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Ravens and Kings

von

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Hey ich bin wieder da, mit einer neuen Geschichte im Schlepptau!

Nein, ich bin nicht verrückt. Dieses verrückte Plotbunny hat mich einfach nicht in Ruhe gelassen!!!
 

Puuuh...

Egal, ENJOY
 


 

Es regnete als er sich endlich aus der Gasse schleppen konnte. Dunkle schwere Wolken hatten den Himmel zugezogen und es regnete unerlässlich auf ihn herab. Blut lief ihm ins Auge und er wischte es ungeduldig weg. Eine Hand um den Bauch schlingend, stützte er sich an einer Hauswand ab und stolperte weiter.
 

Er grinste ein wenig. *Wenigstens lebe ich noch.* dachte er. Seine Entscheidung von den KINGS auszutreten war nicht so gut aufgenommen worden. Niemand stieg bei ihnen aus. Sie waren eine der größten Gangs im ganzen Gebiet. Nur eine Gang war ihnen ebenbürtig. Die RAVENS. Und genau dahin wollte er. Die Gang zu wechseln war ein unausgesprochenes Tabu unter allen Mitgliedern, aber davon wollte Johnny nichts wissen.
 

Er tat was ihm gefiel und wenn er wollte würde er die Gang wechseln! Was er jetzt auch tun würde, wenn ihm nicht so schwindlig wäre und die Sicht nicht immer nebliger würde. *Fuck!* fluchte er gedanklich, *ich kann hier nicht einfach umkippen! Ich werd noch Fischfutter!*
 

Er kniff die Augen fest zusammen und holte tief Luft. Dann atmete er langsam wieder aus. Er konnte seine angeknacksten Rippen spüren, und nicht auf eine angenehme Art und Weise. Die unzähligen blauen Flecke und Wunden, aus denen noch immer Blut quoll, waren Zeugnis seiner vergangenen Torturen der letzten Tage.
 

Aber er hatte es geschafft! Er war weg aus deren Territorium und auf neutralem Grund. *Gott sei Dank* Aber selbst auf neutralem Grund war es nicht ratsam ungeschützt herum zu laufen und einen bewusstlosen Jungen, würden die leider nicht ins nächste Krankenhaus fahren.
 

Nein, die würden viel eher unbeschreibliche Sachen mit ihm anstellen, ihn ausrauben oder aber ganz einfach verkaufen. Also, nein lieber noch ein Stückchen weiter leiden, als sich seinen Schmerzen zu ergeben.
 

Er stapfte weiter, langsam aber zielstrebig. Seine Mama hatte ihm immer gesagt, das er wie ein Hund mit seinem Knochen wäre, wenn er sich ein Ziel gesetzt hatte. Niemals loslassen, immer stur seinen Weg gehen.
 

Er lächelte als er an seine Mutter dachte. Sie war eine starke Frau, die ihn ebenso stark erzogen hatte. Eine Frau mit Moral und Prinzipien, selbst in einer Welt wie ihren.

Sie war nicht begeistert gewesen, als er sich den KINGS angeschlossen hatte. Er erinnerte sich an die Tracht Prügel, die er an diesem Tag bekommen hatte.
 

Aber er hatte sich nicht beirren lassen, und war ein vollständiges Mitglied der KINGS geworden. Er war einer gewesen, der bei den Überfällen dabei gewesen war und hatte auch immer seinen Anteil bekommen. Von dem er Dreiviertel seiner Mutter geschickt hatte.
 

Seine Mutter war unwillig gewesen, aber hatte dann doch eingesehen das das Geld für seine kleine Schwester notwendig war.
 

Er keuchte, als er sich anscheinend falsch bewegte, da seine Rippen einen entschieden unangenehmen Schmerz durch seinen Körper jagten. *Bald… bald bin ich da* spornte er sich selber an.
 

Er war durchnässt bis auf die Knochen, und seine Klamotten klebten an seinem Körper, auch an den Wunden und rieben sie schmerzhaft auf. Selbst seine Sneakers waren durchnässt und seine Socken. Jedes Mal wenn er auftrat, machten seine Schuhe ein schmatzendes Geräusch.
 

Seine Haare hingen platt auf seinem Kopf und er konnte kaum noch etwas anderes spüren, als die Kälte die in seine Jacke schlich und ihn zittern ließ. Oder war es sein Fieber?
 

Er klapperte mit den Zähnen und wischte abermals mit seiner Hand über die Stirn um das Blut wegzuwischen, dass schon wieder drohte in sein Auge zu strömen. Das dumpfe Pochen von seiner Kopfwunde her, hatte er schon fast verdrängt.
 

Endlich sah er die Seitengasse, von wo aus das Gebiet der RAVENS anfing. Er wusste, dass er dort erst einmal in Sicherheit war, sobald er das notwendige Signal gegeben hatte. Er beschleunigte seine Schritte und betrat schwankend die Seitengasse.
 

Er konnte nichts ausmachen. Alles war schwarz und die Mauern waren an beiden Seiten so hoch, dass kaum ein Lichtstreifen die Dunkelheit durchbrach. *Endlich da.* dachte Johnny und stakste noch einige Schritte weiter, bis ihm so schlecht wurde, dass er sich schwer an die linke Mauer lehnte.
 

Etwas bewegte sich. Jemand, oder auch mehrere Jemande befanden sich mit ihm in der Gasse. Aber das hatte Johnny erwartet. Schließlich war dies eine der Grenzposten und die RAVENS wären schon ziemlich blöd, wenn sie den nicht bewachen würden.
 

Er hob die linke Hand und machte zweimal hintereinander kurz ein Faust und erhob dann seinen kleinen Finger und den Ringfinger seiner Hand, als eine Taschenlampe auf ihn gerichtet wurde. Dazu flüsterte er „Joau.“ Das Passwort. Bevor er sich dann schließlich den nachdrücklichen Wünschen seines Körpers beugte und bewusstlos zu Boden sackte.
 

Die Gruppe von Menschen, die in den Lichtschein der Lampe traten, sahen sich fragend an und starrten dann auf den Jungen.
 

Er war ungefähr 16 oder 17 Jahre alt. Mit schmutzig blonden Haaren und zerrissenen Klamotten. Seine Schuhe waren aufgeweicht und hingen schlaff an seinen Füßen. Unter den zerrissenen Fetzen konnten sie blutige Wunden und Kratzer ausfindig machen und der Junge hatte anscheinend einen argen Schlag gegen den Kopf bekommen, denn die rechte Hälfte seiner Haare war blutverkrustet.
 

„Er hat das Passwort gesagt.“ Bemerkte einer.
 

„Und die richtigen Fingerzeichen verwendet! Er ist in Frieden gekommen.“ Stimmte ihm ein anderer zu.
 

„Aber woher weiß er das Passwort?“ fragte ein anderer.

„Egal. Er ist hier, wir sollten ihn zum Boss führen.“
 

„Nein. Besser erst wir lassen ihn verarzten und bringen ihn zu Mick, der entscheidet dann!“ sagte der erste.
 

Alle waren damit einverstanden und der größte von ihnen hievte Johnny auf seine Schulter und stapfte zu ihren Ärzten.

Vielen Dank Reina-Doreen: XDD

Hoffe dieses Kappi gefällt dir. Obwohl, es passiert noch nicht so viel. Ich lasse es erst mal langsam angehen.
 

Johnny blinzelte. Er lag auf einer Matratze auf dem Boden und sein Körper war voller Bandagen. Eine leichte Decke war über ihn geworfen worden und seine Stiefel standen neben der Matratze zum Trocknen.
 

Johnny blinzelte noch mal. Schwarze Punkte vor seinen Augen waren seiner Erfahrung nach nicht gut. Also schloss er die Augen fest zu und zählte langsam. 5-4-3-2-1. Dann riss er die Augen auf.
 

*AHA! Weg seid ihr, Schwarze Punkte!* triumphierte er innerlich. Er versuchte sich zu orientieren. Nicht das er viel gesehen hätte. Der Raum in dem er lag, war kahl. Außer der Matratze und der lieblose hingeworfenen Decke über ihm, gab es noch einen kleinen Tisch und zwei sehr bruchfällige Stühle. Ansonsten war der Raum leer, es gab noch nicht einmal eine Glühbirne. Nur ein kleines Fenster, das fahles Licht durchließ.
 

Er versuchte sich auf die Seite zu rollen und verzog schmerzend sein Gesicht. Jep, seine Rippen waren hunderpro angeknackst, wenn nicht sogar gebrochen. Mit einer Hand auf die Stelle gepresst, bewegte er sich langsam aufrecht.
 

Als er diese Tat vollbracht hatte, atmete er schwer und bemerkte das nicht nur über seinen Rippen Bandagen waren sondern auch an seinen Armen und Beinen. Und als er sich an den Kopf fasste, spürte er einen Verband um seinen ganzen Kopf rum.
 

Er sah aus wie eine halbfertige Mumie. Dann bemerkte Johnny ein Stück Brot und ein Glas Wasser auf dem Tisch liegen und sein Magen rumorte laut.
 

Sein Körper war träge und spürte so gar keine Lust sich zu bewegen. Schon gar nicht nach den Strapazen, die es in letzter Zeit so über sich hatte ergehen lassen. Sein Körper war offiziell im Streik. Außer sein Magen. Der knurrte jetzt schon ganz peinlich laut.
 

„Oh, komm schon. Das ist für euch nur gut! Ohne Nahrung, keine Kraft. So einfach ist das.“ redete er seinem Magen gut zu. Er streckte seinen Arm aus so weit wie er konnte und kam nicht einmal bis zur Hälfte er Strecke. Seine Magen machte einen Salto. „Au! Ich weiß selber, dass ich Hunger habe, verdammt!“ schimpfte er mit sich selber.
 

Als er sich gerade heldenhaft entschlossen hatte, den Weg zum Tisch auf sich zu nehmen, wurde die Tür aufgerissen. Im Türrahmen stand ein Riese. Das war der erste Gedanke den Johnny hatte. Ein Riese der gekommen war um ihn aufzufressen.
 

Der „Riese“ war ein knapp 2 Meter großer junger Mann mit einem Körper wie Hulk. Okay, er war nicht grün oder hässlich, aber er war ein Muskelpaket. Von oben bis unten voller Stahlmuskeln. Johnny schluckte.
 

Der Mann ging auf ihn zu. Er ging sogar sehr elegant, wenn man mal seine Masse beachtete. Johnny versuchte einzuschätzen was der wohl mit ihm vorhatte.
 

Er war ein Latino. Das war ganz klar, die etwas exotische Hautfarbe und die Art wie er sich bewegte, waren Indiz dafür, das er nicht hier geboren war. Er hatte an jedem Ohr dutzende Ohrringe hängen, die jeweils ein leises Klingelgeräusch von sich gaben, wenn sie aneinander stießen.
 

Als der Riese an seiner Bettstatt angelangt war, starrte er ihn an. Von oben herab sah er mit ausdruckslosem Gesicht den kleinen Teenager mit den blonden Haaren an. Johnny lag im völligen Schatten, da der Latino ihn mit seinem Körper von jeglichem Licht abschirmte.
 

„Wie heißt du?“ fragte der Riese. Seine Stimme war sehr angenehm. Melodisch und beruhigend, mit einem ganz leichten Akzent. Johnny schluckte noch einmal. „Johnny.“ haspelte er hervor.
 

Der Latino zog einen Mundwinkel nach oben. „Johnny.“ wiederholte er. Der Angesprochene zog die Augenbrauen zusammen. „JA! Ich heiße Johnny, irgendein Problem damit?!“ fauchte er.
 

„Was kann ich dafür, wenn meine Mutter ein Faible für idiotische Namen hat? Wer nennt sein Kind schon Johnny, ekliger schleimiger Name. Hey, aber meine Schwester heißt Violetta, also hab ichs noch gut gehabt!“ Ja. Johnny hatte einen Namenskomplex.
 

Der Latino sah amüsiert aus. „Große Klappe hast du, was?“
 

Johnny sah ihn finster an.
 

„Wer bist du und was willst du von mir?“ verlangte er mutig zu wissen.
 

„Ich heiße Mick. Und ich bin dein Retter für jetzt. Aber wenn du mir nicht bald sagst, wer dir unser Passwort verraten hat, bin ich bald dein schlimmster Alptraum.“ erwiderte Mick beinahe zärtlich.
 

Johnny schluckte. Mit dem konnte er es sicher nicht aufnehmen. Er war zwar nicht so schlecht, was kämpfen anbelangte, aber mit Prellungen und Brüchen wollte er lieber nicht so bald kämpfen.
 

Selbst wenn er in Topkondition wäre, glaubte er nicht, gegen Mick eine Chance zu haben. Das wäre wie eine arme Maus gegen einen Elefanten kämpfen zu lassen. Ein Beinstampfer und er wäre Matsch.
 

„Ähm. Ich möchte gerne mit eurem Boss sprechen, falls das möglich wäre.“ sagte Johnny also mit ausgesuchter Höflichkeit.
 

„Und wieso möchtest du das?“ fragte Mick nicht minder höflich zurück. Ihm gefiel der kleine Junge mit dem süßen Gesicht.
 

„Also, ich bin ein KING-Mitglied…“
 

„WAS?! Was willst du hier, du miese Ratte!!“ schrie Mick und war drauf und dran sich auf Johnny zu werfen.
 

„WAR bis GESTERN EIN MITGLIED!!“ schrie Johnny verzweifelt.
 

„Ich möchte bitte die Gang wechseln.“
 

„Man wechselt die Gang nicht. Du bleibst bei deiner Gang, bist du tot bist, oder deine Gang tot ist. Niemand tritt aus.“ sagte Mick ernst.
 

Johnny stierte ihn verzweifelt an.
 

„Also, wenn du nicht bald die Wahrheit sagst, dann muss ich hier leider ernstere Seiten aufziehen!“ sagte Mick und stand wieder auf.

Er ging zur Tür, die noch einen Spalt breit offen war und drückte sie zu. Dann verschloss er sie von innen.
 

„Ich habe kein Problem damit, Gewalt anzuwenden, um Informationen zu bekommen.“ lächelte Mick und in der Dämmerung blitzten seine vielen Ohrringe auf.

NA? War das nicht schnell? Dieses Kappi ist mir durch die Finger geflutscht!! So schnell ging das ja noch NIE!!
 

Reni: War das glaubhaft? XD ein bisschen, oder? Ich hoffe dir gefällts...
 

Viel Spaß:
 


 

“… und meine Mutter mochte diesen ganzen Gang-kram nicht, weißt du? Aber was soll man machen, wir sind nicht gerade stinke-reich, also musste ich doch was machen, denkst du nicht? Ich war doch der Mann im Haus. Also, mein Alter der hat sich irgendwann mal verzischt, weißt du, das war so ein alter Nichtsnutz, nichts gekonnt hat er. Alles versoffen, verstehst du? Wir waren ziemlich erleichtert als er endlich weg war. Aber als er weg war, war´s auch nicht viel besser, er hat wenigstens ein BISSCHEN Geld eingebracht. Aber ich bin nicht besonders klug in der Schule gewesen… Und so klein wie ich war, wollte mich auch niemand anheuern, außerdem dachten einige sogar ich wär zu Süß um schwere Arbeit zu verrichten!! Verstehste?! Zu Süß!!! Ich bin nicht süß, ich bin ein männlicher-”
 

“STOPP!”
 

Mick saß auf einem der zerbrechlichen Stühle und massierte sich mit beiden Händen die Stirn. Johnny saß gegen die Wand gelehnt und hatte in den letzten zehn Minuten pausenlos seine Lebensgeschichte heruntergeleiert. Der arme Mick war in der ganzen Zeit kein einziges Mal weiter gekommen als:

“Aber-”; “Warte-” bevor Johnny ihn wieder gnadenlos unterbrochen hatte.
 

Johnny neigte seinen Kopf zur Seite und blinzelte ihn an. “Was? Weißt du denn nicht, dass es unhöflich ist, jemanden zu unterbrechen? Also meine Mutter hat mich besser erzogen, weißt du meine Mutter ist eine echt tolle Frau und sie kann ganz unheimlich gut kochen und-”
 

“HALT. DEN. MUND.” presste Mick heraus. Er spürte wie sich eine Migräne anschlich und dieses Gefühl von Hilflosigkeit machte ihn ganz krank. Jedes Mal wenn er anfangen wollte, diesen Jungen gewaltsam zum Schweigen zu bringen, blickte der ihn mit seinen tiefbraunen Augen treuherzig an und er fühlte sich als würde er einen Welpen schlagen wollen. Er war kein grausamer Mann, er hatte einen strengen Ehrenkodex den er rigoros befolgte, ebenso besagten die Gesetze bei den RAVENS das man keiner Frau, Kind oder Tier Schaden zufügen durfte.
 

Und dieser Junge gehörte mindestens zu zwei dieser Kategorien!
 

Also holte er tief Luft und sprach langsam und deutlich, so als wäre Johnny auf irgendeine Weise geistlich zurückgeblieben.
 

“Alles was ich wissen will ist WOHER du unser Passwort kennst. Dann noch wie du auf die Idee kommst, du könntest so einfach zu uns wechseln, und was deine Gang von deinem Meinungswechsel hält. Schaffst du das? Hm?”
 

“Aber ich komme doch gerade dazu!” protestierte Johnny und begann den Faden seiner Lebensgeschichte wieder aufzunehmen.
 

“NEIN!” schrie der Riese schon fast und war kurz davor, den Jungen wild zu schütteln.
 

“Nur die INFORMATION!! Kurz. Und. Bündig.” sagte er eindringlich.
 

“Jaa, gut.” erwiderte Johnny zögerlich.
 

“Kim. Einfach so. Nicht viel.” nach diesen erleuchtenden Worten schwieg Johnny.
 

“WAS??!!” brüllte Mick.
 

Johnny der den armen Latino nicht wahnsinnig machen wollte und sich insgeheim schon halb krank lachte beschloss ihn einigermaßen nützliche Info zu geben.
 

“Also, ich hab mich mit einem Mädchen befreundet, sie war sehr niedlich, klein und hatte überall Sommersprossen und zwei Zöpfe. Du weißt schon, Kim? Eure Spionin bei den KINGS? Sie hat bemerkt das ich bei denen nicht so glücklich war. Weißt du das die KINGS mit Drogen dealen? Also, hat sie mir das Passwort gesagt und auch wie ich zu euch komme. Außerdem gibt es schon welche, die die Gang wechseln, schließlich ist sie auch bei den KINGS untergekommen. Also wenn sie von den RAVENS zu den KINGS wechseln kann, wieso kann ich das nicht auch? Naja, die KINGS waren nicht so glücklich mit meiner Entscheidung, das kann ich dir sagen. Haben mich halbtot geprügelt und das ein paar Tage lang! Aber ich bin davon gekommen und jetzt bin ich hier!” schloss er mit einer schwungvollen Geste, die den kargen Raum und den Riesen in ihm einschloss.
 

Mick der durch diesen ganzen Schwall von Worten merklich erschlagen war, konnte sich gar nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren und schnappte bloß:
 

“W-Woher weißt du das Kim unsere Informantin ist?”
 

“Oh, das war ziemlich eindeutig. Sie ist immer Dienstags und Freitags merkwürdigerweise verschwunden und sie war auch seltsamerweise immer verschwunden, wenn ein Anschlag von euch war. So als wüsste sie wann ihr uns angreifen würdet. Außerdem habe ich gesehen wie sie den Gefangenen von euch frei gelassen hat. Ganz schön gefährlich, das Ding. Wenn ich nicht den Wächter bewusstlos geschlagen hätte, würde sie jetzt hängen.” grinste Johnny.
 

“Wo ist sie jetzt?” fragte Mick.
 

“Wer, Kim? Immer noch dort. Also, kann ich jetzt den Boss von euch sehen? Als Beweis für meine Treue sag ich euch alles, was ich über die KINGS weiß!” antwortete Johnny.
 

Mick schnaubte. “Junge, du redest über Treue, dabei verrätst du gerade deine Gang, deine Familie, ist dir das bewusst?”
 

“Das war nicht meine Familie. Vielleicht ist das bei euch anders, aber bei den KINGS heißt es Jeder kämpft für sich allein. Ansonsten gehst du unter. Ich wurde dort nicht als Familie aufgenommen, ich musste hart arbeiten für alles! Selbst um meine Jungfräulichkeit musste ich dort kämpfen!” mit harten Augen sah er Mick an.
 

Der hob eine Augenbraue. Der Junge war anscheinend nicht so unschuldig wie er aussah.
 

“Das kann ich nicht entscheiden. Ich lass den Boss wissen, das es dich gibt. Ansonsten ruhst du dich hier aus, ich hol jemanden der dich auf Schritt und Tritt bewacht, und wenn du nur eine falsche Bewegung machst, war´s das für dich.” damit stand Mick auf und schritt auf die Tür zu.
 

Er drehte sich noch mal um. “Du bist mutig, Kleiner, ich mag mutige Menschen.” Er holte das Essen auf dem Tisch und setzte es auf die Matratze. “Iss schön.” dann tätschelte er Johnnys Kopf und verließ den Raum, während Johnny ihm verdattert nachblickte.

Ich krieg das Gefühl, diese Geschichte kommt nicht so gut an?

Egaaal, ich liebe sie, und das ist das Wichtigste!

ReinaDoreen: Mit Kim kommt später noch was, aber ich wollt gar nicht, das das so rauskommt? °_°

Also, dann viel Spaß ^^
 


 

Johnny setzte sich vorsichtig auf und zog den Teller zu sich hin. Hungrig brach er ein Stück Brot ab und stopfte es sich gierig in den Mund. Er hatte schon seit Tagen nichts mehr in den Magen bekommen und das trockene Brot war besser als gar nichts. Auf dem Tablett war noch eine Schüssel mit dünner Suppe, die er von seiner liegenden Position auf der Matratze gar nicht gesehen hatte. Er nahm die Schüssel mit beiden Händen, da eine Hand von ihm noch nicht stark genug war die Schüssel zu halten, und schlürfte den Inhalt leer. Dann trank er noch das Glas Wasser in einem Zug herunter und stieß einen tiefen Atemzug aus. “Haaah. Das hat gut getan.” Er rülpste einmal zufrieden und legte das Tablett sorgfältig neben seine Matratze.
 

“Lief doch gar nicht mal so schlecht. Ich bin drinnen und so schwierig wird es wohl nicht sein, sie zu überreden mich mitmachen zu lassen, oder?”
 

Plötzlich fing seine Sicht an zu verschwimmen und er fühlte seinen Körper schwer werden. Der Tag war anstrengend gewesen, auch wenn er kaum angefangen hatte, aber er war keiner der Menschen, die wegen so etwas gleich in Ohnmacht fallen. Die Leute hatten ihm anscheinend ein leichtes Schlafmittel ins Essen gemischt, sodass er seine Verletzungen heilen lassen konnte. Das war aber nicht nett. Er wollte noch so viel planen!
 

“Ach, was soll´s. Heute kommt bestimmt keiner mehr.” Damit legte er sich wieder hin und kuschelte sich in die dünne Decke. Er knabberte leicht an dem Brot und wartete darauf, das das Mittel seine Wirkung entfaltete. Sein Körper schmerzte noch ein bisschen und das Essen hatte auch nur den gröbsten Hunger gestillt. Aber alles in allem, ging es ihm viel besser als noch vor einigen Tagen. Die ständige Angst von einem KING-Mitglied gefasst zu werden, hatte ihn nach einer Weile doch zermürbt.
 

Er würde jetzt einfach hier liegen bleiben, bis er geheilt war und sich dann auf die Suche nach dem Boss machen, egal was der Riese dagegen zu sagen hatte. Er konnte schließlich nicht immer an seiner Seite sein und Johnny war ein Meister des Abhauens. Schließlich hatte er seit der Kindheit schon Übung darin. Das erste Mal musste er vor seinem betrunkenem Vater abhauen, als der in seiner Trunksucht wie wild um sich geschlagen hatte. Dann musste er vor seiner Mutter abhauen, die ihn nicht loslassen wollte, obwohl sie so arm wie Kirchenmäuse waren und von der Hand im Mund lebten.
 

Dann musste er immer wieder Mal vor Geldeintreibern weglaufen und dann vor anderen Leuten, denen er das Geld aus den Taschen weggeschnappt hatte. Und zu guter letzt noch, musste er vor den KINGS weglaufen, was bisher das Schwierigste war, was er bisher angestellt hatte. Die KINGS hatten ein verflucht großes Territorium. Es war keine Übertreibung wenn man sagte, das nur die RAVENS den KINGS das Wasser reichen konnten. Dabei wurde gemunkelt, das der Boss der RAVENS noch in seinen frühen ZWANZIGERN war!! Das war unglaublich.
 

Der Anführer der KINGS war ein fast vierzig-jähriger Mann, der jahrelang gearbeitet hatte um sich Respekt zu verschaffen. Und der Anführer der RAVENS soll vor einigen Jahren einfach so aufgetaucht sein und hatte vom damaligen Boss verlangt, das er ihn unter seine Fittiche nehmen sollte. Einfach so! Aber der damalige Boss, ein respekteinflössender Mann von fast 50 Jahren, hatte anscheinend irgendetwas in dem jetzigen Anführer gesehen, da er ihn widerstandslos aufgenommen und trainiert hatte. Und jetzt kaum 5 Jahre später war er schon der neue Boss.
 

Ein Anführer einer Gang musste nicht nur stark sein. Er musste großes Charisma besitzen und die Fähigkeit haben, seine Kämpfer zu einigen und sich Respekt bei ihnen zu verschaffen. Außerdem musste er strategisch ausgebildet werden, da die Kämpfe der Gangs untereinander nicht nur auf roher Kraft basierten. Der Posten eines Anführers ging normalerweise vom Alter aus. Je älter desto besser, da man im Alter mehr Erfahrung hatte und weniger übereilte Schlüsse zog.

Unter den KINGS gab es einige, die behaupteten sie hätten ihn schon einmal gesehen und er sollte Furcherregend ausgesehen haben. Wie ein Dämon und genauso hatte er auch ausgesehen, wie ein schwarzer Dämon, aus der Hölle hervor gekrochen. Was die Geschichte auch ein wenig glaubwürdig gemacht hatte, war die Tatsache, das diese Geschichten immer nach einem Kampf gegen die RAVENS gekommen waren und die KINGS immer dann verloren hatte. Der Dämon kämpfte wie ein Besessener und war am Ende immer blutüberströmt nach Hause gegangen, hieß es. Johnny war sehr gespannt auf ihn.
 

Mit Gedanken an Hölle, Dämonen und große schwarze Vögel fiel er in einen tiefen heilsamen Schlaf. Er bemerkte nicht, wie die Türe sich wieder mit einem Knarren öffnete und ein roter Schopf durch den Spalt lugte. Als der Eindringling bemerkte, dass der Junge schon schlief, öffnete er die Tür noch ein Stück und schlüpfte hinein. Er schlenderte durch den kleinen Raum und nahm den Raum in seiner Kargheit wahr. Kein schöner Ort, um dauerhaft zu bleiben. Er bückte sich zur Matratze runter, um das Tablett zurück auf den Tisch zu stellen, dann drehte er sich wieder um und betrachtete den blonden Jungen. Nach all den Gerüchten über einen Spion, der gekommen war um sie alle an die KINGS auszuliefern, sah dieses kleine Geschöpf nicht sehr beängstigend aus. Er sah aus wie ein ganz normaler Junge, ein bisschen dürr vielleicht und ein bisschen zerschlagen, aber normal.
 

Nicht wie einer, der große Vernichtungspläne mit sich trug. Aber er wusste, dass Erscheinung nicht alles war und man sich besser nicht immer auf das Aussehen verlassen sollte. Je kleiner die Leute, desto größeres Potenzial steckte in ihnen, so als wollten sie ihre kleine Erscheinung kompensieren durch größere Talente, mehr Mut und mehr Starrköpfigkeit.

Er strich dem Jungen über die weiche Wange und flüsterte:

“Sei vorsichtig, der große böse Wolf wird dich nicht aus den Augen lassen.”



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReinaDoreen
2022-02-04T13:25:41+00:00 04.02.2022 14:25
Schade das es nicht weiter geht
LG REni
Von:  zerra
2009-11-20T03:01:59+00:00 20.11.2009 04:01
mir gefällt deine geschichte auch

ich bin schon gespannt wenn jhonny alles noch den kopf verdreht
Von:  ReinaDoreen
2009-11-19T21:11:31+00:00 19.11.2009 22:11
Also mir gefällt deine Geschichte.
Ich bin gespannt darauf wie es mit Johnny weitergehen wird, ob er nun endlich einmal angekommen ist in seinem Leben, das ja nur aus Flucht bestand.
Reni
Von:  ReinaDoreen
2009-09-07T09:36:00+00:00 07.09.2009 11:36
Wenn Johnny das Verhalten von Kim aufgefallen ist, kann es nicht auch sein,das es auch anderen aus seiner alten Gang aufgefallen ist?
Abzuwarten ist aber immer noch, was mit ihm passiert.
Reni
Von:  ReinaDoreen
2009-08-24T18:00:11+00:00 24.08.2009 20:00
Da hat Jonny ein Problem. Wenn ihm nicht geglaubt wird und auch da der Grundsatz gilt, austreten aus einer Gang unmöglich.
Hoffentlich kann Johnny glaubhaft rüberbringen, das er die Wahrheit sagt.
Reni
Von:  ReinaDoreen
2009-08-15T18:53:50+00:00 15.08.2009 20:53
Ich finde diesen Teil schon sehr spannend. Bin gespannt auf mehr.
Reni


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