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Wedding crash

von

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One-shot

Irgendwie hält meine kreative Phase immer noch an, also gibt es hier den zweiten Teil meiner experimentellen Versuchsreihe. Wenn ich die Zeit finde wird demnächst noch ein dritter Teil folgen, dann gönne ich dem Pairing wahrscheinlich erstmal eine kleine Pause. Mal sehen^^
 

Disclaimer : Gehört leider immer noch nicht mir T_T *Einbruchsplan hinter dem Rücken versteck*
 

Warnings : ich mag Ginny nicht besonders, und ich fürchte man merkt es …

Hermine und Ron haben auch recht undankbare Rollen, wer die beiden also abgöttischliebt...ansonsten eigentlich nichts wichtiges^^
 

Sonstiges : Ich weigere mich Freds Tod zu akzeptieren, demnach ist er in dieser Fic quicklebendig und munter. Ansonsten sind meine Liebling ein wenig älter, Harry ist 20 und Viktor demnach 24^^
 

So, jetzt habe ich euch genung gelangweilt, in diesem Sinne : viel Spaß beim Lesen^^
 

_________________________________________________________________________________
 


 

Wedding crash
 


 

„Schnell, wir kommen zu spät zu unserem nächsten Termin, wenn du dich nicht langsam mal ein wenig beeilst!“

Ginny klang vorwurfsvoll, während sie, die Hände in die Hüften gestützt, ihren Verlobten missbilligend musterte.

Harry stöhnte. Sie wurde ihrer Mutter immer ähnlicher, ein Umstand der sich nicht unbedingt positiv auf ihre Beziehung auswirkte. Vor allem da Harry sich nicht erinnern konnte, wann er einer Wideraufnahme ihrer Beziehung zugestimmt hatte, geschweige denn einer Heirat!

Anscheinend schien sich aber niemand für seine Meinung zu interessieren und obwohl er immer öfter mitleidige Blicke vom Patriarchen der Weasleyfamilie, Bill und Charlie sowie den Zwillingen erhielt, änderte das nichts an dem Eifer den die weiblichen Mitglieder der Familie an den Tag legten, unterstützt von seinem besten Freund und seiner besten Freundin.

Es war ja nicht so, dass er Ginny gar nicht mochte, aber eine rein platonische Beziehung hätte ihm ehrlich gesagt völlig gereicht.

„Harry!“

Ach ja, der Termin mit der Hochzeitsplanerin. Er verdrehte die Augen. Wer zum Teufel brauchte jemanden, der einem sagte welche Blumen am besten zu verwenden waren, nur damit die verdammten Dinger zur Jahreszeit, dem Hochzeitskleid und weiß der Geier was noch passten?

„Harry James Potter! Würdest du mir jetzt endlich zuhören? Wir werden zu spät kommen und dass ist nur deine Schulter!“

Ginny offensichtlich. Sie hätte ja auch ohne ihn gehen können.

Seufzend beschleunigte er seine Schritte, die Leute begannen bereits zu glotzen und er hatte wirklich keine Lust sich noch weiter der Lächerlichkeit preisgeben zu lassen.
 

Drei Stunden später war Harry bereit einen Mord zu begehen.

Vorzugsweise an dieser verdammten Frau, die ihn gerade den sechsten Anzug anprobieren ließ, um festzustellen welcher am besten zu Ginnys Kleid passte, dass seiner Meinung nach an einen riesigen, plüschigen Pilz erinnerte.

Während er zornig versuchte münzgroße goldene Knöpfe durch die dafür vorgesehenen Ösen zu zwängen und dabei zu ignorieren, dass ihm die das Ding eh zu weit war, trug dieses Monster von einer Frau schon den nächsten herbei.

Harry versuchte nicht einmal mehr gequält zu lächeln, stattdessen starrte er die Frau derartig wütend an, dass sie zurück wich.

„Ich werde nichts mehr anprobieren.“

„Aber ihre Verlobte hat gesagt…“

„Mir egal, ich habe die Nase gestrichen voll, also verschwinden sie. Von mir aus helfen sie Ginny sich in ein weiteres dieser scheußlichen Gebilde zu zwängen, die sie Kleider nennen, aber lassen sie mich endlich in Ruhe!“

Die Frau nickte zitternd und trat dann so schnell ihre hohen Schuhe es ihr erlaubten die Flucht nach hinten an.

Harry riss sich das Teil vom Leib, dass er bis eben noch erfolglos versucht hatte anzuziehen und schmiss es mit einem Ausdruck tiefster Zufriedenheit auf den Stuhl, auf dem sich bereits die fünf abgelehnten Modelle zu einem unordentlichen Haufen stapelten.
 

Als sie wenig später in den Fuchsbau zurück kehrten unterhielt sich Ginny aufgeregt mit ihrer Mutter darüber welches der Kleider ihr am besten gestanden hatte und welche Änderungen noch gemacht werden sollten, während er mit eisigem Schweigen und offensichtlicher Ignoration gestraft wurde.

Harry war es egal, um genau zu sein war es eine echt Wohltat endlich nicht mehr Ziel ihres Geplappers zu sein.

George klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, während Bill ihm stillschweigend ein Stück des Kuchens mit extra viel Sahne reichte, den Fleur am Morgen gebacken hatte.

Dann fing Ginny an sich über sein, wie sie es ausdrückte „unmögliches Verhalten“ zu beschweren und Arthur Weasley vergrub sein Gesicht noch tiefer in seiner Zeitung, in der verzweifelten Hoffnung verschont zu bleiben. Diese Hochzeit entwickelte sich immer mehr zu einem Albtraum!

Schließlich verbarrikadierte sich Harry zusammen mit den Zwillingen in deren Zimmer und nicht einmal Mollys Gezeter konnte sie dazu bewegen die Tür zu öffnen.
 

Am nächsten Morgen war die Stimmung eisig und Harry begann sich ein klein wenig schuldig zu fühlen. Er versuchte zu lächeln und reichte Ginny zuvorkommend Butter und Toast, aber sie unterhielt sich weiterhin mit Hermine und tat als existiere er nicht.

„Da wir gestern dank einer gewissen Person nicht fertig geworden sind, müssen wir morgen nochmal nach London. Die Dekoration muss noch besprochen werden und außerdem ist die Kleiderfrage auch noch nicht entgültig geklärt.“

Ginny bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und Harrys Schuldgefühle ließen gewaltig nach. Wenn sie immer noch nicht genug hatte, war er noch entschieden zu höflich gewesen.

Manchmal fragte er sich, warum sie ihn überhaupt heiraten wollte.

Sicher, sie hatten früher eine recht glückliche Beziehung gehabt, aber da war er siebzehn gewesen und sie sechszehn, hormongesteuerte Teenager, und auch die äußeren Umstände waren besonders gewesen. Jetzt war er zwanzig und hatte endlich ein wenig Ordnung in sein Leben gebracht und dann wurde er mit dieser Schnapsidee überfallen. Er seufzte tief.

Als er langsam aus seinen Gedanken zurück kehrte, bemerkte er den abwartenden Blick mit dem ihn seine Verlobte betrachte.

„Äh,…wie bitte? Ich hab gerade nicht zugehört…“

Ginny schnaubte wütend und Hermine stürzte sich in eine Predigt über das richtige Verhalten gegenüber seiner Freundin während Ron ihn misstrauisch betrachte und über etwas nachzudenken schien, dass Harry lieber nicht wissen wollte.

Er driftete wieder ab. In Gedanken flog er auf seinem geliebten Feuerblitz, der Wind wehte ihm durch die Haare und er konnte die Freiheit spüren, Ginny und den Rest ihres Schreckensquartets längst vergessen.
 

„Harry!“

„Hm?“ Fragend blickte er Hermine an, die aufgeregt mit einen hastig aufgerissenen Brief vor seiner Nase herum wedelte.

„Er kommt!“

„Wer?“

Hermine blickte ihn ungläubig an, offenbar konnte sie es nicht fassen, dass er eine so dumme Frage gestellt hatte. Danke aber auch!

„Viktor natürlich!“

/Natürlich!/, dachte Harry sarkastisch. Woher zum Teufel sollte er das bitte wissen?

„Aha?“

„Ja, ich habe ihm von der Hochzeit geschrieben und ihn gefragt ob er nicht auch kommen will und er hat zugesagt! Er kommt in zwei Tagen!“

„Schön für ihn.“

Harry verstand nicht weshalb ihn das interessieren sollte. Außerdem, war Hermine nicht glücklich mit Ron liiert? Was sollte also die Aufregung über den russischen Sucher? Das einzige was dabei herauskommen würde, war eine von Rons Eifersuchtsszenen und das war wirklich das letzte was Harry im Moment gebrauchen konnte.

Hermine, von seiner mangelnden Begeisterung enttäuscht wandte sich schnippisch zum Gehen.

„Du bist ja nur eifersüchtig, dass ich mich so gut mit ihm verstehe, auch ohne dass wir die ganze Zeit über Quidditsch sprechen müssen!“

War er?

„Was immer du sagst.“

/So müde/, dachte er und beschloss sich für den Rest des Tages irgendwo zu verstecken.

Vielleicht konnte er sich unter Charlies Bett verkriechen…
 

Die nächsten zwei Tage verliefen nicht besser und Harry begann ernsthaft über Flucht nachzudenken.

Wahrscheinlich würde das bedeuten dass er seine zwei besten Freunde verlieren würde, und sich für den Rest seines Lebens irgendwo vor den zwei Weasley-Furien verstecken musste, aber wenn das bedeutete, dass er endlich seinen Frieden haben würde, wäre es das wert.

Trübsinnig blickte er in sein Whiskeyglas und versuchte eher erfolglos Rons Geschrei auszublenden.

Viktor Krum war vor drei Stunden angekommen und anscheinend hatte Hermine aus Versehen oder mit Absicht vergessen von dessen Besuch zu erzählen, so das schon die Startbedingungen denkbar schlecht gewesen waren.

Hermine ganz in der Rolle der guten Freundin hatte den Russen herzlich begrüßt fing aber dann plötzlich an zu stottern als er sie direkt ansah, was zu einem Eifersuchtsanfall Rons geführt hatte, von dem sich wiederum der Nationalspieler vollkommen unbeeindruckt gezeigt hatte.

Mollys Versuche die Stimmung etwas aufzulockern hatten das Ganze noch schlimmer gemacht und jetzt brüllten sich Ron und Hermine seit einer geschlagenen Stunde in einer Lautstärke an, dass man es vermutlich auch noch drei Meilen weiter hören konnte, nur unterbrochen von dem gelegentlichen Gezeter Ginnys, die ihnen vorwarf, sie wollten ihre Hochzeit zerstören und Molly beschwichtigenden Worten, die ohnehin für die Katz waren, da ihr niemand zuhörte.
 

Als sich die Tür zum Wohnzimmer öffnete und leise wieder schloss blickte Harry nicht auf, stattdessen starrte er weiterhin in sein Glas als hätte er in seinem ganzen Leben noch nie etwas Interessanteres gesehen.

Eine schwere Hand landete auf seiner Schultern und er blickt hoch, nur um von dunklen Augen in einem scharfgeschnittenen Gesicht durchbohrt zu werden.

„Hey Viktor.“ Er zwang sich zu einem schwachen Lächeln, während sich der Lärm der durch das Haus hallte zu einem wahren Crescendo steigerte.

Der andere nickte leicht, und für einen Moment meinte Harry etwas wie Mitleid in den schwarzen Augen zu lesen, dann glitt die unbewegte Maske wieder an ihren Platz, aber ein Hauch Sympathie blieb erhalten und Harry störte es nicht im Geringsten als der schweigsame Russe ihm gegenüber in einem Sessel Platz nahm, und sich ebenfalls ein Glas einschenkte.

Ein lautes Türenschlagen ertönte, dann stürmte Hermine wutentbrannt durch das Wohnzimmer in dem die beiden momentan saßen, dicht gefolgt von Ron, dessen Gesichtsfarbe inzwischen mit seiner Haarfarbe harmonierte, ob vor Wut oder Anstrengung, konnte Harry nicht sagen.

Keiner von beiden bemerkte die beiden stillen Männer und Harry atmete erleichtert auf, als sich die Tür hinter ihnen schloss.

Ginnys Gezeter schallte immer noch durch die Etage, aber offensichtlich gelang es Molly allmählich ihre Tochter ein wenig zu beruhigen und schließlich wurde es still.

Harry lehnte sich zurück und schloss erschöpft die Augen.

„Gestrezzt?“

Er nickte ohne die Augen zu öffnen.

„Eine Hochzeit izt Arbeit.“

Viktor klang spöttisch und Harry blitzte ihn wütend unter halbgeöffneten Lidern an, zog es aber vor zu schweigen.

Viktor grinste leicht.

„Zexuell fruztiert vielleicht?“

„Was?!“

Der Russe blinzelte unschuldig, etwas das so falsch wirkte das Harry beinahe gelacht hätte. Beinahe.

„Wie kommst du darauf?“

„Läzzt zie dich auf dem Zofa schlafen, wenn du dich nicht benimmzt?“

Harrys Wangen verfärbten sich leicht rötlich, was allerdings eher mit der Themenwahl zu tun hatte.

Er konnte sich kaum noch erinnern, wann er das letzte Mal mit Ginny geschlafen hatte und erschreckender Weise stieß ihn der Gedanke daran geradezu ab. Es hatte was von Inzest! Urgh.

Der Russe schien Harrys Mienenspiel interessiert zu verfolgen und langsam begann der Held der Zauberwelt sich unwohl zu fühlen und ihm wurde heiß.

Verdammt er war doch kein Teenager mehr, weshalb also wurde er rot wie einer?

In dem verzweifelten Versuch wenigstens ein Bisschen seiner Würde zu bewahren setzte er sich aufrecht hin und schaute, wie er hoffte, verächtlich zurück.

„Nicht dass es dich etwas angeht, aber prinzipiell kann ich mich nicht beschweren.“

Sein Gegenüber blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an, und Harry spürte wie die Röte zurück kam.

Verdammt!

Schon damals in seinem vierten Jahr hatte er sich aus irgendeinem Grund immer leicht unwohl in der Gegenwart des schweigsamen Quidditschspielers gefühlt, vor allem da er in dessen Umgebung immer eine Tollpatschigkeit an den Tag gelegt hatte, die mit einem schlechten Tag oder miesem Karma schon nicht mehr zu erklären gewesen war.

Am schlimmsten war es gewesen, als Krum mit Hermine zum Ball gekommen war.

Harry war den ganzen Abend derartig abwesend gewesen, dass es nicht nur seiner äußerst ungehaltenen Partnerin aufgefallen war sondern auch allen anderen.

Zudem hatte er eine rasende Eifersucht verspürt, vermutlich weil er es einfach nicht verkraftet hatte, dass seine beste Freundin einfach mit dem „Feind“ ausging und dessen Gesellschaft der von ihm und Ron offenbar vorzog.

Die leise Stimme in seinem Kopf die ihn darauf hinwies, dass seine Eifersucht sich viel eher auf seine beste Freundin bezogen hatte, ignorierte er. Er war schließlich nicht schwul!
 

Harry war dermaßen in seinen Gedanken versunken, dass er vor Schreck fast vom Sofa fiel, als ihm plötzlich jemand leicht ins Ohr pustete und nur ein muskulöser Arm, der sich fest um seinen Oberkörper legte, verhinderte dass er schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden machte.

Der Ältere grinste triumphierend, bevor er den ehemaligen Hogwartsschüler ohne erkennbare Anstrengung zurück aufs Sofa zog.

Sein Arm blieb allerdings wo er war und er beugte sich gefährlich nahe zu Harry hinunter.

„Zchreckhaft?“

Harry zitterte leicht, ob vor Wut oder Scham konnte er selbst nicht so genau sagen.

Der sonst eher gefühlskalte Russe wirkte dermaßen selbstzufrieden, dass Harry ihm am liebsten eine rein geschlagen hätte.

Als hätte dieser seine Gedanken erraten, zog er den Jüngeren noch ein wenig näher und machte ihm damit effektive jede Bewegung unmöglich.

Dann überbrückte er plötzlich die letzten Zentimeter und Harrys Gedanken lösten sich in Luft auf.

Er vergaß dass er eigentlich wütend war, weil er sich wie ein kleiner Junge hatte vorführen lassen, er vergaß wo er war und vor allem vergaß er dass er gerade dabei war seine Verlobte zu betrügen, in ihrem Haus und nicht zu übersehen für jeden der in diesem Moment zufällig das Wohnzimmer betrat. Das alles schien in weite Ferne zu rücken, während er versuchte seinen Kopf noch ein wenig weiter zu drehen um mehr von diesen verlangenden Lippen zu erhaschen.

Der Andere stieß einen Laut aus, der entfernt an ein Knurren erinnerte und vertiefte den Kuss weiter.

Harrys Hand fand wie von selbst den Weg in die dichten Haare des Russen und versuchte ihn noch näher zu ziehen.

Schließlich mussten sie sich auf Grund von Sauerstoffmangel von einander lösen, allerdings begann Viktor Harry Richtung des Gästezimmers zu ziehen, dass er während seines Besuches bewohnen würde, und Harry leistete nicht den geringsten Widerstand, stattdessen lächelte er das erste richtige Lächeln seit Wochen.
 

Am nächsten Morgen war es draußen noch dunkel als Harry erwachte.

Trotz eines reißenden Schmerzes in seiner Wirbelsäule und gewissen anderen Körperteilen war er völlig zufrieden mit seiner momentanen Lage.

Ein durchtrainierter Arm war besitzergreifend um seine Hüfte geschlungen, auf dem anderen ruhte sein Kopf und die tiefen, ruhigen Atemzüge ihres Besitzers, an dessen Brust er lehnte, wirkten ungemein entspannend.

Harry war sich bewusst, dass er sich von Ginny trennen würde.

Erstens wäre es ihr gegenüber nicht fair und zweitens musste er ehrlich zugeben, dass die Vorstellung den Rest seines Lebens mit einer zweiten Molly Weasley verheiratet zu sein einem Albtraum gleich kam.

Außerdem wäre es nach der letzen Nacht ziemlich sinnlos gewesen weiterhin so zu tun, als lägen seine Interessen beim schwachen Geschlecht.

Auf in den Kampf also!
 

Im Laufe des Tages musste Harry allerdings feststellen, dass es ziemlich schwierig war mit Ginny Weasley Schluss zu machen.

Da sie ohnehin dazu neigte 90 % vom dem was er sagte zu ignorieren, war es schon eine Kunst sich überhaupt Gehör zu verschaffen und mit der Zeit nahm Harrys Frustration utopische Ausmaße an.

Ginny plante zusammen mit ihrer Mutter eifrig die Gästeliste und die Sitzordnung für die Hochzeitsfeier und das obwohl er bereits dreimal gesagt hatte, dass er sie nicht heiraten würde.

Entweder war sie eine Meisterin der Verdrängung, oder sie hatte wirklich kein einziges Wort seiner Erklärung mitbekommen.

„Ginny…“

„…und Großtante Muriel müssen wir natürlich auch einladen, aber wir müssen sie irgendwie von Onkel Alfons fernhalten, du weißt das die beiden sich nicht grün sind…“

„Ginny…“

„…und vergiss nicht dass wir noch Platzkärtchen brauchen, ich habe letztens welche in einem Muggelladen gesehen, die würden genau zu den Blumen…“

„Ginny!!“

„Was?“

Sie klang ungehalten aber auch Harry verlor allmählich die Geduld.

„Würdest du mir jetzt bitte mal einen AUGENBLICK zuhören?“

„Was ist eigentlich dein Problem Harry? Du bist schon den ganzen Tag so komisch!“

Harry biss die Zähne zusammen und versuchte sich zu beruhigen.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Viktors amüsierten Ausdruck. Wie schön das wenigstens einer seinen Spaß hatte.

„…und wir müssen uns noch für eine Schrift entscheiden, ich möchte irgendetwas, dass elegant aber gleichzeitig schlicht wirkt…“

„Ginny! Ich.werde.dich.nicht.heiraten!“

„Was? Was meinst du damit Harry?“

Harry der eingesehen hatte, dass er so nicht weiterkommen würde, packte Viktor am Arm.

Ohne sich um den Protest des Russen zu kümmern zog er ihn zu sich hinunter, vielleicht ein kleines Bisschen heftig als nötig gewesen wäre.

Und dann küsste er ihn. Lang und ausgiebig.

Irgendwo ertönte ein dumpfer Schlag, aber er kümmerte sich nicht darum, sondern verkrallte seine andere Hand in Viktors Hemd um einen besseren Halt zu haben.

Als er sich schließlich von ihm löste, waren seine Wangen gerötet und seine Augen wirkten leicht verschleiert, aber auch Viktor hatte der Kuss nicht kalt gelassen und Harry bemerkte zufrieden das offene Verlangen in den schwarzen Augen.

Ein wenig orientierungslos wandte er sich schließlich ab um zu sehen wie die anderen die Nachricht aufgenommen hatten.

Der Anblick war sehenswert und versöhnte Harry beinahe mit den Torturen der letzen Wochen.

Ron erinnerte ihn an einen Fisch auf dem Trockenen, er versuchte offenbar verzweifelt etwas zu sagen, fand aber entweder nicht die richtigen Wörter oder war schlichtweg zu geschockt.

Hermine war ohnmächtig geworden.

Harry kicherte leicht und fragte sich für einen Moment ob der Grund dafür die Erkenntnis war, dass ihr bester Freund schwul war, oder doch eher dass ihr Briefpartner und heimlicher Schwarm weniger an ihr als an ihrem Freund interessiert war.

Molly Weasley wirkte ähnlich sprachlos wie ihr Sohn, ihre Tochter dagegen hatte einen interessanten Rotton angenommen und Harry konnte praktisch sehen, wie sie zu kochen begann.

Und da sagten die Leute er hätte ein heftiges Temperament.

„Harry James Potter! Wie kannst du es wagen? Du hast mich betrogen! Mit einem Mann!“

Sie klang schrill und ungläubig.

Harry blickte ihr ungerührt ins Gesicht. Er hatte es lange genug auf die sanfte Tour versucht, wer nicht hören wollte, musste halt fühlen.

„Ehrlich gesagt ja. Und nein ich bereue es nicht. Dieser Wahnsinn hat lang genug gedauert, dein Problem wenn du es nur auf die harte Tour verstehst.“

Ginnys Hautton wurde noch eine Nuance dunkler und ihr Ausdruck eindeutig drohend, aber als sie einen Schritt auf ihn zumachte, schlang sich ein Arm um seine Hüften und sie fand sich von schwarzen Augen aufgespießt, deren unausgesprochene Drohung um einiges eindrucksvoller wirkte.

Als sie langsam zurück wich, wurde Viktors Blick verächtlich.

„Wir gehen.“

Harry nickte und ließ sich ohne Protest aus der Küche und in den Flur schieben, wo sie über die Zwillinge stolperten die Harry mit Stolz und einer großen Portion Respekt in den Augen musterten.

Es war klar dass sie gelauscht hatten.

„Gut gemacht Kumpel. Keine Sorge,…“

„…wir kümmern uns um dein Gepäck.“

Harry lächelte, dann wurde er durch die Tür nach draußen gedrängt und im nächsten Moment verspürte er ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, bevor sich der Fuchsbau vor seinen Augen auflöste.
 

Einen halben Monat später saß Harry kichernd in ihrem Zimmer im „Tropfenden Kessel“ und las den Brief den ihm die Eule der Zwillinge vor wenigen Minuten gebracht hatte.

Die beiden hatten es für sicherer gehalten angesichts „gewisser Spannungen“ so schnell wie möglich in ihren Laden in der Winkelgasse zurück zu kehren, aber über eine Nachrichtenkette durch Charlie und Bill, die sich ihrem Vater zu liebe nach wie vor im Fuchsbau befanden, hielten sie Harry auf dem Laufenden.

Offensichtlich kam Ron langsam über den Schock hinweg, dass sein bester Freund vom „anderen Ufer“ war und die Tatsache dass Viktor Krum nicht länger eine Bedrohung für seine Beziehung zu Hermine war, trug sicher auch einiges dazu bei, dass er der Sache wesentlich positiver gegenüber stand als angenommen.

Mrs. Weasley Schock saß ein wenig tiefer, aber Arthur Weasley zeigte sich optimistisch, dass ein zwei Schnäpse so wie ein wenig Zeit für eine baldige Besserung sorgen würden.

Ginny war ein anderes Kapitel.

Sie schickte fast täglich Heuler und Harry wäre inzwischen sicher taub gewesen, hätte Viktor nicht einen Abschirmzauber gefunden, der es ihrer Eule unmöglich machte sie weiterhin zu erreichen.

Ein Schatten fiel über das Papier und als Harry aufblickte, sah er direkt in die dunklen Augen, die ihm inzwischen so vertraut waren.

„Gute Nachrichten?“

Harry lachte.

„Könnte man so sagen.“

Dann küsste Viktor in und er verschob alles andere auf später. Die Zwillinge würden in etwas weniger als einer Stunde vorbei kommen, das bedeutete sie hatten noch mindestens eine Dreiviertelstunde um sich…anderweitig zu beschäftigen.
 

Fin
 

Bis zum nächsten Mal*wink*
 

Eure Southern-Banshee



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  annette-ella
2012-09-29T18:02:07+00:00 29.09.2012 20:02
Hi,
eine klasse Story. gefällt mir sehr gut :-)))
LG
annette-ella

Von: abgemeldet
2009-03-02T13:15:41+00:00 02.03.2009 14:15
Echt klasse!
Und man kann nicht sagen, man hätte nicht bemerken können, dass Harry Ginny nicht heiraten will! Und es ist klasse, dass alle anderen männlichen weasley's (abgesehen von weasley 6 und 7 und 1 (also molly) und 3 (der ja nicht anwesend ist)) harry so gut verstehen und ihm sozusagen treu bleiben!
Die experimentenreihe ist auf jeden fall klasse! Freu mich schon auf den nächsten teil!^^

lg Kaja160
Von: abgemeldet
2009-03-02T09:48:29+00:00 02.03.2009 10:48
Super geschrieben, perfekt zum wach werden an einem Montag morgen *g
Von:  nama-kuriimu
2009-03-01T17:15:42+00:00 01.03.2009 18:15
was soll ich sagen?
ich LIEBE es!!!
wirklich toll geschrieben
hab vor lauter grinsen fast nen krampf im gesicht bekommen ^^
die beiden sind wirklich süß!
mir gefällt die ff sogar evtl fast noch besser als die andere
bin mal gespannt ob bald noch was von dir kommt
mach weiter so!
schöne grüße!
Von: abgemeldet
2009-03-01T17:04:07+00:00 01.03.2009 18:04
Yay~
schon wieder dieses geile Pairing!^^
Die beiden sind wirklich süß...
Und die FF war mega geil!
Ich hab so viel gelacht xD
Und ich finds toll, welche Rolle Ginny hat xD
Ich kann die auch nich ausstehen...
Ich würd mich übrigens echt freuen, wenn noch ne Story zu dem Pair kommt!

Von:  syno
2009-03-01T13:08:08+00:00 01.03.2009 14:08
Hi,
ich fand deine geschichte echt gut und hab auch direkt geschaut ob du noch so etwas in der art geschrieben hast.....
Ich wünsche mir das du bitte, bitte noch mehr von Harry und Krum schreibst.

w. syno
P.S. der andere war natürlich auch genial
(vllt. aber mal jemanden korrigieren lassen ;)
Von:  saspi
2009-03-01T12:54:36+00:00 01.03.2009 13:54
hey!!!

das war ja so was von geil. ich kann ginny auch nett leiden. ach die beiden sind so ein süßes paar.

aber ich hätte da scho was früher unternommen wenn ich erfahren hätte diese furie zu heiraten.

die ff war einfach zu comisch und süß.

freu mich scho auf die nächste und hoffe es ist dann wieder dieses paar. da ich es sehr mag.

kennst du vielleicht solche ff mit dem pairring von anderen autoren???

byby

PS: mach ganz schnell weiter bitte.
Von:  sann
2009-03-01T12:15:04+00:00 01.03.2009 13:15
tolle geschichte
ich kann harry verstehen ich würde auch nicht so eine furie heiraten
schreib schnell weiter solche tollen geschichten
Von:  AlbusPotter
2009-03-01T11:57:26+00:00 01.03.2009 12:57
Huhu!
*grins* Die FF ist der Hammer... Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert! Bitte schreibe bald noch eine FF.

Liebe Grüße, Albus


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