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Drei Generation, drei Epochen und 110 Abenteuer

So fern und doch so nah.
von

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Thema 001 : Zwischen den Welten (RZ)

In einer sternenklaren Nacht strahlte der Vollmond durch ein Fenster des obersten Stockwerks des Anwesens der ehrwürdigen Familie Black.

Wo die Strahlen des Himmelskörpers das Zimmer nicht erreichte, war es finster und kalt. Schatten tanzten zu ihrer Symphonie der Nacht, tollten umher und vertrieben das Licht.
 

Mit ihrer letzten Kraft, sandte die Mondgöttin Luna ihre Fühler aus und versuchte die einsame Gestalt, welche auf dem Himmelbett des Zimmers sich befand, zu ermutigen sich nicht ganz der Dunkelheit der Nacht hinzugeben. Würde diese einsame Person genau hinhören, würde sie wahrscheinlich das Flüstern der Götter hören, welche ihr zuriefen, dass selbst in der dunkelsten Stunde noch Licht zu erkennen war.
 

Im Augenblick hatte das Geschöpf jedoch kein Gehör dafür.

Normalerweise nahm Andromeda Black jede Veränderung, Reaktion und Ereignis welches in ihrer Umwelt geschah, wahr. Dies konnte heute Nacht allerdings nicht geschehen. Ausnahmsweise dachte Andra mal nur an sich. Andromeda Black war schon immer ein selbstloser Mensch, im Moment ging es jedoch nicht anders.
 

Ihre Welt wurde in Zwei gerissen, eine Kluft herrschte zwischen ihren Prinzipien und ihrer Zukunft. Schon als Kind hatte die junge Frau gemerkt, dass das Leben in der Familie Black nicht einfach sein würde. Hätte sie sich zwischen ihrer Familie und einer Anderen entscheiden können, wäre die kleine Andra wohl zu der fremden Familie gegangen. Heute war die Entscheidung allerdings schwieriger.
 

Nicht dass sie sehr viele Gefühle für ihre Eltern hegte, nicht mal etwas wie liebe, eher ein kleinen Funken Zugehörigkeit, aber ihre kleine Schwester lag ihr sehr am Herzen. Andromeda wollte und konnte die Jüngste der Familie nicht alleine in dieser herzlosen Sippe lassen. In ihrem Kopf malte sich ihre Fantasie schon zig Darstellungen aus, wie es ihrer kleinen Schwester ergehen könnte ohne sie. Zwar war Narzissa Black jetzt 15 Jahre alt und damit schon etwas erwachsen, doch für Andra wird sie immer ihre Kleine sein.
 

Es war aus ihrer Sicht stets ihre Aufgabe, Narzissa vor der Wut ihrer Eltern, den bösen Dingen zu beschützen und ihr Trost zu spenden, wenn etwas geschehen war, was sie nicht verhindern konnte. Gerne nahm Andra die Schläge für Zissa auf sich. Stellte sich Bella in den Weg, um ihrem Sonnenschein, so eine glückliche und friedliche Kindheit zu geben wie es jedem Kind zustand und sie es gerne gehabt hätte. Zwar hatte Andromeda auch eine ältere Schwester, diese kam jedoch vollkommen nach ihrer Mutter. Alles was Miss Black für richtig hielt, war es für Bellatrix auch. Mit ihren 5 Jahren hatte Andra noch gedacht, dass ihre große Schwester auf ihrer Seite stand, doch ein Ereignis belehrt sie des besseren.
 


 

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Es war keine Absicht von dem kleinen Mädchen gewesen, es war halt ein Missgeschick, dass die Vase, welche ihre Mutter so hegte und schätze, vom Podest gefallen war. Durch einen falschen Schritt, einer kleinen Sekunde Unachtsamkeit, Unbeschwertheit, geriet die Welt des Kindes ins Wanken. Veränderte sich für immer.
 

Vorher hatte sie nie geglaubt, dass ihre große Schwester wie ihre Eltern war. Bellatrix nahm jedoch die Erziehung genau so ernst wie ihre Mutter. Sie sah nie einen Fehler darin, denn als Erstgeborene kannte Bella es nicht anders.

So machte Andra ihrer großen Schwester manchmal deswegen keinen Vorwurf.

Nie hatte sie jemanden, der sie vor ihre Eltern schütze, für sie da war, sie in die Arme nahm, ihr zuhörte.

Doch obwohl auch Andra niemanden hatte, welchen sie lieben lernen konnte, wurde sie zu einer liebenden Schwester. Beschützte selbst noch heute ihr kleine Schwester.

Diesen Schutz hatte sich auch die 5 Jährige Andra damals von ihrer Schwester gewünscht, allerdings kam es anders.
 

Selbstverständlich hatte man das Klirren der zerbrochenen Vase wahrgenommen. Auch wenn es doch noch so leise war.

Jeder Fauxpas wurde sofort bemerkt im Hause Black. Eine Familie wie diese machte keine Fehler, weshalb diese Tat auch nicht überhört werden konnte.

Sogleich war ihre Mutter ins Wohnzimmer geeilt, suchte den Übeltäter, welcher das Vergehen begangen hatte, obwohl sie schon längst wusste, wer es war. Andra war schon immer ein Kind gewesen, welches regelrecht in Probleme hineinschlitterte, was keine große Herausforderung in dieser Familie darstellte. Bellatrix hatte früh gelernt nie auf eigene Faust was zu unternehmen, stets in der Nähe ihrer Mutter zu bleiben, denn so konnte man einfach kein Patzer begehen. Andra war hingegen etwas anders, und ist es heute noch. Ständig war sie auf Abenteuer aus, wollte was erleben, im Garten Schmetterlinge jagen, auch wenn ihre Mutter sie nachdem sie ihre Tochter erwischt hatte, bestrafte. Im Hause Black gab es kaum Spaß, doch Andra suchte sich in jeder freien Sekunde etwas, was nach vielleicht ein klein wenig vom Hauch der Aufregung rief.
 

Damals aber wollte sie nur ein Fenster öffnen, um den blauen Himmel betrachten zu können, wenn sie auf der Couch im Wohnzimmer lag, doch ein kleiner Windzug hatte dazu geführt, dass das Fenster weiter aufstieß, ein Buch vom Tisch am Fenster runter schlug und genau am Podest der Vase landete. Andra konnte nichts dagegen tun, außer zuzuschauen wie das Erbstück der Schwerkraft erlag. Panisch schaute sich das Mädchen um, suchte nach einem Ausweg, einer Lösung ihres Problems, fand jedoch keins, da sie nur wenige Augenblicke später die Schritte ihrer Mutter vernahm. Schuldbewusst, obwohl es ja eigentlich nicht wirklich ihre war, setze sich Andromeda auf und blickte mit traurigen Augen auf den Boden. Herausreden brachte nichts, das hatte auch sie früh gelernt. Als ihre Mutter den Missetäter erfasste, ging sie mit noch sanftmütigen Schritten auf ihre Tochter zu. Obwohl Miss Black jetzt vor Andra stand, wollte diese nicht ihr Blick erheben. Ihr Unterbewusstsein schrie ihr regelrecht entgegen dass dies ein noch viel größer Fehler wäre, doch das kleine Mädchen fürchtete sich einfach zu sehr davor, ihrer Mutter in die doch so kalten Augen zu blicken.
 

Heute wusste die Black Erbin warum die Augen ihrer Mutter immer so kalt waren, denn es stimmte wohl dass die Augen die Tür zur Seele wiederspiegelten, denn die Seele von Druella Black war eiskalt, verstümmelt und wahrscheinlich noch nicht mal vorhanden.
 

Die Dame des Hauses griff ihrer Tochter in die Haare und zerrte somit ihr Gesicht in ihren Blickfeld. Schmerz breitete sich aus, die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg. Dritter Fehler.

Eine Ohrfeige folgte als nächstes, erneuter Schmerz machte sich breit. Um ihre Schwäche zu verstecken biss sich das junge Mädchen auf ihre Unterlippe, dabei bemerkte sie noch nicht mal, dass diese nach ein paar Sekunden anfing zu bluten. Ihre Angst vor der Bestrafung war zu groß, um überhaupt noch etwas wahrzunehmen.

Während Andromeda in ihren Gedanken nach Hilfe schrie, bemerkte ihre Mutter, dass sie beobachtet wurde. Sofort wanderte ihr Blick Richtung Tür. Als ob nichts wäre, stand ihre älteste Tochter mitten im Rahmen und schaute sich desinteressiert dieses Schauspiel an. Es dauerte nicht lange bis sich ein Lächeln, welches eindeutig nicht mehr menschlich wirkte, sich auf dem Gesicht von Druella ausbreitete. Ihr war eine Bestrafung eingefallen. „Bellatrix, komm sofort her!“ Die Tonlage welche die Hausdame einschlug verlangte keinen Widerspruch. Obgleich es ihre Ältesten auch nie einfallen würde, ihrer Mutter nicht zu gehorchen. Immer noch mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck trat Bella zu ihrer Mutter und sah diese wartend an. Nicht eine Sekunde betrachte sie ihre hilflose kleine Schwester. „Was wünschen Sie, Mutter?“
 


 

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Ein kleiner Teil von Andra verfluchte heute noch Bellatrix für diese Frage, denn was darauf folgte, würde sie bestimmt ihr gesamtes Leben verfolgen.

Nach ihrer Bestrafung, glaubte das Kind das ihre Eltern ein Gespür dafür hatten, wenn etwas Fehlerhaftes geschah, weshalb Andromeda auch jetzt hier saß und nicht aus ihrer Misere herauskam.
 

Vor diesen Vorfall hätte Andra wahrscheinlich behauptet dass sie ihre große Schwester etwas wie Liebe entgegen brachte, doch seitdem bemitleidete sie Bella nur noch, dafür dass sie niemanden hatte.

Ihr Leben bestand darin auf das zu horchen, was ihre Mutter ihr befahl. Nicht mehr und nicht weniger. Dass Bellatrix mittlerweile jemand anders viel mehr Treue schwor, wusste bisher allerdings nur Andra und wohl auch die „Freunde“ von Bella.
 

Es war zum verrückt werden. Seufzend warf sich die junge Frau auf den Rücken und starte die Decke an. Allein kam sie nicht weiter. Natürlich könnte sie ihn fragen, er wüsste bestimmt eine weise Antwort darauf, doch ob sie auch neutral sein würde, bezweifelte Andra.
 

Ted Tonks liebte sie einfach zu sehr, um weiterhin einfach anzusehen wie sie in dieser Familie zugrunde ging, und würde sie, wenn er die Kraft dazu hätte, sofort von diesem verfluchten Ort wegholen. Er würde ihr das Licht zeigen, welches einen durch das Leben führen kann. Ihr zeigen, dass es nicht nur die Dunkelheit gab. In den wenigen Momenten, in denen Andromeda Black glücklich war, hatte sie entweder ihre kleine Schwester um sich, ihren Cousin Sirius oder ihn. Er schaffte es wirklich, jeder Miesere noch etwas Gutes abzuringen, ihr ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, auch wenn ihre Seele weinte.
 

Selbst jetzt, auch wenn er nicht bei ihr war, reicht schon ein Gedanke an ihn und Andra lächelte. Dieses verschwand sogleich wieder, als sie ein zartes und leises Klopfen an ihrer Tür vernahm. Augenblicklich setze sich die junge Hexe auf, versteckte ihr Glücksgefühl erneut hinter einer neutralen Maske, wie so oft in ihrem Leben. Als ob sie jemand erhört hatte, kam ein Zeichen zu ihr ins Zimmer. Abermals erschein ein sanftes Lächeln auf Andras Lippen.
 

Narzissa Black sah sich verstohlen im dunklen Zimmer um. Obwohl es mitten in der Nacht war, hatte sie gespürt dass etwas nicht stimme. Schon des Öfteren hatte die Jüngste der Blacks ein Gespür dafür, wenn Andromeda sie brauchte. Es kam zwar selten vor, weil es meistens anders herum war, aber Narzissa war froh, wenn sie auch etwas Liebe zurückgeben konnte. Zunächst fanden ihre Augen nicht das, was sie suchte, weshalb sie ins Zimmer hineintrat, die Tür vorsichtig schloss und leise fragte:
 

„Andra, bist du noch wach?“
 

Erst als der Mond wieder durch die Wolkendecke strahlte bekam sie eine Antwort. Narzissa erwidert das ihr entgegengebrachte Lächeln. Leise schlich sie zu ihrer Schwester und warf sich neben ihr aufs Bett. Als sie noch kleiner waren hatten die Beiden fast alle Nächte miteinander verbracht, nur um ein bisschen Wärme in diesen so kalten Haus zu verspüren. Stille breitet sich im Zimmer aus, während Zissa einfach nur die Hand von Andra nahm und ihre Finger mit ihren umschlang. Eine halbe Ewigkeit später fing Zissa an zu sprechen.
 

„Ich gebe dich frei“, war das einzige was über ihre Lippen kam.
 

Mit weit aufgerissen Augen blickte Andromeda ihren kleinen Sonnenschein an. Ohne auf ein weiteres Wort zu warten nahm sie ihre Schwester in die Arme und wollte diese nie wieder loslassen. Wie sehr doch Narzissa diese Wärme vermissen wird, konnte keiner der beiden im Moment erahnen. Nur leise kamen der Älteren die Worte über den Lippen:
 

„Seit wann weißt du es?“
 

Sorge machte sich in ihr breit und rief die Angst herbei. Wenn es jemand gemerkt hatte wussten ihre Eltern bestimmt auch bald Bescheid.
 

„Mach dir kein Gedanken. Nur ich weiß es. Für mich war es so offensichtlich, ich kenne dich zu gut. Die anderen würden es nie bemerken. Aber versprich mir eins, bevor du gehst, schreib mir regelmäßig.“
 

Mit ruhiger und leiser Stimme sprach Zissa weiter, während sie sich von ihrer Schwester löste.
 

„Du wirst mir fehlen, doch ich weiß ja, dass du mit ihm glücklicher sein wirst als du es hier jemals warst. Denk nicht zu oft daran was mit mir geschieht, ich bin doch fast schon erwachsen, und hey ich bin nicht so dumm wie es manchmal erscheint.“
 

Damit wischte die Kleinere der jungen Frau die Tränen fort, welche langsam ihrem Weg über dessen Gesicht bahnten. Andromedas Herz wiedersprach im Augenblick ihrem Verstand. Sie wollte unbedingt hier fort und mit ihrem geliebten Ted zusammen leben, aber sie wollte auch nicht ihre kleine Schwester im Stich lassen. Schließlich war es doch ihre Aufgabe für ihren Sonnenschein da zu sein.
 

Seufzend strich sie sich durch das Haar. Es war zum Verzweifeln. Andromeda glaubte, dass ihr Herz jeden Moment vor Kummer zerspringen würde. Narzissa´s Hand legte sich erneut auf Andras Gesicht. Mit einem ermutigenden Lächeln nickte sie ihr einfach nur zu, stand auf und ging zur Tür. Bevor Zissa diese jedoch öffnen konnte, flüsterte Andromeda Black:
 

„Falls irgendetwas passieren sollte, ich werde für dich da sein. Vergesse das nicht. Ich bin für dich da.“
 

Ihre Blicke traffen sich, offenbarten ihnen alle ihre Wärme und Liebe, welche sie füreinander hegten.
 


 

Dies sollten die letzten Worte für viele Jahre gewesen sein, welche die beiden jüngsten Black-Schwestern miteinander wechselten. In den finsteren Zeiten, wo der dunkle Lord durch die Lande zog, wagte es keiner von ihnen auch nur eine Zeile zu senden. Narzissa hatte sich mit ihrem Los abgefunden, wurde immer mehr zu einer Malfoy, wodurch sie lieben verlernte.
 

Doch das Schicksal sollte ihr bald offenbaren wie wichtig es doch war seinem Herzen zu folgen.
 

Fortsetzung folgt?!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Enyxis
2010-11-04T17:04:02+00:00 04.11.2010 18:04
BOMBASTISCH....
Es ist das erste ma bei den ganzen FFs die ich bis jez gelesen habe, dass ich diese wort verwende...
Und ich denke auch, dass das erste kapi das auf alle fälle verdient hat, denn eine FF die die vorherige Gen von HP, die HP-Gen und die Next Gen von HP beschreibt ist einfach nur ...EPISCH!
Von: abgemeldet
2010-06-24T09:21:36+00:00 24.06.2010 11:21
ERSTER!!! ♥

Oh, der OS war wirklich traumhaft schön!!! Es hat zwar weder was mit den Rumreibern noch mit der Next Generation zutun, aber es war wirklich total rührend!

Du hast Andromedas Zwispalt wirklich super beschrieben, ich konnte mich beim Lesen richtig hineinversetzen! Ihre Trauer, die Angst um die Schwester, das war alles so nah, dass ich beinahe ein paar Tränchen gedrückt hätte...

Die Rückblende in Andromedas Kindheit war wirklich frostig gut beschrieben, ich hab richtig Angst bekommen. Dass Bellatrix damals schon so ... kalt ... gewesen ist, wundert mich jedoch nicht. Für mich ist sie die einzige der Schwestern, die die Ansichten ihrer Familie und die des Dunklen Lords von anfang an FREIWILLIG nachging und ganz deren Meinung war.
Denn selbst Narzissa hat gelernt.

"Ich gebe dich frei." Das war wirklich ein bewegender Satz. Und obwohl Narzissa erst 15 Jahre alt ist, wirkt sie schon so unglaublich erwachsen und vernünftig.
Das Ende war schön, wenn auch sehr offen. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen! ♥

LiebeGrüße,
deine LynniE.


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