Zum Inhalt der Seite

Die Wiedergeborenen der Peverell

- I - Der schwarze Magier -
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

3. Nachtgespräch

“Dich kenn ich doch …”, hatte der sprechende Hut gesagt, als Tim Adler ihn aufgesetzt hatte.
 

Natürlich kennst du mich! Ich habe dich schon mal auf dem Kopf gehabt. Na los, schick mich dahin, wo ich hingehöre!
 

“Ich weiß nicht recht, du wirkst verändert …”
 

Nein!
 

“Oh doch!”
 

Tim Adler seufzte, leistete aber keinen Widerstand mehr.
 

“Dann lass mal sehen … jaja, du bist es, ich weiß … viel passiert, nicht wahr mein Junge? Du hast ganz schön viel Tumult angerichtet. Viel Böses … Wieso bist du wieder hier?”
 

Tim zögerte. Man hat mir … eine zweite Chance gegeben. Ich darf noch einmal von vorne beginnen.
 

“Sehr interessant”, kicherte der sprechende Hut. “Wer hat dir dabei geholfen?”
 

Du weißt es auch nicht?, dachte Tim.
 

“Doch … aber … es scheint mir so unglaublich. Aber deine Gedanken lügen nicht … Nutze die zweite Chance gut, Tom! Denn noch einmal …”
 

Tim!, unterbrach er ihn. Tim Mollodov Adler!
 

“Denn noch einmal werde ich mich nicht auf deinen Kopf setzen lassen, zumindest nicht zum selbem Zweck! SLYTHERIN!”
 

Und nun lag Tim Mollodov Adler in jenem Haus, in dem er sich zu Hause fühlte. Oh ja, er würde seine Chance nutzen. Und seine Namens-Änderung … die war nicht sehr originell, das musste er zugeben. Wenigstens klang es ein bisschen so, als würde sein Großvater aus Russland stammen, statt aus England. Man würde nie vermuten, dass er wieder da war und er konnte sein Glück immer noch nicht fassen. Natürlich, es stimmte, er würde wieder von vorne anfangen müssen. Aber es würde nicht lange dauern, dann hätte er die Schulzeit hinter sich und … Ja, er hatte ja schon angefangen, sich neue Verbündete zu suchen oder nicht?
 

Tim richtete sich auf, blickte durch die Vorhänge zu den anderen Betten herüber. Leise schlüpfte er in seinen Morgenmantel und in seine Hausschuhe. Er hielt inne und sah zu den Betten von Albus Potter und Scorpius Malfoy, die vergessen hatten die Vorhänge zuzuziehen, weil sie sich in den Schlaf gesabbelt hatten. Tim sah in ihnen nichts weiter, als eine weitere Möglichkeit, sich Helfer zu schaffen. Und doch, Potters Sohn und auch der Enkel von Lucius hatten seine Aufmerksamkeit mehr geweckt, als irgendjemand anderer in letzter Zeit.
 

Zumal Tim sich sicher war, wenn Harry Potter davon erfahren würde, dass sein Sohn in Slytherin war, wie lange würde er brauchen, um herauszufinden, dass er selbst immer noch am Leben war?
 

Tatsächlich war die Sache mit seinem Namen immer noch gleich geblieben, nur eben … ein bisschen verschoben.
 

I am Lord Voldemort - Ich bin Lord Voldemort, und das wird sich niemals ändern, dachte Tim … nein, Tom.
 

Aus dem stockdunklen Schlafsaal schlich sich Tom Riddle hinaus, darauf achtend seine Mitschüler, darunter auch die anderen Schüler mit Nachnamen Terence, Blacksmith und Greenstock nicht zu wecken. Es fiel ihm leicht, weil er es schon so viele Male getan hatte, ohne die Hauspunktzahl seines Hauses zu gefährden - auch wenn es ihm in Wahrheit völlig egal war. Er sah den riesenhaften Gemeinschaftsraum vor sich, der immer noch mit seinen Fenstern aus grünem Glas in ein heimliches Licht getaucht wurde. Angenehm kühl, so hatte Tom es schon immer empfunden und er widerstand der Versuchung sich auf seinen alten Lieblingsplatz - einem großen Sessel in einer sehr zurückgezogenen Ecke zu setzen. Das war alles einmal sein Zuhause. Und das würde es wieder sein, wenn er es dieses Mal richtig anstellte!
 

Als die Steinmauer sich hinter Tom schloss, zuckte er nicht mal bei dem Geräusch. So vertraut war das alles und lautlos und unheimlich schnell, wie eine Schlange, kroch er unbemerkt durch die Schatten. Das alles würde letztendlich doch ihm gehören. Er hatte den Tod überlistet! ER ALLEINE!

Und dieses Gefühl der Macht durchströmte ihn, fachte seine Entschlossenheit nur noch mehr an.
 

Es gelang ihm durch einen Geheimgang in den Innenhof zu schleichen, in dem der fast vollendete Mond sein weißes Licht auf den grünen Rasen warf. Ein einzelner Apfelbaum stand auf diesem Hof. Tom erinnerte sich jetzt wieder klarer, wie er damals, um den anderen Schülern fern zu bleiben, dort oben Platz genommen, einen Apfel gegessen und ein Buch gelesen hatte. Er hatte in jeder Hinsicht immer versucht höher zu stehen, als die anderen und ein kaltes Schmunzeln verdunkelte seine Züge. Er genoss die kühle Nachtluft, atmete tief ein, spürte dem Leben nach, das in seine Glieder zurückgekehrt war. Atmete, spürte nach, atmete, spürte nach …
 

Plötzlich fiel ihm ein Apfel auf den Kopf.
 

Er sah sich um. Er hörte, wie jemand kicherte …, obwohl es eher wie ein Zischeln klang. Tom sah zum Baum hinauf und genau dort, wo er immer gesessen hatte, saß ein weiterer Zauberer, der zwar sehr junge Züge aufwies, doch durch sein weißes Haar uralt wirkte. Er wirkte mit seiner hellen Haut noch blasser als Tom, fast wie Porzellan.
 

Tom kannte diesen Albino-Zauberer mit seinen roten Augen nur allzu gut. Er war der erste, mit dem er gesprochen hatte, nachdem er wieder auferstanden war. Er war es gewesen, der ihm erklärt hatte dass er wieder in der Gestalt des Jungen leben würde, der er einmal gewesen war. Die Demütigung hätte nicht größer sein können!
 

“Apfel?”, fragte der Zauberer, als er elegant vom Baum hinunter glitt.
 

“Danke …”, sagte Tom mit leicht gerümpfter Nase und nahm eine der beiden Früchte aus den weißen, langfingrigen Händen entgegen. “Was willst du hier? Wie ist es möglich, dass du …”
 

“Ganz einfach, Grünschnabel. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht … Etwas, was du noch lernen musst.”, sagte der Zauberer und biss herzhaft von der Frucht ab.
 

“Ich mag es nicht, wenn du mich so nennst …”, knurrte Tom und seine Fingernägel krallten sich in das Fleisch der Frucht, was er sogleich bereute, denn das süße, klebrige Zeug lief sein Handgelenk herunter. Unsanft schmiss er den Apfel bei Seite.
 

“Du hast es nicht anders verdient, Tom! Und das weißt du auch. Du denkst an nichts anderes, als deine Fehler zu wiederholen. Dafür haben wir deine Seele drüben nicht wieder zusammengeflickt”, sagte der Zauberer und jedes Lachen war aus seinem Gesicht gewichen.
 

Drüben. Tom mochte nicht daran denken, wie es drüben war. Er hatte drüben die Konsequenzen seiner Taten beinahe zu spüren bekommen. Doch es bedeutete ihm wenig, denn seine Seele selbst hatte schon fast kein Bewusstsein mehr gehabt, also wäre die Bestrafung definitiv nicht sinngemäß gewesen.
 

Natürlich, es hatte noch andere außer ihm da drüben gegeben. Jeder würde einmal nach drüben gelangen und er hatte selbst dabei nachgeholfen, dass dies bei vielen Menschen schneller geschah, als nötig.
 

Ins Jenseits. Eine geheimnisvolle Welt, mit Möglichkeiten die er nicht einmal zu Träumen gewagt hätte. Deswegen mochte er auch nicht daran denken … denn es machte all das, was er hier im Diesseits vertreten hatte, sinnlos.
 

Er wollte nicht mehr daran denken! Und nun kam diese unmögliche Seele ins Diesseits rüber, nur um ihn daran zu erinnern?
 

“Wer glaubst du eigentlich, wer du bist?”, fragte Tom. “Du wusstest wohl nicht, wem du geholfen hast zurückzukehren! Dass du dich erdreistest, noch einmal vor meinen Augen zu erscheinen!”
 

“Große Klappe, für einen Schüler untersten Ranges …”, schmunzelte sein Gegenüber.
 

Tom hielt inne. “Was soll diese altmodische Bezeichnung von Erstklässlern? Und du weißt genau, dass es nicht stimmt …”
 

Wieder ein Kichern. Ein zischelndes Kichern durch die Zähne hindurch … gefolgt von einem Zungenschnalzen und der Zauberer wandte sich im Mondlicht dem Schloss zu. Sein helles Profil wirkte so perfekt, wie eine der alten antiken Statuen. Überhaupt war seine Kleidung sehr altmodisch. Eine hellgrüne Toga, wie aus dem alten Griechenland trug er über einem schlichten gewöhnlichen Umhang, ähnlich, wie Tom ihn als Lord getragen hatte.
 

“Wer hätte gedacht, dass dieses Schloss so lange stehen würde. Es tut gut, die alten Steine wiederzusehen”, sagte der Zauberer verträumt. “So viele Erinnerungen … so viel Schicksal … so viel Zeit … so viele Veränderungen … Und man hat Recht gehabt. Ich konnte ihm nicht fern bleiben … Genau wie du.”
 

Er wandte sich wieder an Tom.
 

“Wieso hast du mir geholfen zurückzukehren?”, fragte Tom jetzt. “Was hast du davon? Viele Menschen würden dich dafür hassen!”
 

“Der Grund? Nun … ich kann dir nur die halbe Wahrheit sagen. Für alles ist es noch ein wenig früh, fürchte ich, denn noch … ist alles friedlich”, lächelte der Zauberer. ”Aber ich denke, dass es dir reichen wird, dir zu sagen wer ich bin. Weißt du noch, wie viele Personen du gehört hast, während deine Seele langsam wieder ganz wurde?”
 

Tom stutzte. Woher wusste der Fremde das nur wieder?
 

“Es waren … fünf … dich mit eingeschlossen”, sagte er und ballte die Fäuste, weil er im Grunde diesem Zauberer nichts tun konnte. Er fühlte sich zum ersten Mal seit vielen Jahren unterlegen!
 

“Nein, es waren Sechs … aber gut, der eine musste Schweigen”, lachte der Zauberer und sah ihn erwartungsvoll an. “Erzähl weiter … Beschreibe, was du gehört hast.”
 

“Die Stimme von Dumbledore …”, sagte Tom griesgrämig, was seinem Gegenüber ein weiteres Lachen entlockte.
 

“Ja, richtig … einen ausgezeichneten Schulmeister hattest du. Jaja … eigentlich wollte er das hier übernehmen, weißt du? Aber da du ihn nicht besonders mochtest … habe ich das für ihn übernommen.”
 

“Wie kommst du darauf, dass ich dich mögen könnte, du Ausgeburt des Wahnsinns!”, schrie Tom, hielt jedoch inne und sah sich um. Er war zu laut gewesen.
 

“Keine Sorge Junge. Du träumst nur … Das hier ist nicht real und niemand hat dich gehört.”
 

“Was?!”, entsetzt sah er den Fremden an. Das durfte doch nicht wahr sein. Es konnte nicht wahr sein! Er hatte schon ewig nicht mehr geträumt!
 

“Wer um alles in der Welt bist du?!”
 

“Du weißt es wirklich nicht? Du weißt es nicht? Welchem Ebenbild hast du denn nachgeeifert, als du dich in dieses Monster verwandelt hast? Mit roten Augen und weißer Haut?!”
 

Tom erstarrte.
 

Er sah den Zauberer an und schüttelte den Kopf. “Nein …” Und er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Und war das die Möglichkeit? Es fühlte sich, wie sein schon lange verstummtes Herz an.
 

Der Zauberer sah ihn plötzlich ganz anders an, wie einen Sohn, so väterlich und gütig und unter diesem Blick sackten Tom die Knie weg. Kraftlos sackte er auf den grünen, kühlen Rasen seines Traumes ein.
 

“Das kann nicht sein …”
 

“Doch … ich bin es, Tom …”, lächelte der Zauberer und kniete sich vor ihm nieder, um auf derselben Ebene mit ihm zu reden.
 

Tom sah zu Boden, erblickte gerade noch, wie die Füße des Zauberers unter dem Umhang barfuss waren.
 

“Wie kommt es, dass ich dir erst jetzt begegne?!”, fragte Tom dann plötzlich. “Wieso … hast du mich so lange allein gelassen?! Das war das einzige, wonach ich mich gesehnt hatte!”
 

Er wunderte sich, dass ihm diese Worte so leicht fielen. Er tat es ohne nachzudenken. Früher hätte er so etwas sich niemals eingestanden. Früher hätte er es nicht gekonnt. Tränen liefen sein Gesicht hinunter.
 

“Das einzige …..”, murmelte er und spürte, wie sein Gegenüber ihn in den Arm nahm.
 

“Es war zu spät, als ich dich aufsuchen wollte”, sagte der Zauberer nach einer Weile. “Du, als mein Erbe, hättest das nur als Bestätigung empfunden, weiter zu morden und hättest mir nicht wirklich zugehört. Jetzt, wo deine Seele nicht mehr die eines Steines ist, wo du wieder Gefühle empfinden kannst … da war es mir erst wieder möglich zu dir zu gelangen. Natürlich, ich hätte vieles verhindern können, wäre ich dir nur einmal in deinen Träumen begegnet. Aber es hätte eigentlich nichts geändert. Du warst schon skrupellos, als du nach Hogwarts gekommen warst …”
 

“Salazar Slytherin …”, wimmerte Tom und murmelte den Namen immer wieder. Lange Zeit ging das so, bis Tom endlich seine anderen Worte wiederfand.
 

“Dann … dann waren die anderen Stimmen, die der anderen Gründer?”, fragte Tom und spürte plötzlich Neid in sich aufsteigen. Er war neidisch auf die Toten, die mit den Gründern reden konnten, dem Ursprung seiner ganzen Geschichte.
 

“Ja, das waren sie”, lächelte Salazar Slytherin. “Sie haben mich so großartig unterstützt, wie schon lange nicht mehr. Und Albus Dumbledore genau so. Wir haben mit dem Tod selbst verhandeln müssen, um dich wieder zusammenzuflicken. Das war übrigens der sechste, der anwesend war …”
 

“Der Tod selbst …”, sagte Tom … und blickte Salazar verwundert an. “Die Legende der Peverell … sie ist also wahr? Sie sind ihm wirklich begegnet?”
 

“Natürlich. Und die Gegenstände, die man ihnen gegeben hat, sollten eigentlich Beweis genug gewesen sein”, schmunzelte Salazar.
 

“Das ist ja wie in einem Märchen”, sagte Tom und Salazar lachte. “Das bist du doch schon längst, findest du nicht?”
 

Langsam nickte er.
 

“Ooooaaaahh!!! Dieser Hahn! Ich hasse ihn!”, schrie der Zauberer Slytherin plötzlich!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  darkmark
2009-03-20T20:44:07+00:00 20.03.2009 21:44
Hi^^
Wollt dir nur mal schnell auf dieser Seite ne Rewiew da lassen.
Die Story ist genial. JKR könnte es nicht besser.^^
By
darkmark (Tom Riddle)


Zurück