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Das Herz des Ozeans

My Heart will go on
von

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Eine Katastrophe

Eine Katastrophe

 

Alaine zog sich um während Valnar auf dem Sonnendeck, auf dem Alaine und Asgar am Morgen noch gemeinsam gefrühstückt hatten, frische Luft schnappte. Es war kalt, nicht normal für April und mitten auf dem weiten Ozean.

Alaine trug ein langes Kleid aus veilchenblauem und rosafarbenem Chiffon. Um die Taille war ein rosa Band aus dem gleichen Stoff, das im Wind leicht flatterte wenn sie sich bewegte. Am Dekolletee war es weiß. Es passte perfekt zu ihren Haaren und zu ihren Augen. Valnar kehrte in den Raum zurück und versuchte sich die Hände zu wärmen als auch Alaine das Wohnzimmer betrat.

“Es wird kalt.” meinte er bevor er Alaine in ihrem Kleid sah. “Du siehst hübsch aus.” fügte er hinzu, aber da klopfte es plötzlich an der Tür. Es war Mr. Lovejoy der nach Alaine rief. Schnell nahm sie Valnar an der Hand und zog ihn mit sich in einen anderen Raum. Er wollte noch schnell zu Safe laufen und seine Zeichenmappe holen, aber Alaine zog ihn mit sich, denn von der anderen Seite drohte Gefahr von Abraxas. Die beiden flohen in Alaines Schlafzimmer als der Kammerdiener sich im Wohnzimmer umsah. Leider hörte er die Tür zufallen und ging ihr nach. Alaines Schlafzimmer hatte eine eigene Tür zum Gang, wodurch sie verschwanden. Mit schnellen Schritten gingen Valnar und Alaine den Gang entlang, in der Hoffnung nicht von Abraxas erkannt zu werden. Aber als er die Tür zum Gang öffnete und sie entdeckte, mussten die beiden schon laufen.

“Lauf Valnar!” rief Alaine und rannte mit ihm zu den Aufzügen. Sie schafften es die Eisentüren noch vor Abraxas zuzumachen und dem Aufzugsjungen zu bedeuten dass er nach unten fahren solle. Der Diener Asgars konnte nur zusehen wie die beiden in den unteren Etagen des Schiffes verschwanden. In all ihrer Frechheit zeigte Alaine ihm noch den Mittelfinger. Natürlich hetzte Abraxas ihnen nach, nur waren Alaine und Valnar schneller unten. Sie wären fast mit zwei Stewards zusammengestoßen als sie unten ankamen. Die beiden lachten als wäre es ein Räuber - und Gendarm- Spiel.

“Für einen Kammerdiener ziemlich zäher Bursche. Kommt mir eher vor wie ein Polizist.” meinte Valnar, der sich die Seite halten musste. “War er auch früher mal.” erwiderte Alaine außer Atem. Kaum dass sie zu Atem kommen konnten war Abraxas ihnen schon wieder auf ihren Fersen. Sie liefen weiter den Gang entlang, bis sie in einer Sackgasse waren. Nur eine Tür, aus der Lärm kam, war ihr Fluchtweg. Sie glitten hinein und versperrten die Tür zu den Maschinen - und Heizräumen. Der Lärm dröhnte in ihren Ohren und unter ihnen biss der Gestank von verbrennender Kohle in ihren Nasen.

“Und was jetzt?” fragte Alaine, die sich die Ohren zuhielt. “Was?” fragte Valnar aus Spaß der das gleiche tat. Sie kletterten eine Leiter hinunter zu den Heizöfen. Der Chef der Heizer wollte sie erst wieder zurückschicken, aber Alaine rannte zwischen den Arbeitern und den Kohleöfen hindurch, bis sie vor einer Tür stehen blieben. Valnar rief den Männern aufmunternde Reden zu und meinte, sie sollten sich durch ihn und Alaine nicht gestört fühlen. Die Tür führte in den Lagerraum, wo alle schweren, sperrigen Wertsachen der Passagiere gelagert wurde. Es war kalt dort unten, kein Wunder: sie befanden sich direkt unter der Wasseroberfläche. Eben gerade noch in der Hitze der Öfen und nun in einem kalten Raum, in dem nicht geheizt wurde. Alaine reib sich die Arme um die Gänsehaut zu vertreiben. Es waren Autos, große Kisten und allerlei Gepäck was hier gelagert wurde. Valnar entdecke sofort ein Automobil, zu dem er Alaine führte. Er wollte sich das Modell gern mal von der Nähe betrachten, jedoch räusperte Alaine sich vornehmlich. Der junge Künstler öffnete ihr eine Tür und ließ sie einsteigen. In der einen Ecke leuchtete eine Glasrose hell auf und Alaine musste lächeln. Als Valnar sich auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, sie schob das Fenster nach unten, damit sie mit ihm sprechen konnte. Er betätigte die Hupe.

“Wohin Miss?” fragte er mit hochnäsiger Stimme und die junge Frau antwortete ihm: “Zu den Sternen.”. Erst blickte Valnar verwirrt sie an, doch da packte sie ihn unter den Armen und zog ihn zu sich nach hinten. Er rutschte durch die geöffnete Scheibe zu ihr. Die umarmten sich eng und Valnar begann mit ihren Haaren zu spielen. Die beiden verschränkten die Finger ineinander. Das Pärchen genoss diese stille Zweisamkeit sehr.

Durch die Flucht hatten sich kleine Schweißperlen auf der Haut von Alaine gebildet.

”Hast du Angst?” fragte Valnar nach einer Weile. “Nein.” antwortete sie und küsste seine Fingerspitzen. Die Rothaarige sah ihn eindringlich an.

“Berühre mich Valnar.” hauchte sie und legte eine seiner Hände auf ihre Brust. Sie küssten sich leidenschaftlich und Valnar begann sich auf sie zu legen.

 

Oben auf dem Krähennest froren sich derweil die beiden Matrosen sämtliche Gliedmaßen ab. Sie verfluchten die Eiseskälte, worauf einer steif und fest behauptete dass er Eisberge auf viele Meilen riechen zu können um die Stimmung aufzulockern.

Im Steuerraum fragte Murdock den zweiten Offizier wann er zum letzten Mal die Ferngläser gesehen hätte. Er meinte dass er sie in Asran das letzte Mal gesehen hätte.

 

Von alle dem bekamen Alaine und Valnar nichts mit. Die Scheiben des Autos waren völlig beschlagen, als eine weibliche Hand von innen dagegen schlug und nur langsam sich wieder senkte. Eine lang gezogene Handfläche zierte nun die Heckscheibe des Autos.

Valnar zitterte, ebenso wie Alaine und doch schwitzten die beiden. Beide waren sehr außer Atem.

“Du zitterst ja.” flüsterte Alaine als sie den kalten Schweiß auf der Haut ihres Geliebten spürte.

“Keine Angst. Mir geht’s gut.” antwortete er und küsste sie wieder, langsamer und mit mehr Pausen. Dann legte er seinen Kopf auf ihre Brust.

 

Es hatte sich herum gesprochen dass zwei Leute in den Laderaum gelaufen waren. Abraxas hatte davon gehört und sofort zwei Stewards hingeschickt. Der Oberheizer schickte die beiden zur Tür, wo sie verschwunden waren. Sie durchsuchten den gesamten Laderaum, ohne Erfolg. Bis einer der beiden den Handabdruck an der Autoscheibe entdeckte. Er gab seinem Kollegen kurz ein Zeichen. Ruckartig riss er die Tür auf, fand aber niemanden.

 

Asgar hatte derweil die Suite wieder betreten und war sofort zu seinem Safe gegangen.

“Fehlt irgendetwas?” fragte sein Kammerdiener, aber Asgar schüttelte den Kopf. Jedoch fand er eine Mappe die ihm völlig unbekannt vorkam. Er öffnete sie. Gleich oben auf lag das Portrait von Alaine und der Brief den sie ihrem Verlobten geschrieben hatte. Voller Wut wollte er das Papier zusammenknüllen, ließ aber davon ab. Er sah noch einmal auf die Zeichnung und fasste einen Entschluss.

“Ich habe eine bessere Idee.” murmelte er und in seinem Hirn fing es an zu arbeiten, wie er es den beiden heimzahlen konnte.

 

Valnar und Alaine kamen lachend ans Deck hinaus und tanzten umher.

“Hast du die Gesichter von diesen Typen gesehen, hast du das gesehen?” fragte Valnar lachend als sie zum stehen gekommen waren. Sie hatten die Steward also noch gesehen, wie sie die Tür des Automobils geöffnet und niemanden vorgefunden hatten. Alaine bat ihn still zu sein. Zärtlich legte sie ihm zwei ihrer Finger auf die Lippen.

“Wenn das Schiff anlegt… werde ich mit dir von Bord gehen.” sagte sie im vollen ernst. Valnar musste lächeln.

“Das ist verrückt.” meinte er. “Ich weiß.” lachte Alaine. “Das ist völlig verrückt. Deswegen will ich es ja auch.” Zur Antwort küsste Valnar sie begierig.

Morlon Murdock musste lächeln über die beiden und auch die zwei im Krähennest sahen sich das verliebte Pärchen an.

“Denen ist wohl etwas wärmer als uns ” stellte der eine fest. “Also wenn das die einzige Möglichkeit ist dass uns wärmer wird, dann verzichte ich lieber darauf.” sagte der andere und sie sahen wieder auf das Meer hinaus.
 

Und die sofortige Ernüchterung kam. Eine graue Masse direkt vor ihnen. Etwas, das sich deutlich von dem dunkelblau des Himmels mit seinen unzähligen Sternen und dem tiefschwarz des Meeres abhob. Und diese Masse verhieß nichts gutes.

“Verfluchter Mist.” fluchte der eine und läutete die Glocke dreimal. Alle Steuermänner sahen alarmiert nach vorn, wo das Signal herkam und das Telefon klingelte plötzlich. Kerillian Lighttoller ging an das Telefon. Auch Murdocks Aufmerksamkeit galt nun dem Alarm.

“IST DA JEMAND?” brüllte der Mann auf dem Krähennest in den Hörer.

“Ja, was sehen Sie?” fragte Lighttoller ruhig.

“EISBERG DIREKT VORAUS!!!”

Sofort stürmte der zweite Offizier in den Steuerraum. Auch Murdock hatte ihn gesehen und beide Offiziere stürmten in den Steuerraum und befahlen “Hart Steuerbord.” der Steuermann drehte das Steuerrad umher und die Maschinen wurden mit voller Kraft zurück befohlen. Dieser Befehl war eindeutig und unmissverständlich zu befolgen. Auch die Heizräume wurden dicht gemacht. Die Turbinen wurden erst auf Leerlauf und dann auf Rückwärts gesetzt. Es herrschte ein heilloses, aber auch koordiniertes durcheinander. Viele waren gerade dabei sich ihren Tee zu kochen, aber in dieser Situation wurde sofort alles stehen und liegen gelassen. Einige Tassen fielen auch aus der Hand und gingen zu Bruch. Als der Druck auf die Turbinen soweit verlangsamt war und die Antriebswellen auch nicht mehr bewegten so das man die Schiffsschrauben rückwärts laufen lassen konnte, ruckte die Lazalatin kurz auf. Dann drehten sich die Maschinen auch schon rückwärts. Der Druck wurde dann sofort wieder erhöht. Murdock schwitzte und bangte dass die Lazalatin doch die Kurve schaffen könnte. Er beschwor das Schiff es möge sich nach links drehen.

Aber als ein Offizier, der vorne am Bug des Schiffes stand die Worte “Wir kollidieren!” schrie, war es auch schon zu spät.

 

Die Lazalatin schrammte mit voller Wucht gegen den Eisberg und brachte das Schiff zum Erbeben. Alaine und Valnar lösten sich von dem Kuss und sahen zu Boden unter dem es heftig wackelte. Auch Aaron, der über den Schiffszeichnungen saß bemerkte das Beben. Selbst das Steuerrad bebte heftig und der Offizier umklammerte es mit all seiner Kraft.

In soweit bemerkten aber nicht Passagiere das ruckelnde Gefühl. Diejenigen die geschlafen hatten wurden wach, darunter auch Asmos, der durch den Schreck Kerzengerade in seinem Bett saß. Das erste Wasser drang explosionsartig in die Laderäume und durch den gewaltigen Druck wurde alles fort von den Wänden gedrückt. Die beiden Stewards, die Valnar und Alaine im Lagerraum gesucht hatten, waren die ersten Opfer, die die Kollision forderte.

“Ruder Hart Backbord!” schrie plötzlich Morlon Murdock und der Steuermann korrigierte den Kurs. Das Beben hörte auf.

 

Valnar und Alaine sahen den riesigen Eisberg an sich vorbei ziehen und große Bruchstücke sprangen von ihm ab als sich ein Mast zu nah am Eis befand. Valnar sprang mit ihr zurück, aus Angst sie könnten getroffen werden. Alle sahen den Berg vorbeiziehen, viele geschockt und paralysiert.

Die ersten Kesselräume wurden geflutet und die Arbeiter versuchten zu fliehen, was sich als Problematisch erwies, denn Morlon hatte befohlen die Schotten zu schließen. Binnen kurzer Zeit war das Wasser in einigen Bereichen des Schiffes schon Hüfthoch. Die ersten Schaulustigen kamen an Deck um zu sehen was passiert war. Die Kesselöfen waren teilweise noch offen und wurden von ein paar beherzten Heizern geschlossen um eine Explosion zu verhindern.

 

Einer der beiden Männer im Krähennest atmete tief ein.

“Das war Haarscharf, oder?” fragte er.

“Und du willst Eis riechen können. Meine Güte.” zischte er und packte seinen Kollegen am Kragen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Catayane-
2009-06-12T12:25:47+00:00 12.06.2009 14:25
Wie schrecklich.
Sie sind geschliffen worden Q.Q
Ob Valnar das üerleben kann nebst Alaine?????????


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