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Happy Birthday!

von

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Surprise, Surprise!

Leise Schritte huschten zwischen den lauten Schnarchern und bahnten sich ihren Weg durch leere und halbleere Ramenschachteln, die überall auf dem Boden verteilt lagen. Sachte tippelten sie vors Bett, blieben geräuschlos stehen und hielten für Sekunden inne, während sich die dazupassenden Arme langsam nach dem Schlafenden ausstreckten.

„NARUTO VERDAMMT, WACH ENDLICH AUF, DU PENNER!“, Sakura schüttelte den Ramenverrückten kräftig durch und machte aus dem Schleichen von vorhin eine veräppelnde Farce.

„Zu den Waffen, ich werde angegriffen!“, Naruto schielte zwischen Schütteln und Übelkeit durch seine halboffenen Lider und erkannte seine Teampartnerin, die offenbar wieder wegen irgendeiner Kleinigkeit aufgebracht war. Offensichtlich etwas total Unwichtiges. Vollkommen irrelevant.

Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie nach seinem Kalender griff und erwartete gleich darauf damit verdroschen zu werden. Er kniff die Augen zusammen, zählte innerlich bis drei und wartete auf die Schläge, die kommen mussten, aber nicht kamen. Vorsichtig öffnete er erst das eine, dann das andere Auge und betrachtete einen roten Klecks vor sich, weil sie ihn viel zu nah vor sein Gesicht hielt.

„F-fröhlichen Valentinstag?“, versuchte er seine Haut zu retten und riet aufs Geratewohl los.

„Nein! Naruto, das ist nicht zu fassen, sieh genauer hin, Mensch!“, sie drückte ihm den Kalender schmerzhaft aufs Gesicht und ließ endlich seinen Kragen los.

Naruto knallte zurück aufs Bett, zog den Kalender zu sich und betrachtete den Tag, der fett rot umrandet war. Ein leises „Oh“ entfuhr ihm. Heute war Sasukes Geburtstag. Wie er sich schon gedacht hatte, vollkommen irrelevant, aber Sakura hatte ihm die letzte Woche sicher tausend Mal erklärt, er müsse an dem Tag früh auf sein, für die Vorbereitungen.

Er rieb sich den Hals und sah mit entschuldigendem Blick zu seiner Teampartnerin hoch.

„Gib mir 5 Minuten, ich bin sofort fertig.“

„Ich geb dir 5 Sekunden, sonst mach ich dich fertig...“
 

4 ½ Sekunden später standen beide in der teils ramponierten Küche. Sakura hielt ein Rezept fest umklammert und machte eine miesepetrige Miene.

„Das ist der einfachste Kuchen der Welt, den werden wie doch hinkriegen, nicht wahr, Naruto?“

„Hai!“, er salutierte und war voller Tatendrang. Sein Hemd hing aus der Hose, seine Hose war verkehrt herum angezogen, sein Haar war ungekämmt und er musste mal pinkeln – aber in 4 ½ Sekunden hat man eben nicht viel Zeit für Morgentoilette.

„Gut, dann mach du mal den Teig, ich besorge inzwischen die Girlanden und die Luftballons. Und Naruto, bitte versau das nicht, es ist wirklich deppeneinfach, sogar du müsstest das schaffen.“
 

Vermische Eier, Mehl, Zucker, Honig und geriebene Nüsse.

Naruto lachte über die Phrase „geriebene Nüsse“, zog eine große Schüssel hervor und füllte sie mit der angegebenen Menge Mehl. Zucker dazu, Honig darüber und die geriebenen Nüsse, die Sakura mitgebracht hatte hinein. Als er zum Ei kam, stockte er. Ganz hinein, oder vorher aufmachen? Verdampft die Schale in der Hitze? Braucht es das zum Knusprig sein? Warum sind da auch keine Bilder dabei, verdammt...

Er entschied sich eines der Eier mit dem Messer aufzuschneiden und reinzusehen. Messer fand er keins, also nahm er sein Kunai. Das Ei zerronn und Naruto sah sich hektisch um. Wenn Sakura jetzt kam, würde sie ihm die Hölle heiß machen.

Schnell kratzte er die Eireste mit der Hand von der Arbeitsfläche und ließ sie in die Schüssel tropfen. Die anderen beiden schlug er über der Schüssel zusammen und wartete bis sie ausgeronnen waren.

Soweit alles klar hier.

Früchte nach Wahl hinzugeben und unterheben.

Früchte nach Wahl. Früchte nach Wal? Für einen Wal war es inzwischen schon zu spät und selbst wenn, so einen Zigtonner könnte er nie in einem Stück zu sich nach Hause bringen. Auch mit Früchten selbst war er eher spärlich ausgestattet. Er versuchte sich zwischen einer schimmligen Banane und einer Gurke zu entscheiden, wobei er sich fast sicher war, dass eines von beidem nicht zur Kategorie der Früchte zählte.

Nach einigen Hin und Her entschied er sich für die Essiggurke, da die Banane wohl schon eher in die Tonne gehörte.

Backform einfetten, mit Teig füllen und in den vorgeheizten Ofen.

Traumhaft, warum sagte man ihm das mit dem „vorgeheizt“ erst jetzt? Schnell warf er den Ofen an, den er in seinem Leben noch nie benutzt hatte und der deswegen sauber (und ein wenig staubig) war, wie am ersten Tag. Und nun die Backform einfetten. Mit einer Hand langte er schon nach dem Telefon um Choji anzurufen, der ihm beim Wort „fett“ prinzipiell einfiel, doch dann erinnerte er sich an Sakuras Worte und beließ es dabei, um Streit zu vermeiden. Ganz hinten in seinem ranzig riechenden Kühlschrank fand er noch einen Klumpen Speck. Damit rieb er die Herzchenform von Sakura ein und voilá, er musste nur noch warten.

„Hm, mir fehlt ein Knopf am Hemd...“
 

Sakura kam wenig später und fand Naruto auf der Couch sitzend vor, wo er an einem Geburtstagsgedicht schrieb. Sichtlich erfreut setzte sie ihre Tüte auf dem Boden ab und warf einen Blick in die Küche, wo der fertiggebackene Ofen dampfend auf der Anrichte stand. Man musste Naruto also nur ein wenig Feuer unterm Hintern machen, das bewirkte wahre Wunder.

Mit Sahne und Zuckerguss überzog sie den Kuchen in filigraner Schwerstarbeit, während Naruto Girlanden aufhing und Luftballone aufblies.
 

Eine Girlande hier, eine Girlande da, eine über die Lampe, eine unter die Lampe, eine über der Tür, eine unter der Tür.

Konfetti wird versprüht, großzügig, damit der ganze Boden gepflastert ist – ohne daran zu denken, wer das alles aufräumen soll.

Jetzt noch Luftballons aufblasen. Naruto blies und blies und blies und als er seine Möbel schon gar nicht mehr sehen konnte, war er sich sicher, jetzt muss er fertig sein.

Durch die Luftballons bahnte er sich einen Weg zu Sakura, die liebevoll gerade die letzte Marzipanrose auf der Torte drapierte.

„Ich glaube, wir sind fertig, Naruto. Hol Sasuke her, ich decke in der Zwischenzeit den Tisch.“
 

„Kann ich wirklich nicht gucken?“

„Nein, es ist doch eine Überraschung!“

Mit einer Augenbinde um dem Kopf wurde Sasuke von Naruto durch die Straßen Konohas geführt. Er streckte hilfesuchend die Hände aus, damit er nirgendwo gegen lief, denn er hatte teilweise den Verdacht, dass Naruto hin und wieder nicht ganz bei der Sache war. Soweit er es sich an den Gerüchen und Geräuschen gemerkt hatte, wurde er jetzt zum dritten Mal am Ramenstand vorbeigeführt und steuerte nun endlich auf Narutos zu Hause zu.

Eigentlich wollte er den heutigen Tag einfach nur im Bett verbringen, aber man ließ ihn nicht. Trotzdem, irgendwann ging alles vorbei, es konnte sich nur um Stunden handeln, und wer weiß, vielleicht würde es ja gar nicht so schlimm werden, wie er es sich in seinem unendlichen Pessimismus ausgemalt hatte.

Ein harter Stoß gegen einen Stuhl und das darauffolgende schrille Keifen seiner Teampartnerin machte ihm klar, dass er wohl gerade in Narutos Wohnung angekommen war. Es roch gut, das war unbestreitbar und um seine Beine schien sich etwas zu winden, das sich wie gummiartige Schlangen anfühlte.

Schlanke Finger zogen seine Augenbinde nach unten und ein augenkrebserregender Fleck Rosa, war das erste, das er sah.

“Happy Birthday, Sasuke!“, sie riss die Hände in die Höhe und drückte ihn sogleich an ihre Brust, wobei er nicht leugnen konnte, dass ihm das gefiel.

„Alles Gute, alter Haudegen!“, Naruto schüttelte ihm mannhaft die Hand.

Er blickte sich kurz um, überall hingen bunte Girlanden knapp über ihren Köpfen, das Konfetti kroch ihm in die Sandalen, einen Luftballon hatte er schon zertreten und auf dem Tisch stand eine Torte – es sah wirklich nicht so schlimm aus, wie er gedachte hatte.

Mit leicht erheiterter Miene setzte er sich und betrachtete das Geschenk vor sich.

„Für mich?“, eine überflüssige Frage und dennoch schien sie ihm höflich.

Ein Nicken von Sakura bestätigte ihm seinen Verdacht und zum Vorschein kam ein Buch über Gärten und ihre Ausrichtung nach Feng Shui. Nicht perfekt, aber immerhin etwas, das er an regnerischen Tagen lesen konnte.

„Und jetzt die Torte, die Torte, Sasuke!“, Naruto fuchtelte aufgeregt mit dem Messer rum und wollte sein Werk präsentieren.

Sasuke nahm das Messer, schwang es kurz zwischen den Fingern und schnitt die Torte an. Einen kurzen Augenblick hielt er inne, erwartete er doch irgendetwas Unvorhersehbares. Vielleicht, dass die Torte explodierte, eine Ratte daraus hervorsprang oder sie mit Tomaten gefüllt war (nie wieder würde er sagen, dass er dieses und jenes Lebensmittel gerne mochte, wenn er dafür von Tausenden über Jahre hinweg aufgezogen wurde).

Doch nichts passierte. Es schien, als wäre das hier einfach eine normale Party, mit halbwegs normalen Leuten, einem normalen Geschenk und einer guten Torte. Naja, ob „gut“ nun zutraf, wusste er noch nicht, aber allein vom Geruch her ahnte er nichts Übles.

Er schnitt drei Stücke ab, verteilte sie auf drei weiße Pappteller und nahm die Plastikgabel zur Hand. Einmal probieren und ihm war klar, es schmeckte wirklich nicht schlecht, wenn auch einen Hauch zu sauer für eine Torte, aber möglicherweise war das die Zitronensäure.

Naruto sprang dramatisch auf. Sein Stück hatte er innerhalb von 10 Sekunden verputzt.
 

„Sasuke, ich hab ein Gedicht für dich geschrieben!“, er wedelte mit einem zusammengeknüllten Stück Backpapier, über das sich Fettflecken zogen.

„Hör mir gut zu, also:“, er räusperte sich gewichtig.
 

Nun ist es wieder so weit, in diesem Jahr

Sasuke horchte auf und kaute ein wenig neugierig weiter auf seinem Stück Torte.

Dein Geburtstag, der ist wieder mal da

Er biss auf etwas Hartes. Was zum Teufel war das?

Wir wollen alle schön mit dir feiern

Ein leises Klappern ließ ein Stück Zahn ahnen, das auf den Tisch fiel, gefolgt von einem Knopf.

Das war gar nicht so leicht mit der Torte und den Eiern

Sasuke sprang entsetzt auf, sein wundervolles Gebiss war zerstört.

Du bist nun 17 Jahre alt

Narutos Gedicht ging fast in dem Knallen unter, als Sasuke auf einem Ballon ausrutschte und der Länge nach nach hinten knallte.

Und offenbar findest du schon nicht mehr Halt

Sasuke atmete hektisch Konfetti ein und begann zu husten, als würde er ersticken, während Naruto von seinem Gedicht aufsah und freiweg mit aufgerissenen Augen weitersprach.

Nun liegst du jetzt am Boden dar

Sein Freund sprang auf die Beine, würgte und stieß mit dem Kopf gegen die Kerzen der Torte.

Und knisternd brennt dir jetzt das Haar

Sasuke riss den Kopf nach oben und streifte die Girlanden, die Feuer fingen.

Sogleich lodert mein ganzes Haus

Sasuke taumelte zurück, mit den Händen im Mund um ein Stück Konfetti von seinem Gaumen zu kratzen.

„Naruto, hör auf zu dichten!“, hektisch rannte Sakura hin und her um Wasser zu holen, während Sasuke die Augen verdrehte und an seiner Frisur rumfuchtelte, die ihm auf dem Kopf schmolz.

U-... ähh... die Party, die war frühzeitig aus!
 


 

Was dann geschah
 

Sakura riss in dem Versuch sowohl Sasuke, als auch die Wohnung zu löschen, das Becken aus der Wand, und setzt damit Narutos gesamte Wohnung unter Wasser. Das löschte zwar Sasuke nicht, rettete dafür aber Narutos zusammengewürfeltes Mobiliar vor dem alles vernichtenden Feuer.

Ein Feuerwehrmann verkündete später, dass durch Sakuras taffen Einsatz nicht nur Narutos Wohnung zerstört wurde, sondern gleich das ganze Haus, da das Feuer einfacher zu bekämpfen gewesen wäre, als das Wasser.
 

Naruto rettete zuerst die Torte und zog sich Verbrennungen zweiten Grades an den Händen zu, als er auch noch versuchen wollte ein vom Feuer eingeschlossenes, dadurch gegartes, Schüsselchen Ramen zu retten.

Seine Wohnung musste er aufgeben. Zurzeit wohnt er in Konohas U-Bahn-System und ernährt sich, indem er den Ratten ihren Käse aus den Fallen abspenstig macht.

Der Presse, die höchst interessiert an dem Fall war, sagte er wörtlich: „Wenn sie mich nur hätte schlafen lassen!“
 

Sasuke verlor seine Haarpracht, sein Geschenk und seinen Glauben an die Menschheit. Nach ein paar Tagen Aufenthalt im Krankenhaus gründete er eine Sekte, die er „Birthologie“ nannte, und die sich ausschließlich damit beschäftigt den Menschen das Für und Wieder von „Nicht-Geburtstagen“ zu erklären.

Potentiellen Mitgliedern tritt er gerne mit folgendem Werbespruch gegenüber. „Man wird allein geboren, man alleine stirbt, feierst du keinen Geburtstag, man die nichts verdirbt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  inci
2009-08-16T00:45:04+00:00 16.08.2009 02:45
;,D mir kommen die trännen ich kann nicht mehr! ich habe lange nicht mehr so herzlich gelacht vor allem der teil mit dem gedicht war super. echt jetzt! An allem ist sakura schuld wieso muss sie den armen naruto auch das zwingen früh das bett zu verlasse? und dann auch noch denn kuchen backen lassen?
aber was mit der ist hast du nicht erwähnt! aber egal die ff ist spitzenklasse

inci
Von:  MissSmeralda
2009-08-14T13:39:33+00:00 14.08.2009 15:39
witziger os ^^
Von: abgemeldet
2009-08-14T09:29:21+00:00 14.08.2009 11:29
hahaha das war echt gayl :D
danke schuuuuuuuuuuuuuun <3<3<3<3
hat mir gut gefallen, hab mich echt weggepackt, als ich das gelesen hab war echt witzig:D :D danke schün noch ma :D
hab mich echt gefreut <3 *keks geb* :D
Von: abgemeldet
2009-08-10T12:22:22+00:00 10.08.2009 14:22
:DDD
Enfach zum Totlachen!!! *prust*


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