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Showdown

Biografie
von

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Chapter three

Man hätte annehmen können, ein Marshsmellow in Form eines Menschen stünde

vor Nico, in einer ganzen Marshmallowwelt. Alles war so schwammig und kaum zu

erkennen. Nico war mit jedem bisschen was er mehr sehen konnte, gespannter.

Er wollte nicht mit seinen 12 Jahren erblinden, wo er doch noch so viel auf der Welt sehen wollte. An dem Tag kehrte seine Sehkraft nicht vollständig zurück.

Der Arzt erklärte ihm, dass seine Sehkraft eventuell nie

ganz zurück kehren kann, aber die Möglichkeit, dass sie bei ihm wieder

vollständig der Fall sein wird, bestünde bei ihm mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit. Genau genommen war der Arzt sich aber selbst nicht sicher,

er wollte keinem zwölfjährigen Jungen erklären müssen, dass die Möglichkeit zu

erblinden immer noch hoch war. Nico musste sich jeden Tag irgendwelchen

Untersuchungen unterziehen. Täglich wurden seine Augenfunktionen getestet, immer und immer wieder. Tag für Tag kam seine Sehkraft nur schleppend wieder.

Er verbrachte ganze 2 Monate im Krankenhaus.

Und niemand kam ihn in dieser Zeit besuchen. Den Pflegern war es ein Rätsel,

warum niemand dem kleinen Nico Beistand leisten wollte, nach allem was er durchgemacht hatte. Nico beobachtete sie immer vom Bett aus,

durch das Fenster zum Gang hin. Wie zwei Pflegerinnen dort standen,

immer wieder hindurch zu ihm schauten und betrübte Gesichter machten.

Was sie und auch sonst niemand ahnte war, dass es den kleinen Nico bereits nicht mehr gab, jegliches Kindsein in ihm war gestorben oder einfach verschwunden.

Er saß dort jeden Tag ab und umso mehr seine Sehkraft sich

stärkte, so stärkte es auch ihn. Ein Gefühl von Stärke was ihm am Leben

erhielt, am Anfang fragte er sich immer wieder wo seine Eltern waren, oder

seine Freunde, doch nun war es ihm egal. Wären sie ihn jetzt besuchen gekommen,

hätte er sie vermutlich mit Schweigen gestraft und seine Freunde gebeten,

wieder zu gehen. Nico wartete nur ab, bis sie ihn entließen. Nun gab es aber

ein Problem, dessen er sich nicht bewusst gewesen war. Wenn nun kein

Erziehungsberechtigter oder andere Verwandten sich finden ließen, wohin sollte

er dann entlassen werden? Noch ein Grund mehr für die Pflegerinnen vorm Fenster zu stehen und traurig drein zu schauen.
 

„Was machen wir nur mit ihm, er ist so klein und hilflos!

Wenn wir nur wüssten, was mit seinen Eltern ist...“

„Ich weiß nicht, was sollen wir nur machen, ich würde ihn

ja sogar selber adoptieren, wenn ich nicht schon 3 Kinder hätte!“

„Ach komm schon, irgendwas muss uns doch einfallen...“
 

Wieder schauten sie zu Nico herüber und guckten

verzweifelt. Aber es interessierte ihn nicht mehr, er war bereits ganz

wo anderes gewesen. Wenn seine Sehkraft also nun voll ständig wieder kehrte,

dann könnte er endlich hier raus. Die Schnittwunden waren schon ne Weile wieder

gut verheilt. Nun hieß es warten..., dann konnte er raus und wieder von

vorne anfangen. Was er nicht machen würde, dessen war er sich bewusst,

er würde sich nicht auf die suche nach seinen Eltern begeben.

Sie hatten ihn im Stich gelassen, ihm alles genommen was ihm je

etwas bedeutet hatte.
 

Nach weiteren 3 Monaten im Krankenhaus...

Es gab wirklich keine Stelle an seinem Körper mehr, die nicht weiß war.

Es hatte sich wirklich über jede Fläche ausgebreitet.

Seine Narben im Gesicht sah man trotzdem noch. Am Anfang war es anders,

da sah man sie richtig dolle, dank der noch verheilenden Wunde. So sahen die Narben

ziemlich mies aus, als würde er in einem Horrorfilm mitspielen.

Aber nun war nur noch ein sanfter Hauch zu sehen.
 

Allerdings war das sein kleinstes Problem! Seine Augen,

die sich mittlerweile wieder ganz entwickelt hatten und die volle Sehkraft

wieder erlang hatten, waren, von der Wunde, Farblich ziemlich abnormal

geworden. Laut des Arztes hätte das nicht sein dürfen, aber der Bleigehalt

seines Blutes hatte die Ursache einer Linsentrübung.

Sein komplettes Auge war rot durchzogen und fleckig-trüb.

Und da für den Jungen niemand aufkam und die Krankenhauskosten

übernahm, durften die Ärzte auch nur das Nötigste behandeln.

Keine Magische Behandlungen, Narben und Verfärbungen der Netzhaut,

alles musste so bleiben.

„Er ist für ein Leben lang mit den Narben gestraft, wenn wir uns doch nur darüber hinweg setzen könnten. Wir können doch keinen kleinen Jungen so misshandelt

rumlaufen lassen.“

„Wenn’s mal nur das wäre... Das wird Probleme mit sich ziehen, sein Leben lang!“
 

Die Entlassung rückte nun immer näher. Immer noch waren

sich die Ärzte nicht sicher, was dann geschehen sollte. Doch das Jugendamt war

dem schon ein Schritt voraus. Sie wollten ihn mitnehmen, wenn er entlassen

werden sollte. Sie hatten bereits die möglichen Heime durchforstet und ein Passendes raus gesucht.

Das Victorias - für Psychisch belastete Problemkinder- in

Vancouver, 227km von Seattle entfernt und 2.625km von seinem Zuhause, wenn

man’s noch so nennen konnte, entfernt. Warum man ihm nicht gleich nach Seattle

gebracht hatte oder an einem näheren Ort, nahe Nebraska,

war wohl jedem ein Rätsel. Nach genau fünfeinhalb Monaten war es soweit,

Nicos Sachen waren gepackt und reisefertig auf dem Bett geparkt.

Neben ihnen wartete Nico, er wusste was passieren sollte, aber auch

darum hatte er sich bereits Gedanken gemacht.
 

Er war sich sicher, sein Leben selbst zu führen und niemand sollte ihm dann im Weg stehen. Wieso fragte man ihm eigentlich nicht, was er wollte, nur weil er 12 Jahre alt war. Ach ja, es wusste ja niemand, dass sich Nico das nicht selbst zugefügt hatte. Er hatte nicht ein Wort darüber verloren, was an dem Tag passiert war.

Nicht eins! Denn wenn einer was dagegen tun sollte, ihn zu rächen

oder die Täter zu kriegen, dann war er das.

Er, ganz allein!



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