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Theo und Harry

von

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Harry
 

„Harry! Harry, hörst du mir zu?“

Erschrocken wandte Harry seinen Kopf dem jungen Werwolf neben sich zu.

Er hatte ihm schon seit gut fünf Minuten nicht mehr zugehört.

Peinlich berührt fuhr er sich durch die Haare.

„Sean, tut mir leid, ich…“

Der junge Mann lachte, unterbrach Harry fröhlich.

„Macht nichts, macht nichts, ich weiß, ich rede zu viel. Aber ich bin so aufgeregt. Ich kann gar nicht glauben dass wir es wirklich geschafft haben. Es ist zwar nur ein kleiner Schritt,

aber er geht auf jeden Fall in die richtige Richtung, meinst du nicht auch?“

Harry lächelte. Sean war wirklich Balsam für seine Seele und

hatte ihm in den letzten Wochen unbewusst sehr geholfen.

Er war fröhlich und unbedarft, vertrieb zeitweise Harrys dunkle Gedanken.

Harry sah sich im Raum um.

Sie waren die Letzten, alle Anderen waren schon nach Hause gegangen.
 

Eigentlich waren sie nicht besonders Viele,

vielleicht fünfzig Hexen und Zauberer plus die Vertreter der jeweiligen Rassen.

Es hatte lange genug gedauert,

diese überhaupt an einen Tisch zu bringen.

Es hatte Harry und seine Mitstreiter viele Nerven gekostet,

aber heute hatten sie einen ersten Sieg errungen.

Der Werwolfbann wurde nun zu einem gleich bleibenden, gesetzlich festgelegten Preis verkauft.

Dubiose Tränkebrauer hatten damit keine Chance mehr die Werwölfe über den Tisch zu ziehen.
 

Harry war sehr glücklich über diesen ersten Schritt.

Er wusste, das es auch noch andere Rassen gab die diskriminiert und schlecht behandelt wurden, aber die Werwölfe lagen ihm nun mal besonders am Herzen,

Remus sei Dank.

Er erlaubte sich einen melancholischen Gedanken an den sanften Werwolf

der den Krieg gegen Voldemort nicht überlebt hatte.

Nun waren alle Freunde seiner Eltern tot.

Schnell schüttelte Harry seine traurigen Gedanken ab und wandte sich wieder Sean zu.

„Wollen wir irgendwo etwas essen gehen?“ fragte er. „Ich verhungere!“

Sean stimmte fröhlich zu. Er hatte eigentlich immer Hunger.

Kurz darauf saßen die beiden jungen Männer in einem kleinen Restaurant

und aßen Pasta.

Eigentlich hatte Harry nicht gerade in dieses Restaurant gehen wollen,

aber er hatte auch keine Lust gehabt Sean zu erklären warum.

Es lag gleich um die Ecke der Wohnung,

die er sich mit Theo geteilt hatte.

Manchmal hatten sie sich hier etwas zum mitnehmen geholt und

dann gemütlich zuhause gegessen.

Eigentlich hatte Harry nie wieder hierher kommen wollen.
 

Als er Theo verließ, hatte er auch London verlassen wollen.

Seine Arbeit hatte das aber dann verhindert.

Nachdem er in vielen Teilen Englands und der Welt nach Mitstreitern gesucht und

Vertreter der verschiedenen magischen Rassen besucht hatte,

war ihm klar geworden,

das der Hauptsitz für ihre Gruppe in London sein musste,

alles andere war einfach unlogisch.

Also war er wieder zurückgekehrt.

Er hatte sich eine kleine Wohnung gesucht und versuchte Orte die ihn an Theo erinnerten oder an denen er Theo begegnen könnte, zu meiden.

Bisher hatte das ganz gut geklappt.
 

Seufzend schloss Harry die Tür zu seiner Wohnung auf.

Der Besuch in dem kleinen Restaurant hatte viel zu viele Erinnerungen aufgewühlt.

Bilder von Theo und ihm, Pasta essend, lachend,

ließen sich nicht so einfach aus seinem Kopf verdrängen.

Als er sich in sein kaltes Bett legte,

glaubte er Theos Wärme zu spüren, seinen Geruch in der Nase zu haben.

Er konnte ihn beinah vor sich sehen,

wie er aus dem Bad ins Schlafzimmer trat,

nur mit einem Handtuch bekleidet.

Wie er grinste, Tanzschritte machte, sich drehte,

um das Handtuch dann in Chippendalemanier von sich zu werfen und auf das Bett zu springen.

Er konnte fühlen wie er ihn küsste.

Jeder der ihn und seine Beziehung zu Theo kannte,

würde es wohl nicht glauben,

aber er hatte unendlich viele wunderbare Erinnerungen an ihn.

Glückliche, fröhliche, strahlende Momente.

Gerade die hatten es ihm so schwer gemacht Theo zu verlassen.
 

Er dachte an ihre letzten gemeinsamen Stunden.

Harry hatte auf Theo gewartet. Die ganze Nacht.

Er war wütend und enttäuscht gewesen,

wegen einem Gespräch mit dem Minister.

Dieser hatte ihm klar gemacht, dass er nur da zu sein und die Klappe zu halten habe.

Harry hatte sich vorgenommen, dem endlich ein Ende zu machen und

wollte seine Pläne so dringend mit Theo besprechen.

Er war schließlich doch eingeschlafen und wachte auf als er im Flur Geräusche hörte.

Er öffnete die Tür seines Schlafzimmers und sah Theo mit einer Frau.

Das war eigentlich nichts Neues.

Er hatte Theo schon so oft mit einer Frau gesehen,

hatte so oft deswegen geweint, gehadert, geschrieen.

Aber in dieser Nacht hatte er ruhig beobachtet wie Theo diese Frau küsste,

sie berührte, sie auszog und ihm war klar gewesen das sich das niemals ändern würde.

Ganz egal wie lange er wartete, wie sehr er hoffte, wie stark seine Liebe war.

Er hatte seine Sachen gepackt.
 

Als er ins Schlafzimmer ging, lag Theo auf dem Bauch,

so schlief er meistens.

Die junge Frau lag neben ihm,

dort wo sonst Harry lag.

Sie hatte lange blonde Haare und Harry musste kurz den Impuls niederkämpfen,

sie ihr alle abzuschneiden.

Als ob sie irgendetwas dafür könnte.

Er betrachtete Theo.

Seinen schönen, starken, fröhlichen, gedankenlosen Theo.

Er versuchte ihn aufzuwecken, sich zu verabschieden,

aber Theo brummte nur.

Im Nachhinein war er froh darüber.

Er wusste dass es feige war, aber er froh dass Theo geschlafen hatte als er gegangen war.
 

Er war direkt ins Ministerium appariert und hatte gekündigt.

Vorher hatte er dem Minister noch einige unschöne Wahrheiten an den Kopf geworfen und es sehr genossen.

Danach war er in sein Zimmer in einem Muggelhotel gegangen und war dort so lange geblieben bis er nicht mehr das unbändige Bedürfnis verspürte

sofort zurück zu Theo zu gehen.

Es hatte verdammt lange gedauert.

Seither waren seine Tage angefüllt mit seiner Arbeit.

Er ging vollkommen darin auf und hatte endlich das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun.
 

Harry erwachte durch irgendein wiederkehrendes Geräusch

das bis in seine Träume drang.

Verschlafen versuchte er die Ursache ausfindig zu machen.

Endlich war die Lösung in sein vernebeltes Gehirn vorgedrungen und er

ließ die mittlerweile überaus ungeduldige Eule herein.

Gähnend reichte er ihr einen Eulenkeks und

machte den Brief von ihrem Bein los.

Der Umschlag enthielt eine Theaterkarte, sonst nichts.

Nur eine Karte für einen sehr guten Platz in einem Theaterstück das gerade alle Besucherrekorde brach und das er sehr gern hatte schauen wollen.

Verwirrt überlegte er wer wohl der edle Spender gewesen sein könnte.

Sean? Nein, sicher nicht.

Vielleicht jemand anders aus seiner Gruppe?

Harry fiel beim besten Willen niemand ein.
 

Einige Tage später zupfte Harry an seinem Anzug herum,

während er sich auf dem Weg zu seinem Platz immer wieder entschuldigte.

Er war etwas spät dran,

daher waren die Reihen schon gut gefüllt.

Als er seinen Platz endlich erreichte, blieb er einen Moment erstarrt stehen.

Er konnte nicht fassen wer dort die Plätze neben seinem besetzte.

Konnte das wirklich ein Zufall sein?
 

„Harry?“ rief eine Stimme. „Harry, bist das wirklich du? Du meine Güte,

was für ein Zufall! Ron, schau mal…“

Harrys ehemalig bester Freund schaute um seine Frau herum und

erblickte Harry, der wie festgewachsen einige Schritte entfernt stand.

„Harry!“ sagte der Rotschopf unsicher, dann festigte sich seine Stimme.

„Wie geht es dir, Mann?“

Er streckte seine Hand aus, wartete.

Harry trat vor und ergriff die Hand seines neuen, alten Freundes.

Sekunden später lagen sie sich in den Armen.
 

Der Abend wurde wunderbar.

Es war wie in alten Zeiten.

Sie quatschten, lachten, lästerten.

Harry schaute sich unzählige Babyfotos an, bestaunte jedes einzelne.

Sie saßen in einem Restaurant, um sie herum wurden die Stühle hochgestellt,

als Hermine leise sagte:

„Harry, wegen damals…“

Harry unterbrach sie schnell.

„Wir müssen wirklich nicht darüber reden!“

Hermine war aber stur, genau wie immer. „Ich möchte nur sagen, dass es falsch von uns war uns so einzumischen. Deine Beziehung ging uns absolut nichts an!“

Harry schüttelte den Kopf. „Ihr habt euch Sorgen gemacht, und wolltet mich warnen, dafür danke ich euch.“

Hermine legte ihre Hand über Harrys, Tränen glitzerten in ihren Augen.

„Stell dir bloß vor, wenn wir uns nicht zufällig in diesem Theater getroffen hätten…“

Harry blinzelte verwundert. „Zufällig? Du meinst, das mit der anonymen Karte war nicht eure Idee?“

Hermine und Ron sahen ihn verblüfft an. „Anonyme Karte?“
 

Müde schlich sich Harry zu seiner Wohnung.

Die Verhandlungen mit den Vertretern der Veela waren unglaublich zäh gewesen.

Er freute sich jetzt nur noch auf seine Badewanne und sein Bett.

Da er kein Licht im Hausflur angemacht hatte,

erschrak er heftig als er vor seiner Tür gegen etwas stieß

das daraufhin umfiel und dann ein wildes fauchen hören ließ.

Hektisch tastete er nach dem Lichtschalter.

Vor seiner Wohnungstür stand eine große hölzerne Kiste,

ein Karton lag daneben, der war es anscheinend gewesen der umgefallen war,

das fauchen kam allerdings aus der Kiste.

Vorsichtig lugte Harry durch die Holzstreben.

Große grüne Augen sahen ihm neugierig entgegen.

Harry riss erstaunt die Augen auf.

In der Kiste saß etwas das aussah wie ein Minilöwe,

komplett mit Mähne und allem drum und dran.

Nur das es die Größe einer kleinen Katze hatte, pechschwarz war und grüne Augen hatte.
 

Nach einigem zerren, stöhnen und fluchen hatte Harry die Kiste in sein Wohnzimmer gebracht.

Er öffnete den Karton und fand ein reich verziertes Halsband mit passender Leine,

Wasser und Fressnäpfe, Spielzeug und ein in rotes Leder gebundenes Buch.

‚Über Leomere’

Nachdem er einige Zeilen überflogen hatte,

traute er sich die Kiste zu öffnen und den kleinen Leomer herauszulassen.

Dieser benahm sich fast wie eine Katze,

erforschte die Wohnung, näherte sich zwischendurch immer wieder Harry,

ließ sich aber noch nicht von ihm anfassen.

Begeistert beobachtete Harry das süße kleine Tier.

Er füllte dem kleinen Wesen Wasser und Futter in die Näpfe und

vertiefte sich dann in das Buch.

Er hatte nicht mal die erste Seite beendet,

als der kleine Leomer mit einem Satz auf seinem Schoß landete.

Er drehte sich einige Male um sich selbst und

machte es sich dann bequem.

Harry lachte leise und begann dann sanft und vorsichtig den Löwen zu streicheln.

Sofort begann der kleine Körper zu vibrieren,

richtig schnurren tat er allerdings nicht, er brummte eher leise.

Harry las noch einige Seiten, erfuhr staunend das Leomer Feenwesen und so gut wie vollkommen ausgestorben waren,

dann übermannte ihn die Müdigkeit und er ging ins Bett.
 

Am nächsten Morgen weckte ihn so etwas wie leises Gebrüll.

Der Leomer stand mitten auf seiner Brust und

schien sich in Löwengebrüll zu üben,

allerdings wollte es noch nicht so recht klappen.

Als Harry lachte sah ihn das kleine Wesen mit einem derartig beleidigten Gesichtsausdruck an,

das Harry nur noch mehr lachen musste.

Schon lange hatte er nicht mehr so herzhaft gelacht.
 

Zum ersten Mal seit es ihre Gruppe gab,

war Harry nicht der Erste bei einem ihrer Treffen.

Sein kleiner Leomer war nicht sonderlich begeistert von Halsband und Leine gewesen,

weswegen er ihn schlussendlich zuhause gelassen hatte.

Alle blickten auf als er als Letzter zu der Runde dazukam.

Peinlich berührt sah er sich um, Sean rettete ihn.

„Wir sprachen gerade über unseren neuen Fürsprecher, Harry.

Ich persönlich denke dass es eine gute Sache ist,

auch wenn die Zeitschrift nicht unbedingt die ernsthafteste ist.“

Sean warf Harry ein Magazin zu.

Der betrachtete es einen Moment fassungslos.

Es war die Zeitschrift für die Theo arbeitete.
 

„Seite 20.“ Sagte Sean.

Harry schlug die Seite auf und überflog den Artikel.

Es ging um das neue Gesetz das den Preis des Werwolfbanns bestimmte und

auch ihre Gruppe und ihr Zutun zum entstehen dieses Gesetzes wurde erwähnt.

Der Artikel war kurz aber sehr gut geschrieben und würde

Ihnen einiges an Publicity bringen.

Theo hatte den Artikel geschrieben.
 

Harry ließ sich kraftlos in einen Stuhl fallen.

Theo.

Seit wann interessierte sich Theo für solche Themen?

Er hatte sich niemals für Harrys Pläne und Ziele interessiert.

Er war in jeder Hinsicht sorglos und hatte sich auch im Krieg gegen Voldemort nicht für irgendeine Seite sondern nur gegen einen Krieg ausgesprochen.

Vielleicht war es gerade das gewesen was Harry an ihm fasziniert hatte.

Die Sorglosigkeit die im krassen Gegensatz zu Harrys ständiger Sorge um so viele Dinge stand.

Er ertappte seine Finger wie sie über die Buchstaben strichen.

Theo hatte sie geschrieben.

Mit aller Kraft riss er sich los und wandte sich dem Tagesprogramm zu.
 

Ausnahmsweise verließ Harry den Versammlungsort seiner Gruppe schon früh

und eilte zurück in seine Wohnung.

Er machte sich Sorgen weil sein kleiner Leomer den ganzen Tag allein gewesen war.

Daheim angekommen fütterte er sein neues Haustier,

spielte und schmuste mit ihm.

Er machte sich so seine Gedanken.

Diese anonym geschickte Theaterkarte die ihn direkt neben seinen verloren geglaubten Freunden platzierte.

Ein süßes, sehr seltenes Haustier,

wo er Tiere doch so sehr liebte.

Ein Artikel, der der Sache die ihm wichtig war nützte.

Konnte es sein?
 

Schnell schüttelte Harry die Gedanken ab.

Er wollte sich nicht in Wunschträume hineinsteigern.

Theo hatte sich nach der Trennung nie wieder bei ihm gemeldet.

Wahrscheinlich hatte er mittlerweile eine feste Freundin.

Oder vielleicht hatte er seine Abwesenheit auch noch gar nicht bemerkt,

dachte Harry zynisch.
 

Als Harry am nächsten Morgen das Haus verließ lag auf seiner Fußmatte eine einzelne rote Rose. In den nächsten Tagen verfolgten ihn diese Blumen.

Wo immer er hinging,

überall waren rote Rosen.

Auf seinem Arbeitsplatz, auf seinem Weg zur und von der Arbeit.

Er redete sich ein dass die nicht alle für ihn bestimmt waren,

aber tief in seinem Innern wusste er es.

Seine Gemütslage schwankte irgendwo zwischen totaler Verwunderung und wahnsinniger Freude, die er sich in regelmäßigen Abständen selbst verbat.
 

In der folgenden Woche erschien ein ausführlicher und überaus gut recherchierter Bericht über die Interessen der Veela.

Theo hatte hochrangige Veelafamilien interviewt und

eine ungemein fesselnde Reportage über die Geschichte der Veela zusammengestellt.

Der Artikel fand großen Beifall und Harrys Gruppe war einmal mehr in aller Munde.

Im Angesicht der öffentlichen Aufmerksamkeit sah sich der Minister gezwungen

weitere Zugeständnisse zu machen.
 

Am Abend brachte eine Eule Harry einen Brief und eine kleine Phiole von Theo.
 

Lieber Harry.
 

Ich nehme an, dass Du mittlerweile schon ahnst

wer hinter der Sache mit deinen Freunden,

dem Leomer, den Blumen steckt.

Ich möchte auf keinen Fall das Du denkst dass ich versuche Dich zu kaufen.

Daher möchte ich Dir nicht einfach teure Geschenke schicken.

Ich habe versucht herauszufinden was Dein Herz berührt.

Ich hoffe es ist mir wenigstens ein bisschen gelungen.

Ich weiß dass ich kein Recht habe um Deine Vergebung zu bitten.

Dafür habe ich Dich viel zu lange viel zu sehr verletzt.

Aber ich möchte Dich bitten, mir zu erlauben,

Dir zu beweisen wie viel Du mir bedeutest.

Auch wenn ich nicht mehr in Deinem Herz bin,

Du bist in meinem, Harry und wirst es immer sein.

Ich bereue so sehr Dich verloren zu haben.

Ich vermisse Dich so sehr das mein Herz brennt.
 

Dein Theo
 

Harry rannte und rannte.

Er hetzte die Straßen hinunter,

Autos bremsten quietschend,

wütend schrieen die Fahrer hinter Harry her,

aber er hörte sie gar nicht.

Sein Kopf war nur mit einem einzigen Gedanken gefüllt,

nur ein Wort hallte immer wieder,

nur ein Bild sah er vor sich.

Theo.
 

Dem Brief beiliegend war eine kleine Phiole gewesen.

Eine Phiole voller Erinnerungen.

Harry hatte die Erinnerungen in ein Denkarium gefüllt und war hineingetaucht,

mitten in die Kindheit von Theodore Nott.

Er hatte Theos stolzen und starken Vater gesehen,

seine wunderschöne Mutter.

Und Jonathan Moore.

Er hatte die hasserfüllten Streitereien gesehen und die gestohlenen Küsse in dunklen Ecken.

Er hatte Theos Vater dahinwelken sehen,

nachdem Jonathan es nicht mehr ausgehalten und ihn verlassen hatte.

Er hatte Theos Mutter gesehen,

Blut überall und ihr blasses, eiskaltes Gesicht.

Er hatte eine Familie in Trümmern gesehen und einen kleinen Jungen,

der sich nichts sehnlicher wünschte als eine ganz normale Familie.

Ein Jungen der sich schwor sich niemals, niemals in einen Mann zu verlieben.
 

Keuchend erreichte Harry die Bar,

riss die Hintertür auf,

stürzte in den großen Raum.

Drei Männer sahen sich überrascht nach ihm um.
 

Theo starrte Harry an wie einen Geist.

Er hatte auf diesen Moment hingearbeitet,

sich nach ihm gesehnt, ihn gefürchtet.

Jetzt wo er da war, wurden seine Knie weich

und Schweiß trat ihm auf die Stirn.

Angestrengt suchte er nach passenden Worten.

„Harry, ich… ich weiß das dass nicht alles wie durch ein Wunder wieder gut macht.

Ich möchte nur dein Freund sein, ja? In deiner Nähe sein. Und irgendwann ist es dann vielleicht so weit und ich darf dich diesmal fragen ob du mit mir ausgehen möchtest.“

Theo lächelte unsicher.
 

„Frag mich.“

„Was??“

„Frag mich schon, verdammt!“

„Harry, ehm, Harry, würdest du wohl mit mir ausgehen?“

„Ja, Theo, das würde ich sehr gern.“

Theo blieb wie erstarrt stehen, Harry war es,

der auf ihn zuging, sein Gesicht in seine Hände nahm.
 

Draco und Blaise verließen leise den Raum,

sie dimmten das Licht in der gleichen Sekunde als

Harrys Lippen Theos berührten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Maron007
2009-10-10T19:49:06+00:00 10.10.2009 21:49
*schlurz*
das war soooo süß
*schnief*
(ich mag ungewöhnliches)
supper ^^


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