Richtung Tür und schnappte sich hastig ihre Tasche. Passierte das gerade wirklich? Wer war denn so dämlich, ein Polizeirevier zu überfallen? Verdammt, verdammt, VERDAMMT!!!
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Production
 

#31
 

Lady_Tashigi:
 

kriegt eigentlich wieder i-jemand in "Dinge gereglt kriegen" ne Katze, die man umbringen kann?
 

blumenpups:
 

mal schaun
 

Lady_Tashigi:
 

weil in DtB und Spielkinder die Katze stirb oder gestoben ist

die armen Muschis müssen immer dran glauben
 

blumenpups:
 

Bald gelten wir als Katzenhasser und uns glaubt kein Schwein mehr, dass wir diese dummen Viehcher wirklich mögen und sogar selbst welche haben, die absolut NICHT in umittelbarer Lebensgefahr sind
 

Lady_Tashigi:
 

*hat schon wieder Pipi in den Augen*
 

blumenpups:
 

Warum? oO
 

Lady_Tashigi:
 

weil die Tatsache echt lustig ist, dass wir Katzen haben, aber die jedes mal maltretiert wird

zumindest in den FF's
 

blumenpups:
 

XDDDDDDD

Ja, wenn man so drüber nachdenkt, will uns unser Unterbewusstsein vielleicht etwas sagen...

Kampfansage ans Karma

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Kriegen wir noch mehr Hintergrundinfos?
 

Ich nehme mir Mal das Recht heraus, das nicht in der üblichen Dialog-Form zu beantworten (Beschwerden bitte unmittelbar an die Zentrale!).

Mittlerweile kommen immer wieder Fragen auf, wie das denn vorher war, was genau vorgefallen ist ect.pp.. Gern geben wir euch diese Infos in Form von One Shots, ich werde dann bald eine Abstimmung einrichten und ihr könnt dann voten, was ihr zuerst wissen wollt, dann klemm' ich mich sobald wie möglich dahinter.

Was Zorro's Vorgeschichte zum American Beauty Killer angeht...das wird sich wohl kaum in einen OS quetschen lassen. Ich hab mir jetzt schon öfter überlegt, ob ich dazu eine seperate FF anlegen soll.
 

Also, ihr seid gefragt: Wollt ihr das so? Oder doch lieber anders? Oder gar nicht?

Anregungen, Kritik und alles weitere wie üblich einfach in eure Kommentare schreiben oder uns die Meinung im Gästebuch geigen!
 

@Moni: Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Führerscheinprüfung! Das kommt wahrscheinlich reichlich spät, aber bekanntlich gilt ja die Regel besser spät als nie. Tja, viele Optionen hatte Zorro nicht, um sich jemandem anzuvertrauen und glaub mir, Sanji war da schon die beste Wahl. Was sonst noch? Wirst du sehen ;D
 

@HathorCat: Zorro ist eben schwer von Kapie ;D Bin gespannt, was du von unserer Version des Überfalls hälst...
 

@Ysaye: Gern geschehen ;D Wir freuen uns immer ein Loch in den Bauch, wenn wir euch den Abend / Tag / Nacht oder was auch immer versüßen konnten. Und wenn's dann auch noch vom häuslichen Ärger ablenkt, was will man als Autor mehr? Ja, der Cliffhänger war fies. Habe mir ein Beispiel an Sebastian Fitzek genommen, der lässt seine Bücher so fies enden und dann muss man ein Jahr warten...Hintergrundinfo's in Form von OS sind bereits in Arbeit, nur Geduld!
 

@Venominon: JAA! Er hat es gesagt! Damit ist aber noch nichts gewonnen.
 

@-erised-: Wow, legendär. Wir sind so derbe gerührt. How I met your mother in den Kommis zu finden - welch eine Wohltat! Und ja, euch wird es sicherlich wie eine Ewigkeit vorkommen, bis die beiden mal zusammenkommen. Falls sie denn mal zusammen kommen...
 

@Chaos_NoNo: Behalt das mit dem Outtake mal im Hinterkopf! Und natürlich wird Zorro es früher oder später bereuen, Sanji in seine Gedankenwelt gelassen zu haben. Es wäre ja nicht Sanji, wenn er ihn damit nicht nerven würde XD
 

@Alwena93: Tja, welcher Idiot überfällt ein Polizeirevier? Du wirst es bald sehen. Ich verrat nix. Freut uns, dass du Lachen konntest - wir haben nämlich teilweise selbst gelegen vor Lachen ;D
 

@_StrawHat_Luffy_: Für GameOne-Infos an die Lady wenden, die hat höchstpersönliche Kontakte zu Simon & Co. Sie hat sogar 'ne Einladung nach Hamburg bekommen, in die Redaktion, und zu sagen, ich bin mega neidisch wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Und DANKE für das Kompliment. Grenzgenial. Muss man sich mal vorstellen. Wird einem gleich ganz warm ums Herz :D Aber: bierernst gibt es! Ist zwar eher umgangssprachlich, aber ich bin nicht die Einzige, die es kennt!
 

@pbxa_539: Gute Besserung! Mach dir keine Sorgen wegen kommentierem, Hauptsache ist, wir konnten dich ein bisschen aufmuntern und du kommst bald wieder auf die Beine! Wenn irgendwas ist, meld dich bei uns!
 

Wenn Frauen depressiv sind, fangen sie an zu essen oder gehen einkaufen.

Männer überfallen ein anderes Land.
 

Kapitel 32: Kampfansage ans Karma
 

Tashigi rannte zur Hauptstraße, sah sich hektisch um und winkte ein Taxi heran, das gerade vorbeifuhr. Perfektes Timing!

Hastig stieg sie ein, war ziemlich aus der Puste. "Zum Revier, und zwar so schnell es geht!"

Der Taxifahrer schaute ungläubig aus der Wäsche. "Hören Sie, Lady! Sie sitzen hier in einem Taxi und nicht in einem Rettungswagen."

Angepisst zückte Tashigi ihre Marke und warf dem Fahrer drohende Blicke zu. Dieser schaute nur bedröppelt drein und gab Gas.
 

= = =
 

Lysop fuhr erschrocken zusammen, als die Tür, vor der er seit geraumer Zeit auf die Chaoten wartete, urplötzlich aufsprang und ein sichtlich angepisster Zorro herausstapfte und sie wieder hinter sich zuwarf.

"Was ist denn jetzt kaputt?", seufzte er hoffnungslos. Wenn die zwei sich jetzt zerstritten hatten, mitten im Dreh, dann war hier bald die Hölle los.

Aber der Moderator ignorierte ihn ganz einfach und bahnte sich seinen Weg quer durch den Raum, fest entschlossen, sie jetzt einfach zu fragen, ganz egal, wie dämlich er sich dabei vorkommen würde.

Aber als er bei Vivi ankam, war von Tashigi nicht mehr die Spur zu sehen.
 

Irritiert - nein, noch besser: völlig aus dem Konzept gebracht - starrte er sekundenlang auf den leeren Stuhl, auf dem sie bis vor kurzem noch gesessen hatte, und runzelte die Stirn. "Sag mir bitte, dass sie nur mal musste."
 

Die beiden Personen, die noch da standen, sahen überrascht zu Lorenor rüber.

Vivi zuckte kurz mit den Schultern.

"Entweder ihre Blase stand kurz vor der Explosion oder es ist was Heftiges passiert. Tashi hatte nämlich 'n Affenzahn drauf...", erklärte die Langhaarige und strich sich die Haarsträhnen etwas zurück. Dass sie so plötzlich verschwunden war, hatte auch sie etwas aus der Bahn geworfen. Tashigi hatte sich nicht mal verabschiedet. Also schien es etwas echt Dringendes zu sein.
 

Und mit einem Mal fiel die wilde Entschlossenheit, die der bescheuerte Streit mit Sanji in ihm heraufbeschwört hatte, von ihm ab. War ja auch keine Tashigi mehr da, die er fragen konnte.

Übrig geblieben war nur die Frage, wo sie eigentlich war. Mittlerweile hatte er ja einen Eindruck von ihr bekommen, und einfach ohne ein Wort abhauen schien nicht in ihr übliches Raster zu fallen.

Er bemerkte sehr wohl, das Jared ihn aus den Augenwinkeln irritiert musterte oder das Sanji von hinten auf sie zu kam, das Ben kurz davor stand, einen Tobsuchtanfall zu kriegen und dass einer der Praktikanten gerade den Fußboden fegte, aber eigentlich war er mit seinen Gedanken ganz woanders und er kam nicht drumrum, sich irgendwie Sorgen zu machen.
 

"Ich nehme an, du hast sie nicht gefragt", stellte Sanji nüchtern fest, als er bei ihnen angekommen war. Der Grünhaarige schien tief in Gedanken versunken und von Tashigi war nicht die Spur zu sehen. "Oder hast du sie gefragt und sie ist tatsächlich abgehauen?"

"Halt die Klappe, Schnitzelklopfer", knurrte der Barkeeper angepisst, tastete seine Hosentaschen nach dem Handy ab - das irgendwo in der Garderobe in seinen eigentlichen Klamotten lag - und schnaubte schließlich frustriert.
 

Okay, entweder, sie war tatsächlich vor ihm oder irgendjemand anderem hier geflüchtet - aber dann hätte sie wahrscheinlich jemandem Bescheid gegeben - , sie war einfach noch zu müde, um hier rumzuhängen - aber dann hätte sie sich vermutlich auch verabschiedet - oder ihr war irgendetwas Wichtiges dazwischengekommen - und dann würde sie sich bestimmt später melden.
 

Er konzentrierte sich darauf, dass ihr irgendwas dazwischengekommen war und sie einfach dringend weg gemusst hatte, auch wenn er sich fragte, was denn so dringendes passiert war, dann stiefelte er wortlos zurück in die Garderobe, stopfte sich sein Handy in die Hosentasche und stapfte wieder zurück zum Set, fest entschlossen, sich jetzt nicht unterkriegen zu lassen. "Kann weitergehen!!"
 

= = =
 

Angespannt wie noch nie rutschte Tashigi auf dem gepolsterten Sitz hin und her. Nervös fing sie an an ihren Fingernägeln rumzuknibbeln. Hoffentlich wurde bisher niemand verletzt - und das sich auch daran nichts änderte. Die Sorge um ihre Mitarbeiter zerfraß sie innerlich.

Vermutlich war sie noch sie so schnell mit einem Auto unterwegs gewesen, dennoch kam ihr alles wie im Zeitlupentempo vor. Und das machte sie nur um so verrückter.

"Geht das nicht noch etwas schneller?!"

Verdattert schielte der Taxifahrer zu Tashigi rüber. "Wenn ich auf dem Gas stehen könnte, würde ich es tun, Ma'am!"
 

Fünf Minuten später hielten sie mit quietschenden Reifen vor dem Polizeirevier. Hastig schnallte sich die Polizistin ab und rannte zum Eingang.  
 

= = =
 

Zur selben Zeit, in der Tashigi aus dem Taxi stieg, um die Welt zu retten - naja, nicht wörtlich, aber es war doch immerhin ihre Welt, oder? - flog den beiden Moderatoren zum zweiten Mal die Cornflakesschüssel ins Gesicht. Und schon wieder bekam der Täter mehr ab als das Opfer.
 

Der Grünhaarige wischte sich mit dem Handrücken die klebrige Milch aus den Augenwinkeln, während Sanji sein Gesicht wieder in den Armen vergraben hatte. Zwar lachte er nicht laut, aber seine Schultern zuckten so verräterisch, dass es keinen Zweifel daran gab, dass er sich köstlich amüsierte.
 

Zwar lachte Zorro ebenfalls mit, und das sogar sehr überzeugend und authentisch, aber eigentlich war ihm nicht zum Lachen zu Mute. Er fragte sich insgeheim immer noch, was wohl so gravierendes passiert war, und wenn er ganz ehrlich war, dann machte er sich auch Sorgen um sie.

Aber sie war alt und taff genug, ganz egal was war, sie würde das sicher hinbekommen. Da war er zuversichtlich.

Trotzdem ließ es sich nicht wirklich abschütteln.
 

= = =
 

Tashigi zog ihre Waffe aus dem Gürtelhalfter und atmete nochmal tief ein und aus.

//Auf ins Gefecht...//, dachte sie konzentriert.

Eigentlich sah alles wie immer aus. Nichts Ungewöhnliches.

Dennoch musste sie jetzt höllisch aufpassen. Warum Drake ihr auch nicht geschrieben hatte, wie viele es waren, war ihr ein Rätsel. Das hätte ihr ungemein weitergeholfen.
 

Schnell öffnete Tashigi die erste Tür, rannte die Treppen zum Büro rauf und trat die nächste Tür, so kräftig sie konnte, auf. Eine gekonnte Judorolle über den Flur, die Waffe im Anschlag, die Nerven total blankliegend und einen warnenden Blick zur Schau stellend.

"POLIZEI! SIE...!", brüllte sie und hielt dann überrascht inne.
 

"...sind ein Arschloch, Chief!", sagte sie schwach, erleichtert und wütend, als Smoker und der Rest der Truppe lachend vor ihr stand. Smoker hielt eine Stoppuhr in der Rechten und hatte, wie üblich, eine Zigarre im Mundwinkel. Er lachte nur rau und paffte den Qualm seiner Zigarre aus.

"Acht Minuten zehn... Tashi, das kannst du besser!"
 

Der Rest des Revieres lachte sich den Arsch ab, während Tashigi fast der Kopf platze vor Wut.
 

Sauer festigte sie den Griff um ihre Dienstwaffe und hatte das dringende Bedürfnis, irgendjemanden zu erschießen. Aber sie ließ es. Stattdessen riss sie wutentbrannt die Waffe hoch und drückte ab, geradewegs in die Decke.
 

Dann ging alles sehr schnell, viel zu schnell. Urplötzlich rieselte der Putz von der Decke und eine heftige Wasserfontäne stürzte wie ein Wasserfall auf sie hinunter. Super, besser konnte der Tag nicht werden. Sie hatte eine Wasserleitung getroffen.
 

= = =
 

Hätte Zorro gewusst, in welch geheimer, abgrundtief lustiger Mission Tashigi gerade unterwegs war, hätte er sich vor Lachen vermutlich weggeschmissen.

Stattdessen verbrachte er seine Zeit damit, sich die Überreste seines missglückten Angriffs aus dem Gesicht und von den Klamotten zu wischen und gleichzeitig seine Laune aufzubessern.

Das funktionierte auch erstaunlich gut - besser zumindest, als er es vermutet hätte. Allerdings hatte er auch genug Zeit gehabt, sich seine Gedanken zu machen, und er war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass sie nicht mit Absicht so eilig die Fliege gemacht hatte. Und das war es doch, was zählte, oder?
 

Trotzdem warf er ab und an einen Blick auf sein Handy, um nachzusehen, ob sie sich vielleicht schon gemeldet hatte. Dabei war sie gerade mal zehn Minuten, vielleicht eine Viertelstunde weg und davon würde die Welt auch nicht untergehen.
 

"Zorro, wir müssen uns dringend überlegen, wie das funktionieren könnte", seufzte Lysop neben ihm und inspizierte mit Könnerblick die Gummibänder.

"Tut es doch. Nur ist es gegen mich", gab der Grünhaarige zurück. Sanji lachte immer noch, ohne Rücksicht auf Verluste.

Die Langnase schmunzelte leicht. "Natürlich, daran wird's liegen. Es liegt ein Fluch auf diesen Gummibändern, und jedes Mal, wenn ein Idiot mit grünen Haaren sie zu seinen sadistischen Zwecken missbrauchen will, rächen sie sich auf fürchterliche Art und Weise an ihm."

"Du hast es erfasst."
 

= = =
 

Stocksauer stapfte Smoker auf Tashi zu, die bis auf die Knochen durchnässt war, während der Rest sich so köstlich amüsierte wie schon lange nicht mehr. Auch wenn der Rohrbruch gerade den gemeinsamen Arbeitsplatz vernichtete. Das war Smokers Problem - und dieser Tatsache war sich der weiße Jäger deutlich bewusst.
 

"VERDAMMTE KACKE! WAS HAST DU DA BITTE WIEDER ANGESTELLT?!"

Nur, weil diese dusselige Kuh sich nicht am Riemen reißen und Spaß verstehen konnte, musste sie doch nicht gleich das ganze Revier unter Wasser setzen!
 

Auch Tashigi war wütend bis auf's Mark, rappelte sich sauer auf und bäumte sich vor dem qualmenden Riesen auf, der einem Vulkan momentan ziemlich ähnlich sah. Jedoch störte das Tashigi nicht die Bohne und zum ersten Mal kam es vor, dass sich jemand gegen Smoker wehrte, auch wenn Tashigi ihn eigentlich ziemlich mochte.

"ACH JA?! FINDEN SIE DAS ETWA SPAßIG, DASS ICH MIR SORGEN UM EUCH GEMACHT HABE? ICH HABE KEINEN BOCK DARAUF, NOCH JEMANDEN ZU VERLIEREN, DER MIR NAHE STEHT!!"
 

Dann wurde es rasend schnell ziemlich still um sie herum.
 

Wütend schnaubte Tashigi auf, schüttelte nur den Kopf und ging. "Macht, was ihr wollt... schönen Tag noch!"

Das sie es schwerer traf als andere aus dem Revier, daran hatte irgendwie keiner gedacht.
 

Genervt und klitschnass stieß Tashigi die Tür nach draußen auf.

So sauer war sie schon lange nicht mehr gewesen...okay, letztes Mal, war es Lorenor, der das Fass zum überlaufen und sie zur Weißglut getrieben hatte, aber sonst war sie eigentlich kaum in Situationen geraten, wo sie so wütend sein konnte wie jetzt.

Pitschnass stopfte sie die Hände in die Jackentaschen, kickte einen Kieselstein vor sich hin und schlug den Heimweg ein. In dem Aufzug wollte sie nicht zurück ins Studio zu den Jungs. Außerdem war ihr gerade echt die Lust daran vergangen.
 

= = =
 

Ben war dem Verzweifeln ziemlich nahe.

Der eine seiner Chaosmoderatoren stylte sich nun schon wieder die Haare, der andere der beiden wechselte zum dritten Mal sein Shirt und die Szene war immer noch nicht wie geplant im Kasten.

Aber anscheinend schien das keinen außer ihm zu kümmern - im Gegenteil, die gesamte Crew amüsierte sich köstlich bei dem Anblick, selbst Zorro hatte seine gute Laune scheinbar wiedergefunden, nachdem er ein paar Minuten griesgrämig durch die Gegend gestapft und sich mit seinem Partner in der Wolle gehabt hatte. Zwar dachten alle immer, ihn würde alles abgesehen von der Arbeit einen Scheißdreck interessieren, aber er bekam sehr wohl mit, was seine Leute so für Unfug anstellten.
 

Sanji blickte angestrengt in den Spiegel.

Irgendwo rechts hinter ihm suchte der Grünhaarige sich durch diverse Kleidungsstücke, auf der Suche nach einem schwarzen Shirt, das noch nicht völlig verdreckt war. "Mach dir keine Sorgen, sie meldet sich bestimmt, sobald sie Zeit hat."

Zorros Augenbraue zuckte genervt. "Wie oft noch? Ich mache mir keine Sorgen."

"Machst du wohl."

"Mach ich nicht. Sie ist alt genug und sie schafft das schon. Wasauchimmer."

Der Blonde schmunzelte, sagte jedoch nichts, denn er wollte ganz sicher nicht derjenige sein, der Zorros gute Stimmung wieder zum kippen brachte.
 

Zwar hatte Sanji durchaus recht - irgendwo machte er sich doch so seine Sorgen, ob bei ihr wohl alles in Ordnung war - aber anstatt es zuzugeben, stürzte er sich lieber wieder in seine Arbeit, um sich abzulenken.

Nur, dass das mit der Arbeit nicht so funktionierte, wie gedacht. Nach jedem Take musste er sich wieder umziehen, weil die Szene irgendwie immer daneben ging, und langsam konnte er keine Cornflakes oder Milch mehr sehen. Es war echt unfair.

Der Tag hatte so vielversprechend begonnen und mittlerweile ging er stetig den Bach runter.
 

= = =
 

Eine ganze Weile später wechselte er sein Shirt zum gefühlten tausendsten Mal und hatte ganz bestimmt keinerlei Lust, das noch einmal zu wiederholen. Ben auch nicht.

Allerdings hatten sie mittlerweile herausgefunden, woran das Projekt immer wieder gescheitert war - und zwar an Ruffy, der das ganze so komisch gefunden hatte, dass er mit voller Absicht die Schüssel immer und immer wieder auf den Grünhaarigen gelenkt hatte. Die Welt war korrupt und absolut gegen ihn.
 

Zu allem Überfluss hatte Tashigi sich immer noch nicht gemeldet, geschweige denn, dass sie wieder aufgetaucht war, und mittlerweile war er sogar so weit, das auch Sanji gegen über zuzugeben.

Hinter ihm wechselte der Blonde gerade ebenfalls seine Klamotten, lugte jedoch aus den Augenwinkeln alle paar Sekunden zu seinem besten Freund herüber. "Handy?"

"....ja, gib her!", gab Zorro schließlich nach, fing das Telefon auf und tippte eine SMS an Tashigi.
 

Alles okay? Z.
 

= = =
 

Mürrisch warf Tashigi eine Stunde später die Haustür hinter sich zu, zog sich die immer noch triefnassen Schuhe aus, ließ diese unachtsam auf ihrem Flur liegen und fing an, sich aus den nassen Klamotten zu pellen.

Was ein echt mieser Tag das doch war. Irgendeine höhere Macht schien sich gegen sie verschworen zu haben.
 

Als Tashigis Handy in ihrer Hosentasche vibrierte, zuckte sie leicht zusammen, zog sich umständlich das kleine Gerät aus der nassen Hosentasche und versuchte die SMS aufzurufen... ohne Erfolg! Das Handy hatte ebenfalls 'ne Menge Wasser abbekommen. Unter dem Display zeichneten sich Wasserflecken und die Tastatur reagiert auch nicht. Spitze.

Genervt wie schon lange nicht mehr warf sie ihr Handy in die nächstbeste Mülltonne. Das Ding war eindeutig hin!
 

Tashigi schlenderte Richtung Badezimmer, wobei sie eine Wasserspur auf ihrem Laminat hinterließ. Im Badezimmer angekommen machte sie sich daran, sich aus ihren klatschnassen Klamotten zu schählen und sprang unter die Dusche.
 

Immer noch leicht genervt drehte Tashigi den Wasserhahn auf und stellte sich unter die Brause. Sie genoss es richtig das warme Wasser auf der Haut zu spüren. Aber so entspannend es auch war, sie wäre jetzt viel lieber bei den Jungs und würde ihnen beim Dreh zusehen. Sie wollte irgendjemanden um sich rum haben, egal wen... Gut, jetzt nicht unbedingt jemandem aus dem Revier, aber ein bisschen Gesellschaft würde ihr viel besser gefallen als diese...wohltuende Dusche.
 

Kurz dachte sie zurück an die Verarsche ihres Vorgesetzten. Na gut, sie hatte ein wenig überreagiert. Okay, sie hatte ganz klar überreagiert. Sie war ein Trottel, ein Tollpatsch...und bei ihrem Glück war es abzusehen gewesen, dass irgendetwas schiefging. In diesem Fall die Wasserleitung.

Seufzend lehnte sie ihre Stirn gegen die kühlen Kacheln vor sich. Zu gerne hätte sie sich den Schädel daran aufgeschlagen. Smoker würde ihr unbezahlten Sonderurlaub reindrücken oder viel schlimmer...wenn er sie feuern würde, was dann? Scheiße.
 

= = =
 

In einvernehmlichen Schweigen warteten die beiden Moderatoren fünf Minuten ab, ob eine Antwort kam, dann konnten sie das genervte Klopfen an der Garderobentür nicht mehr länger ignorieren und mussten wohl oder übel wieder hinaus zum Set und arbeiten, als wenn nichts gewesen wäre.

Obwohl ein Handy vor laufender Kamera eine der Todsünden hier im Studio war - Ben konnte es ja schon in der Redaktion nicht leiden, wenn es plötzlich losbimmelte, geschweige denn beim Dreh - stopfte Zorro sich das Mobiltelefon notgedrungen in die Hosentasche, weil er Neuigkeiten von Tashigi auf gar keinen Fall erst Stunden später lesen wollte.
 

Die "Sanji im Bett an die Decke schießen"-Szene war schnell im Kasten.

Ein bisschen dämlich kam Zorro sich schon vor, als er vor dem Bluescreen stand und so tun musste, als würde er sich dumm und dämlich lachen, während Sanji reglos im Bett lag (und später per Computer an die Decke klatschen würde), aber trotzdem wirkte es echt. Zumindest echt genug, dass Ben sich geschlagen gab, zufrieden war und sie in einen verfrühten Feierabend entließ - nachdem er die Chaospraktikanten, Ruffy und Ace, dazu verdonnert hatte, ihren Dreck oben in der Redaktion wegzuräumen.
 

Während die Techniker also ihren Kram zusammenräumten und diejenigen, die nichts mehr zu tun hatten, sich schleunigst verdünnisierten, bevor der Regisseur es sich anders überlegen konnte, sprangen die beiden Moderatoren wieder in ihre handelsüblichen Klamotten und rafften ihre sieben Sachen beisammen, um sich ebenfalls aus dem Staub zu machen.

Mit einem Abschminktuch wischte der Grünhaarige sich das Puder aus dem Gesicht, Sanji hockte vor der Kommode und qualmte eine Zigarette und Lysop hockte, mit einem Skizzenblock auf den Knien unter dem Jackenständer und kritzelte ruhig vor sich hin.
 

Kurz blickten der vermeintliche Täter und das vermeintliche Opfer sich an. Sie waren sich einig: der Tag hier war für sie gelaufen, und sie würden jetzt gehen.

"Ciau Lysop, wir sehen uns morgen früh", meinte Sanji schmunzelnd, während er in seine Jacke schlüpfte und sein Zigarettenetui in der rechten Tasche verstaute.

Der Regieassistent blickte kurz zu ihnen auf. "Alles klar. Gute Arbeit, Jungs", gab er grinsend zurück.

"Tschüss, Langnase", rief Zorro knapp über die Schulter, als er die Tür aufzog und durchquerte dann das Studio, in dem nur noch reger Betrieb herrschte.
 

Sanji hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten und ließ seinen besten Freund nicht aus den Augen, als er endlich aufgeholt hatte und neben ihm her ging. Er kannte den Hohlkopf gut genug, um zu erkennen, wann er sich Sorgen machte, und das Tashigi sich bisher noch nicht gemeldet hatte - das hätten sie wohl alle mitbekommen - machte die Sache auch nicht besser. "Soll ich dich bei ihr absetzen?", hakte er vorsichtig nach, aber Zorro schnaubte bloß.

"Ich kann doch nicht einfach bei ihr aufkreuzen."

"Vielleicht braucht sie ja eine starke Schulter zum ausweinen."
 

Der Grünhaarige verdrehte genervt die Augen, sagte jedoch nichts. Eigentlich fand er Sanjis Idee ja gar nicht mal so schlecht. Andererseits war ihm das Risiko zu groß, dass Tashigi ihn im Endeffekt für einen aufdringlichen Vollidioten hielt.
 

Den restlichen Weg bis zum Parkplatz schwiegen sie sich an.

Sanji hatte gerade beschlossen, den Grünhaarigen in Ruhe seinen Gedanken nachhängen zu lassen, als der sich wieder in die Realität zurückriss und ihn geradewegs ansah. "Fährst du mit mir zum Baumarkt? Dann kann ich mit dem Renovieren anfangen."

Das wurde schließlich auch Zeit. Er mochte Sanji ja wirklich von Herzen, aber länger als zwei weitere Tage würde er es auf keinen Fall mehr bei dem Blondchen aushalten, ohne das dringende Bedürfnis, ihm den Schädel einzuschlagen. Sie hatten das schon öfter ausgetestet, aber man sollte das Schicksal ja auch nicht dauernd grundlos herausfordern. Und länger als nötig bei Sanji zu wohnen, wäre geradezu eine Kriegserklärung an das Karma.
 

Der Blonde stutzte. Manchmal würde er wirklich gerne Mäuschen in Zorros Hinterstübchen spielen. Das war bestimmt interessant - dauernd diese sprunghaften Gedanken und sicherlich auch anderes, krankes Zeug.

Dann zuckte er mit den Schultern. "Von mir aus. Wird eh Zeit, dass du wieder ausziehst."

"Dann sind wir uns ja ausnahmsweise einig."
 

Kaum, dass sie beide im Auto saßen - Sanji am Steuer, Zorro auf dem Beifahrersitz, die Beine auf den Amaturen abgelegt - verfielen sie wieder in Schweigen und überließen es dem Autoradio, Geräusche zu schaffen und ihnen die Fahrt halbwegs unterhaltsam zu gestalten.

Es vergingen sicherlich zehn Minuten, in denen der Koch den Wagen ruhig durch die Straßen lenkte, bis einer von ihnen wieder ein Wort sprach. "Den Dreh hab ich mir irgendwie anders vorgestellt", gestand der Grünhaarige irgendwann und zupfte an der Sitzpolsterung herum.

Ein flüchtiges Grinsen zuckte um Sanjis Mundwinkel. "Ich glaub, da bist du nicht der Einzige, Idiot."

"Wer ist hier der Idiot?! Wo fährst du überhaupt hin?", raunzte Zorro zurück und richtete sich in seinem Sitz ein ganzes Stück weit auf, um sich suchend umzusehen.

Sicher, sein Orientierungssinn war nicht gerade ein Paradestück, aber immerhin konnte er sagen, wann sie komplett falsch waren - und das waren sie momentan. Er war sich zumindest ziemlich sicher, dass der Baumarkt auf der anderen Seite der Stadt war.

"Halt die Klappe. Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen", gab Sanji unbeeindruckt zurück.
 

= = =
 

Tashigi saß seit geraumer Zeit in ihrem Bademantel und einem Handtuch um die Schultern auf ihrer Couch und zappte sich durch das Programm. Mal wieder war das Teil am Klo angeschlossen. Es ließ wirklich nur Scheiße im Fernsehn!

Genervt schaltete sie den Flimmerkasten wieder aus, legte die Fernbedienung zurück auf den Tisch, rappelte sich auf die Beine und ging in ihr Schlafzimmer, damit sie endlich den Bademantel loswerden konnte.
 

Geistesabwesend kramte sie sich Unterwäsche, Oberteil und eine verwaschene Jeans aus ihrem Kleiderschrank und fing an sich umzuziehen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, über ihre absehbare Kündigung nachzudenken. Wahrscheinlich waren nun sämtliche Computer, Telefone und sonstige Elektronik im Eimer, ganz abgesehen von den ganzen Unterlagen. Sie hatte es echt übertrieben. Warum hatte sie nicht mal nachgedacht, bevor sie den Abzug betätigte?
 

Wütend auf sich selbst warf sie ihre alte Klamotten in den Wäschekorb, der neben ihrem Kleiderschrank stand. Wie konnte ein Mensch nur so unfassbar dämlich sein?
 

Eine Viertelstunde später warf sich Tashigi bis auf's Mark gelangweilt auf ihr Bett und starrte an die Decke. Sie wusste einfach nichts mit sich anzufangen. Dass sie heute ihre Nachtschicht vergessen konnte, war abzusehen. Ihre Laune wurde dadurch aber auch nicht umbedingt besser, im Gegenteil. Es wäre ihr lieber gewesen, zur Arbeit zu gehen, als dass sie sich in ihrer Wohnung zu Tode langweilte.

Und die Jungs konnte sie auch nicht anrufen. Sie hatte die Nummer nur im Handy und somit hatte sie keinen Zugriff auf die Zahlenkombination. Und unangemeldet bei ihm vorbeischauen wollte sie auch nicht umbedingt. Also blieb ihr nichts anderes möglich als sich weiter zu langweilen.
 

Ihre gesamte Tagesplanung wurde wegen dieser saudummen Aktion im Revier über den Haufen geworfen. Gerade jetzt, wo der Tag so schön angefangen hatte. Sie wollte noch so viel Zeit mit den Jungs verbringen, wie es ging. Immerhin würden sie bald nach Italien fahren, dann würde sie wieder in ihrer Wohnung sitzen und einfach zu nichts kommen, sich zu Tode langweilen und sich einfach nur wieder in die Arbeit werfen - wenn sie denn noch einen Job hatte.
 

Seufend rappelte sich Tashigi aus ihrem Bett und tappste Richtung Küche. Erstmal 'nen Kaffee trinken und sich wieder einkriegen. Außerdem meldete sich langsam ihr Magen. Wenn sie hungirg war, konnte sie nie richtig wütend sein, aber genau das wollte sie gerde. Sauer sein und Dampf ablassen.
 

Während die junge Frau den Wasserkocher einschaltete, streckte sie sich einmal gründlich, lehnte sich mit verschränkten Armen gegen ihre Küchenzeile und hörte nur den Tönen zu, die aus dem Radio rauschten. Wie öde.
 

= = =
 

Fünf Minuten später kam Zorro die Gegend bekannt vor. Zwei Straßen weiter, war er sich ziemlich sicher zu wissen, wo sie sich befanden, und langsam hegte er den Verdacht, dass Sanji entweder taub war oder ihn absichtlich vollommen ignorierte.

Dann hielt der Koch vor Tashigis Haustür und sah ihn auffordernd an.

"Nein."

"Stell dich nicht so an. Sie wird dich schon nicht direkt verhaften", seufzte der Blonde genervt. Die Mooskugel sollte jetzt bloß nicht rumzicken, immerhin machte er sich genauso seine Gedanken um die junge Polizistin und falls Zorro nicht freiwillig ausstieg, dann würde er eben nachhelfen. Notfalls auch mit Gewalt.
 

Langsam stellte der Barkeeper die Füße auf die Fußabtreter, verschränkte die Arme vor der Brust und linste aus den Augenwinkeln mordlüstern zu seinem besten Freund herüber.

Hatte er sich nicht eigentlich klar genug ausgedrückt?

Mal ganz davon abgesehen, dass Nami vergangene Nacht Mist rumerzählt hatte und er Tashigi bereits in aller Herrgottsfrühe gebeten hatte, mit zum Studio zu kommen würde es wahrscheinlich jeder als aufdringlich empfinden, wenn man einfach unangemeldet vorbeikam.

Es würde wohl schon seinen Grund gehabt haben, warum Tashigi nicht zurück zum Studio gekommen war - wahrscheinlich hatte sie einfach die Schnauze voll von ihm - und vielleicht war sie ja auch gar nicht zu Hause. Wer wusste das schon?
 

Sanji stöhnte entnervt, schnallte sich ab und beugte sich quer über den Grünhaarigen, bis er den Türgriff auf der Beifahrerseite erreichen konnte. Dann stieß er die Tür auf, drehte sich herum, stützte sich mit dem Rücken gegen die Fahrertür und schob Zorro gewaltsam mit den Füßen aus dem Wagen. "Und jetzt mach!!", kommandierte er harsch, als der Barkeeper verdutzt blinzelnd auf dem Bürgersteig landete.

Und tatsächlich...Zorro gab sich geschlagen, kämpfte sich wieder auf die Beine und stapfte auf die Haustür zu, wo er klingelte.
 

= = =
 

Tashigi wollte sich gerade Kaffee auffüllen, als es urplötzlich an der Tür klingelte und sie sich fast zu Tode erschrak. Wahrscheinlich war es einer ihrer Kollegen, wenn nicht sogar Drake, der ihr die Nachricht überbringen wollte, dass sie nie wieder im Revier auftauchen sollte.
 

Seufend schlenderte sie zu ihrer Haustür, überlegte nochmal kurz, ob sie nun wirklich die Tür öffnen sollte, oder nicht. Davonlaufen wollte sie nun wirklich nicht. Aus dem Weg gehen...das traf es eher. Aber so feige war sie nicht. Kurz verdrehte sie die Augen, bevor sie dann doch die Haustür öffnete.

Und da war sie wieder, die gute Laune.
 

"Ach, hi! Was machst du denn hier?" Tashigi war sich ziemlich sicher sehr verwundert zu klingen. Sie hatte nicht mit ihm gerechnet, was wohl daran lag, dass sie dachte, sie wären noch am Set. Eine schöne Überraschung war es trotzdem.
 

Während er wartete, dass sich hinter der Tür irgendetwas tat, war er sich Sanjis Beobachtung schmerzlich bewusst und am liebsten hätte er Blondi auf den Mond katapultiert. Aber als die Tür aufschwang und Tashigi ihm verwundert entgegensah, hatte er seinen besten Freund abrupt vergessen.

Sie sah...fertig aus, ein anderes Wort fiel ihm dazu nicht ein. Wahrscheinlich hatte er Recht damit gehabt, sich Sorgen um sie zu machen.

Hastig riss er sich aus seinen Gedanken und runzelte die Stirn. "Ich wollte nur wissen, ob bei dir alles okay ist...", erklärte er dann, schmunzelte leicht und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. "Komm' ich ungelegen?"
 

Okay, das war neu...ein sorgender Lorenor Zorro, der vor ihrer Tür stand und sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte. Irgendwie hatte das schon was Niedliches an sich.

"Äh...nein, schon okay. Du störst nicht.", lächelte sie nur etwas müde vor sich hin und freute sich einfach über die Anwesenheit der beiden. Kurz lugte sie zu über sein Schultern hinweg zu Sanji, der immernoch im Wagen saß.

"Will der da festwachsen?"

Sie konnte ja wohl schlecht beide vor der Tür stehen lassen. Wenigstens noch 'nen Kaffee trinken.
 

Zorro folgte ihrem Blick und dann fiel ihm auch wieder ein, dass er nicht alleine hier war - und es ärgerte ihn maßlos. Der Blonde hingegen winkte ihnen fröhlich zu, ein verboten breites Grinsen im Gesicht.

"Kann sein", gab der Grünhaarige schließlich zurück, schmunzelte breiter und gab dem Koch ein Zeichen, dass er ruhig zu ihnen kommen konnte (wenn er denn unbedingt wollte).
 

Er wollte anscheinend, denn er stieß ohne Umstände die Autotür auf und schwang seine langen Beine auf die Straße, bevor er den Rest des Körpers hinterher wuchtete, den Wagen abschloss und zu ihnen herüberschlenderte.

"Hey Süße! Alles klar? Du warst so schnell weg!"
 

Verlegen grinsend machte Tashigi sie sich ziemliche Umstände, sich am Hinterkopf zu kratzen. "Tut mir leid. Es ist... leider was dazwischen gekommen."

Ihr war es schon irgendwie peinlich, dass so so schnell verschwunden war, und das ohne 'Tschüss' zu sagen. Und noch mehr schämte sie sich dafür, dass sie so in die Falle getappt war und das Revier unter Wasser gesetzt hatte. Ob sie den beiden davon erzählen sollte? Dann würden sie zwar verstehen, warum sie so schnell weg war, sie hatte dennoch die starke Befürchtung, dass die Jungs sie dafür auslachen würden.
 

"Wo hat's denn gebrannt?", hakte Sanji interessiert nach, als er die anderen beiden endlich erreicht hatte. Er war unheimlich neugierig, denn laut den Erzählungen von Vivi und ein paar anderen Crewmitgliedern war Tashigi wie der geölte Blitz verschwunden.

Der Grünhaarige grinste bloß. "Du hast eh nichts verpasst."
 

"Im Revier. Nicht so wichtig...", erklärte sie nur knapp und trat einige Schritte bei Seite, um die Jungs erstmal reinzulassen.

Ach, wenn sie sauer war, erzählen wollte sie es nicht. Die beiden würden sich nur den Arsch ablachen.
 

Nacheinander folgten die beiden Moderatoren der Polizistin in ihre Wohnung, Zorro vorneweg und er musste zugeben, dass das langsam einen alltäglichen Flair bekam. Er konnte nicht leugnen, dass ihm das gefiel.

Ein wenig wunderte es ihn schon, dass Tashigi nicht mehr davon erzählte. Wenn es nicht so wichtig gewesen war, wieso war sie dann vom Set weggerannt, als wenn es kein morgen gäbe?

Aber eigentlich ging ihn das ja auch gar nichts an, und wenn sie es nicht erzählen wollte, dann war das ihr gutes Recht und er war sicherlich der Letzte, der nachbohren würde.

Sanji war leider der Erste. "Aber dir geht's gut, ja?". erkundigte sich der Blonde noch einmal, um ganz sicher zu gehen.
 

Das das Blondchen auch noch nachhaken musste... Aber lieb von ihm, dass er sich ebenfalls den Kopf darüber zerbrach, ob ihr auch nichts fehlte. Und eigentlich war sie den beiden sogar eine Erklärung schuldig.

"Soweit ja, aber ich denke ich bin jetzt meinen Job los...", seufzte sie nur und ging Richtung Küche, um den beiden wenigstens eine Tasse Kaffee einzuschenken.   Verblüfft hielten die beiden inne, tauschten einen kurzen Blick, runzelten zeitgleich die Stirn und folgten ihr dann in die Küche.
 

Sanji ließ sich auf einem der Stühle sinken, der Grünhaarige schwang sich auf die Arbeitsplatte nahe der Kaffeemaschine - Kaffee war im übrigen eine klasse Idee - und ließ die Beine herunter baumeln.

"Wieso? Hast du jemandem ins Knie geschossen?", fragte Zorro schließlich und legte den Kopf leicht schief. Eigentlich glaubte er nicht, dass sie wirklich etwas verbrochen hatte, was rechtfertigen würde, sie zu feuern. Immerhin, sie war eine gute Polizistin - da hatte er schließlich seine eigenen Erfahrungen mit gemacht.
 

"Schön wär's...", stöhnte sie nur müde auf und fuhr sich über die angespannte Stirn, bevor sie neben Lorenor an die Kaffeemaschine trat und sich auf die Zehenspitzen stellte, um aus dem Hängeschrank zwei weitere Tassen heraus zunehmen und diese mit Kaffee zu füllen.

Ins Bein schießen, das klang wenigstens noch respekteinflößend. Von einer Wasserfönte fast erschlagen zu werden, weil sie einen Rohrbruch verursacht hatte, klang weniger 'heldenhaft'.
 

Zorro stand auf, stellte sich hinter sie und schob die zwei Kaffeetassen ein Stück weiter nach vorne, damit Tashigi besser dran kam und sich nicht noch irgendwas ausrengte in dem Versuch, sie zu versorgen. Dann schloss er den Schrank und schmunzelte ein wenig. "Okay, wen hast du umgebracht?"

Aus den Augenwinkeln sah er ganz genau, wie Sanji ihm mahnende Blicke zuwarf, aber nach Jahren Praxiserfahrung fiel es ihm nicht sonderlich schwer, das souverän zu ignorieren.
 

Nur ein leises 'Danke' murmelte sie zwischen den Lippen hervor, als Lorenor ihr bei den Tassen half. Sie war einfach viel zu klein.

Es war ihr peinlich jetzt alles auszuplaudern... viel zu peinlich! Aber jetzt musste sie es erzählen, die beiden würden eh nicht locker lassen, da war sie sich sicher.

Leicht genervt ließt sie sich auf einen der Stühle an ihhrem Küchentisch sinken und stellte Sanji seine Tasse vor die Nase.

"Ich hab unsere Wasserleitung zerschossen. Jetzt steht das ganze Revier unter Wasser."
 

Sanji versuchte angestrengt, das Lachen zu unterdrücken und bis auf das seine Mundwinkel verräterisch zuckten gelang es ihm auch ganz gut.

Der Grünhaarige schmunzelte. "Zumindest mit dem Schießen hatte ich also recht", stellte er fest und lehnte sich gegen die Wand in seinem Rücken. Noch wollte ihm nicht unbedingt einleuchten, warum das ein Grund zur Entlassung war.

"Was ist so schlimm daran? Bestimmt immer noch besser, als Cornflakes ins Gesicht zu kriegen."

"Hört, hört!", kommentierte Sanji trocken und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
 

Auch Tashigi setzte die Tasse an und trank einen Schluck ihres Kaffees, stellte diese wieder ab und fing an, sich leicht verlegen am Nacken zu kratzen.

"Meine bekloppten Kollegen haben mir 'ne Junkmail geschickt, dass jemand das Revier überfallen hat. Als ich reingestürmt bin stand die gesamte Belegschaft da und grinste vor sich hin, weil der Chief die Zeit gestoppt hat. Ich war noch nie so sauer!"
 

Mehr brauchte sie nicht zu erzählen. Der Rest erklärte sich von selbst, dass sie vor Wut irgendwohin geschossen und einen Rohrbruch verursacht hate. Wenn sie wieder daran dachte, wurde sie wieder wahnsinnig vor Wut.
 

Sanji runzelte die Stirn.

Klar, sicher, das war ein gemeiner Scherz gewesen...aber eben doch nur ein Scherz, oder? Im Gegensatz zu Zorro wusste er ja nichts davon, dass Tashigis Ex im Dienst erschossen worden war, geschweige denn, dass er wusste wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren. Vielleicht leuchtete ihm deshalb nicht ganz ein, warum das ganze so schlimm sein sollte, andererseits wollte er auch nichts Falsches sagen und hielt lieber die Klappe.

Umso mehr verwunderte es den Blonden, das Zorro langsam nickte und sagte: "Verständlich. Schade, dass du keinen von den Deppen getroffen hast - verdient hätten sie's."
 

Tief in ihren Gedanken versunken sah sie aus dem Fenster neben sich an der Wand, lehnte sich auf ihren Stuhl zurück und spielte grübelnd an ihrer Tasse rum.

"Is' jetzt eh egal. Meinen Job bin ich eh los."

Ganz klar, sie war schuld daran, dass sämtliche Mechanik und verdammt viele Akten flöten gegangen waren. Da war abzusehen, dass sie sich jetzt wo anders was suchen musste. Vielleicht bei Hina im Revier... Oder vielleicht konnte Lorenors Vater ihr einen guten Tip geben, auch wenn sie nicht sonderlich scharf drauf war, den Partner ihres verstorbenen Freundes über den Weg zu laufen. Aber vielleicht war das doch nicht so schlecht. Irgendwann musste sie ja mit den Ereignissen von damals abschließen und das wäre schon mal wenigstens ein Anfang.
 

Der Grünhaarige war sich da nicht ganz so sicher.

So, wie er Smoker einschätzte und mit den Sachen, die er bisher über den 'weißen Jäger' gehört hatte, schien der doch ein ganz vernünftiger Kerl zu sein. Und Tashigis Wut war voll und ganz nachzuvollziehen - die Idioten hätten sich ja vorher mal Gedanken drüber machen können, was für Sorgen Tashigi sich machen würde nach Eingang der SMS.

"Freu dich nicht zu früh. Smoker ist doch ganz in Ordnung, oder? Ich denke, der versteht das." Und wenn nicht, reiß ich ihm den Arsch auf, fügte er gedanklich hinzu.
 

"Da bin ich mir nicht ganz sicher... Immerhin hat der bei dem Scheiß ja selbst mitgemacht." Nachdenklich setzte sie nochmal die Tasse an, ließ diese aber wieder auf den Tisch sinken, ohne einen Schluck getrunken zu haben. Ihr war die Lust auf Kaffee vergangen, denn der Gedanke, dass Smoker sie rausschmeißen würde, schlug ihr ziemlich auf den Magen.
 

"Na hör mal, Zorro hat er ja auch nicht umgebracht, als er spitz gekriegt hat, dass er dich angeschossen hat", klinkte Sanji sich wieder in das Gespräch ein.

Der Grünhaarige lachte leise. "Genau. Er war zwar kurz davor, aber er ist wieder zur Räson gekommen. Also zerbrech dir darüber nicht den Kopf. Was hast du heute noch vor?"

"Ehh... was?"

Verwirrt wanderte ihr Blick zu Lorenor rüber. Der plötzliche Themenwechsel warf sie etwas aus der Bahn, sie fing sich jedoch wieder und blinzelte einmal fragend,bis ihr dann klar wurde, was er eigentlich gerade gesagt hatte. "Hmmm... eigentlich nichts. Meine Nachtschicht hat sich für heute eh erledigt."
 

Zorro schmunzelte.

Der Fall war glasklar - sie brauchte Ablenkung und die hatte er zuhauf. Seine Wohnung war schließlich immer noch ein Rohbau, nachdem Ace darin gewütet hatte wie ein Orkan.

"Wir wollten gleich zum Baumarkt und dann wollte ich mich meiner Bude annehmen. Hast du Lust mitzukommen?"

Lächelnd warf sie dem Grünschopf einige dankende Blicke rüber. Sie freute sich über die Einladung. Wenigstens hatte sie jetzt was zu tun.

"Ja, sehr gern!"
 

Sanji schmunzelte ganz tief in sich hinein.

War er der Einzige der das so sah oder waren die zwei sich innerhalb der letzten Tage tatsächlich so nah gekommen? Während sie sich unterhalten hatten, hatte er die ganze Zeit über das Gefühl gehabt, sie würden über irgendetwas reden, in das er nicht eingeweiht war. Nicht, dass es ihn stören würde - im Gegenteil, er freute sich für sie - aber es war schon merkwürdig gewesen, so außen vor zu sein.
 

Der Grünhaarige grinste bloß kurz und trank dann seinen Kaffee leer. Wenn sie gleich bei ihm in der Wohnung waren, musste er zusehen, dass er wenigstens was zu Essen und zu Trinken im Haus hatte. Am besten noch eine Kaffeemaschine, aber so viel Geld hatte er gerade ohnehin nicht dabei.

Mit Glück würde es für Tapeten und den ganzen Kram reichen.
 

Tashigi versuchte, ihre Freude möglichst nicht zu offen zu zeigen. Sie wollte nicht, dass die beiden bemerkten, wie sehr sie sich über Gesellschaft freute. Nicht, dass die beiden noch auf die Idee kamen, sie wäre... 'abhängig' von ihnen. Aber eigentlich war es schon fast so und das war schon erbärmlich genug.
 

Der Blonde trank seine Tasse ebenfalls leer, dann blickte er abwechselnd von Zorro zu Tashigi und überlegte, ob er sich später davonschleichen sollte, damit die beiden alleine sein konnten. Dann schob er diesen Gedanken zumindest vorrübergehend bei Seite, schließlich konnte man beim Renovieren jede helfende Hand gebrauchen und er konnte die zwei in dem Chaos ja schlecht im Stich lassen.

"Sollen wir? Sonst schaffen wir nichts mehr", meinte er schließlich nachdenklich und warf einen Blick auf die Uhr. Dank Ben's Einsicht, dass sie die Szene nicht in den Kasten kriegen würden, hatten sie relativ früh frei, es war gerade Mal kurz nach zwei und wenn sie sich beeilten, konnten sie zumindest das Tapezieren bis heute Abend abgeschlossen haben. Umso schneller wurde er den Marimo wieder los.
 

"Du kannst es kaum erwarten, was?", stellte Zorro trocken fest, räumte seine Tasse in die Spüle und ließ etwas Wasser hinein laufen.

Sanji grinste flüchtig. "Dass du wieder in deiner Wohnung lebst? Das kann gar nicht schnell genug gehen."
 

Die junge Polizistin belächelte nur das Gespräch der beiden Chaoten, die mal wieder anfingen sich anzuzicken ohne Ende.

//Die sind zickiger als jede Frau der Welt.//, schmunzelte sie amüsiert.

"Soll ich euch Tampons leihen, Ladys?", lachte sie leise, raffte sich von ihrem Stuhl auf und ging in den Flur, um sich wenigstens schon mal die Schuhe anzuziehen. Z
 

Der Grünhaarige schmunzelte bei ihrem Kommentar und rutschte von der Arbeitsplatte herunter. Im Stillen gab er der Polizistin Recht, Sanji benahm sich wie eine Schwangere im Hormonrausch und er selbst war vermutlich auch nicht unbedingt besser, aber er sagte lieber nichts davon, bevor sie sich noch an die Gurgel springen konnten. Zumindest nicht hier.

Sanji zog einen Flunsch und durchbohrte seinen besten Freund mit mordlüsternen Blicken. Zorros Gedanken waren oftmals nicht sonderlich schwer zu lesen und sein süffisantes Grinsen verriet so einiges...am liebsten hätte er ihm den Hals umgedreht!
 

Als keine Antwort von den beiden kam, wusste sie, dass sie es wenigstens eingesehen hatten, dass sie wieder zickig wurden.

Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe uns zog sich ihre Jacke von der Gaderobe.

"Von mir aus können wir los!", lächelte sie nur etwas und schnappte sich noch ihre Schlüssel von der Komode.
 

Die beiden Moderatoren tauschten noch einige, vielsagende Blicke.

Manchmal wussten sie nicht Recht, ob es nun gut oder schlecht war, dass sie sich so gut kannten, dass sie sich auch ohne Worte verstanden. Manchmal war es praktisch. Meistens war es nervig.

Sie hatten schon ganze Schlachten mit Blicken gekämpft. Unvorteilhaft, ganz besonders wenn man es nicht einmal drauf anlegte.
 

Als Tashigi sich zu Wort meldete, verkniff sich Zorro bloß ein amüsiertes Lachen und trat ebenfalls in den Flur. "Na dann, auf geht's!"

"Ich hasse dich, Marimo!!", maulte der Blonde missmutig.
 

Verwirrt sah sie zwischen den beidern hin und her. Was war denn nun wieder los?

Gespielt wütend und mahnend sah sie zu Lorenor auf. "Na, man ärgert keine Mädchen.", spottete sie, öffnete die Tür ihrer Wohnung und ließ die beiden vorgehen. Denn es gab da ja immernoch den Spruch 'Ladys first'...
 

"Blondinen schon!", gab der Grünhaarige schmunzelnd zurück, tauchte unter Sanjis zielsicheren Tritt hindurch und rettete sich hinaus ins Freie.

Der Koch baute sich angepisst im Türrahmen auf und spielte mit dem Gedanken, seinem Partner einen Tritt in seine Kronjuwelen zu versetzen. Aya hatte anscheinend nicht fest genug zugetreten.
 

Leise lachend verschränkte Tashigi die Arme vor der Brust und wartete nur darauf, dass Britney und Debra ihre Wohnung verließen und zum Wagen gingen, was allerdings wenig Sinn machte. Es würde sie nicht wundern, wenn sie gleich auch noch 'Fangen' quer durch die Straße spielen würde. Sie hörte schon die nervigen Beschwerden von ihren Nachbarn.

'Passen Sie in Zukunft besser auf die Kinder auf!' oder 'Sie sollten für Ihre Haustiere Leinen besorgen'.

Ja, die Vorstellung hatte durchaus was amüsantes an sich.
 

Abwehrend hob Zorro schließlich die Arme vor die Brust, ein Friedensangebot, und der Koch ging bereitwillig darauf ein.

Er hatte keine Lust, sich weiter über den Idioten zu ärgern, und wenn der schon mal nachgab, musste man das eben auch ausnutzen. Also klimperte er im Gehen ein wenig mit den Autoschlüsseln herum, während er sich dem Wagen näherte. "Wer fährt?"
 

Schmunzelnd zog Tashigi die Augenbrauen zusammen und lehnte sich gegen das Auto. Lorenor würde den Weg eh nicht finden, der war anscheinend ein hoffnungsloser Fall, was Orientierung anging. Und sie selbst hatte nicht große Lust zu fahren. Eigentlich fuhr sie ja gerne, aber heute war ihr einfach nicht danach.

Die Hauptsache war, dass die beiden Quatschköpfe sich endlich wieder eingekriegt hatten.
 

Der Grünhaarige verdrehte bloß die Augen, zog die hintere Tür auf und ließ sich auf die Rücksitzbank fallen. 'Spielkinder' mussten schließlich hinten sitzen, er erinnerte sich noch gut an ihre Worte und an ihm sollte es nicht scheitern.

Tashigi schmunzelte amüsiert, als Lorenor hinten einstieg. Er hielt sich an das, was sie gesagt hatte.
 

Breit grinsend stieg sie also vorne ein und ließ Sanji fahren.
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#32
 

Lady_Tashigi: wündern? Ich bin unter die Türken gekommen XD
 

blumenpups: Üzgülülülülüüü?
 

Lady_Tashigi: SCHÜHÜHÜHÜHÜHÜZÄÄÄÄM!!!
 

Lady_Tashigi: Oder noch besser! SCHEZÜÜÜÜÜM!

"Schöner Wohnen Projekt" Stufe 2 - Das Imperium schlägt zurück

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: WO ZUM TEUFEL WART IHR?!!
 

Lady: o___O ...im Stress?
 

Pups: ...in der Uni? O__o
 

Lady: ...auf der Arbeit?
 

Pups: ...in den Prüfungen?
 

Lady: ...in der Winterpause?
 

Pups: ...in Gedanken?
 

Lady: ...sucht euch was aus :D
 

@ Ysaye: Wir sind immer wieder erfreut zu hören, dass wir euch mit einem neuen Kapitel aufmuntern können. Das hier wird dich dann wohl allein von der Länge her in Hochstimmung versetzen :D
 

@ Chaos_NoNo: Ob du schon mal erwähnt hast, dass du Zorro und Tashi süß findest? Ach waaaaaaaaaaaaaas. Du hast vielleicht mal ne Andeutung gemacht, aber sonst?
 

@ pbxa_539: Schöner Wohnen Projekt, Stufe 2, startet in 5, 4, 3, 2, …
 

@ -erised-: Ja, die drei und renovieren. Plus ein Überraschungsgast.
 

@ _StrawHat_Luffy_ : Japp, die Lady hat wirklich persönlichen Kontakt zu GameOne. Und das pups mit etwas Glück am Wochenende auch, immerhin sind Budi und Holger auch auf den Webvideotagen dieses Wochenende. Komm doch auch mit!
 

@ Alwena93: Schöner Wohnen Kappi ist nun da. Aber auch nur, weil ihr solange ohne uns auskommen musstet und wir ein schlechtes Gewissen haben. Das war ja wohl das Mindeste...
 

@ Moni: Der Einkauf eine Katastrophe? Katastrophen gibt’s nicht, nur Herausforderungen und Erlebnisse ^^
 

Ein Ruin kann drei Ursachen haben: Frauen, Wetten oder die Befragung von Fachleuten.
 

Kapitel 33: “Schöner Wohnen Projekt“, Stufe 2 – Das Imperium schlägt zurück
 

Die Fahrt zum nächstgelegenen Baumarkt verlief weitestgehend ruhig - was unter anderem daran liegen mochte, dass die beiden Moderatoren kaum ein Wort miteinander wechselten, um einem Streit vorzubeugen.

Es war nämlich nicht sonderlich ratsam, während der Fahrt zu versuchen, seinem besten Freund den Hals umzudrehen, unter Umständen konnte das zu gefährlichen Ablenkungen führen und dann war der Unfall nicht mehr weit weg. Damit hatten sie jedenfalls schon einige Erfahrungen gemacht und waren nicht unbedingt scharf auf eine Wiederholung.
 

Tashigi wunderte sich. Keine Zickereien, kein Gemotze, nichts... Die beiden würden sich doch wohl nicht etwa bessern?! Aber gut, etwas Ruhe würde wohl auch nicht schaden.

Ebenfalls schweigend schaute sie aus dem Fenster neben sich. Die Ruhe wollte sie nun auch nicht unterbrechen. Denn das schien ein seltener Moment zwischen den beiden zu sein.

"Das letzte Mal sind wir fast von der Straße abgekommen", erklärte Zorro schmunzelnd in die Stille hinein, während der Koch auf das Gelände zum Baumarkt einbog und nach einem freien Parkplatz zu suchen begann.

"Bestimmt, weil ihr euch wieder an die Gurgel gesprungen seid...", seufzte Tashigi knapp. Sie konnte sich das schon genau und bildlich vorstellen. Sie war sich ziemlich sicher, dass die beiden keine Rücksicht auf den Verkehr nehmen würden, warum auch? Mehr als einen Unfall bauen und dass man dabei draufgehen könnte, könnte einem eh nicht passieren...
 

"Ich war unschuldig", behaupteten beide Moderatoren gleichzeitig mit Unschuldsmiene, funkelten sich dann mittels Rückspiegel zornig an. "Wie war das?!"

Tashi warf den beiden drohende Blicke zu.

"Ihr könnt euch im Auto zoffen, wenn ich nicht daneben sitze, kapiert?! Ich hänge noch an meinem Leben!!", mahnte sie nur wütend. Die beiden mussten echt noch erzogen werden.

Sanji gehorchte aufs Wort. "Zu Befehl, Tashilein", schnurrte er fügsam, lächelte versonnen und entdeckte endlich eine Parklücke, die er für sich beanspruchen konnte.
 

Der Grünhaarige verkniff sich einen scharfen Kommentar zu Blondi's 0815-Gehabe, verdrehte innerlich bloß die Augen und verwünschte ihn zum Teufel. Oder zumindest dorthin, wo der Pfeffer wuchs - Hauptsache weit genug weg, um ihm nicht mehr auf die Nerven zu gehen.
 

Seufzend schüttelte Tashigi den Kopf, lächelte nur ein bisschen und wartete darauf, dass der Wagen zum Stillstand kam. Nun dann, auf ins Getümmel.

Zwei Sekunden später stand der Wagen auch schon.

Sanji schnallte sich ab, aber Zorro - der sich gar nicht erst die Mühe gemacht hatte, sich für die paar Meter erst anzuschnallen - war bereits vor ihm aus dem Wagen gesprungen und streckte sich wohlig.
 

Es war immer noch recht früh, ganz besonders für einen Drehtag. Und es war gerade noch so warm, dass man sich, zumindest bis zum frühen Abend, ohne Pullover herauswagen konnte. Eigentlich war es genau der falsche Tag, um bei geschlossenen Fenstern eine Wohnung zu renovieren, aber was sein musste, musste wohl oder übel sein.
 

Auch Tashigi streckte sich kurz, nachdem sie sich abgeschnallt und aus dem Auto gestiegen war.

Lorenor musste wohl von Grund auf erzogen werden. Sich in Anwesenheit einer Polizistin nicht anzuschnallen...der Typ hatte echt Mumm, das musste sie zugeben.
 

Mumm hatte er zwar ohne Frage auch in den Knochen, aber seine Ordnungswidrigkeiten hatten wohl eher damit zu tun, dass er Tashigi so gerne mochte und es sich so verflucht leicht ausblenden ließ, dass sie Polizistin war.

"Okay - was brauchen wir alles, Marimo?", verlangte Don Juan zu wissen und blickte zum Eingang, während er die Hände in den Hosentaschen vergrub und nach seinen Zigaretten tastete.

Zorro grinste schief. "Alles."

Fahrig fuhr sich die junge Polizistin über den Nacken. Alles also... das hieß so viel wie Tapeten, Kleister, Pinsel, Folie und so weiter. Das würde nicht billig werden, aber nun gut.
 

Sanji stöhnte.

Sein bester Freund war ein Volltrottel sondergleichen. Obwohl er schon seit sechs Jahren alleine wohnte - und das mittlerweile seine dritte Wohnung war - hatte er keinerlei Requisiten zum Renovieren behalten. Das war sowas von klar gewesen. "Na dann...auf in den Kampf", seufzte er theatralisch und deutete ausschweifend auf den Eingang.
 

Kurz belächelte die Polizistin den Kommentar des Kochs und ging voran. Hoffentlich würde das keine Ewigkeit dauern. Gut, sie war jetzt nicht mit Frauen unterwegs, aber Männer und Baumärkte war ein ebenso großer Fluch wie Frauen und Schuhe kaufen, ganz klar.
 

Baumärkte waren ein Paradies - ein riesengroßer Spielplatz, der förmlich darum bettelte, benutzt zu werden.

Es gab amüsanten Kleinkram (man mag sich gar nicht vorstellen, was man seinen Freunden mit einfachem Abklebeband für geniale Streiche spielen kann), ein großes Sortiment an mittleren Anschaffungen (Werkzeug war auch immer eine gute Investition, man wusste ja nie, wann man mal bei jemandem die Tür aufbrechen musste) und gemeingefährliche Maschinen, mit denen man beinahe Amok laufen konnte.

"Hier müssten wir mal drehen...", meinte Zorro trocken und stellte es sich gleich einmal bildlich vor. Sanji tat das Gleiche und schüttelte hastig den Kopf. Gar keine gute Idee. "Da fließt zu viel Blut, das lässt Ben nicht zu."
 

Nickend sah sie zu Sanji rüber. Da sprach er ja mal ein richtiges Machtwort. Aber wenigstens lag sie mit ihrer Vermutung, dass wenigstens einer der beiden (wenn nicht sogar wirklich beide) für diese Art von Geschäft zu begeistern war.

"Mach dir mal lieber Gedanken darum, was wir alles mitnehmen müssen..."

Zorro grinste der Polizistin zu. "Das hab ich schon längst getan."
 

Immerhin kannte er sich mit solchen Arbeiten ganz gut aus, hatte sie schon öfters durchführen müssen - ob nun bei sich oder als helfende Hand in anderen Wohnungen - und es fiel ihm nicht schwer, die Dinge aufzulisten, die er würde kaufen müssen.

Wahrscheinlich würde er heute ein kleines Vermögen hinterlegen, aber da kam er nicht drum rum. Außerdem hatte er einen Vorteil, den andere nicht hatten: er hatte einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. Wenn er seine Wohnung nun also in irgendeiner Weise besonders gestalten wollte, war es nicht schwer, günstig dran zu kommen. Allein mit Tapete und Farbe würde er eine Menge einsparen, denn Lysop würde einen Heidenspaß daran haben, seine Wände künstlerisch zu gestalten.
 

Skeptisch verschränkte Tashigi die Arme, zog eine Augenbraue verdächtig in die Höhe und musterte den Grünschopf leicht grinsend. Gut, dass er wenigstens wusste, was er brauchte... zumindest hoffte sie das. Denn um ehrlich zu sein machte sie sich keine großen Hoffnungen, dass Lorenor Ahnung vom Tapezieren hatte.

Immer wieder musste sie den Impuls, auf ihr Diensthandy zu sehen, unterdrücken. Auch, wenn sie sich den Kopf darüber zerbrach, ob Smoker sie gekündigt hatte, zeigen wollte sie es nicht.
 

"Jaaah, guck ruhig skeptisch. Du wirst schon noch sehen", frotzelte der Grünhaarige schmunzelnd drauf los, vermied es aber trotzdem, die Führung zu übernehmen. Er würde vermutlich im Aufenthaltsraum der Mitarbeiter landen, und auf Blamagen konnte er gut und gerne verzichten.

Sanji kratzte sich unangenehm berührt am Kinn. "Es widerstrebt mir zwar, es ihm zuzugestehen, aber er ist wirklich nicht so blöd wie er aussieht", gestand er schließlich.

Grinsend sah sie zwischen den beiden hin und her.

"Tatsächlich?! Trotzdem... Kleinkind bleibt Kleinkind!"

Und ganz besonders das hier! Besser Finger weg von sämtlichen Werkzeugen, die auch nur ansatzweise jemanden verletzen konnten. Die beiden würden eh nur wieder Blödsinn machen. Nur gut, dass Ace nicht da war.
 

Damit fiel die Nagelpistole wohl flach.

Schade, er hatte schon immer eine haben wollen, außerdem war sie gefährlich genug, damit Sanji den Mund halten würde, sollte er damit drohen. Vermutlich jedenfalls.
 

Anstatt sich zu beschweren streckte er der jungen Frau neben sich bloß die Zunge raus und folgte dann bereitwillig Sanji, der sich auf den Weg zu den Tapeten machte.

Leise und gespielt knurrte die junge Frau und sah den beiden hinterher, bevor sie den beiden dann doch wiederwillig folgte. Wie gesagt: Kleinkind blieb Kleinkind!
 

Seufzend analysierte sie die Lage. Sie, allein mit zwei Kindsköpfen im Baumarkt, die nichts anderes im Kopf hatten außer Scheiße zu bauen und sich zu dissen, wo es nur ging.

Na super, das konnte noch heiter werden.
 

Und das Choas nahm gewissermaßen schon seinen Lauf.
 

Zwar waren noch keine bösen Absichten vorhanden, aber sie wussten beide, dass sie im Endeffekt doch keine Gelegenheit auslassen würden, um sich gegenseitig zur Weißglut zu treiben. Das gehörte zum guten Ton dazu, ein Tag ohne eine Streiterei war ein verlorener Tag und nach dem ganzen Ärger, den sie in den letzten Tagen gehabt hatten, konnten sie ein bisschen Spaß auch gut gebrauchen.
 

Und so zerrte Zorro eine Rolle leuchtend rote Tapete aus dem Regal und richtete sie mit todernster Miene auf den Blonden. "Luke...ich bin dein Vater.“
 

Tashigi rieb sich über die angespannte Stirn. War denn das zu fassen?! Redete sie eigentlich gegen die Wand? Kopfschüttelnd ging sie weiter. Sollten sie sich doch gegenseitig auf Schippe nehmen, aber ohne sie, denn sie würde wohl kaum eine 'Prinzessin Lea' spielen, das fehlte ja noch.

Sanji seufzte. "Verkürzen wir die Sache!", meinte er, schnappte sich eine grüne Rolle Tapete und briet sie seinem Kumpel mit so viel Kraft, wie es eben nur ging, über den Dickschädel. Dann legte er die Rolle wieder bei Seite und wandte sich zufrieden wieder um.

"Das Imperium schlägt zurück!", verkündete Zorro in diesem Moment jedoch - und drosch munter weiter auf Sanji ein.

Ein bisschen Spaß muss sein...
 

Tashigi wurde das alles zu bunt... oder eher zu rot und grün...

Es war ihr da doch lieber einige Meter zwischen den beiden Idioten und sich zu bringen. Nicht, dass noch jemand auf Idee kam, sie könnte zu ihnen gehören. Worauf hatte sie sich da nur wieder eingelassen?

Leicht genervt ging sie einige Gänge weiter auf der Suche nach allem, was sie brauchten. Immerhin kümmerten sich die beiden Fernseh-Futzis eher weniger darum alles zu beschaffen.
 

Keine zwanzig Sekunden später - nachdem bereits der halbe Baumarkt auf die beiden Idioten aufmerksam geworden war, deren Gesichter einem irgendwie dunkel bekannt vorkamen - kehrten die beiden Moderatoren wieder zur Vernunft zurück.

Back to buisness, wie man so schön sagte.

Kurz mussten sie sich nach Tashigi umschauen, aber kaum hatten sie die junge Polizistin wiederentdeckt, schlossen sie sich ihr an und durchstöberten die Regale nach etwas Nützlichem.

Seufzend ließ sie die beiden weiter Blödsinn machen. Es war immerhin irgendwie ihr Job. Aber nur, weil die Jungs wieder ihre fünf Minuten hatten, musste sie ja nicht mitmachen oder zugucken. Aber das die beiden jemals erwachsen werden sollten, bezweifelte sie stark, sehr stark sogar.
 

Sie sah sich weiter um, griff schon mal nach dem Packung mit dem Kleisterpulver und überlegte, ob zwei reichen würden. Oder doch lieber drei Packungen?
 

Zorro, der den gleichen Gedanken gefasst hatte, griff ebenfalls nach dem Kleister, ließ seine Hand jedoch wieder sinken, als er bemerkte, dass er da nicht der einzige war.

Schmunzelnd las er die Angaben auf der Verpackung und überschlug kurz, wie viel sie von dem Zeug wohl brauchen würden.

Eine Packung reichte für 26m², da würden sie wohl mehr als zwei davon benötigen. Immerhin glich seine Wohnung immer noch einem Schlachtfeld und sie würden nicht drum herum kommen, sie wenn dann komplett neu zu tapezieren.
 

Nachdenklich musterte die kurzhaarige Frau die Packung, drehte diese dann anschließend um und laß den Verpackungsinhalt.

//Hmm, das reicht doch nie! Er muss immerhin fast die ganze Wohnung tapezieren...//, überlegte sie angestrengt, las abermals - tief in Gedanken versunken - die Schrift auf der Verpackung und griff abwesend nach einem weiteren Päckchen.
 

Ratlos kratzte Zorro sich am Hinterkopf, brütete darüber nach, wie viele Quadratmeter seine Bude eigentlich maß und wie hoch die Decken waren, dann griff er ebenfalls nach der Packung. Er brauchte eindeutig noch mehr, so viel war klar!

Dass Tashigi offensichtlich zu demselben Schluss gelangt war, bemerkte er erst, als sich ihre Hände berührten.
 

Immernoch auf die Packung schauend griff sie nach dem Päckchen, was sich aber nicht danach anfühlte.

Fragend sah sie von der Schrift auf ihre Hand und zog diese hasitg zurück, als sie merkte, dass sie versehentlich Lorenors Hand erwischt hatte. Wie peinlich!!

"Ohh... ehh, t-tut mir Leid!!"

Mit hochrotem Kopf sah sie wieder zu ihrer Packung in der Hand und fing an, peinlich berührt daran herumzuspielen.
 

Den Bruchteil einer Sekunde blickte er überrumpelt auf ihre beiden Hände, bevor er seine Hand ebenso hastig zurückzog und sich stattdessen verlegen am Hals kratzte.

Er spürte, wie seine Wangen heiß wurden, als ihm das Blut in den Kopf schoss und er rieb sich über die Nackenmuskulatur, um sich irgendwie davon abzulenken. Verflucht! So war das nicht geplant gewesen!

Nicht, dass es ihn stören würde, aber offensichtlich hatte sie entschieden was dagegen, so schnell, wie ihre Hand auch schon wieder weg gewesen war.

"Nicht schlimm", meinte er schließlich ausweichend und sah sich beschämt nach etwas anderem um, dem er seine Aufmerksamkeit widmen konnte.
 

Hinter ihnen beobachtete Sanji das überflüssige Spektakel und verdrehte die Augen. Meine Fresse, so würde das nie was geben mit den beiden! Aber niedlich war's schon, das musste der Koch sich eingestehen.
 

Mit heißglühenden Wangen drehte sie die Packung in der Hand immer wieder um die eigene Achse, sah nur kurz zu Lorenor auf, woraufhin sie nur noch mehr glühte, und biss sich dann etwas auf ihre Unterlippe. Gut, eigentlich hatte sie es auch nicht gestört, aber das letzte, was sie wollte, war, Lorenor in unangenehme Situationen zu bringen. Und es war ihm bestimmt sehr unangenehm gewesen.
 

Da Zorro sich immer noch ratlos nach Ablenkung umsah, beschloss der Blonde, seinem besten Freund, hilfsbereit wie er nun mal, war zur Hilfe zu eilen.

"Marimo - in welcher Farbe willst du eigentlich streichen? Hier ist 'ne Farbübersicht", meinte er großzügig und hielt dem Grünhaarigen einen schmalen Hefter als Rettungsanker hin, den dieser dankbar annahm.

"Keine Ahnung", gab Zorro zur Antwort, langte nach dem Hefter und blätterte einmal kurz durch, ohne wirklich nach einer Antwort auf Sanjis Frage zu suchen.
 

Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen. "Streichen?! Ich dachte ihr wollt tapezieren." Wäre es da nicht erstmal ratsamer gewesen nach Tapeten zu suchen? Oder hatte der Grünschopf seit Neuestem Sonderwünsche? Tashigi schmunzelte. Aber nun gut, war deren Entscheidung.

"Rauhfaser. Danach wird gestrichen", erläuterte Zorro kurz und schmunzelte leicht. Immerhin hatte er weder Lust noch Zeit, jeden Tag aufs neue in den Baumarkt zu fahren. Sanji hatte schon Recht, er sollte sich jetzt entscheiden, in welcher Farbe er die Wände später haben wollte, immerhin stand nächste Woche Venedig auf dem Plan und so hätten sie in einem Rutsch sämtliche Einkäufe in punkto Renovieren erledigt.
 

Während die beiden Kerle sich weiter den Kopf darüber zerbrachen, welches Zimmer welche Farbe bekam, ging Tashigi einige Meter weiter und schlenderte durch die Gänge, sah sich etwas um und sah sich alles Mögliche in den Regalen des Baumakrtes an.
 

"Koch, ich streiche mein Schlafzimmer nicht orange!!"

"Das sag ich ja auch gar nicht! Ich hab gesagt: Apricot!", maulte Sanji in alter Du-hörst-mir-auch-nie-zu-Manier.

Der Grünhaarige verdrehte genervt die Augen und konnte ein frustriertes Stöhnen nur mühsam unterdrücken. Blondi war wirklich schlimmer als jedes Weib! "Wo ist denn da der Unterschied?!", blaffte er genervt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Das ist ein gewaltiger Unterschied!!"
 

Schmunzeld ging die Polizistin zwei Gänge weiter. Dei beiden konnte man durch den ganzen Baumarkt hören. Wie die Weiber zickten sie sich sich wieder an. Grinsend schüttelte Tashigi den Kopf.

Grübelnd nahm sie eine interessante Tapentenrolle in die Hand. Plakattapete, interessant. Wenn man die Bahnen aneinanderpuzzelte, hatte man eine Karibiklandschaft mit Palmen drauf. Cool...

"Mach doch 'n Strandflair im Schlafzimmer..."
 

Sanji war mittlerweile fließend dazu übergegangen, seinem Arbeitskollegen die Vorteile eines sanften, unauffälligen Mangofarbton zu erläutern (woraufhin dieser bloß mit den Zähnen knirschte), als Tashigis Vorschlag kam.

Dankbar ging Zorro darauf ein. "Siehste, Koch! Du hast echt null Ahnung!", behauptete er wagemutig, drehte dem Blonden den Rücken zu und schlenderte zu Tashigi hinüber, um sich die Tapete einmal genauer anzusehen.
 

Interessiert sah sich Tashigi die Tapete genauer an und wendete die Rolle immer wieder in eine andere Richtung. "Wo steht denn da der Preis...?", nuschelte sie und suchte eifrig weiter nach einem Etikett oder Ähnlichem. Letzendlich stieß sie dann doch auf die verheißungsvolle Zahlen. "Oh Mann, ganz schön teuer..." Hoffentlich passte das in Lorenors Budget.

Über Tashigis Schulter hinweg musterte er die Tapete - und er konnte nicht verleugnen, dass er gefallen daran fand. Sowohl an der Tapete, als auch so nah hinter ihr zu stehen

Immerhin: Am Strand aufzuwachen war tausendmal besser als in der "Apricot"farbenen Vorhölle. Als er den Preis schließlich ebenfalls entdeckte, bekam seine Begeisterung einen Dämpfer verpasst. Gedanklich überschlug er sein Budget, inklusive den Scheck, den er von seinem Vater erhalten hatte, und zuckte dann mit den Schultern. "Was solls. Man gönnt sich ja sonst nichts."
 

Leicht erschrocken sah über ihre Schulter hinweg zu Lorenor, sah dann wieder schnell auf den Preis, damit er ihre Röte nicht sehen konnte. Sie hatte nicht bemerkt, dass er hinter ihr stand und das obwohl er sehr dicht bei ihr war. Manchmal war sie echt schwer von Begriff.

"Spar doch lieber noch, nicht, dass du dann kein Geld mehr für die Möbel hast..."
 

Der Grünhaarige schmunzelte sachte. Aber sie hatte ja Recht - er konnte mit der Kohle nicht einfach um sich schmeißen, und wenn er das Schlafzimmer mit dieser Plakattapete dekorieren wollte, würde das schon eine ganze Stange Geld kosten. "Und wenn wir uns einfach selbst 'nen Sandstrand an die Wand Pinseln? So schwer kann das doch nicht sein."

"Versuchen kann man's ja... Wenn's scheiße aussieht, müssen wir es wieder überstreichen." Gut, sie war nicht umbedingt künstlerisch begabt, aber da ließ sich bestimmt wen finden. "Wenn jemand aus deinem Freundeskreis zeichnen kann, wird das wohl kein Problem sein. Es wird nur ziemlich lange dauern."

"Lysop", meinte Sanji wie aus der Pistole geschossen, der sich zwischenzeitlich rücklings gegen eines der stabilen Regale gelehnt und dem Gespräch der beiden gelauscht hatte.
 

"Ja, die Langnase kann so was ganz gut", stimmte der Grünhaarige zu und kratzte sich erneut am Nacken. Wahrscheinlich würde es, nachdem der Regieassistent damit fertig war, sogar noch besser aussehen als auf der Tapete. Zwar hatte er bisher nur wenige Bilder von ihm gesehen, aber die waren verdammt gut gewesen.
 

Neugierig lauschte sie den Gespräch der beiden. "Die Langnase mit den schwarnzen Haaren?! Kann der das denn so gut?" Dass der Quatschkopf zeichnen konnte hatte sie bisher noch nicht mitbekommen. Aber wenn die beiden sich einig waren - und das waren sie ja nun mal selten - würde das schon was heißen.

"Lysop ist sowas wie ein Künstler", erklärte der Blonde nachdenklich und lächelte dann. "Meistens zeichnet er gedankenverloren Portraits von seiner großen Liebe."

"Ja, Sanji heult jedes Mal Rotz und Wasser vor Rührung", spottete Zorro schmunzelnd und nahm sich fest vor, den Schwarzhaarigen gleich morgen mal zu fragen, ob er Lust hatte, das Projekt 'Schlafzimmer' zu übernehmen.
 

Lächelnd hörte sie weiter den beiden zu. Die Langnase war also verliebt, wie süß. Und dann zeichnet er sie auch noch... so musste der perfekte Liebhaber sein. Nur Schade, dass Lysop nicht ihr Typ war. "Charakterlich scheint er ja ein richtiger Traumtyp zu sein. Von den könnt ihr euch ruhig 'ne Scheibe abschneiden, Jungs." Und das meinte sie bitter ernst.
 

Sanji war zutiefst bestürzt, Zorro hingegen leicht in seinem Stolz gekränkt. Es schien ganz so, als hätte er es trotz seiner großen Bemühungen geschafft, vor ihr als totaler Vollidiot dazustehen.

Er verzog das Gesicht. "Vergiss es. Ich werd dir nie Rosen schenken!", prophezeite er selbstsicher. Ganz davon abgesehen, dass er Rosen ja sowieso nicht ausstehen konnte, fand er solchen Kitsch einfach...kitschig. Es gab kein anderes Wort dafür.

"Ich stehe eh mehr auf Lilien...", erklärte sie und ging schmunzelnd weiter. Warum sie das gesagt hatte wusste sie selbst nicht genau. Nicht, dass die Jungs es als "Wink-Mit-Den-Zaunpfahl" verstanden, das wollte sie nun wirklich nicht. Aber um ehrlich zu sein... Rosen waren wirklich mehr als kitschig.
 

"Na, dann bin ich ja erleichtert", gab der Grünhaarige in ironischem Tonfall zurück, musste jedoch schmunzeln. Die meisten Frauen würden sich wahrscheinlich Rosen wünschen. Aber bei Lilien konnte man es sich ja noch einmal überlegen. Vielleicht zu irgendeinem besonderen Anlass. Man wusste ja nie.
 

Innerlich seufzend ging sie weiter zu den anderen Tapeten, griff auch sofort nach zwei Pakenten Raufasertapete und warf jeweils eine den Jungs zu. "Dann macht euch mal nützlich, Ladys...", spottete sie nur und klemmte sich ebenfalls zwei Rollen unter den Arm. Wenn der Herr so auf Raufaser stand und damit auch die gesamte Wohnung bekleben wollte, das würden sie einige Rollen brauchen.

Routiniert fingen die beiden Moderatoren die Tapetenrollen auf, teilweise sogar ohne überhaupt dabei hinzusehen. Seufzend stapelte der Grünhaarige die Rollen, die Sanji ihm ebenfalls rüberreichte, auf seinen Armen. Gut, vielleicht war Rauhfaser langweilig - definitiv war Rauhfaser langweilig - aber zumindest war sie günstig und ließ sich gut streichen.
 

Bevor Sie wieder nach zwei weitere Päckchen griff, überreichte sie dem Blonden die anderen beiden, die sie zuvor herausgezogen hatte. "Und welche Farbe bekommen die anderen Zimmer?"

"Sanji hat sich da noch nicht entschieden", sagte Zorro trocken und warf dem Blonden über die Schulter hinweg einen spöttischen Blick zu. Der Koch verdrehte bloß die Augen. "Wenn du offensichtlich farbenblind bist, ist es garantiert sicherer wenn ich die Sache in die Hand nehme! Sonst kriegt man in deiner Bude demnächst noch Augenkrebs."
 

Tashigi grinste. "Gut, dann mach du das lieber. Ich vertrau dir da mehr als dem Grünschopf." Spöttisch linste sie zu Lorenor auf und ließ den Blonden machen.

"Bloß nicht! Dann erstrahlt meine ganze Wohnung in Orange und Rosa!"

"In Apricot, du unfähiger Schwachmat!", fauchte Sanji gereizt zurück und machte Anstalten, dem Grünhaarigen den Hefter mit den Farbbeispielen über den Schädel zu ziehen.

"Einigt euch auf weiß. Streichen kann man immernoch, wenn wir tapziert und die Möbel besorgt haben. Außerdem haben dann die Kinder wieder was zu Malen..."

Tashigi stutzte. Oh man! Was hatte sie da schon wieder gesagt?! Manchmal war es einfach besser die Klappe zu halten und zu überlegen, bevor man sprach. Wahrscheinlich hatte sie mit diesem bescheuerten Spruch wieder Salz in die Wunde gestreut. Aber eigentlich... was sprach dagegen, dass er die Kinder wiedersehen durfte? Eigentlich nichts mehr! Sie hatte diesen Idioten, der sich fürsorglicher, treuer Vater schimpfte mit den Foto überführt und aufgedeckt, was für ein Betrüger er war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Lorenors Schwester wieder bei ihm meldete.
 

Zorro grinste etwas schief und zuckte dann mit den Schultern. "Vielleicht - solange ich dann nicht Tag für Tag auf Teletubbies starren muss", gab er schließlich zurück. Anscheinend ging wenigstens einer von ihnen felsenfest davon aus, dass Aya ihre Worte wieder zurücknehmen würde. Er war sich da nicht so sicher, nachdem sie wie eine wilde Furie auf ihn losgegangen war und ihn vor die Tür gesetzt hatte, aber er konnte sich seine Wohnung auch nicht mehr dauerhaft ohne die Kids vorstellen.

Bisher hatte Aya sich noch nicht bei ihm gemeldet, aber wahrscheinlich hatte sie auch grade andere Dinge, die ihr im Kopf herumspukten. Oder sie war einfach nur zu stur, das traute er ihr auch zu.
 

Innerlich schlug sich Tashigi den Schädel ein. Sie und ihre vorlaute Zunge. Mal wieder mit den Kopf voran ins nächste Fettnäpfchen gesprungen, na super... Dass es ihn immernoch wurmte war ja wohl klar.

Fahrig strich sie Tashigi einige Harrsträhnen zurück. Sie wollte nun wirklich nicht weiter darüber reden und ging lieber schon mal weiter vor.

"Wir sollten so langsam in die Gänge kommen..."
 

= = =
 

Eineinhalb Stunden später kam der Wagen vollbeladen vor Lorenors Wohnung zum Stillstand. Endlich hatte Tashigi diesen Einkaufstripp überstanden. Sie hatte schon befürchtet sich gleich Holz für ihren Sarg besorgen zu müssen. Wie sie Shopping hasste, egal für was, für wen und in welchen Geschäft. Es war ihr einfach nur zu stressig.

Aber zumindest hatten sie eine reiche Ausbeute mitgebracht. Der Kofferraum von Sanjis Wagen war zum Bersten voll und der Grünhaarige hatte sich auf der Rückfahrt den Rücksitz mit einer Leiter und Abdeckplanen, Kleister und einer Zimmerpalme teilen müssen. Sie hatten den großen Fehler gemacht, an der Gartenabteilung vorbeizugehen und bei der Gelegenheit war Deko-Freak Sanji eingefallen, dass er noch ein paar neue Pflanzen gebrauchten könnte.

Als Lorenor so eingequetsch auf den Rücksitz saß, tat er ihr fast schon Leid... Aber nur fast!
 

Schnell stieg sie aus, um den Grünschopf möglichst zu helfen. War schon schlimm genug, dass er sich rauskämpfen musste. Und das nur wegen Cookies 'Grünen Daumen'. Zwar hatte sie versucht Sanji zu erklären, dass die Pflanzen in seiner Bude eh kaputt gehen würden (Zorro war nun mal ein gestandener Mann, dem Grünzeug total egal war), aber der Koch hatte nun mal drauf bestanden.
 

Immerhin hatte er sich auf dem Rückweg hinter der Zimmerpflanze verstecken können, sonst hätte Sanji ihm die Mordgedanken geradewegs von der Stirn ablesen können.
 

Ganz ehrlich? Er musste den Koch so schnell wie möglich davon abbringen, noch mehr unnötigen Kram in seine Bude zu schleppen. Die Pflanzen reichten schon voll und ganz, nächstes Mal würde er ihm Einhalt gebieten. Ganz bestimmt.
 

Erst als ein Lichtstrahl durch die Blätter fiel, bekam er mit, dass sie schon bei seiner Wohnung angekommen waren, und er nahm Tashigis Hilfe dankbar an, denn alleine hätte er sich wohl nicht durch das ganze Sortiment kämpfen können.

Tashigi wartete, bis Lorenor endlich aus dem Auto krabbelte und die Wohnungstür aufschloss. Jetzt hieß es erstmal ordentlich schleppen. Und dann noch diese furchbaren Treppen. Das konnte noch heiter werden.
 

Zorro übernahm also ausnahmsweise einmal die Führung und sorgte dafür, dass die Tür offenblieb, zumindest, bis sie die Sachen ausgeladen hatten. Dann schulterte er die Leiter, schnappte sich den Tapeziertisch und klemmte sich noch ein paar Rollen Tapete unter den Arm, bevor er sich daran machte, die erste Fuhre hochzutragen.

Kurz sah sie ihm nach. Er trug ganz schön viel. Da wollte aber jemand seine Muskeln zeigen. Trotzig griff sie nach zwei weiteren Packungen Tapeten und folgte ihm. Was er konnte, konnte sie schon lange.
 

Er hatte nicht vorgehabt, ihr mit seiner Kraft in irgendeiner Art und Weise zu imponieren - erstens, weil er sich dabei lächerlich vorgekommen wäre und zweitens, weil er nicht glaubte, dass sie die Sorte Frau war, die nur auf Äußerlichkeiten achtete. Er hatte schlicht und einfach keine Lust, die Treppen unnötig oft hinaufzusteigen.

Vermutlich war es ein Fehler gewesen, sich eine Wohnung im dritten Stock zu suchen, aber jetzt war es zu spät und er hatte auch nicht vor, auszuziehen.

Oben angekommen schloss er etwas umständlich die Tür auf, die sich mal wieder wehrte und klemmte. Aber bereits ein kurzer Stoß mit dem Fuß trieb ihr die Flausen aus und sie sprang auf.
 

Schmunzelnd sah sie zu, wie "zärtlich" Lorenor mit seiner Wohnungstür umging. Dann folgte sie ihm in die Wohnung und lud die Sachen im eigentlichen Wohnzimmer ab. Wahrscheinlich würden sie hier anfangen, oder im Schlafzimmer. Kurz streckte sie sich, bis ihr einfiel, dass sie ja noch mal runter musste.

Auch der Grünhaarige lud die Sachen im Wohnzimmer ab und warf einen kurzen Blick zurück in den Flur, durch den Sanji sich gerade kämpfte, ebenfalls beladen bis unter Kinn. "Noch was im Auto?", hakte er nach.

"Nicht mehr viel. Das schaffst du alleine. Tashi und ich ruhen uns aus, oder?", gab der Blonde gelassen zurück und grinste der Polizistin zu.
 

Tashigi grinste nur skeptisch.

"Nein nein, schon okay, ich kann das auch machen!", lächelte sie nur knapp und ging schon mal zur Wohnungstür. Außerdem konnte sie so die beiden 'Turteltäubchen' mal allein lassen.

Unschlüssig blieb der Barkeeper, der sich eigentlich gerade auf den Weg hatte machen wollen, stehen. Sollte er jetzt helfen oder nicht?

Es kam ihm irgendwie falsch vor, sie die Sachen alleine Schleppen zu lassen, andererseits...wahrscheinlich würde sie ihn bloß wieder anfahren, wenn er ihr unter die Arme greifen wollte. Er schmunzelte kurz amüsiert und lehnte sich dann gegen die Fensterbank.
 

Kurz griff sie nach dem Autoschlüssel vom Koch, verließ die Wohnung und tapste die Treppen runter. Auf den Weg zum Wagen spielte sie an dem Schlüssel rum, zog dann die Tür des Autos auf und schnappte sich die restlichen Sachen. Es gab nicht mehr besonders viel zu tragen, Hilfe hatte sie dabei nun wirklich nicht nötig.

Tashigi stupste mit vollbepackten Armen die Autotür mit dem Knie wieder zu und schloss so gut es eben ging den Wagen zu. Danach trat sie den Rückweg zur Wohnung wieder an, unter den Armen die restlichen Sachen geklemmt.
 

Sanji strafte ihn für seine Untätigkeit mit einigen düsteren Blicken, bevor er sich voll und ganz darauf konzentrierte, eine Zigarette ans Tageslicht zu ziehen und sie sich zu Gemüte zu führen.

Zorro rümpfte die Nase, wedelte demonstrativ mit der Hand herum und grinste dabei höhnisch.Der Koch wusste immerhin, dass er es nicht leiden konnte, wenn er seine Wohnung zuqualmte. Allerdings scherte er sich einen Dreck darum und tat weiterhin, was er wollte. Seine beiden Standardargumente waren "Du hast früher selber gequalmt und ich hab mich nie beschwert" und "Ich räum hier auf, also halt die Schnauze".
 

Seufzend ließ der Blonde seinen Blick durch das kahle Wohnzimmer gleiten. Abgesehen von einigen Kartons in der hinteren Ecke war es vollkommen leer. "Ace war gründlich", stellte er trocken fest.

"Überaus gründlich", stimmte Zorro seufzend zu und knirschte frustriert mit den Zähnen. Obwohl er sich eingestehen musste, dass es auch seine guten Aspekte hatte. Anders wäre er wohl so schnell nicht an eine neue Einrichtung gekommen und seine alte hatte schon mehrere Katastrophen hinter sich gebracht. Das überhaupt noch etwas gestanden hatte, hatte sowieso an ein Wunder gegrenzt.
 

Zirca zwei Minuten Später stieß Tashigi die Tür zu Lorenors Wohnung wieder auf und lehnte den restlichen Kram gegen die Wand im Wohnzimmer.

"Also, können wir?"

"Sieht ganz so aus", gab Zorro zurück und blickte kurz zu dem beachtlichen Stapel, der sich in dem Zimmer gebildet hatte. Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht. Damit konnte man doch arbeiten.
 

"Und diesmal wirfst du den Kram nicht danach weg. Wer weiß, wann Ace noch mal ein 'Schöner-Wohnen-Projekt' startet", mahnte der Koch eindringlich, ging vor den Sachen in die Hocke und durchsuchte die Tüten nach dem Paket Spachtel, die sie zum Tapetenabkratzen gekauft hatten.

"Ich hab den Scheiß nicht weggeschmissen", protestierte der Grünhaarige. Sanji hob skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.

"Lysop hat's sich ausgeliehen!"

"Das erklärt einiges..."
 

Schmunzelnd wandte Tashigi den Blick von den beiden ab und widmete sich der eigentlichen Aufgabe. Erst Mal das Laminat mit Folie abdecken, damit da wenigstens nicht dran kam.
 

Während Sanjis Suche nach den Spachteln bisher wenig erfolgreich verlief, fischte der Grünhaarige geschickt zwei Rollen Klebeband ans Tageslicht, genauso wie einen Schraubenzieher. Immerhin mussten erst noch die Leisten abgemacht werden, und das konnte er dann zumindest schon einmal in die Hand nehmen.
 

In der Zwischenzeit breitete Tashigi schon mal die Folie aus, damit diese nur noch angeklebt werden musste. Leicht erschrocken hielt sie inne, als das Klingeln ihres Diensthandy durch den Raum schrillte. Verdammt, darauf war sie jetzt nicht gefasst gewesen.

Schnell fingerte sie das kleine Gerät aus ihrer Tasche und sah auf das Display. Chief Smoker, na Spitze. Und jetzt? Abheben, sich vollschnauzen lassen und gefeuert werden? Oder doch lieber nichts tun? Sie mochte ja ihren Job, sehr sogar. Aber ob sie jetzt abnahm oder nicht, ihre Marke war sie trotzdem los.
 

Als das Telefon so plötzlich losschrillte, blickten beide Moderatoren sofort zu Tashigi. Ihre Gedanken standen ihr ins Gesicht geschrieben, und sie konnten es beide auf ihre eigene Art und Weise nachvollziehen.

Zorro beschloss schließlich jedoch, dass es Tashigis eigene Entscheidung war, was sie tat - und er war immer noch nicht recht davon überzeugt, dass Smoker sie feuern würde. So schlimm war ihm der Kettenraucher jetzt auch nicht vorgekommen. Also wandte er sich wieder dem Abschrauben der Leisten zu - auch wenn er sich vielleicht nicht mehr ganz so sehr darauf konzentrierte, wie vorher.

Der Koch hingegen zog einmal tief an seiner Zigarette, lehnte seinen Rücken gegen die Wand und legte den Kopf leicht schief, während er abwartete.
 

Seufzend rieb sich die Polizistin über die Stirn, war immernoch viel zu sehr in ihre Gedanken vertieft, rappelte sich dann lieber doch auf, trat aus dem Raum und nahm wiederwillig ab. "... Ja?"
 

Einige Sekunden war es am Hörer still. Nur ein Brummen am anderen Ende der Leitung war zu hören.

"Du dusselige Kuh! Musst du denn gleich so aus der Haut fahren?"
 

Tashigi blinzelte mehrere Male verwirrt, bevor sie dann doch endlich antwortete.

"Ehh... WAS?! Wieso ich? Das war ja wohl nicht mein bekloppter Streich!" Toll, jetzt zickten sie sich schon wieder an. Konnte er sie nicht einfach entlassen?
 

Smoker seufzte. Sie hatte ja auch irgendwo recht.

"Egal... komm morgen wieder zur Nachtschicht, verstanden?!" Dann legte er auf. Verblüfft kratzte sie sich am Ohr. Was war denn in den gefahren?
 

Wenn Tashigi gewusst hätte, wie es im Revier aussah, hätte sie wohl nur lachend den Kopf geschüttelt. Smoker saß auf seinem Chief-Königs-Sessel, um ihn herum stand der ganze Boden unter Wasser, dazu noch die gesamte Belegschaft des Reviers, die ihre gezogenen Waffen auf ihren Chief richteten und ihn dazu gezwungen hatten, sich bei Tashigi zu melden.

"Freundlicher ging's nicht...", brummte der Chief, als er es sich auf seinem Sessel gemütlicher machte und die skeptischen Blicke der anderen bemerkte.
 

Während Tashigi irgendwo in seiner Wohnung telefonierte, hatte Zorro es gerade Mal geschafft eine Schraube aus den Leisten zu drehen. Er versuchte vielmehr, durch aufmerksames, konzentriertes Lauschen irgendetwas zu verstehen, aber Fehlanzeige.

Aber es dauerte nicht lange, da wurde es wieder still und er bekam den Eindruck, dass das Gespräch beendet war. "Und?"
 

Immer noch recht verblüfft starrte sie auf ihr Handydisplay, als sie wieder ins Zimmer kam. "Gute Frage! Er meinte, ich soll morgen wieder zur Nachtschicht kommen..." Seufzend steckte sie das Handy zurück in ihre Hosentasche.

"Na...dann ist doch alles gut. Oder?", meinte der Blonde, zog an seiner Zigarette und blickte von einem zum anderen.

"Was hab ich gesagt?", verlangte Zorro zu wissen und schmunzelte kurz. Smoker bestellte sie sicherlich nicht einfach so zum Spaß zurück zur Arbeit, nur um sie nachträglich zu feuern. Jedenfalls hoffte er das ziemlich stark.
 

"Ach, ich weiß nicht...wahrscheinlich ist er immer noch wütend auf mich und will mich erstmal am Schreibtisch festketten."

Tashigi wusste nicht, was sie vom Verhalten ihres Bosses halten sollte. Sie seufzte laut und grübelte vor sich hin. Wahrscheinlich würden die nächsten Tage der Horror werden... Tage?! Quatsch, Wochen oder sogar Monate!!
 

Der Grünhaarige grinste amüsiert. "Ich zeig dir die Wohnung dann, wenn sie fertig ist. Versprochen", meinte er wenig später jedoch großzügig und zwinkerte der Polizistin schelmisch zu.

"Reizend von dir, ehrlich...", grinste sie nur etwas.

"Ohne mich würdet ihr immer noch im Baumarkt festhängen und euch bekriegen. Und dann so große Töne spucken." Mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht machte sie sich wieder an die Arbeit und stellte erstmal den Tapeziertisch auf.

Nachdenklich drückte Sanji seine Kippe in einem improvisierten Aschenbecher aus. "Da fragt man sich, was amüsanter ist."
 

Zorro grinste zwar breit, sagte jedoch nichts weiter dazu und fuhr damit fort, Schrauben aus den Leisten zu drehen und danach die Suche nach dem Spachteln fortzusetzen, die zwischenzeitlich zum Stillstand gekommen war.

Leise lachend machte entfernte Tashigi schon mal die Folie von den Tapetenrollen und rührte den Kleister an. Endlich kamen sie mal voran. Seit dem Baumarkt-Laserschwert-Kampf hatte sie schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie so weit kommen würden, aber nun hielten sich die Jungs wacker.

Ein paar Minuten später hatte Sanji die Packung mit den Spachteln endlich in einer der zahllosen Tüten gefunden und eigentlich konnte es dann ja losgehen. Theoretisch.

Bevor sie tapezieren konnten, musste die alte Tapete immerhin ab und die Unebenheiten an der Wand mit Spachtelmasse ausgefüllt werden - von wegen glatte Oberfläche und so. Der Kleister würde ohnehin nicht seine Zeit brauchen, bis er aufgequollen war.
 

= = =
 

Es dauerte seine Zeit, bis die Spachtelmasse getrocknet, die Tapeten auf die richtige Größe zugeschnitten und eingekleistert waren. Nicht viel später hingen schon die ersten Bahnen an der Wand.
 

Tashigi musste immer wieder schmunzelnd feststellen, dass sie drei ein gutes Team waren. Während Sanji die Tapete oben festhielt, zog Lorenor die schmalen Papierbahnen gerade, während Tashigi mit der Tapetenbüste hinterher fuhr, damit auch ja keine Luftbläschen entstanden. Alles lief wie geschmiert - wenn dieser Spinner mit den Sommersprossen nicht an der Tür geklingelt hätte.
 

"Ich geh schon", erbarmte der Blonde sich seufzend, kletterte von der Leiter runter, als er sich sicher war, dass die anderen beiden die Tapetenbahn fest im Griff hatten und huschte durch den Flur, um die Tür aufzumachen.

Vor ihm stand Ace, ein atomares Grinsen auf dem Gesicht, dass die Welt verstrahlte. "Huhu!"

"Was willst du denn hier?"
 

Als Tashigi die Stimme ihres Freundes hörte, wusste sie nicht, ob sie sich nun freuen oder doch eher Sorgen machen sollte. Ace hatte immerhin das Talent, alles auf den Kopf zu stellen, sobald er irgendwo auftauchte. Da es jedoch momentan nichts gab, was er auf den Kopf stellen konnte, lächelte sie doch etwas vor sich hin. Was sollte schon groß passieren?

Zorro, der gerade die Tapete auseinanderfaltete und geradezog, verzog das Gesicht, als er Ace's Stimme hörte. Na super, der hatte ja gerade noch gefehlt. " Wenn du irgendwas kaputt machst, dann hack ich dir den Kopf ab!", rief er drohend in Richtung Flur, wohlwissend, dass das schwarzhaarige Katastrophengebiet ihn dann unmöglich überhören konnte.
 

Schmunzelnd schob sich Ace an dem Koch vorbei und trat in die Wohnung ein, wo er sich erst einmal staunend umsah. "Hier gibt's doch eh nix mehr zum kaputtmachen, Zorro!"

Wo Ace Recht hatte, hatte er nun mal Recht. Seine Bude hatte er schon zerlegt. Okay, bisher hatte er noch keine Wand eingerissen, das war schon mal gut. Aber was nicht war, konnte ja noch werden.
 

Leise lachend strich Tashigi mit der Bürste über die Tapete.

"Wenn du nicht so ein Strohkopf wärst, hätte ich dich jetzt mit Arbeit überhäuft, Idiot." Ace war Schuld daran, dass die Wohnung aussah wie Dresden 45. Aber da alles, was er anpackte, irgendwie zu Bruch ging, hielt sie es doch für besser, ihn aus der Arbeit rauszuhalten.
 

Ace lehnte sich schmunzelnd in den Türrahmen zum Wohnzimmer. Nachdem Tashigi heute morgen schon mit in der Redaktion gewesen war, wunderte es ihn nicht einmal mehr, dass er sie ebenfalls hier antraf. Überhaupt, seit er seine beiden besten Freunde einander vorgestellt hatten, schienen Zorro und Tashigi irgendwie miteinander verwachsen zu sein und langsam aber sicher fragte er sich, ob er die beiden nicht schon damals miteinander bekannt hätte machen sollen.

Dann rümpfte er die Nase. "Hier stinkts ja wie in 'nem Pumakäfig."
 

Tashigi seufzte hörbar. War doch klar, dass hier die Luft förmlich schon stand. Bei so einem Kleistergeruch war das echt kein Wunder.

"Lass es stinken...", maulte sie, während sie ihre Arbeit vorerst beendete. Schon wieder eine Bahn fertig.

"Liegt vielleicht daran, dass du grade eingetreten bist, PUMA D. Ace", spottete Sanji hinter dem Schwarzhaarigen und tauschte einen kurzen Blick mit seinem Partner, der nur gleichgültig mit den Schultern zuckte.

Zorro war es scheißegal, ob Ace blieb oder nicht. Viel falsch machen konnte er ohnehin nicht mehr.
 

Wie falsch er damit lag, ging ihm drei Sekunden später auf, als der schwarzhaarige Chaospraktikant zielstrebig das Zimmer durchquerte und zum Fenster marschierte. "Ihr solltet mal durchlüften! Is' ja nicht zum aushalten!!"

"NEIN!!!!!!!!!!!!!"
 

"ACE!!" Als der Angesprochene das Fenster sperrangelweit aufriss, schälten sich die frisch aufgeklebten Tapeten von der Wand. Es war nicht zu fassen. Wie schaffte es dieser Kerl es nur immer wieder auf's Neue, alles auseinander zu nehmen?! Und das, obwohl es nichts mehr zum Zerlegen gab?!!
 

Wutentbrannt stapfte die junge Polizistin zu Ace rüber und verpasste ihm so derbe eine, dass dieser geradewegs aus dem offenen Fenster flog.

"Ich sag doch nicht aus Langeweile, DASS DAS FENSTER ZU BLEIBEN SOLL!!" Somit flog der gesprosste Idiot durch ein Fenster des dritten Stocks.
 

Eine Sekunde lang war es totenstill im Wohnzimmer, genau solange, wie es brauchte, bis sich die Überraschung auf Ace's Gesicht gelegt hatte, bevor er endgültig aus ihrem Sichtfeld verschwand.

Die Jungs wagten es zunächst nicht, sich zu rühren. Ungläubig starrte Sanji die wutschnaubende Polizistin an und versuchte zu begreifen, dass Tashigi Ace gerade tatsächlich aus dem dritten Stock heraus gestoßen hatte. Zorro hingegen blickte von den Tapeten zum offenen Fenster und musste sich wohl oder übel eingestehen, dass er es genauso gemacht hätte, wenn er näher an dem Idioten dran gewesen wäre. Tashigi war ihm leider zuvor gekommen.
 

Wie in Trance und immer noch vollkommen überrumpelt von dem, was sich da gerade abgespielt hatte, wankte der Koch zu dem Fenster herüber und warf einen zögernden Blick hinunter, nicht sicher, ob er wirklich sehen wollte, was von Ace noch übrig geblieben war.

Dann lachte er nervös auf. "Du wusstest, dass da ein Container war, oder Tashi?", fragte er nach und bemerkte selber, wie dünn seine Stimme klang. Aber tatsächlich: Ace war in einem Container gelandet, der bis zum Rand mit Biomüll gefüllt war.
 

Stocksauer und mit bebenden Schultern sah sie den Koch ungläubig an

"Container?", fragte sie leicht verwundert, trat dann aber doch näher an das Fenster heran, als sie es so schon war und sah zu Ace runter.

Nein, mit einem Container hatte sie nicht gerechnet. Warum hatte dieser Idiot eigentlich mehr Glück als Verstand?
 

Während die beiden anderen fassungslos vor dem Fenster standen, brach Zorro in schallendes Gelächter aus.
 

Diese Situation war so absurd und die Mimik von Tashigi und Sanji so einmalig, dass er es nicht einmal hätte unterdrücken können, wenn er es gewollt hätte. Irgendwo war er auch erleichtert, dass Ace Tashigi's Anschlag überlebt hatte - das wäre nämlich sicher nicht ganz so einfach zu erklären gewesen, vor allem nicht Ruffy gegenüber - aber er hoffte trotz allem, dass der Schwarzhaarige sich ein paar ordentliche blaue Flecken eingefangen hatte, alles andere wäre nämlich vollkommen ungerecht und inakzeptabel.
 

Auch Tashigi musste etwas schmunzeln, als der Grünschopf hinter ihr anfing herzhaft zu Lachen. Außerdem war Sanji's Blick wirklich einmalig. So viele verschiedene Gefühle in einem Blick hatte sie noch nie gesehen. Von Geschockt, bis zu erleichtert, belustigt und erbarmungslos. Irgendwie war die Situation an sich auch ziemlich absurd und dumm.

"Ich brauch 'ne Zigarette", stellte Sanji tonlos fest und suchte mit leicht zitternden Fingern seine Jacke nach seiner Schachtel ab, während er gleichzeitig wieder aus dem Fenster spähte und nachsah, ob Ace das Attentat überstanden hatte.

Noch war außer dem schwarzen Haarschopf nicht viel zu sehen, aber anscheinend war er weich gelandet.
 

Der Grünhaarige hingegen verstummte langsam aber sicher, grinste jedoch immer noch schadenfroh und erbarmte sich schließlich dazu, dem Katastrophengebiet mal wieder aus der Klemme zu helfen und wischte sich die klebrigen Hände an der Hose ab. "Ich hol ihn mal da raus, sonst nimmt er's uns noch übel", fügte er erklärend hinzu, während er gut gelaunt aus dem Wohnzimmer schlenderte und Sanji fahrig nickte und an seinem Lungenbrötchen zu knabbern hatte.

Unfassbar.
 

Kurz sah sie Lorenor hinterher, wie er das Wohnzimmer und dann schlussendlich seine Wohnung verließ. Hoffentlich hatte sie es nicht übertrieben... Aber dennoch war sie sich sicher, dass Ace es verdient hatte. Der Junge hörte für keine fünf Cent und das nervte sie tierisch. Nicht mal sein kleiner Bruder war so schwer von Kapie wie Ace selbst.

Seufzend machte sie sich daran, das zu retten, was noch zu retten war.
 

Zunächst war der Koch hin und hergerissen, ob er Tashigi nun helfen sollte oder lieber den Überblick über das unmittelbare Geschehen behalten sollte. Dann entschied er sich zumindest so lange zu helfen, bis irgendwelche verdächtigen Geräusche hinauf drangen, also spähte er bloß noch einmal kurz herunter zu dem Container - Ace hatte sich immer noch nicht bewegt und von Zorro war noch nichts zu sehen - bevor er seufzend die Kippe aus dem Fenster flitschte und an die Seite der Polizistin eilte, um die Tapeten wieder an die Wand zu bringen.

Vorher schloss er allerdings das Fenster.
 

Unten angekommen stapfte Lorenor Zorro auf den Container zu, der vorher sicherlich noch nicht dort gestanden hatte - aber Ace hatte schon immer mehr Glück als Verstand gehabt, und wahrscheinlich hatte er auch noch zwei, drei Schutzengel mehr als jeder andere Sterbliche auf dieser Welt.

Als er sich umsah, bemerkte er, dass einige Nachbarn schockiert aus ihrem Fenster blickten und wie gebannt auf den Inhalt des Containers starrten. Er selbst konnte nicht einmal ansatzweise über den Rand gucken, allerdings hätte er es vermutlich schon längst gehört, wenn Ace sich beschwert hätte.

Die Oma, die ihn letztens noch so energisch hatte einbuchten wollen, riss das Fenster auf und beugte sich ein wenig hinaus, von wo aus sie ihn mit kritischen Blicken begutachtete. "Haben Sie den jungen Mann umgebracht, Lorenor?! Ich wusste ja schon immer, dass Sie gewalttätig sind!!", meckerte sie sogleich drauf los. Zorro winkte ihr gutgelaunt zu - nichts konnte ihn erschüttern - umfasste dann den Rand des Containers und zog sich soweit hinauf, dass er Ace entdecken konnte.
 

Das erste, was ihm dann auffiel, war der furchtbare Gestank, den die verwesenden Abfälle der letzten Wochen verbreiteten und er verzog das Gesicht. Nicht weit von der Stelle, an der er sich hochgezogen hatte, befand sich Ace's schwarzer Haarkopf, allerdings rührte sich dort nichts.
 

Unwillig schwang er sich also in den Container hinein und versank sofort knietief im Müll. Er versuchte angestrengt, das schmatzende Geräusch auszublenden und kämpfte sich seinen Weg zu Ace durch, bis er ihn schließlich an den Haaren zu fassen kriegte und seinen Kopf in den Nacken schob.

"Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man den Kopf nicht hängen lassen!", informierte er seinen alten Freund trocken und grinste verräterisch.

Ace blinzelte ihm verwirrt entgegen, zog dann einen Schmollmund und blickte hinauf zu dem Fenster, aus dem er gefallen war. "Hat sie mich wirklich aus deiner Wohnung geschmissen?", hakte er dann irritiert nach, während Zorro ihm half, seinen Körper aus dem Abfall zu ziehen.

Der Grünhaarige grinste bis über beide Ohren und schien seinen Spaß an der Sache zu haben. "Japp."

"Das hätt' ich ihr nie zugetraut", stellte Ace sachlich fest, untersuchte seinen Körper auf eventuelle Verletzungen und stellte fest, dass er mal wieder ein riesen Schwein gehabt hatte.
 

Zorro zuckte mit den Schultern. "Du wärst so oder so geflogen. Hätte sie's nicht getan, hätte ich's in die Hand genommen."

Ace schnitt ihm eine Grimasse.
 

Einigen der Nachbarn genügte es bereits zu sehen, dass der schwarzhaarige Kerl seinen Sturz überlebt hatte, und sie verzogen sich wieder in ihre Wohnungen oder beschäftigten sich mit den Tätigkeiten, die sie für das Gaffen abgebrochen hatten. Einige andere, unter ihnen die alte Dame von nebenan, gaben trotzdem nicht klein bei, und beobachteten mit Argusaugen, wie die beiden jungen Männer aus dem Müllcontainer herauskletterten und auf den Boden der Tatsachen zurückkehrten.
 

Ace rümpfte angewidert die Nase, musste jedoch zu seinem eigenen Vergnügen feststellen, das Zorro auch nicht viel besser aussah, und schüttelte eine Bananenschale und etwas, was verdächtig nach Katzenscheiße aussah (und roch) von den Schuhen. "Was hab ich eigentlich falsch gemacht?", verlangte er dann empört zu wissen.

"Du hast das Fenster aufgemacht", erklärte der Grünhaarige knapp und zupfte sich ausdruckslos ein paar Fischgräten von der Hose runter.
 

Der Möchtegernabenteurer sah nicht so aus, als ob er die Problematik begriffen hätte, aber das hatte Zorro auch nicht erwartet. Ace war schon immer unfähig gewesen und würde es wohl auch immer sein.

Schulterzuckend tat Ace es schließlich ab, runzelte aber verwirrt die Stirn und blickte schaudernd zurück zu dem Container. "Aber Tashi wusste, dass ich nicht auf dem Boden landen würde...oder?"

Zorro grinste verschmitzt und wirkte vollauf zufrieden - oder zumindest so zufrieden, wie ein Zweiundzwanzigjähriger, der bis zur Hüfte und mit den Armen im Biomüll gewühlt hatte und himmelweit stank eben wirken konnte. "Darauf würd ich nicht wetten."
 

= = =
 

Immer noch leicht genervt klebte die Polizistin erneut die Tapeten an die Wand. Sie war dankbar über die tatkräftige Unterstützung des blonden Kochs. Es war ein wahrer Krampf, die Tapeten wieder anzubringen und das auch noch möglichst ohne Luftblasen mit einzuschließen.

"Sobald Ace wieder oben ist, schmeiße ich ihn nochmal aus dem Raum!", drohte sie nur und überlegte, doch eine Kamera mitlaufen zu lassen und es auf YouTube zu stellen. Das würde etliche Klicks bekommen, da war sie sich ziemlich sicher.
 

Es dauerte, bis die Tapeten wieder da waren, wo sie hingehörten. Nur gut, dass sie noch nicht all zu weit mit dem Tapezieren gekommen waren.

Nach einigen Minuten kroch ein stechender Geruch durch die Tür. Anscheinend hatte Ace den Weg aus dem Müllcontainer erfolgreich gefunden.
 

Vor der Haustür verfielen die beiden Jungs in eine kurze Diskussion, ob es vertretbar war, so verdreckt die Wohnung zu betreten. Ace wollte nicht noch einmal das Risiko eingehen, aus dem Fenster geschmissen zu werden und Zorro vertrat eingehend die Meinung, dass seine Bude sowieso ein Rohbau war und spätestens jetzt wirklich nichts mehr schiefgehen konnte, dann traten sie endlich ein und verbreiteten einen Gestank nach Tod und Verwesung.
 

"Uh", entfuhr es Sanji leise, als ihm der Duft das erste Mal in die Nase stieg, aber spätestens als die beiden eingesaut im Türrahmen zum Wohnzimmer standen, waren seine Geruchsnerven bereits so gut wie abgestorben. "UH! Ihr stinkt ja wie Fisch, der drei Wochen in der prallen Sonne herumgegammelt hat!"

"Wundert's dich?", gab Zorro scheinheilig zurück und machte Anstalten, nach Blondi zu greifen, aber der wich mit einer schnellen, eleganten Bewegung aus und deutete in Richtung Badezimmer. "Geht duschen, verdammt! Is' ja nicht zum aushalten!!"
 

Tashigi rümpfte ebenfalls die Nase. Der Kleistergeruch war ihr ihr allemal lieber als der der beiden Jungs. Dann sah sie wütend zu Ace rüber.

"Ich schwöre es dir... Wenn du jetzt nochmal wagst das Fenster aufzumachen, nur weil du stinkst wie sonst was, schmeiße ich dich wieder aus dem Fenster. Und dann wird da kein Container mehr stehen!"
 

Ace blinzelte irritiert. "Wieso? Schiebst du ihn vorher da weg?", fragte er irritiert und naiv nach, bevor Zorro ihn hart am Genick packte und in Richtung Badezimmer verschleppte, bevor die Situation eskalieren konnte.
 

"Tash? Kannst du uns Klamotten reinschmeißen, während ich den Puma bade?", rief er noch über die Schulter. Immerhin hatten sie seine wenigen Habseligkeiten zusammen eingepackt und sie wusste daher als Einzige, wo sich noch Sachen von ihm befanden.
 

Kurz seufzte Tashigi, fuhr sich durch die Haare und ging zu den gestapelten Kartons rüber. Auf den Weg dahin knuffte sie Ace nochmal in die Seite.

"Nur mal so, die Wohnung hat noch andere Fenster, du Spinner!", maulte Tashigi spöttisch und machte sich auf die Suche nach einigen Klamotten.
 

Zorro schmunzelte kurz. "Nicht viele, aber es gibt noch welche", ergänzte er, stieß den Schwarzhaarigen brüsk vor sich her ins Bad. Zu seiner eigenen Überraschung gab der Sommergesprosste nicht einmal ansatzweise Widerworte, sondern begann gehorsam damit, sich aus den dreckigen, stinkenden Klamotten zu schälen, bevor er nackt, wie irgendjemand ihn geschaffen hatte, unter die Dusche hüpfte - ganz unbefangen.
 

Der Grünhaarige zuckte mit den Schultern. Das sollte ihm nur Recht sein. Ruffy war da eindeutig schwieriger zu handhaben. Einmal war er ungeduscht in der Redaktion aufgekreuzt und Ben hatte ihn damit beauftragt, den Kurzen unter die Dusche zu schleppen. Endergebnis war eine angebrochene Nasenscheidewand sowie ein blitzeblanker Ruffy gewesen. Seitdem weigerte er sich erfolgreich, diese Aufgabe zu übernehmen.
 

Unbeholfen wühlte die junge Frau in den Kartons den Grünschopfes rum, fischte zwei Shirts und ebenfalls zwei Hosen heraus und legte sich diese über den Arm. Leicht beschämt hielt sie inne. Musste sie jetzt umbedingt in Lorenors Unterwäsche rumwühlen? Kurz kratzte sie sich am Nacken, zog zwei Boxershorts aus dem Wäscheberg und ging rüber zur Badezimmertür, an die sie knapp anklopfte. Sie wollte nicht einfach so reinplatzen, denn wer konnte schon sagen, was genau die beiden da drin trieben und wie viel sie noch anhatten?

Wieder wurde sie schlagartig rot und verfluchte ihre versauten Gedanken.
 

In der Zwischenzeit hatte Zorro sich ebenfalls von seinem Shirt und der alten Arbeitshose befreit und öffnete Tashigi kurzerhand in Boxershorts die Tür. Das Ace hinter ihm nackig in der Dusche herumtanzte, blendete er schon die ganze Zeit über erfolgreich aus und dachte auch nicht mehr daran.
 

Gerade, als sie die Gedanken erfolgreich verdrängt hatte, öffnete Lorenor auch schon die Tür, nur in seinen Shorts. Hochrot kämpfte sie gegen ihren heftigen Puls an und hoffte inständig, dass ihre Röte nicht so krass war, wie es sich anfühlte.
 

Dann warf sie Lorenor die Klamotten entsetzt entgegen. Erst jetzt hatte sie den nackten Arsch von Ace gesehen.

"Boah, muss das denn sein?", stieß sie entgeistert aus. Sie hatte gehofft diesen Anblick nie ertragen zu müssen. Abgesehen davon hatte Ace's Arsch, der so wunderbar im Hintergrund zu sehen war, den echt wahnsinnigen Anblick von Lorenor's Körper kaputt gemacht.
 

Der Grünhaarige schmunzelte amüsiert, als er bemerkte, wie sehr er sie in Verlegenheit gestürzt hatte. Bei ihrem entsetzten Ausruf blickte er kurz über die Schulter und resignierte. Ace war echt.....- hmpfrgllll!!!!

"Benimm dich, Puma, oder ich setz dich auf die rote Liste!"
 

Knurrend ging Tashigi zurück ins Wohnzimmer und versuchte die Bilder von Ace's Hintern wieder loszuwerden. Das jedoch stellte nicht unbedingt eine Herausforderung dar, denn innerhalb weniger Sekunden kam ihr wieder dieser wahnsinns Oberkörper in den Kopf. Fahrig fuhr sie sich über das glühende Gesicht. Der Hammer. So einen Anblick hatte sie noch nie in natura gesehen. Und dann erst kam ihr die heftige Narbe in den Sinn. Kurz schluckte sie. Dass er bei so einer mächtigen Narbe noch unter den Lebenden weilte, war für sie kaum zu begreifen. Auch wenn es eine echt mächitge Narbe war...sie stand ihm und machte ihn nur um einiges mysteriöser und attraktiver, als er so es schon war.
 

Als Zorro wieder zur Tür blickte, war Tashigi schon über alle Berge. Kein Wunder - er hätte auch gerne die Flucht vor Ace ergriffen, aber da er selbst noch stank wie eine Müllhalde im Hochsommer war er ja quasi dazu gezwungen, sich den Schwarzhaarigen anzutun. Super.
 

Knurrend schloss er die Tür wieder, verschränkte die Arme vor der nackten Brust und sah sich das Spektakel ein paar Sekunden fassungslos an. "Boah, Ace! Wozu gibt's Duschvorhänge, verdammt?!", fauchte er ihn dann gereizt an, nachdem der Chaospraktikant ihm den Hintern entgegengereckt hatte.

"Was denn? So verklemmt geworden, Tiger?", gab Ace lachend zurück, fügte sich jedoch seinem Willen und zog den Vorhang endlich zu.
 

Fünf Minuten später tauschten sie die Rollen, mit dem feinen Unterschied, das Zorro weitaus besser wusste, wie man sich zu benehmen hatte. Ace ging indessen fließend dazu über, sich abzutrocknen und in ein paar von Zorros Klamotten zu hüpfen. Danach lehnte er sich gegen das Waschbecken und legte den Kopf nachdenklich schief. "Ich hab ganz vergessen, wie monströs deine Narbe ist."

Der Grünhaarige reckte den Daumen aus der Dusche raus. "Super!", kommentierte er trocken.
 

Ace schmunzelte kurz, bevor ihm etwas anderes in den Sinn kam. "Weiß Tashi eigentlich Bescheid? Ich meine...was denkt sie, woher du die Narbe hast?"

"Sie weiß so in etwa, woher ich die Narbe habe."

"Jetzt im Ernst? Weiß Sanji, das sie es weiß?"

"Nein. Er wäre eingeschnappt, weil ich's ihm erst nach Monaten gesagt hab."

"Stimmt auch wieder", musste Ace sich eingestehen. Es interessierte ihn brennend, wann die beiden auf dieses Thema gekommen waren und vor allem, warum der Grünhaarige so schnell mit der Wahrheit herausgerückt war.
 

Aber im selben Moment stellte Zorro das Wasser aus, verscheuchte ihn aus dem Badezimmer und begann damit, sich selber anzuziehen.
 

Die Polizistin musste nur mit dem Kopf schütteln, als sie den Anfang des Dialogs der beiden aus dem Bad vernahm. Danach war nichts mehr zu hören, abgesehen von der Duschbrause.

"Ich hoffe mal, die schwulen nicht noch rum...", gestand Tashigi seufzend und gesellte sich wieder zu Sanji, mit dem sie weiter tapezierte.

"Gott sei Dank bist du halbwegs normal, Cookilein."

Sanji zog amüsiert eine Augenbraue in die Höhe. "Halbwegs normal?", hakte er nach, grinste dabei aber leicht und zwinkerte ihr zu.

"Bei den beiden würd ich mir da keine Sorgen machen. Die zwei sind so hetero wie nur irgend möglich", meinte er weiter und zuckte mit den Schultern.

Kurz darauf preschte Ace aus dem Bad, frisch geduscht und wie aus dem Ei gepellt. "Woooooo kann ich helfen?"
 

Skeptisch zog Tashigi die Augenbrauen zusammen.

"Duwirst hier garantiert nicht helfen. Setz dich in irgendeine Ecke und wag es ja nicht, irgendetwas anzurühren."

Sie vesuchte möglichst viel Nachdruck in ihre Stimme zu legen, damit Ace sie auch möglichst ernst nahm. Denn es war ihr Ernst, toternst sogar.
 

Für ein paar Sekunden zog der Schwarzhaarige einen nicht sonderlich ernst gemeinten Schmollmund, bevor er gleichgültig mit den Schultern zuckte und sich einen von Zorros mäßig gefüllten Umzugskartons heranzog, auf dem er sich behutsam niederließ. Denn er war sich ziemlich sicher, dass er die Wohnung nicht mehr lebend verlassen würde, sollte er noch einmal etwas kaputt machen.

Dann stützte er sein Kinn in die Hände und sah den beiden eine Weile lang zu, bevor er damit begann, seinen Kommentaren freien Lauf zu lassen.

"Ein bisschen mehr nach links...Tashi, da musst du aber noch besser bürsten. Jaaah...gut..."
 

Tashigis Auge zuckte bedrohlich.

War der Kerl denn noch zu fassen?! Er hatte echt Mut, ihre Geduld so zu strapazieren.

"Halt den Rand oder ich werfe dir die Bürste an den Kopf!", drohte sie nur wütend und versuchte dann möglichst, seine dummen Kommentare zu überhören. Wenn es so weiter ging würden sie nie fertig mit dem Tapezieren werden. Und das allein war nur die Schuld von Ace.
 

Zorro war im Badezimmer indessen dazu übergegangen, die versifften Klamotten in eine Plastiktüte zu verfrachten, ohne sich die Hände selber wieder schmutzig zu machen - denn dann wäre die Dusche zweifellos umsonst gewesen.

Innerlich verfluchte er Ace. Zwar hatte die Pappnase ihr Fett schon wegbekommen, trotzdem ärgerte es ihn maßlos, dass der Kerl es immer wieder so spielend leicht schaffte, alle Bemühungen oder netten Momente zu Nichte zu machen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er dem Schwarzhaarigen gerne den Hals rumgedreht hätte, aber das machte es nicht besser.
 

Irgendwann hatte er es geschafft, die stinkenden Sachen so fest zu verschnüren, dass der Geruch zumindest für diesen Moment nicht mehr vorhanden war, aber er zweifelte nicht daran, dass das dünne Plastik irgendwann doch durchlässig werden würde, und bis der Gestank zurückkam, musste er den Beutel schon drei Meter unter der Erde begraben haben.
 

Nie wieder würde er in einem Biocontainer die Nadel im Heuhaufen suchen.

Als er wieder aus dem Badezimmer trat, verdrehte er die Augen, denn Ace's nölende Kommentare waren bereits im Flur zu hören. Langsam schlich er sich zum Türrahmen, ohne von dem Schwarzhaarigen oder einem der anderen beiden entdeckt zu werden und belauschte Tashigis Drohung. Für einen kurzen Moment war es tatsächlich still, dann konnte Ace es sich anscheinend nicht mehr verkneifen, denn er setzte wieder an.

"San, da oben ist es aber noch ein bisschen-"
 

Weiter kam er nicht, denn zu dem Zeitpunkt traf der mit Klamotten gefüllte Beutel ihn mit höchster Präzision und Kraft mitten ins Gesicht und verschlug ihm im wahrsten Sinne des Wortes vorrübergehend die Sprache.

"Halt den Rand und bring das weg!", kommentierte Zorro sein Handeln trocken, während er die Hände in die Hosentaschen schob.
 

Gerade, als Ace seinen dummen Kommentar freien Lauf gelassen hatte und den beiden wieder auf den Geist ging, holte Tashigi schon aus um ihre Drohung wahr werden zu lassen. Doch ein Plastiksack kam ihr zuvor. Leicht überrascht blickte sie in die Richtung, aus der der Sack gekommen war und musste dann doch etwas vor sich hin lächeln, als sie Lorenor im Türrahmen erblickte. Als Tashigi bemerkte, wie ihr wieder das Blut in den Kopf schoss, drehte sie sich hastig wieder zur Wand, damit ihre Röte nicht zu sehen war. Verdammt! Musste sie denn jetzt jedes mal bis zum Haaransatz erröten, wenn sie Lorenor unter die Augen trat?
 

Gut, dann hatte er halt einen absoluten Traumkörper...aber man konnte sich ja auch zurück halten und stillschweigend genießen.
 

"Alter!!", protestierte Ace ehrlich entgeistert, als ihm wieder einfiel, dass er Sprechen konnte. Kurz warf er einen Blick auf den Beutel in seinen Armen, funkelte dann kurz zu dem Grünhaarigen herüber und zuckte schlißelich resignierend mit den Schultern, während er auf die Beine kam. Schön, brachte er den Kram eben weg. Solange ihn nicht schon wieder jemand aus dem Fenster katapultierte, war ihm alles Recht.
 

Zorro grinste dem Schwarzhaarigen bloß kurz zu. Er hatte schon längst beschlossen, sich nicht auf eine Diskussion mit ihm einzulassen und er hatte vor, sich an diesen Beschluss zu halten und stattdessen lieber den anderen unter die Arme zu greifen. Und damit trat er wieder zu der Leiter herüber, half Sanji aus der Predouille, indem er ihn die Tapetenbahn abnahm und widmete sich wieder seiner eigentlichen Aufgabe.
 

Kurz blickte Tashigi dem Gesprossten nach, sah aber sofort wieder auf die Tapete vor sich. Sie mussten endlich mal einen Zahn zulegen, sonst müsste der Grünschopf bis an sein Lebensende bei Sanji wohnen bleiben. Und es war definitiv gesünder für beide, dass sie sich nicht laufend auf der Pelle hockten. Wahrscheinlich würden sich die beiden Streithänhe die Köpfe einschlagen, wenn sie sich noch länger ertragen müssten. Und letzendlich blieb es wieder an ihr hängen. Innerlich seufend strich Tashigi die Tapete glatt.
 

Kaum das Ace den Raum verlassen hatte, machten sie wieder Fortschritte mit ihrer Arbeit. Zwar hatte der Depp sämtliche Fortschritte erst eine halbe Stunde vorher zu Nichte gemacht, aber mittlerweile hatten sie zumindest ein wenig Übung darin, die Tapeten an die Wand zu bringen, weshalb es langsam aber sicher immer schneller voranging.
 

Zorro nickte zufrieden, als die Tapeten alle wieder an ihrem angestimmten Platz waren und sie endlich weitermachen konnten. Ace war immer noch nicht wieder zurück und er hegte die starke Vermutung, dass er entweder die Gegend auskundschaftete oder aber irgendeinen Blödsinn im Kopf hatte, mit dem er ihnen in nächster Zeit auf die Nerven fallen würde. Der Grünhaarige unterdrückte ein Seufzen.
 

Noch mehr Trubel würde in diesem Chaos mehr als unangebracht sein, und sollte Ace tatsächlich irgendeine unangenehme Überraschung planen, würde er ihn eigenhändig nochmals aus dem Fenster werfen – nachdem er sich vergewissert hatte, dass der dämliche Container weg war.
 

Auch Tashigi fragte sich so langsam, ob Ace mal wieder verschollen war und sich erst nach einigen Jahren wieder blicken würde. Im Moment war ihr das nur Recht. Solange sie voran kamen, war ihr recht egal, wo Ace war.
 

To be continued...

 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

Lady:

Boah gerade wieder "Kopf meets Tischplatte"
 

Pups:

Why?
 

Lady:

Mache ja gerade noch das Kappi für Spielkinder und als ich Uni aus hatte, habe ich die Seitenzahl drunter geschrieben, damit ich's halt nicht vergessen.
 

Pups:

Ja?
 

Lady:

Ich mach das also weiter und lese dann '110'

Schüttel den Kopf und hab mich gefragt, was die Telefonnummer von der Polizei da drin zu suchen hat XD
 

Pups:

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL!
 

Lady:

wtf!
 

Pups:

Süße, du schaffst mich manchmal XD

bin noch keine 5 Mins zu Hause und gacker wie ein Huhn
 

Lady:

Wer 'nen Schaden hat brauch für Spott nicht zu sorgen
 

Pups:

Du sagst es!



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Von:  DarasEvolution
2019-10-31T18:12:44+00:00 31.10.2019 19:12
Der Arme Benn XD
mit Sanji und Zorro(Hauptsächlich wegen Zorro) bekommt der Regisseur noch Graue Haare vor seinem 50 Geburtstag ^^
Ich lach mich so was von Schlapp wie Benn Abgeht.
Großes Lob Tolle Story
Hoffe das die Neue Version genauso oder gar noch lustiger wird^_^
LG
DarasEvolution
Von:  Flotschki
2019-09-30T18:32:36+00:00 30.09.2019 20:32
Also ich hab jetzt eine Woche damit verbracht diese FF zu lesen und mittendrin sehe ich das dass letzte Kapitel 2012 rauskam ich war so traurig ich hoffe ihr mach dieses 2.0 oder so

Jedenfalls habe ich mich auf das Wochenende gefreut wegen Revi vs. Zorro da hätten wir vielleicht Zorro betrunken erlebt und das er es Tashigi gesteht aber ja

Man schmeißt sein Handtuch doch nicht weg man muss immer eins dabei haben was haben wir aus Per Anhalter durch die Galaxis gelernt

Matt ist das miese a******* der Welt ich hasse ihn ich wünsche ihm genau das was sich Smoker für Zorro vorgestellt hat und noch dazu was sich Zorro für Ace vorgestellt hat ich würde gerne alles von Zorro schimpferei hören wäre lustig

Ich glaub warum sich Zorro immer an Hinterkopf kratzt ist wegen der Verletzung die Sanji ihm zugefügt hat die zuheilt das juckt doch immer wen was zuheilt

Ich glaub in dieser FF sieht man Zorro x Kaffeemaschine öfter als ZoTa

Jedenfalls ich liebe eure FF und würde gerne eine Fortsetzung lesen oder so es ist auch ok wenn nichts mehr kommt

Warscheinlich kommen im Nachhinein noch weitere Kommentare die Tage weil ich über die FF nachdenke und mir dann immer neue Sachen einfallen

Lg Flo

Von:  jyorie
2018-04-06T04:26:31+00:00 06.04.2018 06:26
Hallo (ツ)

eigentlich hätte man sich es ja denken können, wenn man mit zwei Spielkindern in den Baumarkt geht, das da nix gutes bei rum kommen wird und die beiden sich daneben benehmen. *grinst*

Die Szenen wie Tash und Zoro gleichzeitig nach dem Tapetenleim gegriffen haben warne niedlich. Interesssant das Zoro zwar jetzt zugegeben hat, das er in Tashigi verliebt ist, aber irgendwie scheint es doch noch nicht ganz durchgesickert zu sein, das er sich dann so verhält wie ein kleines Schulmädchen und nicht mal ein bisschen antastet wie Tashigi denkt. ..

ha ha .. Smocker der von seiner Mannschaft bedroht wird, das er sich bei Tashigi entschuldigen soll. Was eine Geniale Idee. ^^° Haben sie gut gemacht!!!

Das Renovieren mit den drei hat echt gut gegonnen – aber bei den Chaoskinder kann ja einfach nichts glatt laufen?! Was ein Pech das Ace kommt – der Schubser von Tashigi aus dem 3 Stock hat der Trampel echt verdient. Ja ja, Ace hat echt mehr Glück als Verstand.

Schade das die Geschichte an dieser Stelle endet. Mir hat es gefallen :)

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-04-06T04:26:22+00:00 06.04.2018 06:26
Hallo (ツ)

oh weh .. das ist ein Hammer ... nur eine Art blöder Aprilscherz mit dem Überfall im Revier. Tashigis Reaktion hat mich zum einen überrascht, aber zum anderen zeigt es auch, dass man bitte mal nachdenken sollte, wenn man solche Ideen hat wie Smocker und jemand damit Emotional sehr belastet, so wie sich Tashigi Sorgen gemacht hat und angespannt war, weil sie nicht noch mal jemand verlieren will. Noch schlimmer wäre es sicher, wenn sie noch einen Unfall gehabt hätte weil sie dem Taxi die Sporen gegeben hat und es dann wegen nichts wäre. Ich denke daher das sie sich umsonst Sorgen macht den Job zu verlieren – ihr Statement nach dem verirrten Schuss in die Wasserleitung in der Decke war ziemlich deutlich und die Jungs auf dem Revier sollten sich Schämen.

Tash und Zoro sind wirklich nicht lange getrennt :) Schön das Sanji seinen Kumpel so unterstützt und die beiden jetzt erst mal zu Tash fahren und der Besuch im Baumarkt + Renovierung lenkt sie sicher auch ab (Wo sie ja eh schon Zoro vermisst hatte)

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-04-06T04:26:14+00:00 06.04.2018 06:26
Hallo (ツ)

hi hi .. der nächste Drehtag bei dem Tash dabei war war auch wieder echt lustig, und Ace ist unbeschreiblich – unbeschreiblich doof, wenn er die Küche zerlegt, wo doch er und Ruffy immer riesen Hunger haben!!! Soll ihn die Crew mal lynchen – verdient hat er es zum X-ten Mal!

Ich find´s cool, das Zoro sich so halb getraut hat, Tash wegen Venedig zu fragen und was ein Pech, das die beiden so oft aneinander vorbei reden und Tash es nicht verstanden hat. Was mich sehr überrascht hat, das Zoro sich Sanji anvertraut und das er es sich jetzt schon eingestanden hat, das er sich verguckt hat. ... Sanjis Rat sie sich zu schnappen würde ich absolut zustimmen – mach das Zoro. :-D

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-04-05T04:21:48+00:00 05.04.2018 06:21
Hallo (ツ)

Ich habe Rewi mal gegoogelt, von der Tashigi denkt das sie Trinkfester ist als Zoro und sich deswegen mit ihm auf die Ohrfeigenwette einlässt (schade hab sie nicht gefunden – bin echt neugierig auf die Frau).

Ich glaub aber auch das Sanji recht hat und das ein ziemlich bekloppte Idee von den beiden ist. Weil sowas ist eher ein Kumpelding und nix zwischen zwei verliebten.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-04-04T04:33:48+00:00 04.04.2018 06:33
Hallo (ツ)

Gesähte Zweifel kann man nicht so einfach wieder ausreißen. Egal was ist und kommt, das was Nami Tashigi hier gesagt hat, wird wohl immer wieder hochkochen, in jeder schlechten Zeit. Das ist sooooo fies, wie sie Tashigi vergiftet hat mit ihren gemeinen, bösen Worten.

Daher hat es mir gut gefallen, wie Dutch reagiert hat und das er versucht hat es Tashigi auszureden, das sie sich ja sonst auch immer ihr eigenes Bild macht und nicht auf die Meinung anderer Hört. Ein weißer Rat!

Bei Smokers Anruf bei Tashigi am nächsten Morgen habe ich schon gedacht, jetzt fällt ihr der Himmel auf den Kopf, aber das er mit dem Stichwort „Beamtenbeleidigung“ schon zu besänftigen ist fand ich genial. Glück gehabt, da gab es dann doch nicht so ein großes Donnerwetter für den nüchternen Mann den sie eingesperrt haben.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-04-03T05:14:32+00:00 03.04.2018 07:14
Hallo (ツ)

hätte Tashigi nicht Zoro getroffen hätte sie diesen Amtsmissbrauch sicher nie gemacht, als sie Matt getroffen hat und ihm so viel Ärger gemacht hat. Hoffentlich hat er wenigst eine ganz kleine Kleinigkeit getrunken, damit sie und ihr Partner nicht ganz so viel Ärger bekommen, wenn jemand den Kerl in der Zelle untersucht. Und Autoabschleppen ist auch nicht günstig. Wenn Matt einen Anwalt nimmt wird’s böse. Dann kann Tashigi ganz schnell von ihrer Euphorie runter fallen, wie sie Zoro das Bild von der Überwachungskamera gibt.

Schön das sie es noch ins Palace geschafft hat und das sich auch Zoro so freut.

Aber wenn es am schönsten ist, dann kommen die „bösen“ Freunde und machen alles wieder kaputt. Über Nami könnte man sich schon ärgern, das sie Tashigi glauben gemacht hat, Zoro und sie sind ein paar - sie hat es ja eindeutig gesehen, wie eifersüchtig Tashigi geworden ist.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-03-29T04:21:02+00:00 29.03.2018 06:21
Hallo (ツ)

oh weh, arme Tashigi, das sie jetzt mit jemand anderem auf Streife muss und wenig Aussicht hat, das sie noch ins Palace kommt. Schade. Aber ich denke das zumindest den nächsten Kunden, den sie Anhalt sie dafür etwas entschädigt. Ich tippe mal bei ihrer Begrüßung, das sie Matt als Tempo-Sünder angehalten haben.

XD Zoro denkt sich die Kostüme für die Show aus?! Okay, bisher dachte ich das es ihn schon etwas geärgert hat oder peinlich war, in was er manchmal rum rennen muss. - Aber dann schippt er sich ja selbst diese Gruben.

Schade das Zoro keinen Erfolg bei seiner Schwester hat und noch dazu das sie das Foto für einen Manipulierten Beweis hält. Arg .. da kann man aber auch wütend werden, ich hoffe nur das Zoro nicht zu sehr bei Aya ausrastet.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  jyorie
2018-03-28T04:24:08+00:00 28.03.2018 06:24
Hallo (ツ)

was???? WAAAASSSSS? ... die Spielkinder haben Ace für ein Jahr eingestellt? Okay, es musste ja Chaos geben, aber das wir heftig! Oh man. Und die Idee die Ace gleich am ersten Tag hatte das er vom Dachspringt um in den dritten Stock zu kommen ist auch nicht von schlechten Eltern ^^°

Eigentlich hätte es mich nicht überraschen sollen, das Nami und Zoro sich kennen. (Klar Strohhüte) Aber irgendwie hat es mich doch überrascht, nachdem Tash und Nami sich im Fiti kennen gelernt haben und Tash sogar etwas neidisch ist auf Nami (Zoro, Sanji) aussehen, das sich dann ein weiterer Kreis von Zoros Bekannten um Tash schließt.

Zoros Arbeitstag war lustig, aber mit den ganzen Meetings und Besprechungen schien es nicht sehr produktiv zu sein. Was ich cool finde das Tash mit nach Venedig kommt :) Gute Idee – toller Plan.

Liebe Grüße, Jyorie



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