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Schicksalhafte Begegnung

Ein Patient zum verlieben
von

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Erwachen

Als Itachi einige Stunden später wieder erwachte, erhellten nur noch die Lichter der Armaturen der Geräte das Dunkel des Zimmers. Leicht verwirrt sah er sich um. >Bin ich eingeschlafen? Wie spät ist es? Au< Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Nacken. „Na toll. Das hab ich jetzt davon, das ich Depp hier eingeschlafen bin.“ Sein gesamter Körper schmerzte, was nicht verwunderlich war. Die paar Stunden Schlaf hatte er sitzend, mit übereinandergeschlagenen Beinen, verschränkten Armen vor der Brust und gesenktem Kopf verbracht. Wem hätte da nicht alles wehgetan? Ein Blick auf die Armbanduhr, verriet dem Schwarzhaarigen das es mittlerweile 2:18 Uhr Nachts war. >Oh man. Ist ja ganz klasse. Da hab ich den restlichen Tag vollkommen verpennt, statt ne sinnvolle Therapie für den Kleinen zu entwickeln.< Genervt fuhr er sich über den Nacken. Der Kopf wurde zurückgelehnt, die Hände auf den Oberschenkel gebettet. >Tja und nu?< Eine Art Grummeln ließ den Arzt aufhorchen. Sofort ruhte sein blick auf dem im Bett liegenden. Kam das Geräusch etwa von ihm? Erneut ein Stöhnen. Diesmal war es eindeutig vom Bewusstlosen gekommen. Keine Minute später stand Itachi auch schon neben dem Bett, die Züge des darinliegenden genau beobachtend. Selbst als er das Licht über dem Bett betätigte um besser sehen zu können.
 

Dort, die Augenlider des Weißhaarigen zuckten, während das Gesicht sich leicht verzog. Erneutes Stöhnen. Hätte Itachi nicht so gute Ohren, hätte er diese Laute bestimmt nicht einmal gehört. Erneut flatterten die Lider. Endlich, unter häufigem blinzeln, öffneten sich wie in Zeitlupe die Augen des Jungen. Vor Spannung hielt der Ältere den Atem an. Nach so langer Zeit würde er nun endlich in die Augen seines Patienten sehen. Er hatte das Gefühl als würde er auf diesen Moment schon ewig warten. Dabei waren es gerade mal zwei Tage. Wie sie wohl aussahen?
 

Dann trafen sich ihre Augen. Tiefschwarze Irden sahen ihn an. Itachi schwor, dass sie sogar noch schwärzer waren als die seinigen. >Unglaublich schön.< Nur ihr Ausdruck störte ihn, und zwar gewaltig. Er hatte sich ja schon gefragt, nein wohl eher befürchtet, besonders nach dem informatievem Gespräch mit den Polizisten, dass die Augen seines Gegenübers wohl nicht gerade vor Lebensfreude sprühen würden. Aber dies hier hatte er nicht erwartet. Diese schwarzen Seen zeigten nichts. Sie waren stumpf, leer, wie Tot. >Als würde man einer Puppe in deren Glasaugen sehen,< schoß es durch seinen Kopf. Ein grausiger Anblick. Schlimmer sogar als in seinem Traum. Der Junge schien ihn nicht einmal wahrzunehmen, geschweige denn, wirklich anzusehen. Eher sah er durch ihn hindurch. Was Itachi einen heftigen Stich ins Herz verschaffte. Sein Patient war jetzt zwar wach, aber irgendwie auch nicht. Zitternd steckte der Schwarzhaarige seine Hand aus. Berührte, sanft mit den Fingern, die gräuliche Wange, welche immer noch so kalt war. Wie schon einige Stunden zuvor. Keine Reaktion darauf. Die Kälte des Weißhaarigen schien sich auf ihn zu übertragen, oder lag es wohl eher an dessen Verhalten? Der Jungmediziner hätte es nicht mit Bestimmtheit sagen können. Nur das auch er zu frieren begann. Leise, fast zaghaft erklang seine Stimme.
 

„Wie geht es dir?“ Diese Worte hauchte er mehr als das er sie flüsterte. Trotzdem war er sich sicher, dass der Knabe ihn verstanden hatte. Dieser reagierte aber erneut nicht. >Es hat wohl noch keinen Sinn. Er scheint psychisch noch zu instabil, um zu erfassen oder gar zu begreifen, wo er ist. Dabei bleibt mir wohl keine andere Wahl.< Itachi langte zu einem umliegenden Schränkchen. Zog eine Schublade auf und zog eine Spritze hervor, von denen er, bevor er ins Traumland gewandert war, einige dort deponiert hatte. Nur zur Sicherheit verstand sich, falls sein Patient zu aufgewühlt gewesen währe, sich wohl möglich noch selbst verletzt hätte. In dem kleinen Teil befand sich eine Kombination aus einem starken und schnell wirkendem Beruhigungs- und Schlafmittels. Es war zu riskant gewesen, ihm einfach irgend ein Beruhigungsmittel oder so zu spritzen. Wer hätte schon sagen können wie das mit den Mittelchen reagiert, die der Kleine schon von seinen 'herzensguten' Eltern verpasst bekommen hatte. Nachdem er also das Toxgutachten studiert hatte, mischte er das Serum selbst an, um sicher zu gehen, dass auch alles passte. Die vermischten Bestandteile waren genau abgestimmt. Ein Problem würde es daher nicht geben wenn er das Zeug injizieren würde. Genau das hatte er jetzt auch vor.
 

Behutsam griff Itachi nach einem der unter der Decke befindlichen Arme seines Patienten, während er beruhigend auf diesen einredete, falls dieser doch mehr mitbekam als es den Anschein machte. „Hab keine Angst. Du bist hier in Sicherheit. Deine Eltern können dir nichts tun. Ich bin Itachi und kümmere mich um dich.“ Sacht klopfte er auf die Ellbeuge des Jungen um die Blutzufuhr dort anzuregen. Dies würde es ihm erleichtern ein Blutgefäß zu finden, in das er das Mittel spritzen konnte. „Du brauchst noch viel Ruhe und musst dich schonen um wieder gesund zu werden. Darum werde ich dir gleich etwas geben, damit du besser schlafen kannst. Es tut nicht weh. Nur ein kleiner Pieks, mehr nicht.“ Mit diesen Worten setzten Itachi die Nadel an der Vene an und durchbohrte mit dieser die dünne Haut. Langsam injizierte er das Medikament in die Blutbahn. Der Junge verzog dabei keine Miene. Er blinzelte nicht einmal. „So das war es schon. Siehst du war doch gar nicht schl

imm.“
 

Lange brauchte es nicht, bis sich die Lieder des Weißhaarigen schlossen und dieser ins Traumland glitt. Die Züge wurden entspannter, die Atmung ruhiger. Bis dahin ließen ihn die pechschwarzen Seen jedoch nicht eine Sekunde unbeobachtet. Zumindest kam es Itachi so vor. Nachdem der Jungmediziner schließlich sicher war, das Sasuke tief und fest schlief, atmete er tief durch. Einerseits erleichtert, das sein Patient keine Angst zu haben schien, andererseits bedrückte es ihn. Konnte der Schwarzhaarige doch nicht eindeutig sagen, ob es daran lag, dass ihm der Bursche vertraute, oder eher daran, was für ihn einleuchtender schien, dass der Kleine die Situation nicht wahr nahm. Nicht begriff wo er war. Verzweiflung keimte in Itachi auf. Wenn nun wirklich nur die Erschöpfung dafür verantwortlich war, weshalb sein junger Patient so ruhig war, wie würde dieser dann reagieren wenn er klarer wurde? Seine fremde Umgebung, die unbekannten Gestalten erfaßte? >Ob er dann immer noch so ruhig sein wird? Wohl eher nicht. Warscheinlicher ist, das er tierische Angst haben wird. Armes Kerlchen.< Gedankenverlohren strich der Uchiha immer wieder über die zierliche, kalte Hand des Grauhäutigen.
 

Als sein Blick nach einer Weile abermals seine Armbanduhr streifte, stellte er erstaunt fest, das es bereits 3:30 Uhr war. Sein Zeitgefühl ließ ihn in diesem Zimmer, oder besser gesagt bei dem Schlafenden, vollkommen im Stich. Resigniert schüttelte er den Kopf. Es hatte doch alles keinen Sinn, er konnte nicht die ganze restliche Nacht hier dumm rumstehen. Sein Entschluß stand fest. Kurzerhand wurde der kalte Arm Sasukes wieder liebevoll unter die Decke gesteckt. Ein letzter freundlicher Blick. Lange Finger, die durch weißes Haar strichen. Dann verließ er schleunigst das Zimmer. Steuerte die Ruheräume an, in denen Betten für die Ärzte, bei langen Schichten, zur Verfügung standen. Jetzt würde er sich erst mal eine Mütze voll Schlaf gönnen, um im Anschluss weiter über den Unterlagen des Jungen brüten zu können. Geschwind huschte er ins erste freie Zimmer.
 

Der Blaser wurde ordentlich auf einen Hacken gehängt, das Haarband hingegen landete achtlos auf einem kleinen Tischen neben dem Bett. Obwohl, Bett war wohl eher die falsche Beschreibung für dieses gaklige, klapriege, schmale etwas. Pritsche traf es da schon weit besser. Normalerweise hielt sich der Arzt von diesen Klappergestellen fern. Außer die Müdigkeit wurde zu stark, und drohte ihn zu übermann, wie jetzt zum Beispiel. Momentan war ihm das Gequietsche und Gewackle jedoch einerlei. Sein Körper verlangte gerade nach Schlaf, welchen er sich nicht verwehren wollte. Vorsichtig legte er sich auf das Gestell, dessen Federung umgehend bedrohlich knarzte. >Na Gropßartig. Wie ich diese Teile doch hasse. Ich sollte lernen im Stehen zu schlafen. Ist bestimmt besser und erholsamer als diese Teile.<
 

Seine schwarzen Augen schlossen sich. Auf dem Schlaf musste er aber noch eine ganze Weile warten. Zu lange für seinen Geschmack. Er war fertig, ausgelaugt, zumindest geistig, trotzdem konnte er nicht einschlafen. Immer wieder wälzte er sich hin und her, auf der Suche nach einer halbwegs annehmbaren Liegeposition. Schließlich gab er auf. Blieb auf dem Rücken liegen, Hände auf dem Bauch verschränkt, Blick zur Decke. Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Mal hier, mal da. Heufiger drehten sie sich um diesen Green Jungen. Das letzte was er vor seinem inneren Auge sah, bevor der Sandmann doch Erbarmen mit ihm zeigte, waren diese Tiefen mysteriösen schwarzen Irden. Sie vereinnahmten seinen Geist komplett. Eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Inneren aus. Das Herz wurde leichter, die Atmung tiefer. Dann schlief er ein.
 

Gegen 10:30 Uhr erwachte er wieder. Zu erst war er verpeilt, beim Anblick der Zimmerdecke. Stückchenweise kamen die Geschehnisse des Vortages und der Nacht zurück. >Ob er wohl wieder wach ist?< In Itachis Magen kribbelte es. >Komisch, was ist das? Habe ich Hunger? Ach jetzt auch egal.< Etwas steif stand der junge Arzt auf. „Au. Mist. Ich wusste doch, ich hätte auf diesem Höllenteil nicht schlafen sollen. Mein armer Rücken,“ winselte er leise. Steif schlüpfte er in den Blaser. Das Haar wurde wieder grob zusammen gebunden, während seine Beine ihn schon Richtung Aufenthaltsräume trugen. Dort würde er finden was er jetzt so dringend brauchte. Seinen heißgeliebten Kaffee. Glücklicherweise war der Aufenthaltsraum gerade leer. Somit entging er nervigen Fragen, so wie dummem Gerede. Wenigstens die Kanne war mit dem schwarzen Gold gefüllt, welches sogar noch dampfte als er es in eine Tasse schüttete.
 

>Wurde wohl gerade frisch aufgesetzt.< Dann nahm er erstmal einen großen Schluck. Verbrannte sich prompt die Zunge, was er gekonnt ignorierte. Noch ein entspanntes Seufzen, bevor er zufrieden zurück ins Besprechungszimmer ging. Gemächlich ließ er sich auf seinem Stuhl nieder. Dieses Bohnengesöff wirkte wahre Wunder. Itachi war wieder hell wach und motiviert. Strotzte gerade so vor neuer Energie. Statt sich gleich auf die Papiere zu stürzen, wurde erst der Telefonhörer zur Hand genommen. Flinke Finger wählten die Nummer der Intensivstation. Zweimal klingelte es, bis eine freundliche Frauenstimme am anderen Ende erklang. „Intensivstation. Schwester Katsumi am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?“ „Doktor Uchiha hier. Wie geht es dem Patienten Green auf 316? Ist er nochmal aufgewacht?“ „ Einen Augenblick Herr Doktor. Ich schau schnell nach.“ Eiliges Tastaturgeklapper war gedämpft durch den Hörer zu vernehmen. Scheinbar rief sie gerade die Daten im PC auf. Keine Minute später erklang erneut ihre hohe Stimme. „Nein, Herr Green ist bisher nicht wieder zu sich gekommen. Sein Zustand ist weiterhin unverändert.“ „Gut danke.“ Zack, da ruhte der Hörer auch schon wieder auf der Gabel. Mehr hatte er nicht wissen wollen.
 

Warum er nicht selbst runter gegangen war um nach dem Weißhaarigen zu sehen? Ganz einfach, weil er sich dann nicht mehr auf seine Arbeit hätte konzentrieren können. Warscheinlich währe er nicht mal mehr in der Lage gewesen hoch zu kommen. Durch den Anruf hatte er alles nötige in Erfahrung gebraucht, ohne Gefahr zu laufen seine restlichen Pläne über Bord zu werfen. So konnte beruhigt dort weitermachen, wo er gestern geendet hatte. Viel Zeit bleib ihm leider nicht mehr. Mittlerweile war es kurz nach elf Uhr. Um 14:00 Uhr würde sein Dienst beginnen. Was essen musste er auch noch. Da galt es keine Zeit zu vergeuden.
 

Pünktlich, wie immer, trat Itachi am Mittag seinen Dienst an. Sein Sorgenkind war leider immer noch nicht wieder zu sich gekommen. Auch wenn der Schwarzhaarige es sich nicht eingestehen wollte, so belastete ihn diese Tatsache doch sehr. War seine Medikation doch falsch? Vielleicht war der Junge ja auch geistig oder körperlich noch nicht so weit?

So gerne Itachi weiter über diese und andere Fragen nachdenken würde, jetzt war die falsche Zeit dafür. Er hatte sich auf seinen Job zu konzentrieren. Schließlich könnte er es sich nicht verzeihen, wenn er einen Fehler machen würde, durch welchen ein Anderer das Leben verlieren konnte. Sasuke würde es ihm gewiss auch übel nehmen, was für ihn sogar noch schlimmer währe, als das berufliche Versagen. Warum ihm das aber an die Nieren ging verstand er nicht.
 

Bisher verlief seine Schicht recht ereignislos. Geradezu friedlich. Einen Sturz von der Leiter hier, einige weitere Haushaltsunfälle dort, ein Trottel der vor's Auto geflitzt war usw. Der Schutzengel, des Autoflitzers, hatte seinen Job echt gut gemacht, nach der Meinung des Medizinerns. Kam der Spack doch mit ner popliegen Gehirnerschütterung, nem gebrochenen Bein, sowie zwei angeknackste Rippen davon. >Sasukes Schutzengel könnte sich von dem echt eine dicke Scheibe abschneiden.< Sonst war nur anderer alltäglicher Kram gewesen. Hätte er geahnt, was der heutige Tag allerdings noch schönes für ihn in petto hatte, nun er währe bestimmt nicht so ruhig und gelassen wie er es derzeitig noch war.
 

Während der junge Arzt gewissenhaft seiner Arbeit nachging, betrat eine dunkelhaarige Schwester das Krankenzimmer des jungen Herrn Green. Artig kontrollierte sie die Angaben auf den Gerätearmaturen. Hielt alles schriftlich fest, justierte die ein oder andere Einstellung. Dann verließ sie das Zimmer wieder.
 

10 Minuten später schlug Sasuke die Augen auf. Die schwarzen Irden starr die Decke fixierend. Irgend etwas kam dem Jungen komisch vor. Er kam nur nicht darauf, was es war. In seinem Gehirn ratterte es nur so. Leider ohne Ergebnis. Wie in Zeitlupe drehte er den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite. Sah sich alles ganz genau an. Angst stieg in ihm auf, wuchs immer weiter an. Schnürte ihm allmählig die Luft ab. Wo war er nur? Das Piepen und Surren der Maschinen kannte er aus seiner Zelle. Auch diesen widerlichen Desinfektionsgeruch kannte er nur zu gut. Aber der Raum, in dem er sich befand, war ihm gänzlich Unbekannt. War war nur geschehen? Wie war er nur an diesen fremden Ort gekommen? Wenn seine Eltern herausfanden, das er nicht mehr artig in seinem 'Zimmer' saß, würden sie ihn suchen. Hätten sie ihn dann erst gefunden, bekäme er großen Ärger. Bestimmt schlug ihn sein Vater dann, wie so häufig, wieder. Ein Zittern erfasste seinen Körper. Er musste hier raus. Ganz schnell weg. Zurück nach Hause, um schlimmeres zu vermeiden. Vielleicht fiehl seine Bestrafung dann weniger hart aus.
 

Langsam, und unter ständigem Beben, richtete er seinen geschwächten Körper auf. Die Schmerzen, die er dabei verspührte, ignorierte er einfach. War er sie doch gewohnt. Die Beine schob er mehr über die Bettkante, als das er sie darüber schwang. Selbst wenn er gewollt hätte, sein körperlicher Zustand war zu schlecht um sich zu beeilen. Vorsichtig rutsche er mit dem Hintern immer weiter nach vorn. Die Beine noch in der Luft baumelnd, als er ein Ziehen an seinem rechten Arm spürte. Irritiert besah er sich seine Ellbeuge. Ihm fiel auch gleich die Infosion auf, die in ihm steckte und von der, dieses unangenehme Gefühl herrührte. Steif griff er mit der anderen Hand nach dem Schlauch. Mit einem Ruck zog er ihn heraus. Nun bemerkte der Junge auch all die anderen Schläuche und Kabel, die an ihm befestig waren, oder in ihm steckten, wie das Atem- oder Pulsmesgerät. Da sie ihn ebenso behinderten wie zuvor die Infusion, wurden sie ebenfalls grob entfernt. Leider wusste er nicht, das durch diese Aktion vorne im Schesternzimmer ein nettes rotes Lämpchen, mit penetrantem Alarm, anging. Selbstverständlich entging der dortigen Schwester der Alarmruf nicht. Sofort orderte sie Hilfe und eilte umgehend zum entsprechenden Patientenzimmer. In diesem befand sich immer noch, der nichtsahnende weißhaarige Bursche. Der wiederum, war gerade dabei sich auf seinen geschwächten Beine zu hiefen. Zwar schwankte er stark, schaffte es aber trotzdem stehen zu bleiben, da er sich am Bett festhielt. Jetzt, da er stand, war er innerlich etwas ruhiger. Aber kaum das er halbwegs sicher stand, war der Frieden auch schon vorbei. Die Tür wurde aufgestoßen.
 

Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte der Grauhäutige zur Tür. Durch diese war gerade eine Krankenschwester gerauscht. Gefolgt von zwei Pflegern. „Was machst du denn da? Du darfst in deinem Zustand nicht aufstehen.“ Schalt sie ihn, nachdem ihr Gesichtsausdruck von überrascht auf ernst wechselte. Dann setzten sie und die Pfleger sich wieder in bewegen, direkt auf ihn zu. Dadurch wurde Sasuke aus seiner Angststarre gerissen. Er machte sich etwas kleiner, während er langsam rückwärts schlich. Sich weiterhin am Bett haltsuchend abstützte. Geistesabwesend schüttelte er leicht seinen Kopf. „Was soll das den werden Herr Green. Sie müssen sich umgehend wieder hinlegen. Kommen sie, ich helfe ihnen.“ Versuchte es die Frau noch einmal. Etwas freundlicher allerdings als zuvor. Sanft streckte sie ihm ihren Arm zur Hilfe entgegen. Dummerweise reagierte ihr Patient anders als erhofft. Statt die helfende Hand zu ergreifen, verstärkte sich das Kopfschütteln nur. Immer weiter wich der Jüngste zurück. Bis er gestoppt wurde. Erschrocken riss er seine Augen auf. Er war mit dem Rücken gegen die Wand gestoßen. Das Zimmer war zu Ende. Weiter zurückweichen war unmöglich. An der Wand rutschte er nun zu Boden. Kauerte sich dort zusammen. Ein kaum hörbares Wimmern entwich seiner Kehle.
 

Das Wimmern nahm das Krankenhauspersonal nicht war. Die einzige Frau im Raum seufzte genervt. >Na klasse. Da ist der endlich wach und benimmt sich, wie ein kleines verängstigtes Balg. Wie ich sowas hasse.< Mit dem, aufgesetzten, falschem Lächeln, ging sie weiter auf Sasuke zu. Blieb knapp vor ihm stehen, begab sich in die Hocke und wollte nach seinem Handgelenk fassen. Bevor sie dies jedoch auch in die Tat umsetzen konnte wurde sie zu Boden gestreckt. Ihr Gegenüber hatte mit dem Fuß nach ihr getreten und einen Volltreffer gegen ihr Schienbein gelandet. „Aua. Verdammt. Was steht ihr da so dämlich rum? Schnappt ihn euch und schafft ihn endlich wieder ins Bett. Am besten ihr bindet ihn auch gleich fest.“ Herrschte die Schwester die beiden Pfleger an, von denen sich einer sein schadenfrohes Lachen zu verkneifen versuchte. „Ist ja gut. Dann mach aber auch Platz.“ Kommentierte einer der Männer.
 

Sasuke sah die beiden Kerle auf sich zukommen. Aus seiner Angst war mittlerweile eine ausgewachsene Panik geworden. Besonders nachdem das Wort, festbinden, an seine Ohren gedrungen war. Sein Körper spannte sich bis aufs äußerste an. Eine Hand hatte ihn am Unterarm gepackt. Jetzt hakte es bei dem Jungen total aus. Wild begann er sich zu wehren. Trat und schlug nach den beiden Kerlen. Man zog ihn auf die Beine. Sasuke hatte so mehr Platz, den er auch ausgiebig nutze, um sich verzweifelt zu verteidigen. So sehr sie sich auch anstrengten, schafften die Pfleger es nicht den verwirrten Patienten zu bändigen. Es war ihnen unbegreiflich, wie ein so geschwächter Körper ihnen nur solche Schwierigkeiten machen konnte. Eigentlich hätte der Kleine kaum alleine stehen können. „Ich hole Hilfe.“ Beim verlassen des Raumes schrie sie dies noch ihren Kollegen zu.
 

Kabuto war gerade auf dem Gang unterwegs als ihm eine aufgeregte Krankenschwester entgegenlief. „Herr Doktor bitte kommen sie schnell mit. Herr Green ist zu sich gekommen. Er ist vollkommen hysterisch und lässt sich nicht beruhigen. Bitte sie müssen mir helfen.“ Der Brillenträger zögerte keine Sekunde. „Bringen sie mich sofort zu ihm.“ Die angesprochene setzte sich umgehend in Bewegung, gefolgt von Kabuto. Wieder öffnete sich die Tür des Krankenzimmers als der Arzt eintrat. Die beiden Pfleger mühten sich immer noch mit dem Jungen ab. Sie hatten schon einiges einstecken müssen. Einige Gesichtspartien waren geschwollen. Einem der Männer blutete bereits die Nase. Höchste Zeit einzugreifen. Selbstsicher trat Kabuto auf die Drei zu. „Schnell, geben sie mir eine Beruhigungsspritze mit 5 ml Temazepam, und sie Beide halten ihn gefälligst fest.“ „Aber Herr Doktor, sind sie sich sicher das wir …“ Weiter kam die Frau nicht. „Sie sollen nicht denken sondern tun was ich ihnen sage also los.“ „J-ja sofort Sir.“
 

Da zur Sicherheit keine Medikamente in den Patientenzimmern aufbewahrt wurden, von Itachis deponierten Spritzen wusste sie ja nichts, eilte sie wieder zum Stationszimmer, um das erforderliche von dort zu holen. Sie wollte den Raum gerade wieder verlassen, als ihr Blick am Telefon haften blieb. Fest entschlossen ergriff sie den Hörer und wählte eine ganz bestimmte Nummer. >Er will bestimmt über diesen Vorfall unterrichtet werden.< Es klingelte, dann lag der Hörer auch schon wieder auf der Gabel. Um den Pieper zu aktivieren hatte das gereicht. Darum stürmte sie wieder in Zimmer 316. „Na endlich. Das wurde aber auch Zeit.“ Wurde sie beim Betreten angeherrscht. „Verz …“ „Lassen sie das und geben mir lieber die Spritze.“ Die Frau konnte gar nicht so schnell kucken, wie ihr das Instrument aus der Hand gerissen wurde. Schon war Kabuto auf dem Weg zu dem zappelnden Weißhaarigen.
 

Er war sich sicher, das ganze schnell erledigen zu können. Dann würde sich dieser Uchiha bei ihm bedanken müssen. Würde er den Jungen jetzt nicht beruhigen, würde der sich noch zusätzlich verletzen. Die Pfleger, sowie die Schwester, schienen ja unfähig zu sein, dies zu schaffen. Nur schnell die Nadel gesetzt und das Serum gespritzt, mehr war es nicht. Leider machte er die Rechnung da ohne Sasuke Green. Der Adrenalienschub verlieh dem Kleinen gerade unglaubliche Kräfte. Als der Arzt nach dem Arm des Burschen greif wollte, traf ihn ein Schlag in die Magengrube. Er keuchte auf und krümmte sich ein wenig. Keine Sekunde später durchzuckte ein stechender Schmerz sein Gesicht. Seine Sicht verschwamm. Alles wurde schwarz vor seinen Augen, dann ging er zu Boden. Sasuke hatte sich gänzlich von den Pflegern losgerissen, sie zu Boden gestoßen und hatte Kabuto mit all seiner verbleibenden Kraft erst in den Magen und im Anschluss ins Gesicht geschlagen. Die Tür versperrte eine kreischende Krankenschwester mit erschrockenem Gesichtsausdruck. Die beiden Kerle rappelten sich auch schon wieder auf. Schnell huschte er daher unter dem Bett aufs andere Ende durch.
 

Zur gleichen Zeit, einige Etagen tiefer, saß Itachi gerade vor einem Jugendlichen, der sich bei ein paar Skatebordtricks einen Arm gebrochen hatte. Diesem legte er gerade einen Gipsverband an als sein Pieper sich zu Wort meldete. Verwundert zog er eine Augenbraue nach oben. Kurz wischte er sich die Hände an einem Handtuch sauber, langte nach dem kleinen Gerät an seinem Gürtel und sah sich die Nummer an. >Moment das ist doch die Nummer der Intensivstation. Sasuke. Da stimmt was nicht. Ich muss sofort zu ihm.< „Schwester übernehmen sie für mich hier. Ich werde wo anders benötigt.“ Die Antwort wartete er nicht mal ab, sondern stürmte sofort aus dem Behandlungszimmer. >Fahrstuhl? Nein definitiv zu langsam. Also Treppenhaus.< Eilig nahm er immer zwei Treppenstufen auf einmal. Trotzdem kam es ihm so vor, als würde er eine halbe Ewigkeit brauchen, bis er endlich auf dem Stationsflur stand. Sofort eilte er weiter. Abermals flog die Tür von Zimmer 316 auf. Prallte donnernd gegen die Zimmerwand.
 

Keuchend stand Itachi im Türrahmen. Seinen Blick ließ er durch den Raum wandern um die aktuelle Situation erfassen zu können. Als erstes besah er sich das Bett. Es war leer. Wo war der Grauhäutige nur? Er war doch zu geschwächt und krank um aufzustehen. Angst kroch seinen Rücken hinauf. Verschaffte ihm ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Auf der rechten Zimmerseite erblickte er die diensthabende Schwester. Sie kniete neben einem Bewusstlosen auf dem Boden. Bei dem Bewusstlosen handelte es sich um diesen Kabuto, wie er missmutig festellen musste. Was tat der Trottel schon wieder hier? Hatte er ihm nicht gesagt, er solle von diesem Zimmer fern bleiben? Aber weshalb lag er KO am Boden, mit aufgeplatzter blutender Lippe? Egal. Darum würde er sich später kümmern können, auch wenn ihm dieser Anblick gerade eine unglaubliche Genugtuung verschaffte. Dem Helden, der dafür verantwortlich war, würde er einen Orden verleihen.
 

Sein Augen huschten weiter. Auf der linken Seite des Bettes sah er zwei Pfleger. Hinter diesen konnte er eine weitere Gestalt entdeckte, welche sich in die hinterste Ecke des Zimmers presste. Fast verdeckten die Männer mit ihren breiten Kreuzen diese Person. Nun besah er sich dieses bibbernde Etwas genauer. >Aber das ist doch.< „Sasuke,“ hauchten seine Lippen. „Was treibt ihr Beiden denn da. Ihr ängstigt den Patienten ja noch mehr als er es sowieso schon ist. Macht Platz. Er kriegt ja so kaum Luft. Lasst mich das lieber machen.“ Die Männer drehten sich mit fragenden Gesichter etwas zu Itachi um. Unsicher was sie tun sollte, entschlossen sie sich schlussendlich doch dazu, dem Neuankömmling den Weg frei zu geben. Vielleicht schaffte er ja, was ihnen nicht gelang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Turiana
2009-11-20T21:11:03+00:00 20.11.2009 22:11
armer sasu! *snif* die pfleger sind ja mehr als brutal >.< kein wunder, dass er noch panischer wird! schon alleine durch die angst vor neuem ärger mit seinen eltern... hofftl kann ita ihn beruhigen! aber klasse, dass sasu kabuto fertig gemacht hat *evilsmile* nur die umstände, die dazu führten.. >.< ita kümmert sich ab jetzt um sasu. hofftl hilft das dem kleinen... fieses ende. schreib bitte bald weiter *knuddel*
hduedl


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