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Forbidden Love

Break the school rules
von

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Day three ~ Mamiyu

Durcheinander, wie Mamiyu war, beeilte sie sich, früh am Morgen, da sie verschlafen hatte. Sie schlüpfte schnellstens unter die Dusche, griff nach dem herrlichen Vanilleshampoo und rieb sich damit ihre blonden Haare ein, massierte alles gut ein und ließ dabei das lauwarme Wasser über ihren Rücken fließen.

Wenn sie es jetzt nicht besser wüsste, dann würde sie meinen, dass das, was gestern vorgefallen warn, einfach nur ein Traum war. Doch demnach nicht.

Seufzend wusch sie das Shampoo aus ihren Haaren, schloss die Augen und ließ das Wasser über ihr Gesicht laufen, was sie so früh am Morgen einfach nur herrlich fand. Doch fiel Zeit hatte sie nicht mehr um ihren Morgen zu genießen.

Zögerlich stieg sie aus der Dusche, rutschte fast aus, und griff nach ihrem roten Handtuch, welches sie um ihren Körper schlang.

Kurz blickte sie auf die Uhr, es war schon mittlerweile zehn nach sieben und sie musste sich beeilen, da sie ihren Bus, der in zwanzig Minuten kam, nicht verpassen durfte.
 

Sie griff nach einem Toast, nachdem sie angezogen und dezent geschminkt war, und rannte hinaus, die Tür hinter sich ins Schloss fallend, zum Bus, den sie noch gerade rechtzeitig erwischen konnte. Außer Atem setzte sie sich an einem freien Platz, neben einem älteren Herrn, und knabberte ihr Toast an, welches schon kalt war und ihr auch nicht mehr so richtig schmeckte. Dennoch aß sie es.

Sie versuchte die ganze Zeit nicht an Daisuke zu denken, was ihr aber leider nicht gelang. Auch hätte sie fast die Anhaltestelle verpasst, doch als ein Junge sie versehentlich anstupste, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und sprang förmlich vom Sitz um noch in die Schar Schüler unterzutauchen.
 

„Hey, Mamiyu!“, von weitem hörte sie wie Hiroto nach ihr rief, sie blickte hoch und winkte ihm, so wie er.

Sie beeilte sich und erreicht ihn rasch, begrüßte ihn freundlich und marschierte neben ihm her. „Na, Hiroto wie geht’s?“, fragte sie mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen, das schon fast alles verraten könnte.

„Ja, gut, nur ein wenig müde, musste gestern bis spät in die Nacht arbeiten, hab’s aber überlebt. Hast du Nephenee schon irgendwo gesehen? Ich kann sie schon den ganzen Morgen nicht finden und dabei ist sie immer so überpünktlich… An ihr Handy geht sie auch nicht ran…“, in Gedanken versunken seufzte er, lächelte dann aber noch und stieg die Stufen des Haupteingangs hinauf, gefolgt von der Blonden.

„Nein“, schüttelte Mamiyu den Kopf, „Seit gestern Mittag, nach dem Unterricht, hab auch ich sie nicht mehr erblickt… Gibst du mir deine Handynummer? So weit bin ich noch überhaupt nicht gekommen um zu fragen…“, mit leicht erröteten Wangen blickte sie verlegen weg, suchte in ihrer Schultasche nach dem Handy und griff nach einem hochmodernen Gerät, welches sie lässig aufklappte.

„Ja, natürlich…“, er nahm ihr Handy, welches sie ihm anbot, tippte seine Nummer ein und gab ihr es, nachdem er gespeichert hatte, zurück.

„Vielen, vielen Dank!“, grinste sie breit und steckte es wieder ein.

„Ich frag mich, was mit ihr los ist… Sonst ist sie doch immer so begeistert in die Schule zu kommen…“, er grübelte weiter darüber nach, er kannte sie ja schon etwas länger und wusste auch wie sie tickte.

„Naja, vielleicht ist sie krank oder so?“, auch wenn sie das sagte, war sie sich überhaupt nicht sicher ob das stimmte, denn gestern war sie noch putzmunter und außerdem konnte sie sich schon einen Grund erahnen, oder auch nicht.

Wenn sie nur daran dachte wie sich Nephenee an Daisuke ranmachte, bekam sie Gänsehaut, es gefiel ihr nicht, aber sie war eben eine Freundin, auch wenn die beiden sich bisher nur flüchtig kannten.

„Ja, möglich… Aber sie könnte doch an ihr Handy rangehen…Ach egal, sie wird sich schon melden. Ich muss dann mal, hab noch einiges zu tun! Bis dann!“, mit einem freundlichen Lächeln hob er die Hand zum Abschied und drehte ihr dann den Rücken zu und verschwand in den zweiten Stock.

Es klingelte auch schon und sie machte sich auf den Weg ins Klassenzimmer. Sie setzte sich an ihren Platz und wartete bis es zum zweiten Mal klingelte, als dann auch Hiroto zurückkam, der Lehrer keine Minute später nach ihm.
 

Nephenee tauchte auch nicht mehr auf, auch nicht nach der Mittagspause, wo sie doch jetzt Daisuke hatten. Natürlich freute sich Mamiyu, dass Nephenee sich heute nicht an ihn ranschmeißen konnte, aber sie wäre aber froh gewesen, wenn sie da war.

Als ihr Lehrer dann eintrat, errötete sie bis hinter die Ohren, blickte weg und lächelte verlegen, doch Daisuke ließ sich nichts anmerken, oder hatte er es vergessen?

Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, blickte sie ihm in die Augen, aber er schaute sie die ganze Zeit nicht an. War sie ihm so egal? Natürlich, sie war ja erst siebzehn, minderjährig, blond und überhaupt nicht attraktiv im Gegensatz zu Nephenee. Die hatte nämlich eine viel größere Oberweite als sie, hatte wunderschöne, lange blaue Haare und dazu passende blaue Augen, mit einem solch schönen Funkeln, da konnte man(n) ja nicht widerstehen. Es hatte ja eh keinen Sinn, sich an eine viel ältere Person ranzuschmeißen, die zudem noch Lehrer war und sich auch nicht für kleine Kinder interessierte. Außerdem war es ja verboten, als entschied sie sich lieber die Finger von ihm zu lassen, was sie aber nicht am Dauergrinsen hinderte, sie konnte eben nicht anders.

Und wieder fing alles von vorne an. Sie hatten Volleyball und Mamiyu brachte es einfach nicht fertig den Ball richtig rüberzuschießen oder zu passen, sie war eben ein hoffnungsloser Fall. Auch wenn einige Mitschülerinnen sich mit ihr angefreundet hatten, tauschten sie untereinander genervte Blicke, wenn sie mit der Blonden in demselben Team waren und da Nephenee ja nicht da waren, hatten sie eine Person weniger und somit waren sie klar im Nachteil. Und bald schlugen die Mädchen vor, dass die Teams ausgetauscht werden sollen, wobei Mamiyu als Letzte gewählt wurde und auch noch auf die Ersatzbank geschickte wurde. Seufzend nahm sie Platz. Sie war wütend. Klar, sie war nicht gerade die Beste von allen, aber sie so abzuschieben? Die Zeit, die sie nicht spielte, nutzte sie aus um Daisuke zu beobachten. Wie elegant er dort gegen die Mauer gelehnt war, mit seinen Händen in den Taschen und diesen neutralen, wirklich männlichen Blick. Seine Statur war für Mamiyu perfekt, und sie wünschte sich ihn auch mal ohne T-Shirt erblicken zu können. An was sie nur dachte! Als er zu ihr rüberschaute, errötete sie abermals und blickte schnell weg, doch die Hitze in ihrem Kopf war unerträglich, einfach beschämend.

Sie blickte noch einmal kurz rüber zu der Stelle, wo Daisuke stand, doch er war verschwunden, seufzend schaute sie den Mädchen zu, die sich allem Anschein auch ohne sie amüsierten. Warum war sie nur in Tischtennis gut? Lieber wäre sie in allen Sportarten gut, das machte ihr immer Spaß, aber so nicht. Warum schloss man sie nur aus? Weil sie neu war und eine Niete war? Klar, warum machte sie sich überhaupt Gedanken? Das würde nachher doch nur an ihrem Selbstbewusstsein nagen.

„Mamiyu?“, die Stimme des Lehrers erschreckte sie und riss sie aus ihren zweifelnden Gedanken.

„Uh, ja?“, sie blickte hoch in sein Gesicht, welches so sanft war und am liebsten hätte sie sich jetzt an ihn geklammert und die Augen geschlossen, war sie sich ersten nicht trauen würde und zweitens war es verboten, die anderen Mädchen könnten sie ja sehen. Sie schaute rüber zum Feld und erst jetzt bemerkte sie, dass niemand mehr da war.

„Was machst du noch hier? Es hat doch schon vor einer halben Stunde geklingelt!“, sein verblüfftes Gesicht passte jetzt einfach zu ihm, aber dennoch musste sie erschrocken aufspringen.

„Verdammt, der Bus!“,, sie blickte kurz rüber zur Uhr und seufzte dann laut, den hatte sie jetzt verpasst und ein anderer fuhr nicht mehr, erst in vierundzwanzig Stunden.

Mit Tränen in den Augen, nickte sie ihrem Lehrer zu und drehte sich dann um. Jetzt musste sie wohl zu Fuß gehen, was natürlich sehr, sehr weit war.

„Warte, Mamiyu!“, Daisuke rief nach ihr, doch sie drehte sich nicht um, da mittlerweile eine dicke Träne über ihr Gesicht ran, nicht aus Traurigkeit, sondern aus Wut, weil sie so dämlich war und nichts mitbekommen hatte.

„Wenn du magst, fahr ich dich Heim. Ich weiß, das dies der letzte Bus war, tut mir Leid für dich, wahrscheinlich haben die anderen Mädchen dich nicht gerufen oder doch und du hast es nicht mitbekommen…“, seine Stimme klang fürsorglich, was dazu beitrug, dass ihr Herz heftig gegen ihre Brust hämmerte.

Innerlich versuchte sie sich zu beruhigen, was ihr aber nicht so richtig gelang. Sie nickte aber dennoch und flüsterte einen Dank.

Daisuke verschwand wieder, ging die Schlüssel holen, während Mamiyu in die Umkleide ging und sich anzog. Sie setzte sich auf die Bank, zog ihren Schulrock an und betrachtete die Bluse, die sie in den Händen hielt.

„Jaja, mach dir keine Hoffnungen…“, murmelte sie und erst jetzt rollten ihr die Tränen kontinuierlich über die Wangen und tröpfelten auf ihre weiße Bluse, welche jetzt lauter nasse Flecken hatte. Ja, warum machte sie sich Hoffnungen? Schon an dem Tag, als sie ihn mit Nephenee erblickte wusste sie, dass sie nie eine Chance hätte.

„Es ist verboten…“, schluchzte sie und sah nur noch alles verschwommen.

„Mamiyu?“, erneut hörte sie die tiefe Stimme dessen Mannes, wo ihr Herz unaufhörlich pochte.

Als sie ihn dann auch noch erblickte, wischte sie sich die Tränen aus den Augen und sah ihn dann erschrocken an, als ihr bewusst war, dass sie noch im BH war.

„Du kamst nicht, da dachte ich, es sei etwas vorgefallen?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Alles in Ordnung!“, sie ließ ein gespieltes Lächeln über ihr Gesicht huschen und zog sich schnell die Bluse an, auch wenn es ihr jetzt ein wenig peinlich war, aber Daisuke schien ja auch nicht darauf zu reagieren, warum denn auch, Nephenee hat alles, was ein Mann braucht. Als sie sich die Bluse zugeknöpft hatte, griff sie nach ihrem Schulranzen und folgte dem jungen Lehrer, der ihr seelenruhig nachgeschaut hatte.

„Tut mir Leid, dass ich einfach so reingeplatzt war!“, brachte er dennoch hervor, als sie die Umkleidekabine verlassen hatten.

Sie jedoch zuckte nur mit den Schultern, ihr Gesicht war heiß, und ihr Herz, sie könnte es aus ihrer Brust reißen und zertreten, nur damit dieses Hämmern aufhörte, welches sie nur bei ihm hatte. Auch wenn sie sich einredete, dass er ein Lehrer war, dagegen konnte sie nichts tun, ihr Verlangen war groß, hoffentlich würde es nicht größer werden, aber wenn sie jetzt mit ihm im Auto saß… Okay, sie hätte Nein sagen können, doch sie wollte nicht zu Fuß nach Hause gehen.

Bei seinem Wagen angekommen, musste sie staunen. Sie hatte zwar nicht viel Ahnung von Autos, aber das hier war mit Sicherheit ein wirklich geiles Auto. Außen schimmerte es schön schwarz und war zudem auch sauber.

„Darf ich Sie fragen, was das für ein Wagen ist?“, stotterten, lächelte sie verlegen.

Der wird das bestimmt für eine billige Anmache halten, aber dennoch antwortete er ihr, dabei musste er ganz stolz grinsen.

„Ein Mercedes SL 65 Black Series mit 670 PS“

Ihre Augen weiteten sich, okay, sie hatte wirklich keine Ahnung von Autos, aber 670 klang nach viel.

Sie öffnete die Tür, nachdem er das Auto aufgeschlossen hatte, und setzte sich in den wunderschönen ausgestatteten Innenraum. Es saß sich bequem drin und sie musterte alles. Gut kombiniert in schwarz und dunkelrot. Der Wagen war toll und es roch so gut, nach ihm irgendwie, das war zumindest ihre Meinung.

Verlegen setzte sich Daisuke ans Steuer und schaltete den Motor an.

„Soll ich dich direkt nach Hause fahren oder willst du noch eine kleine Spritztour?“, ein wenig eingebildet klang er schon, aber dennoch stimmte Mamiyu für die Spritztour zu.

„Dann schnall dich gut an!“, meinte er selbstsicher und fuhr auch schon los. Und als sie das Gelände verlassen hatten, fuhr er in Richtung Autobahn, wo er dann voll aufdrehte und richtig Gas gab.

„Wow, man könnt fast meinen, dass man überhaupt nicht fährt. Man spürt ja fast nichts…“, Mamiyu blickte aus dem Fenster und die Landschaft zog rasant an ihnen vorbei.

„Ja, das ist das Tollste am Auto, du fährst, spürst fast nichts und hast deinen Spaß! Aber bitte erzähl Niemanden, dass ich so mit einer Schülerin fahre!“, er grinste leicht, den Blick starr auf die Straße gerichtet. Gekonnt überholte er einige Fahrzeuge.

Sie nickte und lächelte.

„Warum sollte ich? Ich will Sie doch nicht in Schwierigkeiten bringen!“, sie lächelte zufrieden und blickte weiterhin aus dem Fenster.

Nach einer Stunde rasanter Fahrt fragte Daisuke sie, ob sie noch etwas trinken gehen sollten. „Aber nur wenn du magst!“, meinte er und schaltete einen Gang zurück.

„Gerne!“, sie musste einen Freudeschrei unterdrücken, das würde jetzt dämlich rüberkommen. Er fuhr auf einen Parkplatz gegenüber einem coolen Café und stieg dann aus.

Auch sie stieg aus und fragte sich innerlich, wo sie sich befanden. Sie folgte ihm ins Innere und staunte auch hier nicht schlecht. Alles war modern dekoriert und es war eine richtig lässige Atmosphäre hier.

„Setzen wir uns ans Fenster?“, er nahm schon Platz und als der Kellner kam, begrüßte ihn dieser vertraut.

„Hey, Daisuke! Na wie geht’s Alter? Wieder eine Andere im Schlepptau?“, er grinste und gab ihm und dem Mädchen die Karte.

„Bitte, sie ist nur eine Bekannte!“, er lächelte etwas gequält, aber allem Anschein nach verstand der Kellner, was Mamiyu aber nicht tat.

„Soso, nur eine Bekannte…“, murmelte sie.

„Tut mir Leid…“, fügte Daisuke hinzu, der das Murmeln gehört hatte.

Erschrocken hielt sie sich die Hände vor den Mund und sah ihn mit geweiteten Augen an. Was hatte sie denn jetzt gesagt?

„Warum machen Sie das?“, fragte sie spontan. Die Hitze, die so langsam in ihr Gesicht kroch, konnte sie wieder deutlich spüren.

Während sie dann auch auf eine Antwort wartete, durchstöberte sie die Karte, die der Kellner freundlicherweise gebracht hatte.

„Ich weiß nicht. Du hast geweint, da hast du mir ein wenig Leid getan. Und ich wollte dich aufmuntern. Ich kenne ja nicht den Grund deiner Tränen…“, seine Stimme war wieder sanft und ganz anders wie in der Schule, so gefiel sie ihm noch mehr.

Mit hochrotem Kopf, lächelte sie ihn verlegen an.

„Uhm…“, sie schluckte, brachte jedoch nichts heraus und war froh, dass der Kellner kam um die Bestellung aufzunehmen.

„Ich möchte einen Kaffee und ein Vanilleeis mit Schokosahne, Josh!“, er gab ihm die Karte zurück.

Der Kellner musterte Mamiyu, welche sich nicht zwischen einem Tiramisu und einem Rieseneisbecher mit Vanilleeis, Erdbeereis, Himbeereis und Schokoladeneis und Schlagsahne entscheiden konnte.

„Hmm… Ich glaub, ich nehm’ den Riesenbecher!“, mit einem freudigen Lächeln blickte sie hoch und der Kellner nickte nur verständnisvoll.

Mamiyu schwieg und gab ihm dann die Karte, wobei er dann rasch verschwand. Nach zehn Schweigeminuten kam Josh wieder zurück und setzte den Riesenbecher vor Mamiyu nieder und gab Daisuke den Kaffee und das Vanilleeis.

„Lasst es euch schmecken!“, meinte Josh grinsend und verschwand dann wieder.

Genüsslich fing Mamiyu an das Eis zu Löffeln und in ihren Mund zu schieben.

„Lecker!“, brachte sie freudig heraus und lächelte dementsprechend.

„Klar, das ist der beste Laden, den ich kenne. Hier schmeckt einfach alles fantastisch. Sie bereiten ihr Eis auch selbst vor, was dann auch einen ganz anderen Geschmack hat!“,

„Das ist ja interessant. Ich danken Ihnen, dass Sie mich mitgenommen haben!“, sie lachte und genoss gerade das Himbeereis, welches sie auf ihrer Zunge zergehen ließ.

„Sagen Sie mal…“, etwas schüchtern blickte sie zu ihm hoch und sah ihn nur kurz an, starrte dann auf ihr Eis, welches sie zur Hälfte gegessen hatte.

„Ist Nephenee nicht interessanter als ich?“, sie schluckte, das Eis runter und versuchte ja nicht aufzuschauen.

Sie war wirklich nervös und rot im Gesicht.

„Warum fragst du?“, sie konnte nicht sagen was es war, aber an seiner Stimme war jetzt etwas anders, als sei er alarmiert oder so.

„W-Weil ich …“, sie konnte es nicht sagen, das war ihr peinlich und obendrein kam sie sich als Stalker oder Verbrecher vor.

„Du hast uns gesehen, nicht wahr?“, seine Stimme war leise, sodass nur sie ihn hören konnte.

Ängstlich nickte sie und blickte hoch, doch er reagierte nicht mehr auf sie, sondern war jetzt ganz erpirscht darauf zu zahlen. Als Josh zurückkam und fragte, ob es geschmeckt hatte, nickte er freundlich, zahlte, auch Mamiyu’s Eis, und erhob sich dann.

„Kommst du?“, er lächelte zwar freundlich, aber sie hatte jetzt doch etwas Angst vor ihm, weshalb sie schleunigst aufstand und ihm folgte.
 

Zurück im Wagen, setzte er sich erstmals hin und lehnte sich nach hinten.

„Was hast du gesehen?“, fragte er ruhig.

„Euch beide in Ihrem Büro, was Sie mit ihr beredet haben und so…“, sie schluckte, es gab jetzt kein Zurück mehr, warum war sie auch nur so bescheuert gewesen und hatte gefragt?

Er drehte seinen Kopf zu ihr um und sah sie an.

„Vergiss, was du gesehen hast, ja? Und erzähl das bloß niemanden!“, seine Stimme klang nervöser.

Mamiyu antwortete nicht, sondern biss sich nur auf die Unterlippe.

„Hörst du? Antworte mir doch!“, er wurde jetzt aggressiv und packte sie mit einer Hand an ihrer Schulter und drehte sie zu sich, damit sie ihm ins Gesicht blicken konnte, was sie auch tat, denn sie war erschrocken.

„Tut mir Leid, tut mir wirklich Leid! Das wollte ich nicht. Ich wollte nur nach dem Rechten sehen, da es ja meine Schuld war, dass ich sie getroffen hatte, aber ich war zu neugierig und bin geblieben…“, wieder kullerten Tränen über ihr Gesicht, aber aus Angst, dass er jetzt irgendetwas schlimmes anstellte.

Doch er griff nur nach ihrem Kinn und hielt diesen hoch, zu sich gerichtet, sodass sie fast gezwungen war ihn anzublicken.

„Bitte… Sag es niemanden… Auch nicht Nephenee, du kennst sie nicht richtig… Sie ist betörend, freundlich und willensstark, aber sie hat auch eine andere Seite. Sie kriegt was sie will, mit allen Mitteln…“, er klang jetzt ruhig, aber dennoch leicht besorgt.

„W-Warum haben Sie dann…?“

„Ich kann Frauen nicht widerstehen, die gut gebaut sind, ja?“

Sie riss sich von ihm los. Musste er ihr das erzählen? Okay, sie hatte ja damit angefangen, aber dennoch.

„Darum haben Sie meine Wange geküsst?“, sie war jetzt ernst, keine Angst, keine röter, aber dennoch hatte sie Herzklopfen.

„Nein… Ich weiß nicht warum…“

„Ja, klar! Ich seh’ ja nicht im Entferntesten aus wie Nephenee…“, sie biss sich jetzt schon fast aus Wut und Eifersucht die Lippe blutig.

„Das hab ich so nicht gemeint!“, fügte er rasch hinzu.

„Welche der Mädchen hat es Ihnen dann noch besorgt? Warten Sie, lassen Sie mich raten, Christelle? Sie sieht ja auch scharf aus, nicht wahr?“

„Was erlaubst du dir?“

„Was erlauben Sie sich?“, sie schrie ihn jetzt förmlich an, „Glauben Sie, es macht mir Spaß, Ihnen zuzusehen, wie sie von einem Mädchen umschwärmt werden? Glauben Sie, es macht mir Spaß, ihren Gesichtsausdruck zu sehen, bei all diesen Mädchen, deren Brüste wohlgeformt sind und deren Hüften richtig weiblich sind?“, all ihre Wut, ließ sie jetzt aus, die sich kurzerhand bei ihr gestaut hatte.

„Das hört sich ja an, als sei da jemand neidisch auf die Mädels!“, er grinste jetzt nun fast.

„Nein, bin ich nicht!“, log sie gekonnt, „Ich will Ihnen nur klar machen, dass wir Mädchen auch Gefühle haben, die man berücksichtigen sollte! Außerdem ist es verboten. Sie wissen doch, dass sie suspendiert werden können, nicht!“

„Was willst du? Soll ich dich auch wie die anderen Mädchen, überall betatschen und dich küssen und sogar mit dir schlafen? Außerdem, war da nur etwas mit Nephenee mit sonst niemanden!“, auch jetzt klang Daisuke gereizt und seine Augen funkelten sie leicht böse an.

Mamiyu blickte weg, wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Brust und erschrocken sah sie Daisuke an.

„Hören Sie auf!“, schrie sie.

„Das ist es doch, was du willst, nicht? Sonst hättest du mich ja nie darauf angesprochen!“, er massierte ihre Brust, zog sie dann zu sich und küsste sie mit aller Gewalt auf den Mund, auch wenn sie sich zu wehren versuchte.

Er massierte ihre Brust weiter, fuhr ihr unter die Bluse, unter den BH, wo er dann ihre nackte Haut spürte.

Mamiyu drückte sich so gut sie konnte, von ihm weg und knallte ihm eine richtig fest ins Gesicht.

„Hören Sie auf! Glauben Sie, ich bin so eine Nutte wie die anderen Mädchen!“, sie wollte das zwar nicht sagen, da Nephenee aber immerhin ihre Freundin war.

Sie griff nach seiner Hand, zog diese heraus und drückte sie auch noch von sich, öffnete die Wagentür und rannte hinaus, weg von ihm, auch wenn sie nicht wusste, wo sie war.
 

Nach sechs Stunden, so gegen halb elf, kam sie schlussendlich zu Hause an. Sie hatte den falschen Bus genommen, hatte sich Gott weiß wo aufgehalten, und musste dann, nachdem sie den richtigen Bus erwischt hatte, noch ein gutes Stück zu Fuß gehen. Ihre Mutter war besorgt, aufs Handy konnte Mamiyu nicht gehen, da der Akku unterwegs den Geist aufgegeben hatte. Diese schimpfte dann aber so richtig mit ihrer Tochter, die nur noch erschöpft ein Bad nahm und sich dann ins Bett legte.

„Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn!“, immer wieder wiederholte sie diese Worte vor dem Einschlafen.

Sie konnte ihm nicht verzeihen. So hatte sie sich ihren Tag nicht vorgestellt. Wenn sie doch nur die Klappe gehalten hätte! Dann wäre es nie soweit gekommen, dann hätte hätten sie sich nicht so heftig gestritten. Er hätte ja nicht gleich so aggressiv reagieren müssen. Gewalt ist keine Lösung, oder?

Sie strich sich mit dem Finger über ihre Lippen. Obwohl er sie geküsst hatte, fühlte sie sich einfach nur schlecht. Immerhin war das ja kein richtiger Kuss, auch wenn’s ihr Erster war. Es war kein richtiger Kuss, weil er ihr diesen aufgedrückt hatte, ohne sie vorher zu fragen und gar nicht sanft, so wie sie es sich immer vorgestellt hatte.

Ihren ersten Kuss wollte sie doch so perfekt wie möglich haben, was aber jetzt nach Hinten los ging. Außerdem hatte ihr Brust, noch eine halbe Stunde nach dem Vorfall geschmerzt, er hatte einfach zu fest gegriffen.

Konnte dieser Mann überhaupt so etwas wie Gefühle, Liebe, entwickeln? Oder war er nur einer von vielen, der jagt auf hübsche Frauen machte und sie dann nur zu seinen Befriedigungszwecken missbrauchte?
 

Erst später, gegen drei Uhr, war Mamiyu eingeschlafen, nachdem sie über so Vieles nachgedacht hatte.



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