Wiedersehen
Viel Zeit ist vergangen seit unserem letzten Wiedersehen.
Ich sehe dich an.
Du bist so verändert.
Fast nichts mehr ist von deinem alten Ich geblieben.
Aus deinem Gesicht ist jedes Lächeln verschwunden.
Alles was ich sehe ist eine kalte Maske aus Eis.
Ich wünschte, ich wäre dir nie wieder begegnet,
denn diese Veränderung ist meine Schuld.
Meine Augen schmerzen vor ungeweinten Tränen,
doch sie bleiben trocken.
Gefühle zu zeigen habe ich wie so vieles verlernt.
Du bist nicht der einzigste der sich verändert hat.
Ein bitteres Lächeln tritt auf mein Gesicht.
Ich würde dir so gern sagen wie leid es mir tut.
Doch jedes Wort wäre für dich nur eine Beleidigung.
Ich war es der ging.
Ich war es der unser Versprechen brach.
Ich allein.
Doch den Preis für meine Feigheit bezahlten wir beide.
Dabei wäre es so leicht gewesen das Versprechen zu halten.
Ich habe all die Zeit nur an dich gedacht.
Jede Minute,
Jede Sekunde meines seins.
Warum bin ich damals nur ohne dich gegangen?
Noch einmal siehst du mich mit deinem kalten Blick an.
Für einen kurzen Moment weicht die Kälte aus seinem Blick.
Und ich sehe dein altes Ich wieder.
Es bricht mir das Herz.
Der Moment verflog so schnell wie er gekommen war.
Die kalte Maske kehrt zurück.
Danach drehst dich um und gingst.
Mit selbstbewusstem Schritt gehst du von mir fort,
ohne dich noch einmal umzudrehen.
Als wäre nichts geschehen.
Ich sage nichts wieder einmal.
So viele Worte blieben ungesagt
und bleiben für immer in mir verschlossen.
Das nur weil ich ein Feigling bin.
Und es bleibt mir nur die Frage:
„Was wäre wenn …?“
