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Dinge, die man besser nicht verwenden sollte, wenn man nicht weiß wozu sie gut sind

von

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Unannehmlichkeiten

Das Frühstück war jedoch zu Dracos größter Erleichterung relativ gut verlaufen.

Blaise hatte zwar immer wieder anzügliche Witze vom Stapel gelassen und die restlichen Schüler gingen Draco mit ihrer super guten Laune wie immer auf die Nerven, aber ansonsten war eigentlich alles wie immer gewesen. Es hatte keine absonderlichen Zwischenfälle gegeben, die den jungen Malfoy hätten vor Scham in Grund und Boden versinken lassen können und auch hatte es keine unangenehmen Zusammenstöße mit irgendwelchen potterähnlichen Gryffindors gegeben. Bis auf diese eine wirklich unschöne Sache war heute Morgen alles reibungslos verlaufen, doch davon hatte Draco ja bis jetzt nichts mehr zu spüren gekommen, was den blonden Zauberer nur noch hoffnungsvoller werden ließ.
 

//Wenn das so weiter geht, überlebe ich den heutigen Tag ohne größere Peinlichkeiten und Probleme!// dachte sich der Blonde und ein erleichtertes Lächeln zierte seine Lippen, während er sich auf den Weg zum Klassenzimmer für Zaubertränke machte. Vielleicht würde der Tag ja wirklich gut verlaufen, Draco würde es nichts ausmachen!
 

Doch leider, wie so oft im Leben des blonden Zauberers, hatte er sich zu früh gefreut.

Denn im selbigen Moment stieß der junge Slytherin mit einer anderen Person zusammen und landete ungeschickt auf dem Boden. Na toll, das hatte ihm gerade noch gefehlt!

Ein leises Murren entwich seinen Lippen, während er aufblickte und sich nach dem Schuldigen für dieses Desaster umsah. Welcher vertrottelte Idiot konnte denn da die Augen nicht offen halten und den Weg für den ungekrönten Slytherinprinzen frei machen? Dabei konnte es sich doch nur um einen Hufflepuff oder einen Gryffindork handeln, den Ravenclaw musste er ja zumindest ein wenig Verstand zugestehen, wenn auch nur ein wenig.

Diesem Kerl hier jedoch würde er gehörig die Meinung geigen, denn immerhin war der Malfoyspross nun wirklich äußerst unsanft auf seinen geheiligten vier Buchstaben gelandet.

Er atmete schon einmal tief durch, um mit einer seiner berühmt berüchtigten Schimpftiraden zu beginnen, als ihm auch schon im wahrsten Sinne des Wortes die Luft wegblieb.
 

Sein Herz begann schneller zu schlagen, in dem Moment in dem er einen schwarzhaarigen Gryffindor mit unverschämt schönen grünen Seelenspiegeln erblickte, der ihn mit selbigen augenblicklich zu mustern schien. Eine leichte Röte legte sich auf die Wangen des Blonden und schleunig senkte den Blick.

Das hatte ihm noch gefehlt… wieso hatte er auch ausgerechnet mit ihm zusammenstoßen müssen? Da gab es so viele Schüler in dieser dummen Schule und er musste natürlich genau mit der Person zusammenprallen, die er im Augenblick am aller wenigsten sehen wollte.

Wie sollte er sich nun aus diesem Schlamassel retten? Am Besten einfach so wie immer verhalten und so schnell wie möglich in den Unterricht verschwinden! Das wäre sicher am einfachsten…
 

„Sag mal, Potter. Hast du denn keine Augen im Kopf... also wirklich! Putz dir mal deine Brille oder schneid dir die Haare, wenn sie deine sowieso beschränkte Sicht noch mehr einschränken. Ich meine, nur weil du der große Sankt Potter bist, kannst du nicht...“ begann Draco erbost zu schimpfen, verstummte jedoch urplötzlich, als sich wieder etwas in seinem Hintern bemerkbar machte. Ein leichtes Zittern erfasste den Körper des Blonden und ein leises Stöhnen entwich seinen Lippen.

Dieser verdammte Tag, konnte der eigentlich noch schlimmer werden? Wieso musste das ausgerechnet jetzt passieren? Daran war nur Potter schuld! Mieser Potter…
 

Konnte der mit seinen hübschen Augen und den doofen, süßen Strubbelhaaren nicht jemand anderem im Weg stehen? Weaselbey zum Beispiel oder… Zabini!

Nein, er musste natürlich ihm, dem ungekrönten Prinzen der Slytherin vor die Füße laufen. Und jetzt schaute er auch noch so… entschuldigend…

//Idiot!//
 

Brummelig rappelte Draco sich auf, biss dabei die Zähne zusammen um jeden weiteren verräterischen Laut zu unterdrücken: Was dachte Potter denn sonst von ihm? Vielleicht glaubte er dadurch, dass Draco auf ihn stand oder sogar dass er es mochte, wenn er mit Harry zusammenstieß… das durfte nicht passieren! Wer wusste denn sonst, in welche peinlichen Situationen sie in ihrer restlichen Schulzeit noch so gerieten. Was Potter in seinem gryffindorschen Gehirn so alles ausbrütete, wollte Draco lieber nicht am eigenen Leib erfahren.
 

„Hey Malfoy, alles in Ordnung?“ fragte der Retter der Zaubererwelt und schien im selben Moment ebenso verwirrt über seine eigenen Worte wie seine Freunde. Was war denn nur in ihn gefahren? Seit wann fragte Harry Potter seinen Erzfeind nach dessen Wohlbefinden?
 

Auch Draco erschien im ersten Moment perplex, hatte sich jedoch relativ schnell wieder gefangen und schaute sein gegenüber nur warnend an. Er hatte keine Lust um jetzt mit Potter zu reden, immerhin gab es im Moment viel wichtigere Dinge.

Und als plötzlich der Vibrator sich noch stärker in ihm bewegte, wusste der blonde Slytherin dass es nun Zeit war, sich schleunigst vom Acker zu machen.
 

Noch ein letzter Mörderblick in Richtung des goldenen Trio und schon stakste der Malfoy von dannen. Den gemeinen Kommentar des Wiesels ignorierte der blonde Zauberer. Immerhin gab es im Moment wichtigeres. Er musste unbedingt etwas gegen dieses Teil in seinem Inneren unternehmen, bevor es für ihn noch peinlicher wurde.
 

Eilig schlug er den Weg zu den Kerkern ein und wollte schon die Treppen hinuntereilen, als er auch schon gepackt und in die andere Richtung gezogen wurde.

„Wo wollen wir denn hin, Dray? Hast du mal wieder ein kleines Problem? Das wird wohl noch ein wenig warten müssen, denn immerhin haben wir jetzt Zaubertränke bei deinem Lieblingsonkel. Das willst du doch auf keinen Fall verpassen, oder etwa doch? Kannst ja sogar die ganze Stunde über Potter anschmachten, vielleicht hilft dir das bei deiner kleinen… Misere!“ Lachend schüttelte Blaise den Kopf, hielt den Malfoyspross weiterhin fest. Unerbittlich führte er ihn ins Klassenzimmer, drückte ihn auf die Sitzbank in der ersten Reihe und nahm sogleich neben ihm Platz. Nicht das Draco sich einfach so davon schlich.
 

„Blaise… lass das. Ich… ich bleibe nicht hier!“ zischte selbiger leise, wollte schon aufstehen, wurde dann jedoch sogleich auf seinen Platz zurückgezogen. „Du bleibst hier! Das hört sicher gleich wieder auf. Denk an irgendetwas schreckliches, irgendetwas mit Snape oder Wiesel. Du bist doch sonst immer so einfallsreich. Aber abhauen tust du nicht, noch mehr Fehlstunden kannst du dir nämlich nicht leisten. Also, hier geblieben… es sei denn, du willst zu Madam Pomfrey und ihr von deinem Problem erzählen. Nein? Dann setz dich hin und schau einfach böse drein, dann wird dich schon niemand ansprechen!“

Blaise hielt den blonden Zauberer problemlos an Ort und Stelle und selbst ein bitterböser Blick des Malfoyerben konnte daran nichts ändern.

Was sollte Draco denn auch schon machen? Ihn verhexen? Das konnte Blaise ihm ja mit gleicher Münze heimzahlen, immerhin war er ebenso ein Slytherin wie der Blondschopf. Doch im Moment hatte er sogar noch etwas viel besseres gegen Draco in der Hand, als ihm einen Fluch auf den Hals zu hetzen.

Zwar würde er das Geheimnis des jungen Malfoy niemals ausplaudern, immerhin waren sie beste Freunde, aber ob Draco sich selbst da so sicher war, darauf würde Blaise nicht wetten. Manchmal war der Malfoyerbe so misstrauisch, das hatte er sicher von seinem Vater...
 

Ja ja, der gute Draco Malfoy war eben doch nicht so mutig und unerschrocken wie er sich gerne gab. Manchmal war er ziemlich unsicher und Blaise wusste das natürlich zu nutzen. Freunde hin oder her, ein bisschen Slytherinmanier konnte man ihm doch nun wirklich nicht verdenken.
 

Draco unterdes warf Blaise immer wieder bitterböse Blicke zu. Sein würde die Rache werden.

Oh, er würde sich etwas richtig Böses überlegen. Vielleicht würde er Blaise ja karierte Haare anhexen oder… ein grünes Gesicht. Weasley auf dem Rücken wäre sicher auch ein wahrer Alptraum, doch halt, das wäre ja Dracos eigener größter Alptraum. Das sollte er lieber unterlassen. Wer wusste schon, auf welche Ideen er Blaise sonst nur wieder brachte.
 

Aber was konnte er sich denn sonst noch für grausame Dinge überlegen? Angestrengt dachte der junge Zauberer nach, bemerkte indes gar nicht, dass Severus Snape den Klassensaal betrat und wie immer eine unheilvolle Stille einkehrte.

Einen waschechten Malfoy interessierte so etwas aber nicht, vor allem nicht, wenn es Rachepläne zu schmieden galt. Dabei konnte man wirklich alles vergessen. Sogar dieses Ding in seinem Hintern, das sich zu Dracos größter Erleichterung im Moment nicht regte.
 

Hm… was könnte er denn noch tun? Vielleicht Blaise eine Glatze hexen? Nein, das mit den Haaren hatte er schon, etwas Neues musste her. Etwas viel Ausgefalleneres…

Dracos silberne Augen weiteten sich als ihm der Einfall des Jahrtausends kam. Was hasste Blaise mehr als alles andere auf der Welt? Genau, Einkaufstouren mit seiner Großmutter. Zwar ging Zabini gerne Klamotten kaufen, aber seine Großmutter hatte es noch immer nicht so ganz begriffen, dass Blaise Seemannskostüme und dieser ganze Kram einfach nicht mehr gefielen.

Vielleicht würde er irgendetwas in dieser Richtung drehen können, immerhin war er ja ein Malfoy und die konnten bekanntlich ja so ziemlich alles. Dann würde es sich Blaise sicher zweimal überlegen, ob er Draco wieder so gemein ärgerte.
 

Mit seinem, zumindest seiner Meinung nach, recht ausgefeilten Plan zufrieden, konnte sich der blonde Zauberer endlich wieder dem Unterricht widmen. Zwar war dies ein Thema, dass er schon längst durchgearbeitet hatte aber er war den meisten seiner Klassenkameraden sowieso in diesem Fach schon weit voraus. Noch ein Grund mehr, warum ihn die dummen Antworten seiner Mitschüler nervten. Konnten die denn nicht alle ein wenig lernen?

Murrend setzte er sein gelangweiltestes Gesicht auf und tippte mit der Feder gegen seine Lippen.
 

Hoffentlich ging der heutige Schultag schnell vorüber, denn Draco hatte wirklich keine Lust hier allzu lange zu sitzen. Wer wusste denn schon, wann sich dieses Ding, dessen Namen er am Besten noch nicht einmal dachte, wieder zurückmeldete.

Am Liebsten erst wenn Draco wieder in seinem Zimmer war… am Besten natürlich gar nicht mehr, es könnte sich doch einfach in Luft auflösen.

Diesen Gefallen würde es ihm wohl aber kaum machen, genauso unnütz wie die meisten seiner Mitschüler, dieses Teil!
 

Von den interessierten Blicken, die ihm ein gewisser grünäugiger Gryffindor zuwarf, bekam er im Moment nicht wirklich etwas mit.

Immerhin war der blonde Zauberer gerade vollauf damit beschäftigt sich zu langweilen und innerlich zu schmollen. Er konnte sich so viele schönere Dinge vorstellen, die er im Moment tun konnte als hier herumzusitzen.

Zum einen könnte er sich an seinem angeblich besten Freund rächen, der wirklich alles andere als nett zu ihm gewesen war am heutigen Tag. Oder aber er könnte irgendwelchen Tagträumen hinterher hängen.

Träume mit einem total zerzausten, schwarzhaarigen Zauberer, dessen sinnliche Lippen gerade dabei waren über seine Haut zu streifen, während die weichen Finger über den Bauch immer weiter nach unten wanderten und dort…
 

Ein unsanfter Stoß von der Seite riss den jungen Malfoy aus seinem wunderbaren Gedankengängen und er wollte schon wütend auffahren, Blaise anschreien und ihm den Kopf abreißen – immerhin war Harry Potter gerade dabei gewesen, und wenn auch nur in seinen Träumen, aufregende Dinge mit ihm zu tun – als ihn die Stimme des Tränkemeisters innehalten ließ.

„Mister Malfoy. Auch wenn sie die Unfähigkeit ihrer Mitschüler langweilt, könnten sie ihre Aufmerksamkeit dennoch dem Unterricht widmen. Und nun, würden sie bitte nach vorne kommen und die Anwendungsmöglichkeiten und die Auswirkungen des Trankes an die Tafel schreiben!“
 

Mit Entsetzen blickte Draco seinen Patenonkel an und hoffte inständig sich verhört zu haben und blieb vorerst sitzen.

Aufstehen? Er? Jetzt? Mitten im Unterricht! Was wenn… bei Salazar, das würde so richtig peinlich werden. Sollte Severus die doofen Auswirkungen doch selbst anschreiben. Der hatte ja keinen Vibrator im Hintern und falls doch, wollte Draco das mit Sicherheit nicht wissen. Er zumindest wollte nicht aufstehen.

Dafür waren die Folgen viel zu unberechenbar.

Dies wiederum schien auch Blaise Zabini ebenso zu sehen. Doch anstatt ein wenig Mitgefühl zu zeigen, zierte ein breites zabinitypisches Grinsen die Lippen des Slytherin.

Das würde sicher lustig werden.
 

Draco hingegen schien das natürlich anders zu sehen und verzweifelt versuchte er eine Ausrede zu finden. Doch alles was ihm einfiel, würde ihn wohl nicht retten können. Und wenn es ihn retten würde, war es so peinlich, dass Draco es mit Sicherheit niemals aussprechen würde!

Und so stand er schließlich langsam auf, flehte währendes innerlich, dass alles gut laufen mochte.
 

Und tatsächlich… bis zur Tafel kam er ohne jegliche Zwischenfälle und sogar die ersten Wirkungen konnte er ohne weiteres aufschreiben.
 

Dann jedoch war es mit dem Glück des Malfoyerben vorbei.

Er spürte wieder das stetige Vibrieren und erschrocken schnappte er nach Luft. Die Kreide zerbrach an der Tafel und fiel leise zu Boden während sich Draco zitternd gegen diese lehnte.

Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Es war so schwer, jeglichen Laut zu unterdrücken, doch er durfte sich doch nicht verraten.

Wie peinlich würde das nur werden, wenn die ganze Schule davon erfuhr und was bei Salazar Slytherin würde Potter nur von ihm denken.

Er konnte das Gelächter von Wiesel und Co schon in seinen Ohren wiederhallen hören.
 

Nein, es wäre wahrlich nicht gut, wenn dies Publik wurde. Ein solcher Skandal, der dem Namen Malfoy anhaftete war nicht tragbar! Er musste hier raus und das sofort! Wenn die Tür nur nicht so weit weg wäre… oder kam ihm das etwa nur so vor?
 

Severus Snape, der gerade mit Argusaugen darüber wachte, dass alle Anwesenden auch ja von der Tafel abschrieben, schaute erst auf, als die ersten Schüler zu tuscheln begannen. Verwundert hob eine Augenbraue, als er sah, dass sein Patensohn gerade erst vier Beispiele an der Tafel stehen hatte.

Was war denn da los? Wusste Draco etwa nicht mehr weiter? Konnte das wirklich sein? Severus glaubte nicht daran, also musste er der Sache auf den Grund gehen!

„Mister Malfoy! Was ist los? Wissen sie etwa nicht weiter?“
 

Blaise derweil, der genau wusste, was los war, versuchte nun schon seit einigen Minuten sein Lachen zu unterdrücken, was ihm bisher auch gelungen war. Doch nun, da Draco sich zu seinem Lehrer umdrehte und Blaise das - wenn auch sehr gut verborgene - lustvolle Glitzern in den grauen Augen sah, konnte der schwarzhaarige Slytherin beim besten Willen nicht mehr an sich halten. Laut prustend legte er den Kopf auf den Tisch und lachte los. Das war zu köstlich, damit würde er Draco noch jahrelang aufziehen können! Wie gut, dass er ein Slytherin war…

Draco würde diese Art des Piesackens zwar keineswegs gefallen, Blaise dafür umso mehr. Wenn der junge Malfoy doch nur wüsste, wie putzig er aussah, wenn er schmollte und jammerte. Damit konnte sein bester Freund ihn natürlich dann noch weiterärgern. Das würde wirklich spaßig werden!
 

Die verwunderten Blicke des Meisters der Tränke ebenso der restlichen Mitschüler und den eisigen seines besten Freundes ignorierte der schwarzhaarige Slytherin völlig, war viel zu sehr mit Lachen beschäftigt. Das dieses Verhalten dabei auch noch völlig unslytherinmäßig war, war Blaise auch Schnuppe. Wer über so etwas nicht lachen konnte, der hatte nun einmal keinen Slytherinhumor!
 

Genau diesen schien Draco jedenfalls im Moment nicht zu besitzen, denn er verzog keinerlei Miene, zumindest nicht so, dass es einem Lachen nahe kam. Ihm war im Moment auch wirklich nicht zu lachen zu Mute. Er verspürte eher Mordgelüste und zwar Blaise Zabini gegenüber. Wie konnte er es nur wagen, Draco auszulachen und ihn lächerlich zu machen.

Doch leider würde er auch diesen nicht nachkommen können, denn Gelüste vollkommen anderer Art begannen seine Sinne zu benebeln und bevor er etwas tat, was er bereuen würde, machte er lieber, dass er hier raus kam.

„Ich… ich fühl mich nicht so gut. Ich geh mal lieber zum Krankenflügel!“ brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und war dann auch schon so schnell es ihm möglich war aus dem Klassenzimmer verschwunden. Seine Sachen hatte er dagelassen, die könnte der olle Zabini ruhig mitschleppen, wenn er ihn schon so ärgerte.
 

Draco würde sich seinerseits jetzt erst einmal in sein Zimmer zurückziehen und zu schlafen versuchen, wobei an Schlaf im Moment wirklich nicht zu denken war. Aber was bitteschön sollte er denn sonst tun?

In den Krankentrakt würden ihn sicher keine zehn Hippogreife bekommen. Wenn er vielleicht ruhig lag und sich mit einem Buch ablenkte, hatte er vielleicht ein wenig Ruhe.

Langsam trottete er in Richtung Slytherinkerker davon, erzitterte immer wieder leicht und biss sich auf die Lippen um nicht verräterisch aufzukeuchen. Er brauchte Ruhe, unbedingt!
 

Die restliche Zaubertrankstunde verlief ohne weitere Zwischenfälle. Blaise hatte sich irgendwann, nach mehreren Ermahnungen seitens des Tränkemeisters, wieder beruhigt und kicherte nur noch ab und an leise vor sich hin. Ansonsten war es recht still, wie man es bei einer Zaubertrankstunde gewohnt war. Hie und da wurden zwar besorgte oder hämische Blicke ausgetauscht, je nachdem, welchem Haus man sich zu wand, doch zu Tuscheln getraute sich niemand. Severus Snape war sowieso leicht gereizt, was die Kicheranfälle eines schwarzhaarigen Slytherin nicht im Geringsten minderten.

Er machte sich Gedanken um seinen Patensohn, was er sich jedoch nicht anmerken ließ. Und mit seiner Sorge war er nicht allein!
 

Auch Harry war nicht bei der Sache, seine Feder hatte mittlerweile einen riesigen Tintenklecks auf seinem Pergament hinterlassen, weil Harry seine Hand nicht mehr weiterbewegte. Irgendwie… war Malfoy heute seltsam. Nicht etwa, dass der Eisprinz von Slytherin das sowieso schon immer gewesen wäre, aber heute war es anders gewesen. Dieser lausige Versuch heute Morgen Harry anzupflaumen, weil sie aufeinander geprallt waren, war einfach mehr als nur lachhaft gewesen. Da hatte er ja schon im ersten Schuljahr gemeinere Beschimpfungen vom Besen gelassen!

Ob er vielleicht wirklich krank wurde oder irgendwelche Sorgen hatte?
 

Na ja, eigentlich sollte ihm das ja egal sein, immerhin handelte es sich hierbei um seinen Erzfeind, seit sie sich getroffen hatten. Ron und Hermine würden ihn vermutlich für verrückt erklären lassen, wenn er ihnen von seinen Gedanken berichtete, vermutlich hatten sie damit auch Recht.

Und dennoch… Harry konnte einfach nicht anders. Er musste herausfinden, was da los war. Immerhin war ein Draco Malfoy nicht umsonst so… unmalfoyhaft. Ob er vielleicht verliebt war?
 

Dieser Gedanke versetzte Harry einen kleinen Stich und ließ ihn selbst einen Augenblick verwundert inne halten. Wieso ihn das so schmerzlich traf, allein dieser Gedanke, verstand er nicht. Doch er wusste, dass diese Sache geklärt werden musste. Und wenn es jemand gab, der auf all seine Fragen eine Antwort kannte, dann war das Blaise Zabini! Vielleicht konnte er ihn fragen, heute Mittag, wenn der Slytherin bei Seamus war.
 

Am Ende der Doppelstunde packte die Schüler ihre Unterlagen zusammen und eilten aus dem Unterrichtssaal, denn niemand wollte länger als nötig an diesem Ort verweilen.

Draußen auf dem Flur konnte Harry seinen Gedanken das erste Mal entkommen, als Ron und Hermine an seine Seite traten.

„Mann, das Frettchen hat mal wieder alle Register gezogen. Das hätte sich mal einer von uns erlauben sollen, Snape wäre an die Decke gegangen und hätte Gryffindor mindestens zehntausend Punkte abgezogen, wollen wir wetten. Aber Malfoy darf sich bei Snape ja alles erlauben, dieser kleine miese Slytherin. Wenn ich den mal…“ begann der junge Weasley zu zetern, wurde jedoch von Hermine sogleich unterbrochen. „Ronald, du übertreibst. Wenn es Malfoy nicht gut geht, ist das keinerlei Grund um über ihn herzuziehen, also wirklich. Du solltest dich schämen!“

Empört schnappte Ron nach Luft und schaute die braunhaarige Hexe entgeistert an. „Aber Hermine, glaubst du etwa, das würde Malfoy interessieren? Wenn einer von uns krank wäre, würde er auch über uns herziehen!“ „Meine Güte Ron, du bist so kindisch.“ „Bin ich gar nicht, Harry, sag auch mal was. Sag Hermine, dass ich nicht kindisch bin!“ Abwartend schaute Ronald Weasley zu seinem besten Freund, doch Harry sah keinen Grund sich in den Zwist der beiden einzumischen. Er wusste, wie wenig Ron von Draco Malfoy hielt und umgekehrt war das auch kein Geheimnis, doch wenn er etwas sagen würde, hätte er mit Sicherheit Hermine Recht gegeben.

Zwar war es mal angenehm, nicht immer von dem blonden Zauberer angegiftet zu werden, doch wenn Malfoy das nicht tat, musst Harry sich eingestehen, dass er das schon fast vermisste. Er hatte sich vermutlich schon viel zu sehr an ihre Streitigkeiten gewöhnt, als das er sie jemals missen wollte.

Aber das brauchte er Ron ja nicht zu sagen, der würde sich vermutlich vom Nordturm stürzen, so theatralisch wie der andere manchmal war.

So murmelte er ein recht unverständliches „Na ist doch wirklich egal!“ und schon war für ihn die Sache gegessen. Was sollte er sich auch jetzt mit solchen Kleinigkeiten herumärgern, Ron würde sich sowieso nicht umstimmen lassen.

Er war ungefähr ein genauso sturer Dickkopf wie Draco Malfoy, der Eisprinz von Slytherin – natürlich durfte man das aber zu keinem der beiden sagen!
 

Darum hielt sich Harry lieber zurück, folgte stattdessen lieber den anderen Schülern nach draußen. Fröstelnd zog er seinen Umhang näher und zog den dicken Wollschal aus seiner Tasche, als der eisige Winterwind ihm ins Gesicht peitschte. Eigentlich hatte er keine Lust jetzt eine Doppelstunde Pflege magischer Geschöpfe über sich ergehen zu lassen, auch wenn er Hagrid sehr mochte. Doch würde Harry mit seinen Gedanken dem Unterricht sowieso nicht allzu lange folgen können, das wusste der Goldjunge Gryffindors jetzt schon.
 

Und es kam wirklich wie erwartet, zwar konnte Harry sich die ersten Minuten zusammenreisen und den euphorischen Ausschweifungen des Halbriesens über seine neunen ‚Lieblinge’ folgen, doch dann war es auch schon vorbei mit der Aufmerksamkeit. Viel interessanter waren da doch die Überlegungen, die er über den Slytherin anstellen konnte. Er musste wirklich herausfinden, was mit Draco los war, das würde ihm keine Ruhe lassen!



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