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As different as day and night – and yet so alike

Macht ist nicht das einzige auf der Welt
von

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Blick in die Zukunft

So gerade fertig geworden. Mit dem nächsten könnte das was dauern, aber trotzdem viel spaß damit. Ach so, ich versuche im nächsten so viele Charakter aus den Paarings reinzukriegen wie es geht. Also wird Shun auch mal seinen Auftritt bekommen.

Viel Spaß erst mal damit.
 

Kapitel 10: Blick in die Zukunft

(Runo)

Etwas warmes, weiches berührte meine Schulter und ich sah auf. Masquerade hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt. Sie war nicht so kalt wie in meinem ersten Traum. Sie war schön warm und er hatte eine samtweiche Haut.

„Hier, nimm die lieber.“ Er reichte mir eine Karte und ich sah sie längere Zeit an. So eine Karte hatte ich noch nie gesehen. Es war eine Fähigkeitskarte. Abgestimmt auf alle Haosbakugans. Wieso hatte er so eine Karte? Er war doch Darkusspieler.

Ich nahm die Karte in die Hand. „Danke.“ Das war genau die Karte die ich brauchte. Vielleicht würden wir den Kampf doch noch gewinnen.

„Okay, jetzt habe ich es. Fähigkeit aktivieren, Wegweiser.“ Faiera fing an zu leuchten und erschien auf meiner ehemaligen Torkarte. „Die Fähigkeit Wegweiser schickt ein beliebiges Haosbakugan auf eine andere Torkarte.“

Die Lichtblitze verschwanden, also würde er jeden Augenblick angreifen. „Kombination von Haos und Darkus, aktivieren.“ Ich hatte eine Kombinationskarte gezogen und das Powerlevel des Tigers erhöhte sich um 100g. Also trennten uns nur noch 90g, aber das war immer noch zu viel.

„Ein netter Versuch, aber leider reicht das noch nicht aus. Hydranoid mach sie fertig!“ Wieder finden die Mäuler des Drachen an zu glühen und Energiekugeln wurden auf Tigrerra geschossen, doch da hatte ich auch noch was mit zu reden.

„Kristallklaue, aktivieren.“ Ich hatte eine weitere Fähigkeit von Tigrerra aktiviert. Kristallklaue war ihr Finalerangriff, der ihren Powerlevel zusätzlich um 100g erhöhte.

Mit Leichtigkeit wich der Tiger den Energiebällen aus und schlug mit ihren Krallen zu. Der Drache schwankte leicht, doch kam schnell wieder zum stehen. 10g Unterschied war noch zu ausgewogen, außerdem war Hydranoid ziemlich zäh.

„Hydranoid Powerabfall um 50g.“ Ich sah auf meinen Bakupod. Wieso sank Hydranoids Powerlevel?

„Die Fähigkeit ist aufgehoben. Nun mach schnell.“ Ein leises Schlurzen schwang in seiner Stimme mit. Weinte er? Nein, wohl eher nicht. Das würde er niemals tun. Also musste ich es mir eingebildet haben. Oder ich musste es gewollt haben. Ich wollte, dass er weinte, weil ich menschliche Züge an ihm finden wollte.

Abermals schlug das Haosbakugan mit der Pfote zu, der Drache leuchtete lila, verwandelte sich zurück in den Ball und landete außerhalb des Spielfeldes. Wir hatten gewonnen. Die Torkarte war verschwunden und nun waren nur noch zwei Karten dort.

Er seufzte neben mir auf. „Also? Wo bleibt denn dein großer Plan?“ Masquerade schien verärgert zu sein. Ein Punkt, der für mich vollkommen verständlich war. Er hatte alles Recht der Welt erzürnt zu sein.

„Sieh nur zu. Wir sind noch nicht aus dem Rennen. Torkarte, Einsatz.“ Ich warf die Karte, die sich gleich vergrößere, neben meiner zerstörten. „Bakugan, Kampf.“ Ich warf den weißgoldenen Ball auf die Karte und er klappte auf. „Tigrerra, stand.“ Wieder erschien mein Tiger. „Fähigkeit aktivieren, Reines Licht.“ Der Ball von Hydranoid leuchtete auf und flog in meine Hand. „Hier. Jetzt kannst du ihn wiederhaben.“ Mit diesen Worten legte ich den Ball in seine Hand. „Wir müssen als Team arbeiten, wenn wir gewinnen wollen.“ Ich lächelte meine große Liebe an.“ Lass uns sie fertig machen.“

Auch der Junge lächelte mich an und nickte nur stumm. Er war einfach zu süß. Egal was er machte.

Das auch er seine Torkarte geworfen, so, dass es ein Quadrat ergab, und Hydranoid wieder ins Spiel gebracht hatte, bemerkte ich kaum. „Wir sollten uns eine Taktik einfallen lassen. Schlag was vor, Schicksalsspielerin.“

Ich sah zu Partner auf Zeit und überlegte kurz. „Ich habe kaum noch Fähikeiten übrig. Wie sieht es mit dir aus?“

„Wirr müssen ihre Fähigkeit ungültig machen, aber mir fällt auf Anhieb keine Fähigkeit ein, die das kann.“ Er seufzte und sah auf das Spielfeld. Hydranoid und Tigrerra befanden sich auf meiner gespielten Torkarte. „Wir können den Dreifachkampf benutzen und unseren Powerlevel dann mit einer Kombinationskarte erhöhen.“
 

(Masquerade)

Wie hatte ich es nur geschafft mich in solchen Ärger zu bringen? Ich saß in Runos Traum fest, hätte sie beinahe geküsst und nun musste ich auch noch gegen einen Engel kämpfen, um wieder weg zu kommen.

Mein Blick wanderte auf meine Karte, den Transporter. Er funktionierte wohl immer noch nicht. Wobei ich zugeben musste, dass ich nicht verstand wieso. Wie konnte eine Traumperson mich hier festhalten? Hal-G musste unbedingt noch einmal drüber schauen, wenn ich das hinter mir gebracht hatte.

„Das ist nicht so einfach. Der Dreifachkampf ist eine Torkarte und die können wir nicht öffnen. Also müssen wir erst einmal ihre Fähigkeit unbrauchbar machen.“ Ich sah zu unseren Bakugans. Sie waren angespannt und warteten auf Befehle von Runo und mir.

Danach sah ich wieder auf meine Karten. „Das müsste klappen. Verbindungsfähigkeit, aktivieren. Ablenkungsmeister.“ Hydranoid schoss zwei Energiebälle auf Faiera ab, die zu einem größeren fusionierten und ich schmiss die Karte genau ein. Lilane Blitze kamen heraus und der Ball traf Faiera, die leicht zurück schwankte, sich aber gleich wieder fing. Der Sieg über das Haosbakugan war auch nicht mein Ziel gewesen, sondern die Aufhebung ihrer Fähigkeitskarte. „Jetzt bist du dran, Runo.“

Sie nickte kurz. „Dreifachkampf, aktivieren.“ Die Karte leuchtete auf und sogleich wurde Faiera auf Runos Karte geschoben. Nur noch die Kombination aktivieren und dann würden wir zumindest in Führung sein.

„Kombination von Haos und Darkus aktivieren.“ Der Powerlevel von Hydranoid und Tigrerra erhöhten sich ja um 100g. also hatten wir jetzt eine wirkliche Chance.

Wieder kicherte die Gestalt. „Fähigkeit aktivieren. Heiligetrennung.“ Diese Fähigkeitskarte hebt deine Dreifachkampfkarte auf.“ Unsere Powerlevel trennten sich wieder und nun war sie wieder in Führung. Der ganze Kampf schien so Ausweglos.

„Faiera, greif sie an.“ Die Flügel des Engels spreizten sich und fingen an zu leuchten. Sie blendeten mich und ich hielt mir schützend die Hand vor die Augen. „Verdammt, Hydranoid. Pass bloß auf!“ Ich sah einfach nichts mehr. Das Gefühl, der Unwissenheit, schnürte mir die Kehle zu und erschwerte mir das Atmen. Mein Puls beschleunigte sich. Ich keuchte auf. Angst breitete sich in meinen Adern aus, wie Gift.

Ich hörte wie Hydranoid vor Schmerzen aufschrie und wollte nur noch, dass es zu ende war. Ich ertrug es nicht, ihn leiden zu sehen. „Hydranoid!“ Ich war mir sicher, dass ich geschrieen hatte, aber meine eigene Stimme klang so weit weg, dass ich es kaum hörte. Damit war wohl alles verloren ...

Ein anderes Leuchten zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Das Leuchten war lila und kam von einer Karte, in meiner Hand. Sie veränderte sich und ich schluckte schwer. Vielleicht war das doch unsere letzte Chance.

„Evolutionskarte, aktivieren. Wächter der Doom Dimension.“ Ein lilaner Blitz kam vom Himmel und traf meines Erachtens mein Darkusbakugan. Eine unglaubliche Druckwelle erfasste meinen Körper und ich zog Runo eng zu mir. Ich spürte wie sie sich an mich klammerte und ihren Kopf auf meine Schulter legte.

Die Druckwelle verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war, doch auch das unerträglich helle Licht war verschwunden.

Lansam öffnete ich wieder meine Augen und was ich sah verschlug mir den Atem. Hydranoid hatte sich entwickelt. Er stand wieder auf viel Pfoten, war schlanker und besaß nur noch einen Kopf. Auf dem Rücken hatte er dreiklappige Flügel (ich wusste nicht, wie ich das schreiben sollte. Das sind solche wie in seiner 3. Entwicklungsstufe ^-^). Hydranoid war immer noch schwarz, doch lilane Muster zierten seinen Körper. An der Spitze seines Schwanzes befanden sich Spitze, die in alle Richtungen abstanden, ebenso auf seinem Rücken.

„Berechnung, abgeschlossen. Weiterentwickeltes Hydranoid hat einen Poweranstieg auf 800g. Tigrerras Powerlevel konstant auf 440g und Faieras Powerlevel beträgt 850g.“

Mein Blick haftete auf dem Darkusbalugan. Das war unglaublich. So einen hohen Powerlevel hatte ich nicht erwartet.

Ich grinste. „Du siehst toll aus, Hydranoid.“

„ich fühle mich auch toll, Meister.“ Er sah über seine Schulter und sah mich aus seinen roten Augen an.

„Ihr seid immer noch nicht stark genug um gegen meine Faiera zu bestehen.“ Ich war mir sicher, dass die Gestalt lächelte, doch da hatte ich auch noch was mit zu reden.

„Ich habe gerade erst angefangen. Fähigkeit aktivieren, Dimensiontor.“

„Fähigkeit aktivieren, Engelspfeil.“ Ein Bogen erschien in der Hand des Bakugans und sie spannte den Bogen. Wie von alleine erschien dort ein goldener Pfeil. „Nun mach sie fertig.“ Ihr Powerlevel hatte sich um 100g erhöht, doch das machte mir nichts aus. Ich hatte einen Plan, den niemand mehr aufhalten konnte. „Runo? Hast du noch eine Fähigkeitskarte übrig?“ Ich sah sie an und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich sie noch im Arm gehalten hatte, aber ich fand es nicht negativ. Im Gegenteil. Ich empfand es sogar als ziemlich angenehm. Ich mochte ihre Nähe.

„Ich habe noch eine Kristallklauen-Fähigkeit.“ Sie war rot im Gesicht. So süß.

„Gut, dann setz sie ein.“ Ich selbst zog eine weitere Karte. „Zerstörende Finsternis.“

Der Engel schoss seinen Pfeil ab, doch er traf niemals sein Ziel. Ein Tor hatte sich zwischen Tigrerra, Hydranoid und dem Engel geöffnet und die goldene Waffe verschluckt.

Hydranoid spreizte seine Flügel und glühte auf. Blitze schossen aus seinem Maul und er feuerte einen Energieball auf das Dimensionstor ab. Auch dieser wurde von dem Loch aufgesogen. Hinter Faiera öffnete sich ein weiteres Tor und der Pfeil, in der Mitte von Hydranoids Angriff, kam wieder raus und traf das Bakugan von hinten. Sogleich fing es an zu starhlen und Tigrerra gab ihr mit ihrer Kristallklauen-Fähigkeit den Rest. Die Bakugans verwandelten sich zurück. Hydranoid und Tigrerra kamen zurück auf unsere Hände und Faiera schlug auf den Boden auf.

Wir hatten doch wirklich gewonnen. Ich konnte es nicht fassen. Es war zu ende. Wir hatten gewonnen. Es war, als würde mir ein Stein vom Herzen fallen und ich zog Runo automatisch näher zu mir und strich ihr über den Nacken und über ihren Haaransatz. Ich merkte kaum, wie ich anfing ihren Nacken zu kraulen.

Sie schnurrte leise und ich lehnte meinen Kopf an den ihren.

„Mein Glückwunsch. Es scheint so, als hättet ihr doch gewonnen.“ Ich sah zu der Gestalt und grinste.

„Wer hat denn was anderes behauptet? Also ich auf keinen Fall. Das hast du gut gemacht, Hydranoid.“ Ich sah zu dem Ball in meiner Hand und konnte mich vor Freunde einfach nicht mehr zurück halten. Hydranoid hatte sich wieder weiterentwickelt. Es war zwar nur ein Traum, aber es war einfach ein Wahnsinnsgefühl, wenn sich das Wichtigste im Leben weiter entwickelte.

„Wir freuen uns schon auf unser nächstes Treffen mit euch.“ Und damit verschwand die Gestalt mit dem gleichen Licht, wie sie erschienen war und ich war wieder mit Runo, die immer noch in meinen Armen lag, alleine. Gut, unsere Bakugans waren immer noch bei uns, aber die konnte ich nicht mitzählen.

„Masquerade?“ Beim Klang von Runos Stimme sah ich zu ihr. Immer noch lehnte sie gegen meine Schulter und war rot im Gesicht. Etwas, das ihr einfach stand. „Das ist doch ein Traum, oder?“

„Ja, eigentlich ist das einer, wieso fragst du?“

„Weil du mir nicht so vorkommst, wie in einem Traum.“ Runo, das liegt aber daran, dass ich der richtige Masquerade bin und keine Traumfigur, wie du sie gerne hättest. „Du benimmst dich nicht wie ich dich gerne hätte, sondern wie der richtige Masquerade wohl sein würde.“ Hmm... wo dran das wohl lag. Ich hatte ja keine Ahnung...

Leise seufzend sah ich ihr in ihre blauen Augen. Ich hätte mich daran machen sollen endlich aus diesem Traum zu verschwinden, doch aus irgendeinem Grund wollte ich das nicht mehr. Dieser Traum wirkte wie ein verbotenes Paradies. Hier konnte ich das haben, das ich in der Wirklichkeit wohl niemals bekommen hätte. Hier konnte ich Runo haben. Ihre Nähe spüren und niemand konnte was dagegen sagen oder machen. Weder Naga noch Hal-G konnten mir diesen Moment, diese Gefühle, diese Zweisamkeit in ihrem Traum nehmen.

Ich spürte wie meine Sicht unklar wurde und blinzelte sie wieder klar. Etwas warmes, nasses ließ meine Wangen hinunter. Erst war ich verwirrt. Noch nie war mir so etwas passiert, doch es schien so als würde ich weinen. Ich, der große und unbarmherzige Masquerade, heulte wie ein kleines Mädchen.

Automatisch zog ich sie näher zu mir. Erst hatte ich Angst, dass ich sie zerdrücken würde, doch als sie meine Umarmung erwiderte und sie ihre Hände in meinen legte, verschwand diese Angst wieder so schnell, wie sie gekommen war.

Sanft strich sie mir über den Haaransatz und ich schloss die Augen. Noch mehr Tränen rollten mir die Wangen hinunter und ich hoffte inständig, dass sie es nicht mitbekam.

So viel Glück hatte ich aber leider nicht. „Masquerade? Weinst du?“ Sie löste sich von mir und durch einen Schleier aus Tränen hindurch sah ich, wie sie mich ansah.

Eine Träne hatte mein Kinn erreicht und fiel zu Boden. Ein Schicksal das jede Träne einholte. Ein kurzes Leben, man brachte Leid und verschwand. Niemand würdigte einer geweinten Träne nur einen Gedanken. Sie wurde einfach vergessen, so wie ich irgendwann. Eine einsame Träne, von mir selbst, von kurzer Dauer.

Runo küsste meinen Mundwinkel, wo sich ein weiteres Zeichen meiner Qual seinen Weg gesucht hatte.

Ein leises Schlurzen entkam mir und das Mädchen nahm mich nur noch fester in ihre Arme. Beruhigend strich sie mir den Rücken hoch zu meinen blonden Haaren. Die Blauhaarige versuchte mich zu trösten, doch ich spürte, wie meine Fassade immer mehr ins bröckeln geriet. Ich wollte das nicht, aber genauso wenig, wie die Sonne anfangen konnte sich um die Erde zu drehen, konnte ich was dagegen tun.

Ich klammerte mich an sie und vergrub meinen Kopf in ihrer Schulter. Die Tränen kamen ohne Ende und auch das Schlurzen konnte ich mir nicht mehr verkneifen. Das war der Straußeneffekt. Einfach den Kopf in den Sand stecken oder wie ich: in Runos Schulter.

Nur von weitem hörte ich ihre beruhigenden Worte. Sie verstand nicht was mit mir los war. Wie denn auch? Ich verstand es ja selbst nicht. Noch nie in meinem Leben – gut, so lange war es auch nicht her, dass ich erschaffen worden war – hatte ich geweint und nun konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu heulen. War das peinlich.

Es dauerte etwas bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich sie loslassen konnte. „Tut mir leid.“ Hatte ich das wirklich gesagt? Hatte ich mich bei meinem Feld entschuldigt? Wieso? Nur weil ich einen Nervenzusammenbruch hatte und einsehen musste, dass ich niemals eine Zukunft – mit oder ohne sie – gehabt hätte?

„Ist doch nicht so schlimm.“ Wann war sie mir so nah gekommen? Ihr warmer Atem streifte meine Lippen und ich keuchte auf. Meine Würde und Beherrschung hatte ich eh schon verloren, also konnte ich das ganze nicht einmal schlimmer machen.

Ich sammelte meinen Mut – Naga würde mich in Stücke reißen – und küsste Runo auf die Lippen. Erst zuckte sie zusammen, doch dann entspannte sie sich, schloss die Augen und zog mich näher zu sich. Ihre Arme schlangen sich um meinen Nacken und auch ihr Körper drückte sich gegen meinen. Es war, als würde ich unter Strom stehen. Ein angenehm warmes Kribbeln breitete sich in mir aus. Wenn meine Haare nicht immer zu berge gestanden hätten, dann hätten sie es wohl spätestens in diesem Moment.

Ich selbst legte meine Arme um ihre Mitte. So wie bei Tigrerra, nur dass ich nun vor ihr stand und nicht mehr hinter ihr.

Meine Hände spielten mit ihrem Gürtel und dem Bund ihtes gelben Oberteiles. Immer noch lagen meine Lippen auf ihren. Es war kein brutaler, herzloser Kuss, wie es wohl alle von mir erwartet hätte. Im Gegenteil. Es war ein sanfter, gefühlvoller Kuss voller Leidenschaft und Begierde.

Unbewusst hatte ich meine Lippen geöffnet und leckte über ihre warmen Lippen. Erst zuckte sie wieder zusammen und ich befürchtete, sie wollte sich von mir trennen, aber dann öffnete sie bereitwillig ihre Lippen und zog mich näher zu sich rann. Ihre Hände vergruben sich in meinen Haaren. Es war unglaublich. Wie eine Explosion in meinem Inneren.

Leicht stupste ich ihre Zunge mit meiner an und umkreiste diese. Meine Hände legten sich auf ihren Hintern. Sie keuchte in dem Zungenspiel und eine ihrer Hände legte sich wieder in meinen Nacken, wo sie mich anfing zu kraulen.

Nach einiger Zeit, in der wir so eng umschlungen da standen, zwang uns der Luftmangel dazu, von einander abzulassen. Ich sah ihr ins Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen und kuschelte sich an mich.

„Ich liebe dich, Masquerade.“ Ich zuckte beim Klang ihrer Stimme zusammen. Ich hatte es zwar gewusst, aber dass sie es mir nun gesagt hatte... Es war eine Bestätigung, auf die ich nicht vorbereitet war. Sie dachte vielleicht, dass ich nicht der echte Masquerade war, aber ich war es. Ich war ihr Feind und es hat noch niemandem geholfen, sich in den Feind zu verlieben.

Nur machte ein anderer Gedanke mir viel mehr Angst. Liebte ich Runo auch?

Aus einem Impuls heraus war ich gezwungen zu blinzeln. Es war gerade mal ein Blinzeln und schon war alles um mich herum anders. Ich starrte vor mich hin. Runo war weg. Oder besser: Ich war weg. Ich befand mich in Hal-Gs Labor. Ob es nun noch ihr Traum war oder schon die Realität, wusste ich nicht, doch ich tippte mehr auf die Realität.

„Ich hoffe, ich störe nicht, Masquerade. Du hast den Traumtransporter benutzt um in den Traum von Runo einzudringen. Ich frage mich nur, wieso.“

„Ich wollte den Traumtransporter ausprobieren –„

„Dafür bist du aber lange weg geblieben. Die Sonne geht gleich auf.“ Der Professor klar erzürnt. Wie viel er wohl wusste? Ich schätzte einfach, dass er nicht viel wusste, sonst hätte er mich schon früher zurück geholt gehabt. Ich hoffte, ich hatte Recht.

„Es gab Probleme mit dem Transporter. Ich konnte einfach nicht mehr zurück, Professor Michael.“ Ich atmete tief durch und sah das Ding an. Er schien mir nicht zu glauben, welch ein Wunder. Also blieb mir nichts anderes übrig, als von dem Kampf, aus dem er mich ausgeholt hatte (wo sagte ich es ihm zumindest), und dem Gestalt zu erzählen. Ich sagte ihm, dass ich nicht wüsste ob es an dem Transporter lag, dass ich nicht zurück konnte, oder an der Gestalt. Das stimmt ja eigentlich auch. Ich wusste es ja wirklich nicht.

„Also deine Geschichte wird immer skurieller. Wer soll dir das denn noch glauben?“ Wie wäre es denn mit ihm? Wir legten in einer Welt voller Bakugans und er glaubte nicht daran, dass Träume stärker waren als Technik? Irgendwie war das ja auf eine grausame Art wieder lustig. So etwas ordnete ich unter skuriel ein.

Eine Welle der negativen Energie, die ständig in diesen Räumen war, erfasste mich und mir schien als würde die Luft schlagartig gefrieren. Feine Nebelwölkchen kamen aus unseren Mündern und ich fing an zu frieren. Wie konnte es nur so schnell, so kalt werden? Da wurde es mir schlagartig klar.

Die Wände fingen an zu schmelzen und liefen wie Wachs die Wände hinunter. Es war ein erschreckender Anblick. Tropfend brachen die Steinwände in sich zusammen, bis nur noch graue Pfützen übrig waren. Die Lufttemperatur konnte nicht mehr als fünft Graf betragen.

„Masquerade.“ Ein Grollen blies die Luft erzittern. Die Luft wurde noch kälter und leicht fing ich vor Kälte an zu zittern. Meine Zähne klapperten auf einander und ich spannte meine Muskel an, um dies zu verhindern. Die Luft, um mich herum, fühlte sich an, wie trilliarden kleiner, spitzer Nadeln, die in meine Haut stachen. Das Atmen fiel mir so schwer, als würde ein Hochhaus auf meiner Brust gebaut werden.

Eine riesige Kugel erschien vor mir. Der Drache befand sich in ihr und wieder ging eine Druckwelle von Meister Naga aus, so wie jedes Mal, wenn ich ihn begegnete. Ob das an mir lag, dass er dann immer schlechte Laune hatte? Er wirkte außer sich vor Wut. Ob nur an mir lag oder daran lag, dass er sich a) kaum bewegen konnte, weil die Macht zu groß war, und er b) seine Rache, so wie die restliche Macht wollte und noch nicht hatte, wusste ich nicht. Ich wollte es auch nicht wissen. Fragen würde ich so oder so nicht stellen.

„Meister.“ Ich verbeugte mich und sah zu Boden. Mein Respekt und Loyalität galten diesem Drachen. Wie hatte ich das nur über dieses Mädchen hinweg vergessen können?

„Komm näher, Masquerade.“

Verwundert sah ich auf. Ich würde nicht wiedersprechen, das Recht hatte ich nicht und ich dachte auch nicht daran. Immerhin existierte ich nur um meinem Meister zu dienen.

Langsam kam ich auf ihn zu und versuchte ruhig zu atmen. Hal-G sah mir zu und ich sah sein dreckiges Lächeln. Mein ungutes Gefühl wurde nur noch stärker. Was auch immer auf mich zu kam, es würde nicht gut ausgehen.
 

(Dan)

Ich war lange wach. Einfach weil ich nicht schlafen konnte. Pausenlos musste ich an Jenny denken. Was sie wohl machte? Wahrscheinlich schlafen. So wie jeder normale Mensch es um diese Uhrzeit tat.

Ich sah aus dem Fenster. Die Sonne ging soeben auf. Jetzt ins Bett zu gehen hätte es wohl auch nicht mehr gebracht. Müde war ich eh nicht und mittags wollten wir uns bei Runo treffen und bereden, wie es weiter gehen sollte.

Ich sah wieder an die Decke und strich mir durch die Haare. Früher oder später würden wir gegen Masquerade kämpen und wir müssten gewinnen, doch was wenn wir verloren? (was ich dann auch später habe.) was wenn Drago in die Doom Dimension müsste? Ich würde einfach nicht verlieren. Schon allein für das Wohl dieses Planeten nicht, doch ich hatte so ein Gefühl. Ich wusste nicht genau wie ich es deuten sollte. Es war keine Angst. Eher vergleichbar mit dem Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren würde und das wir uns einem Abschied näherten. Ich hoffte, dass es ein Abschied von Masquerade, Naga, Hal-G und Hydranoid sein würde.

Meine Gedanken schweiften wieder zu meiner Geliebten und meiner Mutter. Meine Mutter hatte am nächsten Tag Geburtstag und ich brauchte noch ein Geschenk. Was ich noch nicht wusste war, dass es ein Abschiedsgeschenk werden würde...
 

(Alice)

Es war dunkel. Vollkommen still. Nur mein Herzschlag und das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren unterbrach die Stille. Meine Augen waren offen, doch ich erkannte nichts, als ich mich umschaute. Noch nicht einmal Umrisse. Nur vollkommene Dunkelheit. Ich bekam Angst. Wo war ich nur? Ich wusste es nicht.

Ich spürte meinen Körper und hatte das Gefühl zu fliehen. Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus. Ich konnte nichts gegen das Zittern tun, es fühlte sich so an, als würde nicht ich, sondern das Nichts um mich herum zittern. Etwas das vollkommen unmöglich war. Wobei nichts unmöglich zu sein schien.

Ein Schmerz durchzuckte meinen Körper, wie ein hundertachtzig Volt Schock, und ich schrie auf. Ich zog meine Beine an meinen Körper um den Schmerz zu entgegen, aber ich schaffte es nicht. Der Schmerz kam tief aus mir heraus und gleichzeitig aus dem Nichts. Ich spürte die Tränen in meinen Augen. Dieser Schmerz war nicht in Worte zu fassen. So einen Schmerz hatte ich noch nie empfunden. Ich hielt es nicht aus. Es fühlte sich an als würde ich verbrennen. Von außen und innen und das auch noch gleichzeitig. Egal ob es meinen Tod oder einfach das Ende der Schmerzen bedeutete, es sollte aufhören.

Bilder schossen in meinem Kopf herum. So viele Bilder. Ich konnte die Ersten kaum erkennen, da waren sie auch schon wieder verschwunden.

Auf mehreren späteren Bildern war das gleiche abgebildet. Ein weißer Drache, der ein Skelett zu sein schien. Auch wenn ich ihn noch nie gesehen hatte erkannte ich ihn sofort, es war Naga. Er sah mich an, seine Augen leuchteten und ich spürte, wir mir immer wärmer wurde. Es schien mir die Kehle zuzuschnüren, dann war das Bild wieder weg. Nur um sofort wieder zu erscheinen. Für die Sekunde, in der es da war, war es wieder wie eben, dann war es wieder verschwunden. Das Ganze musste sich wohl um die zehn Mal wiederholt haben. Ich zählte nicht mit.

Dann sah ich einen Steinboden. Ich konnte richtig fühlen wie kalt die Steinplatten auf meinem Gesicht waren. Alles war schräg, als würde ich auf diesem Boden liegen und so fühlte es sich auch an. Der Boden blieb länger und ich spürte nur noch die Schmerzen meines Körpers. Das Brennen hatte aufgehört, doch dafür schmerzte mein Körper umso mehr. Ein schlimmer Muskelkater war dagegen mit einer Pusteblume, die meine Haut streifte, vergleichbar.

Ich war unfähig mich zu bewegen. Ich schaffte es noch nicht einmal es zu versuchen. Keinen Millimeter bewegte ich mich und langsam wusste ich nicht mehr ob ich stand oder wirklich auf dem kalten Boden lag.

Dann verschwand das Bild und ich hatte Mühe etwas zu erkennen, aber ich glaubte, geradewegs auf seidene, üppige Vorhänge in Schwarz und Lila zu blicken. Sie waren zugezogen und ich riet, dass sie riesige Fenster verdeckten, doch sicher war ich mir nicht. Zumal ich auch nicht wusste wo ich war. Vielleicht in einem Schlafzimmer. Kurz wankte das verschwommene Bild und wurde noch unschärfer, bis ich nur noch Umrisse erkennen konnte. Ein riesiges Bett kam näher, wobei es sich anfühlte als würde ich mich auf den Trümmer aus Holz zu schleifen. Das Bett war von Samt bedeckt, dessen Farbe ich nicht mehr identifizieren konnte, und war kalt.

Es wurde schwarz um mich herum...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mor
2009-05-31T16:35:08+00:00 31.05.2009 18:35
>///< omg >///< was bassiert da nur >///<


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