Zum Inhalt der Seite

Bleach

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 5
 

Sie rannte so schnell sie konnte, um als erste an der Stelle des Geschehens zu sein, doch dann, ganz plötzlich hielt sie inne. Durch ihren zwielichtigen Ausflug in die reale Welt, stand sie vermutlich noch immer unter Beobachtung und musste ihre nächsten Taten gut überlegt durchführen. Sie beschloss den Dingen vorerst ihren Lauf zu lassen und sich im Hintergrund zu halten, zumindest so lange, bis der Augenblick eintrat, den sie für geeignet hielt.

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihre Freunde so schnell hier eintreffen würden und außerdem war sie sich nicht im Klaren darüber gewesen, dass Ichigo so viele Anhänger hatte. Außer ihm waren vier weitere Eindringlinge erschienen, von denen einer Sayuris Bruder Uryū war. Die anderen jedoch, waren ihr völlig unbekannt. Noch nie war sie so ratlos gewesen, wie in diesem Moment, dabei hatte sie alles geplant gehabt, doch nun schien alles furchtbar kompliziert. Angestrengt suchte sie nach einer Lösung, wobei sie nicht bemerkte, wie Renji sich näherte. „Ich verstehe dich nicht.“ Erschrocken wirbelte sie herum und nahm sogleich ihre gewohnt ausdruckslose Mimik an. „Im einen Moment bist du total teilnahmslos und es ist dir scheinbar egal, dass Rukia hingerichtet wird und dann machst du so etwas. Sag mir, hast du diese Eindringlinge hier her geholt? Bist du für ihr Eindringen in die Soul Society verantwortlich?“ Sie antwortete ihm nicht und er wirkte enttäuscht. „Langsam glaube ich immer mehr, dass ich dich nie gekannt habe. Ich weiß im Grunde nichts über dich.“ Er wollte sich abwenden, doch Sayuri stellte sich ihm in den Weg. „Es ist nicht von Bedeutung wer ich bin. Das einzige was zählt ist, dass ich am heutigen Tage die zu Unrecht verurteilte Rukia Kuchiki vor der Hinrichtung bewahren werde. Es liegt an dir, ob du mir dabei helfen wirst oder dich gegen mich stellst. Über die Konsequenzen in beiden Fällen bist du dir sicher bewusst.“ Unfähig sich zu bewegen stand er da und fixierte ihre Augen, die auf eine Antwort warteten. „Wieso tust du das? Seit wann bedeutet Rukia dir so viel?“ „Du hast Recht. Sie bedeutet mir wirklich nicht sehr viel. Aber ich weiß, dass sie eine gute Freundin von dir ist und du ihren Tod sehr bedauern würdest. Außerdem weiß ich, dass sie Byakuya mehr bedeutet, als er zeigt.“ „Ist dir klar, dass wenn du wahr machst, was du vorhast… Byakuya würde dir das nie verzeihen.“ „Das weiß ich. Dennoch kann ich sie nicht einfach sterben lassen, denn das würde ihn ebenso treffen.“ „Du irrst dich. Er schätzt dich wirklich sehr. Du würdest ihn damit sehr enttäuschen.“ Sie sah zu ihren Füßen. „Was also soll ich tun? Soll ich sie sterben lassen, obwohl ich weiß, dass ich sie retten kann?“, fragte sie ihn und verschlug ihm damit die Sprache.

Sein Schweigen wurde durch die leisen Schritte Byakuyas unterbrochen, der hinter ihr auftauchte und nun stehen blieb. „Ich werde nicht zulassen, dass du die Ehre meiner Familie beschmutzt.“, meinte er und ehe Sayuri sich wehren konnte, fand sie sich gefesselt an eine Steinsäule wieder. „Sie ist deine Schwester!“, rief sie aufgebracht. „Das ist nicht von Bedeutung.“ „Lass sie frei, Byakuya.“, forderte Renji, doch Byakuya dachte nicht daran. „Ich kann mich nicht entsinnen, dir gestattet zu haben, mich bei meinem Vornamen zu nennen.“ Renji zog sein Zanpakutō und richtete es gegen seinen Hauptmann. „Bist du sicher, dass du diesen Kampf kämpfen willst?“, fragte Byakuya mit klarer Stimme und sah hinüber zu Sayuri, die einige Schritte entfernt versuchte sie aus seinem Kidō Bann zu lösen. „Renji, tu das nicht.“, meinte sie, doch er hörte nicht auf ihren Rat. „Du solltest auf sie hören. Du kannst nicht gewinnen.“ „Das werden wir ja sehen. Ich habe lange auf diesen Augenblick gewartet und nun ist er da.“ „Hör auf Renji! Verschwinde, solange du noch kannst!“ „Ich werde dich hier nicht einfach zurück lassen!“ Sayuri wusste, dass er von seinem Entschluss nicht mehr abzubringen war und als er zu ihr sah, erkannte sie die Aufregung, die ihn beherrschte. Sie nickte ihm zu und kaum einen Wimpernschlag später hatte er sein Bankai entfesselt. Sowohl Sayuri als auch Byakuya waren erstaunt, dass er diesen Status erreicht hatte, denn es war ihnen nicht bekannt gewesen. „Du beherrschst also das Bankai? Wie schön für dich. Also gut, wenn du unbedingt sterben möchtest, werde ich dir diesen letzten Gefallen gewähren.“ Er zog sein Zanpakutō und im Gegensatz zu Renji, der umschlungen von einer riesigen Schlange, die einst sein Schwert gewesen war, da stand, beschränkte sich Byakuya zunächst auf die Shikai Form seiner Waffe, die in tausende Kirschblüten zerstreute und Renji umhüllte. Anfangs gelang es ihm die kleinen Klingen abzuwehren und schließlich rief Byakuya sie zurück. „Du bist stärker geworden. Wie schade, dass du Sayuri damit heute das letzte Mal imponieren kannst.“ Sayuri blickte zu Byakuya hinüber und er fing ihren Blick ein. „Deinem Ausdruck zu urteilen, war dir nicht bewusst, was Renji für dich empfindet. Nun ist es ohnehin zu spät. Du solltest dich von ihr verabschieden.“, schlug Byakuya vor und als Sayuris und Renjis Blicke sich trafen erkannte sie Renjis Ende nahen. „Bankai.“, flüsterte Byakuya und sein Schwert versank im Boden. Kurz darauf stiegen zwei Reihen Klingen zu seinen Seiten aus diesem empor und lösten sich ebenfalls in Blütenblätter auf. Renji wusste, was ihn nun erwartete und wandte sich seinem eilig nahenden Schicksal zu. Die Blüten versperrten die Sicht auf Renji, doch Sayuri konnte hören wie sein versiegeltes Zanpakutō auf den Boden fiel und sein Körper folgte. Byakuya ließ die Kirschblüten verfliegen und gab die Sicht auf einen vollkommen mit Blut überströmten Renji frei. Sayuri riss die Augen auf, doch schaffte es sich zu beherrschen. „Sayuri…“, flüsterte Renji, der regungslos dalag. Sie sah auf den Boden und entfesselte ihr Reiatsu. Diesem Druck konnte Byakuyas Fesselung nicht standhalten und sie befreite sich.

Sie stand da und funkelte Byakuya an, während sie ihr Reiatsu immer weiter ansteigen ließ, bis Renji ihr schließlich Einhalt gebot, indem er an ihrem Kimono zog, wie Ichigo es damals bei Byakuya getan hatte. Sie beugte sich zu ihm hinab und spürte die beobachtenden Blicke Byakuyas. Sie drehte Renji auf den Rücken und legte seinen Kopf auf ihr Bein. „Entschuldige, Sayuri… Ich hätte…“ „Du darfst nicht sprechen.“ „Es grenzt beinahe schon an ein Wunder, dass du noch im Stande bist einen Laut von dir zu geben. Du solltest dich glücklich schätzen.“, meinte Byakuya, während er auf sie zukam. Sayuri hatte sich aufgerichtet und schulterte Renji, um ihn zur vierten Einheit zu bringen. „Du solltest weit weg laufen und nie wieder zurückkehren, Byakuya. Andernfalls wird mein Gesicht das letzte sein, das du erblicken wirst.“, meinte Sayuri und fixierte ihren Gegenüber. „Willst du mir etwa drohen? Ich weiß, dass du nicht gegen mich kämpfen kannst. Ich kenne dich.“ „Du hast mich niemals gekannt.“ Sie wandte sich ab und rannte hinfort, um Renjis Leben zu retten.

„Halte durch, Renji.“, flüsterte sie immer wieder und versuchte zu verhindern, dass er das Bewusstsein verlor. „Es tut mir Leid, dass ich dich in solch eine Situation gebracht habe. Es ist alles meine Schuld.“ Renji schmunzelte. „Ich werde sterben, nicht wahr?“ „Nicht wenn ich es verhindern kann.“ „Du musst lernen, dass du nicht jedem helfen kannst.“ „Aber ich kann es versuchen.“ Sein Reiatsu wurde schwächer und erlosch schließlich fast ganz. „Gleich sind wir da. Nur noch ein bisschen.“ „Halt an.“ „Was?!“ „Bleib stehen!“, rief er mit letzter Kraft und sie hielt tatsächlich inne. Er schaffte es von ihrer Schulter zu rutschen und sah zu ihr auf. Sie setzte sich neben ihn auf den Boden und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. „Alles was ich je wollte, war dich zu beschützen. Vermutlich brauchtest du meinen Schutz nie, das ist mir inzwischen klar, aber es gab mir das Gefühl in deinem Leben eine Rolle zu spielen.“ „Das tust du.“ Renji schüttelte den Kopf und Sayuri schwieg. Sie wusste, dass er nicht daran glaubte zu überleben und seine letzten Minuten mit ihr nicht verschwenden wollte. „Seit dem ich dich das erste Mal gesehen hatte, wollte ich dir sagen, wie unbeschreiblich schön du bist. Ich weiß, dass ich mit Byakuya nicht mithalten kann.“ „Was redest du denn da? Immerhin bin ich hier.“ Sie hatte Recht. Sie hätte ihn dort sterben lassen können, aber stattdessen war sie nun hier, bei ihm. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie sich ein Lächeln abzugewinnen, doch als sein Gesicht dem ihren plötzlich sehr viel näher gekommen war, wirkte sie ernst. Nun war er es der seine Augen schloss und sie küsste. Zu seiner Überraschung erwiderte sie den Kuss, doch plötzlich verließen ihn auch seine letzten Kräfte und er sank gen Boden. Sayuri betrachtete seinen leblosen Körper und Tränen der Trauer rollten über ihre Wangen. In diesem Moment vergaß sie die Hinrichtung Rukias, das Eintreffen Ichigos und sogar Byakuya, der den Rothaarigen, der nun tot vor ihr lag ermordet hatte. Schuldgefühle überfluteten sie und lähmten ihre Gedanken. Sie schaffte es nicht mehr ihre Tränen zurückzuhalten und über Renji gebeugt hörte sie plötzlich herannahende Schritte.

Sie blickte auf und erkannte ihren Bruder, der gemeinsam mit einem Mädchen mit orangefarbenen Haaren angelaufen kam. „Ach du meine Güte.“, schrie das Mädchen und hockte sich neben sie. Sayuri funkelte sie an und das Mädchen bekam Angst, doch Uryū beruhigte sie. „Sie verfügt über ungewöhnliche Fähigkeiten. Lass sie nur machen.“, beteuerte er und Sayuri vertraute ihm. Das Mädchen trug zwei Haarspangen, die sie nun berührte. Zwei feenartige Geschöpfe kamen zum Vorschein und bildeten eine Art Kraftfeld, das Renji einhüllte. „Was ist das?“, fragte Sayuri und fixierte Renjis Wunden, die sich allmählich wieder schlossen. „Sie haben regenerierende Fähigkeiten.“, erklärte das Mädchen und nach einiger Zeit flackerte das Licht des Kraftfeldes, bevor es verschwand und die Feen zurück zu Haarspangen wurden. Renji atmete wieder, doch sein Bewusstsein hatte er noch nicht wieder erlangt. Überwältigt vor Freude schloss sie das Mädchen in ihre Arme und half ihr sich aufzurichten. „Hab vielen Dank.“ Sie schulterte Renji erneut und wandte sich anschließend wieder den beiden zu. „Ich werde ihn zur Krankenstation bringen. Ihr solltet Ichigo aufsuchen. Ich werde dann zu euch stoßen.“, erklärte sie und verschwand ohne ein weiteres Wort.

Während ihr Bruder und das Mädchen weiter eilten, rannte Sayuri zur vierten Division, um Renji dort genesen zu lassen. Sie quartierten ihn in ein Zimmer und sie blieb einiger Augenblicke bei ihm. Schweigend wachte sie an seiner Seite und dieses Mal waren es Glücksgefühle, die ihre Gedanken durcheinanderwarfen. Sie strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wusste, dass es so nie mehr sein würde. Sie lockerte ihren Griff, der seine Hand umschloss und verließ das Zimmer. Draußen erkannte sie den hohen Turm, in dem Rukia gerade saß, als sie Schritte hörte. „Sayuri!“, rief Ichigo, der nun neben ihr stand. Diese zerrte ihn augenblicklich in eine Seitengasse und presste ihn gegen die Wand. „Bist du noch bei Sinnen? Hier einfach herumzustolzieren, ohne jegliche Tarnung?“ „Ich werde einfach jeden k.o. schlagen, der sich mir in den Weg stellt.“ „Wie kannst du nur denken, dass du dazu in der Lage bist? Hier gibt es Shinigamis, die stärker sind, als du es dir in deinen kühnsten Träumen vorstellen könntest.“, bläute sie ihm ein, doch er zeigte sich keineswegs verständig. Plötzlich landete ein Höllenschmetterling auf ihrer Schulter und verkündete den Beginn einer kurzfristig einberufenen Versammlung. Sie ließ Ichigo los und vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war. „Siehst du den hohen Turm dort hinten? Darin sitzt Rukia und wartet auf ihre Hinrichtung. Diese wird dort drüben stattfinden auf dem Felsen, auf dem das Sōkyoku steht. Am besten versteckst du dich in dem Wald, der sich dahinter befindet. Dann musst du nur noch auf einen passenden Augenblick warten. Pass auf, dass du von niemandem gesehen wirst. Wir sehen uns dort.“ Mit diesem Worten verabschiedete sie sich von ihm und machte sich auf den Weg zu der Versammlung, von der sie zuvor erfahren hatte.

Dort angekommen wurde sie bereits von Byakuya und einigen anderen Hauptmännern, die sie finster musterten, erwartet. Der Generalkommandant traf kurze Zeit nach ihr ein und nahm seinen gewohnten Platz ein. „Die Eindringlinge sind als gefährlich einzustufen, weshalb nun die Kommandanten der Gotei 13 mit ihrer Eliminierung beauftragt werden. Es ist im Interesse von uns allen diesen Auftrag möglichst schnell durchzuführen. Des Weiteren wird die Hinrichtung der Angeklagten Rukia Kuchiki vorverlegt. Die Spanne bis dorthin wird auf 24 Stunden beschränkt.“ Sayuris Augen weiteten sich und sie sah hinüber zu Byakuya, der keinerlei Reaktionen zeigte. Sie sah auf den Tisch vor ihrem Platz und fragte sich, wie sie reagieren würde, wenn sie an seiner Stelle wäre. „Weshalb?“, fragte sie und erntete damit schockierte Blicke der anderen. „Wie war das?“, wollte der Generalkommandant verdutzt wissen, denn er war es nicht gewohnt, dass man seine Anweisungen in Frage stellte. Langsam wandte Sayuri ihm ihren Blick zu und wiederholte ihre Frage. „Wir befinden uns zurzeit in einer Ausnahmesituation und Euch fällt nichts Besseres ein, als Rukias Hinrichtung vorzuverlegen?“ „Kommandant Ishida, zügelt Eure Zunge.“ Inzwischen war sie aufgestanden und Byakuya hatte seinen Blick abgewandt. „Wie kannst du einfach tatenlos zusehen, wie der Tod deiner Schwester näher rückt? Wie kannst du dort sitzen und nicht einmal eine Miene verziehen? Und wieso kannst du mich nicht einmal mehr ansehen, wo du doch weißt, dass ich Recht habe?“ Schrie sie nun fast an Byakuya gewandt, woraufhin dieser seinen Blick erhob. „Ich kenne meine Pflichten und die Opfer, die damit verbunden sind.“ „Schwachsinn! Das einzige was dich hindert etwas dagegen zu sagen, ist dein Stolz, den du endlich lernen solltest zu kontrollieren.“ Nun war auch er aufgestanden und seine Stimme war nun lauter. „Du bist eine Schande für alle Shinigami. Ihr solltet nun gehen, Kommandant Ishida.“ Sayuri war sprachlos. Einige Sekunden blieb sie unverändert stehen, doch dann wandte sie sich ab und verließ schweigend den Raum. „Eines jedoch solltest du noch wissen, Byakuya. Der einzige Grund, weshalb ich hier bin, weshalb ich Kommandantin wurde und weshalb ich so bin wie ich bin, bist du, denn du warst immer der einzige, dem ich vertraute und zu dem ich aufblickte. Ich wollte immer so sein wie du, doch nun frage ich mich: Wieso?“ Sie ließ ihren Blick abschweifen und schloss die Tür hinter sich.

Die Zeit war knapp und so machte sie sich umgehend auf die Suche nach Ichigo, um ihn über das zu informieren, was sie soeben erfahren hatte. Wohlwissend, dass die anderen ihn so leichter aufspüren konnten, hatte sie ihm nicht beigebracht, wie man sein Reiatsu verstecken konnte, weshalb es ihr nun sehr leicht fiel ihn zu finden. Er war bereits auf dem Felsen angekommen, den sie ihm gezeigt hatte und auch seine Freunde waren bei ihm. „Wir haben nicht viel Zeit, deshalb werde ich gleich zur Sache kommen. Die Hinrichtung Rukias wurde vorverlegt.“, berichtete sie während sie nach Luft rang. „Wie viel Zeit haben wir?“, fragte Ichigo und versuchte dabei die Nervosität, die in ihm aufstieg, zu überspielen. „24 Stunden.“ Die anderen zuckten zusammen, doch Ichigo hatte seinen Körper unter Kontrolle. „Wie ist dein Plan?“, fragte er nach einigen Augenblicken, doch Sayuri hatte sich umgewandt, denn sie glaubte etwas gehört zu haben. „Versteckt euch und kommt nicht raus, egal was passiert.“, befahl sie kühl und ohne einen der Eindringlinge anzusehen. Tatsächlich hatte sie Recht gehabt, denn wenige Zeit später hörte sie erneut etwas und legte eine Hand um den Griff ihres Zanpakutōs. Sie umschloss es fester und ihre Knöchel färbten sich weiß, als sie in das Gesicht Byakuyas blickte, der nun vor ihr stand. „Wie kannst du es wagen mich so sehr zu demütigen?“, wollte er wissen und wirkte wütend, was Sayuri verwunderte, da sie bisher keine Emotionen von ihm gewöhnt war. „Du beschuldigst mich der Grund für dein Verhalten zu sein? Hättest du nur einen Funken Pflichtgefühl in dir würdest du es nicht einmal wagen mich anzusehen, geschweige denn so über mich zu sprechen.“ „Ist es denn das, was du willst?“ Er stutzte. „Willst du, dass ich vor Ehrfurcht erzittere, wenn ich nur deinen Namen höre? Ist es diese Art von Umgang, die du gutheißt?“ Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, doch sein Blick wich dem ihren immer wieder aus. „Schuldgefühle wegen Renji? Keine Sorge es geht ihm gut. Ich konnte ihn rechtzeitig zur Krankenstation bringen, doch damit ist dein Name noch nicht reingewaschen.“ „Was soll das, Sayuri? Willst du wirklich darüber mit mir sprechen. Wir sind allein hier. Wieso tötest du mich nicht, ich weiß, dass du dazu fähig bist.“ „Seltsam, als wir uns das letzte Mal sahen, warst du noch der festen Überzeugung, dass ich niemals gegen dich kämpfen könnte.“ „Es hat sich einiges verändert.“ „Nein, du hast dich verändert. Du greifst deinen Leutnant an und tötest ihn fast? Wieso?“ Er zog sein Zanpakutō. „Es ist schön, nicht wahr?“ „Ich kenne Senbonzakura.“ „Ja, vermutlich kennst du mein Schwert besser, als sonst jemand, dennoch erkenne ich die Bewunderung in deinen Augen, wenn du es erblickst.“ Er umfasste den Griff fester und richtete es auf sie. „Wenn du mich besiegst, gebe ich dir eine Antwort auf die Frage, die du mir gestellt hast.“ Sayuri wirkte verwirrt, doch Byakuya hielt dies nicht ab auf sie zuzukommen. „Ich habe die Eindringlinge bemerkt. Sie stehen dort drüben, nicht wahr? Wenn du dich also weigern solltest gegen mich anzutreten, werde ich jeden von ihnen töten und deinen Bruder, werde ich ganz langsam die Kräfte entziehen, bis er schließlich um seinen Tod betteln wird. Gnädig wie ich bin werde ich ihm diesen gewähren und du wirst nichts dagegen tun können.“ Heimtückisch schmunzelte er und Sayuri zog ihr Schwert. „Du solltest den Mund nicht zu voll nehmen, Byakuya. Du weißt nicht, worauf du dich einlässt.“ Ihre Klingen trafen sich und Funken sprühten, bevor sie wieder auseinander sprangen und eine erneute Attacke starteten. Ichigo und seine Freunde beobachteten das Ganze aus sicherer Entfernung und waren beeindruckt, über welche Kräfte Sayuri verfügte.

Im Gegensatz zu Renji, der sofort in die Vollen gestiegen war, ging Sayuri die Sache anders an. Sie blockte Byakuya zwar ab, doch ging nicht über in die Offensive. „Was ist los mit dir? Du brauchst dich nicht zurückzuhalten.“, provozierte er, doch sie sprang nicht darauf an. „Ich habe weder Zeit noch Lust weiter hier zu verweilen, also werde ich dem hier nun ein Ende setzen.“, meinte Byakuya und ehe Sayuri es sich versah, hatte er sein Bankai entfesselt. Die rosafarbenen Kirschblüten kamen auf sie zu und spiegelten sich in ihren Augen, als sie sie schließlich umhüllten und die Sicht auf sie versperrten. Er war sich seiner Sache sicher, doch mit dem was nun kam, hatte er nicht gerechnet. Auch Sayuri entfesselte ihr Bankai, wodurch eine pechschwarze Säule gen Himmel auffuhr, die nach wenigen Sekunden mitsamt aller Kirschblüten verschwunden war. Sie stand da, ohne einen einzigen Kratzer und fixierte ihren Gegenüber. „Was war das?“, fragte dieser verblüfft und konnte den Blick nicht mehr von ihr abwenden. Sayuri schmunzelte. „Das war mein Bankai. Obwohl es noch nicht vollends ausgereift ist, ist es dennoch sehr mächtig, nicht wahr?“ „Wohin sind die Blüten verschwunden?“ „Ich weiß es nicht.“ Einige Augenblicke verharrten sie schweigend, bevor sie ihren Kampf fortsetzten und Sayuri die Oberhand gewann. Sie erzielte einige Treffer, doch auch an ihrem Körper klafften inzwischen Wunden. Es dauerte seine Zeit, bis Sayuri bemerkte, dass Byakuya zurückwich und sie ihre Chance erblickte und ergriff. Das Blut, das aus seiner Wunde spritzte befleckte ihren Kimono und er ließ sein Zanpakutō sinken. Seine Beine hielten ihn nicht mehr und so ging er zu Boden. Sayuri beobachtete, wie er fiel und wie er schließlich dalag. Sie spürte das Mitleid, das in ihr aufstieg und nachdem sie ihr Schwert versiegelt zurück an ihren Gürtel gesteckt hatte, beugte sie sich zu ihm hinab. „Ich habe dich besiegt. Nun beantworte meine Frage.“, forderte sie und in ihrem Blick lagen Vorwürfe. „Als ich dich das erste Mal traf, fragtest du mich, was mir der Schal bedeute, den ich um meinen Hals trage. Damals konnte ich dir keine Antwort geben, doch nun kann ich das. Es ist ein Erbstück meiner Familie, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Als ich ihn entgegen nahm, schwor ich mir ihm demjenigen zu geben, dem es gelingen würde mich zu besiegen. Nun ist es dir gelungen, also möchte ich, dass du ihn nimmst.“ Er begann den Schal abzuwickeln und ihn schließlich Sayuri umzuhängen. Als er ihren Hals einige Male umschlungen hatte, packte er beide Enden des Stoffes und zog sie zu sich hinunter. „Du willst wissen, warum ich Renji töten wollte, aber es am Ende doch nicht konnte?“ Sie nickte. „Ich weiß, dass Renji etwas für dich empfindet und dass auch du ihn magst. Ich wollte ihn töten, damit er mir nicht mehr im Weg steht, denn du bist der einzige Mensch, der mir etwas bedeutet. Ich wusste allerdings, dass du mir seinen Tod niemals verzeihen würdest und so entschied ich mich dazu…“ Er brach ab. Seine Kräfte verließen ihn. Sein Griff um den Schal lockerte sich und er verlor das Bewusstsein.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2010-04-20T18:11:28+00:00 20.04.2010 20:11
Klasse kapi!^^
Bin schon auf das nächste kapi gespannt.


Zurück