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Twilight - Die Neuen

von

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Ausbrüche

„Was soll das heißen, sie hat dich einfach stehen lassen?“, fragte Maya, während sie ihre Bettdecke glättete. Über ihre Schulter hinweg warf sie einen verwirrten Blick auf Joe, der mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnte und finster drein starrte. „Wie ich es schon sagte. Sie ist einfach gegangen!“

Maya dachte einen Augenblick lang nach. „Hast du denn irgendetwas zu ihr gesagt?“ „Was soll ich schon großartig gesagt haben? Wir haben uns auf der Lichtung ein wenig amüsiert und dann … ist sie gegangen.“

Maya fuhr herum und funkelte Joe an. „Jetzt verkauf mich mal hier nicht für dumm, mein Lieber! Angel ist nicht so, dass sie nach so einer Nummer einfach mal die Flocke macht. Irgendetwas muss doch gewesen sein. Ich weiß, dass du was gesagt hast, was ihr nicht passte, sonst hätte sie dich bestimmt nicht einfach so stehen, lassen. Dafür hat sie dich zu gern.“

Joe runzelte überrascht die Stirn. „Sie hat mich gern?“

Maya verdrehte die Augen. „Dein Verstand scheint öfter mal Aussetzer zu haben, kann das sein? Natürlich hat sie dich gern! Vielleicht sogar noch mehr als das! Ihre Art, sich zickig aufzuführen, beweist das doch!“ „Und warum sagt sie mir das dann nicht?“

Nur mühsam gelang es Maya, die Beherrschung zu wahren. „Okay, Joe! Für ganz Doofe! Frauen sind kompliziert, das muss sogar ich zugeben. Und es gibt tatsächlich einige, die es nicht fertig bringen, einem Mann gegenüber zuzugeben, dass sie in ihn verliebt sind. Ich hätte keine Probleme, das Edward ins Gesicht zu sagen, aber Angel… ist da ein wenig anders gestrickt.“

Joe hob eine Augenbraue. „Angel und schüchtern? Nie im Leben!“ „Natürlich ist sie schüchtern! Was glaubst du, warum sie immer die Harte markiert? Weil sie sich nicht traut, sich dir zu offenbaren.“

Joe knirschte mit den Zähnen. „Warum müsst ihr Frauen eigentlich alles immer so kompliziert machen? Als ob ich weglaufen würde, wenn sie mir die Wahrheit sagt.“ „Ehrlich, Joe! Du brauchst ein Lexikon, damit du mal verstehst, wie manche Frauen ticken.“ „Hätte ich mir schon längst angeschafft, wenn die nicht alle mehr als Tausend Seiten hätten!“, konterte er, was Maya mit zusammengekniffenen Augen zur Kenntnis nahm. „Also … was hast du zu ihr gesagt?“ „Gar nichts!“ „Das kann ich dir aber einfach nicht glauben!“ „Ich hab nichts gesagt … na ja … vielleicht … vielleicht schon, aber … das war unmöglich der Auslöser!“ „Raus mit der Sprache!“ „Ach ist doch nicht so wichtig!“ „Willst du jetzt von mir wissen, warum sie dir die Kalte Schulter zeigt oder nicht? Dann runter mit den Hosen und raus mit der Sprache!“ „Das war ehrlich nichts. Na ja .. .ich hab halt ein bisschen mit ihr herumgespielt … besser gesagt … an ihr! Aber irgendwie ist sie darauf nicht eingestiegen. Und da hab ich halt nur festgestellt, dass sie … dass ihre Vorgängerinnen anders reagiert hätten, die hatten nämlich nicht so eine Widerstandskraft. Tja und dann … meinte sie nur so etwas wie Tut mir leid, dass ich nicht in dein Beuteschema passe und ist gegangen. Und als ich wissen wollte, warum sie geht, meinte sie nur noch, dass ich meine anderen Frauen fragen solle. Was auch immer das heißen sollte. Das war alles! Völlig harmlos!!“, rief er verzweifelt und blickte Maya überrascht an, die ihn kopfschüttelnd und mit leicht geöffneten Lippen anstarrte. „Und da wunderst du dich, dass sie einfach so gegangen ist, ja?“

Hilflos breitete er die Arme zu beiden Seiten aus. „Was hab ich denn bitteschön falsch gemacht?“

Maya stemmte die Hände in die Hüften. „Du schläfst mit meiner besten Freundin und wirfst ihr dann an den Kopf, dass ihre Vorgängerinnen um einiges …. williger waren als sie und wunderst dich, dass sie dir davon läuft? Sag mal, bist du denn völlig bescheuert?“ „Ich hab doch nur …“ „Du hast doch nur … verschon mich damit! Absoluten Mist verzapft, das hast du! Das wird dich eine ganze Menge kosten, die Wogen wieder zu glätten.“ „Aber … was war denn so schlimm daran? Du tust ja gerade so, als hätte ich ihr gesagt, sie wäre die absolute Niete im Bett!“ „Joe! Keine Frau will von ihrem Freund hören, dass seine bisherigen Frauen um einiges besser waren als sie selbst! Im Prinzip hast du ihr nichts Anderes gesagt, als das sie einfach nur … ein weiterer Pokal in deiner Sammlung ist, der noch nicht einmal besonders gut war!“ „Aber das stimmt doch gar nicht!“ „So hat es sich für sie aber angehört!“ „Ach so und weil ihre beschränkte Auffassungsgabe ihr so einen Unsinn vorspielt, bin ich der Böse oder was!“ „Hey, wag es ja nicht, Angel als dumm hinzustellen, klar? Immerhin war sie nicht diejenige, die so einen blöden Spruch losgelassen hat! Wie wäre es dir denn gegangen, wenn sie dir an den Kopf geworfen hätte, dass du nichts Besonderes warst?“ „Hat sie ja!“ „Ach was?“ „Um genau zu sein, dann hatte sie mir an den Kopf geworfen, dass wahrscheinlich nichts Weiteres zwischen uns laufen wird, weil sie mit einer Pfeife wie mir nichts anfangen kann.“

Maya schluckte kaum merklich, fasste sich aber schnell wieder. „Und da fällt dir nichts Besseres ein, als es ihr mit gleicher Münze zurückzuzahlen, ja? Einfallsreich, muss ich ja sagen!“ „Aber ich darf nicht den Beleidigten spielen, was?“ „Ich glaube nicht, dass sie das wirklich ernst gemeint hat. Ich denke, sie wollte dich einfach nur trietzen.“

Joe hob die Schultern. „So was macht die?“, fragte er kleinlaut, was Maya die Augen verdrehen ließ. „Sag mal … leidest du an Hirnmassenschwund oder was? Wie lange wohnen wir jetzt schon zusammen in diesem Haus? Ein paar Monate! Und da hast du es immer noch nicht gecheckt, wie sie drauf ist?“ „Zu meiner Verteidigung! Angel ist ziemlich undurchschaubar!“ „Blödsinn, sie ist wahrscheinlich einer der durchschaubarsten Menschen auf diesem Planeten!“ „Für jemanden wie Jasper bestimmt!“ „Jetzt fang nicht schon wieder mit diesem Kinderkram an! Sie haben sich geküsst, na und? Vorrübergehende Verwirrungen hat jeder mal!“ „Du auch?“, fragte Joe mit einem gefährlichen Grinsen auf den Lippen.

Maya hob abwehrend die Hände. „Vergiss es! Solche Nummern brauchst du gar nicht erst durchziehen! Wenn du die Sache wirklich aus der Welt schaffen willst, dann klär das mit ihr, aber lass mich aus dem Spiel! Dadurch würdest du alles nur noch schlimmer machen! Außerdem … würde Edward dich ohne mit der Wimper zu zucken umbringen!“ „Dazu wäre mein Brüderchen nicht in der Lage.“ „Sag das nicht!“ „Glaub mir, Schätzchen! Ich kenne meinen Bruder.“

„Aber mich offensichtlich nicht.“, erklang Jaspers drohende Stimme. Joe versteifte sich augenblicklich und blickte geringschätzig über seine Schulter hinweg auf den blonden Vampir, der mit funkelnden Augen im Flur stand. „Wenn du Angel auch nur in irgendeiner Art und Weise weh tun solltest, erlebst du das nächste Jahrzehnt nicht mehr! Haben wir uns verstanden?“

Joe hob die Brauen. „Das sagst ausgerechnet du? Machst mir deiner Nichte rum, obwohl du selbst bereits vergeben bist! Findest du das anständig?“ „Das Thema ist durch, Joe! Hör auf, die alten Kamellen auszugraben!“ „Wie du wohl reagieren würdest, wenn ich mit Alice so herummachen würde. Könntest du dann auch so ruhig bleiben?“ „Joe, ich warne dich!“ „Wovor denn? Vor dir? Du kannst Angel nicht in Watte packen.“ „Ich kann aber verhindern, dass ihr von Innen heraus wehgetan wird. Und davor ist niemand in diesem Haus sicher.“ „Dann solltest du vielleicht bei dir anfangen, meinst du nicht auch? Muss dich ja tierisch wahnsinnig machen, dass ich der erste von uns beiden war, der sie flachgelegt hat.“

Maya war zu entsetzt von Joes Worten, um auch nur daran zu denken, Jasper aufzuhalten, der sich fauchend auf Joe stürzte.

Mit der Kraft zweier Kanonenkugeln krachten sie gegen die Wand und schlugen tiefe Löcher in den Beton.

Zitternd wich Maya immer mehr zurück und blickte mit tränenden Augen auf die beiden Vampire, die sich ineinander verbissen und mit Schlägen traktierten. Zu ihrem Entsetzten bewegten sich die beiden Kämpfenden mit geschmeidigen und hastigen Bewegungen immer mehr auf sie zu, so schnell, dass sie unmöglich einen guten Zeitpunkt abpassen konnte, um aus dem Zimmer zu fliehen.

Der Abstand schmolz immer mehr, bis einer von beiden – Maya konnte nicht genau sagen, wer – sie im Gesicht erwischte und im hohen Bogen durch das Fenster nach draußen beförderte. Noch im Fallen spürte sie, wie sich mehrere Glassplitter in ihren Armen verfingen, bevor sie mit einem ekelerregenden Geräusch auf dem Boden aufprallte. Keine zwei Meter von ihr entfernt landeten auch Jasper und Joe auf ihren Füßen und gingen gleich darauf wieder aufeinander los.

Mühsam schaffte sie es, sich auf die Beine zu kämpfen und sich humpelnd einige Schritte von ihnen zu entfernen, ehe sie an der Außenwand des Hauses zusammensackte und immer noch zitternd auf die beiden Vampire starrte.

Erst nach Stunden, so kam es ihr vor, hörte sie die federleichten Schritte von Edward und Emmett, die sich zwischen die beiden Kämpfenden stürzten und die beiden Vampire voneinander trennten. Emmett hatte Joe im Schwitzkasten, während Edward Jasper von weiteren Kampfaktivitäten abhielt.

Carlisle, der sowohl Jasper als auch Joe mit einem mörderischen Blick bedachte, wandte sich sofort Maya zu, die wimmernd die Knie an die Brust gezogen hatte und wie verrückt zitterte. Sie spürte bereits, wie die Gesichtshälfte, die entweder von Joe oder Jasper in Mitleidenschaft gezogen worden war, anschwoll.

„Ist schon okay, Maya! Bleib ganz ruhig.“, beruhigte Carlisle das Mädchen, das ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte. Behutsam half er ihr auf die Beine, hob sie hoch und trug sie ins Haus. Im selben Augenblick erschien Angel auf der Bildfläche, die Carlisle verwirrt hinterher blickte und sich dann an Edward wandte. „Was ist denn hier los?“

Edward knurrte und stieß Jasper hart gegen den Hinterkopf. „Frag die beiden Hornochsen hier!“

„Joe und Jasper sind aufeinander los gegangen und wie es aussieht, ist Maya dabei irgendwie ins Schussfeld geraten und durchs Fenster geflogen.“

Angels Augen weiteten sich mit jedem Wort, das Emmett sprach, bis sie die Größe von Tennisbällen erreicht hatten. Wortlos starrte sie Joe und Jasper an, die sich noch immer mit düsteren Blicken traktierten.

„Vielleicht solltest du endlich mal Klartext mit den beiden reden, denn soweit ich das mitgekriegt habe, ging es bei dem Streit um dich!“, brummte Edward und zog Jasper brutal zurück, als dieser Anstalten machte, sich aus dessen Griff zu befreien.

Angel verschränkte die Arme vor der Brust. „Worauf du dich verlassen kannst. Ihr könnt sie loslassen.“

Emmett schnaubte. „Bist du sicher? Möglich, dass wir damit den dritten Weltkrieg auslösen.“ „Die benehmen sich schon, keine Sorge!“, versicherte Angel ihm kühl, die zielstrebig zwischen die beiden Raufbolde trat und darauf wartete, dass Emmett und Edward die beiden aus ihren Griffen entließ.

Noch zögerten sie, doch Edward, der in Angels Gedanken lesen konnte, dass sie offenbar alles unter Kontrolle hatte, lockerte seinen Griff um Jasper und ließ ihn frei. Emmett folgte seinem Beispiel.

Und tatsächlich hielten sich die beiden zurück. Knurr- und Fauchlaute zischten Angel um die Ohren, doch dabei blieb es auch.

„Geht mal ruhig und kümmert euch um Maya. Das schaff ich auch allein.“

Keiner von beiden war sonderlich begeistert, Angel mit den zwei aggressiven Vampiren allein zu lassen. Andererseits war ihnen auch klar, dass selbst zwei gefährliche Vampire nichts waren im Vergleich zu einer äußerst gefährlichen und wütenden Jägerin. Und Angel kochte vor Wut.

Den Blick noch immer auf Jasper und Joe gerichtet, zogen sie sich langsam ins Haus zurück, bis sie außer Sicht waren.

Kaum waren Edward und Emmett verschwunden, wandte sich Angel zuerst an Joe und dann an Jasper. „Und ihr zwei kommt jetzt mit! Und wenn ihr auch nur minimale Anstalten macht, noch einmal aufeinander los zugehen, vergesse ich mich!“

Damit stapfte sie los und wie zwei bedröppelte Hunde folgten die Vampire ihr.

Ohne genaues Ziel stolperte Angel durch den Wald, bis sie genug Abstand zwischen dem Haus der Cullens und sich gebracht hatte. Wütend wirbelte sie herum. „Sagt mal, sind bei euch jetzt die Sicherungen komplett durchgebrannt oder was? Was sollte dieser Zirkus vorhin? Ist euch eigentlich klar, wie albern ihr euch gerade aufgeführt habt?“ „Er hat doch angefangen!“, fauchte Joe und deutete anklagend auf Jasper, der wütend knurrte. „Hör auf, so einen Unsinn zu reden! Du warst doch derjenige, der …“

„Ruhe! Alle beide! Mir ist es vollkommen egal, wer angefangen hat und wer nicht! Tatsache ist, dass ihr gerade kurz davor ward, meine beste Freundin umzubringen!“ „So schlimm war es nun auch wieder nicht!“

Angel rang nach Beherrschung. Ihre Geduld wandelte gerade auf einem sehr schmalen Grad und im Moment schwankte sie stark in Richtung Ausraster.

„Joe! Du bist vielleicht ohne Probleme in der Lage, einen Fenstersturz zu überleben. Ich mit Mühe und Not eventuell auch! Aber Maya ist noch immer ein ganz normaler Mensch! Das sie sich dabei nicht sämtliche Knochen gebrochen hat, ist ein Wunder!“ „So weit wäre es nie gekommen, wenn Jasper sich nicht wie ein kompletter Irrer aufgeführt und mich angegriffen hätte! Ich hab mich nur verteidigt!“ „Deine Einstellung war zum Kotzen, nur falls du es vergessen haben solltest!“, verteidigte sich Jasper.

„Tut mir leid, wenn meine Einstellung dir nicht gepasst hat, aber …“

„Würdet ihr jetzt endlich mal aufhören!“, schrie Angel. „Wenn ihr ein Problem habt, dann klärt das auf normale Art und Weise und nicht durch wilde Prügelorgien! Und wenn es dabei um mich geht, dann klärt das mit mir und lasst meine beste Freundin am Leben! Wenn ich noch einmal erleben muss, dass ihr euch im Haus um irgendetwas prügelt und sei es wegen einem bescheuerten Sitzplatz, dann mach ich kurzen Prozess!“

Joes Augen funkelten. „Reg dich nicht so künstlich auf, Angel! Maya ist ja überhaupt nichts passiert!“, fauchte er wütend und zuckte kaum merklich zusammen, als Edwards Stimme die kurz darauf herrschende Stille zerschnitt. „Sie hat ein paar angeknackste Rippen, zwei gebrochene Finger, etliche tiefe Schnitte und einen ordentlichen Schock.“

Edwards Stimme war so eiskalt, dass sie Angel einen Schauer über den Rücken jagte. Mit Genugtuung beobachtete sie, wie Edward auf Joe zuging, ihn brutal am Kragen packte und gegen den nächstbesten Baumstamm drückte. „Und jetzt hör mir mal gut zu, mein Freundchen! Ich mag ja dein Bruder sein, aber wenn du noch einmal so mit meiner Freundin umspringst, mach ich dich fertig! Ich kann es nämlich absolut nicht leiden, wenn man dem Mädchen wehtut, dass ich liebe! Da hört sogar meine Geschwisterliebe auf!“

Joe brummte. „Ist ja noch nicht einmal sicher, dass ich es war, der sie er…“ „Mir ist es so ziemlich egal, wer sie aus dem Fenster geschleudert hat! Allein schon die Tatsache, dass es überhaupt so weit gekommen ist, reicht aus! Ich wollte nur klarstellen, dass ich so etwas nicht noch einmal erleben will! Maya ist die einzige von uns allen, die körperlich am Schwächsten ist und es wäre echt nett, wenn ihr ein wenig darauf Rücksicht nehmt! Noch einmal zum Verständnis: Maya ist nicht Angel, die immerhin einiges an Schlägen aushalten kann!“

Angel grinste. Deutlicher hätte sie es nicht ausdrücken können.

Als Edward sich wieder von Joe abwandte und ging, schloss sie sich ihm an. „Eddie … dafür könnte ich dich küssen.“ „Nenn mich nicht noch einmal Eddie!“ „Entschuldige!“

Schweigend gingen sie ein paar Schritte nebeneinander her, bis Edward in seine Jackentasche griff und eine Zigarette zu Tage fördert. „Carlisle hat seine Erlaubnis gegeben. Ich glaube, die kannst du nach diesem Schock gut gebrauchen.“

Angel seufzte erleichtert und zündete sie rasch an. Zwei Züge später entspannte sie sich wieder ein wenig und schlenderte jetzt lässig den Weg entlang. „Wie geht’s Maya!“ „Sie hört nicht auf zu zittern.“ „Solltest du dann nicht bei ihr sein?“

Edward lächelte schwach. „Sollte ich! Aber … ich musste erst einmal meinem Bruder ins Gewissen reden.“ „Richtig so!“, bestätigte Angel und blies eine Rauchwolke in die Luft.

„Und dich wollte ich bitten, den beiden endlich einmal auf den Zahn zu fühlen. Ich kann nicht am Laufenden Band darauf achten, dass sie Maya am Leben lassen. Ich will die Zeit mit ihr sinnvoll nutzen und nicht immer …“ „Hey, reg dich nicht auf! Ich hab den beiden schon ins Gewissen geredet. Die werden sich von jetzt an beherrschen.“ „Was macht dich da so sicher?“ „Warum zweifelst du so an mir?“

Edwards Augen glühten. „Weil ich weiß, dass du dir selbst nicht ganz sicher bist! Du weißt immer noch nicht genau, was du eigentlich für Jasper empfindest … und das, obwohl du bis über beide Ohren in Joe verliebt bist! Werd dir selbst erst einmal über deine Gefühle klar, ehe du den beiden ins Gewissen redest. Sehr überzeugt sind sie nämlich noch nicht!“

Damit ging er.

Angel starrte ihm geschockt hinterher. Wie war es nur möglich, dass er sie derart hatte durchschauen können?

Gedankenverloren nahm sie einen weiteren Zug. Ob sie wollte oder nicht, aber Edward hatte vollkommen Recht. Hinzu kam, dass ihr die ganze Situation immer mehr ihrer Kontrolle entglitt. Auf Dauer würden Joe und Jasper keineswegs zu bändigen sein, das war ihr klar.

Mit gesenkten Schultern schlurfte sie ins Haus zurück, wo Maya immer noch zitternd auf der Couch lag.

„Hey! Wie geht’s dir?“, fragte sie und ließ sich behutsam neben ihr auf die Couchlehne sinken.

„Bestens.“, knirschte sie und schlang die Arme um ihren Oberkörper, um das Zittern zu unterdrücken.

„So siehst du auch aus!“ „Blöde Sprüche kann ich nicht brauchen, klar?“ „Hey, warum gehst du auf mich los?“ „Weil du offenbar nicht in der Lage bist, deinen Vampirkerlen mal klar zu machen, wer auf welcher Treppenstufe steht! Hättest du das längst gemacht, würde ich jetzt nicht hier liegen!“, fauchte Maya, worauf Angel keine Antwort wusste.

„Ich versteh einfach nicht, warum du Joe nicht offen und ehrlich zugibst, dass du ihn magst und stattdessen immer noch so blöde Spielchen spielst! Ist doch kein Wunder, dass er und Jasper sich an die Gurgel gehen, wenn sie nicht wissen, was Sache ist!“ „Einen Augenblick mal! Noch hat Jasper noch immer Alice, klar? Dürfte ja wohl selbstverständlich sein, dass ich da niemals im Leben dazwischen funken würde! Außerdem ist er mein Onkel … warum sollte ich etwas mit meinem Onkel anfangen?“ „Sag das nicht mir! Sag es Joe, denn offenbar ist er immer noch der Meinung, dass zwischen dir und Jasper was läuft!“

Angel kniff die Augen zusammen und sprang auf. Beleidigt stürmte sie aus dem Zimmer.

Edward sah Angel kurz nach und blickte dann Maya überrascht an. „Was war das denn?“ „Ein Ausbruch der bitternötig war.“, knurrte Maya, während sie den Kopf auf ihre Knie abstützte.

„Nicht schlecht! Der übertrifft ja sogar meinen.“ „Du hast ihr auch schon die Leviten gelesen?“

Lächelnd setzte sich Edward neben sie und strich ihr durch das Haar. „Nur mein Ausbruch war nicht so heiß wie deiner? Schade, dass deine Rippen angeknackst sind.“

Maya hob den Kopf und lächelte frech. „Macht überhaupt nichts.“, murmelte sie und streckte sich ihm entgegen. „Meine Lippen funktionieren noch blendend. Und das, was sie verstecken, ebenso.“

Als Carlisle fünf Minuten das Zimmer betrat, lagen sich Edward und Maya noch immer in den Armen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  LittleAngel
2009-11-02T09:50:56+00:00 02.11.2009 10:50
super kapi hat mir sehr gefallen. mittlerweile mag ich auch joe wieder :-D wobei mir in dem kapi edward am besten gefallen hat. das mit jasper ist wierklich so ne sache, die beiden sollten sich wierklich mal ueber ihre gefuehle zueinander klar werden find es toll wie du die beziehung der drei aufgebaut und beschrieben hast.
Von:  XaoiMai
2009-09-08T21:36:23+00:00 08.09.2009 23:36
Hey .... super geiles Kapitel =)
Naja alle deine Kapitel sind einfach der ober hamma

hoffe es geht bald weiter

glg
Mai
Von:  VonArrcross
2009-07-06T19:20:01+00:00 06.07.2009 21:20
>>Runter mit den Hosen...<< Okay, in der ersten Sekunde denkt man da an alles, aber nicht an eine friedliche Aussprache. XD

Stimmt schon. Obwohl viel gesprochen wird, ist das Kapitel genauso gut wie die anderen. Und es ist dennoch anders. Durch die Gespräche entsteht eine ganz andere Athmosphäre und die find ich gut. ^^

Aber das Wortgefecht am Ende zwischen den Mädels gefällt mir am besten. Frag mich nicht warum, ist aber so.


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