Sommerregen
Sommer.
Die Blumen blühen auf der sattgrünen Wiese. Vögel zwitschern in den Baumkronen der hohen Zedern.
Regen.
Sommerregen.
Sanft nieselten die feinen Tröpfchen herab und legten sich auf die Blumen und das Gras, auf die hohen Zedern und auf unsere Köpfe.
Es machte uns nichts aus, Kälte und Nässe, waren die Dinge mit denen wir lebten. Dennoch wollte ich lieber zurück ins Haus.
Leicht drückte ich die zarte Hand, die in meiner lag. "Lass uns wieder reingehen", schlug ich Alice vor.
Sie lächelte ihr wunderschönes fröhliches Lächeln. "Wieso?", fragte sie mit ihrer lieblichen Stimme, "Hier draußen ist es doch sehr schön, so im Regen."
Mit einem hellen Lachen riss sie sich von meiner Hand los und lief, nein, tänzelte über die Wiese.
Sie breitete die Arme aus und begann sich zu drehen, dabei hatte sie den Blick zum Himmel gerichtet, so dass die feinen Regentropfen sich auf ihr Gesicht betteten. Welch glückliche Regentropfen.
Alice lachte und tanzte und drehte sich.
Lachen. Tanzen. Drehen.
Hin und Her, immer wieder.
Sie glich einer zarten Elfe oder einer kleinen Fee, wie sie da im Sommerregen tanzte.
Ich wollte mir dieses Schauspiel noch ewig ansehen, ihr Anblick ließ mich nicht los.
Sie tänzelte auf mich zu, mit ausgebreiteten Armen und flog mir um den Hals.
Sanft zog ich die Elfe an mich und küsste ihre Lippen, die nach dem Sommerregen schmeckten.
