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Schlaflos

Der Albtraum endet nie...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ey, Leute, ihr habt doch hoffentlich nicht gedacht, dass ich euch an so einer Stelle lange warten lasse, oder? ^^
Zum Glück habt ihr mich am leben gelassen, was?
Vielen lieben Dank für die Kommentare. Ihr seid echt süß.
BESCHEID fällt aus, weil das hier ein Überraschungskapitel is :P Komplett anzeigen

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...wie er sich anspannte, Luft holte und...
 

...nicht einen Ton raus brachte. Sofort stoppten die anderen Vier. Besorgnis machte sich in ihnen breit.

„Kyo?“ Shinya trat hinter seinem Drumset hervor.

Der Kleinste unter ihn atmete schnell ein und aus, zitterte und war blass. Der Drummer stellte sich ganz nah an den Sänger heran.

„Ist sie wieder da? Siehst du sie wieder?“

Sofort wusste jeder im Raum, wer mit 'sie' gemeint war. Doch Kyo schüttelte den Kopf. Nach und nach beruhigte sich der Schwarzhaarige. Eine Hand löste sich von dem Mikrofon, strich damit durch die dunkle Mähne. 'Vielleicht sollte ich sie mir wieder blondieren.'

„Was war denn?“, fragte Die nochmal nach. Wenn es einen Störfaktor gab, musste dieser beseitigt werden.

„Ich glaube“, fing Kyo an, musste aber den Kopf über sich selbst schütteln und lachen. Der Grund war doch zu absurd.

Derweil verstanden die anderen Vier die Welt nicht mehr. Den Freund seit langem mal wieder lachen zu sehen und zu hören, war zwar etwas besonderes, aber sie sahen beim besten Willen keine Ursache dafür.

„Was glaubst du?“, erkundigte sich Kaoru, machte ihm das Ganze doch ein wenig Angst. Zudem war er überfordert mit der Situation. War der Jüngere vielleicht wahnsinnig geworden?

„Gomen ne, Jungs“, meinte Kyo nach dem er sich wieder beruhigt hatte. „Was ich sagen wollte, war“, wieder ein kurzer Lacher.

„Nun sag schon.“ Toshiya war noch nie einer der geduldigsten Menschen auf dieser Welt gewesen.

„Lampenfieber.“

Ein kollektives: „Nani?“

„Ich hab schon so lange auf keiner Bühne mehr gestanden, schon so lange nicht mehr richtig ernsthaft gesungen. Trotz allem weiß ich noch, wie sich Lampenfieber anfühlt und das eben... versteht ihr jetzt, warum ich lachen musste? So viel Bühnenerfahrung und nur wegen einer längeren Pause hab ich so großes Lampenfieber, wie beim ersten Mal. Obwohl nicht mal Publikum hier ist.“

Natürlich hatte Shinya recht gehabt. Natürlich war sie da. Mit einem breiten Grinsen saß sie ihm genau gegenüber auf dem Sofa. Die Arme gekreuzt, die Beine überschlagen und einem Blick, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Sie sah jedoch genauso wie damals, nachdem er sie -

Aber das konnte er den Anderen nicht sagen. Das würde sie nur aufregen. Mit Ayaka musste er allein fertig werden. Sie war seine Bürde. Seine Last, die er zu tragen hatte.

„Ich geh mich kurz frisch machen. Kaltes Wasser soll ja Wunder bewirken.“

„Soll einer von uns dich begleiten?“

„Nein, nicht nötig. Mir müsste nur einer sagen, wo ich lang muss.“

Shinya erklärte ihm den kurzen Weg, auf den sich der Schwarzhaarige gleich darauf machte. So ruhig es ging, legte er diesen kleinen Fußmarsch zurück, doch sobald er den Sanitärraum erreicht hatte, war es mit dieser Ruhe vorbei. Kurzerhand schloss er sich in einer der Kabinen ein, klappte den Toilettendeckel herunter, damit er sich setzen konnte. Wieder übermannte ihn das, mittlerweile altbekannte, Zittern.

„Wie schwach du doch bist.“

Kyo blickte auf und sah direkt in Ayakas Gesicht.

„Das macht dir Spaß, oder?“, flüsterte er, damit ihn niemand hören konnte. Man konnte ja nie wissen, ob man nicht doch gehört wurde.

„Ja, doch. Kann man so sagen.“

„Bitte, Ayaka-san. Es tut mir Leid, was ich dir angetan habe. Ich habe deswegen fünfzehn Jahre im Gefängnis verbracht. Und es wären auch noch ein paar Jahre mehr, wenn die nicht der Meinung gewesen wären, dass ich genug gebüßt habe. Und dass ich dich immer noch sehen kann ist doch der beste Beweis, dass ich mir immer noch nicht verziehen habe. Werde ich auch nicht. Werde ich nie. Allerdings... Im Moment existiert für mich nur dieser eine kleine Wunsch. Nämlich das Singen. Selbst das ist zu neunzig Prozent zum Wohle meiner besten Freunde. Um ihnen damit ein bisschen 'glücklich sein' zu schenken.“ Es war verrückt sich mit einer Halluzination zu unterhalten. Sich vor dieser Halluzination auch noch zu rechtfertigen konnte man schon als Wahnsinn bezeichnen. Aber Kyo half es mit seinem Gewissen fertig zu werden.

„Warum sollte ich es dir erlauben?“

„Weil ich es in erster Linie für meine Freunde tun will. Ich möchte ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Sie haben dir nichts getan. Also kannst du sie nicht für mein Vergehen bestrafen.“ Fest und gleichzeitig verzweifelt sah er ihr in die Augen. „Nur ein Lied.“

Sie starrte kalt zurück.

„Onegai.“

„Ein Lied. Und danach mache ich dir jeden Tag zu deiner persönlichen Hölle.“

Das war kein faires, aber zumindest ein Angebot. Eines, dass er zum Wohle seiner Freunde eingehen würde.

„Einverstanden.“
 

„Geht es dir jetzt besser?“, war gleich die erste Frage, die Kyo bei seiner Rückkehr zu hören bekam.

Mit einem Nicken beantwortete er die Frage des Bassisten.

„Ganz sicher?“

„Na ja, nicht mehr als vor fünfzehn Minuten, als ich den Raum das letzte Mal betreten habe.“

Die kam mit einem Glas Wasser an, welches der Jüngere dankbar entgegen nahm.

„Zumindest hast du etwas mehr Farbe im Gesicht als vorhin“, merkte der Gitarrist noch an und verfrachtete den Freund zur Vorsicht noch aufs Sofa.

„Und es war wirklich nur Lampenfieber?“ So ganz konnte Kaoru das nämlich noch nicht glauben. Dafür war der Freund zu aufgewühlt gewesen. Seine Reaktion war der vom Konzertabend zu ähnlich. Ganz zu schweigen von denen damals im Krankenhaus. „Sag mir die Wahrheit.“ Fest sah er den anderen Schwarzhaarigen an, damit er nicht in Versuchung kam zu lügen. Da kam wieder sein Bewusstsein als Bandleader durch. Er wusste, wenn er jemanden mit seiner autoritären Ausstrahlung lange und starr genug ansah, dann würde das mit dem Lügen nichts mehr werden. „War sie da?“, hakte er nochmal nach.

Merklich schrumpfte Kyo zusammen. Seine Hände spielten mit dem Wasserglas herum, sein Blick huschte immer wieder zur Tür.

Kaoru zog eine Augenbraue hoch. Wenn der an Flucht dachte, war er bei dem Gitarristen an der falschen Adresse. Eine Flucht würde nur der Anfang für den Weg zurück bedeuten.

„Kyo?“ Allmählich wurde er richtig ungeduldig.

„Ich weiß jetzt, welches Lied wir spielen könnten.“

Kaoru entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Sein Mund ging immer wieder auf und zum schaffte es aber nicht Worte zu formulieren.

Shinya rollte mit den Augen, sah schon, was gleich kommen würde.

„Entschuldigt uns kurz“, meinte er, stand auf und zog den, noch immer sprachlosen, Kaoru vor die Tür und ein paar Meter davon weg. „Wenn wir da gleich wieder reingehen, fragst du Kyo, an welches Lied er gedacht hat. Du wirst ihm keine Standpauke halten. Denn dann würdest du ihm sagen, dass er sein schlechtes Gewissen abzuschalten hat. Dass dieses, sein Gewissen, etwas ist, dass nicht normal ist. Gut, es ist wirklich nicht normal, dass man sein Gewissen sieht, aber es ist einfach so.“

„Dann sollen wir seine Hallus ignorieren?“ Das war etwas, was behandelt, aber nicht ignoriert werden sollte.

„Nein, nicht ignorieren. Viel mehr akzeptieren. Bis zu einem bestimmten Grad jedenfalls. Außerdem haben wir ihm doch versprochen für ihn da zu sein. Schließlich ist er unser Freund.“

Kaoru sah ihn ungläubig an. „Im Endeffekt ist es trotzdem ignorieren.“

Zerknirscht und mit erhobener Augenbraue sah Shinya den Älteren an. „Noch ein Wort und ich scheuer dir eine. Ganz im Ernst. Wir werden akzeptieren müssen, dass Ayaka Takeno ein Teil von Kyo geworden ist. Du, ich und auch die anderen Beiden, wissen nicht, wie es ist jemanden zu töten. Sie wird ihn nie ganz loslassen. Daran müssen wir uns gewöhnen. Also sei ihm nicht böse. Zumindest hat er nicht gelogen.“

„Du glaubst gar nicht, wie sehr ich es hasse, wenn du recht hast.“

Jetzt zierte ein süffisantes Grinsen das Gesicht des Drummers. „Was meinst du eigentlich, warum ich mit dir rede, obwohl die anderen Beiden dasselbe denken? Und jetzt lass uns zurück gehen.“

Kaoru seufzte auf.

„Denk dran -“

„Kein Anpfiff, sondern nachfragen. Hab ich verstanden.“

Kaoru hielt sich wirklich daran. Er ging nicht verbal auf Kyo los, dabei sah man selbigem an, dass er sich schon darauf eingestellt hatte.

„Wo waren wir? Ach ja. Du wolltest uns gerade erzählen, was du gerne singen möchtest.“

Verwirrt, dass er so 'glimpflich' davongekommen war, fing der Sänger an zu sprechen:

„Also... Seit letztem Wochenende verspüre ich... man könnte fast sagen, Drang 'The Final' wieder zu meinem, zu unserem Song zu machen. Einmal wieder so erleben, wie ich es kenne. Wie ich... es liebe.“ Kyo war immer leiser geworden. Es war ihm ein wenig peinlich diese Worte zu wählen, aber sie waren einfach am Treffendsten.

Mit einem verständnisvollen Lächeln drückte Daisuke den Jüngeren an sich. „Dann spielen wir das. Solange es dich glücklich macht.“

„Hai, das würde es.“ Kurz huschte sein Blick erneut zur Tür, an der Ayaka stand. Die Arme vor der Brust verschränkt und mit herablassendem Blick. Kyo konnte sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Wie sie darüber nachdachte, wie sie ihn am Besten quälen konnte.

Bevor er sich aber ausmalen konnte, was sie ersann, erhob er sich und ging auf die Bühne zu. Je länger er wartete, umso unsicherer würde er werden und je größer würde seine Angst vor dem, was ihn noch erwartete. Alles andere ausblendend bestieg er die Bühne, klammerte sich an das Mikro und sah seine Freunde mit einem scheuen Lächeln an.

„Können wir?“

„Klar doch“, erschallte es einstimmig und keine zwei Minuten später befand sich jeder von ihnen wieder an seinem Platz. Jeder ein wenig hibbelig vor Aufregung.

„Lasst uns diese Bude rocken!“, rief Toshiya übermütig und schlug auf die Saiten seines Basses.

„Da sprüht ja einer nur so vor Energie.“

„Ich bin einfach nur glücklich, Kaoru.“

„Dann solltest du“, meinte Kyo, sich zu dem Jüngeren umdrehend, „deine Energie ins Spielen stecken. Shinya? Dein Einsatz.“

Der Drummer nickte lächelnd, holte Luft, straffte die Schultern, schloss die Finger nochmal enger um die Sticks.

Kurz darauf umhüllte den Sänger abermals das Spiel seiner Freunde.

Ein letzter flehender Blick Richtung Tür, dann schloss er die Augen, wollte lediglich den Moment in vollen Zügen genießen. Er holte langsam und tief Luft, öffnete die Lippen und -

sang endlich wieder. Sang aus ganzem Herzen. Sang voller Inbrunst und Leidenschaft. Und es tat ihm so gut. Es befreite ihn so ungemein. Aus einem Augenwinkel löste sich eine Träne, rollte über seine Wange. Sein Herz wünschte sich, dass das Lied nie enden würde. Zu sehr wollte er diesen vollkommenen Moment auf ewig genießen. Auf ewig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  KenTsu
2010-10-06T17:54:22+00:00 06.10.2010 19:54
maaaaaaaaaann, hab auch beim letzten stückchen geheult, genau wie kyo sind mir tränen gekommen.

blöde ayaka kann die alte schnepfe kyo nich mal endlich in ruhe lassen???sonst bringe ich sie gleich nochmal um. fies grinsen muss

sonst schönes kappi und nur gut das die jungs ihren kyo so gut kennen, das sie echt gleich bescheid wissen was wirklich los war mit ihm.

bis zum next bescheid.


ganz liebe grüße und knuddel
Von:  KleinAya
2010-10-02T21:15:42+00:00 02.10.2010 23:15
hab ich glück, dass ich zufällig grad noch nach der arbeit hier reingekuckt hab sonst hätt ich das kapitel wohl sonst verpasst hätte XD

.....husch... husch... weg du blöde kuh!!! lass ihn in ruh!! *ayaka-böse-ankuck*
..... dumme pute X3

das kap, war wieder echt schön nur einmal hast du ein wort ausgelassen oder so... glaub ich zumindest o.o° ein satz hörte sich so unvollständig an, aber kann beim abtippen passieren... (ich weiß das XD ... ich vergess dauernd wörter X3)

hoff es geht bald weiter und freu mich aufs nächste bescheid (^3^)/)

\,,/(>,<)\,,/ DIR EN GREY 4-EVER!! XD

lg Stumml
Von:  sammyjw
2010-10-02T18:33:47+00:00 02.10.2010 20:33
hui zum Glück hab ich das nun so zufällig gesehen x3

es ist klar gewesen, dass Kyo nicht wirklich nur Lampenfieber haben kann. Irgendwann musste ja mal dieses "Der Alptraum endet nie" eine Bedeutung bekommen und da kam ja nur Ayaka in Frage <_<

Ich find das so schade für Kyo, dass er sie immernoch nach 15 Jahren sieht, aber wie so schön von Shinya gesagt wurde, scheinbar ist sie nun ein Teil von ihm und man muss sie akzeptieren ._.
hoffentlich wird das aber irgendwann noch besser für ihn. Dass sie sein Leben nicht ganz zur Hölle macht.

Was ich aber von Kyo so schön finde, dass er für seine Freunde diesen Deal eingegangen ist. Ich finde das echt tapfer von ihm.. sein restliches Leben wird die reinste Hölle, aber er will ihnen dieses kleine Glück schenken Q_Q
das berührt einen finde ich .___. einfach toll T_T

ansonsten einfach nur toll, dass Kyo singen kann. Und dann auch noch the Final.. Mir kommen echt fast die Tränen xD
Ich kann nichts dafür xD

Einfach tolles Kapitel *_*
Mal sehen wie das nun weiter geht mit Kyo und Ayaka und vorallem mit der Band auch. Ob Kyo einfach noch mehr singen kann?
Ich hoff es für ihn.

Liebe Grüße

Von:  myamemo
2010-10-02T18:28:15+00:00 02.10.2010 20:28
O.O
Diese ayaka soll weg gehen und kyo in ruhe lassen T_T
Aber endlich singt er wieder *o*
ZWar vorerst ein lied, aber mehr werden es bestimmt auch noch ^^
Jetzt heißt es wieder warten xD

lg mya


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