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Du Bist Nicht Allein

Muss Rod eine Schwere Krankheit alleine überstehen?
von

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Abschied

„Komm, setz dich!“, murmelte der Drummer, als er mit dem Jüngeren seine Wohnung betrat und ihn zur Couch stützte. Vorsichtig ließ Bela den Größeren hinuntergleiten und legte eine warme Wolldecke um ihn.

„Ist dir noch kalt? Hast du Durst? Oder Hunger?“, fragte Bela traurig und erhob sich schon, um in die Küche zu laufen, als Rod endlich etwas sagte.

„Ich….Dirk? Kannst du mich einfach in die Arme nehmen? Bitte!“, flüsterte Rodrigo und sah Bela bittend an.

Schnell lief der Drummer wieder zu dem Kranken und zog ihn so sanft und liebevoll wie nur möglich in seine Arme.

Vorsichtig, als wenn Rod aus Glas wäre, streichelte er ihm über den Rücken und flüsterte beruhigende Worte in sein Ohr.

„D…Dirk?“, fragte Rod ängstlich und löste die Umarmung ein wenig, um dem Älteren in die Augen zu sehen.

„Ja, mein Schatz?“

„Ich...ich will nicht sterben!“, flüsterte Rod ängstlich und sah verzweifelt in Belas Augen.

„Ich….komm her.“, hauchte der Drummer nun auch verzweifelt und umarmte den Größeren nun ganz fest.

So konnten beide Männer ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und schluchzten leise auf.

Noch lange saßen sie an diesem Abend so da und genossen nur die Nähe des Anderen.
 

Eng umschlungen gingen Bela und Rod neben sich her und bewunderten die Natur.

„Schatz? Komm!“, flüsterte Bela plötzlich und deutete auf einen kleinen Steinweg in dem Park, in dem sie sich gerade befanden.

Nickend folgte Rod seinen Freund diesen Weg und blieb plötzlich abrupt stehen.

„Was…?“

„Ich dachte ein Picknick ist an so einen schönen Sommertag wie Heute genau das Richtige.“, antwortete Bela grinsend und führte den Chilenen auf die dort bereit gelegte Decke.

„Dirk! Das….das ist wundervoll! Danke.“, spracht Rod begeistert und kam Bela näher um ihn leidenschaftlich zu küssen.

Glücklich erwiderte Bela den Kuss und deutete dem Jüngeren an sich zu setzen.

„Du siehst besser aus mein Schatz.“, bemerkte Bela, als Rod gerade ein Brötchen aß.

„Ja, seit ich die Chemo abgebrochen habe, geht es mir wirklich wieder besser.“, stimmte Rod leise zu und sah zu Boden.

Denn Beide wussten, auch wenn sich Rod jetzt besser fühlte, ging es ihm trotzdem schlechter. Aber das wichtigste für Bela war, dass Rod sich nicht mehr so viel erbrechen musste und sogar etwas zugenommen hatte

Die Nachricht im Krankenhaus war nun schon zwei Monate her. Und Bela dachte gerade daran, dass es sein könnte, dass dies der letzte Ausflug mit dem Chilenen sein könnte.

So gingen die Liebenden einige Stunden später wieder nach Hause, wo Rod erschöpft einschlief.
 

Weinend ging Bela einer kleinen Menschenmenge nach, während er von einem großen, blonden Mann gestützt wurde.

Vor ihm ging eine ältere, südländische Frau, die plötzlich weinend stehen blieb und sich zu Boden fallen ließ.

„A mi hijo! ¿Por qué tu! No deje que su madre de vuelta!”, schrie die Frau plötzlich und wurde von einem grauhaarigen Mann, sowie einer schönen Frau, mit langen dunkelbraunen Haaren gestützt.

„Mama! Bitte! Beruhige dich!“, meinte die Frau verzweifelt und zog ihre Mutter wieder hoch.

Schnell lief Bela zu der Frau und nahm sie beschützend in seine Arme.

„Bitte Senora Gonzalez! Sie müssen stark sein! Wir müssen stark sein! Für Rodrigo!“, flüsterte Dirk eindringlich und sah der Frau tief in die Augen.

Nickend ließ sich die ältere Frau mit der Zeit etwas beruhigen und sie folgten dem Sarg weiter.

„Dirk? Du…Danke! Du hast meinem Sohn immer beigestanden!“, sprach die Frau plötzlich leise und sah Bela tief in die Augen.

„Ich…ich konnte ihm trotzdem nicht helfen! Er….Oh Gott! Rodrigo ist tot.“

Es war als wenn Bela das erste Mal, seit den letzten drei Tagen, vor denen Rod plötzlich im Schlaf aufgehört hatte zu atmen, verstand was das alles für Konsequenzen hatte. Rod war tot! Er wurde in diesem Moment beerdigt!

Er selbst und Rods Mutter, Maria waren zu verzweifelt, um vor den Trauergästen eine Ansprache zu halten.

So waren es nur Farin, Rods Vater und Claudia, Rods ältere Schwester, die von schönen Erinnerungen und Gedanken an dem Bassisten erzählten.

Bela stand nur da und weinte hemmungslos. Wieso musste es ausgerechnet Rod sein? Er hatte doch sein Leben noch vor sich! Er und Bela wollten doch ein gemeinsames Leben führen. Alt werden. Gemeinsam eine Glatze bekommen und in einem Altenheim leben, wo sie alle Pfleger aufs Korn nehmen würden.

Und jetzt war Rod tot! Würde bald anfangen zu verwesen und nichts würde mehr von ihm übrig bleiben, als die Erinnerungen. Und selbst die, würden irgendwann verblassen.

Gedankenverloren schmiss Bela eine wunderschöne rote Rose in das Erdloch.

„Ich liebe dich, Rod!“, hauchte er verzweifelt.

„Dirk? Komm, es ist schon dunkel!“, riss ihn plötzlich eine sanfte Stimme aus den Gedanken und ein blonder Mann setzte sich neben Bela.

„Ich kann ihn doch nicht alleine lassen, Jan! Er….er war die Liebe meines Lebens! Ich….ich…“, stammelte Bela und sah dem Gitarristen traurig in die Augen.

„Aber er hat auch gewollt, dass du wieder glücklich wirst! Verstanden!“, sagte Jan traurig und kam Belas Gesicht immer näher.

„Jan! Was…?“

„Psssst. Rod hätte das gewollt!“, flüsterte der Blonde liebevoll und legte seine Lippen zart auf Belas um ihn fordernd zu küssen.

Nur Bela wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Er küsste Jan? An Rods Beerdigung! Das konnte doch nur ein Traum sein!

Schnell löste Dirk den Küss und machte seine Augen wieder auf.

„Rod?“
 

Schwer atmend schreckte Bela aus dem Bett hoch und griff sich an seine schwitzende Stirn. Ängstlich blickte der Drummer zur Seite, sodass sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht bildete.

Neben ihm lag schlafend sein bester Freund, große Liebe und Seelenverwandter.

"Oh Gott! Das war nur ein Traum!“, murmelte Bela lächelnd und entschloss sich in diesem Moment, dass er alles dafür tun würde, dass sein Traum in frühestens 50 Jahren wahr werden würde. Wenn sie ihr Leben gelebt hatten und die Zeit reif war. Denn jetzt war das ganz sicher noch nicht der Fall. Noch viel zu Jung war der Schlafende.

Vorsichtig erhob sich der Schlagzeuger aus seinem Bett und schlich zum Telefon.

„Guten Tag, hier spricht Dirk Felsenheimer, oder auch Bela B. Ich….ich biete Ihnen ein Interview mit die Ärzte an…“, stotterte Bela in den Hörer.

„Ähm…Sie…Sie würden uns ein Interview geben? Seit Jahren bitten wir um eins und Sie haben immer abgelehnt! Darf ich fragen worum es geht?“, fragte eine erfreute Stimme.

„Also….unser Bassist, Rodrigo Gonzalez, ist krank! Und….naja, über den Rest möchte ich gerne in einem Interview sprechen! Wie…könnten Sie mir versichern, dass das dann heute Abend gleich ausgestrahlt wird?“, fragte Bela hoffnungsvoll.

„Oh….Heute Abend? Eigentlich haben wir schon das ganze Programm voll….Okay….hören Sie mir zu! Ein Interview mit Ihnen Dreien um 10 Uhr und das Interview wird sowohl in Mittags- als auch Abendmagazin laufen!“, schlug die Verantwortliche vor.

„Danke...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-31T15:11:33+00:00 31.12.2009 16:11
... Damn, fast hätte ich geheult! xD
Gott, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen xD *immer noch total aufgelöst*
Die Szene, wo Farin Bela küsst, da hab ich gedacht: WTF O.o?! xD
Sehr gut geschrieben <3



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