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Halbdämonen küsst man nicht!

von

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Tiefe Abneigung gegen...

„Tiefe Abneigung gegen...“
 

Hätte man Trish in diesem Augenblick gefragt was ihr lieber gewesen wäre, sich in eine Eiserne Jungrau sperren zu lassen oder sich zusammen mit dem fremden Mann und Dante an einen Tisch zu setzen, sie hätte sich wohl für die Jungfrau entschieden.
 

Inzwischen kam ihr alles wie ein schlechter Witz vor bei dem es darum ging ihr die größtmöglichste Blamage zu ermöglichen.
 

Sie fühlte sich hoffnungslos und allein gelassen und langsam glaubte Trish das sich alle gegen sie verschworen hatten- insbesondere die Männer natürlich.
 

„Ich kann es noch immer nicht glauben das ihr euch kennt.“ Sagte Lady fast schon geschockt zu Kyrie die gut gelaunt neben Vincent herging der sich für die wenigen Minuten des Ganges, der Trish wie der Gang zum Schafott vorkam, in Schweigen hüllte.
 

„Wir erklären es euch aber erst mal lasst uns zurück gehen, dann können sich die anderen ihr Essen holen.“

„Oh, ich glaube das Dante etwas gesagt hat von einer Diät die er anfangen möchte.“ Säuselte Lady mit einem schiefen Seitenblick zu Trish welche nur den Kopf verdrehte und erneut mit den Augen rollte.

„Diät?“ Fragte Kyrie verdattert zurück die den Wink von Lady nicht verstanden hatte- zum Glück für Trish.
 

Leider waren sie auch viel schneller bei den anderen als Trish gehofft hatte. Aus irgendwelchen Gründen hatten sie einen deutlich schnelleren Zahn zugelegt und Trish schob das einfach darauf das dieser Vincent wohl längere Beine haben musste, anders konnte sie es sich nicht erklären.
 

Dante saß an dem runden Tisch seitlich zum Gang so das er einen guten Blick aus dem Fenster hatte und die Damen mit ihrer neuen Begleitung schon hatte kommen sehen. Das Gesicht das er dabei aufsetzte war eine Mischung aus Unglauben und dem leichten Anflug von Wut? Trish konnte den anderen Ausdruck in seinem Gesicht nicht so wirklich zuordnen da sie ihn so selten erlebt hatte.
 

Nun drehte sich auch Nero um und sah die kleine Gruppe zurück kommend. „Na endlich seid ihr....“ Dann bemerkte er den neuen Gast und seine Stirn legte sich nachdenklich in Falten bevor seine Augen fast schon zu strahlen anfingen.

„Lord Vincent?“

«Jetzt ist er schon ein Lord oder was?« Fragte sich Trishs innere Stimme und ein Blick in Ladys und in Dantes Richtung verrieten ihr das sie wenigstens mit dieser Ansicht nicht ganz allein dastand.
 

Es war so untypisch für Nero sich so offenkundig über etwas zu freuen aber die Anwesenheit des Fremden schien ihm sehr viel zu bedeuten so das Nero sogar aufstand um ihm die Hand zu reichen und sich kurz auf die Schulter klopfen zu lassen.

Vincent überbrachte für Kyrie und Nero seine besten Wünsche für die Zukunft und entschuldigte sich nochmals dafür das sie sich gestern verpasst hatten.
 

„Ich bin sehr spät angekommen wisst ihr und da haben wir uns wohl dann schon verpasst.“ Meinte der schwarzhaarige Mann leicht betrübt. Gerne hätte er den beiden früher gratuliert.

„Das macht doch nichts.“ Winkte Kyrie ab und strahlte Nero fröhlich mit ihrem unschuldigen Lächeln an. „Wir haben ihn eben erst hinten am Tisch getroffen, habt ihr ihn nicht gesehen?“

„Nein aber das wundert mich auch nicht.“ Sagte Nero überzeugt. „Könnte uns bitte endlich jemand aufklären?“ Fragte Lady noch einmal die das ganze noch immer nicht so ganz verstand. „Wer ist der Herr hier und warum freut ihr euch so wie Honigkuchenpferde?“

„Na weil wir ihn schon so lange kennen!“ Lachte Kyrie.

„Und wieso kennt ihr ihn schon solange?“ Fragte Trish weiter, die Arme vor der Brust verschränkend.

„Ach, das ist eine lange Geschichte.“ Kam es dann von Vincent mal wieder der bislang immer schön zurück gehalten hatte.

„Na dann schieß mal los, bevor das Mittagessen aufgetischt wird.“ Mischte sich Dante miesgelaunt in das Gespräch ein dem irgendwas auf den Magen geschlagen haben musste. Sein Blick schien den Fremden förmlich zu durchbohren. Jeder einzelne Nerv on Dante schien angespannt zu sein und er machte offensichtlich keinen Hehl daraus das ihm die Anwesenheit des Fremden unangenehm war.
 

Diese miese Stimmung ignorierten aber die meisten, abgesehen von Lady und Trish die das seltsam fanden wie sich Dante auf einmal benahm, schoben das aber auf das sogenannte „Platzhirsch-Verhalten“. Dante musste einfach lernen mit einem anderen Stier im Ring auszukommen ob er wollte oder nicht.
 

Vincent durfte sich auf einen freien Stuhl neben Lady und Trish setzen und hatte sich selbst nur ein Getränk mitgebracht zusammen mit einer Kaffeetasse die gut gefüllt zu sein schien mit der braunen Flüssigkeit die hier fast jeder trank.
 

Eigentlich sollten jetzt die anderen sich etwas zu essen holen was aber Nero auf später verschob da er nun lieber sich mit dem anderem unterhielt und auch Dante fing heute auf unerklärliche Weise lieber eine Diät an. Das Ehepaar und der gute Bekannte von Nero und Kyrie, die diesen Vincent zu kennen schienen standen dafür auf um sich etwas noch vom Frühstück holen zu können.
 

Unterdessen blieben die anderen zurück und hörten dem Gespräch zwischen Nero, Kyrie und besagtem Vincent zu das für den Anfang nur aus nichtssagendem Smalltalk bestand.
 

Offenbar hatte auch Vincent eine Einladung bekommen, wusste aber bis zu letzt nicht ob er ihr nachkommen konnte. Seine Arbeit hielt ihn ziemlich auf trapp und das wohl sehr gut wissend hatten Kyrie und Nero ihm angeboten, er solle nur kommen wenn es ihm sein Zeitplan wirklich erlaubte. Das er jetzt wirklich aufgetaucht war, wenn auch am letzten Tag war eine große Ehre für die beiden.
 

„Ihr hättet doch auch sagen können das ihr etwas später kommt.“ Meinte Nero dann im Laufe des Gespräches. „Wir hätten auch auf euch gewartet.“

„Aber dann wäre es doch nicht mehr eure Feier gewesen. Bei einer Verlobung geht es nicht darum ob ein einzelner Gast auftaucht oder nicht.“ Sagte Vincent im andächtigen Tonfall. „Wegen mir warten? Wirklich nicht. Ich bin froh das ich noch rechtzeitig gekommen bin, so kann ich euch wenigstens jetzt noch persönlich gratulieren.“

„Ja, es ist wirklich toll das ihr vorbeigeschaut habt- so ganz nebenbei.“ Flunkerte Kyrie amüsiert und stieß ihren Verlobten n die Seite. „Ihr seid sicher nur im Vorbeigehen hier vorbeigekommen oder? Gebt es ruhig zu!“

Vincent lachte verlegen auf und Kyrie schnippte mit den Fingern. „Seht ihr? So gut kennen wir euch schon.“

„Das ist fast schon beängstigend.“ Lachte Vincent und rieb sich verlegen den Kopf. „Ein Notruf hat mich hierher gebracht um ehrlich zu sein sind es sogar mehrere.“

„So schlimm?“ Fragte Kyrie sofort und sah Vincent mitfühlend an. „Habt ihr allen helfen können?“

„Den meisten ja aber leider nicht allen. Irgendwann sind auch mir die Hände gebunden.“ Seufzte Vincent schwer und wiegte sich etwas in seinem Sitz hin und her.

„Kaum zu glauben das es etwas gibt das selbst euch zu schaffen macht.“ Gab Nero fast schon ungläubig von sich. „Dabei dachte ich immer ihr könntet es mit jedem Dämonen aufnehmen.“

«Dämonen?«
 

Das Wort stand zwischen den Anwesenden so schnell im Raum das sie es kaum bemerkt hatten. Lady war die erste die langsam Begriff was Nero und Kyrie meinen könnten mit dem „dauernd beschäftigt sein“ und ihr Kopf ging langsam, ganz langsam zu Vincent hinüber und sah ihn genauer an. Saß dort etwa ein weiterer Dämonenjäger?
 

„Lord Vincent ist einer der Besten in seinem Gewerbe!“ sagte Kyrie mit unverblümten Stolz in der Stimme. „Wir kennen ihn schon seit Jahren, nicht wahr Nero?“

Nero nickte. „Er war schon ein guter Freund Credos und von... Sanctus.“

Der Erwähnung des alten Knackers der am Ende genauso durchgeknallt war wie alle anderen die von der Finsternis besessen waren, sorgte dafür das sich die Stimmung am Tisch für einen winzigen Moment wieder legte. Die Traurigkeit von vor zwei Jahren holte sie wieder ein als sie erkennen mussten das sie einem großen Irrtum auferlegen waren.
 

„Ich gebe zu, das ich lange Zeit nicht mehr auf Fortuna war.“ Sagte Vincent nach einer Weile schwer. „Als ich das letzte Mal dort zu Besuch war hatte sich Lord Sanctus noch nicht so... verändert. Es schmerzt das ein so weiser Mann der Finsternis verfallen ist. Ein großer Verlust.“

„Ihr müsst euch nicht entschuldigen.“ Meinte Kyrie darauf mit gesenkter Stimme.

Auch Nero wollte anscheinend etwas sagen das Vincent mit seinem schlechten Gewissen half. „Ihr ward immer für uns da wenn wir euch gebraucht haben. Außerdem haben wir die Sache mit Sanctus ganz gut unter uns `Inselbewohner´ ausgemacht, oder findet ihr nicht?“

„Trotzdem.“ Vincent schüttelte den schwarzen Schopf das seine Haare umherflogen bevor sie sich wieder glatt an seinen Kopf legten. „Ich hätte mehr für euch Kinder tun sollen, vielleicht hätte ich noch etwas verhindern können. Wenigstens Credo...“ Er seufzte schwer und man sah ihm deutlich das schlechte Gewissen an. Das er nicht da war als diese Menschen ihn so dringend gebraucht hatten verfolgte ihn bis heute und nagte an seinem Gewissen.
 

„Ich komm mir langsam vor wie ein Plattenspieler.“ Sagte Lady mit einem Mal. „Aber ich wiederhole mich gerne, Lord Vincent ist wer jetzt genau?“

„`Lord Vincent´“ erwiderte Vincent sofort. „Ist ein alter Freund der Familie.“

„Und offensichtlich ein Dämonenjäger, genau wie wir.“

Trish sah zu Dante von dem sie das erste Mal so etwas wie offensichtliche Feindschaft gehört hatte. Konnte der Halbdämon etwa wirklich nichts mit dem anderen Mann anfangen? Warum?

Leicht verwundert sah sie ihren Partner an und fragte sich einmal mehr was in seinem Kopf wohl vorging. Dante bemerkte das er angesehen wurde und erwiderte Trishs fragenden Blick. Trish und Dante sahen sich aber nur ein paar Sekunden lang in die Augen bevor Dante sich dann genervt abwandte. Es war das erste Mal das Trish erlebte wie der Halbdämon offen jemanden zeigte das er ihn nicht mochte.
 

„Wir kannten ihn schon da waren wir noch ganz klein.“ Erzählte Kyrie unterdessen weiter. „Er war ein gerngesehener Gast auf Fortuna und hat dort sogar lange Zeit Dämonenjäger ausgebildet.“

„Dann aber wurde es langsam für ihn und seine Leute zu klein auf Fortuna und sie mussten sich einen anderen Platz suchen wo sie sich niederlassen konnten.“ Fuhr Nero fort.

„Als dann die Sache mit Lord Sanctus geschah, kehrte Lord Vincent kurz darauf wieder zurück und erklärte uns das er uns beim Wiederaufbau von Fortuna helfen würde und das hat er dann auch getan.“

„Umsonst?“ Fragte Dante bissig und bekam dafür einen strafenden Blick von Kyrie, Nero und Trish.
 

„Umsonst nicht gerade.“ Gab Vincent offen zu. „Ich war schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Platz als Basis für mich und meine Leute. In Europa haben wir bereits für Frieden gesorgt, jedenfalls im weitesten Sinne und nun wollte der Großmeister meines Ordens hier nun einen neuen Platz suchen von dem wir aus kooperieren können.“

„Das hört sich ja so an als würdest du einer echt großen Gefolgschaft angehören.“ Staunte Lady der man schon die Dollarscheine in den Augen ansehen konnte.
 

„Groß nicht sonderlich aber sehr effektiv würde ich sagen. Die neuen Templer tun was sie könne“ „DIE TEMPLER?!“ Spuckte Dante plötzlich aus der sich fast an seinem Kaffee verschluckt hatte. „Wer ist denn auf den bescheuerten Namen gekommen?“

„DANTE!“ Wies ihn sofort Trish zurecht und auch von Lady war ein wütendes „Halt die Klappe, Idiot!“ zu hören.

„Was denn? Wisst ihr überhaupt wer die Templer waren?“ Fragte Dante angepisst zurück.

„Mich wundert eher das DU weißt wer die Templer waren.“ Gab Lady spitz zurück und bekam dafür sofort einen giftigen Blick von Dante zurück.

„Bitte entschuldigt ihn.“ Seufzte Nero. „Mein Onkel kann manchmal ziemlich bescheuert sein.“

„Du brauchst mich nicht in Schutz zu nehmen Nero.“ Sagte Dante scharf und erneut wurde er dafür mit Blicken wie Messer von Trish und Lady attackiert.
 

„Keine Sorge,“ Schmunzelte Vincent versöhnlich. „Die Reaktion bin ich schon gewöhnt und die meisten haben ja Recht mit ihrer Meinung. Es hört sich schon etwas albern an wenn man in der heutigen Zeit von einem Orden spricht der eigentlich vor etlichen Jahren aufgelöst wurde- und das nicht gerade auf die freundlichste Art und Weise, dann kann ich die Menschen scohn gut verstehen.“

„Aber deswegen braucht man sich nicht gleich so aufzuführen wie ein kleines Kind.“ Meckerte Trish und sah Dante strafend an.

„Schon gut. Ich bin´s ja gewöhnt und außerdem war das noch eine von den eher harmloseren Reaktionen auf den Orden.“ Winkte Vincent mit einer Engelsgeduld ab.

„Ich hab von einem Orden gehört der in Frankreich und Spanien derzeit so viele Wellen schlagen soll.“ Fing Lady noch mal an, nachdenklich einen Finger an ihre Nasenspitze gelegt. „Wenn es stimmt was die Gerüchte sagen, dann gibt es in beiden Ländern derzeit nicht mehr als 12 Prozent von verzeichneten dämonischen Aktivitäten. Ihr habt ganz schön dort unten aufgeräumt.“

„Nicht nur dort. Wir sind derzeit damit beschäftigt in ganz Europa sämtliche alchimistisch hergestellten Dämonentore zu finden und sie unschädlich zu machen. Ist gar nicht so einfach denn die meisten Alchimisten schützen ihre Werke natürlich hervorragend oder nach all den vielen Jahren stehen plötzlich ein paar Häuser drauf und alle wundern sich warum es in denen mehr Spukt als sonst wo.“ Vincent seufzte und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Kaffeetasse.

„Scheint ja einrecht anstrengender Job zu sein den sie sich da herausgesucht haben.“ Sagte Trish anerkennend und bekam dafür sofort einen freundlichen Blick von Vincent zurück, was mit einem wütendem Schnaufen von Dante kommentiert wurde aber Trish tat einfach mal so als hätte sie es nicht gehört.
 

„Bitte, ihr könnt mich gerne Vincent nennen. Ich sage es Nero und Kyrie auch schon lange das sie mich nicht immer so ansprechen sollen aber sie tun es trotzdem.“

„Dafür können wir nichts. Wir haben es eben so gelernt.“ Verteidigte sich Nero. „Das spricht wider unserer Natur. Gebt unseren Erziehern die Schuld die uns immer zusammengeschissen haben wenn wir es nicht taten. Außerdem war Sanctus früher immer total sauer wenn ihr nicht mit Respekt behandelt worden seid.“

„Stimmt. Kannst du dich noch daran erinnern wie sich Agnus mal gegen Lor- ich meine, Vincent erheben wollte und Sanctus hat ihn darauf fast einen Kopf kürzer gemacht.“

„Agnus hat nie gewusst was wirklich gut für ihn ist.“ Seufzte Nero kopfschüttelnd der sich an die letzte Begegnung mit dem verrückten Wissenschaftler nur gut erinnern konnte.

„Ich hab ihm damals schon gesagt das es keine gute Idee ist Dämonenlöcher zu erforschen.“ Sagte Vincent ebenfalls darauf. „Der brauchte nicht zu jammern, ich habe ihn mehr als einmal gewarnt.“

„Und gedankt hat er es euch- ich meine dir, nie.“ Nero tat sich sichtlich schwer damit anerzogene Verhaltensmuster abzugewöhnen. „Jedenfalls war Agnus danach nicht wirklich mehr derselbe.“

„Tja, wir wissen ja jetzt alle warum.“ Sagte Dante und lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Und was genau macht ein ´Templer´ hier in Las Vegas?“ Fragte Lady amüsiert den dunkelhaarigen Mann. „Ich weiß ja das ihr Orden schon früher dafür bekannt war bare Münze machen zu können aber gilt das noch heute?“

„Wir müssen auch von etwas leben.“ Konterte Vincent. „Wir brauchen Geld zum Leben wie jeder andere auch. Wir versuchen zwar so gut es geht unendgeldlich zu arbeiten, besonders in letzter Zeit wo viele Jugendliche dem Okkultismus Gehör schenken aber es lässt sich immer nicht vermeiden.“

„Jugendgruppen die sich mit Okkultismus beschäftigen? Davon habe ich doch erst vor einiger Zeit etwas gelesen.“ Sagte Trish. „Da soll es doch so eine Gruppe von jungen Menschen gegeben haben die während einer spiritistischen Sitzung einen Geist heraufbeschworen haben sollen der- nicht sehr menschenfreundlich war.“

“Richtig.“ Nickte Vincent. „Und in solchen Fällen wissen die wenigsten an wen sie sich wenden sollen. Ich kenne zwar eine Menge guter Weißmagier und Schamanen aber die können ja auch nicht immer und überall sein. Leider laufen auf ziemlich viele schwarze Schafe da draußen herum die uns, die wir diesen Beruf ernsthaft und in guter Absicht ausüben, ganz schön schwer machen.“

“Und was machen Jugendliche die von einem Geist verfolgt werden?“ Höhnte Dante. „110 wählen oder wie sieht das aus?“

„Dante!“ Zischte Trish zu dem weißhaarigem Halbdämonen herüber, in der vagen Hoffnung er könnte sich mal wieder etwas beruhigen.

„Wir können nicht überall sein und leider werden wir meistens erst dann gerufen wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.“ Entgegnete Vincent erneut ruhig der herrischen Frage Dantes und Trish fragte sich ob der Mann immer so ruhig war oder ob er jetzt im Moment einfach keine Lust hatte sich auf einen Streit mit Dante einzulassen.

„Bei mir wird es auch nicht anders sein als bei euch. Die meisten Aufträge bekommen wir über Mundprogaganda, das ist dann schon aber alles.“

„Was du meinst ist wohl das einer von euch Klinkenputzen geht.“ Bemerkte Dante spitzfindig- bekam dafür aber sofort wieder einen heftigen Stoß von Trish verpasst.

„Und beim nächsten Mal kämme ich deine Haare mit Drehstrom, dasd du dich darauf verlasen kannst!“ zischte Trish böse die das Verhalten ihres Partners gar nicht mehr witzig fand. Dante benahm sich einfach unmöglich und sie wusste nicht einmal warum das so war.
 

„Wie lange bleibt ihr eigentlich in der Stadt?“ Fragte Kyrie um vom Thema abzulenken und auch weil es sie interessierte. „Habt ihr überhaupt etwas erreichen können?“

Daraufhin wurde der schwarzhaarige Mann wieder still und er senkte seinen Kopf. Es schien so als war ihm dieses Thema mehr als nur unangenehm und Trish konnte nur ahnen das man ihn zu spät um Hilfe gebeten hatte.

„Oh.“ Sagte auch Kyrie die nun verstanden hatte was Vincents betretenes Schweigen zu bedeuten hatte.
 

„Wir können nicht immer helfen.“ Sprach Lady vorsichtig die auch schon ein paar Mal gerufen wurde als es schon fast zu spät war. Aber jeder der seinen Lebensunterhalt als Dämonenjäger aufkommen musste hatte schon mal in der Richtung so seine Erfahrungen machen müsse, ob er wollte oder nicht.
 

Im verlaufe des Gespräches erfuhren Lady, Trish und auch Dante das dieser Vincent mit Nachnamen auch noch ´van Hellsing´hieß, obwohl Trish und Lady später die Vermutung anlegten das es sich dabei um so etwas wie einen Künstlernamen handeln könnte. So etwas gab es oft in dem Bereich aus dem sie kamen und war nicht sonderlich unüblich- warum also nicht? Immerhin war der Name van Hellsing nicht nur durch die Romane von Bram Stoker, des Erfinders von Graf Dracula bekannt. Schon einige Jäger benutzten das Pseudonym ´van Hellsing´ für sich und so war der Name heutzutage mehr als nur der Inbegriff einer Person die sich gegen das Böse auflehnt. Trotzdem sorgte auch dieser Name dafür das Dante sich fast schon wieder zu einem bissigen Kommentar verleiten ließ was ihm dieses Mal einen 100-Volt Schlag von Trish einbrockte die ihm unterm Tisch einen heißen Blitz hinüber schickte was Lady zum lachen brachte.
 

Sie amüsierte sich immer wieder über Trishs Erziehungsmethoden und konnte den beiden den ganzen Tag dabei zusehen wie sie ihre kleinen Spielchen untereinander austrugen.
 

„Ich bin eigentlich mehr auf Reisen als zu Hause.“ Erzählte Vincent als die Zeit zum Aufbruch nahte. „Von daher könnte es gut passieren das wir uns noch öfters über den Weg laufen. Ich bleibe vorerst im Land um ein paar Dinge zu regeln. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns irgendwann zufällig.“

„Das wäre wirklich schön.“ Nickte Kyrie.

„Aber warum gebt ihr uns nicht einfach die Nummer von dem Hotel wo ihr unterkommt, dann können wir uns auch so jederzeit sprechen? Ich würde gerne mit euch gerne über Früher reden, was haltet ihr davon?“
 

Vincent dachte einen Moment sogar darüber angestrengt nach, dann musste er aber leider passen. „Das einzige was ich anbieten kann im Moment ist meine Pager-Nummer. Ihr wisst ja, ich hasse Handys.“

„Kein Wunder das man dich so schwer an die Strippe bekommt.“ Neckte Nero ihn böse mit einem gekonnten Seitenhieb.

„Ich tu was ich kann damit die Leute mich erreichen können aber verlange dafür nicht das ich ständig einen von diesen nervigen kleinen Quasselkästen mit mir herumschleppe, dass kann man wirklich nicht von mir verlangen.“ Theatralisch legte Vincent seinen Handrücken an die Stirn und rollte schwermütigst mit den Augen.
 

„Ihr wohnt doch eh die nächsten paar Wochen bei Dante oder irre ich mich da?“ Fragte Trish vorsichtig die schon seit Neros und Kyries Ankunft bei Lady untergekommen war, da Dante nicht mehr als ein freies Zimmer hatte.
 

„Ruf doch einfach mal ins Devilmaycry durch wenn du Zeit hast Vincent.“ Machte Nero den neuen Vorschlag. „Dann wissen wir wenigstens ob es dir in den Kram passt oder nicht.“

„Stimmt, da hat er Recht.“ Nickte Kyrie. „So können wir uns gar nicht verpassen.“

„Devil may cry, was?“ Vincent rieb sich das Kinn. „Davon hab ich schon ein paar Mal gehört. Soll ja´n ziemlich schräger Bunker sein.“

„Der schräge Bunker nimmt es locker mit einem Templerorden auf.“ Verteidigte Dante sein Heim trotzig und dieses Mal blieb sogar die Erinnerung an seine guten Manieren aus.

„Vielleicht komme ich darauf in den nächsten Tagen zurück. Scheint nämlich ein großer Auftrag ins rollen zu kommen für den wir jeden guten Hunter gebrauchen können. Interesse?“ Fragend warf Vincent das Angebot in die Runde und stieß dabei auf verblüffte Gesichter. Ein Hunter der freiwillig nach Hilfe fragte? Das waren ja ganz neue Töne.
 

„Was springt dabei raus?“ Fragte Lady sofort der man erneut die Dollarzeichen in den Augen ansah.

„Was ist das überhaupt für ein Job?“ Fragte Trish vorsichtiger weiter.

„Gibt´s da auch was zu futtern?“ Fragte Dante eher gelangweilt als interessiert.

„Immer mit der Ruhe!“ Beschwichtigte Vincent das ganze. „Dauert noch eine Zeit bis alles festgemacht ist aber ich würde mich über ein paar feste Zusagen jetzt schon freuen.“

„Was ist das für ein Job von dem man nicht sicher weiß wann er starten wird aber man schon im Vorfeld gute Leute für seinen Job braucht?“ Fragte Nero mit hochgezogenen Augenbrauen da das ganze für ihn nicht so wirklich Sinn ergab.
 

„Es geht um die Sicherstellung eines alten Artefaktes das ausgehoben werden muss. Je mehr Dämonenjäger dabei sind, desto besser. Ich muss noch mit dem archäologischem Institut sprechen und über die Bezahlung verhandeln aber so wie aussieht wird das ein Auftrag von der großen Sorte.“

„Wenn das so ist kannst du natürlich auf uns zählen.“ Lachte Lady sofort auf und schlug sich dabei in die Hände. „Wäre doch gelacht wenn wir das nicht hinbekämen, oder?“ Aber ihr Begeisterungsausruf bekam nur wenig Zuspruch.

Besonders Dante Miene war im Verlauf des Gespräches von „Mies drauf“ zu „Bloss nicht ansprechen!“ gewechselt und jede Minute die er länger mit diesem Typ in einem Raum verbachte, brachte ihn ein Stück näher an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Ob das nun daran lag das er den Typen einfach nicht abhaben konnte oder weil er nicht mochte wie Trish ihn die ganze Zeit über ansah. Was fand sie denn an ihm so interessant das sie ihm ein Loch in den Frack starren musste?
 

„Ruf einfach an wenn du´s genau weißt.“ Machte Nero schließlich den endgültigen Vorschlag bevor sein Onkel noch wirklich an die Decke gehen würde.

„So können wir das gerne machen.“ Lachte Vincent und reichte Nero freundschaftlich die Hand. „Ich hoffe ihr kommt dann alle auch.“

„Wir werden jeden guten Hunter mitbringen den wir finden können, verlass dich drauf.“ Grinste Nero und gab seinem alten Freund die Hand.
 

Auch Kyrie freute sich auf das nächste Treffen und wünschte ihrem alten Freund noch eine gute Reise bevor er sich daran machte sich auch von den anderen Anwesenden zu verabschieden.
 

Lady war vor allem an der Bezahlung des Jobs interessiert von dem der Mann gesprochen hatte und verabschiedete sich mit einem freundlichen Handschlag von Vincent van Hellsing.
 

Dante verzichtete auf den Handschlag und grummelte auf Vincents freundliches „Hat mich gefreut Dante.“ Nur ein gebrummeltes „Schönen Tag noch...“ was ihm erneut einen giftigen Blick von Trish einbrachte die das gar nicht witzig fand. So ein Miesepeter aber auch!
 

Als es dann daran ging sich von Trish zu verabschieden schien man deutlich zu merken das es beiden schwer fiel. Trish wusste nicht was es war aber etwas hatte dieser Mann an sich das ihn sehr anziehend auf sie wirken ließ. Vincents ganze Aura war von einer merkwürdigen Ruhe umgeben die sie noch nie erlebt hatte.
 

„Wir sehen uns bestimmt noch.“ Schmunzelte der gut aussehende Mann und hielt ihr freundlich seine Hand hin. „Wir können das mit der Einladung ja gerne auf ein andermal verschieben, dann aber auf meine Kosten, was halten sie davon?“

„Klingt gut.“ Lächelte auch Trish süffisant und gab ihm die Hand.
 

Sie begleiteten Vincent van Hellsing noch bis zur Lobby wo schon ein paar seiner Mitstreiter auf ihn warteten und ihn gleich freudig in Empfang nahmen.
 

„Schaut euch mal den großen Schlitten an.“ Pfiff Lady bewundernd als sie den Nobelschlitten sah an dem ein Fahrer stand der ihrem neuem Freund die Tür hinten aufhielt in dem schon zwei Leute eingestiegen waren. „Der muss ja eine Menge auf der hohen Kante haben wenn er sich so etwas leisten kann. Jetzt will ich auch Templer werden.“

„Nehmen die Frauen überhaupt auf?“ Fragte Trish zurück die da ihre Zweifel hatte.

„Aber Lord Hellsing war schon immer recht wohlhabend gewesen.“ Erzählte Kyrie mehr so nebenbei als sie sich daran machten wieder zurück zu gehen.

„Wenn er so verdammt reich ist,“ sagte Dante im abfälligen Tonfall. „Warum läuft er dann in so schäbigen Klamotten rum?“

„Das fragt jemand der eigentlich kein Geld hat, aber in sauteuren Ledermänteln herumläuft?“ Fragte Trish giftig zurück was Lady laut auflachen ließ.

„Gut gekontert Kleine.“ Grinste die Braunhaarige und hob den Daumen hoch. „Gib´s ihm nur! Er hat’s verdient!“

„Sagt mal irgendwas habt ihr beiden doch.“ Mischte sich Nero letztendlich in das Gespräch ein. Mit den Händen vor der Brust verschränkt stand der vor Dante Trish und Lady und sah sie scharf aus seinen eisgrauen Augen an. „Wollt ihr nicht endlich mal mit der Sprache rausrücken? Wir finden es ja so oder so heraus!“
 

Eine beunruhigende Stille kam zwischen den Dreien auf als sie Neros scharfen Blick auf sich spürten. Der junge Mann hatte sich das dumme Geplänkel schon den ganzen Morgen über geben und langsam war auch ihm die Sache zu bunt geworden.
 

Was war nur in seinen Onkel und seine Partnerin gefahren das sie sich so aufführten?
 

„Also? Bekomm ich irgendwann noch eine Antwort?“

„Weißt du Nero, dass ist ziemlich kompliziert.“ Fing Lady langsam an indem sie ihm die Hand auf die Schulter legte und ihm keck zuzwinkerte. „Das müssen die beiden eigentlich unter sich ausmachen weißt du? Ich bin nur ein stiller Beobachter der hin und wieder einen Push in die richtige Richtung gibt.“

„Einen push in die richtige Richtung?“ Jetzt war Nero vollends verwirrt. „Was redest du da Lady?“

„Das wirst du verstehen wenn du etwas mehr Erfahrung in Sachen Liebesdingen hast mein Lieber, glaub mir.“ Ihm auf die Schulter klopfend machte sich Lady daran anmutig über den Teppich zu wandeln um zu den Aufzügen zu gelangen. Hinter Lady stand ein etwas dumm aus der Wäsche kuckender Nero, eine rot angelaufene Trish und ein verdattert aussehender Dante der ihr mit halboffenem Mund nachsah.
 

„Weiß sie es?“ Fragte Dante Trish, der davon schreitenden Lady hinterzeigend.

Trish überkreuzte ihre Arme und stützte ihren Kopf genervt auf ihren rechten Handballen. „Sie... weiß es..“

„Na toll.. von allen Leuten die du finden konntest, musstest du es gerade ihr sagen?“ Wies Dante seine Partnerin zurecht. „Da hättest du gleich einen Sonderbericht an die Washington Post schreiben können! Das kommt im Endeffekt auf das selbe raus!“

„Ach lass mich doch in Ruhe Dante! Wer ist denn hier an allem Schuld?“

„Ich ganz sicherlich nicht!“

„ICH aber AUCH NICHT!“

„Ach ja?! Wer hat denn-“ Just in diesem Moment fiel Dante auf das Nero sie noch immer ansah und er hielt sich mit seiner Strafpredigt zurück und hustete verlegen. „Schon gut Kurzer, wir vertragen uns schon wieder.“

„Nenn mich nicht Kurzer!“

„Okay, Kleiner dann eben... Was? Passt dir das auch nicht?“ Nach Neros wütendem Gesichtsausdruck zu schließen wohl eher nicht.

„Was hältst du davon?“ Machte Dante einen erneuten Versuch sich mit seinem Neffen wieder zu versöhnen. „Du wächst noch´n bisschen und ich überlege mir dann einen neuen Spitznamen für dich, okay Winzling?“

„JETZT REICHT ES ABER!!“ Schrie Nero wütend auf und holte weit mit dem DevilBringer aus. „DAS NIMMST DU ZURÜCK!“
 

Im nächsten Moment war ein erbitterter Kampf zwischen Onkel und Neffe ausgebrochen der darin endete das vier Kofferkäfige zerstört und ein großer Anteil vom Hotelpersonal geschockt mit ansehen musste wie ihr Mobiliar in die Brüche ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-10-12T10:08:40+00:00 12.10.2009 12:08
Haha, wie geil xD Ich musste bei diesem Kapitel ja so lachen^^
Herrlich wie sich Trish und Dante kloppen, fast schon süß. Besonders das Ende hat mir gut gefallen, mit den Spitznamen für Nero xDD

Wiedermal ein super Kapitel, bitte schreib schnell weiter!! Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht =)

Ganz viele Liebe Grüße,
Glam


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