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Ränkespielchen

Subaru/Seishirou centric AU
von

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Ein Anfang und ein Ende

Disclaimer: Mir gehört nichts, nichtmal dieser Laptop, ich mache keinen Profit und möchte mit dieser Arbeit niemandem schaden.

Warnings: AU, Humor, öh... Romantik, BadAss!Seishirou... Sakurablüten und eine sehr sehr anstrengende Hokuto

Pairings: S/S, später: F/K... Schwärmereien und ein paar... gewöhnungsbedürftige Pairings. *hust*
 

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
 


 


 

Ränkespielchen
 

Erstes Kapitel: Ein Anfang und ein Ende
 


 

Das war ja mal wieder ganz typisch. Heute war sein erster Tag an der Genesis Gakuen, und er kam zu spät. Wie sollte es auch anders sein? Er hätte natürlich pünktlich kommen können, aber das sollte man mal dem Idioten sagen, der heute Morgen den ganzen Verkehr aufgehalten hatte! Natürlich hatte er seinen Anschlussbus verpasst und hatte so die letzten drei Kilometer zur Schule zu Fuß zurücklegen müssen. Und das in einer Stadt in der die Rushhour nur so boomte.
 

Seufzend fuhr er sich durch sein rabenschwarzes Haar. Was brachte es ihm, jetzt hier in Panik zu verfallen? Er sollte sein Zuspätkommen lieber ausnutzen. Wenn er gleich am ersten Tag zu spät kam, dann würde sich das sicherlich prima dazu verwenden lassen, auf seinem Image aufzubauen. An seiner alten Schule hatte er hart dafür kämpfen müssen, dass ihn die anderen Schüler nicht wegen seiner Größe oder seines eher femininen Aussehens belästigten. Er hatte sich ihnen gegenüber immer kühl und distanziert gezeigt um ihnen keine Angriffsfläche zu bieten. Freunde hatte er so freilich nicht gefunden, aber die hatte er auch nicht gebraucht. Und so sollte es auch bleiben.
 

Also verlangsamte er seinen Schritt merklich, sobald er das große Schulportal durchquerte und trug seine Schultasche lässig über seiner Schulter. In seiner rechten Hand hielt er seinen neuen Stundenplan und studierte ihn auf seinen jetzigen Unterrichtsraum. Er hoffte inständig, dass das Raumsystem an dieser Schule nicht so planlos und verworren war, wie an seiner Alten. Es hatte Monate gedauert, bis er sich merken konnte, wo sein Geschichtsraum war, und wenn er Chemie gehabt hatte, hatte er sich gewöhnlich nur nach dem Strom der Schüler gerichtet, von denen er glaubte, dass sie in seinem Kurs waren. Die Namen der Schüler hatte er nie behalten, nicht einmal nach zwei Jahren, da er sich für seine Schulkameraden gelinde gesagt, nicht die Bohne interessierte. Außerdem war die Kurszusammensetzung ja in jedem Fach anders, also was sollte er sich mit lästigen Namen herumplagen? Er hatte sowieso nicht vor, irgendetwas mit den Anderen zu tun zu haben. Und außerdem trugen sie alle das Gleiche![1] Wer sollte denn da den Einen vom Nächsten unterscheiden können?!
 

Ehe er sich versah, befand er sich in der großen Halle. Eine Uhr hing gleich gegenüber des Haupteingangs und verriet ihm, dass er bereits seit dreizehn Minuten im Biologieunterricht zu sitzen hatte. Ein kühles Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Ja, sein Ruf würde an dieser Schule nicht anders sein, als an seiner letzten, es sei denn noch schlimmer: abweisend, kühl, reserviert und arrogant. Vielleicht würde er es ja schaffen, sich noch auf zynisch und über die Maße gleichgültig steigern können? Ihn persönlich würde das natürlich nicht sonderlich stören.
 

Nachdem er noch weitere zehn Minuten durch das relativ große Schulgebäude geirrt war, und nun schlussendlich sein Ziel im dritten Stock geortet hatte, stand er also vor dem Raum Nummer 137 und atmete noch einmal tief ein. Er beäugte ein letztes Mal seinen Stundenplan, weil er den Namen seines Lehrers nun schon zum dritten Mal vergessen hatte und klopfte schließlich an die Tür. Ein gedämpftes „Herein!“ drang an seine Ohren und er schob schnell die Tür auf, bevor er sich es noch einmal anders überlegen konnte.
 

Der gesamte Kurs, etwa bestehend aus 25 Schülern, starrte ihn interessiert an. Ein wenig mulmig wurde ihm schon dabei, aber nach Außen hin drang nichts von seiner Unsicherheit durch. Scheinbar ruhig wandte er sich an seinen Lehrer, einen überraschend jungen Mann, mit schwarzen Haaren, wie es für die meisten Japaner üblich war, und einer Brille oder Lesebrille, der ihn freundlich anlächelte.
 

„Ah, du musst Kamui Shiro-kun sein, unser Neuzuwachs, habe ich Recht?“, fragte er in einem warmen Bass. Kamui schluckte unmerklich.

„Äh, ja... ich musste...“, begann er zögerlich und verfluchte sich gleichzeitig dafür, dass er nicht halb so kühl klang, wie er es eigentlich vorgehabt hatte.

„Aber, aber. Es bedarf keiner Erklärungen. Du hast uns sicher nicht gleich gefunden, oder?“

Kamui musste bei so viel Freundlichkeit den Blick verschämt senken. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet. Er hatte eher damit gerechnet, dass sein Lehrer ihm die Hölle heiß machen würde, dass er es wagte, gleich an seinem ersten Schultag zu spät zu kommen, oder Ähnliches. Aber stattdessen zeigte dieser Mann hier einmal Verständnis, etwas das vielen Lehrern fehlte. Kamui beschloss in diesem Moment, dass er diesen Lehrer mochte. Mit einem erleichterten Lächeln bewegte er sich auf die Schülerbänke zu, um sich einen freien Platz zu suchen.
 

„Oh nein, Shiro-kun, du kannst gleich vorne bleiben.“, meinte der Lehrer mit einem leichten Schmunzeln. Kamui sah den Älteren überrascht an.

„Äh, aber Sensei, ich...“, versuchte er sich zu erklären. Was hatte der Mann denn jetzt mit ihm vor? Er wollte sich doch nur hinsetzen!

„Ich möchte gerne sehen, wie weit deine Biologiekenntnisse gehen, betrachte es also als Überraschungstest!“, sagte der Mann mit seinem stets freundlichen Lächeln.

Kamui stockte. Ein mündlicher Test? Aber das war doch heute sein erster Tag hier an der Schule! Da konnte sein Lehrer doch unmöglich schon eine Leistungskontrolle mit ihm durchführen wollen, oder?
 

„Also gut, fangen wir an. Nenne mir doch mal Beispiele für die heterotrophe Assimilation!“

Der Sechzehnjährige starrte seinen Lehrer an. Assimilation? Das hatte er doch schon mal irgendwo gehört! Wenn er jetzt wüsste, was das noch mal gleich gewesen war... Es hatte auf jeden Fall irgendetwas mit Zellen zu tun, oder? Sicher war er sich da nicht mehr. Die meiste Zeit des Biologieunterrichts hatte er die vergangenen zwei Jahre damit verbracht, aus dem Fenster zu starren, und so zu tun, als ob er gar nicht anwesend wäre. In den Arbeiten hatte er dann immer von seinem Banknachbarn abschreiben können, da dieser in gewisser Weise Angst vor ihm hatte.

Fragend blickte ihn der Lehrer an, doch sein Lächeln veränderte sich nicht einen Augenblick. Schließlich schüttelte er unbekümmert den Kopf.

„Du weißt es also nicht? Na ja, das macht nichts. Aber sicherlich kannst du mir die wesentlichen Merkmale der Prokaryonten aufzählen, oder?“

Kamui starrte seinen Lehrer weiterhin an. Was zum Henker waren Prokaryonten?! Gab es denn dann auch Contraryonten? Oder Antikaryonten? Hatte das alles überhaupt noch etwas mit Biologie zu tun?

„Eigenschaften...?“, fragte er ungewollt kleinlaut. Er war zutiefst verwirrt. Und das hatte bis jetzt noch niemand bei ihm geschafft.

Sein Lehrer nickte nur vieldeutig.

„Ja, die, die die Prokaryonten von den Eukaryonten unterscheiden.“, erklärte er seinem Schüler zuvorkommend.

Kamuis Gesicht musste in diesem Moment wohl einem überdimensionalen und knallroten Fragezeichen geglichen haben, denn der Lehrer atmete kaum hörbar aus, und sah seinen Schüler dann wieder mit einem hoffnungsvollen Lächeln an.

„Aber bestimmt kannst du mir sagen, wie viele Moleküle ATP während des Zitronensäurezyklus’ entstehen, oder Shiro-kun?“

Kamui blinzelte betreten mit den Augen und musste zu seiner großen Empörung feststellen, dass einige der Schüler leise kicherten.

„Äh...“, begann er unschlüssig. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wovon sein Lehrer eigentlich sprach. Was war denn bitteschön ATP nun wieder?
 

Als er nach zwei langen Minuten immer noch keine intelligentere Lösung, als ein gelegentliches „Äh...“ oder „Öh...“ auf die Frage hatte, setzte sich der Lehrer, der während der ganzen Prozedur gestanden hatte, wieder an seinen Tisch.

„Nun, Shiro-kun, ich muss schon sagen... Deine Biologiekenntnisse lassen doch etwas zu wünschen übrig... Das war eine glatte Sechs.“

Kamuis Mund klappte auf, als wollte er etwas sagen, aber er war so überrascht, dass er keinen Ton hervorbringen konnte. Seine Mimik erinnerte irgendwie an einen Karpfen.

„A... aber Sakurazuka-sensei!“, stotterte er schließlich doch und war froh darüber, dass er sich im Augenblick dieser Hiobsbotschaft noch an den Namen seines Lehrers erinnern konnte. Dessen Lächeln hatte sich währenddessen nicht um einen Grad geändert. Es war nahezu erschreckend, wie der Lehrer durch diese offensichtliche Tortur und das Nichtkönnen seines Schülers sein warmherziges Lächeln behalten hatte.

Kamui verzog die Augenbrauen. Dieses Lächeln... das war die reinste Lüge! Die Wärme und Gutmütigkeit in seiner Stimme, all das hatte dieser Lehrer ihm nur vorgeheuchelt! Und er hatte sich täuschen lassen! Kamui beschloss in diesem Moment, dass er diesen Lehrer abgrundtief verabscheute.
 

„Nun, da dies aber dein erster Tag bei uns ist, werde ich noch einmal über dieses Malheur hinwegsehen.“, meinte der Lehrer beiläufig, doch sein Lächeln blieb das Gleiche. „Trotzdem möchte ich dich bitten, von nun ab doch pünktlich zu meinem Unterricht zu erscheinen, denn ich sehe es nicht wirklich gerne, wenn Schüler bei mir zu spät kommen. Du könntest etwas Wichtiges verpassen, und ich wiederhole mich nur ungern...“

Damit bedeutete er dem perplexen Jungen, sich auf einen der freien Plätze zu begeben, damit er mit seinem Unterricht fortfahren konnte.
 

Innerlich kochte Kamui. Was bildete sich dieser... dieser aufgeblasene Fatzke eigentlich ein, ihn, Kamui Shiro, so lächerlich zu machen?! Seine Hände verkrampften sich in die Träger seiner Tasche, als er sich demonstrativ in der letzten Reihe niederließ, die wohlgemerkt vollkommen leer war. Er bedachte seinen Lehrer mit einem bösen Blick und entschied sich dazu, den Rest der Stunde einfach aus dem Fenster zu starren. Sollte dieser Schnösel doch labern. Ihn interessierte das herzlich wenig.
 

~*~*~
 

Erschöpft verließ Subaru den Supermarkt. Hatte er auch wirklich alles, was auf der Liste gestanden hatte? Mühsam kramte er aus einer Hosentasche den malträtierten Zettel wieder hervor, mit der anderen Hand versuchte er immer noch verzweifelt die übergroße Einkaufstüte zu balancieren. Das war gar nicht so einfach, wie es aussah, denn sie war so voll gepackt, dass ihm beinahe eine Orange entgegenrollte.
 

Vorsichtig schielte er auf seinen Einkaufszettel. Hinter sämtliche Artikel war ein feines, sauber ausgeführtes Häkchen platziert, sogar hinter dem Vanille-Pocky. Seufzend dachte er daran, was seine Schwester für einen Aufstand machen würde, wenn sie ihn mal wieder „überraschenderweise“ besuchte, und er ihre heiß geliebte Süßigkeit nicht vorrätig hatte. Manchmal war es eben schwer mit so einer Naschkatze zur Schwester.
 

Er setzte seinen Weg nach Hause fort und versuchte dabei, den Einkaufszettel unauffällig und unversehrt wieder in seiner Tasche verschwinden zu lassen. Heute war einer seiner letzten freien Tage, bevor er wieder zur Uni musste. Beziehungsweise, bevor er mit seiner Arbeit beginnen würde. Neue Erfahrungen hatten ihn schon immer gelockt, denn er war von klein auf sehr wissbegierig gewesen. Mit entsprechendem Elan hatte er sich die letzte Zeit darauf vorbereitet. Seine Schwester schüttelte über seinen Enthusiasmus nur den Kopf und schalt ihn ab und zu einen Workaholic, da er sich ihrer Meinung nach viel zu wenig Freizeit gönnte, und ständig nur lernte oder arbeitete.
 

Doch Subaru kümmerte das nicht sonderlich. Seine Schwester war schon immer ein wenig zu protektiv ihm gegenüber gewesen und ihr einziges Argument lautete: „Ich bin älter als du, also darf ich das.“

Früher hatte sie sich auch noch immer damit rausgeredet, dass sie größer sei als er, aber diese schicksalhaften fünf Zentimeter hatte er vor zwei Jahren schließlich auch überwunden. Nun blieben ihr nur noch die drei Minuten, die sie sich vor gut dreiundzwanzig Jahren als Vorsprung ergattert hatte. Und mit denen brüstete sie sich so oft es nur ging.
 

„Oh, ich bitte um Verzeihung!“
 

Subaru verstand die Welt nicht mehr, als er durch die fremde Stimme aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er wollte sich gerade danach umsehen, als ihm die Hand auffiel, die man ihm entgegen streckte. Erst jetzt bemerkte er, dass er auf dem Bürgersteig saß, seine Einkaufstüte neben ihm auf der Seite lag und sich deren Inhalt zu fünfzig Prozent über dem Gehweg verteilt hatte. Er musste wohl mit jemandem zusammengestoßen sein.
 

Peinlich berührt merkte er, wie sich die Röte auf seine Wangen schlich, als er die ihm dargebotene Hand ergriff und er sofort in eine stehende Position gezogen wurde.

„Äh, nein, ich muss Sie um Verzeihung bitten, ich habe nicht aufgepasst... äh...“, stotterte er und wagte es kaum seinem Gegenüber ihn die Augen zu sehen. So keck und forsch seine Zwillingsschwester auch war, so schüchtern und zurückhaltend war Subaru. Und dass er jemanden auf offener Straße angerempelt hatte war ihm unendlich peinlich.
 

„Seishirou.“, meinte der Fremde nur knapp. Er schien die nicht ausgesprochene Frage nach seinem Namen verstanden zu haben.

Subaru starrte etwas perplex die fremde Hand an, die ihn noch immer am Handgelenk festhielt.

„Aber ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss. Schließlich ist es nicht mein Einkauf, der auf der Straße verteilt liegt...“, meinte Seishirou mit einem beiläufigen Lächeln. Fragend schielte er über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg.
 

Subaru starrte den Fremden nur unverständlich an. Was genau erwartete der Andere denn jetzt von ihm? Er wusste nicht so recht, was jetzt zu tun war. Mit anderen Menschen konnte er nie so richtig umgehen, da war er ganz das Gegenteil seiner extrovertierten Schwester.

Die Stille zwischen den beiden erstreckte sich von einer Sekunde zur nächsten zäher und zäher, wie ein Kaugummi, der langsam seinen Geschmack verliert. Der Lärm der Straße erreichte ihre Ohren nicht. Subaru drohte sich in den haselbraunen Augen Seishirous zu verlieren und dieser lächelte ihn lediglich abwartend an. Dann endlich fiel es ihm auf. Er hatte sich gar nicht vorgestellt. Sofort lief er bis über beide Ohren rot an und entzog seine Hand dem sanften Griff, der ihn plötzlich zu verbrennen schien.
 

„Oh, es tut mir leid! Ich... bin Subaru...“, stotterte er ebenfalls seinen Vornamen hastig und verbeugte sich schnell ein paar mal. Seine eigene Unhöflichkeit war ihm peinlich. Er konnte nicht verstehen, wie er Seishirou-San seinen Namen vorenthalten konnte, das war ihm doch sonst noch nie passiert! Seine Wangen glühten und er machte sich eilends daran seinen noch immer auf dem Boden verstreuten Einkauf wieder in die Tüte zu befördern. Als er gerade mit einem resignierenden Seufzen feststellte, dass Hokutos Süßigkeiten anscheinend den Sturz nicht ganz schadlos überstanden hatten, bemerkte er, dass Seishirou-San sich zu ihm heruntergebeugt hatte und ihm dabei half, die Sachen wieder einzusammeln. Ungewollt wanderte sein Blick von dessen Hals abwärts auf die breiten Schultern und den sportiven Brustkorb. Gerade wollte er sich selbst dafür schelten, als er sah, dass eine der zerquetschten Orangen, die er auflas, einen Fleck auf dem blütenweißen Hemd hinterlassen hatte. Auch Seishirou schien dies nach einer Weile aufzufallen, da Subaru wie hypnotisiert auf diese Stelle starrte.
 

„Oh, na ja, das macht nichts...“, lachte der offensichtlich Ältere und verstaute das Obst in der Tüte. Nach kurzer Zeit hatten sie alle Lebensmittel von der Straße geholt und wieder an ihren ursprünglichen Platz in der Einkaufstasche gebracht, auch wenn an einigen Sachen von ihrem unfreiwilligen Ausflug Spuren zurück blieben.
 

„Doch, das macht etwas. Eine Menge sogar. Ich bin schließlich schuld daran, wenn Sie mir nicht geholfen hätten wäre Ihr Hemd nicht beschmutzt worden Seishirou-San. Ich wohne nur zwei Blocks entfernt von hier, bitte, kommen Sie mit und lassen Sie mich ihr Hemd waschen.“
 

Seishirou sah den Jungen einen Moment lang prüfend an. Er schien sehr entschlossen zu sein, den Schaden wieder gutzumachen und irgendwie gefiel ihm diese Entschlossenheit. Bei Subaru wirkte sie sehr niedlich und anziehend. Wie konnte er da nein sagen? Es würde sicherlich amüsant werden.

Also nickte er lächelnd und bestand aber darauf, die Tüte zu tragen. Der Jüngere ließ ihn gewähren als er begriff, dass seine Proteste ihm nichts brachten.
 

Subarus Appartement stellte sich als sehr übersichtlich eingerichtet heraus. Es war nicht wirklich leer und auch nicht leblos. Alles hatte seinen Platz ohne steril zu wirken. Trotz seiner kleinen Menge an Möbeln und der gänzlichen Abwesenheit von Dekoration, wirkte es warm und bewohnt. Subaru hatte Bücher zu allen erdenklichen Themen und in einer Ecke hinter einem der Schänke konnte er eine Staffelei ausmachen, die deutliche Spuren von Benutzung aufwies.

Der Junge[2] hatte zwar nicht außergewöhnlich viele Habseligkeiten, jedoch besaß er einige sehr persönliche und aussagekräftige Dinge. Seishirous Mundwinkel hoben sich ein Stück an. Subaru war also ein kleiner Künstler... Das zeugte von viel Phantasie und meist auch Offenheit und Kreativiät in anderen Bereichen als der bildenden Kunst.
 

„Vielen Dank, das hätten Sie wirklich nicht tun müssen...“, unterbrach Subaru seine Gedankengänge. Er stellte die Tüte auf den Küchentisch und räusperte sich verlegen. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht würde ich jetzt gerne Ihr Hemd waschen... also... würden Sie bitte...“

Seishirou empfand Subarus Gestammel als zu niedlich, doch wenn der Jüngere noch tiefer errötete, hätte er sicherlich bald kein Blut mehr in seinen Extremitäten und könnte sich nicht mehr auf seinen eigenen Füßen halten. Und er wollte nicht schuld daran sein, wenn Subaru jetzt umkippen sollte. Also ersparte er ihm die weitere Tortur und knöpfte wortlos sein Hemd auf. Es entging ihm dabei natürlich nicht, wie das Paar grüner Augen unweigerlich über seinen Oberkörper waderte. Als er Subaru das Wäschestück reichte, starrte dieser ihn erstmal eine ganze Weile lang an, ohne zu begreifen, was da gerade vor sich ging. So stand Seishirou gefühlte zehn Minuten mit dem Hemd auf dem ausgestreckten Arm und beobachtete, wie Subarus Augen noch immer auf seine Brust fixiert waren. Irgendwann schien es dem Jüngeren aufzufallen, dass er ihn unhöflicherweise anstarrte und Seishirou ihm das zu waschende Hemd entgegenhielt und somit riskierte, dass ihm der Arm irgendwann abfiel.
 

„Go-gomen!“, rief Subaru und verbeugte sich hastig, Seishirou das Hemd aus der Hand reißend. Um der unangenehmen Situation zu entfliehen zog er sich schnell ins Badezimmer zurück und steckte es in die Maschine.

„Möchten Sie vielleicht einen Tee während die Wäsche läuft?“, rief er durch die Wohnung. Der Andere antwortete ihm nicht, anstatt dessen hörte Subaru Schritte, die sich näherten. Anscheinend hatte Seishirou ihn nicht vestnden, denn nur wenige Augenblicke später stand er in der Tür. Subaru füllte das Waschmittel ein und stellte den richtigen Waschgang ein. Als er sich zu Seishirou umdrehte hielt er noch immer die Packung mit dem Waschpulver in der Hand.

„Ich habe gefragt ob Sie vielleicht...“, begann er vorsichtig seine Frage zu wiederholen, wurde jedoch von einem Paar Lippen unterbrochen, das seine in einem heißen Kuss gefange nahmen. Subaru wollte sich wehren, wirklich. Er wollte gegen die fremde Zunge in seinem Mund ankänpfen, wollte die Hände auf seinem Körper wegstoßen, sich aus der Umarmung winden. Doch alles was sein Körper machen konnte, war die Arme um Seishirous Hals zu schlingen, sich gegen den warmen Körper zu pressen und das Gehirn auszuschalten.

Die fallengelassene Packung mit dem Waschulver lag völlig vergessen auf dem Fußboden, als die beiden vollkommen miteinander beschäftigt in Subarus Schlafzimmer stolperten.
 

Ende Erstes Kapitel.
 

[1] Ja, ja… die leidige Schuluniform… armes Kamui, die sehen wohl wirklich alle gleich aus, ne?
 

[2] Da Subby 6 Jahre jünger als Sei-Chan ist, nennt er ihn so. Schäm er sich. ^.^;
 

So, das war das erste Kapitel. Sollte ich ihn wieder finden, folgt noch ein Prolog. Der ist irgendwo auf meinen alten Disketten verloren gegangen... *schäm* Sagt mir was ihr denkt, ich bin gespannt. Fragen, Anregungen und Wünsche sind, wie konstruktive Kritik, immer willkommen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: lunalinn
2009-10-14T11:27:59+00:00 14.10.2009 13:27
Hey, ich bin relativ neu im Fanbereich zu dem Pairing, aber deine ff gefällt mir bis zu diesem Punkt schon mal ganz gut. ^^
Ich mag es, wie du Seishiro im Unterricht beschrieben hast...als er Kamui so fertig gemacht hat. xD
Versteh mich nicht falsch, ich liebe Kamui...aber diese gespielt freundliche Art, die es unmöglich macht, hinter Seishiros Fassade zu blicken, finde ich einfach nur geil.
Das hast du sehr passend beschrieben...ebenso wie Subarus Wesen...er wirkt ja wirklich eher schüchtern und lieb (sagte Seishiro ja auch in seiner Sterbeszene in der Serie, soweit ich mich erinnere), wogegen Hokuto ein Wirbelwind ist.
Eigentlich bin ich kein Fan von ffs, in denen die Charaktere sofort miteinander schlafen...aber hier passt es außerordentlich gut.
Jedenfalls auf Seishiros Charakterprofil...von daher ein gelungenes Kapitel und ich warte voller Vorfreude auf das nächste. ^^
lg
Pia
Von:  ButterFay
2009-09-30T11:27:47+00:00 30.09.2009 13:27
schön zu wissen, dass es noch leute gibt die sich für das pairing begeistern *-*
spannender anfang, hoffe du schreibst bald weiter =)


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