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MSTory 3: Anime/Manga-Movie - Die Sekretärinnenprophezeiung

MSTing zu "Alle-X-Alle"
von
Koautoren:  MG  FuchsiMeon  halbdaemon_kite  Vergangenheit  Motschegiebchen

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Zwischenrune Nr. 3 - VS Ellipsenpapst

[Vorwort]
 

Hallo, liebe Leser.
 

Ich hab jetzt länger überlegt, wie genau ich es mit dem Papst handhaben sollte. Immerhin werden wohl einige Probleme damit haben, sein lateinisches Kauderwelsch zu verstehen. Da ich nicht viel von Fußnoten in der Größenordnung halte, hab ich die Übersetzungen nicht im Kapitel integriert. Für so was eine Charakterbeschreibung anzulegen, fände ich auch reichlich sinnlos.
 

Ich habe darum eine überschaubare Liste mit den Übersetzungen vorbereitet, bei der mir die liebe Dragani mehr als tatkräftig unter die Arme gegriffen hat. Wenn ihr den übersetzten Text wollt, braucht ihr mir nur eine Nachricht zu schicken, dann trudelt in Kürze eine ENS bei euch ein.
 

Viel Spaß beim Kapitel.
 

[/Vorwort]
 


 

Das Unglaubliche ist geschehen und abgemeldet, der sich noch immer der ultimativen Herausforderung für Zwischenkapitelschreiber stellt, wurde rausgewählt. Nicht nur von den anderen Topmodels Zwischenkapitelschreibern, die sich aufgeregt haben, dass er dauernd ihren Kuchen isst sondern auch von Heidi und Bruce persönlich. Aber da haben die Moderatoren wohl die Rechnung ohne abgemeldets treue Co-Autoren gemacht, die das Studio kurzerhand in einer epischen Schlacht an sich rissen, während er am Zwischenkapitel arbeitete und gebackene Shrimps fraß.

Nun hat abgemeldet die absolute Freiheit, seine Zwischenkapitel ohne Leistungsdruck und vertraglich gebundene Auflagen zu verfassen.
 

abgemeldet: *auf der Tastatur herumklopft, was aussieht, als hätte er einen epileptischen Anfall*

MG: „Hey, vielleicht solltest du zur Abwechslung mal schlafen? Du arbeitest seit vorgestern an diesem Zwischenkapitel und wir alle sorgen uns um dich.“

abgemeldet: *mit seinen zehn Zentimeter langen Fingernägeln nach MG harkt, dann aufsteht und über seinen eigenen Bart stolpert* „Niemals!11 Dieses Kapitel muss beendet werden. The Show must go on!“

MG: „Bitte, bitte, und ich werde den Raum jetzt langsam rückwärts verlassen.“ >__>
 

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Weit, weit weg von allen unscheinbaren Uschis, Päpsten und Kreuzfahrtschiffen, neigt sich nach langen Stunden Nevans Kampf seinem Ende zu. Grazil landet die Sukkuba auf einem Stegpfahl und späht mit Adleraugen im entstandenen Chaos umher, angespannt und bereit, den nächsten, tödlichen Schlag auszuführen. Blubbernde, berstende Unruhe durchzieht den Toluca Lake in weitem Umfeld und unzählige Körper schwimmen an seiner Oberfläche, wirken fast wie ein von Dellen durchzogener Teppich. Der geisterhafte Nebel, der den See sonst verbirgt, vereint sich mit dem aufsteigenden Dampf und bildet eine widerliche Demse, die nach Tod und Verwesung stinkt. Nevan verharrt so mehrere Minuten, den nächsten Gegner erwartend. Doch dann wischt sie sich den Schweiß von der Stirn und atmet gelassen aus, als ihr gewahr wird, dass nun auch der letzte Untote sein zweifelhaftes Leben ausgehaucht hat. Sie ist überrascht, dass einige der Wesen noch imstande waren, für Zombies ganz ungewöhnliche Kräfte einzusetzen – Überbleibsel aus ihren früheren Leben als Sues, vermutet sie. Nun muss sie nur noch die Leiche eines ganz bestimmten Untoten finden und...

„Wie ich sehe, bist du zu einem Ende gekommen“, erklingt freudig die Stimme der Runenprophetin Taldeer in ihren Gedanken. Nevan zuckt zusammen und verliert für den Bruchteil einer Sekunde die Balance, fängt sich aber sofort wieder. Sie raunt nur als Antwort, teils verächtlich, teils verzückt, und breitet nebenbei die Arme aus. Dunkle Rauchschwaden fließen von überall heran und schmiegen sich an ihren Körper, bilden langsam eine Art Schleier, der ihren Unterleib bis zum Bauchnabel verhüllt.

„Nun, ich hoffe, dass du diese kleine Ablenkung genauso genossen hast wie ich die Demonstration deiner Fähigkeiten. Zwischen all den geistig zermürbenden – ich wage nicht , es so zu nennen – Gesprächen, die ich mit Dr. Golden Chie führen musste, war es eine wahre Befriedigung, deinem Kampf zu folgen“, meint die Runenprophetin sachlich, während Nevan scharf Luft einzieht.

„Absolut nicht. Spätestens ab dem Punkt, ab dem einige von ihnen zu einem großen Wurm verschmolzen und mich unter Wasser ziehen wollten, hatte ich genug. Sehr unzufrieden stellend, für das nächste Mal wünsche ich mir stärkere Gegner, meine liebe Taldeer.“ Nevan packt ihre klatschnasse Mähne, fasst sie am Hinterkopf zusammen und lässt aus dem schwarzen Rauch ein Band entstehen, mit dem sie ihr Haar fixiert. „Als Gegenleistung für diese „Demonstration“ verlange ich, dass du dich mir später für ein, zwei traute Stunden zur Verfügung stellst, um mich angemessen zu entlohnen. Ein gemeinsames Bad wäre nicht schlecht, ein paar Häppchen ... du weißt, was ich meine.“ Nevan lächelt anzüglich, stößt sich vom Steg ab und gleitet über den See, die Leichen untersuchend. Taldeer kichert und wird übergangslos wieder ernst.

„Vielleicht, wir werden sehen. Nun aber musst du dich spurten und MSTsaws Körper finden, ehe die Hitze ihn zu sehr beschädigt!“

„Was sollte da noch beschädigt werden? Die waren seit Wochen tot und allesamt verdorben durch dämonische Einflüsse. Außerdem ... denk dran, gekochtes Fleisch hält sich länger~“

„Provoziere mich nicht. Sieh zu, dass du ihn findest und in meinen Runenschrein bringst. Wenn du dich beeilst, wirst du im Anschluss die Möglichkeit haben, einem ungewöhnlichen Kampf beizuwohnen.“

„Was du nicht sagst. Wen hast du jetzt schon wieder gegeneinander aufgehetzt?“, feixt Nevan und steigt etwas höher in die Luft, um einen besseren Überblick zu bekommen. „Ob du es glaubst oder nicht, JETZT sehen sie alle gleich aus.“ Taldeer ignoriert den Kommentar gekonnt und lacht amüsiert.

„Oh, sagst du nicht immer, du magst keine Spoiler? Beeile dich ganz einfach und du wirst nicht enttäuscht.“
 

Während die Sukkuba beherzt in einen kochenden See voller Leichen springt, gehen anderswo vier selbsternannte Reiter der Apokalypse durch einen Schiffskorridor und sind dabei, ihren „tollen“ Plan in die Tat um zu setzen.

„Hast du schon etwas bemerkt?“, fragt Dando angespannt und durchbohrt Malik nahezu mit seinen Blicken. Der Kleinste der Gruppe geht einige Schritte vornweg und berührt mit einer Hand ununterbrochen seine Schläfe, während er versucht, sich auf die Umgebung zu konzentrieren.

„Nein“, antwortet er heiser und räuspert sich. „Alle Sues haben das Schiff verlassen, aber ansonsten...“

„Boah, Altah“, unterbricht ihn Viggo lautstark und klatscht in die Hände. „Kann’s kaum erwart’n da Ellipsenpapst zu seh’n und so, dat wird echt krass.“ Er grinst breit und lässt voller Vorfreude seine Fäuste knacken, bis Arin ihm mit dem Zeigefinger in die Seite piekt.

„Dazu müssten wir ihn erst mal finden, Vuggylein, also immer schön die Klappe halten und Malik nicht stören.“ Dando stöhnt genervt, während er sie aus dem Augenwinkel ansieht.

„Vielleicht hat Uschi Unscheinbar zusammen mit allen anderen das Schiff verlassen?“, vermutet dann Malik. Er bleibt stehen, woraufhin die Anderen zu ihm aufschließen. „Oder Ellipsenpäpste haben keine psionische Signatur, die man aufspüren kann.“

Sofort bringt Arin den Gedanken zu Ende und kratzt sich dabei übertrieben nachdenklich am Kinnbärtchen. „Sind halt einfach zu elliptisch, da prallt alles ab.“ Viggo scheint den flachen Pseudo-Witz, den er mit einem kehligen Lachen quittiert, überaus amüsant zu finden.

„Oh, Junge!“, fährt Dando auf und bringt ihn zum Verstummen. „Wieso sollte diese Person denn...“

„Entschuldigt!“, ruft abrupt eine Frauenstimme. Sie lacht mädchenhaft, während die Reiter fast gleichzeitig herumfahren und sie anstarren. Völlig deplaziert wirkend steht sie da, mit ihrer violetten Robe und ihrer Mitra, die viel zu groß für ihren Kopf ist. „Ich glaube, dass ihr nach mir sucht, haha.“

Trotz der Maskerade erkennt Arin sie sofort und schenkt ihr einen höhnischen Blick. „Hallo, Uschi~ Siehst scheiße aus.“

Sie errötet schlagartig und stampft mit dem Fuß auf. „Wie gemein! Du bist ein Großmaul und so, was habe ich dir denn getan?! Ja, ja, beleidigt nur alle die arme...“

„Das ist diese Uschi Unscheinbar?“, fragt Dando verwundert, das Gemecker der Frau vollkommen übergehend.

„Klar“, stimmt Arin zu und wendet sich an Malik. „Hast du sie nicht irgendwie bemerkt?“ Der Junge schüttelt eilig den Kopf und sein fettiges Haar schwingt hin und her, dann sieht er zu Boden.

„Bis eben nicht, aber jetzt ist sie auf einmal aufgetaucht. Ihre Anwesenheit fühlt sich komisch an... Es ist, als wäre sie nicht hier, aber paradoxerweise IST sie es, da sie dieses Gefühl erzeugt.“

„Boah ey!“, schreit die wortwörtlich Unscheinbare daraufhin. „Wie fies! Ich stehe doch hier vor dir, wie kann ich da „nicht hier“ sein?!“ Sie möchte noch mehr sagen, aber Dando schneidet ihr mit einer beiläufigen Geste das Wort ab.

„Tötet sie“, hallt sein Befehl durch den Gang, während in seinen Händen eine rostige Sense erscheint. Viggo johlt erfreut auf und stürzt sofort los.
 

Vor dem Schiff geht es unterdessen wesentlich entspannter zu. Seit einiger Zeit ist die M.S.Ting im Hafen von „Puerto Villamil“ vor Anker gegangen und das große Ereignis steht bevor: Ein Meet’n’Greet mit der berühmtesten Kriminal-Autorin der Welt – Jessica Fletcher. Die Sues ahnen nicht, was sich eben im Inneren des Schiffs abspielt und wähnen sich in Sicherheit. Ein Großteil der Gäste schart sich um die rüstige, ältere Dame, die da – gekleidet in einen ockerbraunen Anzug – etwas verloren herumsteht und immer wieder nickt und lächelt. Alle scheinen ganz begeistert von ihr zu sein, sie in Gespräche verwickeln zu wollen, und immer wieder hebt sie kichernd die Hände, um abzuwinken. Meon sitzt wild gestikulierend auf ihrer Schulter.

„J. B. Fletcher, meine Lieben! Nun gebt ihr doch endlich mal etwas Applaus!“ Ein verlegener Rotschimmer breitet sich auf Jessicas Wangen aus, während die Gäste zu jubeln beginnen und der Mary Sue teils sogar Rosen zuwerfen. Etwas abseits vom Geschehen stehen Eli, Basy und Goe. Zumindest Letzterer ist ganz hin und weg von der Autorin, kann seinen vor Verzückung funkelnden Blick kaum von ihr lassen.

„Sieh nur, mein Teuerster. Jessica Fletcher! Oh, mein Gott, ich kann nicht glauben, sie mal persönlich zu treffen“, faselt er wie im Wahn. Eli wedelt derweilen mit einer Hand vor seinem Gesicht herum, worauf Goe aber nicht reagiert.

„Ich verstehe niacht, was du an ihr findest, Goe! Sie ist ein Mädchen mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum und macht mir eher Angst, da sie so übertrieben sympathisch aussieht, mit ihrem breiten Lachen und ihrer Oma-Ausstrahlung. Tu doch was dagegen, Basy!“ Das Hamstergör sitzt unterdessen auf Elis linker Schulter und dreht sich genervt murrend einen kleinen Hamster-Joint.

„Könn‘ wa nich wenigst’ns ma hingeh’n und so? Statt nur zu gaffahn wie Bekloppte?“

„Nein, Basy!“, begehrt Eli hysterisch auf und hebt den Zeigefinger. „Wenn wir in ihre Nähe kommen, wird ihr Alter unsere Jugend absorbieren und dann werden wir wie sie - ganz faltig und fortpflanzungsunfähig.“ Sofort rinnen kleine Tränen aus Elis Augen, während er den Hamster voller Besorgnis anstarrt.

„Altah, du lebst inna mehr als seltsam’n Welt.“

„Nun, mein Teuerster, ich bin explizit dafür! Wir sollten Jessica zumindest die Hand schütteln und ihr all unsere Wertsachen anvertrauen, und dann...“

Goe kommt nicht dazu, seinen Begeisterungsausbruch zu vollenden. Eine Explosion ertönt, alle Aufmerksamkeit auf sich lenkend. Das Bersten von Metall und Holz zerreißt die Situation. Sofort kreischen einige besonders schreckhafte, für den Plot völlig belanglose Klischee-Sues panisch auf, während sie geduckt davoneilen. Andere reißen vor Verwunderung die Köpfe herum und beginnen zu tuscheln. Im Hauptdeck der M.S.Ting klafft ein Loch. Eine dicke Rauchsäule bricht hervor, Schutt und Trümmer prasseln in den Hafen herab. Einzig Meons entsetzter Schrei übertönt die Szenerie noch.

„Wie furchtbar!“, brüllt die Hamsterdame, theatralisch die Hände empor reißend. „Doch nicht mein Schiff... Warum? Warum?!?“ Sie sinkt auf Jessica Fletchers Schulter zusammen und krallt sich in den Stoff ihres Vestons.

„Oh, Meon, das ist schrecklich. Was ist hier denn nur los?“, wispert die alte Mary Sue. Eli, Goe und Basy sind mittlerweile herangeeilt und sehen Hilfe suchend zu Meon. Doch diese erwidert den Blick nur. Wieder knallt es und Flammen stieben aus dem Loch heraus,

„Altah, wat für ´ne krasse Scheiße!“, ruft Basy, der die Situation ironischerweise viel Freude zu bereiten scheint. „Da lässt du de Jungs zehn Minutahn auf dei’m Schiff und allet geht hoch!“ Begeistert sieht sie zum Inferno empor und es spiegelt sich in ihren Augen.

„Wie wiedergöttlich!“, kommentiert Eli das Geschehen nur noch und versteckt sich hinter Goe. Von der Angst ihres Ziehkindes motiviert, fängt sich Meon langsam wieder und richtet sich auf.

„Warum müssen meine Veranstaltungen IMMER von irgendwelchen Explosionen zunichte gemacht werden? Seit ich mit diesem Dando zu tun habe, passiert das andauernd!“ Resignierend reibt sie sich über die Stirn. „Dabei habe ich schon kaum Geld übrig, und jetzt noch das. Langsam glaube ich...“ Doch weiter kommt sie nicht.

Aus der Rauchsäule springt jemand heraus. Durch die Entfernung wirkt die Person mehr wie ein flatternder, violetter Bettüberzug, aus dessen ... „Hinterteil“ raketenantriebsartige Flammen herausschießen, von denen sie offensichtlich angetrieben wird. „Ihr kriegt mich nie!“, brüllt die Gestalt und düst grotesk eiernd davon. Mehr verdutzt sieht ihr die Gruppe nach und alle sind sich nicht ganz sicher, was sie davon halten sollen.

„Altah, was geht ab?“, fragt Basy und kratzt sich an der Schläfe. Nachdem sie ihren Joint nachdenklich beäugt hat, schnipst sie ihn zur Seite hin weg.

„Das muss wohl diese elliptische“, Goe räuspert sich, „diese Uschi Unscheinbar gewesen sein.“ Er sieht zu Meon, die ihrerseits nur mit dem Kopf schüttelt.

„Lass es, mein Lieber. Jetzt bringt uns die Geheimnistuerei sowieso nichts mehr, ich werde den Gästen ja wohl oder übel erklären müssen, was da oben passiert ist.“ Jessica deutet überrascht in die Luft und schneidet Meon das Wort ab.

„Seht nur!“, ruft sie. Aus dem Loch springen noch vier weitere Personen heraus, die mit einigen akrobatischen Meisterleistungen über die Relings nach unten gelangen, kurzerhand einige Sues aus dem Weg schubsen und die Verfolgung von Uschi Unscheinbar aufnehmen.

„Oh es ist Dando!“, ruft Eli begeistert. „Huhu, Dando!“ Er winkt ihm zu, aber es scheint aus nahezu unerfindlichen Gründen so, als hätte Dando eben keine Zeit, um darauf zu reagieren.
 

Angetrieben durch ihre manische Eile und sogar durch einem dezenten Hauch von Spannung, erreicht die vermeintliche Ellipsenpäpstin in Rekordgeschwindigkeit ihr Ziel: Den berüchtigten Cerro Azul, den zweitgrößten Vulkan der Isla Isabela. Geschwind hastet sie zum Rand der Caldera, hält inne und lässt sich einen Moment vom – wie sie eingestehen muss – beeindruckenden Anblick des Kraters verzaubern. Ein schönes Postkartenmotiv, dieser Berg vor strahlend blauem Wasser und unter einem ebenso strahlend blauen Himmel. Angenehm warm ist es hier und der Geruch von Asche und Kalk liegt in der Luft. Es ist gar nicht so lange her, dass dieser recht aktive Vulkan ausbrach und die Spuren des Schauspiels sind noch deutlich auszumachen. Doch dafür hat die Unscheinbare nun keine Zeit, schüttelt hastig den Kopf und damit ihre Gedanken hinfort, und macht sich wieder auf den Weg. Sie krempelt den Saum ihres Gewandes hoch und rennt kurzerhand den Krater hinab, auf das Ufer des kleinen Sees zu, der sich im Laufe der Zeit gebildet hat. Hier würde sie – in der Rolle des Papstes St. Ditto XIII – die Reiter zum Kampf herausfordern. Doch obwohl sie Kämpfen eigentlich nicht abgeneigt ist, freut sie sich nur sehr bedingt darauf, geht es ja nur darum, ihren Teil im Plan der Runenprophetin Taldeer erfüllen. WAS genau die alte Hexe vorhat, weiß Uschi Unscheinbar auch jetzt noch nicht, zumal sich Taldeer immer einen Spaß daraus macht, ihr Informationen vorzuenthalten und sie dadurch als das zu behandeln, was sie in ihren Augen darstellt: Dreck! Eigentlich ist Uschi Unscheinbar ja eine ganz andere, genannt „Dr. Golden Chie“ und ihres Zeichens eine Mary Sue erster Güteklasse. Allein darum genießt sie seit jeher die volle Verachtung der Runenprophetin und ist sich sicher, dass sich daran nie etwas ändern wird. Doch auch dafür hat sie nun nicht wirklich Zeit und verscheucht die Gedanken wieder. Am Ufer des Sees angekommen, schnappt sie kurz nach Luft und fährt auf dem Absatz herum, gespannt zum Rand der Caldera empor sehend. Einen Moment, in dem Uschi sogar die Luft anhält, ist es absolut still, als wäre dies die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Von den Reitern und somit ihren Feinden fehlt noch jede Spur, doch Uschi traut dem Frieden nicht so ganz. Kaum wird sie sich ihrer Skepsis bewusst, platscht es hinter ihr und sie fährt mit einem wilden „HA!“ herum, die unscheinbaren Fäuste kampfeslustig erhoben. Verwundert stellt sie fest, dass da kein Reiter aus dem See springt, um sich ihr zu stellen. Stattdessen ist dort ein irgendwo zwischen rosarot und violett eingefärbter ... Fisch, ein Wels. Zumindest irgendwas in der Richtung.

„Oh. Oh!“, keucht die Unscheinbare verblüfft auf. „St. Ditto! Was machst du hier, um alles in der Welt? Solltest du dich nicht längst zurück zur Festung begeben haben und mir die Sache überlassen?“ Sie geht in die Hocke und streckt eine Hand aus, um den seltsamen Fisch zu tätscheln.

„Hmpf. NON! Hi haeretici dehonestare Elypsionis reliquium maximum sanctum, pedum meum, audiunt! Nunquam ii sine poenam sineo. Indifferens si iusso Taldeerae tuae aut alias supersedere debeo– prae Elypsionem omnis aequalis sunt.“

„... was?“, meint Uschi Unscheinbar etwas ratlos und kratzt sich am Hinterkopf. Kurz fühlen sich die Beiden, als würde in ihren Köpfen ein kleiner Stromschlag erzeugt und kneifen die Augen zusammen.

„Schweig, Golden“, zischt dann die Runenprophetin Taldeer, deren Stimme in den Gedanken der MSTing-Sue-Per aufflammt. „Ich befand mich bis zu diesem Zeitpunkt im Unklaren, wie sich die Dinge entwickeln würden“, erzählt sie ausschweifend. „Selten passiert es mir, dass ich zwei Visionen habe, die beide mit nahezu hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit eintreffen können. Paradox, nicht wahr? Wie wird sich Seine Heiligkeit wohl entscheiden?, fragte ich mich und rätselte, ob ich selbst Einfluss darauf nehmen sollte oder ob ich ihm nicht seinen gänzlich freien Willen zugestehen könnte...“

Seine Heiligkeit rümpft daraufhin die nicht vorhandene Nase und blickt mürrisch drein. „Etiam si interdicas, Taldeer, contre hos equitatos pugnerao. Ii haereteci sunt et puniti esse debiunt.“

„Das ist mir klar, Eure Heiligkeit“, versichert die Runenprophetin. „Selbstverständlich respektiere ich Eure Entscheidung, auch, da es für meinen Plan unerheblich ist, ob Uschi Unscheinbar – in Eurer Rolle – vorspielt, dass sie von den Reitern besiegt wird oder ob Ihr selbst von den Reitern besiegt werdet.“ Ein gehässiger Unterton schleicht sich in Taldeers Stimme, während sie fortfährt. „Ich will ehrlich sein, Eure Heiligkeit: Ihr seid nicht in der Lage, alle vier Reiter zu besiegen und sie werden Euch am Ende überlegen sein, da keine eurer Formen dazu in der Lage ist, es mit...“ Wild gestikulierend schneidet ihr der Papst das Wort ab und wirkt sichtlich empört.

„Quot audes, Taldeer! Nullus Gary Sue perseverabit prae Elypsionem, et si ii centum sunt, ii omnis ardebiunt.“ Er lächelt selbstzufrieden, soweit seine Gesichtszüge ihm dies erlauben.

„Nun, wenn Ihr Euch da so sicher seid, Eure Heiligkeit...“, murmelt daraufhin Taldeer, doch merkt man deutlich, dass sie es ironisch meint. „Ihr werdet sie nicht besiegen können, daran besteht kein Zweifel und das ist auch gut so! Denn ich brauche diese Gary Sues noch für das MSTing zur einen FF, genauso wie ich auch Euch noch brauche. Wenn Ihr Euch Ihnen dennoch stellen wollt, um eure Moralvorstellungen zu befriedigen und vor Eurem Gott das Gesicht zu wahren, dann tut dies, aber nicht, wenn ich nicht einige Vorkehrungen treffen kann.“ Während Taldeer spricht, materialisiert sich vor den MSTing-Sue-Per ein bläulich glänzendes Symbol, welches an ein von Linien durchzogenes Sechseck erinnert. Das Licht scheint sich wortwörtlich zu verfestigen und bildet eine Art Glas, das die Form der Rune annimmt. „Dies ist die Rune des Raumes. Ich werde sie in Eurem Körper platzieren, sodass ich Euch, im Moment in dem die Reiter Euch vernichten würden, zu mir in den Runenschrein teleportieren kann. Mit Verlaub, aber ich kann es mir nicht leisten, Euch zu diesem Zeitpunkt an unsere Feinde zu verlieren.“ Der Papst sieht das Ding einen Moment nur unschlüssig an, nickt dann aber zustimmend. Der Runenstein beginnt zu leuchten, löst sich wieder auf und verschmilzt einfach mit St. Ditto, wobei dieser kichert, als würde man ihn kitzeln.

„Nehmt zunächst die Form von Uschi Unscheinbar an, Eure Heiligkeit, sodass alles den gewollten Gang geht. Ansonsten ... gutes Gelingen!“, schließt Taldeer ab. Derweilen verändert sich der Körper des Papstes, bläht sich ruckartig auf und ist Sekunden später die exakte Kopie der Unscheinbaren. „Und du, Golden, hast nur noch eins zu tun: Ziehe dich zurück. Nachdem Seine Heiligkeit besiegt wurde...“, der Papst blickt argwöhnisch drein, während er die Worte vernimmt, „... und die Reiter sich in Sicherheit wähnen, brauche ich keine weiteren Spione auf der M.S.Ting. Du hast mit deiner Inkompetenz bereits genug Ärger verursacht und darfst anderswo spielen.“ Uschi Unscheinbar schluckt schwer und sieht traurig aus, während sie sich erhebt und dem Papst aufmunternd zunickt.

„Ob du es glaubst oder nicht, Taldeer, ich hatte mein Bestes gegeben. Aber es ist schwer, sich richtig zu verhalten, wenn man gar nicht weiß, worauf man achten muss – auch für eine Mary Sue.“

„Ja, was auch immer, es ist mir egal“, meint die Runenprophetin kühl und macht deutlich, dass sie das Gespräch beenden will. „Geh einfach und mache irgendein MSTing oder was auch immer dir in den Sinn kommt.“

„Oh, mir ist eigentlich mehr nach einem Schlückchen Wein und netter Musik zumute, wenn ich so darüber nachdenke. Bis dann, ihr Lieben, haha~“ Dr. Golden Chie lacht amüsiert und löst sich in einen Schwall goldener Fünkchen auf, die vom Wind davongetragen werden. Auch Taldeers gedankliche Stimme verstummt und einen kurzen Moment ist der Papst allein. Es wirkt nahezu überdramatisiert, als sich dann vier Schatten über den Rand der Caldera erheben und deutlich machen, dass die Ketzer angekommen sind. „In nomine institutionis MSTing interdimensionalis, in nomine patris meis, Elypsion: mortem obietis!“, ruft St. Ditto ergriffen und macht sich zum Kampf bereit.
 

„Boah, Altah, konnt’st du nich eher auf’a Idee komm’n, dein‘ Plothole-Fähigkeit zu benutz’n und so?“, japst Viggo, während er sich auf seine Oberschenkel stützt. Dando sieht ihn überrumpelt an und hebt eine Augenbraue.

„Wie denn? Wenn wir nicht wussten, wo sie ist.“ Dann wendet er sich ab und sieht aus dem Augenwinkel herab zu Malik, der ebenfalls gänzlich außer Atem ist und von Arin gestützt wird. „Hast du dir einen Reim aus der Präsenz machen können?“

„Sie ist weg, wie gesagt.“

„Und konntest du sie jemandem zuordnen, den wir kennen?“, fragt Dando schneidend und verengt die Augen zu Schlitzen.

„Nein“, keucht Malik nur weinerlich. „Ich kann das so nicht. Tut mir leid.“

„Es regt mich auf. Wieso versagst du?“

Arin kichert und funkelt Dando provozierend an. „Mysteriös, was? Plötzlich auftauchende, elektromagnetische Felder, die vage Emotionen mit sich bringen und dann wieder verschwinden. Vielleicht ja...“

„Arin, Schnauze“, zischt Dando genervt und wendet sich dann um, den Rand der Caldera hinabblickend. „Was auch immer es war: Uschi Unscheinbar ist jetzt da unten.“

„Sieht irgendwie violetter aus, nicht? Vielleicht färbt ihre Robe ab“, kichert Arin und streckt Dando die Zunge heraus.

„Yeah, Altah!“, grölt Viggo mit vor Kampfeslust funkelnden Augen. „Kann ‘ma die nu endlich platt mach’n und so?“

„Ich wüsste nicht, was noch dagegen spricht. Es wird Zeit.“ In Dandos Händen erscheint die rostige Sense, während er seine Zigarette weg schnippt. Malik japst eilig und verschluckt sich erst an seinem eigenen Speichel, ehe er – mehr schlecht als recht – das Wort ergreift.

„Aber sie ist jetzt ganz anders. Vorhin fühlte sie sich wie ein Riss an, jetzt ist Uschi Unscheinbars Präsenz ... runder. Sie muss sich irgendwie verändert haben.“

„Nett“, kichert Viggo, die Bemerkung gelassen abwinkend. „Ich kämpf‘ als Erstah!“, stellt er dann klar und lässt seine Fäuste knacken.

„Bitte? Wir werden sie gemeinsam angreifen und die Sache schnell und effizient beenden. Vergiss nicht, dass sie eine MSTing-Sue-Per ist, wir wissen nicht, wozu sie fähig ist.“

„Altah, dat is mir Rille und so!“, murrt Viggo. Er gestikuliert wild, während er Dando fordernd ansieht. „Weiß’u, mir is so wat von langweilig da letzt’n Woch’n und so, dat is DIE Chance. Isch kann so’n supah-awesome Gegnah nich einfach an mir vorbeizieh’n lass’n, dat wär‘ fatal.“ Er grinst dämlich, während Dando nur genervt und resignierend stöhnt.

„Bla, bla, bla... Bitte. Dann geh halt.“

Aber da ist Viggo auch schon auf halbem Wege den Krater hinab gerast.

„Hach, er ist ja so jung und übermütig~“, kichert Arin und zieht einen kleinen Trinkpack hervor, in den er einen Strohhalm steckt. Nachdem er sich selbst ein Schlückchen gegönnt hat, reicht er ihn Malik, der ihn nimmt und gierig leer saugt.

„Oh, haltet euch bereit. Sobald es für ihn brenzlig wird, gehen wir runter. Du sagst rechtzeitig bescheid, Malik“, befiehlt Dando herrisch, wobei er die Jungs nicht mal ansieht. Malik nickt nur und die drei wenden sich gespannt ihrem Freund zu, der sich gerade abstößt und die letzten Meter des Gefälles mit einem gewaltigen Sprung zurücklegt.
 

Es kracht und splittert, als Viggo mit Wucht am Fuße des Kraters aufkommt. Das Echo des Aufpralls verhallt binnen weniger Sekunden, und nur noch sein hastiger Atem und das ganz, ganz leise Heulen des Windes, der über den Rand der Caldera streift, erfüllen die Szenerie. Zumindest für einen Moment.

„Yoh, Altah!“, ruft der Reiter erfreut und richtet sich auf, die vermeintliche Uschi Unscheinbar kampflustig anfunkelnd. „Isch würd‘ ma sag’n...“ Dann stürmt er kurzerhand los und direkt auf sie zu. Uschi sieht ihm emotionslos entgegen, rührt sich keinen Millimeter, während Viggo mit der Rechten ausholt und freudig jaulend nach ihr schlägt. Erst im letzten Moment schnellt ihre Hand empor, fängt die Faust ab und fixiert sie. Die zweite Hand packt den Unterarm und reißt ihn herum, dann geht alles ganz schnell. Ein widerliches, reißendes Geräusch erklingt und eine dritte Hand packt den Oberarm, eine Vierte krallt sich einfach in Viggos Haar. Der Reiter japst vor Schreck und Überraschung, während Uschi Unscheinbar sich aus der Hüfte heraus dreht, ihn kurzerhand mit sich reißt und den Bewegungsmoment in einen Wurf umsetzt, der ihn direkt neun, zehn Meter von ihr weg schleudert. Viggo überschlägt sich mehrmals und kracht dann gegen einen größeren Felsen, richtet sich aber blitzschnell wieder auf und grinst sie an. Oder es ... oder was auch immer, denn Uschi scheint nicht mehr Uschi zu sein. Für einen Moment wirkt ihr Körper, als wäre er wie Gel. Das Gewandt zerreißt vollends und ihr Brustkorb schwillt an, Haar und Gesichtszüge verschwinden einfach und weichen einer starren, platt gedrückten Froschvisage, die mit Knochenkämmen besetzt ist. Das Ding brüllt in Rage und stürmt kurzerhand auf Viggo zu, der für den Moment nur überrumpelt dreinblickt. Mit bebenden Schritten kommt es näher, reißt dann seine vier Arme empor und lässt sie wuchtig auf den Boden krachen. Viggo springt zur Seite und entgeht dem Schlag, der den Felsen zertrümmert und die Brocken in alle Richtungen davonschleudert.

„Altah!“, grölt der Junge überrascht, nicht wissend, was genau hier eigentlich vorgeht, da schnellt auch schon eine der Pranken heran, packt ihn am Fußgelenk und reißt ihn zurück. Die Gestalt drückt ihn gegen den Boden, fixiert seine Arme und prügelt mit den übrigen Fäusten auf seinen Oberkörper ein. Die Schläge treiben dem Reiter die Luft aus den Lungen, lassen ihn Blut spucken und kurzzeitig nur noch Schwärze sehen. Er bekommt gar nicht mit, wie das Vieh ihn an der Schulter empor reißt, zwei, dreimal wie einen nassen Sack auf den Boden schlägt und dann einfach weg wirft. Der zornige, triumphierende Schrei des Dings übertönt Viggos Aufprall.
 

Am Rand des Kraters stehen die Anderen und verfolgen das Schauspiel mit Verblüffung.

„Uschi Unscheinbars Präsenz hat sich komplett verändert“, röchelt Malik und tritt nervös von einem Fuß auf den Anderen. „Sie hat sich in ein anderes Wesen ... verwandelt. Einfach so.“

„Ich weiß ja nicht wie ihr das seht“, beginnt Arin, „aber mich erinnert sie ziemlich an dieses eine Pokémon.“

„Mach dich nicht lächerlich“, raunt Dando trocken, während er sich eine neue Zigarette anzündet und ihm aus dem Augenwinkel einen abwertenden Blick zuwerfend. „Es gibt keine Pokémon.“

„Ja, klar, Danny, was auch immer. Würdest du die Serie wenigstens einmal gesehen haben, wüsstest du schon, worauf ich hinaus will. Meintest du nicht selbst, wir müssen auf alles gefasst sein? Für mich ist das ein Pokémon!“ Arin kichert und zieht einen Lolli hervor, den er sogleich auspackt. „Was jetzt? Müssen wir schon eingreifen oder nicht? Ich hätte Vuggy ja gern in einem Stück wieder, wisst ihr?“

Dando winkt ab. „Wir warten noch. Er macht das schon und für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass er es nicht macht, lernt er für die Zukunft, dass er sich einfach an meine Anweisungen halten muss, wenn er nicht in Fetzen gerissen werden will.“ Er grinst hämisch und verfolgt schon fast mit Genuss, wie sein Freund abermals emporgerissen und in die Luft geschleudert wird.
 

Viggo spürt gar nichts, abgesehen von Schwindel und bohrenden Schmerzen im Brustkorb. Erst, als sein Gegner ihn an den Schultern packt und in die Luft wirft, kehren seine Sinne zurück. Irgendwas an seinem Haaransatz brennt höllisch, auf der linken Seite sieht er nur noch rote Schlieren, da Blut in sein Auge läuft. Blut, das er auch schmeckt und dessen schwerer, metallischer Geruch eben „überall“ zu sein scheint. Das Atmen schmerzt.

„Wow~“, staunt er, als ihm bewusst wird, dass er gerade im freien Fall ist. Panik schleicht sich in seine Gedanken, als er den Gegner erspäht, auf den er eben zufällt und der bereits seine vier Arme anspannt, um zum nächsten Angriff auszuholen. Panik, da er nicht damit gerechnet hatte, auf DAS zu treffen. Viggo war stark und sich dessen immer vollends sicher, aber er hätte nicht gedacht, dass ein Gegner, der einfach mehr Arme hat, ihm derart schwer zusetzen kann. Und was sollte er jetzt tun, wo er sich kaum bewegen kann und ihm zu schwindelig ist, als dass ihm auch nur ein strategisch halbwegs verwertbarer Gedanke kommen kann? Alles geht so schnell.

„Scheiße“, zischt er resignierend und bereitet sich innerlich auf das Schlimmste vor, als plötzlich ein grün gleißender Blitz in die Flanke des Wesens einschlägt und es zur Seite reißt. Ein schmerzerfülltes Kreischen ist das Letzte, das er vernimmt, ehe er auf dem Boden aufschlägt und abermals das Bewusstsein verliert.
 

„Oh mein Gott~“, säuselt Arin gedehnt, während er graziös vor Viggo in die Hocke geht und seine Verletzungen besieht. Malik eilt heran und presst seine Handflächen, die von einem grünlichen Schimmer umhüllt werden, auf den Leib des Benommenen. Ein knisterndes Geräusch ertönt und Dampf tritt aus einer großen Wunde aus, die daraufhin anfängt sich zu schließen. Viggo öffnet langsam die Augen und sieht mit aufkeimender Erleichterung zu seinen Freunden.

„Altah...“, murmelt er verlegen und Arin beginnt, spöttisch zu lachen.

„Was war DAS denn? Das war ja total peinlich! Du weißt hoffentlich, dass ich dich von jetzt an regelmäßig damit aufziehen werde, Vuggylein~“

Wieder ertönen die Schreie des Wesens und lenken alle Aufmerksamkeit auf es. Weiter hinten steht Dando, die Sense, von deren Schneide violetter Schleim tropft, im Anschlag haltend. Das Wesen hat nur noch zwei Arme, die auf seiner linken Seite fehlen bis zum Stumpf und eben jene zucken hin und her, als würde dem Gegner erst noch gewahr, dass er die Gliedmaßen verloren hat. Sein Oberkörper ist zu einem beträchtlichen Teil verbrannt, wirft überall Blasen auf, die von einer grünen Kruste überzogen sind. Dando grinst bösartig und ergötzt sich offensichtlich an den Schmerzen, welche die Kreatur wohl fühlt.

„Was auch immer du bist, ich finde es peinlich, dass du einen meiner Reiter falten konntest wie ein Blatt Papier“, meint er trocken und verengt die Augen zu Schlitzen. „Aber deine Glückssträhne ist hiermit vorbei.“ Er packt die Sense fester und läuft auf das Vieh zu, das sich ihm unter einem schmerzverzerrten Schrei entgegen wirft. Es jault nochmals auf, als Viggo wie eine Kanonenkugel heranrast, seinen Fuß in die Seite der Kreatur rammt und sie vier, fünf Meter davonschleudert.

„Oh, ja, JETZT kommst du in die Gänge“, bemerkt Dando und hält im Schritt inne. Viggo ignoriert ihn, setzt dem Gegner nach und springt zornentflammt auf ihn zu, rammt ihm ein Knie in die Magengrube und schlägt dann verbissen auf den Kopf ein. Drei, vier Mal, dann zerplatzt die Visage wie ein mit Pudding gefüllter Ballon, gleichsam dem Körper, der wortwörtlich schmilzt.

„... Altah?“, stöhnt Viggo außer Atem und besieht den Anblick verwirrt, als Maliks hysterischer Schrei in sein Ohr dringt.

„Geh da weg! Es verwandelt sich wieder!“

Der Boden bebt, Steine bersten empor, als sich, halb verhüllt in eine Fontäne aus Staub und Geröll, eine riesige, aus einem Dutzend Gliedern bestehende „Schlange“ erhebt. Sie schimmert violett im Sonnenlicht, aber etwa in der Mitte ihres Körpers scheint sie zu Rosten. Viggo wird von der Wucht der Explosion zurückgeworfen und kommt auf dem Rücken zum Liegen, erneut unter den aufflammenden Schmerzen die Augen zusammenkneifend. Das Vieh öffnet seine gewaltigen Kiefer, stößt einen krächzenden, metallisch anmutenden Schrei aus und stürzt dann kurzerhand auf Viggo herab, den es mitsamt sich selbst unter den Boden zieht.
 

Vor der M.S.Ting hat sich die Verwirrung mittlerweile größtenteils gelegt. Auch das Feuer wurde erstickt, ehe es sich auf weitere Teile des Hauptdecks ausbreiten konnte. Meon schaffte es zudem, die schiffseigenen Mexikaner zu mobilisieren, sodass die Reparaturen an der Außenwand bereits im Gange sind. Auf ihr Geheiß hin, haben sich die Gäste in die Stadt zurückgezogen. Die Meisten werden sich vom zurückliegenden Schock wohl bei einem Essen oder einem Glas Schnaps erholen, oder sich anderweitig die Zeit vertreiben. Vor dem Schiff selbst befinden sich im Moment nur noch Nils van der Fahrt, Jessica Fletcher, Meon selbst, ihre Ziehkinder und Sanchez el Marduk – Anführer der Mexikaner. Der Kapitänshamster erklärt eben dem versammelten Kreis, was Dando und seine Vasallen planten und was wohl – über Umwege – zu der Explosion geführt hat. Besonders Jessica scheint von allem mehr als überrascht zu sein und lauscht gespannt Meons Ausführungen.

„Die interdimensionale MSTing-Organisation ... ja. Von denen habe ich gehört“, meint sie nachdenklich. „Wenn sie dir im Nacken sitzen, meine Liebe, ist das aber kein gutes Zeichen. Ich wage gar nicht mir vorzustellen, wo das noch hinführen wird.“

„Sí, sí. La organisación de MSTingos es lo malo puramente, ¡sí!“, meint Sanchez und rückt seinen Sombrero zurecht.

„J. B., Sanchez, ich verstehe eure Bedenken, aber bitte, lasst euch jetzt nicht mitreißen. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und alles wird sich regeln. Dan und die Anderen kämpfen wahrscheinlich bereits gegen den Ellipsenpapst und ich bin sicher, dass sie ihn besiegen können.“

„Oh hoffentlich geht es Dando gut...“, wimmert Eli sofort und zittert am ganzen Leib. „Ich hoffe, der Papst tut ihm nichts.“ Er schluchzt und bibbert, kann seine Angst kaum unterdrücken.

„Ach, Kind“, seufzt Meon und sieht ihn einen Moment an. Plötzlich dringt aus der Ferne ein Grollen heran, einen Moment erzittert sogar der Boden. Der Wellengang nimmt zu und über den nahen Wäldern erheben sich Schwärme von Vögeln. Wieder grollt es.

„Was geschieht hier? Ist das ein Erdbeben?“, ruft Goe verwundert. Er sieht sich nach allen Seiten um, reißt dann einen Arm empor und deutet nach Westen. „Seht mal, dort!“ Über einem Berg am anderen Ende der Insel erhebt sich eine Rauchsäule, und wieder ist ein sanftes Beben zu vernehmen.

„Der Cerro Azul, er wird doch nicht etwa ausbrechen?“, mutmaßt Jessica Fletcher. Sie nimmt ihre Brille ab, putzt eilig die Gläser und setzt sie dann, während sie die Augen zusammenkneift, wieder auf. „Das wäre aber seltsam, so was bemerkt man doch vorher in der Regel.“

„Oh vielleicht ist Dando auf dem Berg!“, ruft Eli entsetzt. Er sieht hastig zwischen allen Anwesenden hin und her und wird mit jeder Sekunde ängstlicher. „Was können wir dun?“, winselt er dann nur noch und erste Tränchen rinnen seine Wangen hinab.

„Glaubsu Dan is explodiert und so?“, murrt Basy trocken, aber Eli versteht den Spruch offensichtlich nicht und weint nur noch mehr. Alle zucken zusammen, als Meon plötzlich in die Hände klatscht und entschlossen dreinblickt.

„Nun gut, Kinder. Ich möchte, dass ihr euch erst mal um Jessica kümmert. Ich werde zusehen, dass ich dort hin komme und unseren Freunden im Kampf gegen diesen Papst beistehen!“

„Ja, aber Meon!“, begehren dann Eli, Goe und Basy auf, doch die selbstbewusste Hamsterdame schneidet ihnen das Wort ab.

„Ihr vergesst wohl, dass ich auch eine Sue bin, was? Ach, Kinder, ich muss euch so viel erklären, aber dazu ist jetzt mal wieder keine Zeit.“ Eilig knöpft sie ihren Kapitänsblazer auf, während Nils ihr schon ein anderes Hamster-Outfit reicht. Einen aus Gold gewobenen Trainingsanzug, der mehr als deutlich die Kleidung der Dame aus Kill-Bill darstellt.

„Nils“, beginnt Meon, während sie den Overall anzieht, „Wenn ich nicht zurückkehre, bist du der Kapitän der M.S.Ting. Achte gut auf sie und trage meinen Blazer mit Stolz.“

„Ouh Meon!“, schluchzt Nils aufgelöst, während er den vier Zentimeter großen Blazer entgegen nimmt. „Isch werd dein‘ Blazer imma mit Stolz trag’n tun!“

„Das ... beruhigt mich“, meint Meon, nickt und zieht den Reißverschluss hoch. Dann sieht sie zu ihren Kindern. „Meine Süßen! Wie ihr wisst, bin ich halb Schulmädchen und möchte, dass ihr auch im Kampf bei mir seid. Darum ziehe ich nun aus jedem von euch ein Schwert, erschreckt nicht.“ Da springt sie auch schon von Jessicas Schulter und der Reihe nach zu Eli, Goe und Basy, aus deren Hälsen sie je eine Klinge zieht. Basy erzeugt dabei ein Armeemesser, Goe ein Katana und Eli ... eine kleine Wurst. „Vielen Dank, meine Kinder. Passt auf euch auf!“, sagt Meon noch, dann klemmt sie sich das Armeemesser zwischen die Zähne und nimmt das Katana und die Wurst in jeweils eine Hand. Ihrem Rücken entwachsen dunkle Flügel, dank deren Magie Meon sogleich zu schweben beginnt.

„Meon, tienes que tener mucho cuidado, no se sabe nunca en lo que se mete uno!“, ruft Sanchez besorgt, während Meon davondüst wie eine Pistolenkugel.
 

Der wuchtige Leib des Stahlos, wie Arin mittlerweile einwandfrei identifizieren konnte, bricht abermals aus dem zu weiten Teilen zerborstenen Boden empor und reißt Viggo und Dando von den Füßen. Letzterer schafft es noch, sich mit einem Sprung so gut es geht zurückzuziehen, Viggo allerdings hat nicht so viel Glück und frisst – wortwörtlich – Dreck. Sein Körper ist bereits von unzähligen Kratzern und Schürfwunden übersäht, wovon er sich aber nur mäßig beeindrucken lässt und geschwind wieder auf die Beine kommt. Die stählerne Monstrosität schwingt ihren Kopf hin und her, nutzt ihn als eine Art Hammer und lässt ihn immer wieder auf den Boden krachen.

„Was kann man dagegen tun, verdammt?!“, ruft Dando, der sich notdürftig auf einen großen Felsen zurückzieht, auf dem Arin und Malik stehen. Viggo springt zu ihnen und einen Moment stehen sie Auge in Auge mit der Bestie.

„Normalerweise braucht man für Stahlpokémon Feuer-Attacken, aber ich nehme nicht an, dass einer von euch so was kann?“, murmelt Arin und fixiert das Ungetüm mit seinen Blicken.

„Pff, Pokémon“, murrt Dando abschätzig, der sich mit dem Gedanken nach wie vor nicht anfreunden kann. „Ich fordere eine MSTing-Sue-Per heraus und kämpfe gegen Pokémon, dass ich nicht lache! Verdammt...“ Dando zieht scharf Luft ein und wischt einen Schweißtropfen von seiner Schläfe.

„Hat er da nicht diesen porösen Fleck in der Mitte?“, flüstert Malik und konzentriert sich so gut es geht. „Ich weiß nicht, das sieht aus, als hätte der neue Körper die Verletzung übernommen, die ich dem Alten zugefügt habe. Viggo soll versuchen, ihn zu zertrümmern und Dan sticht ihm die Augen aus. Stahlos hat keine Lider und seine Augen sind schutzlos, also sollte es klappen...“ Dando und Viggo nicken sogleich, verharren aber, als das Stahlos faucht. Es wirkt fast, als habe es die Worte verstanden und wolle sie provozieren, richtet sich dabei immer weiter auf. Es öffnet sein Maul einen Spalt breit und dünne Flammen züngeln daraus hervor, während seine Augen ein fast wahnsinniges Funkeln ausstrahlen.

„Was?!“, ruft Malik alarmiert, da reißt die Bestie ihren Kopf zurück, stößt ihn abermals nach vorn und speit einen dichten, lodernden Flammenstrahl.

„Los.“ Dando löst sich kurzerhand in eine schwarze Rauchwolke auf und Viggo springt zur Seite, während sich Malik panisch an Arin klammert. Der Größere zieht scharf Luft ein, breitet die Arme aus und kneift kurz die Augen zu. Als er sie ruckartig aufreißt, scheint es, als würden die Flammen gegen eine halbrunde Glasscheibe prallen und von ihr absorbiert, noch ehe sie die Jungs erreichen.

„Heiß~“, raunt Arin zufrieden und Malik, der wieder spontan die Laune gewechselt hat, lässt beschämt von ihm ab.

Das Stahlos blickt verdutzt drein und mustert die Jungs, der offensichtlichen Verwunderung erlegen, was mit seinem Flammenwurf geschehen ist. Dass zwei seiner Gegner verschwunden sind, bemerkt es erst dann, als Dando sprichwörtlich aus dem Nichts vor ihm auftaucht und ihm die Sense direkt ins rechte Auge rammt. Kreischend und fauchend wirft es sich zurück, peitscht mit seinem Schwanz umher und zertrümmert dabei immer wieder Felsbrocken. Viggo weicht dem mit ein, zwei Sätzen zur Seite hin aus, holt dann aus und lässt seine Faust mit voller Wucht auf das brüchige Kettenglied knallen. Es zerbirst tatsächlich und der Leib des Stahlos wird in zwei getrennt, wieder brüllt es auf und wirft sich herum. Unkontrolliert und ziellos speit es seine Flammen, teils sogar einfach auf den Boden, sodass sie sich wie ein Teppich ausbreiten. Viggo, der das Pech heute sowieso gepachtet zu haben scheint, schafft es nicht mehr rechtzeitig zur Seite und flucht bereits laut, noch bevor die Feuersbrunst ihn überhaupt erreicht. Die Druckwelle reißt ihn von den Füßen und er landet unsanft auf dem Hintern. Als er sein versengtes, rechtes Bein bemerkt fängt er an, aus zusammengebissenen Zähnen heraus zu lachen sieht zu den Anderen, die ihn mittlerweile erreicht haben.

„Altah, isch hab kein‘ Bock mehr und so“, murrt er und grinst gezwungen, während Malik beide Hände um seinen Oberschenkel legt. Zischend regeneriert sich die Haut und Dampf tritt aus einigen Wunden aus.

„Ich frage mich, warum es nicht stirbt“, meint Malik derweilen. „Bereits das Machomei wurde offensichtlich tödlich verwundet, aber...“ Ein zorniger, krächzender Schrei schneidet ihm das Wort ab und ihre Blicke wenden sich dem Gegner zu.

Der Koloss bläst seinen letzten Flammenstrahl ziellos in die Luft und kippt dann vorn über, bleibt reglos liegen und starrt die Reiter mit seinem verbliebenen Auge an. Ein violetter Blutstrom sickert aus der anderen Augenhöhle heraus. Dann verändert sich die Schale des Ungetüms, bewegt sich, als bestünde sie aus Gel. Binnen Sekunden sackt der riesige Leib zusammen, bekommt an diversen Stellen Auswüchse und nimmt die schemenhafte Gestalt eines Drachen an. Er brüllt laut, hebt den Kopf und speit einen von kleinen Blitzen umzüngelten Hitzestrahl, dann breitet er seine massigen Flügel aus und erhebt sich in die Luft.

„Alles klar, es ist in Wirklichkeit ein Ditto“, nuschelt Arin.

Viggo sieht ihn verwundert an. „Dat is ´n Ditto?“

„Nein, DAS ist ein Buralanda, aber eigentlich ist es ein Ditto! Wieso sonst sollte es ständig die Form irgendwelcher Pokémon annehmen, hm? Aber ... Scheiße, Drachen!“

„Altah, sind Drach’n nich so mega-stark und so?“

„Ja, eben deshalb...“

„Ich möchte kurz anmerken, dass ich es absolut lächerlich finde, in dieser Situation Pokémon zum Gespräch zu machen“, meint Malik trocken. Er klatscht sich resignierend mit der Hand gegen die Stirn. „Aber ja, ein Ditto. Darauf hätte man eigentlich auch vorher kommen können. Das ist blanke Ironie.“ Dann lacht jemand auf, Dando, um genau zu sein.

„Der Papst, der den Gott der Geometrie anbetet, ist ein scheiß DITTO?!“, ruft er, teils empört und teils amüsiert, während er nach seiner Sense greift. „Okay. Ich gebe zu, ich bin überrascht. Zwar war ich auf Überraschungen vorbereitet, sollte es je zu einem Zusammentreffen mit den MSTing-Sue-Per kommen, aber das schafft mich ... und ich habe es nur noch satt.“ Er lacht auf, steigert sich von Sekunde zu Sekunde in seiner Amüsiertheit und legt den Kopf in den Nacken, dem aufsteigenden Ellipsenpapst nachsehend.
 

Mit rasender Geschwindigkeit stürzt sich St. Ditto in Gestalt eines Brutalanda vom Himmel herab und fixiert seine Beute mit gierigem Blick. Es zieht scharf Luft ein, bläht seine Lungen so stark wie nur möglich auf und macht sich bereit für den alles vernichtenden Drachenodem. In seiner Welt, fernab von dieser, waren die Drachen für ihre Macht gefürchtet und allen überlegen, sofern es sich nicht um gelbe Ratten mit Kuschelfaktor³ handelte. Kein niederer Gary Sue würde es schaffen, sich seinem Zorn jetzt noch zu entziehen und alle ... weiter kommt St. Ditto nicht.

Ein von Wut erfüllter Schrei dringt in sein Ohr: „FALCON-PUNCH!“

Zunächst fühlt er nur einen sanften Schlag in der Seite, für sich genommen gar nicht der Rede wert. Was ihn irritiert, ist viel eher die Tatsache, dass dieser sanfte Schlag ihn nicht nur völlig aus seiner Flugbahn reißt, sondern in zwei Teile spaltet und seinen Körper binnen Sekunden komplett in Flammen hüllt. Schmerzende Flammen, die ihm die Sinne rauben und das Bewusstsein, das er in dieser Drachenform sein Eigen nennt, fast augenblicklich auslöschen.
 

Die Reiter staunen nicht schlecht, als der in Flammen gehüllte Hinterleib des Drachen vor ihnen auf den Boden klatscht. Die Masse verliert fast augenblicklich ihre Form und schmilzt zu einem Blasen werfenden Brei. Der Rest des Körpers wird davon katapultiert und versinkt im kleinen See, der in der Mitte des Kraters liegt. Es zischt und Dampf stiebt dort empor. Dann birst das Wasser auseinander und drei, vier Tentakel schießen heraus, gefolgt von einer sich erhebenden, gigantischen Qualle. Ein Schemen flirrt um die Tentakel herum und noch ehe sie auch nur auf einen Meter heran sind, klatschen sie, zerteilt in kleine Stückchen, zu Boden. Die Qualle windet sich, stößt einen brummenden, unangenehmen Laut aus und peitscht mit noch mehr Tentakeln umher, geblendet von Agonie. Weit über ihr blitzt etwas auf, ein bläulicher Funken. Wie ein Balg bläht sich der Leib der Monstrosität auf und sie sprüht mit Hochdruck einen konzentrierten Wasserstrahl empor.

„SHOOP-DA-WHOOP!“, ruft jemand, der Schrei verhallt im Krater und ein gleißender Blitz flammt auf, verdampft den Wasserstrahl kurzerhand und schlägt in der Qualle ein. Es scheint, als würde sie mitsamt dem See vaporisiert, doch löst sich ein winziger Brocken des Wesens ab und klatscht etwas abseits auf den Boden. Binnen Sekunden verformt sich die Masse, schwillt um ein Vielfaches an und wird zu einer massiven Kugel, der ein Schildkrötenkopf und stummelige Gliedmaßen entwachsen. Wieder ist da der Schemen, saust auf das Monster zu und schlägt ihm kurzerhand den Schädel ab, woraufhin das Vieh ins Taumeln gerät und rücklings umfällt. Der steinerne Leib explodiert, noch ehe er den Boden berührt, die Brocken nach allen Richtungen wie Kanonenkugeln davonschleudernd, und nur die durch einen Mittelteil verbundenen Gliedmaßen bleiben zurück. Sie verlängern sich, werden immer massiver und nehmen die vage Form einer Spinne an, massiv und mechanisch. Der Schemen rast, gehüllt in Flammen, heran, noch ehe das Ding auch nur eine Bewegung macht. „FALCON-PUNCH!“, erklingt der Schrei wie ein Donnerschlag und die Spinne geht in Flammen auf, während sie in zwei Hälften auseinander klafft. Mit einem dumpfen Knall fallen sie zu Boden, verlieren ihre Substanz und dann regt sich nichts mehr.
 

„Was...“, aber weiter kommt Arin nicht. Eine kleine, gelbe Kugel düst um die Jungs herum, landet schließlich vor ihnen auf dem Boden und entpuppt sich als bis an die Zähne bewaffnete Meon.

„Meine Herren“, sagt sie und macht einen höflichen Knicks, dann sinkt sie, ganz außer Atem, zusammen.

„Meon! Was zur Hölle treibst...“, beginnt Dando, aber sie rappelt sich hoch, hüpft auf seine Schulter und schneidet ihm das Wort ab, indem sie ihn mit einer kleinen Salami haut.

„Mein Schiff! Ihr hättet es fast ruiniert, das ist euch hoffentlich bewusst. Und erklärt mir bitte mal einer, was zum Geier hier los ist?“ Sie sieht sich um und betrachtet die aufgeworfene, zerstörte Umgebung, übersäht mit violetten Schleimbatzen.

„Der Papst ist ein Ditto. Cool, oder?“, meint Arin, der über beide Ohren strahlt.

„Der Ellipsenpapst ist ein Ditto?“ Meon lacht. „Das ist blanke Ironie.“

Malik nickt ihr sofort zu. „Meine Meinung.“
 

„Meine ebenfalls, wie ich anmerken möchte. Doch selten kann man sagen, dass man, so man die Ironie des Schicksals eingehend betrachtet, nicht einen Kern aus bitterem Ernst in ihr entdeckt.“ Die Stimme, die plötzlich in die Situation einschneidet, klingt wie eine Melodie, als würde sie nicht gesprochen, sondern gesungen. Aber dennoch sind die Worte klar und sachlich.

Abrupt fahren die Jungs herum und starren überrascht auf die Frau, die dort, sich mit einer Hand an einem großen Felsbrocken abstützend, scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht ist. Von überirdischer Schönheit ist sie, mit Haut wie Alabaster und Haar wie Ebenholz, gekleidet in eine beigefarbene Robe und eine schwarze, über und über mit blutroten Steinen verzierte Brustpanzerung. Ein unbeschreiblich süffisantes Lächeln umspielt ihre elfenhaften Züge. „Seid mir gegrüßt, werte Sues und ehe wir fortfahren: Ich verbitte mir, auch nur in Erwägung zu ziehen, meine Gedanken zu lesen, Malik.“

Der Junge räuspert sich, sieht sie einen Moment an und dann geht ein Ruck durch ihn, als hätte er ein Starkstromkabel berührt. Ein schmerzhafter Laut entrinnt seiner Kehle, gleißende Lichtblitze zucken um seinen Kopf herum und er bricht regungslos zusammen.

„Ich habe dich gewarnt, Narr“, spottet die Frau und setzt grazil einen Fuß vor den Anderen, kommt langsam auf die Gruppe zu. „Keine Angst, er ist nicht tot, denn persönlich hege ich keinen Groll gegen den Knaben, was nicht heißen soll, dass ich abgesehen davon nicht vielleicht doch einen Groll gegen ihn hege.“

„Du hörst dich selbst gerne reden, nicht wahr?“, kichert Arin und geht auf die Knie, richtet Malik auf und stützt seinen Kopf. Der Junge ist nicht bei Bewusstsein, aber sein Körper zuckt und bebt, als habe er Krämpfe. Die Frau ignoriert ihn und spricht unbeirrt weiter. „Ich entbiete euch meinen Glückwunsch zu eurem Sieg über St. Ditto XIII, Papst der MSTigen Ellipsenheit.“

„MSTige Ellipsenheit? Also kommen Sie auch von der MSTing-Organisation?“, stutzt Dando, aber auch er wird einfach ignoriert.

„Es hat mir Freude bereitet, eurem kleinen Intermezzo zu folgen“, fährt die Unbekannte fort und besieht derweilen die brennenden Überreste des Papstes. Meon, die sich langsam wieder erholt, beobachtet sie eindringlich. „Wer bist du? Und was willst du? Du darfst auch beide Fragen gleichzeitig beantworten!“

„Erinnert mich persönlich an Chaosfee, wenn...“, fügt Arin hinzu, doch zuckt er unter dem schrillen, hysterischen Gelächter der Frau zusammen und verstummt.

„Die Chaosfee! Was für eine Unverschämtheit, mich mit dieser atmenden Schande auch nur in einem Satz zu nennen!“, kreischt sie und fährt wie eine Furie herum. „Ich sollte dir die Zunge herausreißen und dich damit erschlagen, du Crétin. Und du, Meon, tu nicht so selbstbewusst: Jeder Idiot merkt, dass du heuchelst und in Wirklichkeit eine Andere bist. Aber genug davon~“ Sie streicht sich eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht und spricht gelassen weiter. „Seine Heiligkeit habt ihr vorerst besiegt, aber er wird zurückkehren, denn wie so manches ... kann man ihn nicht endgültig vernichten. Zumindest nicht mit der Kunst des Kampfes.“

„Mann, Altah, wat willsu...“, beginnt Viggo, lässt sich dann aber von der nebensächlichen Geste der Frau, mit der man wohl ansonsten nur ein Kleinkind zum Verstummen bringen könnte, zu sehr ablenken und wird wieder leiser.

„Meon. Ich bin überrascht, dass du dich am Ende entschieden hast, dich dem MSTing-Sue-Per zu stellen, obwohl die Angelegenheit augenscheinlich nichts mit dir zu tun hat. Warum tut sie das?, fragte ich mich. Ist es ihr Gewissen, dass sie dazu treibt?, dachte ich dann. Will sie sich nun ihrer Vergangenheit stellen, sie – wenngleich auch nur für und vor sich selbst – aus der Welt schaffen? Und vor allem: Glaubt sie allen Ernstes, sie KÖNNTE sich endgültig von ihrer Vergangenheit lösen, ihr neues Leben ganz und gar abnabeln?“ Eine bittere Miene stielt sich auf Meons Züge, während sie den Ausführungen der Frau lauscht.

„Nein, glaubte ich nicht“, sagt sie und klingt bedrückt. „Aber ich erinnere mich, dass wir eine Abmachung hatten. Du bist auch eine MSTing-Sue-Per, nicht wahr? Warum seid ihr hier? Wieso könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“

„Oh, Meon, wie rührselig. Ironischerweise hat all dies nichts mit dir zu tun und um auf meine Metapher zu Beginn unseres Gespräches zurück zu kommen: Doch! Alles dreht sich um dich! Aber...“

„Das ist doch alles nur Papperlapapp, jetzt halt mal die Luft an“, raunt Dando genervt und stellt sich kurzerhand dazwischen. „Meon, hör auf eine Fresse zu ziehen. Was auch immer sie meint, lass dich nicht einlullen.“

„Allerdings“, zischt Arin und starrt die Fremde voller Abneigung an. „Es ist offensichtlich, dass ihr ganzes Gelaber nur darauf aus ist, irgendwelche alten Wunden aufzureißen und – vermute ich mal – Zwietracht zwischen uns zu sähen. Plump, Schätzchen, da kannst du dich mit deinen zweideutigen Aussagen so toll finden wie du willst.“

Die Fremde überlegt einen Moment und spielt dann mit Hohn und unverhohlener Theatralik die Überrumpelte. „Erwischt! Du scharfsinnige, kleine Schwuchtel, du~“, japst sie und hält sich entsetzt die Hand vor den Mund, nur, um keine zwei Sekunden später überdeutlich zu zwinkern. „Aber was auch immer, ich sage dennoch die Wahrheit. Wie ihr nun damit umgeht, ob ihr meine aufgeworfenen Fragen beantworten wollt oder ob ihr sie ignoriert, euch an eurer naiven Unwissenheit labt, obliegt euch. Nun, gehabt euch wohl, auf dass wir uns wiedersehen mögen“, ihre Stimme nimmt einen eiskalten, fürchterlich arroganten Ton an. „Denn ich freue mich bereits auf den Moment, in dem euren wunderschönen, ausdrucksstarken Augen der letzte Hauch von Seele entweicht, da ich meinen Speer in eure armseligen Herzen treibe.“

Gleißende, türkisene Elmsfeuer flammen um ihre Züge auf, zeichnen ihre Konturen nach, bis sie schließlich einfach ... verschwindet. Erlischt, als würde man eine Glühbirne ausschalten.

„Altah, wat war DAS denn?“, murrt Viggo und kratzt sich am Hinterkopf. „Komplexe muss ma ham, was?“

Arin schüttelt nur den Kopf. „Und da sag nochmal einer, ich wäre ein Arschloch.“ Dando grummelt nur und reibt sich über die Stirn.

„Meine Nerven...“ Er geht zu Meon, tippt sie bedächtig mit dem Finger an und hebt sie dann hoch. Sie sagt nichts und wirkt, als wäre sie in Gedanken etwas abgedriftet.

Nachdem er sie auf seine Schulter gesetzt hat, klaubt er aus der Hosentasche eine kleine Schachtel hervor und zündet sich eine Zigarette an. „Lasst uns zum Schiff zurückkehren. Ich bin froh, dass das endlich vorbei ist.“

„Oder auch nicht~“, feixt Arin, würgt den Rest seines Satzes dann aber hinunter.
 

Fast zeitgleich wird das Portal zum Runenschrein der Runenprophetin Taldeer schwungvoll aufgestoßen. Mit ausholenden Schritten stolziert die über und über mit Wunden und Blessuren versehrte Nevan herein und wirft das massive, in schwarzen Rauch gehüllte Bündel, das sie auf ihrer Schulter trägt als wöge es nichts, einfach auf den Boden.

„Bitte sehr, meine Meisterin, mit besten Grüßen aus der Stadt des Nebels~“, zischt sie.

Taldeer, die am Runentisch sitzt und scheinbar meditiert, erwacht nur langsam aus ihrer Trance. Zu langsam für Nevans Geschmack.

„Sieh mich gefälligst an!“, faucht diese voller urweiblicher Wut und Taldeer kommt dem langsam nach.

„Ich kehre gerade von einer Astralreise zurück. Entschuldige, dass es Zeit kostet, mein Bewusstsein wieder in meiner physischen Gestalt zu verankern!“

„Dein Bewusstsein interessiert mich nicht! Sieh nur! Hier!“ Mit fuchtelnden Händen nähert Nevan sich der Runenprophetin. „Ein Fingernagel! Er ist mir einfach abgebrochen!“

Für drei Sekunden breitet sich Stille aus, die erst unterbrochen wird, als Taldeer und Nevan auf ihre jeweils eigene Art zu lachen beginnen. Die Situation entspannt sich schlagartig und die Runenprophetin erhebt sich, geht langsam auf den nebeligen Balg zu. Als sie ihn erreicht hat, vollführt Nevan einige hastige Bewegungen mit der Rechten und ein Teil des Rauches lüftet sich, gibt den Blick auf ein verzerrtes und größtenteils schlichtweg verfaultes Gesicht frei, das aus leblosen Augen in die Leere starrt.

„Sehr schön“, meint die Runenprophetin nickend und der Rauch verhüllt die Leiche wieder vollständig.

Nevan räuspert sich und sieht sie todernst an. „Er stinkt, du solltest ihn besser kühl lagern.“

Wie so oft, wird auch dieser Schwank einfach ignoriert und da Nevan dies bereits aus Gewohnheit kennt, fährt sie fort. „Und nun? Was ist mit dem ungewöhnlichen Kampf, auf den ich mich freuen darf?“ Taldeer wendet sich um und legt bedauernd den Kopf schief.

„Leider hast du ihn verpasst. Wobei ich anmerken muss, dass ich selbst überrascht war, wie schnell sich der Kampf seinem Ende neigte.“

„Ja, danke, was auch immer~“, plappert Nevan und gestikuliert etwas planlos. „WER war es denn nun?“

„Unser geehrter Papst, St. Ditto, stellte sich den bösen, ketzerischen Heiden, die es da wagten seinen Hirtenstab zu verschmutzen, indem einer von ihnen, dessen gesammelte Intelligenz nicht mal einen Teelöffel füllen könnte, ihn ohne jedwede Kenntnis und Absicht berührte.“ Sie setzt einen übertriebenen Schmollmund auf und Nevan grinst schief.

„Nicht doch. Und wer hat gesiegt?“

„Rate frei heraus.“

„Der Papst.“

„Nein! Natürlich nicht, denn es wäre ja reichlich dumm von mir, auch nur die Möglichkeit bestehen zu lassen, dass er über die Reiter triumphiert. Wie du weißt, brauche ich diese Sues für das MSTing zur einen FF. Besiegt wurde er von unserer alten Freundin, Meon, die es sich nicht nehmen lassen wollte, ungeladen dem Kampf beizutreten und mit ihren Kräften anzugeben.“ Taldeer geht zu einer Kommode, auf der ein mit Runen verziertes Tee-Service steht und schenkt sich einen Becher ein. „Das überraschte mich wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass sie persönlich kommt. Dies inspirierte mich sogar dazu, ihr selbst vor die Augen zu treten und ein kurzes Schwätzchen zu halten. Ganz spontan, du sagst ja, ich müsse öfter Spontaneität zeigen, nicht wahr?“ Nevan sagt dazu nichts und während Taldeer trinkt, schlendert die Sukkuba umher und besieht die Runen, die auf dem Tisch ausgebreitet sind.

„Ja, ja, immer diese Meon. Langsam bereue ich, dass sie noch lebt und ich finde, dass man da was machen sollte. Sie weiß viel zu viel über uns!“

„Oh, aber nicht doch“, meint Taldeer sachlich und stellt den Runenbecher zurück. „Auch für Meon gibt es noch Verwendung. Wenn die Zeit reif ist, werden wir unseren Nutzen aus der ehemaligen Sue-Perior ziehen. Da sie in das MSTing zur einen FF involviert ist, liegt dieser Zeitpunkt sicher auch nicht mehr in weiter Ferne. Bis dahin soll sie ihre Partys feiern und sich nachts in den Schlaf weinen, da ihr Gewissen sie innerlich erdolcht.“ Taldeer lächelt verachtend, während sie sich schwungvoll umdreht und auf Nevan zugeht.

„Ja, ja, immer diese Idioten, die, im Gegensatz zu dir, ein moralisch tragbares Konzept leben~ Jedenfalls, sag, hieß es nicht erst, dass eigentlich Golden in Verkleidung...?“ Den Rest lässt Nevan offen, natürlich weiß Taldeer, worauf sie anspielt.

„Bis vor kurzem sollte es auch genauso ablaufen. Erst ganz zum Schluss hat sich Seine Heiligkeit entschieden, selbst in den Kampf zu ziehen. Ich habe ihm die Freiheit zugestanden. Im Grunde spielte es ja keine Rolle, ob Golden etwas vorspielt oder ob er selbst besiegt wird. Natürlich musste ich die Rune des Raumes in seinem Körper platzieren, um ihn im letzten Moment ... in Sicherheit teleportieren zu können.“

„Seit wann brauchst du Runen, um das Plothole zu nutzen?“, stutzt Nevan und besieht nun sehr interessiert die Masse an gläsernen Steinchen, die vor ihr liegt.

Die Eldar säuselt und blickt so unschuldig drein, wie sie nur kann. „Nun, ich verlasse mich eben gern auf meine Runen, was ist daran so verkehrt?“ Nevan raunt nur noch vielsagend und ein schon fast beschämtes Lächeln umspielt Taldeers Züge, als ihr gewahr wird, dass die Sukkuba sie durchschaut hat.

„Ja, ja, Verlässlichkeit ist ein interessantes Konzept. Komisch nur, dass die Rune des Raumes deinen Tisch nicht verlassen hat. Stattdessen fehlt da die ... wie heißt sie doch, Rune der Auszehrung?“

„Oh, du kennst meine Werkzeuge noch? Ich dachte, du interessierst dich nicht für diesen okkulten Kram, wie du immer sagst.“

„Du bist eine opportunistische, verlogene Schlampe, Taldeer.“ Nevan leckt sich über die Lippen, als sie über die Schulter zur Runenprophetin sieht. „Darum mag ich dich auch so.“ Die Eldar scheint ganz verzückt zu sein.

„Dankeschön~“, haucht sie und streicht sich ihr Haar aus der Stirn.

„Und wo sind Golden und unser Papst jetzt, nachdem du sie eiskalt abgezogen hast?“

„Golden geht fürs Erste ihren Launen nach. Seine Heiligkeit...“ Taldeer verweist mit einer Geste nach links, in einen entlegeneren Bereich des Schreins. Fernab vom „wohnlich“ eingerichteten Raum, führt eine Treppe hinunter in einen großen Saal, dessen Wände von deckenhohen, steinernen Regalen eingenommen werden. Unzählige Bücher, Flacons und Behältnisse der verschiedensten Art bewahrt die Runenprophetin hier auf, Wissen und Relikte, die sie sich in hunderten von Jahren angeeignet hat. Nur sie selbst kennt das wahre Ausmaß der Macht, die sie in ihrem Archiv verbirgt.

„Ich musste Seine Heiligkeit mit den Runen der Äonen in ein Zeitfeld einschließen, da sein Zustand mehr als kritisch ist und – wie ich beschämt zugeben muss – ich im Unklaren darüber bin, wie ich ihn heilen kann. Ich ging nicht einmal mehr das Risiko ein, die Rune der Auszehrung wieder aus seinem Körper zu entfernen, denn dies könnte ihn töten.“ Nevan tritt näher und beugt sich herab, um den wie Glas wirkenden Würfel besser sehen zu können. Acht Runen bilden seine Eckpunkte, und im Inneren schwebt ein rosarotes Klümpchen. Etwa ein Drittel des Dings, das aus dem ehemaligen Ellipsenpapst geworden ist, ist von einer grünlichen, schorfigen Kruste überzogen.

„Siehst du die Nekrose? Ich weiß nicht, wie ich den Verfall seines Gewebes aufhalten kann. Abgesehen davon wundert mich, wie es überhaupt dazu gekommen ist und warum seine eigenen, regenerativen Kräfte nicht ausreichen, um die Zerstörung aufzuhalten.“

„Wie ist das passiert?“, fragt Nevan. Sie richtet sich wieder auf und verschränkt die Arme.

„Wenn ich das wüsste... Einer der vier Reiter, der, der auch die empathischen Fähigkeiten sein Eigen nennt, verfügt über die gänzlich interessante Fähigkeit, Angriffe auf zellulärer Ebene auszuführen. Bioplasma, erzeugt von seinem eigenen Körper. Ich frage mich dabei, ob er nur die Zellen zerstört, eine Art Erreger injiziert oder ob die Zerstörung vor allem darauf fußt, dass das Genom selbst verändert wird. Leider fehlt mir die Zeit, mich weiter damit zu befassen.“

„Ach Gottchen, immer diese neumodischen Sues mit ihren hippen, tollen Kräften. Da fühle ich mich ja gleich ganz altbacken“, schnurrt Nevan sarkastisch. „Aber was St. Dittos Regenerationsfähigkeiten angeht: Du bist noch nicht auf die Idee gekommen, dass deine kleine Manipulation seiner Kräfte etwas damit zu tun haben könnte?“

Taldeer zuckt mit den schlanken Schultern. „Vermutlich, ein Berufsrisiko gibt es immer.“ Die Sukkuba seufzt resignierend und gibt es auf, sich weiter mit dem Thema zu befassen.

„Manchmal graut mir davor, wie skrupellos du unsere Vasallen verheizt. Selbst vor den Leben der MSTing-Sue-Per machst du nicht Halt!“

„Liebe Nevan, um eins klar zu stellen: Ich bin bestürzt, dass es SO gekommen ist“, begehrt die Eldar auf und stellt sich Nevan, die sich bereits abwenden will, hastig in den Weg. „Das Ende dieses Handlungsstranges hätte um einiges besser gewoben sein können, aber es ist wie es ist. Dafür, dass ich euch allen eure Freiheiten zugestehe und nicht all euere Aktionen nach meinem Willen lenke, müssen wir eben einen Preis zahlen. Später werden wir auch für dieses Problem eine Lösung finden und die MSTige Ellipsenheit wird in altem Glanz erstrahlen.“ Aufrichtiges Bedauern bestimmt Taldeers Miene, als sie selbst noch einmal vor den Würfel tritt und auf den Papst herabsieht. „Er MUSS wieder im alten Glanz erstrahlen. Er ist etwas Besonderes, etwas Einmaliges, ein absolutes Unikat. Er darf nicht so enden.“

„Ja, oder so ähnlich~“, säuselt Nevan müde, während sie zurück zur Treppe geht. „Vielleicht findet ja der Bookman heraus, wie man ihn heilen kann. Vorausgesetzt natürlich, dass du ihn nicht auch in sein Verderben geschickt hast. Ansonsten sind wir bald nur noch zu dritt, immerhin fehlt auch von unserem werten Großinquisitor jede Spur.“

„Zur Hölle mit dem Großinquisitor!“, schreit Taldeer. „Und nein, natürlich habe ich Bookman nicht in sein Verderben geschickt!“, keift sie dann und winkt herrisch ab. „Auf ihn ist absolut Verlass...“

Nevan schlendert derweilen die Treppe hinauf. „Ja, ja, immer diese Menschen, die mit einem Fuß im Grab stehen und ihre verbliebenen Tage an einer Hand abzählen können. Wenn auf die nicht Verlass ist, auf wen sonst?“, hallt ihre Stimme aus dem Aufgang wider, während sie sich zurück in den Wohnbereich begibt. „Wenn du nichts dagegen hast, ich hätte nun gern meine zweisame Stunde mit dir~“

Taldeer seufzt, stemmt die Hände an die Hüften und schüttelt überrumpelt den Kopf. „Du solltest dich erst mal waschen, meine Liebe, sonst könnte ich auch meinen MSTsaw abknutschen. Obwohl ... so gesehen? Da wäre wenigstens mal was Steifes dabei.“
 

---
 

abgemeldet: *ganz ergriffen* „Hach~ Was für ein schönes Zwischenkapitel, nicht? Seht nur, wie es herumtollt!“

Zwischenkapitel: *aussieht wie eine Nurse aus Silent Hill und planlos durch die Gegend zappelt, wobei es von Lichtquellen angezogen wird*

Vergangenheit: „Es scheint, als wäre dieses Zwischenkapitel etwas über das Ziel hinausgeschossen. Soll ich es beseitigen?“ *Waffe anleg*

abgemeldet: „Noooin, ich mag es doch so!“

FuchsiMeon: „Lieber abgemeldet, die Verantwortung ist zu groß, ja? Außerdem können wir es uns nicht leisten, jetzt auch noch dein Zwischenkapitel durchzufüttern.“

abgemeldet: „Ja, aber ... aber... Ihr habt Recht.“
 

Und so wurde das Zwischenkapitel in eine kleine Transportbox gepfercht und an der nächsten Straßenkreuzung ausgesetzt.
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von: abgemeldet
2010-12-29T16:10:09+00:00 29.12.2010 17:10
das zwischenkapitel war großartig!!!
wirklich, du kannst su gut erzählen,
dass geht bei den normalen kapiteln immer unter aber hier merkt mans immer^^

der kampf war echt große klasse.
ich fand ihn richtig spannend und hab richtig mitgefiebert!

der arme vuggy! er war doch so aufgeregt und einergiegeladen vor dem kampf! :(
und wieso fallen mir dabei lauter superschlaue sprüche ein -.-

und Malik wurde auch verletzt!!!
NOOOIIIIIINNNN!!!!!!
meine beiden lieblinge verletzt!
ich leide mit euch!!! :O

aber mal ehrlich, ich hab fast nix von dem gecheckt was der papst gesagt hat! *entsetzt ist*

Meiner Meinung nach verpassen Heidi und Bruce ja gewaltig was,
aber da sind sie ja selbst schuld und es bleibt mehr für mich übrig :P
MEINS!!! ALLES MEINS!!!
XD

glg schoko_cooky
Von:  lunaoscuradork
2010-10-07T19:21:06+00:00 07.10.2010 21:21
Mir is grade aufgefallen, dass ich zu diesem Kapitel meine 2 cents schon beigesteuert hab. Aber es stört euch doch sicher nicht, wenn 4 cents drauß werden, oder? *__*
Denn das (!) war das mit Abstand oberhammergeilste Zwischenkapitel, das ich je gelesen hab - und das kann ich gar nicht oft genug sagen!
GO RICHTER! Die Jury weiß gar nicht was sie verpasst!
Chapeau! (oder wie auch immer man das schreibt ^^)

Die Papst-Jagd war also erfolgreich! Howdie!
*packt ihr Lasso ein, sattelt das Pferd und reitet pfeifend in den Sonnenuntergang*
Von:  thegreatL
2010-06-01T16:58:05+00:00 01.06.2010 18:58
Das war anstrengend, nicht weil es schlecht ist, aber weil es durchgehend erzählt ist. Sicherlich kommt auch noch meine Müdigkeit hinzu :D

Ich fand es sehr spannend, neue plotpoints sind aufgetaucht und machen alles so lebendig. Es könnte eine FF für sich alleine sein.
Ausserdem mag ich deinen Erzählstil. Ich muss aber zugeben, ich habe das ironische bei Ditto nicht kapiert. Es ist ein Pokemon, aber was soll daran ironisch sein?
Bitte erklären! v.v
Von:  NiaghtoShine
2010-03-16T16:13:09+00:00 16.03.2010 17:13
Sooooo!*RL in die Tonne wirft*
Endlich komm ich mal zum lesen <.<
Also ich weiß echt nicht was du hast. Deine Kampfszene war grandios.
Fesselnd, spannend und actiongeladen.
Hat mir sehr viel Spaß gemacht ^^
Aber....warum hat Viggo so viel dresche bekommen? *wild rumfuchtelt* X3
Als wiedergutmachung bekommt Viggo das nächste mal nen Epischen Auftritt im Rampenlicht x3
Meon geht ja ab wie ein Zäpfchen x3 Falcon Punch hier und Falcon Punch da X3
Is mal was anderes von dir was ernsteres zu lesen ^^
Aber bemerkenswert wie du trotz der anspannenden und ernsten Situation trotzdem ne Prise Humor beigefügt hast ^^
Also ich freu mich schon aufs nächste Kappi und sei nicht so selbstkritisch X3
*RL sich aus der Tonne befreit*
*auf die Uhr zeigt und mit einem Eding auf einen Zettel "du musst zur Arbeiten" draufschreibt*
NOOOOOOOIIIINNN D8

LG MrManuokami
Von: abgemeldet
2010-03-09T07:24:04+00:00 09.03.2010 08:24
So ich nutze die Chance das mein Chef den ganzen Tag nicht da ist und poste mein Kommüh schon heute!

> Wenn ihr den übersetzten Text haben wollt, braucht ihr mir nur eine Nachricht zu schicken, dann trudelt in Kürze eine ENS bei euch ein.

Oh ja, das klingt gut. Ich kann nämlich überhaupt kein lateinisch und werde also nichts verstehen. Ich werde später noch mal darauf zurück kommen um auch wirklich alles in dem Kapitel zu verstehen.

> Nun hat Richter die absolute Freiheit, seine Zwischenkapitel ohne Leistungsdruck und vertraglich gebundene Auflagen zu verfassen.

Das ist toll. ^^
Ich mag die Zwischenkapitel nämlich sehr.

> Richter: *mit seinen zehn Zentimeter langen Fingernägeln nach MG harkt, dann aufsteht und über seinen eigenen Bart stolpert* „Niemals!11 Dieses Kapitel muss beendet werden. The Show must go on!“

Öh…
*doof schau*
Das Zwischenkapitel hat dir aber echt einiges abverlangt.

> Überbleibsel aus ihren früheren Leben als Sues

Gut das es keine Suezombies in Resident Evil gibt. Reicht ja schon das Wesker furchtbar flink auf den Beinen ist.

> Während die Sukkuba beherzt in einen kochenden See voller Leichen springt

Na das wird bestimmt angenehm. Allein der Geruch muss umwerfend sein.

> Mädchen mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum

XD das ist gut! *rofl*
Das muss ich mir merken!
*Tränen lach*

> „Da lässt du de Jungs zehn Minutahn auf dei’m Schiff und allet geht hoch!“

Hätte sie wohl besser nicht machen sollen. Wie sollen sie denn jetzt alle weiter reisen wo Meon doch gerade mal genug Geld zum Leben hat?

> „Ihr kriegt mich nie!“, brüllt die Gestalt und düst grotesk eiernd davon.

Prust! Nein was für ein wiedergöttliches Bild! *lach*

> Und so wurde das Zwischenkapitel in eine kleine Transportbox gepfercht und an der nächsten Straßenkreuzung ausgesetzt.

Oh, armes Zwischenkapitel. *es pat* *ihm Essen und Trinken hinstell*
Dabei ist es doch so ein gutes Kapitel. Sogar mit einer richtig schönen langen Kampfszene.
Also hier mein Fazit. Ich fand die Kampfszene sehr gelungen und sie hat sich schön lesen lassen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und hab auch sehr mitgefiebert. Nur gut das Malik heilen kann, so wie der arme Viggo fast platt gemacht wurde. Schade nur das Dan und die anderen Viggos Kampf nicht wirklich ernst nehmen.
*Viggo pat*
Jedenfalls hat sich deine Mühe gelohnt und es ist wieder ein sehr gutes Kapitel dabei rausgekommen. Ich weiß wie schwer Kampfszenen sein können, habe ich es bisher auch nicht so wirklich hinbekommen. Nun gut ich habe auch schon lange nicht mehr was wirklich ernsthaft geschrieben.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

Gruß Mandy
Von: abgemeldet
2010-03-03T14:38:20+00:00 03.03.2010 15:38
Dafür, dass du der Meinung bist, dass dir Kampf- und Actionszenen nicht liegen, gelingen sie dir verdammt gut. Daumen hoch. Sehr plastisch, sehr dramatisch. Sowohl die Szenenbeschreibung zu Beginn mit Nevan als auch der Kampf zwischen den Reitern/Meon und dem Papst. Man fiebert beim Lesen mit, wie die Sache ausgeht, und verzieht Schmerz geplagt das Gesicht, wenn es einen der "Guten" erwischt. (Armer Viggo! - Obwohl er vermutlich von Mitleid so viel hält wie ein durschnittlicher Teenager von Akne.)
Malik sei Dank, ging die Sache glimpflich aus und man hat so einige neue Seiten an den Reitern kennen gelernt, bisher hab ich Dando bspw. nicht wirklich als sadistisch wahrgenommen, trotz der Ameisen-/Fliegenstrafe.

Grüße

Zwiebel
Von:  lunaoscuradork
2010-03-02T23:56:55+00:00 03.03.2010 00:56
Awwww, das arme Zwischenkapitel! Es kann doch bei mir wohnen! ó_ó *ein Körbchen bereitstellt*

Okay, jetzt mal Spaß bei Seite: das war das beste Zwischenkapitel, das ich bisher gelesen hab. Die Atmosphäre war wie immer sehr intensiv und von der Wortwahl bin ich sowieso begeistert. Caldera... ernsthaft, das ist das erste Mal, dass mir solche Worte in einer FF begegnet sind. Die befinden sich nicht einmal in meinem aktiven Wortschatz. O_o

Die Handlung hat sich auch richtig toll zugespitzt, war auch absolut nicht vorhersehbar. Erst dachte ich, die Reiter verwüsten das komplette Schiff und es gluckert ab; dann dachte ich, dass Eli doch bestimmt auf den Vulkan will, um Dando zu helfen und dann hatte ich Angst, dass Meon vielleicht nicht mehr zurück kommt. D8

Whoah, der Kampf war übrigens gut! Sehr plakativ. Ich konnte ihn mir richtig gut vorstellen. Und endlich hat man mal ein wenig Überblick über die jeweiligen Kräfte der Reiter. Vor allem Malik ist in meiner Achtung unglaublich gestiegen (ja, ich und meine Vorurteile immer. *sich schämt* - aber er hat Viggo gerettet! *dramatisier*)

Hm, es wird ziemlich spannend, wie sich das Ganze noch weiterentwickeln und vor allem auflösen wird. Meons Vergangenheit... ooooh!
Ach und dann wollt ich noch sagen, dass das Kappitel viele tolle, fanart-verdächtige Szenen hatte (Meon im Kill-Bill-Outfit? Win!). Leider bin ich selbst eher ein Kunst-versager... -.-°

Was das Latein angeht... ich setz mich jetzt hin und übersetz' das! Ò_Ó *es entschlossen ansieht*. ...ich komm dann später angekrochen wegen der... hm, Auflösung. ^^°

Ach, eine Frage: woran ist denn das mit dem "Schwert-aus-Leuten-ziehen" angelehnt? Ich komm einfach nicht drauf! >.<°

Oh, also das war wieder etwas episch.
Bis demnächst dann,
LUNA
Von:  Megaira
2010-03-02T11:37:47+00:00 02.03.2010 12:37
>„Wir warten noch. Er macht das schon und für den sehr wahrscheinlichen
>Fall, dass er es nicht macht, lernt er für die Zukunft, dass er sich
>einfach an meine Anweisungen halten muss, wenn er nicht in Fetzen
>gerissen werden will.“

Dandos pädagogische Ansichten sind ja nicht gerade sehr human.

>„Was können wir dun?“, winselt er dann nur noch und erste Tränchen
>rinnen seine Wangen hinab.

Nicht weinen, Eli! *Taschentuch geb*

>„Ouh Meon!“, schluchzt Nils aufgelöst, während er den vier Zentimeter
>großen Blazer entgegen nimmt. „Isch werd dein‘ Blazer imma mit Stolz
>trag’n tun!“

Sonders viel Vertrauen scheint Nils ja nicht in Meon zu haben, wenn er schon davon ausgeht, dass er den Blazer tragen tragen wird. (Und WO zur Hölle soll er den drüberziehen?)

Die 'scheiß Kampfszene' fand ich gut gelungen, sie war sehr angenehm zu lesen und man konnte sich das Spektakel ziemlich gut vorstellen. Nur Viggo tat mir fast leid, der Arme musste ja ziemlich deftig einstecken.

>Und so wurde das Zwischenkapitel in eine kleine Transportbox gepfercht und an der nächsten Straßenkreuzung ausgesetzt.

NOOIN! Das arme Kapitel! ;_;
Bevor du nochmal eins aussetzt kannst du es in meine Obhut geben.
Von:  Chakijian
2010-02-28T13:02:02+00:00 28.02.2010 14:02
Armer Viggo! ;____; Der bekommt ja diesmal echt alles ab. Aber gut, wenn er Kämpfe immer mit so unpassenden Kommentaren anfängt... "Yoh, Altah!" Jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht auch damit anfange, hinterher werde ich noch... viggonisiert.

Man merkt aber auf jeden Fall, dass du dir viel Mühe bei dem Kapitel gegeben und viel Arbeit reingesteckt hast. - Und ich finde, es hat sich auch sehr gelohnt, ich fand es wirklich interessant zu lesen. Und den Kampf fand ich einfach nur genial. Ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen, ich mag solche detaillierten Beschreibungen - auch, wie du die verschiedenen Formen beschrieben hast, die der Papst annimmt. Ich habe selbst immer ziemliche Probleme mit Kampfbeschreibungen und neige dazu, sie teilweise einfach wegzulassen, soweit es geht, weil ich es nie so hinbekomme, dass ich zufrieden damit bin - aber deine Kampfszene war wirklich gut. Und deine Liebe fürs Detail ist wahnsinn. Dass du auch Gerüche so detailliert beschreibst, macht das alles viel realer.

Und die Waffen, die Meon aus den Jungs zieht, sind... unbeschreiblich. Ein Würstchen! .___. Aber warum überrascht mich das bei Eli nicht? Uke-Tränen! XD

(Nebenbei muss ich einfach mal, ganz random, anmerken, dass ich tatsächlich einen Eli kenne. Jedes Mal, wenn ich dem hier über den Weg laufe, muss ich an deinen Eli denken und kann mir mein Grinsen nicht mehr verkneifen. =D)

Und die Dialoge zwischen Nevan und Taldeer gefallen mir sehr. So schön... bitchig. Jedenfalls bin ich schon gespannt, wie es da noch so weitergeht. So ein langes, "normales" Zwischenkapitel brauche ich zwischendurch mal, ich habe es also alles in allem sehr genossen.

> "Du solltest dich erst mal waschen, meine Liebe, sonst könnte ich auch meinen MSTsaw abknutschen. Obwohl ... so gesehen? Da wäre wenigstens mal was Steifes dabei."

XDD

Und der Ellipsenpaps ein Ditto? Das war eine sehr nette Feststellung. *g*

Alles in allem also finde ich das Kapitel sehr gut gelungen, ich mag deinen Schreibstil, das liest sich sehr flüssig und der unterschwellige Humor, der sich irgendwie durch das ganze Kapitel zieht, macht das alles noch interessanter. Und eine Liste der Übersetzungen hätte ich auch ganz gerne, bis auf die spanischen Sachen verstehe ich die dann nämlich doch nicht. ;)
Von: abgemeldet
2010-02-28T11:59:00+00:00 28.02.2010 12:59
Man merkt, dass du dir wirklich Mühe gegeben hast, so viel mal vorne weg. Dass einige der Meinung sind, dies sei eine Parodie könnte an den teils unpassenden komödiantischen Elementen liegen. Auch wenn du es schaffst, den Kampf spannend zu schildern und dieser sich auch flüsig lesen lässt, fehlt meiner Meinung nach hier ein wenig die Ernsthaftigkeit. Irgendwie kann ich nicht mit dem armen Viggo mitfühlen, obwohl er auf brutale Weise verprügelt wird. Es geht mir da eher so wie Arin, wenn ich ehrlich bin... Ja, ich weiß, das spricht nicht für mich >__<

An sich ist die Kampfszene aber echt klasse. Ich muss gestehen, dass ich persönlich extrem viele Schwierigkeiten habe, so etwas zu schreiben. *beschämt zu Boden guck*
Ich beneide dich darum sogar ein bisschen... Top!

Sachen, die mir (subjektiv) sehr gut gefallen haben waren zum einen Meons Auftritt und die Feststellung, dass der Ellipsenpapst in wirklichkeit ein Ditto ist O_O
(Ja, es gab davor schon Hinweise darauf, aber dass er sich wirklich in Pokemon verwandelt kam dann doch seeeehr überraschend. Fand ich klasse!)

Nochmal zu den komödiantischen Elementen: Es scheint sich eine gewisse Ironie durch den ganzen Text zu ziehen, ob diese nun gewollt ist oder nicht. Zumindest fällt es (mir) schwer, diese groteske Mischung aus spaßigen Anmerkungen, sowie lustigen Sprüchen und einem wirklich brutalen Kampf als ernst anzunehmen.

Eine kleine Unstimmigkeit, die mir auffiel war folgendes:
Es heißt in einem Satz "...bemerkte Dando trocken" und gleich zwei Sätze weiter "...meinte Dando trocken".
Vielleicht kannst du das zweite 'trocken' durch etwas anderes ersetzten? Humorlos, nüchtern, ernst?

Aber zur guter letzt noch ein Lob: Das Kapitel hat mir (trotz seiner immensen Länge!) wirklich gut gefallen. Ich mag deinen Schreibstilwirklcih gerne, auch wenn er vielleicht keine Dramatik rüberbringt, ist er locker, flüssig, spannend ;)

lg
Reki


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