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Blutiges Verlangen

Ghetto der Angst I
von

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Familientreffen

In einem hellblau eingerichteten Krankenhauszimmer stieg Kate der Geruch von Desinfektionsmitteln in die Nase. Der sterile Geruch, das Sirren der blendenden Neonleuchten und das ganze verdammte Zimmer trieb sie zum Wahnsinn. Alles was sie sich wünschte war, dass sie bald wieder nach Hause konnte. Sie lag zwar erst eine Viertelstunde unter der Bettdecke gekauert, ihr kam es jedoch wie eine Ewigkeit vor. Die Ärzte hatten sie von den Vampirüberresten befreit und sie in ein viel zu großes Krankenhausnachthemd gesteckt.

Der junge Mann, der ihr Leben gerettet hatte, lies nicht lange auf sich warten. Ein Klopfen an der Tür durchbrach die Stille und schließlich trat er ein. Erst jetzt konnte sie ihn bewusst wahrnehmen. Der Blonde trug einen maßgeschneiderten, schwarzen Anzug mit einer blutroten Krawatte. Einige Blutflecke hatten sein Jackett ruiniert, doch die Reinigung würde es vielleicht wieder Säubern können. Sein Gesichtsausdruck war herzlich und beim Lächeln hatte er kleine Grübchen.

„Ich hoffe, du hast dich etwas beruhigt. Denn ich habe noch eine schlechte Nachricht für dich.“, seine Miene blieb unverändert, doch seine Augen lächelten nicht mit.

Was konnte es sein? Hatte sie nicht schon genug schlimme Erfahrungen in letzter Zeit gehabt? Vorsichtig setzte sie sich in dem Krankenhausbett auf und bot ihm den Stuhl neben dem Bett an. Langsam schritt er dorthin und nahm Platz. Sein Körper war leicht verkrampft, doch er versuchte ruhig zu wirken.

„Nimm es mal so, ich...“, begann er.

„Halt!“, unterbrach sie ihn. Viele Fragen brannten in ihr. „Wer sind Sie überhaupt? Und...und warum wussten Sie so vieles über den Vampir?“

Er seufzte schwer, war aber bereit ihr Klarheit zu verschaffen. „Nun, mein Name ist Daniel Clark. Zumindest nennt man mich so. Ich bin ein Vampirhenker.“ Es schien ihm schwer gefallen zu sein, ihr das zu sagen, doch er wusste, dass es nötig war.

Kate öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, jedoch stockte sie. Daniel Clark, wenn dies überhaupt sein richtiger Name war, sollte ein Killer sein, der Vampire hinrichtet? In ihrem Kopf war ein Universum von Fragen, die es zu Ordnen galt.

„Heißt das, Sie sind von der AVA?“

Er schüttelte langsam mit dem Kopf und nahm vorsichtig ihre Hand. Sie zog sie weg.

„Was...was haben Sie vor?“, ihre Stimme kam flach und unsicher.

„Ich töte Level A Vampire.“, antwortete er knapp und sah ihr nicht in die Augen.

Als es wieder an der Tür klopfte erschrak sie.

„Herein.“, rief sie und war spürbar angespannt.

Ein großgebauter Mann mit schwarzen Haaren und einer modernen Brille betrat als Erster den Raum. Es war ihr Stiefvater. Seine Mimik war ernst und sein Gang dominant und aufgebracht. Ihre Mutter folgte ihm, sie hingegen wirkte zerbrechlich und ängstlich. Ihre langen braunen Haare waren mit einem Zopf straff nach hinten gebunden.

„Was hast du dir dabei gedacht abends noch ins Vampirviertel zu gehen?“, brüllte ihr Stiefvater ernst.

Die Mutter legte ruhig ihre Hand auf seine Schulter und versuchte ihm die Anspannung zu nehmen.

„Geht es dir gut?“, fragte sie mit ruhiger Stimme und gläsernen Augen.

„Ich...“, bekann das Mädchen und sah an allen vorbei zum Fenster. „Ich komme klar.“, sie vermied bewusst zu sagen, dass es ihr gut ging, denn sie wusste selbst noch nicht, wie sie mit allem umgehen sollte.

„Wer sind Sie? Was wollen sie von meiner Tochter?“, schnauzte der ältere Mann Daniel an.

„Es tut mir Leid, ich...“, wollte er beginnen, doch Kate fiel ihm ins Wort.

„Er hat mich gerettet.“, unverändert starrte sie aus dem Fenster in die dunkle Nacht hinaus.

Die Tür des Krankenzimmers war offen geblieben und so betraten zwei weitere Personen das Krankenzimmer. Es war ein Mädchen mit schulterlangen, dunkelbraunen Haaren.

„Kate, Kate, Kate!“, rief sie in einer aufgelösten Stimmlage.

Das brachte Kate dazu sie anzusehen. Es war ihre jüngere Schwester. Hastig fiel sie ihrer großen Schwester in die Arme und Tränen rannen ihre Wangen entlang. Die Ältere wischte ihr vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht.

Die Situation spannte sich weiter an, als der leibliche Vater die Tür hinter sich schloss. Der ältere Mann mit den längeren, braunen Haaren hielt seinen Blick an die Frau geheftet. Seine leuchtend blauen Augen fixierten jede ihrer Bewegungen.

„Guten Abend, Monique.“, sagte er kühl.

„Lang nicht gesehen, Kevin.“, sie sah ihn zwar an, jedoch war ihre Aufmerksamkeit auf Robert ihren derzeitigen Ehemann gerichtet. Dieser wurde noch angespannter.

„Wie kommst du nur zu der Unverfrorenheit...?“, begann Robert und ballte die Fäuste, doch Monique hielt ihn fest.

„Sie ist auch meine Tochter.“, meinte er abwertend und ging stolz zu dem Bett hinüber.

Kate sammelte sich. „Kelly, ich habe dich vermisst.“, begann sie und fuhr ihr durch die Haare.

„Ich könnte mir nie verzeihen, wenn dir was passiert! Bitte pass auf dich auf, ohne dich könnte ich nicht weiterleben!“, schluchzte die Vierzehnjährige.

„Ich auch nicht.“, betonte Kate und achtete gar nicht auf die gespannten Familienverhältnisse.

Daniel stand auf und zog sich die Krawatte zurecht. „Ich schätze mal, ich komme ein anderes Mal wieder. Ich möchte mich nur ungern einmischen.“ Er verlies den Raum und Kate sah ihm noch lange nach.

Kevin setzte sich auf den Platz am Bett und schlug lässig die Beine übereinander. „Hat er dir wehgetan?“

Der Stiefvater schnaufte einen geladenen Luftstrom aus der Nase, doch rührte sich nicht vom Fleck.

„Nein, jemand hat mir geholfen und...ja so was das...“

Er nickte. „Vielleicht solltest du lieber bei mir wohnen. Ich bin schließlich Polizist und könnte auf dich Acht geben.“ Seine Augen waren zwar auf die Tochter gerichtet, jedoch galten die Worte ihrem Stiefvater. „Ich möchte verhindern, dass dich noch einmal jemand so anfasst.“

„Ich weiß, Papa.“, die warme Berührung von Kellys Händen in ihren beruhigten ihr Gemüt.

„Aber ich möchte Mama nicht allein lassen.“, dies zu sagen viel ihr schwer, denn sie hasste ihren Stiefvater, aber ihre Mutter wollte sie trotzdem nicht verletzen.

„Schon gut.“, leicht enttäuscht sah er hinab. „Aber du hast meine Unterstützung, egal was kommt.“

„Danke, Papa.“, sie richtete sich so auf, dass sie ihn vom Bett aus umarmen konnte.

Egal wie schlimm es kommen würde, sie war froh, dass sie eine Familie hatte, die ihr half.

Doch ganz gleich, wie sie sich jetzt fühlte, der Arzt wollte sie über Nacht im Krankenhaus behalten, nur für den Fall, dass sie noch unter einem Schockzustand litt.

Im dunklem Zimmer lag sie später allein und nur das Licht des Halbmondes schien durchs Fenster hinein. Die gewöhnliche Krankenhausakustik störte sie beim Einschlafen. Teilweise brannte ihr das Gesicht des Vampirs noch vor Augen und sie fühlte sich zermürbt.

Ein Geräusch von der Fensterscheibe ausgehend riss sie aus dem unruhigem Halbschlaf. Ihr Herz pochte aufgeregt, dann nahm sie an, dass sie sich das Geräusch nur eingebildet haben musste.

Doch das Klopfen kehrte erneut zurück. Ängstlich drehte sie sich auf die Fensterseite zu und erkannte das Gesicht eines Jungen, welches in den nächtlichen Schatten lag. Er hockte auf dem schmalem Fensterbrett außerhalb des Fensters und klopfte an die Scheibe.

Erst nach einer Weile verstand sie, dass sie das Fenster öffnen sollte. Langsam stand sie auf und das lange Nachthemd flatterte ihr um die Beine. Am Fenster angekommen erkannte sie Johns Gesicht. Sie betätigte den Fenstergriff und öffnete es nach innen.

Sein Körper bewegte sich mit schwereloser Gleichgültigkeit zu ihr und er schlang seine Arme um ihre Schultern. Das hübsche Gesicht blieb nur wenige Zentimeter vor ihrem stehen. Johns Wärme umfloss ihren Körper wie ein Fluss. Ein keuscher Kuss, nur eine hastige Bewegung der Lippen schenkte er ihr und bereits einen Lidschlag später stand er hinter ihr und umarmte sie zärtlich.

Kate stand wie gefesselt da und wusste nicht wie ihr geschieht.

„Was tust du hier?“, flüsterte sie.

„Dich abholen. Wir waren verabredet.“, sein Flüstern bereitete ihr einen warmen Schauer. „Ich zeige dir die Dächer bei Nacht und vieles mehr.“

„A...aber...“, stotterte sie.

„Kein Angst. Ich bring dich auch heile wieder zurück.“

Sie glaubte in einem Traum festzustecken, doch es schien real zu sein.

„Wie bist du hier rauf gekommen?“, sie drehte sich in seinen Armen zu ihm um.

„Die Schwerkraft ist kein Hindernis für einen guten Vampir.“, sein Lächeln war freundlich. „Mir ist es natürlich egal, was du trägst, du siehst immer süß aus. Allerdings ist es kalt draußen und ich möchte ja nicht, dass du frierst.“

„Warum denkst du sollte ich mit dir mitkommen?“, fragte sie verdutzt.

„Etwa nicht?“, er fasste es als Scherz auf.

„Na gut. Ich zieh mich schnell um.“, seufzte sie, doch innerlich war sie völlig aufgeregt. Sie ging in das Bad, welches direkt an das Zimmer angebaut worden war und zog sich dort ihre Klamotten an. Als sie wieder ins Zimmer kam, konnte sie John nirgends entdecken.

Plötzlich erschien sein Kopf von oben herab und er stand an der Zimmerdecke. Erschrocken taumelte sie einige Schritte zurück, doch er befand sich bereits hinter ihr und hob sie auf seine Arme.

Dann sprang er aus dem Fenster und sie war zu perplex um zu schreien zu können...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Trollfrau
2010-02-06T20:33:54+00:00 06.02.2010 21:33
Hm... John ist wohl noch immer der alte Draufgänger ;c) Und dieser Stiefvater? Macht auf mich keinen so tollen Eindruck. Wie schnell doch alle davon wussten, was es vor allem dem Leiblichen Vater angeht.
Von:  KleinePrinzessin
2009-06-17T15:46:18+00:00 17.06.2009 17:46
JOHN *kreisch*
ahhhh~
John, John, John
er ist einfach der hammer xDD
ich wusste es
hehe xD Der Kerl ist einfach nur zum anbeißen
Kate ist natürlich auch toll^.~

Daniel Clark kann ich nicht ausstehen >.<
wahh ich weiß nicht...der ist komisch xDD

Kelly ist süß, der rest der Familie stellst du wieder echt toll da^^
wie immer Charakter liegen dir zu beschreiben :)

ich dachte schon das Date fällt aus T_T
und dann tadaaaaaaaaa xDD steht er da xD
hach John ist toll =^.^=
bin gespannt wie es weiter geht^^

Lese direkt weiter *nächstes Kapitel raussuch*
Von:  Yuki_Lolly
2009-05-29T20:57:17+00:00 29.05.2009 22:57
hi^^
voll geil, wie john auftaucht! xD
das hätte ich nicht erwartet x3
ist das romantisch! ich möcht am liebsten mit kate tauschen <3

lg =)
Von: abgemeldet
2009-05-03T20:44:57+00:00 03.05.2009 22:44
okay
er taucht auf
und macht solche scherze geneinheit ich auch
Von:  JavaAshtray
2009-04-21T17:58:08+00:00 21.04.2009 19:58
hm...
hat mich jetzt irgendwie voll an Twilight erinnert XD
naja, Twilight ist auch nur voller Klischees, aber das wollte ich jetzt mal sagen ;)


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