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Familienbande

Von Vätern, Söhnen und Töchtern
von

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Halsüberkopf

„War das wirklich nötig, Kapitän van Haachen!! Noch ein Schuss dieser Sorte und das Schiff ist komplett hinüber“

„Wenn es darum geht windige Subjekte festzunehmen, müssen wir bereit sein einige Opfer in Kauf zu nehmen.“

Der breitschultrige Mann verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust, ein Bein herausfordernd auf ein Fass mit Schießpulver gestellt- Heldenposse!!

„Außerdem ist es nicht unser Schiff!“ fügte der Kommandant der Marine-Kaserne leise hinzu.

Der Kanonier neben ihm nickte nur. Er war bereits wieder dabei die „Fat Matrone“, eine wuchtigen Kanone mit unglaublicher Reichweite und noch größeren Durchschlagskraft, neu zu laden. Vier Stück dieser Sorte waren auf die rauchenden Trümmer der Drauned Maiden gerichtet.

Von den „Windigen Subjekten“ war bis jetzt nichts zu sehen, dafür kam der dicke Wirt mit lautem Geschrei auf die Truppe zu gerannt, seine Bedienungen im Schlepptau.

„MEIN SCHIFF!!“ kreischte er mit lauter Stimme „MEINE KNEIPE!! MEIN LEBEN!!“

Endlich hatte er laut schnaufend den Marine- Anführer erreicht.

„Wie können sie nur!! Ist das der Dank dafür das ich ihnen diese Brut ausgeliefert habe!! Sie können doch nicht...“

„Nur immer mit der Ruhe, Chest!! Sie werden danach ein reicher Mann sein. Schließlich steht auf jeden dieser Galgenvögel ein ordentliches Sümmchen aus. Allein ... Berry für die Ergreifung von diesem Puma D. Ace, dann der Rebell Monroe samt seiner Schwester. Gut, für die Kleine sind es gerade mal 900 Berry, doch Geld ist Geld nicht wahr? Und diese Baker ist sicher auch kein unbeschriebenes Blatt. Alles in allem, genügend Geld um sich zehn neue Kneipen bauen zu lassen, oder? Also, was sagen sie?“

Im ersten Moment sagte Murph nichts. Er hatte Mühe die gigantische Summe auszurechnen die sich bald unter seiner Matratze auftürmen würde. Beinahe verknoteten sich die dicken Wurstfinger, als er immer schneller zusammenaddierte.

„Scheiße! Worauf warten sie denn noch?! Fassen sie die verfluchte Bande endlich!!“ kreischte er schließlich aufgeregt.

Mit genüsslichem Grinsen wandte sich Kapitän van Haachen wieder dem Kneipenschiff zu. Immer noch stiegen vom dem zertrümmerten Deck dicke Rauchsäulen auf. Sicher herrscht in dem Schiffsbauch eine erstickende Atmosphäre, die jedem dem Atem raubte und die Tränen in die Augen trieb.

Und wenn sich dieses Verbrecherpack für noch so hart und unbezwingbar hielt, früher oder später würden sie doch die Waffen vor dem Qualm und den Flammen strecken müssen!!

Sie saßen in der Falle!!

„Irgendein Zeichen??“

„Bis jetzt nicht Kapitän, weder am Eingang noch auf dem Deck. Aber keine Sorge, die entgehen mir nicht!!“ verkündete der Soldat, der aufmerksam durch einen gigantischen Feldstecher starrte.

Die Zeit verstrich schweigend, Sekunden wurden zu Minuten. Anfangs war der Kommandant noch beherrscht und grinste ununterbrochen vor sich hin, doch mit einem Mal fing sein Fuß immer lauter auf das Fass zu trommeln.

„Immer noch nichts?“ keifte er schließlich ungehalten.

„Nein, Sir. Nichts!“

„Das darf doch nicht. Los verpasst ihnen noch mal einen gehörige Ladung. Wäre doch gelacht, wenn wir die nicht von diesem Äppelkahn runter bekämen!! Feuer frei!!“

Mit ohrenbetäubendem Lärm entlud jede der Kanonen ihre zerstörerische Fracht. Wieder war die Luft erfüllt von beißendem Rauch und scharfem Schießpulvergeruch. Als sich der nebelige Vorhang wieder hob, war von dem so stolzen Schoner nicht mehr viel übrig. Trümmerteile dümpelten träge in der heranrollenden Brandung herum. Doch auf dem verbliebnem Gerippe tat sich immer noch nichts.

Gemurmel wurde unter den Soldaten laut.

„Ob die bereits... na du weißt schon?“

„Sicher, sieh dir doch die Zerstörung an!“

„Was für ein Wahnsinn, eher abzukratzen als aufzugeben!!“

„Das sind eben Piraten!

„RUHE!!“ polterte Kapitän van Haachen sofort. „Leutnant nehmen sie sich ein paar Leute und sehen sie nach!“

„Zu Befehl!“

Wieder verstrich die Zeit mit ungewissem Warten, bis eine lautes „Driiiiing!“ die Stille zerschnitt. Die ohnehin schon kleine Baby- Teleschnecke wirkte in den Pranken des Marine- Kapitäns noch winziger.

„NUN?“ stieße er ungeduldig aus.

Die Mimik der Mini- Schnecke verzog sich. Da Teleschnecken immer sehr deutlich die Gefühle der Gegenseite zur Schau trugen, war klar das der Leutnant keine guten Nachrichten hatte.

Der bedröppelte, verlegene Gesichtsausdruck der Babyschnecke war nicht zu überbieten.

„Hier ist niemand mehr, Sir!“

„WAS!!! Das kann nicht sein!!“

„Doch Sir, keinerlei Anzeichen. Sie sind uns irgendwie entwischt!“

„Das darf doch nicht...!!! Wie haben die nur...“

Da kam die zündende Idee.

„Chest!“ fragte der Kommandant mit lauernder Stimme „Wie sind sie eigentlich von dem Schiff heruntergekommen??“

“So wie immer, wenn’s in der Hütte brenzlig wird. Durch die Bodenluken in der Küche und dann durch das Loch neben dem Ruderblatt.“

„Und kennen ihre Bediensteten diesen Fluchtweg ebenfalls??

„’Türlich. Was glauben sie würden die Väter mit mir anstellen, wenn ihren Goldstücken was passieren würde!!“

antwortete der Wirt leicht hin, da erst bemerkte er die Tragweite des Satzes.

„Festnehmen, auf der Stelle!!“

Noch während man den schimpfend und greinenden Kneipenbesitzer wegführte, befahl Kapitän van Haachen sofort auszuschwärmen und alle möglichen Schlupfwinkel zu durchkämmen.

Auf die Idee den Bauch der „Drauned Maiden“ näher in Augenschein zunehmen kam er allerdings nicht!



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