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The Dark Lady

The Tale of Tom Riddles Wife
von

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Entscheidung fürs Leben

Selena schlief so gut wie gar nicht in den nächsten beiden Tagen. Sie war in dieser Muggelkaschemme geblieben, damit sie Satan auch schnell finden konnte. Sie wusste zwar, dass ihr kluger Vogel sie finden würde egal wo sie ist, aber sie wusste ja ohnehin nicht wohin sie gehen sollte. Sie lag meist auf ihrem Bett und dachte nach, oder las in dem uralten deutschen Buch, dass sie quasi als Talisman immer bei sich trug. Sie hatte es in ihren Umhang versteckt gehabt während ihrer Gefangenschaft. Dort in der Finsternis konnte sie es zwar nicht lesen, aber es war auch eine Erinnerung an ihre Familie.

Nun nahm sie sich die Zeit es nicht nur durchzublättern, wie sie es in der Vergangenheit immer getan hatte, sondern aufmerksam zu lesen. Sie entdeckte darin interessante Dinge die ihr noch viel Spaß einbringen könnten...
 

An diesem schönen klaren Sommerabend, kehrte Satan schließlich mit einer Botschaft von Igor zurück, aber sie hatte sich noch immer nicht entschieden, was sie tun sollte.

Sie wusste nur, dass sie ihn nicht töten wollte, aber auch, dass sie ihn nicht verschonen durfte ohne ihr Leben zu gefährden.

Sie sah ihren Vogel traurig an, streichelte seinen Kopf und sagte zu ihm

„Mein kluger Satan... Du hast ihn gefunden, doch was soll ich jetzt tun?“

Dann nahm sie ihm den Brief ab und las folgende Zeilen
 

Liebste Selena,
 

ich habe Dich nicht vergessen.

Ich konnte mich nicht melden, da ich auf der Flucht vor Mächten bist, die Du Dir nicht vorstellen kannst oder solltest.
 

>Denkst du!< dachte sie verbittert und las weiter
 

Wenn Du mich wirklich treffen willst, so reise nach Norden und folge Deinem Satan, er wird mich auch ein zweites Mal finden...
 

In der Hoffnung das es Dir gut geht und mit tausend Küssen,
 

Dein Igor
 

„Er hat wirklich Angst, nicht wahr, mein Kleiner?“ sagte sie und ließ sich aufs Bett fallen. Satan klapperte nur leise mit dem Schnabel...
 

Kurze Zeit später brach sie auf. Sie bezahlte für das billige Zimmer und das schlechte Essen und ging ihrer Wege. Eigentlich wäre es ihre Art gewesen ihre Unschlüssigkeit und ihren Zorn an den Muggeln abzureagieren, die ihr vor den Zauberstab kamen. Aber diesmal nicht. Sie wollte auf keinen Fall Spuren hinterlassen. Der Dunkle Lord sollte nicht wissen wo sie sich befand...

Es war bereits Mitternacht, als das kleine Dorf außer Sichtweite war und sie sich zusammen mit ihrem Raben in die Lüfte erhob und gen Norden flog. Sie waren die ganze Nacht und den nächsten Tag unterwegs und immer wieder bekam sie Zweifel, was sie tun sollte. Satan blieb die ganze Zeit in ihrer Nähe und schien ihr zuzuhören...

Gegen Abend des nächsten Tages erreichten sie schließlich einen kleinen Wald im äußersten Norden Schottlands und Satan ließ sich auf einer kleinen leeren Lichtung in Richtung Erde gleiten. Selena folgte ihm, zog ihren Zauberstab und sah sich um. Aber da war nichts. Nur die Geräusche von entfernten Tieren und das Zwitschern der Waldvögel.

„Bist Du Dir sicher, dass wir hier richtig sind? Oder wolltest Du Dich nur ausruhen, Satan?“ fragte sie ihren Vogel. Der schaute sie nur aus seinen schwarzen Knopfaugen an und klackte ein paar Mal laut mit dem Schnabel.

„Satan? Bist Du das? Selena?“ hörte sie plötzlich die Stimme Igor Karkaroffs. Es klang als käme es von der Mitte der Lichtung und so schaute sie dorthin. Plötzlich lüftete sich vor Selenas Augen der Desillusionierungszauber und eine kleine, schäbig wirkende Hütte tauchte aus dem Nichts auf. Aus der Hütte trat der Mann, der ihr einst die Unschuld nahm -und den sie jetzt töten sollte...

„Selena!!!“ rief er und schritt auf sie zu. „Igor!!!“ sagte sie, lief ihm entgegen und fiel in seine ausgebreiteten Arme.

„Lass Dich anschauen. Groß bis Du geworden und noch schöner!“ sagte er, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten und er sie genau betrachtete. Sie schaute ihn nun auch etwas genauer an und dachte zynisch >das Kompliment kann ich leider nicht zurückgeben!< sagte jedoch nichts.

Er war merklich dünner geworden, als sie ihn in Erinnerung hatte. Die schwarzen Augen, die sonst immer so scharf und kalt geblickt hatten, was sie immer so sehr faszinierte, hatten jetzt einen gehetzten, ängstlichen Ausdruck. Seine Haare, die schon während ihrer Schulzeit immer grauer wurden, waren mittlerweile schlohweiß und hingen wirr und strähnig herab. Auch sein Spitzbart war nun lang und wirkte ungepflegt. Alles in allem sah Igor Karkaroff aus, wie ein Mann auf der Flucht. Ein ängstlicher, verfolgter Mann, der um sein Leben fürchtete.

Es versetzte Selena einen Stich ins Herz ihn so gebrochen und am Boden zu sehen.

„Komm doch herein, Selena! Du hast sicher eine lange Reise hinter Dir!“ sagte er breit lächelnd und wies sie in die Hütte. Es war ein schäbiges Gebäude, nur mit dem nötigsten eingerichtet. Sie sah ein schmales Bett, einen Tisch und ein kleines Bücherregal. Sie entdeckte auch einen gepackten Koffer, er war also jederzeit auf eine überstürzte Flucht vorbereitet...

„Erzähl, wie ist es Dir ergangen? Möchtest Du etwas trinken, etwas essen?“ fragte er nun im Inneren angekommen.

„Nur einen Kaffee, wenn Du hast, Igor.“ antwortete sie bescheiden. Hunger hatte sie ohnehin nicht.

„Selena und ihr Kaffee! Natürlich habe ich welchen für Dich!“

„Wie lange wohnst Du schon hier? Du hast geschrieben Du seiest auf der Flucht vor irgendwelchen Mächten...“ fragte sie, den magisch zubereiteten Kaffee entgegennehmend. Sie stellte sich unwissend, er sollte nichts ahnen...

„Oh, hier? Erst seit 2 Wochen... ich bleibe nie lange an ein und demselben Ort.“

„Und...ähm... wovor bist Du auf der Flucht? Ich meine... Igor! Du warst Schulleiter von der besten Schule für Magie der ganzen Welt! Du bist ein hervorragender Zauberer... Wovor hast Du solche Angst?“

Igor schwieg eine ganze Weile, ehe er antwortete

„Selena, weißt Du wer ich war, oder was ich war, bevor ich die Lehrerstelle in Durmstrang angenommen habe?“ Sie schüttelte stumm den Kopf und sah ihm tief in die Augen. Er krempelte seinen linken Ärmel auf und offenbarte ihr die brennendrote Tätowierung auf seinem Arm, die damals nie dort gewesen war, das Dunkle Mal. „Ich war ein Todesser, meine Schöne, ein Anhänger von Du-weißt-schon-wem! Ich habe ihm ewige Treue geschworen, dann wurde er aber vernichtet. Das Mal verschwand. Ich glaubte ihn tot und besiegt und habe meine Freiheit damit erkauft, als das Ministerium mich in der Falle hatte, dass ich die Namen anderer Gefolgsleute von ihm verraten habe. Letztes Jahr ist das verfluchte Mal wieder aufgetaucht und ich beschloss zu fliehen um seiner Strafe zu entgehen. Ich konnte nicht wieder zurück, ich hatte zu viele Todesser nach Askaban gebracht und das würde er nie verzeihen. Du glaubst nicht, wie grausam der Dunkle Lord sein kann...“

>Wenn Du wüsstest!< schoss es ihr durch den Kopf. Er muss ihren Gesichtsausdruck, den sie dabei machte anders gedeutet haben und fuhr fort

„Sei bitte nicht entsetzt! Es ist lange her und ich habe es seither auch hundertfach bereut.“

„Oh Igor! Glaubst Du ich verurteile Dich deshalb? Hättest Du dem Dunklen Lord damals nicht abgeschworen, so hätte ich nie das Glück gehabt, Dich kennen zu lernen! An Deiner Einstellung hat sich doch seither nichts geändert, auch wenn Du nicht mehr aktiv dafür kämpfst.“ sagte sie >und doch zerstört Dich diese Flucht...< setzte sie gedanklich hinzu.

„Naja, das spielt jetzt keine Rolle mehr. Nun bist Du ja hier! Sag, was führt Dich zu mir? Du hast geschrieben, Du müsstest dringend mit mir reden...“

„Ich...ich weiß nicht wo ich anfangen soll“ begann sie zögerlich zu sprechen „Ich habe letztes Jahr Anfang August jemanden kennen gelernt und Anfang Januar haben wir geheiratet.“ Igor riss groß die Augen auf und wirkte erschrocken über ihre Worte. „Tom, mein Mann war am Anfang sehr liebenswürdig zu mir, dann ist er immer grausamer geworden. Zuletzt, dass heißt bevor ich zu Dir aufbrach, hat er mich vergewaltigt um mich daran zu erinnern, wie mächtig er ist und ich nur seine Frau... Weißt Du, aus dieser Ehe käme ich nicht lebend heraus. Ich musste den Blutschwur ablegen und er würde mich auch auf jeden Fall finden und vernichten. Ich wollte Dich einfach sehen, um mich daran zu erinnern, wie schön es damals mit Dir war und das nicht alle Männer grausam sind...“

Eine Träne rann bei ihren Worten über ihre Wange und Igor nahm sie in seine Arme. Er sprach leise flüsternd tröstende Worte und erinnerte sich nun ebenfalls an die Zeit, zu der das Leben noch einfach und unbeschwert war.

Selena fühlte sich in seiner Umarmung endlich einmal wieder wohl und geborgen. So war es immer schon gewesen. Sie saßen zusammen auf dem schmalen Bett, das die einzigste Sitzgelegenheit im Raum war. Selena schaute irgendwann auf und entdeckte in seinem Blick die gleiche Zärtlichkeit und Liebe, die sie schon früher dort gesehen hatte.

„Ich habe Dich nie vergessen, meine Schöne! Leider hat das Leben uns auseinandergebracht und nun kehrst Du als die Frau eines Anderen zu mir zurück! Dennoch fühlst Du Dich noch genauso an, wie damals und ich wünschte, Du wärest immer noch mein...“ flüsterte er zärtlich, das Gesicht in ihren Haaren.

„Ich werde Zeit Deines Lebens Dir gehören, zumindest in der Erinnerung. Du hast mir damals gezeigt, was Liebe ist, zeige es mir heute Nacht noch einmal, auf dass meine Seele heilen kann...“ Damit schloss sie die Augen und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss sofort und mit einer Vorsicht und Zärtlichkeit, die Sie nicht mehr kannte, schliefen sie miteinander...

Danach lag Selena für den Rest der Nacht wach und lauschte auf das langsame, gleichmäßige Atmen des Mannes, den sie einst begehrt hatte.

Es war für sie nicht das Gleiche gewesen, wie einst. Es hatte sich irgendwie anders angefühlt. Sie begehrte diesen Mann nicht mehr... sondern einen Anderen. Lord Voldemort wurde ihr plötzlich mit einem kleinen Schreck bewusst. >Wage es mich zu betrügen und ich werde schlimmere Strafen für Dich finden< hatte er gesagt, > Nicht das Du noch auf die schmutzige Idee kommst, mich zu betrügen und mir dann vielleicht den Bastard eines anderen Mannes unterjubelst< hoffentlich bin ich nicht schwanger geworden! Durchfuhr es sie siedend heiß. Obwohl, sie kannte genug Methoden auch dieses Problem zu lösen...

Im trüben Licht der Morgendämmerung betrachtete sie nachdenklich Igors Gesicht. Er sah selbst im Schlaf abgespannt aus. Müde, ängstlich und zerstört. Eigentlich wäre der Tod für ihn eine Erlösung, überlegte Selena weiter. Aber er muss wissen warum...

Sie nahm ihren Zauberstab und flüsterte „Igor, mein Schöner! Wach auf!“ -Genau wie früher, dachte sie wehmütig, >wenn ich im Morgengrauen zurück in meinen Schlafsaal musste und er mich hinbrachte, so als hätte er mich irgendwo draußen erwischt... Es gab jedes Mal Nachsitzen... Für weitere gemeinsame Stunden...< Aber jetzt waren seine Stunden gezählt. Er erwachte und das Lächeln, dass sich bei ihrem Anblick auf seinen Lippen zeigte, gefror sofort beim Anblick des auf ihn gerichteten Zauberstabs.

„Was hast Du vor, Selena?“ fragte er erschrocken.

„Hör mir zu, Igor. Bitte. Da hast mich nicht gefragt, mit wem ich verheiratet bin, aber ich werde es Dir jetzt sagen. Der Dunkle Lord hat mich zu seiner Frau erwählt.“ Bei ihren Worten wurde Igor kreidebleich und entsetzt rief er

„NEIN! Das kann nicht sein! Nicht Du! Wieso ausgerechnet Du? Selena, meine Schöne?“

„Warum spielt keine Rolle. Auch ich habe Ihn enttäuscht und seine Strafen waren sehr grausam. Er kennt keine Gnade, nicht einmal bei mir. Aber am Allerwenigsten bei seinen Feinden und denen, die ihn verraten haben... Igor, es tut mir Leid, aber ich habe den Auftrag erhalten, Dich zu finden und zu töten... Sie es als Erlösung, mein Schöner... Deine sinnlose Flucht hat nun endlich ein Ende.“ mit diesen Worten richtete sie die Spitze ihres Zauberstabs auf sein Herz und flüsterte „Avada Kedavra!“ Igors Leiche bekam irgendwie ein resigniertes, zufriedenes Aussehen. Selena beugte sich über ihn, küsste die nun kälter werdenden Lippen ein letztes Mal und schloss ihm die Augen.

Dann stand sie auf und sagte traurig zu dem toten Körper, Tränen in den schönen, grünen Augen.

„Ich musste mich für ein Leben entscheiden. Für Deines oder meines. Ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen, Du hattest doch bereits kein Leben mehr. Verzeih mir, mein Schöner...“
 

Daraufhin wand sie sich zum Tisch, nahm ein Blatt Papier und den Kugelschreiber aus ihrem Umhang und schrieb 4 Wörter

Gefunden, getötet, wie weiter? S

Diesen Zettel überreichte sie Satan und schickte ihn fort zu ihrem Mann.

Als nächstes ging sie nach draußen, richtete ihren Zauberstab in die rosafarbenen Wolken des jungen Morgens und brannte das Dunkle Mal an den Himmel.

Dann disapparierte sie.



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