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Ray Ban

FF zur Buchreihe S.T.A.L.K.E.R.
von

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Kapitel 2

Ort: Die Zone

Gebiet: AKW

Kontrolliert von: Monolith
 

Kim Raika fluchte als sie sich wieder einmal beobachtet fühlte. Konnte dieser Kochow endlich mal aufhören ihr nachzustellen? Im Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass David bei ihr wäre. Oder wenigstens ihre Waffen. „Notgeiler Sack! Zieh endlich Leine!“ schrie sie aus ihrer Zelle, als sie es schliesslich nicht mehr aushalten konnte. Kim hörte ein kurzes Rascheln, dann verhallten Schritte in dem langen, steril gehaltenen, weissen Gang. Nur nicht die Geduld verlieren, lautete jetzt die Devise und sich so gut wie möglich nichts anmerken lassen. Die junge Frau mit den silbernen Dreadlocks, hockte in einem Eck ihrer Zelle und umschlang ihre Knie mit ihren Armen. „Ihr verdammten Idioten kriegt mich nicht unter. Egal mit welchen Tricks!“ zischte sie.
 

Schnellen Schrittes versuchte Boris Kochow so schnell wie möglich den Trakt, in dem Kim Raika gefangen gehalten wurde, zu verlassen. Weshalb musste er immer in Schwierigkeiten geraten? Vor kurzem erst hatte er es geschafft, sich vor Professor O.O. Dobrynin zu etablieren und schon brachte eine Frau alles wieder durcheinander. Aber er konnte nicht anders, als immer wieder zu ihr zu gehen und sie zu beobachten. Obendrauf machte er sich sogar Hoffnungen, sie eines Tages berühren zu dürfen. Dazu war er bereit alles aufs Spiel zu setzen. Eines war sicher. Er, Kochow, würde wieder kommen.
 

Der Wissenschaftler mittleren Alters wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er fast mit einem Agenten zusammenstiess, der gerade die Schleuse passierte. „Agent Wronski! Können Sie nicht aufpassen, wohin Sie laufen?“ Der Agent mit den streichholzkurzen blonden Haaren starrte ihn unverwandt an. Offensichtlich wurde er im Moment von der Noosphäre gesteuert. Kochow war allerdings keineswegs erleichtert – im Gegenteil. Monolith Agenten verhielten sich zwar nicht aggressiv gegenüber dem Personal des AKW’s, allerdings konnte die Noosphäre alles wahrnehmen, was die Agenten sahen und hörten. Und so auch indirekt Dobrynin. Hoffentlich steckte das Kollektiv ihm nicht, dass er sich hier unten rumtrieb. Desweiteren lösten die Monolith Agenten im Allgemeinen und Wronski im Speziellen in ihm Unbehagen aus. Kräftiger gebaut als andere Agenten und mit einer stattlichen Grösse von 1.98 m wirkte der 35-jährige Agent auch ohne Drillich und MP-5 furchteinflössend. Darüber hinaus war auch Wronski der Grund, dass er sich bis auf die Knochen blamierte, als er Kim zum ersten Mal sah. „Sie haben keine Befugnis, sich in diesem Trakt aufzuhalten! Verlassen Sie sofort diese Etage.“ schnarrte Wronski los, der ein Tablett mit Nahrungsmitteln hielt. Offensichtlich waren diese für die Raika bestimmt, sonst würde Dobrynin niemals einen Agenten als persönlicher Butler einsetzen. Schon gar keinen, dessen Vorzüge im kämpfen lagen. Kochow nahm seinen letzten Mut zusammen, und keifte Wronski an „Was meinen Sie, wo ich wohl gerade hin will?! Guten Tag!“ Stolzen Schrittes lief er an dem hochgewachsenen Agenten vorbei. Wronski hingegen würdigte ihn keines Blickes, sondern setzte sich wieder in Bewegung. Bis zu seinem Todestag würde er wohl niemals einen Wissenschaftler verstehen. Und er wollte es auch nicht. Während er zielsicher auf Zelle VII239 zusteuerte, nahm er Kontakt mit seinem Vorgesetzten auf, um Bericht über den Zwischenfall zu erstatten.
 

In seinem privaten Labor, dass eine gute Aussicht auf die Tanks des Kollektivs bot, wollte sich Professor O.O. Dobrynin gerade eine weisse Linie zurechtlegen, als eines der vielen Monolith Panels zu blinken begann. Sichtlich verärgert bequemte er sich quer durch den Raum um nachzusehen, wer ihn gerade störte. Seine rechte Augenbraue erhob sich, als er sah, wer ihn gerade zu kontaktieren versuchte. Agent Wronski. Bei der Wahl, der Raika einen Bodyguard zur Seite zu stellen, fiel seine erste Wahl auf ihn. ‚Zuverlässiger Mann’ dachte der Professor. „Professor Dobrynin hier. Was haben Sie zu berichten, Agent Wronski?“ fragte er müde. Dobrynin war froh, dass nur der Audiokanal geöffnet war. Er machte im Moment einen miserablen, ungesunden und abgemagerten Eindruck. Das Kokain war zwar nicht der primäre Auslöser für seine angeschlagene Gesundheit, trug aber dennoch einen passablen Teil zum immer schnelleren körperlichen Verfall bei. Diese Droge konnte seine müden Gliedmassen nur für eine lächerlich kurze Zeit in Gang setzen. Nur der Gedanke, dass die junge Raika sich in seiner Gewalt befand und der deutschstämmige Telepath Rothe bald auch, sorgte dafür, dass er überhaupt noch längerfristig auf zwei Beinen laufen konnte, geschweige denn einen klaren Verstand hatte.
 

„Professor, soeben ist mir Doktor Boris Kochow im Gefängnistrakt begegnet. Vermute, dass er sich in der Nähe der Auserwählten aufgehalten hatte.“ Dobrinyn’s Blick verfinsterte sich schlagartig, als er Kochow’s Namen hörte. Der Kerl wusste ganz genau, dass er bereits in Ungnade war, aber dass er es noch darauf anlegte, aus dem Weg geräumt zu werden, war mehr als nur dämlich. Offensichtlich hatte da jemand Todessehnsucht. Was ihm allerdings mehr Sorgen machte, war der Fakt, dass er um die Raika herumschlich. Darauf musste er unbedingt ein Auge haben. „Agent Wronski, lassen Sie Kochow keine Sekunde aus den Augen und postieren Sie zwei Wachen vor der Zelle. Ich will keine unnötigen Zwischenfälle. Wir liegen mit dem Zeitplan ohnehin schon zurück. Bedenken Sie, es ist der Wille des Monolithen, die Auserwählten zu schützen.“ Ein kurzes Knacken ertönte durch die Audioverbindung und als Antwort leierte Wronski ein kurzes „Verstanden.“
 

Zufrieden trennte Dobrynin die Verbindung und schlurfte zurück zum Pult, das seine vorbereitete White Line parat hatte. Wenigstens auf seine Agenten konnte er sich verlassen. Das Herz des Professors fing an zu rasen, als er daran dachte, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, dass der kleine Rothe bald in das Kollektiv integriert wird. Sein Blick wanderte durch die grosse Plexiglasscheibe, die sein Büro von dem düsteren Saal mit den grünlich leuchtenden Tanks trennte. „Tja, Irina, bald wirst du mit deinem Sohn wieder vereint sein.“ Sinnierte der Dobrynin „Ich habe ihm extra für dich einen besonderen Geleitschutz mit auf den Weg hierher gegeben. Niemand anderes als der ehrwürdige Anführer unserer Monolith Agenten, Dmitri Leuvkov, wird ihn zu uns bringen. Na? Ist das nicht eine besondere Ehre? Dein Kleiner wird sich ihm nicht entziehen können.“ Der Professor hätte schwören können, dass er die aufgeregte Stimme seiner ehemaligen ukrainischen Wissenschaftskollegin, Irina Walujew, in seinem Kopf hörte. „Jaja, reg dich nur auf. Aber du solltest dankbar sein, dass ich ihm unseren listigen Leuvkow zur Seite gestellt habe. Dein Sohn ist wirklich in besten Händen.“
 

Nur die stumme Glasscheibe bekam das hämische Grinsen des O.O. Dobrinyn mit.



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