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Einmal Vampir zum Mitnehmen, bitte!

Liebe geht doch durch die Zähne.
von

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Blutig, nicht durch

Es war ruhig, zu ruhig fand Viktor. Er hatte fast die ganze Nacht an den Unterlagen gesessen und sich Gedanken, wegen dem Edelstein gemacht. Nun hatte Markius ihn, was auch immer er damit wollte und was damit verbunden war. Doch diese Stille war trügerisch, etwas lag in der Luft. Doch was nun? Er konnte schlecht etwas gegen Markius tun, das würde nur offener Krieg bedeuten. Und das konnte sich Viktor nicht leisten, seine Clanmitglieder liebten den Frieden. Ein Krieg unter seinem und Markius Vampiren würde andere auf den Plan rufen und es könnte daraus etwas Größeres entstehen. Darum hatten sie ja immer diese kleinen Treffen. Die, in denen sein Bruder ständig seine Überlegenheit zur Schau stellte, wo Viktor nur Frieden wollte. Nein, Krieg wäre nicht gut. Genau darum war er ja auch zu ihm gegangen. Kurz schloss er die Augen und strich durch sein Haar. Warum belog er sich eigentlich selber? Er war zu Markius gegangen wegen ihr. Wegen Anna. Der Stein war wichtig gewesen, aber sie war in der kurzen Zeit wichtiger geworden. Das seine Mitglieder das nicht verstanden, war verständlich, er konnte es ja selbst kaum glauben. Aber so war es nun mal, er fühlte etwas für Anna. Dumme Gedanken. Als er sich gerade wieder auf einen Bericht von Arion konzentrieren wollte, weil er diese dummen Gedanken los werden wollte, klopfte es. Verwundert sah er auf. Denn er erwartete niemanden und seine Freunde klopften nie an, außer er hatte sich extra zurück gezogen.

"Ja?" Anna steckte den Kopf in die Tür.

"Darf ich kurz stören."

Du? Immer! Doch er sagte. "Ich hab zu tun."

"Oh... es ist auch nicht lang... ich wollte dich nur was fragen, bevor ich zu Bett gehe." Viktor sah zur Seite, was wollte sie ihn wohl fragen? Würde er danach noch mehr über sie nachdenken müssen, oder über seinen Bruder? Vielleicht wollte sie auf die Nacht besprechen, an der er umgefallen war und mit Monique geschlafen hatte. Verdammter Mist, er hatte es doch auch nicht gewollt. Leicht schüttelte er den Kopf. Besser jetzt als nie, dachte er und strafte die Schultern.

"Aber nur kurz. Ich hab leider jetzt ein paar Probleme und muss noch über ein paar Dingen entscheiden." Doch sie sagte nichts über ihn und Monique.

"Ist es wegen dem Stein? Darum wollte ich dich ja stören."

"Woher weißt du was ich meine?" Puh. Darüber konnte er reden, oder?

"Ich... hab mich daran erinnert, dass du ihn Markius gegeben hast... wegen mir." Sie sah auf ihre Füße, als sei sie ein kleines Kind. Er stand auf und lehnte sich dann gegen den Schreibtisch, um zu zeigen, dass er nicht so streng mit ihr war und auch nicht böse auf sie. Er hatte sich schuldig wegen der Nacht gefühlt und nun fühlte sie sich schuldig wegen einer Sache, die er entschieden hatte. Das zeigte ihm mal wieder, warum er sie so mochte.

"Ich hab es freiwillig getan. Dich trifft da keine Schuld."

"Aber Sarah hat gesagt, dass dieser Stein das Statussymbol für alle Clanoberhäupter ist! Ohne ihn bist du... nichts."

"Sarah redet zu viel..." Knurrte er mürrisch. "Und es ist eh ein zu altes Gesetzt, was ich schon seit Jahren versuche abzuschaffen." Anna sah ihn an und Viktor seufzte, dann erklärte er es ihr. "Es ist so, dieser Stein zeigt dir, dass du Blutgeboren bist. Ich selber wurde aber geschaffen. Also bin ich nicht Edel genug in manchen Augen. Doch durch diesen Stein, bin ich dennoch akzeptiert. Verstehst du das?" Sie nickte und er fuhr fort. "Ich habe diesen Stein auch nur, weil ich ihn geschenkt bekommen habe. Isabella war Blutgeboren und ihr Stein war das. Mein Bruder und ich gehörten einst ihr." Sachlich, wie es nun mal war. Er hatte sie geliebt und sein Bruder auch. Doch sie beide waren in ihren Augen immer zwei Personen gewesen. Isabella hatte jeden auf ihre Art geliebt. So wie Viktor seinen Bruder geliebt hatte, fühlte sich ihm verbunden, als seien sie eine Person. Doch Markius wollte immer nur einzelnd sein. Darum war er wohl auch so wütend auf Viktor. Wegen dem und das er den Stein nicht von Isabella bekommen hatte.

Er sah sie weiterhin an und strich dann kurz durch sein Haar und sprach leise weiter.

"Aber es ist leider etwas komplizierter mit dem Hintergrund dieser Edelsteine. Jeder Blutgeborene hat einen musst du wissen. Und diese sind selten, waren es und sind es heutzutage sogar noch mehr. Isabella war eine der ältesten Vampire und ihre Familie könnte man als königlich bezeichnen. Kurz vor ihrem Tod, hatte sie den Edelstein an mich weitergegeben. Was Markius nie verstanden hatte. Oder gewollt hatte.“

"Heißt das, dieser Stein kann auch vererbt werden?Und man ist somit dann ein Mitglied der Gesellschaft?" Er sah auf.

"Vererbt werden? Schon, wenn eben ein reiner Vampir dir den Stein gibt, dann könnte es durchaus so sein, dass selbst ein Mensch zum Clan gehören kann. Das kommt aber eher selten vor, eigentlich nie. Sie sind gierig danach, also rauben und töten sie eher für den Stein, als ihn jemanden zu geben.."

"Wie... er?"

"Ja." Sagte er leise. Doch da war noch mehr, denn der Edelstein hatte so allein keine Wirkung. Nur er und Alex wussten was man noch mit den Steinen machen konnte. Sein Bruder hatte es wohl auch im Hinterkopf, denn viele Älteste und Blutgeborene waren auf seltsameweise gestorben. Das hieße, er wusste um das Geheimnis bescheid.

"Mhh... ich glaub ich will wirklich nicht mehr wissen." Sie drehte sich um.

"Anna?" Sie hielt inne. "Was hat er zu dir gesagt, als du bei ihm warst?"

"Das willst du immer noch nicht wissen." Damit ging sie aus der Tür.
 

Anna saß in dem kleinen Apartment was sie bekommen hatte und grübelte. Also war dieser Edelstein eine Art Symbol für einen Status. Ein Status für Macht oder hatte er sogar welche? Aber das wunderte sie. Denn wenn das Stimmte, dann passte das nicht ganz mit ihrem Wissen zusammen. Wieder dachte sie an den Ring, der ihr bei Markius aufgefallen war. Der Stein im Ring war ein Blutstein gewesen, da war sie sich jetzt sicher. Aber sie kannte diese Art Stein selbst, darum wunderte sie sich jetzt. Ein Glimmen ging von ihm aus und verursachte bei ihr Unwohl sein, darum hatte sie beide Steine erkannt. Denn von Markius und Viktor. Weil sie ihn kannte. Sie konnte nicht mehr still sitzen. Anna sprang auf und schrieb was auf einen kleinen Zettel, damit sie sich nicht mehr Sorgen machten. Sie sollten ja nicht gleich wieder alle in Panik versetzen. Aber sie musste einfach in ihre Wohnung.
 

Wie sie sich gedacht hatte, war wieder Absperrband vor ihrer Tür. So langsam nervte das wirklich. Ihr Vermiter war sicher schon wütend und wenn das so weiter gehen würde, verlor sie noch die Wohnung. Sie riss die Bänder ab und schloss die Tür auf. Immerhin passte der noch, dachte sie und trat ein. Es schien Jahre her zu sein, dass sie nicht mehr hier gewesen war. Doch es waren nur ein paar Tage her, als Nick sie raus gejagt hatte.

Und hätte sie einen früheren Besuch gemacht, sie hätte ihn umgebracht! Kein Möbelstück war noch ganz. Anna sah nur ein Trümmerhaufen. "Kleiner Arsch!" Damit meinte sie nicht nur Nick, denn Marc hatte den gleichen Anteil dazu beigetragen. Aber dafür hatte sie jetzt wirklich keine Zeit. Sie suchte im Schlafzimmer und auch im Bad. "Mist wo hab ich das nur hin geschlampt?" Sie warf sich auf das kaputte Ding, was wohl mal ihr Sessel gewesen war und sah sich um. "Wo hab ich dieses blöde Ding denn nur?" Ihr Blick fiel in die kleine Küche. Könnte sie es dort hingelegt haben? Langsam stand sie auf und ging in die kleine Küchenecke. Sie drehte sich um sich selbst und überlegte. Dann riss sie eine Schublade auf und schloss sie gleich wieder. Ihr Blick blieb auf der Keksdose hängen. Warum sollte sie es da rein gelegt haben? Doch sie ging auf die Dose zu und machte sie auf. Kleingeld, Batterien und anderer Krimskrams. Etwas glitzerte. Über Annas Lippen huschte ein Lächeln. Sie zog an der kleinen Kette und am Ende baumelte ein blutroter Stein. Ihr Familienerbe. Sie fand es hässlich und unangenehm zum tragen, darum hatte sie es nur als Kind immer bewundert. Als sie älter geworden war, fand sie die Kette nicht mehr so schön. Doch jetzt sah sie etwas anderes darin. Den Edelstein. Sie wusste es einfach. Diese Macht, was ihr sonst immer wie ein seltsames Gefühl, gar Unbehagen oder Abscheu hervor gerufen hatte, lag nun in ihrer Hand. Es kribbelte und sie umschloss das Schmuckstück fester. Wenn er so wichtig war, dann sollte sie es Viktor bringen.
 

Es war fast Tag und sie war sich nicht sicher, ob sie Viktor jetzt noch stören sollte, zumal sie ihn nicht im Büro fand. Er war sicher schon zu Bett gegangen. Sollte sie dorthin gehen? Auch wenn sie da immer wieder aufwachte, hatte sie nicht das Recht ihn dort zu stören. Also, was machte sie jetzt? Sie blickte auf die Schlafzimmertür und zögerte. Dann klopfte sie und wartete. Ein Geräusch sagte ihr, es wurde also erlaubt einzutreten. "Ich weiß, ich störe wieder, aber ich denke, ich sollte es dir sagen." Dann blieb sie stehen, sie hätte wirklich warten sollen. Viktor stand in der Badezimmertür und starrte sie an, aber sie starrte seinen nackten Körper an.

"Ich sagte: Nein!" Kam es grollen von ihm und er drehte sich schnell um und verschwand im Bad. Egal, dachte sie, die Rückenansicht war auch nicht übel. Sie konnte nun behaupten, die zwei sahen vielleicht gleich aus, aber sicher hatte der Gott es mit Viktor besser gemeint. Er war nicht erregt gewesen und hatte schon eine beachtliche Größe.

"Anna? Was willst du? Ich wollte zu Bett." Anna hielt sich am Türgriff fest. Sie hatte völlig vergessen, was sie hier eigentlich gewollt hatte.

"Steif..." Er hob eine Augenbraue. "Nein, ich meine Stein." Stammelte sie nun und blickte auf seine Schulter, dabei trug er doch ein Handtuch. Aber wenn sie weiter auf sein Teil starren würde, würde sie sicher noch dümmeres sagen.

"Stein? Was willst du?"

"Ich rede von diesen ganzen Edelsteinen, ich habe einen... glaub ich." Er hatte sich zum Schrank gedreht um sich etwas zum Anziehen zu nehmen, doch als sie das sagte hielt er inne. "Bitte, was?"

"Ich sagte, ich glaub ich habe einen Edelstein." Sie hätte es niemals geglaubt, wenn sie es nicht gesehen hätte, aber Viktor war in wenigen Sekunden bei ihr. Sie hatte nur kurz gezuckt und schon hatte er sie gepackt und sie angestarrt. "Damit macht man keine Scherze. Anna." Sie hob die Hand, in der, in der die Kette lag. Seine Augen fixierten sie weiter und dann erst blickte er auf ihre Hand. "Scheiße." Entfuhr es ihm, hatte sie das schon mal aus seinem Mund gehört? Dann wich er von ihr und blickte sie lange an. Dachte wohl nach. "Geh jetzt besser. Ich muss gleich zu Bett." Sie sah auf die roten Zahlen der Uhr und nickte.

"Sicher, ich hätte nicht herkommen dürfen." Anna sah wieder auf ihre Füße und drückte die Kette an sich und sah dann auf. Sein Blick ruhte auf sie.

"Komm her."

Nur ein Satz und sie vergaß, was sie eigentlich tun oder sagen wollte. Langsam ging sie auf ihn zu und er umarmte sie. Sanft und beschützend. "Du hast recht, es ist ein Edelstein, warum du aber einen hast musst du mir morgen sagen. Jetzt ruhe dich aus. Es war eine anstrengende Nacht. Er hat dich... benutzt, deinen Geist benutzt. Das ist nie leicht zu verkraften." Sie schmiegte sich einfach an seine Brust und er hielt sie. Die Zeit verging und er zog sie dann mit sich, setzte sich aufs Bett und beide legten sich hin. Sie nahm seinen Arm und legte ihn sich um und er kuschelte sich an ihren Rücken und hauchte am Ohr. "Morgen müssen wir reden Anna."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kuestenfee1
2010-05-16T16:51:34+00:00 16.05.2010 18:51
Danke, danke für dieses tolle Kapitel.
Vor ungefähr einer Woche habe ich schon überlegt,
ob ich Dich nicht per PM um ein neues Kapitel anflehen sollte.
Wahrscheinlich hast Du meine Gedanken ja empfangen und uns
deswegen dieses tolle Kapitel beschert.^^

Jetzt bin ich begierig auf das nächste. Wieso hat Anna einen dieser Edelsteine? Was bedeutet es jetzt für sie und vor allem für Victor?
Und was bewirken diese Steinchen nun genau?

Liebe Grüße
fee-chan
Von:  Aithra
2010-05-15T16:56:04+00:00 15.05.2010 18:56
juuuhu, es geht weiter. man habe ich mich gefreut. endlich!
Ich hab das Kapitel wieder einmal verschlungen. mir sind zwar ein paar kleine fehlerchen aufgefallen, aber bei der story vernachlässigbar (^^)

Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, was man mit diesen steinchen alles machen kann und warum unsere nette Anna auch so ein Teil als Familienerbe besitzt.
Außerdem: gut dass sie nun in den Armen des richtigen Bruders liegt. bzw. gutbestückt scheint er ja zu sein, wenn sie ihre hübschen Augen gar nicht von ihm lassen kann!

ich freu mich auf den nächsten Lesegenuss.
Lg aithra


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