Zum Inhalt der Seite

The Others

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

die anderen.

Es gibt die Sorte von Menschen und die andere, weißt du?

Es ist schwer sie zu beschreiben. Doch die anderen sind immer die Bösen. Die anderen tragen in einer Schlacht immer Helme, weil sie nicht so gut sind wie die Guten, weil sie sich schützen müssen.

Die anderen sitzen den lieben langen Tag zu Hause anstatt feiern zu gehen. Die anderen sind in der Unterzahl.

Die anderen versteht keiner. Die anderen grenzen sich ab.

Die anderen sind grausam, denken die Menschen. Menschen sind wie Kinder. Kinder sind grausam. Und die anderen? Im Endeffekt sind sie eigentlich ganz normal. Sie sind nur anders. Sie wissen nicht, was sie anders macht, aber überall sind sie die anderen.
 

Die anderen sind allein.

Hast du schon einmal einen anderen mit noch einem anderen oder sogar mit einem Menschen zusammengesehen?

Nein die anderen sind immer allein. Die anderen sind anders.

Sie sind böse. Und deshalb sind sie allein. Weil sie anders sind. Doch sie kommen auch nicht auf den Gedanken sich mit den anderen andern zusammenzutun. Es gibt so viele andere und doch sind sie ganz allein, jeder für sich. Sie haben angst voreinander und sie lassen sich nicht auf die anderen ein. Die anderen wissen was die Menschen von ihnen denken, sie wissen, dass sie böse sind und grausam, sie wissen das sie ekelig sind und komisch. Sie wissen, dass sie anders sind.
 

Und deshalb sind die anderen allein. Weil sie alles kennen. Weil sie sich nicht noch mehr verletzen wollen. Denn in Gegenwart eines anderen anderen fühlen sie sich beobachtet. Sie wissen nicht was sie tun sollen. Sie haben sich irgendwo damit abgefunden anders und allein zu sein. Sie sind die anderen.
 

Sie haben es nicht verdient mit anderen zusammen zu sein und erst recht nicht mit Menschen. Die Menschen schauen auf die anderen herab. „Guck die doch mal die andere da an! Schrecklich, guck doch mal wie sie aussieht. Guck doch mal wie sie ist, schau sie dir mal an!“
 

Die anderen sind in einem Zoo gefangen. Sie sind die Nilpferde eigentlich niemand mag und jeder mit Brötchen beschmeißt. Sie sind die Würmer und Kakerlaken, die jeder ekelhaft findet und nicht weiß, was sie eigentlich im Zoo sollen. Sie sind dass, wovor man sich als Mensch ekelt. Ein Mensch will niemals anders werden. Wenn ein Mensch einmal auf die Idee kommen sollte sich mit einem Anderen anzufreunden, endet das meistens tragisch. Die anderen vertrauen sehr schnell, obwohl sie wissen, dass sie das nicht dürfen. Sie lieben sehr schnell, obwohl sie wissen, dass sie enttäuscht werden und das es immer so weitergehen wird für sie. Sie wissen, dass sie schon immer so waren. Sie waren immer anders.
 

Schon im Kindergarten wurde mit dem Finger auf sie gezeigt, sie waren die, denen man die Kleider zerschnitt oder die Puppen wegnahm. Die anderen waren gebrandmarkt, du kannst es ihnen immer ansehen. Du bemerkst einen anderen in einer Masse von Menschen. Weil ein Mensch ihn nicht berühren will. Der andere läuft durch die Menschenmenge und jeder geht ihm sofort aus dem Weg. Der andere merkt das. Doch trotzdem versucht er es zu vertuschen. Das macht ihn noch mehr anders. Er denkt anders.
 

Der andere ist eine Minderheit, und doch kennt man viele andere. In jeder Stadt gibt es andere, man sieht sie manchmal allein am Straßenrand stehen. Vielleicht lesen sie gerade ein Buch oder hören Musik, oder versuchen mit einem Menschen zu reden, doch der Mensch wird ihn immer abweisen. Der Mensch darf sich nicht mit einem anderen einlassen. Andere sind böse und grausam. Andere sind schlecht.
 

Andere sind die Pest.
 

Sie nehmen den Menschen die Arbeitsplätze weg, bekommen gute Noten und sind immer da. Wo immer man ist, es ist immer ein anderer dabei. Doch niemals zwei. Sie haben angst voreinander. Angst, dass jemand gleich sein könnte. Dann wären sie nicht mehr anders. Dann wären sie nicht mehr normal. Weil die anderen normal sind. Sie sind allein, das ist normal. Ein anderer darf nicht mit einem Menschen zusammen sein. Die Menschen dürfen natürlich mit dem anderen zusammen sein, aber wer will schon freiwillig mit einem anderen zusammen sein? Doch natürlich, auf irgendjemanden muss man ja seine schlechten Gefühle übertragen. Weil die anderen der Müllplatz der Menschen sind. Weil die anderen dafür gut sind, böse zu sein. Weil man selbst nicht böse ist, weil man selbst nicht anders ist. Denn wer böse ist ist anders.
 

Die anderen sind böse und grausam. Man ist nicht wie die anderen. Man darf nicht wie die anderen sein. Und doch gibt es immer wieder Menschen die zu anderen werden. Doch das sind nicht viele. Es gibt nur andere Menschen. Doch keine menschlichen anderen. Denn wer einmal anders war, kann nie menschlich werden. Die Menschen sind wie Kinder. Und das gebrannte Kind scheut das Feuer. In den anderen glimmt es. In ihnen brennt etwas, dass die anderen nicht kennen.
 

HASS!
 

Denn die anderen sind wirklich böse und grausam. Doch soll ich dir etwas verraten?
 

Sie waren nicht immer so. Natürlich, sie waren von ihrer Geburt aus anders, sie waren immer die die ausgelacht wurden, sie waren immer allein, und doch, die Menschen haben sie verändert. Es gibt angepasste andere. Akzeptierte Andere. Es sind sehr wenige, doch sie können die Menschen so gut imitieren, dass die Menschen sie tolerieren. Doch diese anderen sind anders. Sie sind anders anders. Sie gehören zu niemandem. Doch sie sind die schlimmsten. Um menschlich zu sein, sind sie böse und grausam zu den anderen. Und die anderen können sehr viel verkraften. Die anderen haben im Laufe der Jahrhunderte gelernt wie man damit umgeht anders zu sein. Sie haben gelernt, dass sie nichts machen können. Denn alles was sie machen, machen sie anders. Es liegt in ihrer Natur. Und die seltenen, die doch noch menschlich erscheinen, sind besonders. Und auch das macht sie wieder anders. Doch auf eine andere weise anders. Es gibt ihnen halt in der menschlichen Welt.
 

Die Anderen haben keinen ort für sich. Sie sind allein und zwar überall, ihnen gehört kein Land, kein Hof, keine Stadt. Die anderen kennen sich nicht. Sie leben allein in ihren Zimmern, in ihren Hütten, in ihren Villen und sind anders. Allein anders.
 

Doch es gibt drei Dinge, die sie alle vereinen.
 

Hass.
 

Liebe.
 

Vertrauen.
 

Denn die anderen hassen. Sie hassen sich selbst für jeden Tag den sie anders sind, für jede Sache sie sie anders tun. Und deshalb hassen sie die Menschen. Sie hassen es nicht so zu sein wie sie. Sie hassen es für immer anders zu sein. Sie hassen es, andere Haut zu haben, andere Haare, andere Stimmen, andere Kleidung. Denn auch wenn es eigentlich das gleiche ist, bei ihnen ist es anders. Weil sie anders sind. Sie verändern menschliche Dinge in andere Dinge. Du wirst keinen Menschen finden, der sich auf einen anderen einlässt oder dessen Sachen anfasst. Natürlich, er könnte ihn wieder damit triezen. Doch da überkommt den Menschen einen übergroßen Ekel.
 

Es ist anders.
 

Es ist grausam und böse.
 

Es ist schlecht.
 

Sie sind einsam.Und doch lieben sie. Sie lieben die Einsamkeit. Sie lieben die Menschen und zwar jeden einzelnen. Sie lieben sie so sehr, dass sie jede Stunde ihres elenden Daseins so sein wollen wie sie. Weil sie wissen, dass es gefährlich und dumm ist, anders zu sein. Weil es die Menschen abschreckt. Sie lieben alles was sie tun. Weil es ihnen oft gefällt anders zu sein. Nein es gefällt ihnen nicht, aber doch lieben sie es. Denn sie sind besonders. Sie nehmen es in Kauf anders zu sein. Sie lieben das, was sie nicht bekommen können. Das Mensch-sein. Sie lieben das was sie niemals haben werden. Menschlichkeit. Sie leben jeden Tag auf dieser Menschlichen welt. Weil hier Menschen sind. Menschen, die sie lieben. Menschen, die sie verehren. Menschen, welche sie hassen, die sie aber brauchen.
 

Du fragst dich, warum die Menschen die anderen nicht einfach ausrotten oder?
 

Die Menschen können nicht ohne die anderen leben. Wer soll für sie schlecht sein? Wer soll grausam und böse sein? Weil soll anders sein? Sicher kein Mensch. Ein Mensch ist menschlich, ein anderer ist anders.
 

Und so werden die Menschen immer weiter andere kreieren. Denn sie sind Schöpfung des menschlichen Verstandes. Die anderen sehen sich selbst als andere. Auch wenn sie es nicht wollen, innen drin wissen sie, dass sie anders sind. Sie sind böse und grausam. Sie sind schlecht.
 


 

Und doch vertrauen sie. Sie wissen, dass die Menschen sie schlagen werden, sie wissen, dass sie den Kampf gegen die Menschen nie gewinnen werden. Sie wissen, dass sie vertrauen müssen, in alles was die Menschen ihnen bieten. Ihre Welt ist nur ein großzügiges Zugeständnis der Menschen. Niemand der anderen hätte sich das aufbauen können. Die Menschen waren es. Und deshalb werden die andern immer für die Menschen da sein. Deshalb werden sie ihnen immer dienen. Deshalb werden sie ihnen immer vertrauen. Die anderen wissen, dass sie das nicht machen sollten, sie wissen, dass es für sie schlecht ist. Doch immer wieder schenken sie Vertrauen. Und zwar in Menschen. Menschen, die sie so lange gequält haben. Menschen, von denen sie wissen, das sie sie hassen. Menschen, die all das sind, was sie nie sein können. Menschen die nicht anders sind. Menschen, die sie ausnutzen.
 

Die anderen sind keine Rebellen. Das würde sie noch mehr anders machen. Menschen denken manchmal sie sind Rebellen, doch sie sind dass, was Menschen zulassen. Sie sind niemals anders. Sie sind niemals allein.
 

Sie sind niemals grausam und böse.
 

Sie sind niemals schlecht.
 

Sie sind die Menschen. Und sie sind die anderen. Sie anderen werden die Zeit überdauern. Weil die Menschen sie brauchen und die anderen die Menschen brauchen.
 

Es wird keine Erlösung geben.
 

Es wird niemanden geben, der für sie kämpft.
 

Weil sie anders sind.
 

Sie sind allein.
 

Für immer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück