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Rockin' Heaven

von

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Ein laues Lüftchen wehte über die Stadt, hinter der gerade die Sonne unterging. Sie blickte in die rote Sonne und ihre Tränen wurden vom Wind verschluckt. Ihre Gedanken waren frei von allem und sie wollte nur eins; endlich die Wahrheit erfahren.
 

4 Monate zuvor.....
 

„Guten Morgen liebe Freunde guter Morgenmusik! Hier ist der neue Sound im Radio. Das ist Rockmenia, hier Sven und ich spiel euch jetzt das Neue vom Neuen.“

Marika stöhnte total genervt. Jeden Morgen das gleiche Geschwafel von diesem ewig -gute Laune- Typen. Davon hatte sie echt genug. Einmal kurz auf den Radiowecker gehauen, umgedreht und wieder in die schöne und entspannende Traumwelt eingetaucht. Sie hatte keine Lust aufzustehen. Viel zu schön war es in ihrem großen kuscheligen Bett. Gerade war sie wieder am Eindösen, als die Tür aufgeschmissen wurde. „Auf, auf Marika!! Der Tag wartet nich’ auf dich!“ Viel zu fröhlich schoss ihre Mutter durch die Tür.

„Och nee...“, konnte das verschlafene Mädchen nur ausstoßen. „Ach komm schon. Dein Bus fährt in einer halben Stunde. Wenn du ihn verpasst dann...“

„Is´ ja gut!!“, entrann es ihr genervt. Sie sprang auf und ging wütend zum Bad. Selten war sie so schlecht drauf wie an diesem Tag. Ein lautes Knallen und die Tür war zu.

Ihre Mutter stand schulterzuckend im Türrahmen und ging dann in die Küche. Dort saß ihr Mann am Tisch und trank entspannt seinen Kaffee, während er den Journalteil der Tageszeitung las. Stutzend sah er über den Rand seiner Kaffeetasse. „Ich weiß auch nicht was sie hat.“, meinte die schon etwas Ältere zu ihrem gleichaltrigem Lebenspartner. „Mmmhhh...“, hörte man diesen nur aus der Tasse schnurren. In diesem Moment kam Marika in die Küche. Ihre dunkelbraunen Haare zu einer leicht freakigen Frisur gestylt, bei der ihre farbigen Strähnen im Gesicht hingen.

Sie ließ sich auf den Stuhl neben ihren Stiefvater fallen und seufzte laut. Während sie eine Schnute zog, sah sie ihre Mutter böse an.

Diese lächelte freudig zurück. „Müsli oder Schnittchen?“

„Ooohhhhh...“. Mit diesem Ausdruck des ‚Warum nur ich’, ließ sie ihren Kopf auf den Tisch fallen. „Also Schnittchen.“, drehte sich ihre Mutter zum beigefarbenen Küchenschrank um, holte alle Utensilien heraus und fing an ihrer leicht gereizten Tochter das Frühstück zu machen.

„Sag mal, hat Theresa nicht diese Woche Geburtstag?“

„.....“

„Mir war so...doch am Freitag nicht?“

„Und wenn schon.“

„Kira, wenn sie nicht will, dann lass sie doch.“ Entgegnete ihr Mann.

„Ach..“ Kira zog eine Schnute.

„Sie ist doch deine beste Freundin.“

„Ich weiß ja. Aber ich hab trotzdem keine Lust auf ihre Party.“

„Och, sei nicht so zickig!“

„Ja, dieser Hendrik nervt mich einfach. Das wird auf dieser Party nicht anders sein.“

Ihre Mutter sah sie wieder mit diesem vielsagenden Blick an.

„Oh nein.“, hörte man die Braunhaarige nur meckern.

„Ich bin nicht eifersüchtig!“

„Das hab ich doch gar nicht behauptet.“

„Kira...“ ermahnte sie ihr Mann

„Ich mein ja nur.“

Marika hatte genug. Sie sprang auf, nahm ihr Frühstück und verschwand durch die Haustür.

„Perfekt, Darling.“ Auch ihr Stiefvater Gino machte sich daraufhin auf den Weg zu Arbeit. Kira zuckte nur mit den Schultern und kümmerte sich dann um den Haushalt, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit zum Finanzamt machte.
 

Gerade so hatte das Mädchen mit den kaputten Strumpfhosen den Bus geschafft. Ihr locker liegendes schwarzes Kleid, das mit einem Nieten besetzten Gürtel verziert war, hatte sich beim Einsteigen an einem der Haltegriffe verfangen und wirbelte dann, als würde ein tobender Sturm im Bus wehen, um ihre Beine.

Auf den Weg zu einem der Sitzplätze klapperten die vielen Ketten und Schilder, welche sie an ihrer Tasche hatte, laut herum und jeder Schritt ihrer schweren Stiefel war laut und deutlich zu hören.

Na ja, zumindest müsste man dies hören können. Im Bus wurde jedoch alles vom lauten Erzählen und Lachen der Insassen übertönt. Selbst das Bassgeräusch, welches aus Marikas Kopfhörer kam, war nicht mehr zu erkennen. Völlig genervt von den Blicken der Insassen, dessen Augen sonst nicht von ihr lassen konnten, ließ sie sich auf den Sitz fallen und sah nachdenklich aus dem Busfenster.

Es war ein langer Weg bis zur Uni. Fast eine halbe Stunde musste sie jeden Tag fahren, nur um sich lange öde Vorlesungen anhören zu können. Sie studierte Theologie, nicht unbedingt einer der beliebtesten Fachbereiche. Ihr machte es aber sehr viel Spaß, auch wenn sie auf die ewigen Lesungen verzichten könnte.

20 Minuten war sie jetzt schon gefahren. Egal wo sie hinsah, überall waren Menschen. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass sie nun im Stadtzentrum angekommen war. Noch fünf Stationen und dann muss sie wieder Professor Leimbach beim Philosophieren zuhören.

‚Echt ein komischer Kauz’, dachte sich das eingefleischte Gothic- Mädchen. „Nächste Station_Heidepark“, hörte sie in einer der Pausen zwischen den Songs die mechanische Stimme sprechen. Kurz schloss sie die Augen noch einmal, als sie diese wieder öffnete, saß ihre Freundin Ginger neben ihr. Sie kannte sich noch nicht sehr lang, aber Marika war schon von Anfang an klar, dass sie sich verstehen würden. Ginger war genauso groß wie sie, trug ihr langes mattschwarzes Haar, das im Licht blau schimmerte, meist zusammen und dazu einfache Klamotten. Meist eine etwas lässig hängende Jeans, die leicht ausgefranst und ausgewaschen war. Dazu ein T-Shirt in dunkel-blau, auf dem an der rechten Schulter ein rot-weiß karierter Stern aufgenäht wurde. Wie Marika hatte sie einen schiefen Pony, der ihr jedoch nicht so doll vor den Augen lag, wie bei der gothisch Veranlagten.

Ginger stutzte, weil Marika immer noch tief im Sitz hing und keine Anstalten machte, mal ihre Kopfhörer aus den Ohren zu nehmen. Also zog sie einfach dran und erntete dafür nur einen trüben Blick, der mit einem leichten Lächeln untersetzt war.

„Na, was geht?!“, wollte die Schwarzhaarige nun wissen. Als Antwort bekam sie nur ein Schulterzucken.

„Weiß nicht. Mir ist heute’ irgendwie nicht nach Schule.“ Ihre Freundin nickte und sagte dann nichts mehr.

Sie lies sich nun genauso tief in den Sitz sinken und wartete auf die Endstation. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum Marika sie gern hatte. Wäre Theresa jetzt da gewesen, hätte sie keine stille Minute mehr gehabt. Keine fünf Minuten später waren sie dann an der Endstation, genau neben der Uni, angekommen. Als sie aus dem Bus stiegen, wäre sie fast rückwärts wieder hineingekippt.

Die Mädchen merkten nun wieder einmal mehr, wie war die Aussage ist, dass in der Stadt die Luft förmlich stehe.

„Oh Gott!“, stöhnte Ginger.

„Bloß schnell rein...“, schlug Marika vor.

Völlig einverstanden, machten sie sich in schnellem Schritt auf den Weg zum Eingang der prunkvollen Universität. Kaum betraten sie die Eingangshalle, kam ihnen auch gleich Theresa mit ihrem Hendrik entgegen gesprungen.

„Marika!! Schatzi!! Da bist du ja! Ich hab das ganze Wochenende versucht dich zu erreichen!!“

„Daher hatte ich mein Handy auch aus.“, flüsterte die Braunhaarige ihrer Freundin zu. Diese lachte nur leicht und hielt sich die Hand vor den Mund. Marika wusste, dass es gemein war, aber in letzter Zeit hatte sie einfach keinen Nerv für ihre ehemals beste Freundin.

„Na Resa. Sorry deswegen. Ich muss mein Handy verlegt haben. Wahrscheinlich ist auch noch der Akku leer.“ In diesem Moment räusperte Ginger sich. Marika sah sie vielsagend an.

„Ich wollte dir eigentlich nur Bescheid sagen, dass meine Party am Freitag stattfinden wird. Wir feiern also richtig geil in meinen Geburtstag rein. Du glaubst gar nicht, was das für ein Aufwand war, das alles zu planen. Aber ich werde ja nur einmal 20.“ Sie drehte sich zu Ginger.

„Du kommst natürlich auch, oder?“

„Ähhh....“ Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.

„Ach komm schon! Da können wir uns wenigstens auch mal besser kennen lernen. Ich muss doch wissen, mit wem meine Mari jetzt abhängt.“

„O-kay.“ Ginger sah Marika schulterzuckend an.

Diese atmete nur einmal schwer ein und aus.

„Toll“, freute sich Theresa.

„Gut. Also wir sehen uns dann.“, versuchte Marika nun das Gespräch zu beenden. „Wir müssen echt. Unsere Vorlesung beginnt gleich.“

„Klar. Wir müssen ja auch! Nicht Henni?!“ Sie schmiss sich an seinen Arm, winkte noch einmal kurz und verschwand dann hinter der nächsten Ecke. Erleichtert atmeten beide nun aus. Marika wusste in diesem Moment wieder, warum sie froh war, dass Theresa Biologie studierte.



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