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Bleach

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Kapitel 1
 

Wenn ein Mensch stirbt, begibt sich die Seele auf eine Reise. Sie wandelt als Plus durch die Welt, mit der Hoffnung auf Erlösung durch einen Shinigami, auch Todesgott genannt. Wenn diese Erlösung nicht eintritt, verwandeln sich die Seelen in Hollows, die verfolgt von den Shinigamis auf der Suche nach anderen Geistern durch das Land ziehen. Sobald ein Shinigami einen Hollow exekutiert hat, steigt die ursprüngliche Seele in die Soul Society auf und sucht dort nach Frieden, bis sie schließlich wiedergeboren wird. Einige der Seelen begeben sich in die Shinigami Akademie, um dort selbst zu diesen ausgebildet zu werden. Allerdings gelingt die vollständige Ausbildung nicht jedem und die anschließende Beförderung in die 13 Schutztrupps wird nur den Besten gewährt. Sayuri war eine der Besten und kämpfte in der 12. Einheit, als Leutnant für die Soul Society. Die 12. Einheit war spezialisiert auf das Erforschen und Entwickeln von verschiedensten Gerätschaften, die den Shinigamis bei der Erfüllung ihrer Aufträge helfen sollten. Außerdem war Sayuri das jüngste Mitglied der Gotei 13 und einer der stärksten Shinigamis der Soul Society.
 

Die ersten Sonnenstrahlen des Morgens fielen durch das Fenster auf Sayuris Gesicht und malten Muster darauf. Sie begann zu schmunzeln, schlug die Augen auf und schob die Decke ans Ende ihres Bettes. Sie hinterließ ihr Bett wie jeden Morhen ordentlich, zog sich ihren Kimono an und begab sich nach draußen. Dort sammelten sich an diesem herrlichen Morgen immer mehr Shinigamis an und machten sich allmählich auf den Weg zum Versammlungsraum, da Shigekuni Yamamoto-Genryūsai, der General-Kommandant, eine Konferenz aller Leutnants und Kommandanten einberufen hatte. Allerdings war noch etwas Zeit, bis Sayuri dort erscheinen musste und so begab sie sich zu dem Zimmer ihres Hauptmanns. Mayuri Kurotsuchi, ihr Kommandant, saß auf einem Kissen vor einem kleinen Tisch in seinem Zimmer und schrieb etwas auf ein Blatt Papier, wahrscheinlich Notizen bezüglich eines neuen Experimentes. Sayuri klopfte an und wartete auf eine Antwort.

„Komm nur herein, Ishida-san.“, sagte er in dem von ihm gewohnten gelangweilten Tonfall.

Sayuri betrat sein Zimmer und kniete sich vor ihm auf den Boden.

„Kurotsuchi-sama, die Versammlung beginnt in wenigen Augenblicken. Wir sollten uns auf den Weg machen.“, schlug sie vor.

Er schrieb ungerührt weiter, doch nach einigen Augenblicken unbehaglichen Schweigens stand er auf.

„In Ordnung. Gehen wir.“, meinte er knapp.

Sayuri richtete sich auf und folgte ihrem Kommandanten durch die Tür nach draußen in einen der vielen bepflanzten Innenhöfe.
 

Im Versammlungsraum angekommen setzten sich die Shinigamis an einen großen Tisch in der Mitte des Raumes und warteten auf Genryūsai, der immer als letztes eintraf, damit ihm die Begrüßung zuteil wurde, die er verdiente. Am Kopf des Tisches war der Platz von Genryūsai, dem Kommandant des 1. Schutztrupps. Daneben saß sein Leutnant Chōjirō Sasakibe, der fast alle Angelegenheiten seines Hauptmannes regelte. An den anderen Seiten des Tisches saßen der Reihe nach die anderen Kommandanten mit ihren jeweiligen Leutnants. Sayuri und Mayuri saßen gegenüber von Ichimaru Gin, dem Hauptmann der 3. Einheit und seinem Vizekommandanten Kira Izuru. Als Genryūsai und Sasakibe schließlich dazu stießen, wagten die Shinigamis nicht zu atmen und warteten auf den Beginn des Treffens. Sayuri beobachtete, wie alle anderen, Genryūsai, der sich zu seinem Platz begab und sich setzte.

„Nun gut. Ich habe diese Versammlung einberufen, weil eine Shinigami aus unseren Rängen gegen das oberste Gesetz verstoßen und einem Menschen ihre Kräfte übertragen hat.“, begann er und sah in die Runde.

„Ihr Name ist Rukia Kuchiki. Sie hält sich momentan in der realen Welt in einer Stadt namens Karakura Town auf. Hauptmann Kuchiki und Leutnant Abarai, ihr werdet dorthin gehen und sie zurückholen. Je schneller, desto besser.“

Byakuya Kuchiki war der Hauptmann der 6. Einheit und außerdem der Bruder von Rukia. Doch er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt und nahm den Auftrag an, obwohl er wusste, was sie zu erwarten hatte, wenn sie zurück in die Soul Society kam. Sein Leutnant Renji Abarai jedoch, kannte Rukia schon bevor er zum Shinigami ausgebildet worden war und hatte immer versucht sie zu beschützen. Es fiel ihm schwer dieser Aufgabe nachzukommen, doch er hatte keine andere Wahl, denn er hatte nicht die Macht etwas dagegen zu tun.
 

Der Unterschied zwischen Leutnants und Kommandanten lag darin, dass sich die Leutnants weitaus öfter von ihren Gefühlen leiten ließen. Natürlich gab es auch hier Ausnahmen. Sowohl Sayuri, die sich Byakuya als Vorbild genommen hatte und somit vollkommen ihrer Pflicht als Shinigami hingab, als auch Sasakibe hatten sich noch nie von etwas anderem leiten lassen, als ihren Pflichten.
 

Nachdem die Versammlung beendet war, bereiteten sich Byakuya und Renji auf ihren Ausflug in die reale Welt vor. Byakuya befand sich in seinem Zimmer und hatte gerade sein Zanpakutō an seinem Gürtel befestigt, als er bemerkte, dass Sayuri in der Tür stand. Er drehte sich schweigend zu ihr um und fixierte sie kühl.

„Entschuldigt bitte die Störung, Hauptmann Kuchiki. Es geht um Eure Schwester. Bevor Ihr in die reale Welt aufbrecht, hätte ich gerne gewusst, was Rukia-san erwartet, sobald Ihr sie zurück gebracht habt.“, begann Sayuri unsicher und wartete auf eine Antwort.

„Wenn Ihr ehrlich seid, kennt Ihr die Antwort darauf bereits.“, meinte Byakuya, während Renji den Raum betrat, um gemeinsam mit ihm aufzubrechen.

„Kommandant, das Tor in die reale Welt steht für uns bereit.“, sagte er knapp und folgte Byakuya nach draußen, als dieser inne hielt und sich nach Sayuri umsah, die allerdings schon wieder verschwunden war, bevor er seinen Weg fortsetzte.
 

Während sich Renji und Byakuya auf den Weg in die reale Welt machten, suchte Sayuri ihren besten Freund Yasuo Isamu auf, da dieser sie um ein spezielles Training für ihn gebeten hatte. Sie trafen sich etwas außerhalb von Seireitei, dem Gebiet der Soul Society, in dem die Shinigamis lebten, auf einer großen Fläche, wo sie ungestört üben konnten. Meistens unterrichtete sie ihn in verschiedenen Kidō-Sprüchen, doch auch mit dem Zanpakutō war er bereits sicherer geworden.

„Leutnant Ishida, schön Euch zu sehen.“, begrüßte er aufgeregt und verbeugte sich vor ihr.

Sie nickte kaum merklich und begann das Training, wenn auch heute etwas weniger konzentriert, als Yasuo es sonst von ihr kannte.
 

Derweil standen Renji und Byakuya vor einem für sie errichteten Tor zur realen Welt. Zwei weitere Shinigamis standen jeweils an einer Seite des Tores und öffneten es nun. Renji und Byakuya traten darauf zu und verschwanden im hellen Licht, welches den Innenraum komplett ausfüllte und sie nun umhüllte.
 

Einige Zeit später hatte Sayuri das Training abgeschlossen und machte sich auf den Weg ins Labor, in dem sie auf ihren Kommandanten hoffte. Sie stand nun vor der Tür, die ins Labor führte und klopfte an.

„Komm herein, Ishida-san.“, hörte sie ihn rufen und trat ein.

Sie ging auf ihren Hauptmann zu, der umringt von technischen Geräten saß und auf einen Bildschirm vor ihm starrte.

„Wann sollte ich es erfahren?“, fragte er vorwurfsvoll, woraufhin sie ihn verwirrt ansah.

„Ich weiß nicht,…“

„Es gibt keinen Grund mich zu belügen! Ich weiß es. Ich habe dein Zanpakutō untersucht und es weißt eindeutig daraufhin, dass es den Bankai-Status erreicht hat.“

Noch immer gab sie ihm keine Antwort darauf und funkelte ihn nunmehr an. Er sah sie eindringlich an und versuchte sich zu beherrschen.

„Wie lange beherrschst du es schon?“

„Seit einigen Monaten bereits.“

„Ist es stark?“

Seine Augen funkelten vor Erregung. Sie hob ihren Kopf und blickte in seine Augen.

„Etwas stimmt nicht damit. Ich weiß nicht weiter, es scheint, als fehle noch ein Stück bis zur Vollendung.“ Ein Grinsen huschte über sein Gesicht und er wandte sich wieder dem Bildschirm vor sich zu.

„Ich werde dir helfen, es zu erforschen und es zu stärken. Ihr wart ein guter Leutnant, Ishida-san. Allerdings denke ich, dass Ihr als Kommandant weitaus effizienter für uns sein könntet.“

Er schwärmte bereits davon, doch Sayuri schwieg.

„Ihr könnt gehen, Ishida-san.“, sagte Kurotsuchi beiläufig und Sayuri verschwand.
 

Draußen stolperte sie dem Kommandanten der 10. Einheit, Tōshirō Hitsugaya, in die Arme. Er war es gewesen, der sie trotz ihrer Wolfsgestalt, die sie nach ihrer Überführung in die Soul Society angenommen hatte, bei sich aufgenommen und sich um sie gekümmert hatte. Im Grunde genommen waren sie sich sehr ähnlich gewesen, denn sowohl Sayuri als auch Hitsugaya wurden von anderen ihrer ausgefallenen Augen- und Haarfarbe wegen abgestoßen. Seit ihrem ersten Treffen war eine Verbindung zwischen ihnen entstanden, die auch jetzt noch immer existierte.

„Hitsugaya-kun… Entschuldigt, ich war in Gedanken…“, stammelte sie verwirrt.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er skeptisch, doch sie schien ihm nicht zuzuhören.

„Ja… Ja, natürlich. Entschuldigt bitte…“

Ebenso schnell, wie sie gekommen war, verschwand sie nun auch wieder und ließ Hitsugaya misstrauisch zurück.
 

Währenddessen lief Momo Hinamori, die Vizekommandantin der 5. Einheit, zu dem Zimmer ihres Kommandanten Sōsuke Aizen und blieb vor der Tür stehen. Sie klopfte mehrfach an, doch bekam keine Antwort. Schließlich begab sie sich auf die Suche nach ihm und fand ihn.

„Ahhhhhhh!!“

Ihr Schrei schallte durch ganz Seireitei und jeder, der in hörte, hielt inne.

„Das war Hinamoris Stimme!“, stellte Tōshirō schockiert fest und rannte sofort in die Richtung, aus der er den Aufschrei vermutete.

Ebenso begaben sich Sayuri, Ichimaru und Kira dorthin, um nachzusehen, was passiert war. Doch als sie dort angekommen waren blieben sie alle wie angewurzelt stehen und starrten an die ihnen gegenüberliegende Außenwand eines hohen Gebäudes, an der Aizen mit seinem Zanpakutō festgenagelt worden war. Hinamori kniete auf dem Boden und hatte ihr Gesicht in den Händen verborgen, doch als sie Ichimaru hinter sich spürte, stand sie auf und drehte sich zu ihm um.

„Du… DU hast ihn getötet!“, rief sie zornig, während sie ihr Zanpakutō zog und auf ihn zu rannte.

Kira stellte sich ihr jedoch in den Weg und blockte sie ab.

„Geh mir aus dem Weg, Kira-kun!“, forderte sie eindringlich, doch Kira rührte sich nicht von der Stelle.

„Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Hauptmann angreifst.“

Sayuri hatte ihren Blick inzwischen auch von Aizen gewandt und blickte zu ihnen hinüber.

„Er hat Aizen getötet!“

Tränen liefen Momo über die Wangen und voller Wut wendete sie einen Kidō-Spruch auf Kira an, der diesen zu Boden gehen ließ. Das war Hinamoris Stärke und kaum ein Shinigami außer den Kommandanten konnte ihre Kidō-Angriffe abblocken. Doch womit sie nicht gerechnet hatte, war Sayuri, die nun zwischen ihr und Ichimaru, der ebenfalls überrascht schien, stand.

„Was soll das? Geh beiseite!“, schrie sie Sayuri an, doch diese war nicht so einfach zu überwältigen wie Kira. Plötzlich tauchte Hitsugaya auf und erkannte die Situation sofort.

„Hinamori-san!“, rief er aufgeregt und sie blickte zu ihm hinüber.

Er sah sie finster an und sie ließ schließlich ihr Zanpakutō sinken. Auch Sayuri steckte ihr Schwert weg und widmete sich dann Kira. Hinter Hitsugaya tauchten einige weitere Shinigamis auf, die zu Hinamori liefen und sie auf seinen Befehl hin wegschleppten. Kira stand derweil wieder aufrecht, doch da er noch etwas wackelte stützte Sayuri ihn. Ichimaru, der derweil wieder seinen gewöhnlich, unheimlichen Gesichtsausdruck angenommen hatte, kam auf sie zu und grinste.

„Gute Arbeit, Ishida-san.“, sagte Kira leise und erblickte seinen Hauptmann, der nun vor ihm stand.

„Bring ihn am besten zu den Baracken der 4. Einheit, damit sie ihn sich ansehen.“, meinte Ichimaru und sah zu Sayuri hinüber.

Diese nickte und begab sich mit Kira auf den Weg dorthin. Ichimaru sah ihnen nach und wandte sich nach einiger Zeit Hitsugaya zu, der Aizen stumm anstarrte.

„Holt ihn da runter!“, befahl Hitsugaya den anderen Shinigamis, die sich sofort an die Arbeit machten. Er drehte sich zu Ichimaru um und funkelte ihn böse an.

„Was hat das hier zu bedeuten?“, fragte er mehr zu sich selbst, als zu Ichimaru, der ihm keine Antwort gab und davon ging.
 

Während Hinamori in eine Zelle gesperrt wurde, waren Sayuri und Kira bei der 4. Einheit angekommen und Kira war inzwischen wieder sicherer auf seinen Beinen geworden.

„Vielen Dank, Ishida-san.“, sagte er zum Abschied, doch Sayuri wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und versuchte die Bilder zu verarbeiten, die sie gerade aufgenommen hatte.
 

Einige Zeit verging und inzwischen würden vermutlich alle Shinigamis über den Tod des Kommandanten Bescheid wissen, doch gesehen hatten ihn die Wenigsten. Aizen war immer ein guter Hauptmann gewesen, was die Trauer um ihn erhöhte. Allerdings schien Ichimaru nicht sehr betrübt, als er auf Sayuri stieß, die schweigend in den Himmel blickte.

„Tragisch.“, kommentierte er den Verlust von Aizen, doch wirklich glauben konnte sie ihm nicht.

„Ich kannte ihn kaum. Ich werde ihn nicht vermissen.“, erklärte sie und sah ihn an.

„Wieso hast du dich zwischen mich und Hinamori gestellt? Du hättest verletzt werden können.“

„Es war meine Pflicht.“

„Du wirst Hauptmann Kuchiki wirklich immer ähnlicher. Vielleicht solltest du in ebenso eine hohe Position befördert werden, wie er. Ich denke du bist soweit.“, meinte er und Sayuris Gesichtsausdruck wirkte wie versteinert.

„Bye bye, Ishida-san.“

Er wank ihr im Gehen zu, bevor er um eine Ecke bog und aus ihrem Blickfeld verschwand. Sayuri stand noch eine Weile da und begab sich schließlich schweigend auf ihr Zimmer.
 

Es war bereits dunkel, als Renji und Byakuya in Karakura Town, der Stadt in der Rukia positioniert war, ankamen. Gerade schloss sich hinter ihnen das Tor und sie sahen sich um. Straßenlaternen erleuchteten die Straße vor ihnen, die sie entlanggingen. Dank des Forschungs- und Entwicklungsteams bekam jeder Shinigami, der in die reale Welt ging, ein kleines Telefon, das ihm Menschen mit Reiatsu und Hollows anzeigte. So sollte es ihnen ein Leichtes sein Rukia zu finden. Renji zog das Telefon aus seinem Kimono und klappte es auf. Ein leuchtend grüner Punkt bewegte sich durch die Straßen der Stadt.

„Sie ist ganz in der Nähe.“, meinte er und sah hinüber zu Byakuya.

Dieser nickte und sprang gefolgt von Renji hoch in die Luft, wo er einen besseren Überblick hatte. Nach nur wenigen Augenblicken entdeckten sie ein Mädchen in einem blauen Kleid, das durch die Straßen lief. Renji grinste heimtückisch und wollte vor ihr auf den Boden springen, doch Byakuya hielt ihn zurück. Ein Stück weiter landeten sie auf zwei Laternen und warteten auf Rukia, die jeden Moment kommen musste. Und tatsächlich erschien sie wenige Meter unter ihnen die Straße entlang gelaufen und murmelte vor sich hin. „Vielleicht habe ich mich schon zu lange hier aufgehalten.“

„JAAA!“, rief Renji und sie blieb wie angewurzelt stehen.

„Da liegst du ganz richtig.“, fuhr er fort und landete vor ihr.

Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an und stammelte: „Ren… Renji Abarai?“

„Wir wurden geschickt, um den Menschen, der dir deine Kräfte gestohlen hat zu töten und dich zurück in die Soul Society zu holen.“, erklärte er und zog sein Zanpakutō.

Erst jetzt bemerkte sie, dass noch jemand anwesend war. Langsam drehte sie sich um und erblickte Byakuya.

„Byakuya… Bruder…“

Renji schlug mit seinem Zanpakutō in ihre Richtung, doch sie konnte schnell genug zur Seite springen.

„Du hast ein Schwerverbrechen begangen und wirst dafür deine Strafe bekommen. Nun sag mir den Namen des Menschen.“

Rukia antwortete ihm nicht und funkelte ihn dunkel an.

„Ich hoffe, du weißt, dass du meinem Angriff nicht ausgewichen bist, weil du es konntest, sondern weil ich dich ließ. Der nächste TRIFFT!“, schrie Renji, doch er wurde von einem Lichtpfeil von hinten überrascht und musste ausweichen.

Blitzschnell drehte er sich um und sah einen Jungen, etwa 19 Jahre alt, der mit einer Plastiktüte in der einen und einem Bogen aus Licht und Reiatsu in der anderen Hand nur wenige Meter entfernt stand.

„Zwei bewaffnete Männer gegen eine unbewaffnete Frau… Kein schöner Anblick. So was kann ich auf den Tod nicht ausstehen.“

Er rückte seine Brille zurecht, wodurch sich das Licht seines Bogens in den Gläsern spiegelte.

„WER bist du?“

Renji schien wirklich sauer, das merkte auch der Junge, doch er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Ich bin nur ein Klassenkamerad… Jemand der Shinigamis hasst.“, erklärte er und sah Renji kühl an. „Ishida…“, flüsterte Rukia, als der Junge auf sie zutrat.

Renji starrte den Jungen misstrauisch an.

„Ishida? Ist das dein Name?“

Der Junge nickte und Renji begann zu grinsen.

„Das ist ja wirklich ein seltsamer Zufall. Ich meine, wie viele Familien mit dem Namen >Ishida< wird es in dieser Stadt schon geben, hm?“

Ishida wurde misstrauisch.

„Wir sind die einzige.“

„Die einzige… Das ist ja wirklich sehr interessant. Dann müsste dir der Name >Sayuri Ishida< ja bekannt vorkommen, oder?“

Entsetzt riss er dir Augen auf und ließ die Tüte fallen. Renji allerdings belustigte die Situation, doch er wandte sich wieder Rukia zu.

„Also, Rukia…“

„Woher kennst du ihren Namen?“

Er hatte seinen Bogen gespannt und zielte damit auf Renji, der sich widerwillig noch einmal umdrehte.

„Ich weiß nicht, wie das hier ist, aber bei uns kennt man die Namen der Stärksten. Und glaub mir, zu denen gehört sie schon lange. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich…“

Er schoss den Pfeil ab und streifte Renji am Arm.

„Das war sehr dumm von dir.“

Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er sprang auf Ishida zu, der versuchte ihn mit mehreren Pfeilen zu verwunden, doch vergebens. Renji war einfach zu schnell und ehe er begriff, was geschah, lag er auch schon verwundet am Boden und erblickte Renji, der über ihm stand. Dieser ging nun genervt zurück zu Rukia und Byakuya und konnte endlich fort fahren, dachte er. Doch auf dem Weg dorthin begann der Boden unter ihm plötzlich zu beben und Risse entstanden unter seinen Füßen.

„Was zum…“, fluchte er und wurde erneut von einem Jungen überrascht, doch dieser übertraf den ersten haushoch.

Der Junge trug einen schwarzen Kimono und auch sonst glich sein Outfit dem eines Shinigamis. Außerdem besaß er ein Zanpakutō, welches allerdings viel größer und breiter war, als Renjis. Dieser stand nur wenige Schritte von ihm entfernt und beobachtete jede Bewegung, die der Junge machte.

„Wer bist du…?“, fragte Renji erschrocken, während der Junge sich auf seinem Schwert abstützte.

„Ichigo Kurosaki! Merke dir meinen Namen gut. Es ist der Name dessen, der dich besiegen wird. Nett, dich kennen zu lernen!“, antwortete der Junge selbstsicher und packte sein Zanpakutō auf seine Schulter. „Welcher Kompanie gehörst du an?“

„Kompanie…? Ich gehöre keiner Kompanie an. Ich kämpfe nur um meine Freunde zu beschützen.“

Renjis Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück, denn dieser Ichigo würde keine große Bedrohung für ihn darstellen.

„Na dann. Zeig mal, was du so drauf hast.“, forderte Renji und Ichigo ging in Angriffsstellung.

„Ichigo… Wieso bist du hergekommen…“, fragte Rukia mit einem enttäuschten Ausdruck in ihren Augen. „Warte! Jetzt weiß ich wer du bist! Du bist der Mensch, der Rukia ihre Kräfte gestohlen hat.“, rief Renji und stürzte sich auf Ichigo, der seinen Schwerthieb gekonnt abblockte.

„Und, was willst du jetzt tun?“, wollte Ichigo wissen.

„DICH TÖTEN!!“, schrie Renji aufgeregt und startete einen erneuten Angriff.

„Ichigo… Kurosaki…“, wiederholte Byakuya murmelnd und beobachtete das Geschehen aus der Ferne.

„Na los!!“, rief Renji und wurde erneut von Ichigo abgeblockt.

Renji sprang auf Ichigos Zanpakutō, wodurch dieser ins Stolpern kam. Ein schneller Hieb von Renji und eine Wunde klaffte an Ichigos Schulter.

„Er ist schnell… Verflucht…“, dachte Ichigo und sank auf die Knie.

Renji landete gekonnt vor ihm und ließ sein Zanpakutō auf seiner Schulter ruhen.

„Das wars! Du stirbst.“, behauptete er schmunzelnd.

„Rukia erhält ihre Kräfte zurück, kommt mit uns in die Soul Society und wird dort sterben.“

Ichigo sah erschrocken zu Rukia hinüber, die betrübt auf den Boden sah.

„Wie überaus dumm von dir! Dabei hatte sie sich extra ohne dich aus dem Staub gemacht, damit du in diese ganze Sache nicht mit hinein gezogen wirst. Aber was machst du? Du rennst ihr nach und wirst nun hier sterben. Du kleiner Verlegenheits-Shinigami könntest uns richtigen Shinigamis nicht einmal eine kleine Schramme zuführen…“

Er wurde von Ichigo, dessen Zanpakutō ihn an der Schulter traf, unterbrochen und war schockiert. „Entschuldige, du warst zwar noch nicht ganz fertig mit deiner Rede, aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Wie war das noch gleich mit nicht einmal eine kleine Schramme zuführen?“, fragte er spöttisch, während Renji sich einen Blutstropfen von der Wange schnippte.

„Jetzt bist du fällig.“

„Werd nicht übermütig, Renji.“, warnte Byakuya kühl und sah in seine Richtung.

„Was denn?! Sehen Sie ihn sich doch an. Ganz gleich, wie groß sein Zanpakutō auch sein mag, er kann es nicht einmal richtig kontrollieren. Hey! Wie ist der Name deines Zanpakutōs?“, fragte er an Ichigo gewandt, doch dieser konnte ihm keine Antwort geben.

„Name? Es hat keinen. Gebt ihr euren Schwertern etwa Namen?“

Ichigo konnte das nicht ganz glauben und fand die Idee seinem Schwert einen Namen zu geben unnötig. „Also doch! Du bist nicht mal in der Lage dein Zanpakutō nach seinem Namen zu fragen. Um mir im Kampf ebenbürtig zu sein, bist du noch 2000 Jahre zu früh dran!!“, schrie Renji und sprang auf.

„Brüll, Zabimaru!“

Er fuhr mit seiner Hand über die Klinge seines Schwerts, die sich veränderte. Sie wurde um einiges breites und bestand nun aus einzelnen Segmenten, die vom Griff bis zu Spitze ansteigend an Größe zunahmen. Am Ende befand sich eine Art Widerhaken, mit dem Renji seinen Gegner schwer verletzen konnte. Ichigo starrte auf das Zanpakutō seines Gegners und konnte seinen Blick nicht mehr abwenden. Renji traf ihn an der unverletzten Schulter und zog sein Schwert zurück.

„Das ist dein Ende, Ichigo! Renji Abarai hat dich besiegt!“

Immer noch in der Luft schwebend ließ Renji die Segmente seines Schwertes wieder zusammenfahren und beobachtete Ichigo, der erneut auf die Knie ging.

„Dies ist der Ort, an dem du sterben wirst!“, behauptete er voller Euphorie, während Ichigo seinen Kopf sinken ließ und Byakuya seinen Blick auf ihn lenkte.

Renji sprang auf den Boden vor Ichigo und holte aus, um ihn mit dem letzten Schlag zu töten, als Rukia an seinen Arm sprang und ihn daran hinderte.

„Lauf weg, Ichigo! Ich bitte dich, wenn du noch laufen kannst, dann renn weg!!“, schrie sie überwältigt von Angst und Aufregung.

Und tatsächlich nahm Ichigo seine Kräfte zusammen und griff nach seinem Zanpakutō, das er auf die Straßen hatte fallen lassen.

„Ja! Schon besser. So stirbst du wenigstens im Kampf.“, meinte Renji grinsend, doch verwundert, dass er sich noch bewegen konnte, war er schon.

„Ichigo! Flieh! Flieh endlich, Ichi…“

Doch Ichigo hatte nicht vor die Flucht zu ergreifen. Plötzlich bebte die Luft vor Reiatsu und das kleine Bändchen, das am Griff von Ichigos Zanpakutō hing wurde in der Luft zerfetzt. Nun begann Byakuya sich für ihn zu interessieren und auch Renji wusste nicht, wie ihm geschah. Ichigo war plötzlich stärker, schneller und scheinbar auch geschickter geworden. Mühelos schnitt er Renji im Sprung in die Schulter und startete bereits einen neuen Angriff.

„Was…“

Renji hatte keine Zeit den Satz zu vollenden, denn Ichigo stand bereits wieder vor ihm und holte erneut aus. Ihre Klingen trafen sich und Ichigo schleuderte Renji rücklings auf den Boden. Schnell fing er sich ab und starrte seinen Gegner, der wie ausgewechselt schien an.

„Was, dieser spirituelle Druck kommt von IHM? Woher nimmt er plötzlich diese Kraft?“

„Hey, was ist? Du bist auf einmal so langsam geworden!“, grinste Ichigo und sprang voller Energie auf ihn zu. „Bringen wir’s zu Ende. Ich habe gewonnen! Game over!!“

Renji sah bereits sein Ende nahen, doch plötzlich erblickte er Byakuya. Nur eine Sekunde und dann war die Klinge von Ichigos Zanpakutō verschwunden. Ichigo starrte erschrocken auf seinen Griff und sah dann hinüber zu Byakuya, der einige Schritte entfernt stand und seine Klinge in der Hand hielt.

„Was war das?! Er steht viel zu weit weg, um das gewesen zu sein!“

Bevor Ichigo reagieren konnte, stand Byakuya hinter ihm und hatte ihn zwei Mal mit seinem Zanpakutō durchstochen, das nun bereits wieder an seinem Gürtel hing.

„Was war das? Von wo kam es? Hat es mich erwischt?“

„Du bist langsam. Selbst wenn du zu Boden gehst.“, sagte Byakuya teilnahmslos, als Rukia schrie. „BYAKUYA!!!“

Entsetzt starrte sie ihren Bruder an, der sich nicht von der Stelle rührte. Auch Renji stand wie angewurzelt da und beobachtete seinen Kommandanten. Selbst er hatte die Schritte Byakuyas nicht verfolgen können. Ichigo lag regungslos auf dem Boden und um ihn herum breitete sich eine große Blutlache aus. Doch bei Bewusstsein war er noch.

„Was ist, Renji?“, fragte Byakuya beiläufig und drehte seinen Kopf zu ihm.

„Ich hätte das sicher auch allein hinbekommen. Sie hätten nicht eingreifen müssen.“

„Das war nicht der Grund. Selbst ich roste ein, wenn ich immer nur zusehe.“, meinte Byakuya, als erneut seine Schwester seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

„Ichigo…“

Sie rannte auf ihn zu, doch Renji fing sie ab und presste sie an einen Laternenpfahl.

„La… Lass mich los Renji!“, befahl sie und Tränen verschleierten ihren Blick.

„Was redest du denn da?! Sieh doch hin! Der Junge ist tot! Willst du wegen einem Toten dein Vergehen noch vergrößern?! Allein wenn du zu ihm rennst, verlängert das deine Strafe um 20 Jahre!“

„Und wenn schon!! Er ist nur meinetwegen in diese Angelegenheit verwickelt worden. Es ist MEINE Schuld, dass er starb!! Was ist schlimm daran, zu ihm zu laufen, wenn er für etwas, das ICH getan habe, gestorben ist?!“

Renji sah sie entsetzt an, doch er ließ nicht los.

„Bist du wirklich gewillt, zu ihm zu laufen? Ich verstehe… Er sieht ihm sehr ähnlich…“, bemerkte Byakuya.

Doch Ichigo war noch lange nicht tot. Er griff nach dem Saum des Kimonos von Byakuya und grinste ihm ins Gesicht.

„Ich? Tot…? Und wem sehe ich ähnlich…?“, flüsterte Ichigo geschwächt, aber lebend.

„Lass los, Junge.“, forderte Byakuya, doch Ichigo dachte gar nicht daran.

„Weißt du, ich verstehe dich so schlecht, wenn du in die andere Richtung sprichst.“

„Er kann sich immer noch bewegen? Unglaublich! Wie viel Lebensenergie der Junge hat.“, dachte Renji, während er das Geschehen beobachtete.

„Es scheint, als bräuchtest du diesen Arm nicht mehr.“, stellte Byakuya fest, doch Rukia hatte sich derweil befreit und rannte auf ihren Freund zu.

Sie trat mit voller Kraft gegen seine Hand, die sich von dem Kimono löste und auf der Straße liegen blieb. Sowohl Renji und Byakuya als auch Ichigo waren über ihre Tat erstaunt und sahen sie an.

„Wie kannst du es wagen Hand an die Tracht meines Bruders zu legen?! Erkenne deine Grenzen, Menschenkind!“, rief sie vollkommen kühl und wandte sich von Ichigo ab.

„Gehen wir, Bruder. Dieser Flegel verdient unsere Aufmerksamkeit nicht länger. Lasst uns zur Soul Society zurückkehren.“

Ichigo starrte sie fassungslos an und erlangte schließlich seine Stimme wieder.

„Warte! Was tust du denn da?“

Renji trat ihm auf die Schulter, wodurch er verstummte.

„Du willst dich wohl einfach nicht deinem Schicksal hingeben, was? Hör auf dich zu sträuben und stirb endlich.“, forderte er, doch Ichigo dachte gar nicht daran.

„Es ist nicht nötig, deine Klinge an diesem Menschen zu beschmutzen. Er wird ohnehin sterben, wenn wir ihn hier liegen lassen. Gehen wir, Bruder.“, wiederholte Rukia und entfernte sich einige Schritte.

„Soll das ein Witz sein… Rukia?! Hey, sieh mich an!“

Ichigo wollte nicht glauben, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. „Bleib, wo du bist!! Wenn du dich auch nur einen Schritt von dort wegbewegst oder versuchen solltest mir zu folgen, werde ich dir das nie verzeihen, Ichigo.“

Erneut traten Tränen in ihre Augen und Ichigo starrte sie entsetzt an.

„Renji, öffne das Tor.“, befahl Byakuya.

„Ja.“, bestätigte dieser und erhob sein Zanpakutō, woraufhin eine große Tür vor ihnen erschien und sich öffnete.

Ein helles Licht drang aus ihrem Inneren, in dem Rukia, ihr Bruder und Renji schließlich verschwanden. Ichigo jedoch blieb zurück auf der Straße. Es hatte angefangen zu regnen und die Blutlache, in der er lag breitete sich weiter aus, doch Rettung nahte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2009-11-18T23:57:20+00:00 19.11.2009 00:57
Klasse Anfang!^^


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