end
„Du bist unvorsichtig.“
Sogleich erschauderte Takeru angenehm, ehe er niedergerissen wurde und Shinji sich regelrecht auf ihn fallen ließ.
„Au!“, zischte er leise und fühlte sich im Augenblick regelrecht geplättet von seinem Freund der es sich auf ihm einfach mal gemütlich machte.
„Bin ich so schwer?“, lachte er und sah Takeru mit großen Augen an, die ihn beinahe wahnsinnig gemacht hätten.
„Das nicht...“, keuchte er und hustete unterdrückt. „Aber du liegst sehr unvorteilhaft auf meinen Rippen.“
Shinji blinzelte und erhob sich schnell.
„Oh, entschuldige.“
Seufzend erhob sich Takeru wieder und setzte sich gerade auf sein Bett, ehe er Shinji ansah, der sich neben ihn legte und seinen Kopf auf Takerus Oberschenkel legte.
„Was machen wir nun eigentlich? In zwei Monaten sind Ferien und du hast noch immer nicht gesagt, ob du zurück nach Sapporu gehst“, meinte Shinji nach einer Weile zu ihm und sah Takeru abwartend in die Augen.
Tatsächlich war es bereits Februar und langsam aber sicher musste Takeru sich entscheiden. Obwohl er längst wusste, was er tun würde.
Sanft strich er seinem Freund durch die Haare.
„Würdest du es wollen, dass ich zurück gehe?“, fragte er, wenngleich ihm doch klar war, welche Antwort er von Shinji erhalten würde. Dieser grummelte und schnipste Takeru gespielt gegen die Stirn.
„Mit Sicherheit nicht und das weißt du?“, grummelte er und seufzte. Langsam griff er nach Takerus Hand und legte sie sich auf seine Wange. „Ich will nicht, dass du gehst.“
Takeru schmunzelte und lehnte sich hinab, um Shinji einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben.
„Ich gehe nicht zurück. Habe ich dir doch versprochen. Aber ich werde meine Mutter besuchen, sobald die Ferien anfangen. Dann ist sie auch endlich wieder in Japan.“
Shinji nickte verstehend und lächelte.
„Ich würde sie gern mal kennen lernen“, meinte er und sah Takeru erwartungsvoll an, doch diesem war längst klar, worauf das hinaus laufen sollte. Er lächelte und legte den Kopf etwas schräg.
„Wenn du willst kannst du mitkommen“, meinte er, worauf Shinji freudig grinste.
Langsam lehnte er sich gegen seine Wand und spürte wie Shinji sich an ihn schmiegte.
Dieses Jahr...es hatte ihn wahrlich geschafft. Dennoch war es schneller herumgegangen als Takeru es jemals erwartet hätte. Als er hier angekommen war, hatte er nicht erwartet, dass er und Shinji sich jemals so nahe stehen könnten.
Ganz zu schweigen, von Takerus Meinungswandel, der ihm noch immer irgendwie peinlich war. Auch, dass er zu seinem jetzigen Freund oft solche wirklich gemeinen Dinge gesagt hatte. Heute allerdings würde er sich nie wieder dazu verleiten lassen, diesen hübschen Jungen wütend oder traurig zu machen.
Masaki und sein Vater waren ihnen gegenüber wirklich viel aufgeschlossener, als beide es sich jemals erwartet hätten. Nicht nur, dass ihnen der Freiraum gewährt wurde zusammen hinzufahren wo auch immer sie wollten, es erhielten sogar oft genug ihre Ruhe.
Was aber nicht zuletzt daran lag, dass ihre Eltern wirklich oft arbeiteten und deshalb ohnehin oft unterwegs waren.
Erneut geriet Takeru tief ins Grübeln, seit Shinjis Ausraster bezüglich Ryo hatten sie diesen nur noch ganz selten zu Gesicht bekommen. Er schien sich aus Shinji absolut nichts mehr zu mehr zu machen. Was natürlich in Anbetracht der Umstände nicht verwunderlich war, doch Takeru müsste lügen wäre er über diese Tatsache nicht ebenso erfreut wie sein Freund.
Akemi für ihren Teil, hielt sch noch immer gern in Gegenwart der beiden Jungen auf und es musste wirklich nicht darüber spekuliert werden warum das wohl so war.
Leicht grinste Takeru.
Wahrlich, er und Shinji waren vielleicht wirklich ein Paar zum beobachten. Selbst wenn es ihm selbst oft genug peinlich war.
„Hey...“
Die Stimme seines Freundes holte ihn zurück in die Wirklichkeit. Während er diesen Anblickte und lächelte.
„Ich war in Gedanken, was hast du gesagt?“, fragte er, worauf Shinji seufzte.
„Ist nicht wichtig“, meinte er und kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, landete Takeru bereits auf dem Rücken und blickte seinen Freund verwirrt an.
„Was wird denn das jetzt?“
Welch naive Frage.
Takeru wusste es bereits und er war von dieser Idee gewiss nicht abgeneigt. Das verführerische Funkeln in Shinjis Augen tat sein übriges dafür, dass sich Takerus Finger beinahe von selbst unter das Hemd seines Liebsten flüchtete.
„Na, es scheint du wüsstest es ganz genau“, säuselte Shinjis feine Stimme, ehe er leise keuchte, als Takeru ihm zärtlich über den nackten Rücken kratzte.
„Heute bin ich oben“, zischte Takeru seinem Freund leise ins Ohr, der darauf nur lachte.
„Das warst du gestern schon“, erwiderte er und lächelte verspielt, worauf Takerus Finger beinahe von selbst tiefer rutschten und sich besitzergreifend auf Shinjis Hintern legten.
Sie waren gleichberechtigt, genauso wie es Shinji immer gewollt hatte und irgendwie fühlte Takeru sich wohl mit dem Gedanken.
„Na und“, hauchte er und legte seine Lippen auf die seines Freundes.
„Habt ihr alles?“
Takeru sah sich um und nickte seinem Vater dann zu. Dann griff er nach seiner Reisetasche folgte Shinji hinauf zum Gleis.
„Richtige deiner Mutter bitte Grüße von mir aus.“
Langsam nickte Takeru und sah seinen Vater an, der mit ihnen vor dem Zug stehen blieb.
„Mach ich“, meinte er und lächelte, ehe er sich von seinem Vater verabschiedete und zusammen mit Shinji den Zug betrat.
Müde lehnte er sich an das kühle Zugfenster und starrte nach draußen, beobachtete, wie Bäume und Sträucher - einer Wand aus grün gleich - an ihm vorbei rasten. Leicht zuckte er, als Shinjis Kopf auf seine Schulter fiel.
Sein Freund war eingeschlafen. Er schien die lange Fahrt nicht so wie Takeru verbringen zu können, stattdessen schlief er einfach ein und kümmerte sich um nichts.
Das passte zu ihm.
Takeru lächelte und legte seinen Arm um den zierlichen Körper des Schwarzhaarigen, ehe er erneut schweigend nach draußen blickte, ohne irgendetwas fokussieren zu können.
April...vor einem Jahr war er nach Kyoto gekommen. Vor einem Jahr hatte er Shinji kennen gelernt und nun, war es als hätte eben dieser sein Leben um hundertachtziggrad gedreht.
„Du bist schon wieder in Gedanken“, säuselte Shinjis leise Stimme an seinem Ohr.
„Du schläft gar nicht“, bemerkte Takeru und sah seinen Freund belustigt an, der schmunzelte.
„Nein. Aber wie soll ich schlafen, wenn du direkt neben mir sitzt?“
Leises Lachen erklang. Eine andere Antwort hätte er von Shinji auch nicht erwartet.
„Wir sind bald da“, meinte er leise und lächelte. Shinji nickte und setzte sich wieder gerade hin, um nach seinem Handy zu greifen.
„Bin gespannt wie es in Sapporu so ist, ich war da wirklich noch nie“, meinte er und klappte das Handy zu ohne wirklich etwas getan zu haben.
Takeru lachte.
„So etwas besonders ist es gar nicht“, gestand er.
„Takeru!“
Er horchte auf und sah in Richtung Rolltreppen, an denen seine Mutter winkend stand und ihn bereits erwartet hatte. Erst jetzt fiel Takeru richtig auf, dass er ihr von Shinji gar nicht erzählt hatte, sie würde bestimmt überrascht sein.
Mit schnellen Schritten und mit Shinji an der Hand kam er auf sie zu und umarmte sie sogleich. Ein Jahr war immerhin doch eine lange Zeit.
„Du hast dich kaum verändert“, lachte Takeru, worauf sie schmunzelte.
„Du dich hingegen ziemlich. Mittlerweile siebzehn Jahre und sogar ein Stück gewachsen bist du“, meinte sie lachend und sah dann an Takeru vorbei zu Shinji, der etwas hinter Takeru stand, als wolle er sich verstecken.
„Oh, wenn hast du dann mitgebracht?“, wollte sie wissen und lächelte den Schwarzhaarigen entgegen, der die Geste höfflich erwiderte.
„Oh, das ist Shinji“, stellte Takeru ihn vor, worauf seine Mutter lachte.
„Ah, du bist also Masakis Sohn“, fiel ihr auf, worauf Shinji nickte.
„Und...ehm...“, begann Takeru erneut leise und griff nach Shinjis Hand, ehe er sich zu seiner Mutter etwas nach vorn lehnte. „Er ist...seit über einem halben Jahr mein „Freund“.“
Kurz blinzelte sie und sah von ihrem Sohn zu Shinji und wieder zurück, ehe sie schmunzelte und dann anfing zu kichern.
„Na sieh mal einer an, Takeru. Das ich diesen Satz gerade von DIR irgendwann hören würde, hätte ich wirklich nicht gedacht“, lachte sie und stemmte ihre Hände in die Seiten.
Sogleich färbte sich Takerus Gesicht dunkler, was Shinji zum grinsen brachte.
„Mit der Reaktion hättest du rechnen müssen“, stichelte er und griff Takerus Hand etwas fester.
„Nun denn, dann wollen wir mal.“
Kaum ausgesprochen wurden Takeru und Shinji schon hier ihr aus dem Bahnhof gezogen.
Es gab Gabelungen im Leben, vor denen sollte man nicht allzu lange rasten.
Während Takerus Finger sich mit denen Shinjis verhakten, verloren sich auch die restlichen Bedenken. Er hatte nichts mehr zu befürchten.
ENDE
Vielen Dank!
Ich bedanke mich hiermit bei allen Leser, Kommentarschreibern und jenen die meine Geschichte auf ihre Favoritenliste gesetzt haben! Ich bin glücklich über soviel Unterstützung!
Diese Geschichte hat mich wirklich Arbeit gekostet und an sich bin ich mit dem Ergebnis weitestgehend zufrieden. Nicht völlig (xD), aber zu einem großen Teil!
Hoffe man sieht sich bei einer meiner anderen arbeiten mal wieder.